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SDEIETE IM
DE MOSGOU,
PUBLIR
sous LA REDACTION 2 Doctreur RENARD.
Annee 1867.
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| (Avec 3 planches.)
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stloscou.
1867.
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EXTRAIT DU RÉGLEM
DE LA
SOCIÉTÉ IMPERIALE DES NATURALISTES
DE MOSGOU.
Année 1867.—62-ème de sa fondation.
Les Membres qui auront payé la cotisation de 4 RbIs annuellement ow
ia somme de 40 Rbls une fois payée recevront, sans aucune redevance
nouvelle, les Mémoires et le Bulletin de la Société.
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cevra gratuitement 50 exemplaires de son Mémoire tirés à part.
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les langues généralement en usage.
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spectifs.
La Société doit à la munificence de Sa Majesté l'Empereur une somme:
annuelle de 2,852 г. 14 c.
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SOCIETE IMPERIALE
DES NATURALISTES
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Tome XL.
ANNÉE 1863.
№ I.
MOSCOU.
IMPRIMERIE DE L'UNIVERSITÉ IMPERIALE.
(Katkoff & С°.)
1867.
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DE LA
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DES WATURABISUNS
DE MOSCOU
PUBLIÉ
sous ta Répaction ро DocrEun RENARD.
ANNÉE 1867.
Tome XL.
—
PREMIÈRE PARTIE.
{Avec 4 planches.)
Moscou.
IMPRIMERIE DE L'UNIVERSITÉ IMPERIALE.
1867.
UEBER DIE
NAPHTA BEZIRKE
DES
NORDWESTLIGHEN KAUKASUS
vom
Akademiker Herm. v. ABicH.
(Mit 1 Tafel.)
Im Frühjahre 1866 wurde ich im Auftrage der Haupt-
verwaltung des Statthalters im Kaukasus zu einer Reise
nach dem nordwestlichen Kaukasus veranlasst, um eine Un-
tersuchung über die Verhältnisse des Naphta-Vorkom-
mens in dem natuchaitzischen Kreise anzustellen. Bedeu-
tung und Zweck des Auftrags formulirte ein Programm
in vier faufgestellten Fragen, deren Beantwortung ver-
langt wurde. Es konnte dieselbe natürlich nur gestützt
auf Einsammlung solcher Thatsachen gegeben werden, die
ich als Resultate meiner eigenen vergleichenden Unter-
suchungen allein zu verbürgen im Stande bin.
Einige allgemeine historische Bemerkungen mögen
der Angabe des von mir eingeschlagenen Untersuchungs-
Ganges und seiner wesentlichsten Ergebnisse vorangehen.
No 2. 1867. 19
290
Einen kurzen Aufenthalt in Kertsch benutzte ich, um
seit
mich von der Natur der Erfolge zu unterrichten, welche |
die seit drei Jahren auf der Halbifisel ununterbrochen
fortgesetzten Bohrarbeiten auf Naphta: erreicht hätten. Zu
diesem Zwecke setzte ich mich mit den amerikanischen :
Technikern daselbst in consultirende Verbindung und
ging dann zu einem Besuche der nur in ihren geogno-
stischen Verhältnissen durch frühere Untersuchungen be-
reits genau bekannten Oertlichkeiten über, wo durch
Erforschungsarbeiten das Beträchtlichste geleistet worden.
Die Anzahl der Bohrungen, sowohl.an diesen Orten
wie an allen übrigen, wo Concessionen erworben wor-
den, ist eine sehr grosse und einige derselben sind
selbst bis zu Tiefen zwischen vier und fünfhundert
Fuss geführt worden. Nichts destoweniger sind die Er-
folge aller dieser Arbeiten noch weit hinter den Erwar-
tungen zurükgeblieben, indem durch keine einzige Boh-
rung auf Kertsch bis jetzt ein artesisches Empordringen
der Naphta bewirkt worden ist. Nachdem die Erfahrun-
gen hier allmälich über die praktische Unzulässlichkeit
theoretischer Voraussetzungen entschieden hatte, die sich
weniger auf ein richtiges Verständniss und eine umsich-
tige zu Rathe Ziehung der lokalen Bodenverhältnisse als
vielmehr auf specielle Analogieen stülzten, die in einem
anderen Welttheile anknüpfen, hat man sich allein an die
Regel gehalten, da zu bohren, wo die sogenannten Schlamm-
vulkan - Phänomene vorkommen und die Gegenwart
der Naphta in der Tiefe durch ein, wenn auch noch
so schwaches Erscheinen an der Oberfläche verrathen
wird, oder wo eine Gewinnung derselben vermittelst
unbedeutender schachtfórmiger Vertiefungen früher ver-
mittelt wurde. Mit Uebergehung der wenig Bemerkens-
werthes darbietenden Detailverhàltnisse dieser Arbeiten,
291
resumire ich das. Gesammt - Resultat meiner ‚ Wahrneh-
mungen auf Kertsch : "wie folgt. ae
4. In der Mehrzalil’ von hunderten von Bohrlochern; die
an Lokalitàten der bezeichneten Natur, theils auf dem
eruptiven Schlamm-Vulkan-Terrain selbst, theils an der
Peripherie desselben in geringer Entfernung von einan-
der gemacht worden sind, ist Naphta zwischen zwan-
zig und siebenzig Fuss angetroffen worden.
Einige von solchen Bohrlöchern geben durch Schö-
pfung reiehliche Naphta-Mengen, die einige Zeit anhieiten,
dann aber mit allmälicher Abnahme entweder bleibend
verschwanden, oder nach längerer Pause sich wieder
erneuerten.
2. Bei Tiefbohrungen, welche über 100 Fuss hinab-
geführt wurden, ergab sich ein allmäliches Aufhören
der Naphta mit Zunahme des Gases. In keinem Falle
wurde, selbst bis zu erbohrten Tiefen von 440 F., Naphta
in namhaften und nachhalligen Mengen wieder erreicht,
dagegen bei vermehrter Tiefe der Andrang des Gases
so stark gefunden, dass dem weiteren Vordringen Schwie-
rigkeiten erwuchsen, für deren Ueberwindung die am
Orte vorhandenen technischen Mittel sich kaum ausrei-
chend erwiesen. Diese Umstände haben nun selbstver-
stándlich dem weiteren und künftigen Verfolge der Naph-
ta-Gewinnungs-Arbeiten auf der Halbinsel Kertsch kaum
eine andere Aussicht gelassen als diejenige, durch Gra-
bung einer grósstmóglichen Anzahl von Brunnen die in
einer mässigen Tiefe bis zu 50 und 60 Fuss in sehr un-
regelmàssiger Veriheilung vorhandene Naphta zu gewin-
nen. ;
Die Bohrarbeiten auf der Halbinsel Taman, auf ein
geognostisch keineswegs ganz gleich constituirtes Ter-
197
299
rain wie das auf der Halbinsel Kertsgt - gerichtet, sind
von denselben Grundsätzen ausgegangen; welche auf
dieser massgebend waren. In keinem Falle sind diesel-
ben aber mit Ausdauer über Tiefen von 190 bis 130 Fuss
hinausgeführt worden, was um so mehr zu bedäuern ist,
weil den eigenthümlichen stratigraphischen Verhältnissen
des naphtaführenden Terrain auf Taman nur durch Tiefboh-
rungen, zumal auf den breiten synklinalen Thalebenen ratio-
nelle Rechnung getragen werden kann. Die Bohrarbeiten auf
Taman sind somit den gehegten Erwartungen auf den Er-
halt von Naphta-Springquellen eben so wenig günstig ge-
wesen wie auf Kertsch. Das Vorhandensein von Naphta
in mässiger Tiefe ist ein beiden gemeinsames Verhält-
niss, weshalb das Verfahren der Naphtagewinnung durch
zahlreiche Brunnen auch für Taman als das sichere und
am wenigsten kosispielige zu empfehlen wäre.
Mit diesen Anschauungen begab ich mich auf die Nord-
seite des Gebirges. Dieselben Naphtaführenden Schich-
ten der mittleren Tertiärformation dehnen sich über einen
grossen Theil des Kaukasus-Endes aus und bleiben längs
des nordwestlichen Gebirgsabhanges herrschend, aber
die Lagerungsverhältnisse dieser Schichten sind hier von
denselben Erhebungsgesetzen und Richtungen bestimmt,
die dem Baue des kaukasischen Gebirgszuges zu Grunde
iegen. Die ursprüngliche iiorizontalitàt dieser Schichten,
wie der stetige Zusammenhang derselben sind vielfach
gestört und indem sie eine constant vom Gebirge ab-
allende, gegen Norden geneigie Lage einnehmen, sind
physikalische Verhältnisse im Innern des von ihnen ge-
bildeten Gebirgs-Terrains zur Ausbildung gekommen,
die der Ansammlung bedeutender Naphta-Mengen in der
Boden-Tiefe günstig waren und für erfolgreiche Gewin-
nung derselben durch Bohrung nach Art artesischer.
295
Brunnen: та Вене? Gründe von Gewicht be-
dingen. Der praktische Werth dieser Wahrscheinlichkeits-
Gründe darf aber nicht zu hoch angeschlagen werden,
da sie auf Grundsätzen beruhen, die bei der artesischen
Wasserbohrung unbedingte Gültigkeit haben, bei der
Naphta-Bohrung aber nur eine bedingte Anwendung fin-
den können. Es ist im hohen Grade wahrscheinlich, dass
die Hauptbedingungen für das artesische Emporsteigen
der Naphta nicht in dem hydrostatischen Drucke sondern
in der spannenden Wirkung des in der Boden-Tiefe ein-
geschlossenen Gases liegen. Um aber dieses treibende
Agens in die erforderliche Wirksamkeit zu setzen, ist
die Annahme unterirdischer Klüfte und Höhlungen nö-
thig; alle geologischen Wahrnehmungen sprechen aber
für das Vorhandensein dieser Bedingungen in der Re-
gion des nordwestlichen Kaukasus.
Durch die Untersuchungen des Hrn. Stabs-Gapitäns
v. Koschkul ist das Vorhandensein einer Naphtaführen-
den Zone von etwa 169 Werst Länge (') innerhalb je-
nes Gebietes im Jahre 1865 nachgewiesen worden, wei-
che namentlich diejenigen Antheile des mittleren Ter-
tiär-Areals aufnimmt, die als integrirende Glieder einer
von vielen Querthälern unterbochenen Reihe von Hügel-
rücken, gewissermassen die erste nördliche Vorkette des
Gebirges bilden.
Die südliche Begränzung dieser Zone ist durch die
Kammhóhe der Hügelrücken selbst scharf gezogen, denn
die in den verschiedensten Intervallen auf derselben vor-
kommenden Naphta-Quellen liegen alle auf den nördli-
chen Abhängen der Vorkette, dem Fusse derselben ge-
nähert. Die Breite der Zone, die nach der Entfernung
(1) Vom Schlamm-Vulkan Schugo ohnweit Warenikofskaja angefangen.
204
zu bestimmen sein würde, welche die am. äussersten
Gebirgssaume liegenden Naphta-Quellen von den am
weitesten thalaufwarts liegenden trennt, ist eine ver-
schiedene und darf zwischen 6 u 7 Werst angenommen
werden. :
Naeh Massgabe der relativen Vertheilung der, durch
freiwilliges, meistens nur unbedeutendes Hervortreten
eines dunklen Bitumen angedeuteten sogenannten Naph-
taquellen auf dieser Zone lassen sich bestimmte Làngen-
Gruppen oder Systeme unterscheiden, welche von Nord-
west nach Südost gewendet, etwa die folgenden sind.
Die erste Gruppe beginnt mit den Naphtaquellen im
Flachthale des Tschekupo, nordwestlich von dem gros-
sen Schlammvulkane «Schugo», 8 Werst von der Staniza
Warenikof und endet mit einer Länge von 2? Werst im
Flussthale des Kudako. Ihre Breite ist hier etwa 7 Werst.
Die zweite Gruppe beginnt in 53 Werst Entfernung von
Kudako mit dem ihale des Asips. Diese Gruppe hat
keine nachweisbare Breite, da sämmtliche Naphtavorkom-
men auf einer graden Linie liegen.
Die dritie Gruppe nimmt ihren Anfang in 86 Werst von
Kudako, im kleinen Thale des Sups und hat eine Lànge
von etwa zehn Werst; sie ist ebenfalls /Znear und kann als
eine Verlängerung der vorhergehenden betrachtet werden.
Die vierte Gruppe tritt nach einem Zwischenraume von
38 Werst und in 132 Werst grader Entfernung von Ku-
dako ein. Sie beginnt vier Werst nördlich von der Sta-
nitze Kurinskaja auf der linken Thalseite des Psihisch und
erstreckt sich 25 Werst bis zur linken Thalseite der Psche-
cha. Keine Naphtaquelle entfernt sich von dieser Linie. Von
diesen vier Gruppen ist die erste ohnstreitig die wich-
tigste, weil sie in ihrer unteren Hälfte zwischen den
295
Flussthälern des Nepitel, des Psiph und Kudako, auf ei-
nem Flächenraume von etwa 50 Quadrat-Werst, die
grösste Anzahl von bedeutenden Naphtaquellen verei-
nigt und weil sie das Thal aufnimmt, welches der Men-
ge seiner reichen Bitumen-Quellen wegen in der Tscher-
kessen Sprache schon den Namen Kuda-ko d. В. Näphta-
Thal erhielt.
Die vollendete so äusserst denkwürdige Thatsache des
ersten erbohrten Naphta-Springquells durch Oberst Nova-
zilzof hat eine ähnliche Bedeutung für den Kaukasus, wie
der erste artesische Naphtaquell des Oberst Drake im
Jahre 1859 bei Titusville für Nord-Amerika.
Dieses folgereiche Ereigniss hatte plötzlich einen Ho-
rizont der wichtigsten Fragen erschlossen, die sich aul
einen Abschnitt der geologischen Wissenschaft beziehen,
der auf das engste mit der schwer zu entziffernden
Physik des Erdinnern verbunden, noch zu neu ist, um
in ein System gebracht worden zu sein, in dem jeder
neue Fall sogleich seine Stellung finden kónnte. Zu con-
sultiren sind hier: Möglichst genaue Untersuchung der
Physik der neuen Thatsache an und für sich; Aufsuchung
der Stellung, welche sie zu dem lokalen geologischen
Ganzen einnimmt, dem sieangehórt, —und zu Ratheziehung
der Erfahrung, die auf ausländischen Schauplätzen glei-
cher Thatsachen gemacht worden.
In diesen Anforderungen meine Aufgabe erkennend,
bin ich auf sechswöchentlichen von Temriuk und Ekate-
rinodar aus unternommenen Excursionen bemüht gewesen;
erstens: dem Phaenomene des Springquells als solchem,
in Bezug auf Vergangenheit und Gegenwart erforschende
und beobachtende Aufmerksamkeit zu widmen; zweitens:
physikalisch-geognostische Untersuchungen über alle auf
296
der erwähnten Zone befindliche Naphtaquellen-Punkte
und die mit ihnen verbundenen Phaenomene anzustellen;
und drittens: diese Lokaluntersuchungen mit weiter über
den grósseren Theil des Hauptgebirges auszudehnenden
Wanderungen zu verbinden, die mich zu verschiedenen
AMalen über dasselbe hinweg zum Meere und wieder
auf den Nordabhang zur naphtaführenden Zone zurück-
führten. Eine Schilderung dieses rein geognostischen Thei-
les meiner Thàtigkeit, mit Ausnahme einiger, für speci-
elle Erläuterungen nóthigen Angaben einem anderen Or-
te vorbehaltend, werde ich nun in dem Folgenden zu-
erst in der Kürze die Resultate meiner Beobachtungen
über die Springquelle von Kudako, und die anderen
Versuchsarbeiten angeben, die sich in dem Bezirke der
ersten Gruppe im Gange befinden; dann zweitens, das
Wesentlichste besprechen, was der Besuch der Naphta-
quellenpunkte mir dargeboten hat, welche den drei übri-
gen Gruppen anheimfallen und endlich drittens: die
allgemeinen Schlussfolgen aus den gewonnenen Anschau-
ungen mit Hinblick auf ausländische analoge Thatsa-
chen verbindend zur Beantwortung der oben angedeu-
teten vier Fragen übergehen.
Historisches über Kudako.
In der Mitte des Raumes, wo am Ausgange des Flach-
thales der Kudako im schlängelnden Laufe halbinselfór-
mig den Raum umgränzt, auf dem sich die lange berühm-
ten Quellen befinden, wurden, gegen Ende Januar 1866,
die Bohrungen begonnen. Nachdem schon in mehreren
Versuchslóchern in einer Tiefe von 40 Fuss Naphta füh-
rende Schichten durchsunken worden waren, die ein
anhaltendes Ausschópfen des Bitumen von 120 bis 160
Vedro täglich gestatteten, wurde in einem derselben
297 2d
tiefer gegangen und am 3 Februar in 123'/, Fuss der
erste Naphta-Strahl erhalten, der sich 14 Fuss über die
Oeffnung des Bohrlochs erhob. Die Naphta strómte mit
Wasser unter heftiger Gasentwicklung 24 Tage, wie an-
gegeben wird mit einem täglichen Debit von 1500 bis
1600 Vedro. Die eintretende Verstopfung der Röhre und
das damit verbundene Verschwinden der Naphta veran-
lasste Tieferbohrung; worauf am 4 März in 182 Fuss
die Naphta auf das Neue getroffen wurde und ihr Strahl
sich bis über 40 Fuss in die Luft erhob. Um diese Zeit
soll das Bohrloch mehr als 3000 Vedro binnen 24 Stun-
den ausgegeben haben. Aus gleichen Gründen wie zuvor
wurde die Bohrung bis zu 242 Fuss weiter geführt und
der Naphtastrahl noch einmal in seiner vollen Stärke
erneuert. Derselbe sol! vom 11 bis 18 März täglich weit
über 5000 Vedro geliefert haben. Die Dürftigkeit und
Unbestimmtheit der Aufzeichnungen über das Verhalten
des Bohrlochs und den Verlauf seiner Erscheinungen
überhaupt, machen alle Angaben über den wahren Be-
trag der Naphta-Quantitäten, die das Bohrloch ausgege-
ben haben soll, völlig illusorisch. Mit Sicherheit scheint
angenommen werden zu dürfen, dass vom 49 März bis
zum 21 April, Verstopfung des Bohrlochs, Reinigung
desselben und verstärktes Wiedererscheinen des Spring-
quells bis vierzig Fuss Höhe sich noch zweimal wieder-
holt haben. Wahrscheinlich ist es, dass der artesische
Strahl den Höhenpunkt seiner Energie in der ersten
Hälfte des April erreichte und dass vom 22 d. M. an ein
allmäliches Abnehmen sich bemerkbar zu machen an-
gefangen hat. Namentlich sind die relativen Quantitäten
des Wassers, welches die aufsteigende Naphta immer
begleitet hat, nie Gegenstand genauer Untersuchung ge-
wesen. Esliegen Gründe vor, die es sehr glaublich ma-
298
chen, dass diese Wassermengen am Schlusse einer je-
den Unterbrechungs-Periode des Aufsteigens der Naphta
sehr beträchtlich waren, denn es fand sich, dass zahl-
reiche, später geöffnete und entleerte Fässer, welche zur
Zeit der stärksten Thätigkeit des Springquells durch den-
Naphtastrahl unmittelbar gefüllt worden waren, neben
der Naphta ein Drittel, ja auch mehr als die Hälfte Was-
ser enthielten.
Aus dem vorstehenden Abrisse der Geschichte des
Bohrlochs von Kudako ergeben sich als die wichtigsten
and für die zukünftige Weiterentwicklung dieses tech-
nischen Zweiges bedeutsamsten Resultate: dass drei Naph-
ta führende Etagen nach einander durchsunken worden
sind, deren jede von der folgenden durch eine feste
Sandsteinschient getrennt ist.
Nach dem jedesmaligen Durchbohren solcher Schicht
erfolgte ein artesisches Springen der Naphta weit über
die Rohrmündung hinaus, dessen Intensität mit der Tiefe
der Bohrung zunahm. Vou der Oberfläche an, 120 Fuss
abwärts bis zur ersten Sandsteinschicht von 3'/, Fuss
Mächtigkeit wurde zweimal ein festes Lager von steini-
ger und thoniger Natur durclibohrt, worauf jedesmal
eine bis nahe zur Mündung aufsteigende Naphta-Säule
folgte, die ein anhaltendes Ausschôpien des Bitumen
gestattete.
Physikalisches über Kudako.
Die physikalischen Verhältnisse des Naphtabrunnens
von Kudako waren bei meinem ersten Besuche dessel-
ben am 13 Mai die folgenden.
Der senkrechte Strahl von 40 Fuss Hóhe war schon
seit làngerer Zeit eingegangen. Das noch immer sehr
betráchtliche Naphta-Quantum des Bohrlochs, welches
999
unter dem Einflusse eines mit àusserster Heftigkeit aus-
strómenden Gasstromes intermittirend emporgetrieben wur-
de, leitete ein parabolisch gekrümmtes Rohr abwärts un-
mittelbar in den Sammelbehälter. Der Gasstrom und die
in paroxismatischer Bewegung herausgeschleuderte Naphta
zeigten eine Temperatur von 7° R., mithin sehr auf-
fallender Weise mindestens 3° R., geringer als nach
Massgabe der wahrschemlichen Boden-Temperatur des
Orts und der Natur eines Bohrlochs von 242 Fuss Tiefe,
naeh geothermischen Grundsätzen zu erwarten war (*).
Genaue und so oft als möglich zu wiederholende Mes-
sungn über die absoluten Quantitäten von Naphta und
die relativen Wassermengen, welche binnen 24 Stunden
von dem Bohrloche ausgegeben werden, mussten als die
Hauptsachen erscheinen, auf welche Natur und Zweck
meines Auftrags hinwiesen. Gegen meinen Wunsch und
Absicht konnten solche Messungen während der Dauer
(4) Ich glaube, dass dieser anscheinende Widerspruch mit der Theorie
sich am einfachsten durch die Bindung der Wärme erklärt, die
überall da entstehen muss, wo ein flüssiger Körper in den gasför-
migen übergeht. Wo und in weicher Tiefe unter der Oberfläche
sich auch die Räume befinden mögen, in welchen Naphta und Gas
sich eingeschlossen befinden, immer ist anzunehmen, dass die Naph-
ta mit Gas gesättigt ist und dass der Druck,,den das letztere auf
jene ausübt, der geothermischen Tiefe entsprechend ist. Wird nun
durch Bohrung eine Verbindung zwischen der Atmosphäre und ei-
ner Bodenschicht oder Hohlung hergestellt, welche mit unter mäch-
tigem Drucke des Gases befindlichen Naphta-Mengen gefüllt sind, so
scheint es nothwendig, dass durch das heftige und rasche Durch-
strömen und Entweichen des hochgespannten Kohlenwasserstoffga-
ses aus der Naphla ein Verdunstungs-Process der letzteren einge-
leitet wird, der augenblickliche Temperatur-Erniederung in dem
aufsteigenden Strahle zur Folge haben muss. Ist diese Vorausset-
zung richtig, so gewinnt die Frage eine Berechtigung, ob die Tem-
peratur-Erniedrigung des artesischen, allein durch die Tension des
Gases bedingten Naphta Strahles nicht vieileicht mit der Tiefe ei-
ne zunehmende isi?
300
meiner Anwesenheit in Tschernomorien im Ganzen nur
viermal stattfinden. Indessen geben sie mindestens An-
haltspunkte für die Beurtheilung des dynamischen und
quantitativen Verlaufs der Entwicklung des Bohrlochs
von Kudako für eine 57tàgige Periode, aus der Zeit
der allmälichen Abnahme der Produktionsfahigkeit dessel-
ben. Die folgende Tabelle an welche sich eine graphische
Darstellung (Tafel IV, 1) schliesst, vereinigt die Resultate
dieser Messungen in chronologischerFolge. Unter der hypo-
thetischen Annahme einer sich in jeder Periode gleich-
gebliebenen täglichen Abnahme der Naphta ist der an-
nähernde Ausdruck für die Gesammtausbeute des Bohr-
lochs vom 14 Mai bis zum 10 Juli berechnet worden.
Die Volumine sind auf das Vedro-Mass mit einer
Gewichtsannahme für Naphta von 27 Pfund das Vedro
bezogen Fur die Uebertragung des Vedro auf Pud Ge-
wicht ist das Verhaltniss von 0,675: 1 angenommen.
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302
Man darf den Einfluss ungünstiger Umständbe edauern,
welche dem artesischen Bohr-Brunnen von Kudako die-
jenige beobachtende Aufmerksamkeit entzogen haben,
die nöthig gewesen wäre, um die Daten für eine voll-
ständige Darstellung des Entwicklungs-Ganges des wich-
tigen Phaenomens in der vorstehenden Weise zu erhal-
ten. Eine solche Uebersicht würde für die theoretische
Beurtheilung wie für die vergleichende praktische Wür-
digung des ersten hier dargebotenen Beispiels artesischer
Naphtagewinnung im Kaukasus von grossem Werthe
sein. Der verhältnissmässig lange anhaltende, der ho-
rizontale sich annähernde Lauf der Linie, welche in dem
Profil die Produetionsthätigkeit des Bohrlochs für die Pe-
riode vom 26 Mai bis zum 10 Juli andeutet; die wie-
der erneuerte Steigkraft des Naphtaquells, welche der
Mittheilung des Stabs-Capitàn v. Koschkul zu Folge, in
einer spáteren Periode nach dem 12 Juli, nach wieder-
holter Reinigung des Bohrlochs eintrat, sind Umstände,
die den Erfahrungen der ausländschen Technik. gemäss,
davou abhalten müssen, aus der im Ganzen nur kurzen
Dauer grössester Höhe des Naphta-Strahis einen voreili-
gen ungünstigen Schluss auf den Werth der Lokalität
von Kudako überhaupt zu ziehen.
Dieser Werth wird noch stärker durch die Stabilität
des hohen Naphtastandes in drei Bohrlöchern begründet,
welche in geringen Entfernungen von dem Hauptbohr-
loche, nahe gleichzeitig mit dem letzteren oben er-
wähnten oberen beiden naphtareichen Etagen nieder-
geführt worden sind; Bohrlöcher mit Röhren ausgeklei-
det, die ich noch bei meinem letzten Besuche in Ku-
dako am 10 Juli in einem unveränderten, nachhaltıger
Ausschópfuugfáhigen Zustande gesehen habe.
303
Sämmtliche Thatsachen, welche das Hervortreten der
Naphta an der von der Natur so bedeutsam ausgezeich-
neten Lokalität von Kudako betreffen, so wie die Re-
sultate der allgemeinen geognostischen Untersuchungen,
welche mit jenen Thatsachen in einem verständlichen
Zusammenhange treten, berechtigen zu den günstigsten
Voraussetzungen für einen vorhandenen grossen Naphta-
reichthum in den breiten nordwestlich gelegenen Fluss-
thälern, welche parallel mit dem Kudako in ihrem obe-
ren und unteren Laufe denjenigen Theil der Naphta-Zo-
ne bilden, den ich früher als zum Areal der ersten Grup-
pe gehörig bezeichnet habe. Das Thal des Psiph um-
fasst hier das wichtigste Gebiet, weil es vermöge ei-
ner Vielzahl von natürlichen Naphtaquellen, die sich
über einen Raum von 20 bis 25 Quadrat-Werst verthei-
len, der Vorstellung grosser Verbreitung naphtaführen-
der Etagen des Tertiärterrains am deutlichsten entspricht.
D’ese Verhältnisse haben zu der Ausführung einer An-
zahl von Bohrlöchern auf diesem Terrain sehr bald ein-
geladen. Wenn auch bis jetzt noch keins derselben das
Phänomen des artesischen Springquells von Kudako wie-
derholt hat, so kann dieser Umstand durchaus kein un-
günstiges Argument für die Naphtaproduktionsiähigkeit
der Region bedingen und zwar aus folgenden Gründen:
1. Auf dem ganzen in Rede stehenden Untersuchungs-
felde zwischen Kudako, dem Psiph und Nepitel hat kein
begonnenes Bohrloch eine grössere Tiefe als 140 Fuss
erreicht;—2-tens sind bei allen Versuchsbohrungen schon
in einer mässigen Tiefenregion zwischen 30, 60 und 80
Fuss, die der obersten Etage von Kudako zu entsprechen
scheinen, mehrere naphtaführende Schichten und zwar
unmittelbar unter harten sandigen Thonmergeln angebohrt
304
worden, die ein mehr oder minder anhaltendes Ausschö- .
pfen gestatteten; 3-tens sind alle diese Bohrungen eben -
nur als praeliminäre Versuchs-Operationen betrachtet und
deshalb keineswegs mit derjenigen Zulänglichkeit tech-
nischer Mittel behandelt worden, wie sie das Geschäft
der artesischen Bohrung auf Naphta unerlässlich macht.
Diese letztere Bemerkung soll, beiläufig erwähnt, kei-
nem Vorwurf gleichkommen, da die bedeutende Ausdeh-
nung gleichzeitig unternommener Bohrarbeiten bis zur
Halbinsel Taman einer stärkeren Concentrirung dispo-
nibler Kräfte am Psiph nicht günstig waren. Sehr nach-
theilig war es, dass dieselben bei dem letzten im April
in Angriff genommenen Bohrloche auf dem linken Ufer
des Psiph unzureichend blieben. Alle Erscheinungen,
welche diese Arbeit bis zu der Tiefe von 140 Fuss, wo
sie eingestellt wurde, begleitet hatten, sprechen dafür,
dass eine Wiederholung eines gleichen Erfolgs daselbst
in Aussicht steht wie der von Kudako. Ausserdem wird
die demnächstige Wiederaufnahme dieser Bohrung einen
bedeutenden Fortschritt für die geognostische verglei-
chende Beurtheilung grade der Tiefenregion bedingen,
welcher sehr wahrscheinlich die besten zukünftigen Er-
folge am nordwestlichen Kaukasus-Ende angehören wer-
den. Unter den thalaufwarts am Psiph ausgeführten Ver-
suchsarbeiten ist namentlich diejenige von lehrreicher
und viel versprechender Bedeutung, welche mit sechs
Werst die weiteste Entfernung bezeichnet, bis zu wel-
cher die Bohrungen von der Hauptlinie ab stattgefunden
haben, welche das Bohrloch von Kudako mit dem auf
der untersten Thalstufe des Psiph verbindet. Die Boh-
rung begann daselbst in der Nàhe ausgedehnter Kirr-Ab-
lagerungen ohnweit einer starken Naphta-Quelle. Das
Bitumen dünnflüssig und von besonderer Güte, würde
305
mit 30 Fuss Tiefe erreicht und konnte anhaltend ge-
schôpft werden. In 136 Fuss wurde eine Steinlage ge-
troffen, aber ungenügende Instrumentirung verleitete zum
Uebergehen auf einen anderen Punkt. Ueberaus wich-
tige Erscheinungen zeigten sich in weiterer nordwest-
licher Richtung von dem zuvor erwähnten Bohrloche von
140 Fuss Tiefe auf der untersten Thalstufe des Psiph.
Auf dem flachen Scheiderücken zwischen dem Psiph
und dem nächstfolgenden Parallelthale des Bscheibat
oder Nepitel beginnt eine Zone von bedeutenden freiwil-
ligen Abflüssen von Naphta, die in ihrem erhärteten Zu-
stande das Terrain wie mit kleinen Lavaströmen in teras-
senförmigen Absätzen bedecken. Diese Bildungen ziehen
bis zum Grunde des Bscheibat Thales fort, wo ein nur
20 Fuss tiefes Bohrloch sich sogleich mit dünnflüssiger
Naphta füllte.
Eine erschöpfende Schilderung der übrigen Thatsachen
von Wichtigkeit für die Kenntniss des Naphta-Terrains,
welche das Areal der ersten Gruppe wie der übrigen
nur linearen Gruppen der Naphta-Zone vom Nepitel an,
bis zur Pschecha in grosser Mannigfaltigkeit darbieten,
würde hier nicht an ihrer Stelle sein.
Ich beschránke mich daher in dem Folgenden um
so mehr nur auf wenige Bemerkungen, als ein früherer
Rapport des Stabs-Capitain v. Koschkul über das Naphta-
Vorkommen lángs der ganzen Zone vorliegt.
Auf der Mitte des sechszig Werst langen Zwischen-
raumes der ersten Gruppe und der zweiten (vom Kuda-
ko bis zum Asip) in der Nähe von Abin hat eine be-
schránkte Anzahl von Kirr Ansammlungen mit schwa-
chem Naphta-Empordringen nur die Bedeutung eines
vermittelnden Zwischengliedes zweier weil auseinander
liegenden Zonen-Theile.
Ne 2. 1867. 20
306
Um so grösser ist die Wichtigkeit der zweien Gruppe
zwischen den Flüssen Asip und Aphips. Dieselbe wird
bedingt: eines Theils durch geognostische Analogieen, die
schon auf der Halbinsel Taman anknüpfen und ihre wich-
tigen Erweiterungen und Ergänzungen in der Region von
Kudako, Psiph und Nepitel finden; anderen Theils dureh |
Grabung hervorgerufener Quellenpunkte der Naphta, die
gewóhnlich in der Nàhe grosser Kirr-Ansammlungen,
eben so gut in den Thal-Schluchten wie auf dem diesel-
ben trennenden Hügel-Terrain vorkommen. Besonders
häuft sich das freiwillige Austreten der Naphta in dem
Thale der Па und zwar unter deutlichen Beweisen, dass
dieses an so vielen Stellen wahrzunehmende Phaeno-
men unter dem mitwirkenden Einflusse von Gasen statt-
findet, die aus der Tiefe mit sehr starker Spannkraft
überall hervordringen. Dieses Verhältniss des mitwirken-
den Gases überträgt sich nicht auf die Naphtaquellen, die
sich in vier Thalschluchten innerhalb der nächstfolgen-
den dritten Längen-Gruppe von 10 Werst, zwischen
Aphips und Psekup finden. Ihre technische Bedeutung ist
vor der Hand noch gering anzuschlagen. Ein besonderes
Interesse gewinnen diese Naphtaquellen dadurch, dass
sie eine natürliche Fortsetzung der zweiten Gruppe bil-
den und dabei genau auf der Linie liegen, deren weitere
Verlängerung nach Südost auch die Naphtaquellen der
vierten Gruppe aufnimmt. Das parallele Verhalten dieser
Naphta-Quellenlinie zu der gradlinigen Kammhöhe des
Höhenzuges, auf dessen nördlichem Abhange alle Brunnen
liegen, zeigt sich hier, zum ersten Male deutlich, an
eine grosse Bruch-und Einsenkungs-Zone geknüpft, wel-
che längs des ganzen nördlichen Gebirgs-Abhanges bis
zur Pschecha fortsetzt, und einen sehr wesentlichen Ein-
fluss auf die eigenthümliche Configuration und geringe
307
Breitenentwicklung dieses Gebirgs-Theils bis sur Psche-
cha ausgeübt hat.
In theoretischer, wie in praktischer Beziehung ist die
Thatsache des Zusammenfaliens der geographisch festge-
stellten naphtaführenden Zone auf dem nordwestlichen
Kaukasus-Abhange mit einer grossen Bruch- und Einsen-
kungs-Zone, von gleichwichtiger Bedeutung. Der einzi-
ge mir vorgekommene Fall, wo dieses interessante Ver-
hältniss in klarer und auch dem Nicht-Geologen verständ-
licher Weise zur Anschauung gebracht werden kann,
bezieht sich auf die Physik der Naphtaquellen, womit
die Reihe der vierten Gruppe auf der linken Seite des
Pschisch-Thales, vier Werst nördlich von der Kurins-
kiscken Staniza beginnt.
Zum bessern Verständniss des Angeführten glaube ich
richtig zu verfahren, wenn ich einen Schritt für Schritt
nach Messungen und direkten geognostischen Lokal-Be-
obachtungen construirten Querdurchschnitt der Vorkette
hier folgen lasse, welcher von der genannten Staniza
in nordöstlicher Richtung über die Naphtaquellen-Punkte
hinwegführt. S. Tab. IV. No 2.
Die dem Profile beigegebenen Erlàuterungen werden
eine ausführliche geologische Schilderung der Oertlich-
keit ersetzen kónnen; nur in Bezug auf die Physik des
Naphtaerscheinens selbst sind einige erläuternde Bemer-
kungen nóthig. Die Etage d begreift ein helles, thonig
sandiges wohlgeschichtetes Terrain mit Zwischenlagern
von perlgrauer, halbopalartiger Kieselsubstanz. Die wei-
chen Sandsteinschichten sind von Naphta durchdrungen
und wechseln mit aufeinander gepackten schiefrigen
Thonen, (wie an der Meeresküste bei Tuapse). Schon
bei « beginnen die Ausschwitzungen von Kirr und flüs-
20*
308
siger Naphta, die innerhalb der steilen 53° geneigten
Schichten dieses Terrains aufsteigt.
Wie scharf gezogene schwarze Notenlinien sieht man
sie auf der hellen Oberfläche des Bergabhanges in der
Richtung von Nordwest nach Südost hinlaufen. Die fein-
körnigen Sandstein-Schichten, ausserhalb weisslich, sehen
im Innern wie Umbra aus und besitzen einen aromati-
schen Geruch. Mitunter schwitzt die Naphta, getrieben
von schwacher Gasentwicklung in Tropfen hervor. Kirr
bildet parallele wulstartige Emporschwellungen, die sich
in der Richtung der Stratificationslinien an den Schich-
tenköpfen fortziehen. Stufenartig geht es über die Naph-
ta-Auschwitzungen einige 50 Schritt abwärts, bis zu ei-
nigen Gruben, welche die Hauptquellpunkte der Naphta
blosslegen, die in denselben von Gasentwicklung beglei-
tet unter Wasser empordringt. Das weitere Hinabsteigen
führt noch eine Strecke über weiche Kirr-Massen fort,
welche die Berührungsgränze der beiden Etagen von d
und e verdecken. Die aromatisch riechende, wie brauner
Syrup aussehende Naphta dieser Lokalität ist eigenthüm-
ich und unterscheidet sich wesentlich von der bei Kudako.
Die Stratificationsverhältnisse von d und e sind dem
Aufsteigen der durch Gas getriebenen Naphta unverkenn-
bar günstig und mehr als irgendwo berechtigen diesel-
ben, im Vereine mit allen übrigen Wahrnehmungen, zu der
Voraussetzung, dass sich an Tiefbohrungen in die Etage
d und in den blättrig thonigen Schiefern von e ausge-
zeichnete artesische Erfolge knüpfen kónnen. Die Erhe-
bung der Austritts-Stellen der Naphta dieser Lokalität über
dem Meere ist die bedeutendste aller mir vorgekom-
menen Naphtaquellen; sie übertrifft diejenige der Mün-
dung des Bohrlochs von Kudako um 700 Fuss. Die ab-
309
solute Höhe des letzteren erreicht etwa 124 Fuss. Mit dem
Fortschreiten auf der Naphta-Zone gegen Südost, sieht
man die Niveau-Verhältnisse der Formationen, wie sie
in dem Profile angegeben sind, eine baldige bedeutende
Veränderung annehmen, weil hier eine Region berührt
wird, wo die Intensität der allgemeinen Dislokationen der
Schichten, welche die früher schon näher bezeichnete
Vorkette zusammensetzen, mit Annäherung an das grosse
Hauptthal der Pschecha zunimmt.
Nichtsdestoweniger bleibt das Erscheinen der ferne-
ren Naphtaquellen an dieselbe von NW 30° SO gerichte-
te grade Linie scharf gebunden, deren Wirksamkeit als
Achse der naphtaführenden Zone schon von dem Thale
des Sups begann (^).
Die nächsten Naphtaquellen finden sich in der Etage e,
acht Werst südöstlich im Thalgrunde des Pschisch bei
der Staniza Chadiji in einer Meereshöhe von 480 Fuss.
Sie sind anscheinend von geringer Bedeutung und wer-
den in wesentlichen Beziehungen von denen übertroffen,
welche östlich von der Staniza Nephtanaja bereits der linken
Thalregion der Pschecha anheimfallen. Auch diese Naphta-
quellen treten aus der Etage e und zwar nahe in dersel-
ben Meereshöhe wie die im Profile dargestellten bei der
Kurinskischen Staniza hervor. Der reichliche Ertrag der
Schópfvertiefungen daselbst hatte dieser Lokalität bei den
Bergvólkern schon lange Bedeutung gegeben, die denn
auch bald in den Kreis technischer Unternehmungen ge-
(! Die ersten Naphtaquellen liegen hier am Ililsch, einem östlichen
Seitenthale des Sups. Die weitere Fortsetzung der Naphta-Zone
nimmt von denselben eine etwas nach West abgelenkte Richtung an.
Die Linie, welche sie bestimmt, trifft den 97 Werst nordwestlich
entfernten Schlammvulkan Schudo (pg 5) und streicht W. 25° N.
. 910
zogen wurde, welche von dem Oberst Krawzof aus der Balta-
patschinschkaja Staniza ausgingen. Von dem Standpun-
kte dieser Mittheilungen aus, werden deshalb noch eini-
ge Nachrichten über die ax sadi an
der Pschecha erforderlich.
Die nächste dieser Lokalitäten findet sich etwa vier
Werst óstlich von der Staniza Neftannaja, auf der rech-
ten Seite des kleinen Flachthales des Kutschakflüsschens.
Die geognostischen Verhältnisse sucht das Profil Ne 3
Tab. IV zu versinnlichen.
Die technischen Arbeiten begannen hier mit der An-
lage einer Reihe dicht übereinander befindlicher Brun-
nen, geräumig und von 3'/, Faden Tiefe, das ist bis zu
der Region, welche als naphtaführend bereits bekannt ge-
worden war.
Der anfänglich anhaltend gewesene tägliche Gesammt-
ertrag von 40 Vedro in 5 Tagen fing nach einigen Wo-
chen an sich zu veringern. Noch bevor derselbe völ-
lig wie jetzt zur Unbedeutenheit herabgesunken war,
wurden, im Hinblick auf die indessen in Kudako erhal-
tene Erfolge, gegen Ende April 1866 Bohrarbeiten ein-
geleitet. Bis zu einer Tiefe von 122 Fuss in dem schie-
frigen Thone (argiles feuilletées) der Etage e ohne vor-
gefundene Steinschicht niedergebracht, hat das Bohrloch (’)
weder Wasser noch Naphta begegnet; auch hatte sich
Gasentwicklung nicht gezeigt. Das Bohrloch war bis da-
hin ohne eingusetzende Röhren geblieben und konnte,
da dergleichen nicht zur Stelle waren, vor der Hand nicht
weiter fortgeführt werden.
( Jenseits der obersten naphtaführenden Etage.
311
Wie bei den Naphtaquellen ohnweit der Kurinskz.
Stanize, die einen so ausgezeichneten Einblick in die
Natur des Terrains gewähren, den die frei entblósste Ober-
fläche und günstig gelegenen Thalschluchten ermöglichen,
zeigte sich auch hier recht deutlich der Zusammenhang,
der das Erscheinen der Naphta und besonders die Ge-
winnungsfähigkeit derselben durch Brunnen, von der ge-
ognostischen und mehr noch von der lithologischen Be-
schaffenheit der Schichten abhängig macht, welche das
flüssige Bitumen auf seinem Wege zur Oberfläche antrifft.
Die Naphta, nicht gebunden an eine bestimmte Schicht
oder Etage, in der sie ihren Ursprung nähme, tritt beglei-
tet und getrieben von dem niemals fehlenden Gase aus
unbekannter Tiefenregion hervor, entschieden begünstigt
durch eine Haupt-Bruchlinie, die den ganzen Nordwest-
abhang des Gebirges in constanter Sichtung aflicirte.
Findet die Naphta ein lockeres und einsaugungsfähiges
Terrain, wie in dem vorliegenden Falle die blättrig-tho-
nigen Schiefer von e vor, so kann sie von demselben
unter gegebenen Bedingungen wie von einem Schwam-
me aufgenommen werden und wird, indem sie den Ab-
lagerungs-Richtungen der Schichten sich accomodirt, eine
seitliche Ausbreitung erstreben. Es ist begreiflich, dass
der Grad der Neigung, womit sich das Naphta führende
Gesteinslager von der Horizontale entfernt, auf die Ergie-
bigkeit des letzteren einwirken kann. Es wird dies be-
sonders in dem Falle statt finden, wenn das Zuströmen
einer sehr flüssigen Naphta unter dem mitwirkenden
Einflusse eines besonders starken Gasdruckes steht, des-
sen treibende Wirkung vielleicht am Besten mit dem
Freiwerden der Kohlensäure bei dem Oeffnen der Cham-
pagner Flasche zu vergleichen sein möchte. Auf keinen
Fall kann aber eine, schon in ihrem Beginne wieder
312
unterbrochene und nur deshalb resultatlos gebliebene
Bohrarbeit, wie die in Rede stehende von Kutschak bei
Neftannaja, irgend eine entscheidende Wichtigkeit in Be-
zug auf Beantwortung von Hauptfragen über den tech-
nischen Werth der Oertlichkeiten überhaupt in Anspruch
nehmen. Ein grósseres Interesse als die Brunnen von
Kutschak, sowohl in theoretischer wie in praktischer
Beziehung, gewähren die Naphtaquellen, welche in sechs
Werst westlicher Entfernung von jenen, in dem kleinen
Flussthale des Tschekoch, 5 Werst von der Pschecha,
den Bergvölkern gleichfalls lange bekannt waren.
Die geognostischen wie die Lagerungsverhältnisse sind
an dieser Lokalität keinesweges so einfach und wohl
erkennbar wie diejenigen an den zuletzt in Betrachtung
gezogenen Oertlichkeiten von Kurinskaja bis Kutschak.
Insofern diese abnormen Lagerungsverhältnisse in ihren
dynamischen Gründen mit früheren geologischen Hergän-
gen zusammenhängen, welche für das Studium der Bedin-
gungen für das Erscheinen der Naphta an der Oberfläche
überhaupt von wesentlicher Bedeutung sind, widme ich der
Andeutung jenerHergänge, wie sie sich alsSchlussfolgenaus
den beobachteten allgemeinen geognostischen Thatsachen
aufdem Nordabhange des Kaukasus ergeben, einige erläu-
ternde Bemerkungen. Wie schon mehrfach angedeutet,
bezeichnet das Fluss-Thal der Pschecha die südöstliche
Gränze einer Region, innerhalb welcher längs des nord-
westlichen Gebirgsabhanges umfangreiche Boden-Senkun-
gen und damit verbundene Zertrennungen und Massenver-
schiebungen stattfanden, die den bisherigen Zusammen-
hang ganzer Berg-und Hügelzüge aufhoben. Dieselben
Schichten, welche im Profil No 2 näher bezeichnet,
vom Kudako-Thale an, im weiteren Fortgange gegen
313
Südosten ein immer stárker werdendes Einfallen gegen
die Kuban-Ebene zeigten, gewinnen auf der rechten Psche-
cha-Seite, mit der Annäherung an die domförmige Er-
hebung des Kalkgebirges im Oschtend, eine absolut hó-
here und schwach geneigte Lage und geben eben da-
durch dem gesammten mittleren und unteren Theile des
nördlichen Gebirgsabfalles den lange anhaltenden Charak-
ter eines weit nach Norden vorrückenden Plateaulandes,
dessen Neigung nur 3 bis 4 Grad gegen den. Horizont
beträgt. Diese überraschende physikalische Abänderung
des nordwestlichen kaukasischen Gebirgs-Abhanges jen-
seits der Pschecha steht, von dem gegenwärtigen Stand-
punkte der Geologie betrachtet, in einem unverkennba-
ren Zusammenhange mit der beginnenden stärkeren
Massenentwicklung der krystallinischen plutonischen Ge-
steine innerhalb der Central-Kette des Gebirges, deren
erstes Erscheinen vom nordwestlichen Ende desselben
an, erst mit dem schönen Quarzporphyre des hohen
Tschepse am Passe von Goit beginnt.
Die vergleichende Geologie des Kaukasus berechtigt zu
dem Schlusse, dass das allmäliche Emporsteigen der kry-
stallinischen an einander gereihten Central-Massen, die
sich nach ähnlicher Weise wie in dem europäischen
Alpengebirge ausbildeten, erst in einer jüngeren Periode
als diejenige abschloss, in welcher die marinen Ablage-
rungen von vorzugsweise kalkig-sandiger Natur erfolgten,
die z. B. das sanft ansteigende stavropolsche Plateauland
bilden. Sehr wahrscheinlich setzen tief unter dieser
Bedeckung die Aequivalente der thonig-sandigen Schichten
gegen Südosten fort, die auf Taman wie im bergigen
Theile des Kuban Landes Naphta führend sind und wel-
che mit demselben vielversprechenden Charakter unter
314
den pliocänen Ablagerungen des Plateaus der kleinen.
Tschetnja im Terek-Sunja-Gebiete sich wieder zeigen.
In dem Vorstehenden móchten wohl die Gründe liegen,
weshalb in der Umgebung des Naphtavorkommens am
Tschekoch auf der linken Pschecha-Seite die Lagerungs-
verhàltnisse am wenigsten deutlich zu erkennen sind.
Das Fundamental-Terrain a und 6 im Profil Ne 2,
welches auf der linken Seite des Pschich im Punkte A
eine Meereshóhe von 1780 Fuss einnimmt, ist hier in
Folge partieller Bodensenkung in eine bedeutend tiefere
Lage gebracht. Dagegen befinden sich die Naphtaquellen
auf dem Grunde des Tschekoch-Thales, nahe in dersel-
ben Meeresnóhe (von 706 Fuss), wie die zuvor betrach-
teten; auch Fragmente der Etagen c und d treten hier
zu Tage, aber sie sind von ansehnlichen Ablagerungen
eines groben, als weicher Sandstein zu betrachtenden
Meeressandes überlagert, dessen Muschelfragmente auf
eine séhr junge Periode deuten.
Die bedeutendsten Versuchsarbeiten des Obrist-Lieute-
nant Kwarzof sind auf diese Lokalität gerichtet. Sie be-
gannen mit Brunnenanlagen, deren anfánglich gute Aus-
beute sich bald, ganz àhnlich wie am Kutschak, stark
verringerte. Von vier hierauf rasch hinter einander an-
gelegten Bohrlóchern von geringem Kaliber, hat das tief-
ste 140 Fuss erreicht. Bis zu 60 Fuss war Naphta mit
einigem Erfolg geschópft worden; die Zuflüsse hórten
aber mit der Weiterbohrung wieder auf. Dagegen stell-
te sich ein starkes Empordrängen des Gases mit Was-
ser ein, dessen Zunahme mit der Tiefe die Bohrarbeit
so stark beeinträchtigte, dass sie, besonders aus Man-
gel an den erforderlichen Bohrapparaten, eingestellt wer-
den musste. In einem zweiten Bohrloche von 126 Fuss
315
Tiefe wurde nach dem Durchsinken einer wenig Naphta
abgebenden Schichtenfolge von thonig-kalkigen Mergeln
der Etagen 6 und c weder Gas noch Naphta getroffen.
Zwei andere Bohrlócher von geringeren Tiefen wurden
geschópft und hielten sich auf ganz unbedeutende, sehr
langsam wieder zufliessende Naphta-Quantitàten von übri-
gens besonderer Güte. Einer dieser Bohrbrunnen hat-
te in der Periode seines Beginnens einen interessanten
Beweis dafür geliefert, wie das artesische Emporsteigen
der Naphta auf dem Dasein unterirdischer Klüfte und
Höhlenräume beruhen kann und daun aufhört, sobald der
Druck des Gases aufhórt, oder zu gering wird, um die
Naphta-Säule bis zur Röhrenmündung emporheben zu
kónnen. Vom Grunde eines zwei Faden tiefen Schach-
tes wurde bei 21 Fuss Naphta angebohrt, und au-
genblicklich erhob sich ein starker Strahl mit be-
trächtlicher Gasentwicklung vier Zoll über die Mündung
des Rohrs. Indessen dauerte das Phaenomen kaum 10
Minuten und allmälich sank die Naphta wieder bis
zur unteren Hälfte der Röhre zurück. Der hierauf weiter
niedergeführte Schacht führte in der angegebenen Tiefe
zur Wahrnehmung einer schmalen leeren Kluft im com-
pakten thonigen Terrain von mehreren Arschinen Tiefe
und 4 bis 5 Zoll Breite. Man sah kleine mit Naphta
gefüllte Verzweigungen von dem Hauptstamme aus, sich
nach verschiedenen Richtungen seitwärts ziehen. Die meh-
rere Fässer füllende Naphtaquantität war offenbar nur
durch Gas-Druck emporgetrieben worden. Tieferbohrun-
gen an der Stelle der Spalte blieben erfolglos. Bemer-
kenswerth ist es, dass die Naphta aller an dieser Loka-
lität ausgeführten Versuche aus einem oberen, rasch ver-
armenden Naphta-Terrain fast ganz ohne Begleitung von
Wasser hervorgetreten ist.
J16
Ich schliesse hiemit den Ueberblick wesentlicher Re-
sultate desjenigen Theils meiner Untersuchungen, der
sich vorzugsweise mit den physikalisch-geognostischen
Thatsachen beschäftigt, auf deren Kenntniss und Berück-
sichtigung, eine wissenschaftliche und praktische Auffas-
sung der Naphtaverhältnisse des nordwestlichen Kauka-
sus, wie mir scheint, sich allein begründen lässt. Mit
Rücksicht auf die Anwendung, die ich von diesen Ent-
wicklungen sogleich zu machen habe, halte ich es für
zweckmässig, die Hauptsätze in dem Folgenden noch
einmal nach Paragraphen zu recapituliren.
SM.
Die Naphta am Ende und auf den Abhängen des nord-
westlichen Kaukasus zeigt sich ausschliesslich an eine sehr
mächtige, regelmässig geschichtete Formation gebunden,
deren untere Etage aus wenig mächtigen Bänken eines
thonigen Sandsteins besteht, der häufig bedeutende Schich-
tenfolgen von amorpher Kieselsubstanz einschliesst; die
obere Etage ist aus dunklen schiefrigen Thonen und tho-
nig-sandigen Schichten zusammengesetzt.
$ 2.
Man darf das flüssige Bitumen in diesem Terrain als
eine allgemein verbreitete und auch da vorhandene Bil-
dung betrachten, wo kein freiwilliges Empordringen der
Naphta an die Oberfläche stattfindet; ohne damit viel-
fache mögliche Unterbrechungen in dem stetigen unter-
irdischen Zusammenhange der naphtaführenden Schichten
auszuschliessen.
$ 3.
Die freiwilligen Naphtaquellen zeigen sich vorzugs-
weise am Ausgange, auf dem Grunde und auf den un-
teren Abhàngen der rechtwinklich auf die Hauptrichtung
des Gebirges eingesenkten Querthäler; seltener auf dem
317
Rücken oder den äusseren Abhängen der, solche Thäler
von einander scheidenden Bergrücken.
$ 4.
Ein continuirlicher Zusammenhang besonders naphta-
reicher Schichten über grosse unterirdische Räume darf
da angenommen werden, wo das Vorkommen der Naphta,
z. B wie am Psiph, sich thalaufwärts bis zu weiteren
Entfernung vom Thal-Ausgange wiederholt.
$ 5.
Das Vorhandensein von Naphta im Boden implicirt auch
die Gegenwart des Gases ebendaselbst. Dasselbe ist als
das eigentliche und Haupt-Agens zu betrachten, welches
die Naphta überhaupt an die Oberfläche bringt.—Die
Mitwirkung des hydrostatischen Drucks bleibt natürlich
nicht ausgeschlossen; doch stets mit Rücksicht darauf,
dass das Wasser in der Boden-Tiefe unter jeder Bedin-
gung immer unterhalb der Naphta anzunehmen ist.
Dieser Umstand kann bei starker Neigung und Steilstel-
lung der naphtaführenden Schichten das Resultat der
Bohrung allerdings sehr verschiedenartig modificiren, in-
dem das hydrostatische Agens den Gegendruck des Ga-
ses zu überwinden hat, welches stets vom Wasser und
theilweise auch von der Naphta als getrennt anzunehmen
ist. Wäre der hydrostatische Druck unerlässliche Bedin-
gung in diesem artesischen Naphta-Quellprocess, so wür-
de auch der springende Strahl grösstentheils aus Wasser
bestehen müssen.
$ 6.
Bei dem artesischen Resultat einer Naphtabohrung ist der
empordringende Strahl Folge überwiegenden, die Naphta
treibenden Gas-Druckes. Ist dieser erschöpft, so sinkt
die Naphta zurück. Daher kann auch das Aufhören des
steigenden Strahls kein Beweis für das absolute Aufhö-
318
ren der Naphta in der Tiefe sein. Hat ein Bohrloch sei-
ne Wirkung als Spring-Brunnen eingestellt, so kann es
noch als Pump-Brunnen von nachhaltiger Wirkung sein.
Grue
Die Wahrscheinlichkeit erfolgreicher artesischer Naph-
tagewinnung aus einem als naphtareich bekannten Ter-
rain ist da vorhanden, wo die Bohrung auf dem unteren
Abhange oder am Fusse des Gebirges unternommen
wird; sie vermehrt sich je stärker der Neigungswinkel
ist, unter welchem die Gebirgsschichten gegen den Ho-
rizont geneigt sind. (Siehe Profil № 2.).
$ 8.
In einer ebenen, oder flach hügligen Gegend des naph-
taführenden Terrams, welche vom Gebirge entfernt liegt,
zumal wenn wie auf Taman, die Stórungen der Hori-
zontalität des Schichtenbaues nach parallelen Linien er-
folgen, die mit der Achsenrichtung des benachbarten
Gebirges nicht übereinstimmen, bleibt der Erhalt artesi-
scher. Naphtabohrbrunnen immer sehr zweifelhaft. Mit
grósserer Wahrscheinlichkeit sind daselbst Erfolge durch
Bohr-Pumpbrunnen und noch mehr durch zahlreiche
Schacht Brunnen nach Art derjenigen auf der flachen
Halbinsel Apscheron zu erwarten.
$. 9:
Die Schichten des Naphta-Terrains am Saume des
nordwestlichen Kaukasus-Endes, dem der Lauf des Ku-
ban bis zum Meere folgt, wenig in ihrer ursprünglichen
horizontalen Lage gestórt, haben auf dem Gebirgs-Ab-
hange selbst bedeutende und sehr ungleiche Niveauver-
änderungen durch partielle Bodensenkungen erlitten,
die der direkten Beobachtung durch die nivellirenden
Ablagerungen aus späteren Perioden grösstentheils ent-
zogen sind. Von den Faltungen, die sich mit derartigen
319
Dislokationen durch Senkung stets zu verbinden pflegen,
lassen sich erfahrungsmässig lokale Lagerungsverhältnisse
und Lagerungs-Formen ableiten, die dem artesischen
Aufsteigen der Naphta am Fusse der ersten Vorkette be-
besonders günstig sein können.
$ 10.
Es ist rathsam, jede vorzunehmende Bohrung, vom An-
fang an, mit allen erforderlichen Mittelln für beharrliche
Fortsetzung nach bedeutenden Tiefenstufen einzurichten.
Ob ein Spring- oder ein Pumpbrunnen das eventuelle
Resultat sein wird, kann durchaus nicht prognosticirt
werden.
SU DIE
Die Erfahrungen über die Reihenfolge der Schichten
und insbesondere die durch das Eintreten fester Gesteins-
lager erkannten Abgränzungen übereinander liegender
Naphta und Gas reicher Etagen, wie sie vereinzelte er-
folgreich gewesene Bohrlöcher kennen lehrten, sind von
der grössten Wichtigkeit, aber vorerst noch zu unvoll-
zählig, um für die Praxis schon jetzt einigermassen siche-
re Regeln daraus herleiten zu können.
S dor
Die Bohrung auf Naphta ist ein ganz neuer Zweig der
bergmánnischen Wissenschalt, der seine fernere Aus-
bildung wie seine vollständige Erläuterung nicht von der
Theorie sondern mehr als irgend ein anderer von der
Empirie zu erwarten hat.
Durch alles Vorhergegangene glaube ich hinreichend
den Bedingungen genügt zu haben, die ich für nôthig
halten muste, um zur Beantwortung der vier Fragen
übergehen zu kónnen, welche dem Programme für mei-
320
ne Reise in die Naphta-Bezirke von Tschernomorien zu
Grunde gelegt worden sind. 3
Erste Frage. .-
«Làsstsich aus dem von dem Oberst Novasilzof erhal-
tenen Resultate ein Schluss auf das Vorhandensein eines
beträchtlichen Reichthums an Naphta in denjenigen Ge-
genden ziehen, welche demselben concedirt worden sind?»
Zweite Frage.
«Welche Region des concedirten Terrains ohngefähr
lässt sich als naphtaführend bezeichnen, d. h. an wel-
chen Oertlichkeiten kann man das Vorhandensein von
Naphta annehmen?»
Dritte Frage.
«Welches Mittel oder welche Methode lässt sich mit
möglichster Rücksicht auf die Natur der Oertlichkeit als
die zweckmässigste für die Naphtagewinnung bezeichnen:
die Bohrung oder die Brunnen-Grabung?»
Vierte Frage.
«Sind Gründe vorhanden, die zu der Befürchtung Ver-
anlassung geben, dass durch eine beträchtliche gleich-
zeitige Naphtagewinnung der Naphta-Vorrath in der Tiefe
überhaupt rasch eine starke Verringerung erleiden kónnte,
und folgt daraus die Nothwendigkeit, Beschränkungs-
Vorschriften in Erwägung zu nehmen, wenn die Naphta-
Fórderung sehr grosse Dimensionen annehmen sollte?»
Die erste Frage ist nach $$ 1, 2, 3 und nach dem
auf pg. 294 Angeführten durchaus positiv zu beantwor-
ten mit selbstverständlicher Beschränkung verallgemei-
nernder Anwendung auf alle Theile der concedirten Ge-
genden.
Für die zweite Frage dürfen der Paragraph 4, §§ 7
und 9, insbesondere aber die speciellen Nachweise und
Erlàuterungen massgebend sein, welche auf pag. 292 und
321
294, von pg. 296 bis 302 und von pg. 303 bis 307 gegeben
worden sind; so wenig es auch für jetzt noch möglich
ist eine Rangordnung in Bezug auf die Productionsfähig-
keit unter den Lokalitäten der pg. 294 aufgestellten vier
Gruppen einzuführen.
Die dritte Froge betreffend, so ist mit Rücksicht auf die
88 8 bis 10 und pg. 292 daran zu erinnern, dass beide
Gewinnungs-Methoden, der Bohrung und der Brunnen-
Grabung gleiche Berechtigung haben, nach Beschaffen-
heit der örtlichen Verhältnisse in Anwendung gebracht
zu werden. Vielleicht wird der Fortschritt der Naphta-
Industrie im Kaukasus dahin führen, dem Verfahren den
Vorzug zu geben, welches beide Methoden vereinigt,
nämlich Naphta-Gewinnung aus Bohrlöchern vermittelst
Maschinenkraft durch Druckpumpwerke.
Auf die vierte Frage kann ich kaum eine andere Ant-
wort geben als diejenige, dass sich aus meinen Unter-
suchungen kein Grund ableiten lässt, genügend um im
Falle sehr verstárkter Naphtagewinnung an einer oder
mehreren Lokalitäten der naphtaführenden Zone, eine
rasche Verminderung des Bitumen überhaupt nur wahr-
scheinlich zu machen. Auch ist es nach $ 12 und dem auf
pag. 295 Bemerkten vorerst noch unthunlich, über die re-
lative und absolute Grósse des Naphta-Vorraths in den
von dem Oberst Novasilzof benutzten Concessionen eine
massgebende Meinung abgeben zu wollen. Werden da-
gegen, mit Rücksicht auf diese Frage, die Analogieen
consultirt, welche zwischen den Verbreitungs-Bezirken
der Naphta an beiden Enden des kaukasischen Gebirgs-
zuges bestehen, so gewinnt die Beantwortung schon ei-
nen solideren Boden. In Bezug auf die absolute Grösse
des Areals erscheint die nördliche kaukasische Naphta-
Ne 2. 1867. 21
322
zone mit der südlichen comparabel, insofern es vom
physikalisch-geologischen Standpunkte aus erlaubt ist, die
Inseln Swätod und Tscheleken als integrirende Theile
dieser Süd-Zone zu betrachten Auf Apscheron wie auf
Tscheleken sind seit unbekannten Zeiten zahlreiche sehr
produktive Naphta-Brunnen in Thätigkeit, die sich auf eng-
umschriebenen Räumen zusammendrängen. Durch die
Hinzufügung zweier neuer ansehnlicher Brunnen auf Ap-
scheron im Jahre 1848 wurde zuerst bewiesen, dass die
sogleich eintretende bedeutende Produktions-Thätigkeit
derselben diejenige der ganz in der Nähe liegenden älte-
ren Brunnen nicht beeinträchtigte. Die colossalen Erfolge
des im Jahre 1865 durch Mirsojef in einiger Entfernung
von jener Gruppe ausgeführten neuen Brunnens, der ei-
ne Zeit lang ein grösseres Quantum als gleichzeitig alle
übrigen zusammengenommen lieferte, scheinen für Apsche-
ron eine Regel zu begründen, nach welcher die Produk-
tions-Fähigkeit des continentalen Theils der südlichen
Naphta-Zone im Verhältniss der Anzahl der Schöpf-Brun-
nen eher zu- als abnimmt. Der Vergleich der Naphtaquan-
titäten, welche der erste artesisch erbohrte Brunnen des
Oberst Novasilzof in der nördlichen kaukasischen Naphta-
Zone— zumal in seiner Abnahms-Periode—binnen 57 Tagen
ausgegeben hat, mit denjenigen, die der neue Brunnen
von Mirsojef in gleich langer Debits-Periode lieferte, lässt
auch hier comparable Grössen erkennen. Der Umstand,
dass die Verschiedenheit der örtlichen Bedingungen für
die Süd-Region die Methode der Brunnen-Grabung, für
die Nord-Region die der Bohrung vorschreibt, ist hier
gleichgültig. Die numerischen Werthe der Ergebnisse
sind das Entscheidende. Mag ein solches zur Zeit auch
nur noch vereinzelt für die nordwestliche kaukasische
Naphta-Zone dastehen, so spricht dasselbe vermöge sei-
393
ner absoluten Grósse und in Verbindung mit den be-
reits eingeleiteten, in wahrscheinlichster Aussicht stehen-
den anderen Erfolgen, unbedenklich fur eine Naphtaer-
zeugungs-Fähigkeit dieser Zone, welche der südöstlichen
innerhalb der caspischen Region an Bedeutung sicher
mindestens nicht nachstehen wird. Mit Rücksicht auf das
Vorgetragene glaube ich, dass keine Nothwendigkeit vor-
liegen kann, etwaige Beschränkungsvorschriften für die
Gewinnungs-Arbeiten auf Naphta in den besprochenen
Regionen in Erwägung ziehen zu wollen; vielmehr ra-
then alle Umstände dafür, jedes Mittel in Anwendung
zu bringen, um den Bohrungen auf Naphta eine mög-
lichst grosseErleichterung und Ausdehnung zu verschaffen.
21*
ÜBER
SCHLAMMANALYSE
EINEN NEUEN SCHLAMMAPP ARAT.
Von
Em. Зсноме.
I. Theorie des Schlammens.
Alle die Methoden, welche man sowohl in der Tech-
nik als im Laboratorium zum Schlammen anwendet, las-
sen sich im Allgemeinen in zwei Hauptclassen bringen.
Die einen gründen sich auf die Gesetze des Falles im Was-
ser als widerstehendem Mitlel, die andern machen Anwen-
dung vom Stosse des Wassers, vom hydraulischen Druck.
Die theoretischen Verhàltnisse, welche in beiderlei Hin-
sicht in Betracht kommen, sind bekannt. Man scheint
ihnen indessen in den speciellen Fällen, welche bei der
Schlämmanalyse statthaben, nicht oder nur in unzurei-
chender Weise dieihnen gebührende Rücksicht geschenkt
zu haben. Die Wichtigkeit, welche seit einiger Zeit die
Schämmanalyse bei Pedologen und Geognosten gewon-
nen hat, mag es daher rechtfertigen, wenn hier der Ver-
325
such gemacht wird, die Theorie des Schlammens nach
den bestehenden Gesetzen der Hydraulik darzulegen, so-
wie die Gültigkeit dieser Theorie unter den bei Schlämm-
analysen auftretenden Umständen zu prüfen, resp. einen
den thatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Ausdruck
für das Schlämmresultat zu finden.
Das Schlämmresultat ist abhängig: 1. von dem Raum-
inhalt des Schlämmkörpers, 2. von seinem specifischen
Gewicht, 3. von seiner Gestalt. Hiebei ist vorausgesetzt,
dass man mit, resp. im Wasser schlämmt. Bedient man
sich einer anderen Flüssigkeit, so ist deren specifisches
Gewicht (‘) mit maassgebend.
Bei den Schlammmethoden, welche von dem Fall im
widerstehenden Mittel Gebrauch machen, ist der Wider-
stand W, welchen das Mittel dem fallenden Korper ent-
gegensetzt,
v?
(©) Ausser dem spec. Gew. spielen sicherlich auch die Molecularverhält-
nisse (Cohäsion, Adhäsion etc.) der zum Schlämmen dienenden Flüs-
sigkeit eine hervorragende Rolle, wenigstens so weit die feinsten
Schlammtheile in Betracht kommen. Die in dieser Beziehung schon
seit längerer Zeit gemachten Erfahruugen haben auch in der Tech-
nik schon Verwerthung gefunden (z. B. bei der Ultramarinfabrika-
tion). Der Erklärung dieser Verhältnisse scheinen jedoch erst in
neuerer Zeit die Naturforscher ihre Aufmerksamkeit zugewendet zu
haben (Th. Scheerer, Absetzen aufgeschlämmter Körper etc. Pogg.
Ann. LXXXII. 419, ferner Chr. Wiener, Erklärung des atomi-
stischen Wesens des tropfbar-flüssigen Körperzustandes etc. Pogg.
Ann. CXVIII. 79, endlich Fr. Schulze, Die Sedimentär-Erscheinun-
gen etc. Pogg. Ann. CXXIX. 366.). Das Studium solcher Molecu-
larwirkungen ist indessen noch nicht dahin gelangt, die betreffen-
den Beziehungen klar zu formuliren, so dass eine Berücksichtigung
derselben beim Aufstellen einer mathematischen Formel für den
Schlämmprocess nicht möglich war. Untersuchungen mitdem Schlämm-
apparal dürften dagegen vielleicht geeignet sein zur Erklärung dieser
in mehrfacher Beziehung bedeutungsvollen Erscheinungen beizutragen.
326
worin F die den Widerstand aushaltende Fläche — bei
Kórpern der grósste auf der Fallrichtung senkrecht ste-
hende Querschnitt —, ¢ einen Coefficienten, welcher von
der Gestalt dieser Fläche abhängig ist, v die Fallgeschwin-
digkeit, g die Acceleration im luftleeren Raume frei fal-
lender Körper (9,81 Meter), und endlich y das specifische
Gewicht des Mittels bedeutet. Das letztere ist hier, wo
ausschliesslich Wasser angewendet wird, gleich Eins,
weshalb die Formel die einfachere Gestalt
y?
М ино. (D
annimmt.
Die Formeln für Widerstand und Druck sind bekannt-
lich dieselben. Es ist daher der hydraulische Druck P,
welchen eine stossende Wasserader auf einen Schlàmm-
kórper ausübt,
2
у
в de s uen sti RSEN
worin die Buchstaben dieselbe Bedeutung haben, nur
dass v hier die Geschwindigkeit des bewegten — übri-
gens unbegrenzten — Wassers bezeichnet (*).
In Rücksicht auf die in diesen Formeln von der Ge-
stalt (¢) und der Grösse (F) der widerstehenden oder
gestossenen Fläche abhängigen Werthe erscheint es für
(! Diese zuerst von Newton (1710 und 1719) aufgestellte Formel
wird augenblicklich allgemein als die richtige anerkannt, obgleich
sie früher von einigen Physikern angefochten ist. In neuster Zeit
ist wiederum A. Samuelson (Civilingenieur, XIII. Bd. 1. Hft. S.
27. 186'1.) gegen diese Theorie aufgetreten und hat den Nachweis
ihrer Unrichtigkeit in Aussicht gestellt. So lange dieser Nachweis
aber noch nicht geführt ist, wird man die Formeln, welche oben
gegeben sind, als gültig anerkennen müssen.
327
die nachfolgenden Betrachtungen geboten einen Normal-
fall anzunehmen und auf diesen alle die unzähligen Fäl-
le, welche bei den in der Praxis vorkommenden, aus
den verschiedenartigsten und unregelmässigsten Gestalten
zusammengesetzten Körnergemischen auftreten, zu bezie-
hen. Als solche Normalgestalt aber empfiehlt sich die
Kugel. Dadurch erhält ¢ einen bestimmten, durch Ver-
suche gefundenen Werth, von welchem weiterhin die
Rede sein wird, F aber ist ausdrückbar durch einen Durch-
messer d:
T
Pa.
Dann erhält man aus obigen Formeln (I) und (II):
wp eme eg, и
2g 4
Was zunächst diejenigen Methoden betrifft, welche auf
dem Fall im Wasser beruhen, so führen rein theoretische
Betrachtungen (*) zu dem Schlusse, dass die Acceleration
bei dem Fall der Kórper in widerstehenden Mitteln nach
einer gewissen Zeit gleich Null ausfällt, die Bewegung
der fallenden Kórper also eine gleichfórmige wird. Hier-
mit stehen die Ergebnisse praktischer Versuche, welche
in den Jahren 1811 bis 1815 von den schwedischen
Gelehrten. Nordmark, Lagerhielm, Forselles und
Kallstenius (^) zu Fahlun angestellt wurden, ganz im
Einklang. Bei den geringen Geschwindigkeiten, also làn-
geren Fallzeiten, welche bei den Schlämmoperationen
vorkommen, kann man demnach die Bewegung der
(! Weisbach, Ingenieur- und Maschinen-Mechanik, IV. Afl. 1863. I.
1001 ff.
() Gehler's Physikal. Wörterb. X. 2. Abth. S. 1838 ff; auch Kastner's
Archiv. Th. XI. S. 305.
328
fallenden Körper mit Recht als eine gleichfórmige an-
sehen. ;
Ist daher die Fallhóhe — R bekannt, welche ein Kórn-
chen in t Secunden durchfallt, so ist die Geschwindig-
keit v, mit welcher es sich in 4 Sec. herabsenkt:
v= mu
Der Widerstand W nun, welchen ein fallender Kórper,
nachdem seine Bewegung eine gleichfórmige geworden
ist, von dem widerstehenden Mittel erfährt, ist gleich
dem Druck, welchen der Kórper ausübt, oder gleich
seinem Gewicht G:
М№.-— @ Ter (Qr)
Das Gewicht eines Kórpers ist gleich dem Produkte aus
seinem Rauminhalt V und seinem specifischen Gewicht S:
G = VS.
Da aber der Körper im Wasser so viel an seinem Ge-
wicht verliert, als das gleiche Volumen Wasser wiegt,
so ist im Wasser:
G = V.(S—1).
Ist nun der Kórper eine Kugel mit dem Durchmesser
d, so ist
G = s.d. (S—1). Pe forte QUT
Setzt man also in Gleichung (IV) die in (III) und (V)
gefundenen Werthe für W und G ein, so ist
vo md: па:
Е г о.
Daraus ergiebt sich der Durchmesser der Schlämm-
körner:
2 3
d=v : 38. (S—1)
(VD
329
Dies wäre der theoretische Ausdruck, welcher die
Beziehung ausdrückt zwischen dem Durchmesser eines
kugelförmigen Korns vom spec. Gew. — S und der Ge-
schwindigkeit, mit der es sich herabsenkt. Nach ihm
verhielten sich also die Durchmesser wie die Quadrate
der Geschwindigkeiten oder die Geschwindigkeiten wie
die Wurzeln aus den Durchmessern — bei gleichem spe-
cifischen Gewicht; bei gleicher Geschwindigkeit aber
verhielten sich die Durchmesser umgekehrt wie das durch
4 verminderte specifische Gewicht.
Bei denjenigen Methoden, bei welchen man durch hy-
draulischen Druck schlàmmt, gelangt man zu dem glei-
chen Ausdruck mit entsprechender Bedeutung. Bei ihnen
sind die theoretischen Verhältnisse complicirter; auch
sind mehrere Fälle zu unterscheiden, je nach der Be-
wegungsrichtung des stossenden Wassers.
Nehmen wir als ersten Fall an, dass die Bewegung
des stossenden Wassers senkrecht von unten nach oben
erfolgt.
Uebt das bewegte (unbegrenzte) Wasser auf einen in
ihm befindlichen, wie wir hier annehmen, kugelfórmigen
Kórper von dem Gewicht G den Druck P aus, so wird
der Druck des bewegten Wassers dem durch das Gewicht
des Kórpers ausgeübten Druck das Gleichgewicht hal-
ten, wenn
Gia D
ist; d. i. in diesem Fall wird der Körper schwebend
erhalten.
Da wir hier für G und P dieselben Werthe haben,
welche in den Gleichungen (Ш) und (V) ausgedrückt
sind, so ergiebt sich uns für die Beziehungen zwischen
330
Durchmesser und Geschwindigkeit derselbe in (VI) ge-
fundene Ausdruck
3G
ИИ eA
let à VENE (DE
Setzt man in demselben
3@
4g (S—1) =e,
so ist
ee Ve Bi NE ME (VII)
woraus weiter folgt
v—V. IRR rm
Hier aber ist unter v die Geschwindigkeit des beweg-
ten Wassers zu verstehen.
In dem durch die Gleichung ausgedrückten Fall ist
also der Körper innerhalb des bewegten Wassers in Ru-
he. Eine Bewegung desselben, ein Abschlämmen tritt
aber erst dann ein, wenn der auf ihn ausgeübte Druck
grösser ist als sein Gewicht, also dann, wenn
pr
2 3¢
Е
oder wenn
ist.
Die Weiterbewegung des Kornes wird nun nicht mit
derjenigen Geschwindigkeit erfolgen, welche der treiben-
(1) Eine ähnliche Formel findet man auch entwickelt in Gehler's
Phys. Wörterb. (neu bearb. v. Gmelin, Littrow etc.) VII. 1101.
in dem von Muncke bearbeiteten Artikel «Stoss». Die daselbst ge-
gebenen Formeln sind aber sämmtlich zu halbiren, wenn man, wie
dies dort geschehen ist, nach dem álteren Gebrauch in Deutschland
G = 15 Fuss oder — 4,9 Meter nimmt.
331
de Wasserstrom besitzt, sondern es wird schneller oder
langsamer dem Wasserstrom folgen, je nachdem sein
Durchmesser grósser oder kleiner ist.
Auf ein innerhalb eines Wasserstroms befindliches Korn
_ wirken gleichzeitig zwei Kräfte, die Schwerkraft und der
hydraulische Druck. In dem Falle, von welchem zunächst
hier die Rede ist, dass der hydraulische Druck senkrecht
von unten nach oben erfolgt, fallen die Richtungen bei-
der Kräfte zusammen, sind aber entgegengesetzt. Sind
beide Kräfte gleich, halten sie sich das Gleichgewicht,
so wird das Korn seinen Ort nicht verändern, sondern
schweben. Ueberwiegt aber der hydraulische Druck des
mit der Geschwindigkeit v strómenden Wassers, und
würde das Korn in Folge der Schwerkraft allein mit der
Geschwindigkeit v, fallen, so wird die Geschwindigkeit
c, mit welcher es sich bei gleichzeitiger Wirkung bei-
der fortbewegt:
| ем
sein.
Setzt man hierin den in (VIII) gefundenen Werth für
v, ein, so ist
с — У —
woraus folgt
d = (v—c)’.B oder
3c
Al (v—c)’ . 4g.(S—1)
(IX)
Und dies würde die theoretische Cardinalformel für den
Schlämmprocess darstellen, der auf dem senkrecht nach
oben gerichteten Wasserstoss beruht. Aus ihr folgt: je
kleiner c ist, d. i. je langsamer ein Korn abgeschlàmmt
wird, desto grösser wird die Differenz (v—c), oder
332
desto mehr nähert sie sich der Grösse v, mit anderen
Worten, desto mehr nähert sich der Durchmesser des
Schläminkorns demjenigen, dei welchem ein Schweben-
bleiben in dem mit der Geschwindigkeit v bewegten
Wasser Statt findet. Weiter ergiebt sich aus ihr, dass durch
einen sich übrigens gleichbleibenden Wasserstrom (in den
gewöhnlichen Apparaten) Anfangs Körner vom kleinsten,
dann aber von allmählig sich vergrösserndem Durch-
messer abgeschlämmt werden. Wenn man aber, wie in
der Praxis fast immer, ein allmähliges Steigen der Durch-
messergrössen bei den Körnern eines Gemisches hat, so
wird man mit ein und demselben Wasserstrom auch bei
emem bis in die Unendlichkeit fortgesetzten Schlàmmen
immer noch Schiammkorner abführen, weil man sich der
Grenze, wo alles Zurückbleibende schwebend erhalten
wird, zwar immer mehr nähert, sie aber niemals er-
reicht. Es muss hierauf aufmerksam gemacht werden,
weil daraus folgt, dass durch keinen, auch noch so voll-
kommen eingerichteten Schlämmapparat, ein nach ge-
wisser Zeit eintretendes Klarwerden des abfliessenden
Schlämmwassers erzielt werden kann — vorausgesetzt,
dass der Wasserstrom sich wirklich gleich bleibt (’).
+
Alle früher für die Schlämmanalyse vorgeschlagenen
Methoden machen Anwendung von dem senkrecht nach
oben gerichteten Wasserstoss. Da in neuster Zeit (von
Dietrich) auch ein Apparat vorgeschlagen ist, bei wel-
(1) Wenn hie und da behauptet worden ist, dass durch irgend einen
der vorgeschlagenen Apparate ein endliches, klares Abfliessen des
Wassers erreicht worden sei, so hat dies seinen Grund in einem
Fehler des Apparates gehabt, nämlich darin, dass durch Anwendung
eines offnen Nachflussgefässes eine allmählige Verminderung der
Druckhóhe, also auch der Geschwindigkeit herbeigeführt worden
ist.
333
chem schräg nach oben gerichtete Wasserströme vor-
kommen, so ist hier auch die Theorie dieses Falles zu
erörtern.
Befindet sich der Körper A (Fig. 1. auf Tafel VI) in-
nerhalb eines, wie wir hier im Allgemeinen annehmen,
unbegrenzten Wasserstroms von der Richtung und Ge-
schwindigkeit, wie es Linie AC darstellt, so würde er, wenn
die Schwerkraft nicht auf ihn wirkte, die Geschwindigkeit
und Richtung des Wasserstosses annehmen, d. i sich in
der Zeiteinheit von A nach C bewegen. Bewegte er sich
aber zugleich in Folge der Schwerkraft allein senkrecht
nach unten z. B. von A nach B, so stellt die Resultirende
AD des Parallelogramms der Geschwindigkeiten ABDC
die Richtung und Geschwindigkeit des durch beide Kräfte
zugleich bewegten Körpers dar. Ist also AB und AC sowie
die Neigung « der Stromrichtung gegen die Senkrechte
bekannt, so haben wir für
АВ у AC VAR) АС АВ cosa:
Oder setzt man AD — c, АС = v und АВ = v,,
e= Vv ty? — 9v | v, 605.01
Setzt man wiederum für v, den Werth (VIII) ein, so ist
desnudos avi con Soil. o1 0X)
woraus sich ableitet
d = BENIN" в. +. vi.cos.a) |, (XD
als Ausdruck für die Beziehung zwischen Kórnerdurch-
messer einerseits und Geschwindigkeit des Wasserstroms
334
(v), und der Bewegung des Korns selbst (c), so wie der
Neigung der Bewegungsrichtung gegen die Senkrechte
(x) andererseits.
Aus diesem allgemeinen Ausdruck (XI) lassen sich
nun wieder die für specielle Fälle gültigen ableiten.
Ist nämlich à = 90°, d. i. ist die Stromrichtung eine
wagerechte, so ist sin.a — {1 und cos.c=0 und es wird
d = B.(c—v?).
Ist х = 0°, d. i. ist die Stromrichtung senkrecht von
unten nach oben, so ist sın.a = 0 und cos.a = 1 so
erhält man
du B.(c—v)'
oder vielmehr, was dasselbe ist,
d = B.(v—c)’
also den früher in (IX) entwickelten Ausdruck.
Ist aber « = 180°, oder erfolgt der Wasserstoss
senkrecht von oben nach unten, so ist sma = 0,
cos.a — — 1, und man erhält:
9 — B.(v-4 oy.
Die Bewegungsrichlung des Schlàmmkorns aber, d. i.
ihre Neigung (6) gegen die Senkrechte, ergiebt sich,
wie folgt.
In dem Dreieck ACD (Fig. 1. Tafel VI.) ist
: AC . sin.a У. SI. E
ang. SS Ei ——————————
7°. CEA COS. V, — v.cos.a*
335
folglich auch
V. SIR.
tang. À = ————————
V,—V.cos.a
Setzt man wieder für v, den Werth (VIII) ein, so erhält
man
I 2
iB (2255 ae cost )
id: 3C SOS. a j
ar ig. (S—1) vie) = + COS. qd (XII)
Ausserdem ist auch
FOREN à V. Stn.
$91.60 = Sin. YY = ———
c
daher
T S v.sın.a
81.090 — — "——— XIII
V v! -- v,? — 2v . v, . cos. One
p j V. LT HR . (XIV)
d d
2 — —
v4 B ov V B COS.
Wie man sieht, sind die Beziehungen der Kórnerdurch-
messer zur Geschwindigkeit und Neigung keine sehr
einfachen, die sich aber durch die besonderen Einrich-
tungen, welche z. B. der auf schiefem Wasserstoss be-
ruhende Schlàmmapparat Dietrich's besitzt, noch weit
mehr compliciren. So lange also nicht eine unabweisbare
Nóthigung vorliegt, sollte man bei der Construction neu-
er Apparate von dem Princip des senkrecht nach oben
gerichteten Wasserstroms nicht abgehen. Bei der Bespre-
336
chung der bisher vorgeschlagenen Apparate komme ich
auf den Dietrich'schen zurück.
Ich lasse hier eine Tabelle folgen, welche einige nach
der für den senkrecht nach oben erfolgenden Wasserstoss
geltenden Schlämmformel
9 3c
d-—v.—————
78-1)
berechneten Zahlenwerthe enthält. Vorher sind indessen
noch die Werthe von С und S, welche diesen Berechnun-
gen zu Grunde zu legen sind, zu besprechen.
Der Coefficient С, welcher von der Gestalt der Fläche,
die den Druck aushàlt oder den Widerstand leistet, ab-
hängt, ist für die Kugelgestalt, die wir hier als Normal-
gestalt annehmen, von verschiedenen Forschern verschie-
den gefunden worden. Die oben schon genannten schwe-
dischen Gelehrten (') fanden ihn für im Wasser fallende
Kugeln im Mittel annähernd = 0,5. Eytelwein (*) be-
stimmte für den Stoss des Wassers gegen eine Kugel
(— 0,7886, Piobert (^) (Widerstand gegen Geschützku-
сет im Wasser) fand С = 0,467. Nach Robins, Hut-
ton, Duchemin und Piobert wächst übrigens der Wi-
derstandscoefficient mit den Geschwindigkeiten. Weis-
bach (‘) nimmt bei mässigen Geschwindigkeiten für С
(à Gehler’s Phys. Wörterb. X. 2. Abth. S. 1841.
Q) Eytelwein, Handb. d. Mechan. fester Körp. u. d. Hydraulik, Ш
Aufl. 1842. S. 211.
(3 Weisbach, Ingen. und Masch. Mechan. I. 999.
(3) Ibidem.
337
eine zwischen 0,5 und 0,6 liegende Zahl an, und dem-
gemäss ist hier С = 0,55 gesetzt (^).
Was das specifische Gewicht S betrifft, so erscheint es
nöthig auch für dieses einen Normalwerth bei den Be-
rechnungen der Schlämmresultate ‚zu Grunde zu legen,
zumal da die Unterschiede zwischen den specifischen Ge-
wichten der Mineralien, welche im Allgemeinen den Bo-
den, wie Alluvial- und Diluvialgebilde zusammensetzen,
verschwindend klein sind gegen diejenigen, welche die
vorkommenden Körnerdurchmesser zeigen. Ich wähle für
dieses normale specifische Gewicht dasjenige des Quarzes
2,65, deshalb, weil dieser im Grossen und Ganzen der
bei Weitem vorherrschende Bestandtheil der bei Schlamm-
analysen vorkommenden Erdgeinische ist, und weil es an-
nähernd die Mitte hält zwischen denjenigen der Hauptmi-
neralien (*), welche die Erdarten zusammensetzen. Das
specifische Gewicht der in der Natur vorkommenden Erd-
arten wird zwar etwas (unbedeutend) höher sein, wie
sich dies auch durch die specifischen Gewichtsbestim-
(! Die beim Schlämmen vorkommenden Geschwindigkeiten sind zwar
noch nicht mässige zu nennen, auch liegen die Durchmesser zwi-
schen ganz anderen Grenzen, als zwischen denen obige Erfahrungs-
zahl gefunden wurde. Obgleich nun, wie es scheint, von keiner
Seite eine Aenderung des Coefficienten mit der Grösse der Körper
angenommen wird, so würden sich vielleicht doch Bedenken gegen
die Heranziehung jener Zahl erheben lassen. Allein in Ermange-
lung anderer blieb nichts Anderes übrig, als sie zu wählen. Es
wird sich übrigens im Folgenden ergeben, dass für die Geschwin-
digkeitsgrenzen, welche beim Schlämmen in Betracht kommen, der
Widerstandscoefficient mit der Abnahme der Geschwindigkeiten eher
zu- als abnimmt, sich also umgekehrt wie zwischen hóher liegen-
den Geschwindigkeitsgrenzen verhielte.
O) Die spec. Gewichte der in den Boden- und Erdarten vorherrschen-
den Mineralien sind:
Quarz EB) Feldspath = 2,53—2,58
Glimmer = 2,8—3,0 Kalkstein = 2,6—2,8 etc.
2090750276 99
338
mungen, welche ich besonders zu diesem Zweck ausge-
führt habe und weiterhin mittheilen werde, bestätigt. Ich
habe es aber vorgezogen dasjenige eines bestimmten Mi-
nerals zu wählen, so wie ich auch die sogleich mitzuthei-
lenden mikrometrischen Messungen nur an Quarzkörnern
vorgenommen habe. Wenn also in dieser Abhandlung ge-
sagt wird: Bei dieser oder jener Geschwindigkeit des
Wasserstroms werden Körner bis zu dem oder jenem
Durchmesser abgeschlàmmt, so sind hierunter zu verste-
hen: Körner, welche hydraulisch gleichwerthig sind Quar z-
kugeln von diesem Durchmesser.
Setzt man nun in die theoretische Grundformel
3.0
MUSAE)
gei, rs
die Zahlenwerthe für $, S und © ein, so ist
die o 3 . 0,55
A CNET)
oder da es für die hier geltenden, geringen Dimensionen,
resp. Geschwindigkeiten bequemer ist Alles in Millime-
tern auszudrücken, so ist
\ 3 . 0,55
' 4.9810. (2,65— 1)
Meter,
d = v Millimeter
oder
d = v^. 0,000025484 Millimeter (7).
(!) Setzt man für & die Eytelwein'sche Zahl 0,7886, so wird
d = v?,0,00003654 Miilimeter.
339
Tabelle A
3C
über die nach der theoretischen Formel СТ D)
berechneten Beziehungen zwischen Geschwindigkeit und
Durchmesser.
Ge- Ge-
schwin-| Durchmesser
dig- der Schlämm-
keit. körner.
d у
dig-
keit.
Mlim. МИм. Milm.
schwin-| Durchmesser
der Schlamm-
korner.
d
Mlim.
Ge-
dig-
keit.
V
Mlim.
0,00000025
0,0000010
0,0000023
0,0000041
0,0000064
0,0000092
0,0000125
0,0000163
0,0000206
0,0000255
schwin-| Durchmesser
der Schlämm-
körner.
d
MlIm.
0,000025 |
0,000102
0,000229
0,000408
0,000637
0,000918
0,001249
0,001631
0,002064
0,002548
0,00308
0,00367
0,00431
0,00500
0,00574
0,00653
0,00737
0,00827
0,00921
0,01021
220
340
II. Versucbe zur Prüfung der theoretischen
Grundformel für den Schlämmprocess.
Die Gesetze über den hydraulischen Druck und Wider-
stand, aus welchen die theoretische Grundformel für den
Schlàmmprocess |
abgeleitet ist, sind bestätigt worden unter Umständen,
die zwischen wesentlich anderen Grenzen liegen als
diejenigen — übrigens gleichen, welche beim Schlämmen
statthaben. So ist der Druck auf oder der Widerstand
gegen Flächen bei weit grösseren Dimensionen der letz-
teren, so wie bei weit grösseren Bewegungsgeschwin-
digkeiten geprüft, als sie beim Schlàmmen vorkommen.
Es erschien aber gewagt, Gesetze, deren Gültigkeit
zwischen gewissen Grenzen wohl als bewiesen gilt,
so ohne Weiteres auf ein zwischen ganz anderen Gren-
zen liegendes Gebiet zu übertragen. Bei den betreffen-
den, bisher angestellten Versuchen dürfte man niemals
mit Kórpern (Kugeln) von einem Durchmesser unter 20
Millimeter oder mit Geschwindigkeiten, geringer als 30
bis 40 Millimeter operirt haben; im Allgemeinen haben
vielmehr weit gróssere Durchmesser und Geschwindig-
keiten vorgelegen. Beim Schlämmen aber kommen Ge-
schwindigkeiten vor, welche theilweise geringer als 1
Millimeter sind, für gewóhnlich aber 5 Millimeter noch
nieht erreichen. Die hóchste Grenze der in Betracht
kommenden Kórnerdurchmesser liegt aber etwa bei ‘/,,
Millimeter (d. i. bezogen auf Kugelgestalt).
Ich muss vorausschicken, dass meine, zur Feststellung
der effektiven Beziehung zwischen Korndurchmesser und
341
Stromgeschwindigkeit angestellten Versuche nur mit ge-
wissen Einschränkungen als maassgebend anzusehen sind,
einmal weil sie bis jetzt noch in zu geringer Anzahl
vorliegen, dann aber, weil es mir bisher nicht geglückt
ist, ein ganz geeignetes Material für sie zu finden. Ge-
mische von Kórnern, deren Gestalt sich der Kugel oder
überhaupt einer regelmässigen und gleichmässigen näher-
te, die aber auch so geringe Durchmesser, wie sie hier
in Betracht kommen, besassen, war sehwierig aufzufin-
den, zumal wenn zugleich die Bedingungen der Un-
lóslichkeit in Wasser und eines specifischen Gewichtes,
welches von dem in der Praxis vorkommenden nicht
viel abweicht, erfüllt werden sollten.
Das gewählte Material war eine natürliche Erdart, nàm-
lich die sandige Zwischenschicht (подпочва) welche
in einem Theil der Umgebung hiesiger Ackerbau- und
Forst-Akademie den Ackerboden von dem eigentlichen,
lehmigen Untergrund trennt. Mitbestimmend für die
Wahl gerade eines natürlichen Körnergemisches war die
Rücksicht, dass dabei ähnliche Bedingungen eingehal-
ten wurden, wie sie für die Fälle gelten, für welche
‘die Schlàmmanalyse besondere Wichtigkeit hat. Ausser-
dem aber erschien unter dem zur Disposition stehen-
den Material gerade diese Erdart am geeignetsten, weil
ihre mit dem blossen Auge noch zu beurtheilenden Kör-
ner alle Charaktere eines Triebsandes, also eine abge-
rundete Form besassen, die feineren und feinsten Kör-
ner aber unter dem Mikroskop, wenigstens zum Theil,
abgerundet erschienen.
Die Versuche wurden ausgeführt mit dem weiterhin ge-
nauer zu beschreibenden, conisch-cylindrischen Schlämm-
trichter, dessen Einrichtung es erlaubt, eine beliebige,
342
sehr regelmässig wirkende, durch eine passend ange-
brachte Druckmesserröhre genau messbare Stromge-
schwindigkeit in dem wirksamen, das Schlämmresultat
bestimmenden und darum als «Schlämmraum» bezeich-
neten Theile des Apparates zu erzeugen.
Diejenigen Versuche, welche als Grundlage genommen
wurden für die Feststellung der empirischen Schlämm-
formel, bildeten 4 Reihen. Jede Versuchsreihe machte
eine einzige, ohne Unterbrechung andauernde Schlämm-
operation aus. Bei einer solchen Schlämmoperation wur-
de mit der kleinsten der gerade gewählten Geschwin-
digkeiten begonnen und successive bis zur grössten vor-
geschritten. An Material wurden bei den die mittleren
und grósseren Geschwindigkeiten umfassenden Versuchs-
reihen je 60 Grm. des obengenannten Erdgemisches,
jedoch nur von dem durch ein Sieb mit Oeffnungen von
etwa "/, Mllm. Durchmesser Abgesiebten verwendet. Für
die kleineren Geschwindigkeiten dienten zur Untersuchung
nur die feineren, vorher bereits bei einer grösseren Ge-
schwindigkeit aus etwa 100 Grm. desselben gesiebten
Bodens abgeschlämmten Theile. Die zur mikrometrischen
Messung verwendeten Körner wurden dann erst auf-
gefangen, nachdem die betreffende Geschwindigkeit
eine geraume Zeit genau constant gewirkt hatte, d. i.
so lange bis das abfliessende Schlammwasser nur noch
wenig Theile abführte. Bei den niedrigen Geschwindig-
keiten trat dies ein, wenn 2 bis 3 Liter Wasser abge-
flossen (resp. abgetropft) waren, bei den mittleren, wenn
3 bis 4, und bei den hóheren, wenn 5 bis 6 Liter den
Schlämmraum durchströmt hatten. Die Durchmesser der
dann aufgefangenen Körner näherten sich so demjenigen,
bei welchem ein Schwebenbleiben in dem mit der betref-
lenden Geschwindigkeit strómenden Wasser eintrat, mit
343
anderen Worten, man erreichte fast den Fall, für wel-
chen die Schlämmformel gilt. Dass man diesen Fall nie-
mals vollständig erreichen kann, ist bereits gezeigt. Der
Fehler indessen, den man beging, wenn man auf ange-
deutete Weise verfuhr, war sicherlich weit kleiner als
diejenigen, welche, wie erwähnt, der—unumgiànglichen —
Wahl des Schlämmmaterials anhaften müssen.
Bei den zwei Versuchsreihen, aus deren mittleren
Resultaten zunächst der empirische Ausdruck berechnet
wurde, wurden ein und dieselben Geschwindigkeiten an-
gewendet, nämlich 0,5, 1,205, 2,10, 3,03, 4,08 und
4,91 Millimeter in der Secunde. Diese liegen innerhalb
derjenigen Grenzen, in denen für gewöhnlich Schlämm-
analysen ausgeführt werden. Die Versuchsreihen für die
kleineren Geschwindigkeiten (0,1 bis 0,4 Mllm.) wie
für die grösseren (4 bis 12 Mllm.) wurden weiterhin
zur Bestätigung der Gültigkeit des gefundenen Ausdrucks
für andere Geschwindigkeitsgrenzen unternommen.
Die mikrometrischen Messungen wurden mit einem
Hartnack’schen Mikroskop und zwar auf dreierlei Wei-
se ausgeführt. Die in der 1. Versuchsreihe bei Anwen-
dung der Geschwindigkeiten von 0,5 bis 4,91 Mllm. er-
haltenen Körner wurden mit einem Ocularmikrometer
gemessen, bei welchem jede Theilung 0,00333 Мм.
entsprach. (*) Die in den übrigen Versuchsreihen erhal-
tenen Körner dagegen wurden vermittelst der camera
lueida nach ihren Umrissen auf Papier projicirt (siehe die
beigegebenen mikroskopischen Zeichnungen auf Taf. V.)
und diese darauf, wie sogleich näher angegeben werden
wird, auf zweierlei Art gemessen mit einem Maassstab,
der aus der unter ganz denselben Umständen erfolgten
(*) Dies war der Fall bei dem Hartnack'schen Instrument, wenn Objec-
tiv 2 mit Ocular 2 combinirt wurde.
344
Projection eines gewöhnlichen, aber genauen Glasmikro-
meters (Theilung in '/,, Mllm.) hergestellt war. Die li-
neare Vergrósserung der Projectionen war so eine 142,5-
fache (5; nur bei der Messung der kleinsten Körner wurde
еше 3mal grössere, also 427,5 fache angewendet (^).
Als Probe habe ich Zeichnungen von so projicirten,
bei 6 Geschwindigkeiten (v — 0,5 bis 4,91 Mllm.) er-
haltenen Kórnern sammt dem entsprechenden Maassstab (7)
beigegeben (siehe Taf. V.). Die mit senkrechter Schraf-
firung versehenen Figuren stellen die Umrisse von Glim-
merblattchen dar, die mit schräger Schraffirung sind, wie
es scheint, von Hornblendekórnern (an den Kanten grün-
lich durchscheinend), die über's Kreuz schraffirten aber
von Feldspathbruchstücken (am Umfang matt fleischfarben
durchscheinend; doch sind dabei wahrscheinlich auch
noch andere undurchsichtige Mineralien); alles Andere
kann man wegen seiner Farblosigkeit und Durchsichtigkeit
als Quarz ansehen.
Ein Blick auf die Verschiedenheit in Form und auch
Grósse dieser Umrisse zeigt, welche Mannigfaltigkeit der
Gestalt bei den übrigens hydraulisch gleichwerthigen
Körnern des zur Untersuchung verwendeten Materials
herrscht. Es muss fast nutzlos erscheinen an ihnen Mes-
sungen vorzunehmen, die bestimmt sind mathematischen
(i Diese Vergrösserung wurde bei demselben Instrument erzielt durch
Anwendung des Objectivs 2 und eines mit der camera lueida schon
verbundenen Oculars, welches den .Hartnack'schen Ocularen 2
entspricht. Die Entfernung der Projectionsebene von der camera lu-
cida betrug dabei constant 23 Centimeter.
() Es wurde nämlich bei sonst unveränderten Umständen das Objec
tiv 7 angewendet.
(3 Für die Lithographie, Taf. V., sind die ursprünglichen Zeichnun-
gen auf !/, verkleinert, so dass die Vergrösserung daselbst nur etwa
die 71fache ist.
345
Ausdrücken zur Grundlage zu dienen. Ich bin auch weit
entfernt zu beanspruchen, dass man aus ihnen ein allge-
mein gültiges Gesetz ableite, oder gar dass man auf
Grund ihrer als — wenigstens bei anderen Verhältnis-
sen — feststehend zu betrachtende, hydraulische Gesetze
für die beim Schlämmen auftretenden Umstände umstürze.
Sie mögen als ein Versuch betrachtet werden, der von
einem Anderen, welchem ein geeigneteres Untersuchungs-
material zu Gebote steht, revidirt und event. berichtigt
werden mag.
Trotz aller Unregelmässigkeit, ist bei einer Vergleichung
der projieirten Bilder unter einander ein regelmässiges,
durchschnittliches Wachsen der Körner mit den Geschwin-
digkeiten unverkennbar. Die hier nicht mitgetheilten Pro-
jectionen der bei nıedrigeren und höheren Geschwindig-
keiten erhaltenen Körner würden dies noch weiter bestä-
tigen können. Dies und die verhältnissmässig gute Ueber-
einstimmung der gefundenen Mittelwerthe mit denjenigen,
welche nach der aus den allgemeinen Durchschnittsresul-
taten abgeleiteten Formel berechnet waren, möge die
Mittheilung dieser Versuche rechtfertigen.
Vor dem Projieiren wurde zunächst, so viel als mög-
lich, die ganze, gerade auf dem Glastäfelchen befind-
liche Probe nach und nach in das Gesichtsfeld gebracht
und für die Zeichnungen Gruppirungen gewählt, welche
meinem subjectiven Urtheil nach ein besonders geeigne-
tes Durchschnittsbild lieferten. Für die Wahl derjenigen
Körner, welche zum Messen dienten, war maassgebend:
1) Farblosigkeit und Durchsichtigkeit, aus denen geschlos-
sen wurde, dass ein Quarzkorn vorlag, 2) im Allgemei-
nen eine abgerundete, abgeschliffene Gestalt, 3) ein an-
nähernd kreisförmiger, oder wenigstens elliptischer Um-
riss, 4) eine dem beobachteten Querschnitt annähernd
346
entsprechende Dicke (*). Dies traf, wie sich erwarten
liess, im Allgemeinen zu bei denjenigen Körnern, deren
Projectionen je die kleinsten Flächeninhalte zeigten (°).
Körner, bei welchen 2 senkrecht auf einander stehen-
de Durchmesser ganz gleich waren, waren sehr selten.
Bei den meisten herrschte eine Richtung ein wenig vor.
Daher wurden in allen Fällen 2 senkrecht auf einander-
stehende Durchmesser (^) gemessen, bei den länglichen
Formen annähernd je der grösste und kleinste, die so
erhaltenen Werthe als die Achsen (a und «) von Ellipsen
betrachtet und daraus (d = ya.«) der entsprechende
Kreisdurchmesser (resp. Kugeldurchmesser) gefunden (*).
Ausserdem aber wurden auch an denselben Figuren,
deren Achsen gemessen wurden, Flächenmessungen vor-
genommen. Dazu diente ein Planimeter von Amsler-
(!) Leider besass das von mir gebrauchte Mikroskop kein Focimeter, so
dass genauere Bestimmungen der Dicke unterbleiben mussten. Ue-
brigens würden im vorliegenden Fall solche Bestimmungen, wenn
sie wirklich ausgeführt wären, keinen grossen Anspruch auf Ge-
nauigkeit machen kónnen.
(?) Wenn hie und da kleinere vorkamen, so mögen dies solche sein,
welche trotz ihres geringeren hydraulischen Werths durch irgend
einen Zufall zurückgehalten waren. Ausserdem mógen auch hydrau-
lisch gleichwerthige von kleinerem, dem Auge ‘sich darbietendem
Umriss vorhanden sein, deren übrige Gestalt aber zu sehr von der
Kugelform abwich.
(à Sie sind in den Zeichnungen durch punctirte Linien bezeichnet. Die
Zahlen entsprechen den Nummern in Tabelle B.
Man kaun hiergegen vielleicht Einwendungen machen. In der That
zeigt ein Blick auf die mikroskopischen Zeichnungen, dass die ge-
messenen Achsen in manchen Fällen eher die Seiten von Recht-
ecken, als die Achsen von Ellipsen darstellen. Dennoch habe ich
hier die kleinste der aus den Messungen ableitbaren, regelmässigen
Formen angenommen, weil es hóchst wahrscheinlich war, dass die
gemessenen Flächen eben die grössten Durchschnitte der Körper
darstellten, d. i. dass die Kórner nach der der Achse des Mikro-
skops parallelen Richtung mehr oder weniger abgeplattet waren.
—
e
Zu Seite 347.
Tabelle B.
Für die mikrometrischen Messungen.
Durchmesser des entsprechenden, kugel-
Qc Pp о fórmigen Schlämmkorns.
Geschwindigkeit. Gemessene Achsen (a: я) der Schlämmkörner. Vaan.
| Gefunden im Mittel. Berechnet.
i Durch Messung DurchuMes: atk
In tausendstel Millimetern. In tausendstel Millimetern. der ee a dem a
Millimeter. 1. 2 3. ". 5 6 | a | 2 | 8. | « | 5. | 6. | Millimeter. | Millimeter. | Millimeter.
"a. 7,3: 6,7| 7,7: 6,0] 8,7: 8,7| 7,7: 7,3| 8,3: 8,01 6,7: 6,3] 7,0| 6,8. 8,7. 75 8,1) 6,5| 0,0075 | 0,0078 | 0,0072
0.25 e 10,0: 8,7]10,0:10,0112,3:12,3| 9,7: 9,7111,7:10.3112,7:10,3| 9,3, 10,0| 12,31 9,7, 14.0| 11,4] 0,0106 | 0,0109 | 0,0110
DN 14,3:13,3]15,0:13,0116,7:14,0]15,0:13,7]16,0:14,745,0:13,7| 13,8| 13,9| 15,3] 44,3] 15,3] 14.3] 0,0145 | 0,0146 | 0,0146
MN COTES 17,3:15,7|46, 0:42, 018, 7:48, 7/16,3:13,3|13,7:46,7|20,0:16,7| 16,5. 13,9] 18,7. 14,4, 14 8| 18,3| 0,0162 | 0,0160 | 0,0175
I. Versuchsreihe.| 23:23 93:20 93:20 22:16 94:90 3:19 | 23,0} 21,4! 21,4) 18,8| 21,9| 20,9 . BYNG
05 nr. 23:90 | 93:17 | 9313 | 27:43 | 90:90 | — |214 198 173] 48:7] 20.0] — || 90201 | 0.0241 | 0,0202
ies 40:98 | 41:27 | 35:32 | 38:30 | 41:36 | 32:30 | 33,5) 33,3] 33,5) 33,8. 38,41 30,91) 4 ao 3
LOS 37:30 | 27:23 | 37:23 | 33:33 | 33:33 | 37:30 | 33,3| 24,9| 29,9 33,0 33,0| 33,3[) 00325 | 0,0361 | 0,0319
A 50:45 | 50:44 | 56:56 | 60:46 | 47:45 | 68:49 | 47,4 46,9| 86,0. 52,5| 45.9| 57.1 :
2,10} 7° * 67:43 | 60:57 | 43:40 | 47:43 | 60:57 | 60:50 | 53,7 58,4| 44,4| 44.9] 584] 54,9]) 9,0514 | 0,0529 | 0,0503
EN 66,50 | 74:50 | 74:45 | 60:52 | 65:57 | 70:70 | 57,4 59,6] 57,7| 55.9] 60.9 70,0}
3,03 r ; 87,73 | 73:57 | 73:70 | 87:57 | 60:50 | 70:60 | 79,7| 64,5] 71,4| 57,0 54,8 64 el) 90628 | 0,0625 | 0,0635
m. 90,75 | 80:70 | 80:76 | 76:71 | 91:75 | 70:64 | 82°] 74,8| 77,9| 73,4| 82,0| 66.9]] . -- у
4,08) 7 5 93,70 | 87:63 | 67:67 | 83:53 | 90:73 | 93:73 | 80,7 74,0| 67,0| 66.3 81.1 ul 0,0252 1.079225 20507163
jit es 96:85 | 87:80 | 98:86 | 80:64 | 107:98 | 97:67 | 90,3| 83,3| 91,8| 71,6]102.4| 80.6
al 3 100:80 | 83:77 | 97,77 |107:67 | 80:77 | 90:87 | 89.4 79,9 86.4 84.7| 78.4 ll 0,0856 | 0,0820 | 0,0862
NN S un 65:56 | 77:53 |143:73 | 85:58 | 78:74 |407:67 | 60 | 64 | 72| 70| 74 | 85| 0,074 | 0,075 | 0,076
5. ic a 110:72 | 90:72 |410:80 | 97:69 |400:84 | 90:69 | 89 | 80 94| sı | 92| 79 | 0.086 | 0.086 | 0.087
DRM OL 110:90 |100:81 |106:75 |115:76 | 429:73 |408:76 | 99 | 90 | 90| 94 | 97 | 91 | 0.093 | 0.095 | 0.098
5.2. ER 105:80 | 147:90 |114:97 | 148:97. | 135:94 | 118:104 | 99 | 103 | 103. 107 | 113. 144] 0.103. | 0.106 | 0'108
Me... 150:126 | 126:110 | 196:119 | 432:112 | 133:116 | 132:100 | 137 | 448 | 122 | 122 | 194 | 115 | 0493 |049 |013
3. EN M 150:127 | 142:199 | 137:104 | 15:120 | 155:107 | 132:114 | 138 135 | 119 | 122 | 129 | 193] 0129 0127 | 017
De e c 167:106 | 155:117 | 153:112 | 166:199 | 196:120 | 168:127 | 133 | 135 | 431 | 146 | 123 | 146 | 0437 10139 | 0136
eet 179:445 | 167:118 | 149:148 | 188:165 | 137:135 | 152:120 | 143 | 440 | 148 | 176 | 126 | 135 | 0,150 ©) 0.152 (9) 0,124
BL... 178:198 | 164:158 | 140:193 | 473:132 | 142:130 | 193: 110 | 454 | 1611 4131 | 151] 136 | 146] 0.149 | 0150 | 0152
( Die Nummern 1 bis 6 entsprechen auf den mikroskopischen Zeichnungen den in gleicher Weise bezeichneten Körnern
Geschwindigkeit.
Gemessene Achsen |
У:
In tausen
Millimeter. 4 2, 3
и 73: 67 2,7: 6.0, вл |
NA ar 10,0: 8,7110,0:10,0/12,3:4!
N N: 14,3:13,315,0:13,0/16,7:1.
N en 17,3:15,746,0:19,0/18,7:!1
29:29 3:20 23:2
23:20 93:17 le
40:28 41:97 35:39
37:30 97:23 34:23
AAA Ni ABS 178:198 | 164:158 | 140:19:
( Die Nummern 1 bis 6 entsprechen auf den mikroskopis|
347
Laffon (*). Die gefundenen Flächeninhalte wurden als
Kreisinhalte genommen und aus ihnen die entsprechen-
den Durchmesser berechnet. Auf solche Weise bestimmt
wichen die Letzteren nur unerheblich von den auf an-
dere Art gefundenen ab.
In Tabelle B. sind die für die beiden Achsen (a und a)
von je 6 Körnern gefundenen Grössen, so wie die für
jedes Korn sich ergebenden Werthe von \Уа.х sammt
den Mitteln dieser Werthe, ebenso die Mittel der Durch-
messer, welche sich aus den Messungen mit dem Plani-
meter ergaben, endlich auch die aus der gefundenen,
empirischen Formel berechneten Durchmesser zusammen-
gestellt. Die Maasse sind im Allgemeinen angegeben in
Tausendsteln von Millimetern (den Mikro- oder Millimil-
limetern Harting's) (*). Die in den drei letzten Colum-
nen enthaltenen Zahlen stellen aber Millimeter dar.
Hieher gehört Tabelle В.
Die gefundenen, mittleren Durchmesser wachsen nun,
wie man sieht, keineswegs, wie es die Theorie verlangt,
d. h. wie die Quadrate der Geschwindigkeiten. Vielmehr
verhalten sich im Durchschnitt die Durchmesser, wie die
elften Wurzeln aus den siebenten Potenzen der Geschwin-
digkeiten, also:
7 7 0,627 0,627
derd NET — № } р
während die Theorie verlangt:
ем.
(1) Amsler, Ueber die mechanische Bestimmung des Flächeninhalts
etc.; Schaffhausen, 1856. Auch Bremiker, Theorie des Amsler-
| schen Polarplanimeters; Berlin, 1863.
(?) Für die Geschwindigkeiten von 0,1 bis 0,4 Millim. sind die unmit-
telbar gefundenen Werthe mit 3 dividirt, weil hier eine dreimal
slärkere Vergrösserung, zur Messung aber der für die einfache Ver-
grösserung geltende Maassstab angewendet war.
348 à
Wie erheblich die Praxis von der Theorie abweicht, er-
hellt z. B., wenn man das Verhältniss der in der zwei-
ten Versuchsreihe für die Geschwindigkeiten zwischen 0,5
und 4,91 Mllm. gefundenen, mittleren Durchmesser dem
theoretischen gegenüberstellt. Setzt man den kleinsten
Durchmesser — 1, so ist:
Gefunden; 4 1,8: 42.1. 3,3: 13,945 742
Berechnet 1 : 4,2 : 17,6 : 36,7 : 66,6 : 96,4.
Wenn man nun auch diese Abweichung des thatsách-
lichen Verhaltens von dem theoretischen zum Theil auf
Rechnung der grósseren oder geringeren Unvollkommen-
heit des Untersuchungsmaterials (') stellen muss, so ist
es doch wohl unzweifelhaft, dass das theoretische Gesetz
für die beim Schlàmmen auftretenden Verhältnisse eine
Modification erleiden muss. Diese Modification würde
man etwa ausdrücken können durch Einführung eines von
der Geschwindigkeit abhängigen (also variabeln) Coeffi-
cienten (41). Und legte man für ihn die Durchschnittsre-
sultate meiner Versuche zu Gruude, so würde
und die Sehlàmmformel
d zc v^. B.p.
sein.
Ausser dieser relativen Abweichung aber zeigt eine
(. Man kann sich durch das Mikroskop überzeugen, dass im Allge-
meinen bei Alluvial- und Diluvialgebilden abgerundete Gestalten
desto seltener werden, je kleiner das Korn wird, in welchem Fall
vielmehr die scharfeckige und platte Form herrschend wird. Dies
steht mit der Entstehungsart dieser Erdschichten ganz im Einklang.
Wenn aber bei den gemessenen Kórnern mit abnehmendem Durch-
messer die Abplattung der Gestalt wirklich zunähme, so würde sich
die Nichtübereinstimmung der Versuchsergebnisse mit der Theo-
rie wenigstens theilweise erklären.
349
Vergleichung der empirischen Durchmessergrössen mit
den theoretischen, in der Tabelle A. zusammengestellten,
dass auch in absolutem Sinne ein nicht unerheblicher
Unterschied zwischen Theorie und Empirie besteht. Denn
die selbst mit Berücksichtigung des Coefficienten u aus
der theoretischen Formel berechneten Werthe sind mehr
als tausend Mal kleiner als die gefundenen. Um daher
die theoretische Formel ganz mit der (vorläufig gewon-
nenen) Erfahrung in Einklang zu bringen, würde noch
die Einführung eines constanten Faktors (k) nöthig sein,
und wenn man ihn den durchschnittlichen Versuchsre-
sultaten zufolge
kr — 41232
annähme, so würde man
ud ise
ae kv, Sach (1)
haben, woraus sich dann berechnet:
т
d == у... 0,0314 Millimeter (). . . (У)
Diesen empirischen Ausdruck mag man also vorläu-
(!) Vielleicht stehen die Coefficienten » und k in irgend einem Zu-
sammenhang mit den Molecularverhältnissen der Schlämmflüssigkeit
(im vorliegenden Fall des Wassers). Und hier ist vielleicht der
Punct, wo der Schlämmapparat dem Studium der Molecularwirkun-
gen verschiedener Flüssigkeiten von Nutzen sein kann (siehe Anm.
auf S. 325).
{2) Nach dieser Formel sind in der Tabelle B die in der letzten Co-
lumne angegebenen Durchmesser berechnet. Der constante Faktor
0,0314 gilt selbstverstandlich nur, wenn Alles in Millimetern aus-
gedrückt ist. Wird die N fache Grósse eines Millimeters als Maass-
einheit angenommen, so wird derselbe
B
B, = wo
Mit Rücksicht auf verschiedene spec. Gewichte ist:
0,0518
—1
7
d = yn, Millimeter.
350
fig — mit allen angedeuteten Vorbehalten — als für die
praktische Schlämmanalyse gültig annehmen. Er be-
deutet: dass bei der Geschwindigkeit v der Kugelgestalt
sich nähernde Quarzkörner vom Durchmesser d oder an-
dere, ihnen aber hydraulisch gleichwerthige eben noch fort-
geführt werden, mit anderen Worten, dass mit einem Was-
serstrom von der Geschwindigkeit v alle kleineren Körner bis
zu der Durchmessergrenze d abgeschlämmt werden können.
Für die übrigen, im Vorhergehenden entwickelten For-
meln ist aber zu setzen (für Millimeter als durchgängige
Maasseinheit):
für (IX) d= (v—c)#.0,.0314, ... 4... 0
für (XI) d=(ye—v.sn.@ у.сов. ау. 0,0314, (XVII)
à ef, Sins =
für AU) ау. at cos. | .0,0314, (XVII)
tan
T e ao x)
(vos) — V.C08.0.
für (XIV)
ge, aeos tac Ve SHAH. inne use db uiae MM NE)
=
Vv+ a Le 2.v en Mona
a og) Nu
III. Bisher gebräuchliche Apparate für die
Schlammanalyse.
Das ursprungliche, auf dem Fall im Wasser als wider-
stehendem Mittel beruhende Verfahren, nach welchem
das zu analysirende Gemisch in einem Gefäss durch hef-
tiges Umruhren im Wasser vertheilt und das nach ge-
wisser Zeit in der zur Ruhe gekommenen Flüssigkeit zu
Boden Gefallene dureh Decantiren von dem in der Flüs-
sigkeit suspendirt Gebliebenen getrennt wurde, kann in
391
keinem Fall genaue Trennungen erlauben. Denn im gün-
stigsten Fall sind unmittelbar nach dem Umrühren alle
Gemengtheile gleichmässig durch die ganze Flüssigkeit
vertheilt. Die Körner vom grössten Durchmesser an bis
zu demjenigen, bei welchem nach den im Vorhergehen-
den entwickelten Formeln die ganze Höhe der Flüssig-
keit in beispielsweise t Secunden durchfallen werden kann,
werden sich nach Verlauf eben dieser t Secunden sámmt-
lich abgesetzt haben. Die kleineren aber werden keines-
wegs sámmtlich im überstehenden Wasser suspendirt
geblieben sein. Vielmehr kónnen diejenigen von ihnen,
welche sich am Anfang des Fallens in einem entspre-
chend grósseren Abstand vom Wasserniveau befunden
haben, in denselben t Secunden zugleich mit jenen gró-
sseren niedergefallen sein, andere aber, welche sich aus
einer der Wasseroberfläche näher liegenden Höhe herab-
zusenken begannen, den Boden noch nicht erreicht ha-
ben, und man wird folglich in dem Absatz keineswegs
Körner von einem zwischen bestimmten Grenzen liegen-
den, hydraulischen Werth haben. Auf diesem Wege wer-
den aus einem Gemisch wohl alle gröberen Körner bis
zu einer bestimmten Grenze entfernt werden — ein Zweck,
der bei gewissen, technischen Operationen verfolgt und
vollkommen erreicht wird —, man wird aber niemals die
Jenseits jener Grenze liegenden, kleineren vollkommen
abscheiden können (‘). Ein den Anforderungen der
Schlämmanalyse entsprechender Apparat dieser Art wird
also so eingerichtet sein müssen, dass das Herabsenken
(1) In der Wirklichkeit wird natüriich der für obige Erklärung voraus-
gesetzte, ideale, günstigste Fall niemals vorkommen, auch deshalb
nicht, weil das Wasser Anfangs, wenn die Körner sich niederzusen-
ken beginnen, nicht in Ruhe, sondern in einer sich allmählig ab-
schwächenden Bewegung ist.
352
sammtlicher Schlämmkörner annähernd aus einer und
derselben Höhe beginnt (^).
Franz Schulze (^) hat der Sehlimmanalyse durch
Anwendung des hydraulischen Drucks zuerst eine ra-
tionelle Einrichtung gegeben; alle noch seinem bekann-
ten Champagnerglasapparat vorgeschlagenen Schlämm-
apparate sind im Grunde nur Modificationen des seini-
gen. Die conische Form, welche er für das Schlammge-
fäss gewählt hatte, wurde von v. Bennigsen-Fórder (7)
später mit einer cylindrischen vertauscht. Beide haben
(!) Ich habe versucht, einen diese Bedingung erfüllenden Apparat zu
construiren. Derselbe stellte einen Standcylinder von 50° Höhe
und 3*^ innerem Durchmesser dar, an welchen 3*7" von seinem
Boden eine seitliche Abflussróhre, bestimmt für eine durch einen
Quetschhahn abschliesbare Kautschukróhre (zum Ablassen des Was-
sers mit den suspendirt gebliebenen Körnern) angeschmolzen war.
Auf seinen oberen Rand war eine dicke Glasplatte genau aufge-
schliffen, welche durch eine Klemmvorrichtung angepresst werden
konnte, Nach dem Einbringen des zu analysirenden Gemisches
wurde der Cylinder bis obenhin mit Wasser gefüllt, darauf die
aufgeschliffene Glasplatte so aufgelegt, dass keine Luft im Cylin-
der zurückblieb, und festgeklemmt. Wenn man nun den Cylinder
in die umgekehrte, jedoch senkrechte Stellung (Fuss nach oben)
brachte und ihn wenigstens eben so viel Zeit in dieser Stellung
beliess, als man für das Absetzenlassen bestimmt hatte, so muss-
ten sich, nachdem der Cylinder in seine gewöhnliche Stellung zu-
rückgebracht war, nur Körner bis zu einer bestimmten Durch-
messergrenze absetzen — vorausgesetzt, dass die Wirkungsweise des
Apparates eine regelmässige wäre. Da indessen das Letztere, bei
den gewählten Dimensionen wenigstens, in sehr unzureichender
Weise der Fall war, indem die durch das Herabfallen der gröbe-
ren Körner innerhalb der Flüssigkeit verursachten, wirbelartigen
Bewegungen erhebliche Störungen veranlassten, so habe ich dieses
Princip wieder. verlassen. Vor Kurzem hat auch Al. Müller einen
von der Fallgeschwindigkeit im Wasser Anwendung machenden
Schlämmapparat in Aussicht gestellt.
(2) J. f. prakt. Chemie. XLVII, 264. 1849.
(3) Chemischer Ackersmann v. Stöckhardt, 1857. S. 141. Ausserdem
Zeitschr. d. deutsch. geolog. Gesellsch. X. 215. 1858.
393
ihre Vortheile, weshalb ich sie bei dem von mir ange-
wendeten, unten beschriebenen Apparat vereinigt habe.
Augenblicklich wird wohl der Nóbel'sche Apparat in
Folge seiner Empfehlung in dem «Entwurf zur Bodenana-
lyse von Em. Wolff (*) die verbreitetste Anwendung
haben. Darum und weil er in der That bis auf gewisse
Punkte relativ gute Resultate giebt, werde ich auf sei-
ne Theorie hier eingehen.
Bei dem Nöbel’schen Apparat sind vier conische
Schlämmgefässe (^) verschiedener Grösse mit einander
verbunden. Messungen zufolge, welche ich an mehre-
ren, aus verschiedenen Quellen bezogenen Apparaten an-
gestellt habe, haben die die Schlàmmtrichter darstellenden
Kegel sämmtlich gleiche Spitzenwinkel (annähernd 28°),
die Durchmesser ihrer Basis aber, folglich auch ihre Hö-
hen stehen in dem Verhältniss:
[»:39)/ 35594.
Daher stehen, nebenbei bemerkt, ihre Inhalte in dem
Verhältniss:
qs: 99% 32:14 (3)
(!) Landw.- Versuchs- Stationen, VI. Bd. Auch Fres. Zeitsch. f. ana-
lyt. Chem. 1864. S. 85.
(3) In allen mir bekannt gewordenen Abbildungen haben die Nöbel'-
schen Schlámmtrichter keine conische, sondern eine birnenfórmige
Gestalt (ausgenommen in dem Werke von C. Schmidt, Химико-
Физ1ологическ!я основан!я 3eMAeAbAiA и скотоводства). Dagegen
sind, wie es scheint, sámmtliche jetzt im Handel vorkommenden
Trichter, was ohne allen Zweifel besser ist, rein conisch.
Ueberall findet man die nicht näher motivirte Angabe, dass die Vo-
lumina der Trichter sich wie die Cuben aus den vier ersten gan-
zen Zahlen verhalten sollen; wenn man die birnfórmige Gestalt in
den Zeichnungen vor sich hat, so ist der Grund hierfür schwer ver-
ständlich. Es erklärt sich aber aus dem, worauf der Ton zu legen
ist, dass die Durchmesser der gróssten Querschnitte sich wie diese
Zahlen verhalten. |
№ 2. 1867. 23
(3
—
394
Das Schlämmresultat ist abhängig von den Geschwin-
digkeiten, welche in den grössten, auf der Achse senk-
recht stehenden Querschnitten der Schlàmmtrichter, also
in den Basen der Kegel auftreten.
Verfolgt man die Schlämmthätigkeit des in einem co-
nischen Raum von der Spitze (unten) nach der Basis
(oben) zustrómenden Wassers, so wird man die Kör-
ner von einem beliebigen Durchmesser in einem Quer-
schnitt schweben finden, in welchem die ihnen entspre-
chende Geschwindigkeit herrscht. Da nun die Geschwin-
digkeiten nach der Basis zu abnehmen, so wird auch
in einem entsprechenden Verhältnisse dieGrösse der schwe-
benden Körner abnehmen (5, und nur diejenigen wer-
den über den grössten Querschnitt hinaus geführt, deren
Durchmesser kleiner ist, als der, welcher mit der da-
selbst auftretenden Geschwindigkeit correspondirt. In dem
folgenden, grösseren Kegel wird sich dasselbe Spiel wie-
derholen u. s. f. Als Resultat wird man Gruppen von
Körnern erhalten, deren Durchmesser (hydraulischer
Werth) zwischen bestimmten, von den Geschwindigkei-
ten in den grössten Querschnitten der Schlämmirichter
abhängigen Grenzen liegen.
Nun stehen, wenn in der Zeiteinheit durch verschie-
den grosse, kreisförmige Querschnitte dieselbe Quantität
Wasser durchströmt, die in ihnen auftretenden Ge-
schwindigkeiten (v) im umgekehrten Verhältniss wie die
(1) So in der Theorie. In der Wirklichkeit entstehen aber immer in-
nerhalb der Flüssigkeit secundäre Bewegungen, die durch das Her-
abfallen der Körner in der Nähe des Kegelmantels hervorgerufen
werden. Diese secundären, wirbelartigen Bewegungen sind desto
stärker, je grösser der Spitzenwinkel, und je kleiner der conische
Raum im Verhältnisse zu der Menge des anwesenden Körnerge-
misches ist.
' 355
Quadrate der Durchmesser (D,D,D,D,) der Querschnitte.
1 1 1 1
Va те"
Mn. me m
Da sich aber nach der empirischen Formel (XV) die
Durchmesser der Schlämmkörner
verhalten, so ist auch
ut wh NT ANT
desde did, — (53) : (5=)*: (=) (s3)"
1 2 3 :
also bei dem Nóbel'sehen Apparat
т
* 4i
=
"n zu
d,:d,:d,:d, = —:
“5
An Ju
e
=— 1:0,414: 0,247 : 0,171
|
5,84 :2,42: 1,441. . (XXI)
In Tabelle C sind die verschiedenen Werthe zusam-
mengestellt, weiche sich aus den absoluten Dimensio-
nen (^) der Nöbel’schen Schlámmtrichter, wie ich sie an
Apparaten verschiedener Herkunft ziemlich übereinstim-
mend gefunden habe, ergeben.
(!) Die Höhe des Kegels wurde doppelt so gross gefunden als der
Durchmesser der Basis. Ist daher & der Spitzenwinkel, so ist
6
52074
tang . 3 |
woraus für der Spitzenwinkel selbst folgt annahernd
G = 98°.
23°
356
Tabelle C
über die Wirkungsweise des Nöbel’schen Schlammapparats.
Durchmes-|| Geschwindigkeiten in |Durchmesser der klein-}
N ser (!) in den den grössten Querschnit-| sten, in den Trichtern |
grüssten ten der Trichter. sich ne Melon Kor?
Querschnit- oer Os eae
der ten der Wenn 9 Ltr.| Wenn 9 Ltr.||Wenn 9 Ltr.| Wenn 9 Ltr.
Trichter Wasser in| Wasser in | Wasser in| Wasser in
Drichter renters 150 Min. aus-|40 Min. aus-|20 Min. aus-|40 Min. aus-
HL E fliessen. fliessen. fliessen. fliessen.
Centimeter. | Millimeter.| Millimeter.|| Millimeter.| Millimeter.
I. 3.75 6,79 3,40 0,106 0,068
IT. 7,5 1,70 0,85 0,044 0,028 |
Ш. 11,25 0,75 0,37 0,026 | 0,017
IV. 15,0 0,42 0721 0,018 | 0,012
Die in den beiden letzten Columnen befindlichen Zah-
len bezeichnen also die Grenzen, zwischen denen die
in den einzelnen Trichtern sich ansammelnden Körner
ihrer Durchmessergrösse nach liegen.
Aus dem Trichter No IV hinaus in das vorzusetzende
Gefäss werden also alle Körner abgeführt, deren Durch-
messer kleiner ist als 0””,018 resp. 0””,019. Diese
(') Es sind natürlich hier die inneren Durchmesser gemeint. Sie wur-
den erhalten,indem von den unmittelbar gemessenen, äusseren Durch-
messern annähernd so viel abgezogen wurde, als der Wandstärke
des Glases entsprach. Die durch Rechnung aus dem unmittelbar
ausgemessenen Inhalt des conischen Theils der Trichter gefunde-
nen Durchmesser stimmten mit jenen ziemlich genau überein.
7
(3) Sie sind berechnet nach der empirischen Formel (day /11 . 0,0314).
397
Körnergruppe wird im Folgenden als № V bezeichnet
werden.
Wenn man die niedrigste Durchmessergrenze — 1 setzt,
so hat man nach (XXI):
о аа Ш 254 SIUS
folglich
d,—4d,:d,—4d,:d,—d, = 0,44:0,98 : 3,42
= 1602009 27,100)
woraus hervorgeht, dass die Absidnde dieser Grenzen
nicht gleich sind, sondern mit abnehmender Trichtergrös-
se wachsen. Die Folge hievon wird sein, dass man in
den grösseren Trichtern im Allgemeinen eine verhältniss-
mässig geringere Menge von Schlämmkörnern erhalten
wird, als in den kleineren. In der That stimmt die Er-
fahrung hiermit überein. Zieht man beispielsweise aus
den Resultaten der 30 chlämmanalysen, welche vor
Kurzem von C. Werner (') mit verschiedenen Boden-
arten angestellt sind, das Mittel, so erhielt dieser Expe-
rimentator:
in IN IVe EVE
oo] V. 8,0%,
pp Il.) 49,207
>» »П. +1 48,47, 0)
Die Durchschnittsresultate einer grösseren Reihe von
mir nach dieser Methode ausgeführter Analysen haben
ein ganz ähnliches Verhältniss ergeben.
Im Trichter N IV, für welchen die engsten Grenzen
gelten, erhält man im Durchschnitt am wenigsten, in
() Landw. Versuchs-Stationen, VIII. 40S. 1866.
(7) Nach den neueren Vorschlägen Wolff’s wirkt Trichter N° 1 nicht
mit,
398
№ HI annähernd doppelt so viel. In № П würde man
danach etwa $8 mal so viel erhalten, in No I und
| V muss man im Allgemeinen aber verhältniss-
mässig am meisten bekommen, weil hier das Schlämm-
resultat nach einer Seite hin unbegrenzt ist.
Die Dimensionen des Nöbel’schen Apparates sind
also derart, dass man sie nicht als glücklich gewählt
bezeichnen kann.
Ferner lässt sich Folgendes gegen ihn anführen.
Diejenige Wassermenge, welche durch den ersten
(kleinsten) Trichter durchfliesst, d. i. abfliesst, ist 9 Ltr.
weniger seinem Inhalt; ebenso sind die Wasserquantitä-
ten, welche die übrigen Trichter passiren, gleich 9 Lir.
minus der Summe aus den Inhalten der Trichter von
dem betreffenden (inclusive) an bis zum kleinsten, Da
nun die Inhalte (K) der Kegel gefunden wurden:
K, — 48 CC; K, — 1050 CC;
К, = 305 CC; K, = 2410 CC,
so sind die die einzelnen Trichter passirenden Wasser-
mengen (Z):
DBO OL 00 Mes = 1597 (AC
Z, ==8647 СС ZL, = 3187 CC.
Im Schlammtrichter Ne IV kommt also fast nur die Half-
te desjenigen Wassers zur Wirkung, welches im ersten
schlammt.
Dies ist ein Grund, weshalb die feineren Schlammthei-
le ungünstiger gestellt sind, als die gróberen. Ein wei-
terer ergiebt sich aus folgender Betrachtung.
Wenn ein und dieselbe Wassermasse kreisformige
Querschnitte von verschiedenem Durchmesser passirf, so
359
wird eine Wasserschicht von bestimmter Dicke einen Quer-
schnitt von kleinerem Durchmesser viel häufiger durch-
fliessen, als einen solchen von grösserem, daher wird
durch ein und dieselbe Wassermenge in einem Schlämm-
raum von kleinerem Durchmesser verhältnissmässig viel
vollkommener geschlämmt werden, als in einem solchen
von grósserem, d. i. es wird das Schlämmprodukt,
welches in diesem Schlämmraum zurückbleiben soll, viel
vollkommener von seinen abschlàmmbaren Theilen be-
freit. Denkt man sich die die einzelnen Trichter durch-
fliessenden Wassermengen (Z) als Cylinder, die je die
grösste Querschnittsfläche derselben Trichter zur Basis
haben, so ergeben sich die Höhen, wie folgt:
ВЕ м, 9090 ch, as 99%
d. i. es verhält sich |
в — 29,4 26,7 :26 1.
Also wird im II. Schlämmtrichter 7mal, im I. aber 29- ©
mal vollkommener geschlämmt als im IV. Die Praxis be-
stätigt diesen Mangel des Apparats auf das augenfälligste (^).
Wenn man durch den Nöbel’schen Apparat Wasser
strömen lässt, welches z. B. einige leichte Staubtheil-
chen suspendirt enthält, so kann man bemerken, dass
die Erhebung des Wassers von der Spitze der Trichter
nach ihrer Basis hin keine ganz ruhige und gleichmäs-
sige ist, namentlich im unteren Theile. Dies kann man
dem Umstand zuschreiben, dass der Spitzenwinkel der
Trichter ein zu grosser (28°) ist, und dass der Ueber-
gang des Wassers aus der engeren Verbindungsröhre in
das Schlämmgefäss nicht allmählig genug erfolgt. Die
hierdurch erzeugten, localen Strömungen werden aber
(!) Die Bestätigung durch den Versuch siehe S. 363 fT,
360
noch erheblich vermehrt beim Schlämmen selbst, durch
die Bewegung der Körner. Letztere fallen nämlich in
der Nähe des Kegelmantels, wo von vorn herein in
Folge der Reibung an den Wänden eine geringere Ge-
schwindigkeit herrscht, herab, reissen die benachbarten
Wassertheilchen mit und veranlassen dadurch innerhalb
der allgemeinen Bewegung des Wassers eine secundäre,
die sich im Verlauf der Schlämmoperation ganz regel-
mässig gestaltet. Diese secundäre Bewegung erfolgt nicht
immer in gleichem Sinne; sie ist Je nach der Stellung
des Trichters, je nach der Menge der anwesenden
Schlämmkörner etc. verschieden. Häufig richtet sie sich
in der Nähe der Achse des Kegels nach oben hin, wen-
det sich von einer gewissen Höhe an bis zur Basis
von der Achse nach dem Mantel zu, um von hier sich
wieder nach unten hin fortzusetzen; ein ander Mal ist
sie eine andere. Körner, welche dabei über die Ebene
des grössten Querschnitts hinausgeführt werden und in
den oberen, sich wieder verengernden Theil des Schlamm-
trichters, wo also die allgemeine Bewegungsgeschwin-
digkeit des Wassers plötzlich wieder zunimmt, kommen,
werden abgeschlämmt. Es ist aber einleuchtend, dass
eine gewisse Menge Körner von geringerem hydrauli-
schen Werth, als dem betreffenden Trichter entspricht,
zurükgehalten werden müssen, weil sie innerhalb dieser
rotirenden Bewegung erhalten und nicht über die Ebene
des grössten Querschnitts hinausgeführt werden, andere
dagegen von höherem hydraulischen Werth, welche ei-
gentlich in dem Trichter zurükbleiben sollten, werden,
da sie durch die innerhalb des Wirbels herrschende,
grössere Geschwindigkeit theilweis hoch hinauf, ja über
die Ebene des grössten Querschnitts hinausgeführt wer-
den, abgeschlämmt. Die Folge davon ist, dass man in
361
einem Trichter Körner von einem zwischen bestimmten
Grenzen liegenden, hydraulischen Werth nicht ansam-
meln kann.
Alle diese Störungen treten, wenn man immer unter
denselben Umständen schlämmt, ganz regelmässig ein;
die Resultate werden also, relativ genommen, immer
gleichartig sein. In der That zeigen die Analysen von
Wolff und Werner, so wie gleich anzuführende eigene,
dass in dieser Beziehung der Apparat Nichts zu wün-
schen übrig lässt.
Die Schlämmanalyse mit dem Nóbel'schen Apparat
hat durch die neueren Vorschläge Wolff's (*) wesentli-
che Verbesserungen erfahren. Wenn man, was durchaus
nöthig ist, anstatt eines offenen Nachflussgefässes eine
Mariotte’sche Flasche anwendet so dürfte diese Metho-
de nach Möglichkeit vervollkommnet sein.
Zur Prüfung des Nóbel'schen Apparates habe ich un-
ter anderen dasselbe Erdgemisch angewendet, welches
ich zur Feststellung der effektiven Beziehung zwischen
Stromgeschwindigkeit und Kórnerdurchmesser (s. S. 341 ff.)
brauchte. Aus einer grósseren Reihe von Versuchen mit
gleichem Resultat theile ich folgende mit.
Es wurden zwei verschiedene Proben derselben Erdart
genommen und geschlämmt, die Schlämmprodukte einer
jeden aber nachher wieder vereinigt und von Neuem ge-
schlámmt. Zu den Resultaten dieser Versuche, welche sich
in folgender Tabelle zusammengestellt finden, sind diejeni-
gen einer nach der früher im Entwurf zur Bodenanalyse mit-
getheilten Methode ausgeführten Analyse desselben Bo-
dens hinzugefügt. In allen von mir ausgeführten Schlamm-
(i) Landwirthsch. Versuchs-Stationen. VIII. S. 408. 1866.
362
analysen sind die feinsten Theile nieht durch Verlust,
sondern direct bestimmt.
Tabelle D.
№ der Trichter.
Nach der alten Methode. 9 Ltr.
|
41,9
Wasser; 20 Minuten. up 18,914,020,0,98,9
Nach Wolff's Probe a. 61,3 13,040,8143,8 98,9
verbesserterMe-
thode als Nach- Rega 60,7 13,2110,4/13,9/98,2
flussgefäss eine
Mariotte'sche
Flasche. 9 Ltr.
Wasser; 40 Mi- d
у Wiederholung 1°
nuten. 60,5 13,0 57 14,6 97,8
mit Probe b.
Probe b. 61,2 13,0 9,7115,0/98,9
Die Zahlen bestätigen zunächst, was im Voraus zu
erwarten war, dass die Resultate der Schlämmanalyse
nach der von Wolff veränderten Methode ganz andere
werden, als nach der alten. Ausserdem aber zeigt sich
eine Uebereinstimmung in den nach Wolff's Verbesse-
rungen erhaltenen Resultaten, wie sich in der That nicht
besser wünschen lässt. Dies bewiese, dass der Apparat
unter gleichen Umständen gleichmässig wirkt.
Dass seine Wirkungsweise aber, absolut genommen,
eine regelmässige sei, ist damit keineswegs erwiesen.
Der Nachweis einer absoluten Regelmässigkeit für irgend
einen Apparat hat seine Schwierigkeiten. Denn in den
unregelmassigen Gestaltungsverhältnissen der Körner
selbst, welche die der Schlämmanalyse zu unterwerfenden
Gemische zusammensetzen, liegt ein wesentlicher Grund,
363
dass die Resultate beispielsweise bei Abänderung von
scheinbaren Nebenumständen verschieden ausfallen, un-
geachtet dessen, dass die das Ergebniss, wie man er-
warten sollte, alleen bedingenden Hauptumstände die-
selben bleiben. Unter diesen Hauptumständen verstehe
ich diejenigen, welche in den im Früheren entwickelten
Formeln eine Berücksichtigung erfahren haben. Sieht man
aber von jenen in den Gestaltungsverhältnissen der
Schlämmkörner begründeten Unregelmässigkeiten ab, so
müsste, wenn der Nöbel’sche Apparat in absolutem Sinne
regelmässig wirkte, beispielsweise bei einer Wiederho-
lung mit einer schon vorher geschlämmten Probe, wenn
das in dem einen oder dem anderen Trichter erhaltene
Sehlàmmprodukt fortgelassen würde, dieser Trichter
leer bleiben, oder wiederholte man das Schlämmen mit
dem Schlämmprodukt aus einem einzigen Trichter, so
müsste sich dasselbe einzig und allein in diesem wieder-
finden, die anderen aber leer bleiben.
Mehrere Versuche, welche ich in verschiedener Art
und mit verschiedenen Körnergemischen angestellt habe,
um zu sehen, wie weit der Nóbel'sche Apparat diese
Probe aushielte, zeigten, dass die in den einzelnen Trich-
tern sich ansammelnden Kórner, bei Wiederholungen
der angegebenen Art sich keineswegs in den entspre-
chenden Trichtern wiederfanden, sondern sich, und
zwar in verschiedenem Maasse, auf mehrere vertheilten.
Ich theile folgendes Beispiel mit.
20 Grm. des Untergrundes von den Feldern des ehe-
maligen landwirthschaftlichen Instituts zu Gorki (im Gou-
vernement Mohilew), welche vorher mit verdünnter Salz-
säure behandelt waren, wurden zunächst nach Wolff
geschlämmt. Die Schlämmprodukte aus jedem einzelnen
364
Triehter wurden, ohne vorher gewogen zu sein, jedes
für sich, von Neuem geschlämmt, und die so gewonnenen
Produkte gewogen. Bei diesem ömaligen Schlämmen
waren nur 0,2 Grm. oder 1°/, verloren gegangen. Die
Resultate dieser Versuchsreihe sind in folgenden Tabellen
mitgetheilt.
Tabelle E.
d № Bei den Wiederholungen in den einzel-
Be dude nen Fällen erhaltene Schlàmmprodukte.
ИА
Summe.
dukts.
И. 6967 0,87, 0,5%, 105 977-00 012072
m. 079 UN A AS | 0.5» | 04» 22/22
IV. Зи 38» 9,1»
V: 0:95» 1.052» 4,90" 50» 1,9 »
Summe |60,2» | 24,2» | 6,1» | 9,5» | 100,0»
Berechnet man aber die Procente für jedes einzelne
Schlammprodukt, so ergeben sich folgende Zahlen.
Tabelle F.
d № _ [Bei den Wiederholungen in den einzel-
gs an nen Fällen erhaltene Schlammprodukte. Summe
Schlämmpro- i
dukts,
I. 4- II. 100
Ш. 100
IV. 100
V. 100
Summe |101,9 » |123,2»| 6: 400
Wie gesagt, man ist nicht berechtigt, aus diesen Er-
gebnissen einen ganz sicheren Schluss zu ziehen, ob
365
der Apparat in absolutem Sinne regelmässig wirkt oder
nicht. Es wird aber Niemandem entgehen, dass die Ver-
suche zeigen, wie ungleich sich die vier Trichter in Be-
zug auf Regelmässigkeit der Wirkungsweise verhalten.
Während bei diesen Wiederholungen mit den einzelnen
Schlammprodukten, wie Tabelle F. zeigt, in den Trich-
tern No П und № Ш sich fast Alles wiederfindet, was
sich beim Schlämmen mit der vollen Probe darin ange-
sammelt hatte, findet man in № V nur 67,2°/, in N IV
aber gar nur 35,3°/, wieder. In der That ist es nament-
lich der Trichter N IV, welcher durchaus unbefriedigen-
de Resultate liefert (*). Aber gerade von ihm, von wel-
chem die für Bonitirungszwecke so wichtige, genaue
Bestimmung der sog. «thonigen» Bestandtheile abhängt,
sollte man eine besonders nicht nur relativ sondern auch
absolut regelmässige Wirkungsweise erwarten.
Die Versuche geben zugleich die experimentale Be-
stätigung dessen, was im Vorhergehenden a priori gegen
den Nöbel’schen Apparat gesagt ist (s. S. 358 ff.). Sie
zeigen unter Anderem, dass in den kleineren Trichtern
viel vollkommener und günstiger geschlämmt wird, als
in den grösseren.
Im Folgenden werden noch andere Versuche mit
dem Nöbel’schen Apparat mitgetheilt werden, wel-
che zu seiner Vergleichung mit dem von mir ange-
wendeten Apparat angestellt wurden, und welche eine
weitere Bestätigung dessen liefern, was hier ausgespro-
chen ist.
Es muss endlich noch als ein Mangel des Nöbel’schen
(1) Diese Thatsache stellt sich dem Auge des Beobachters beim Schläm-
men selbst schon so auffallend dar, dass der obige, umstindliche
Nachweis eigentlich ganz überflüssig ist.
366
Apparates (und ähnlicher) bezeichnet werden, dass der
Experimentator an ein ganz bestimmtes, unabänderliches
Verhältniss der Grenzen, zwischen denen die Körnerdurch-
messer der Schlämmprodukte liegen, gebunden ist.
Was den kürzlich von Dietrich (*) vorgeschlagenen
Apparat betrifft, welcher aus 4 verschieden langen und
weiten, sowie verschieden gegen den Horizont geneig-
ten, cylindrischen Róhren besteht, so will ich hier nicht
auf eme Erórterung seiner etwas complicirten, theoreti-
schen Verhältnisse eingehen; ich will nur andeuten,
warum seine Wirkungsweise dem eigentlichen Zweck der
Schlammanalyse, ein Gemisch in ihrem hydraulischen
Werth nach bestimmt begrenzte Kórnergruppen zu tren-
nen, nicht ganz entsprechen kann.
Stellt ABCD (Fig. 2, Tafel VI.) den senkrechten, durch
die Achse gelegten Längsschnitt des Schlämmraumes ei-
nes solchen geneigten Cylinders, F die Einstrómungs- und
E die Ausflussóffnung dar, so haben also sämmtliche
Schlàmmkórner eine von der Richtung des Wasserstroms
abweichende Bewegungsrichtung, die nach den Formeln
(XVII) bis (XX) von v, d und dem Winkel « abhängig
ist. Ist diese Bewegungsrichtung der Diagonale AC oder
einer von A ausgehenden, aber innerhalb des Winkels
CAB liegenden Linie, z. B. AS, parallel, so müssen
ohne Ausnahme alle diejenigen Kórner zurückbleiben,
deren Durchmesser gleich oder grósser als der diesen
Bewegungsrichtungen entsprechende ist; denn alle diese
Kórner müssen auf ihrem Wege an die Seite BC anstos-
sen und dadureh an ihrer Weiterbewegung gehindert
werden.
Alle diejenigen Kórner aber, deren Durchmesser klei-
(1) Fres. Zeitschr. f. analyt. Ch. У. 295. 4866.
367
ner ist, als der Bewegungsrichtung AC entspricht, deren
Weg also einer Linie parallel ist, die von A ausgehend
innerhalb des Winkels DAC fällt, z. B. AH, werden
zum Theil fortgeführt werden, zum Theil aber auch zu-
rückbleiben. Nimmt man den günstigsten Fall an, so
sind beim Eintritt des Schlammwassers in den Cylinder
z. B. in der Schicht ABMN alle Körner von irgend einem
hydraulischen Werth gleichmässig von AN bis BM ver-
theilt. Ein Korn nun, dessen Durchmesser z. B. der
Bewegungsrichtung AH entspricht, wird wohl fortgeführt
werden, wenn es sich zufälliger Weise am Anfang des
Durchströmens in oder nahe bei A befindet. Ein ande-
res aber, übrigens von demselben Durchmesser wird,
sobald es sich am Anfang hinreichend nah an B befin-
det, auf seinem der Linie AH parallelen Wege RQ z.B.
in Q an die Seite BC anstossen und zugleich mit anderen
hydrauliseh hóherwerthigen zur Ruhe kommen, woraus
folgt, dass zwischen gewissen Grenzen liegende, hydrau-
lisch gleichwerthige Körner nicht vollkommen abge-
schlämmt, resp. angesammelt werden, sondern sich auf
mehrere Schlämmeylinder vertheilen müssen.
IV. Conisch-cylindrischer Schlammapparat mit
Piézometerróhre.
Die Fingerzeige für den Weg, welcher einzuschlagen ist
bei der Construetion eines rationellen, den Anforderun-
gen der Schlämmanalyse möglichst vollkommen gerecht
werdenden, auf die Gesetze des hydraulischen Drucks
gegründeten Apparats ergeben sich einestheils aus der
dargelegten Theorie des Schlämmens, anderentheils aus
den Vorzügen sowohl wie Mängeln der bisher gebräuch-
lichen Apparate.
368
Zunàchst muss es, um die Beurtheilung des Schlámm-
resultates nicht unnóthiger Weise zu compliciren, bei
dem senkrecht nach oben gerichteten Wasserstrom sein -
Bewenden haben. Sodann erscheint für den Apparat ein
conischer Theil nöthig, um dem Körnergemisch Gele-
genheit zu geben sich zunächt in seine Bestandtheile
ihrem hydraulischen Werth nach zu trennen, und die
verschiedenwerthigen Kórner an den verschiedenen Stel-
len des conischen Raumes schwebend und der Schlämm-
thätigkeit des strómenden Wassers fordauernd ausgesetzt
zu erhalten. Dabei soll der Spitzenwinkel des betreffen-
den Conus ein möglichst kleiner (etwa 5—6°) sein, um
die Verlangsamung des Wasserstroms sehr allmälig ein-
treten zu lassen und dadurch localen Strómungen móg-
lichst vorzubeugen. Weiterhin erscheint es von Wich-
tigkeit, dass derjenige Raum des Schlämmgefässes, von
dessen Dimensionen zunächst das Resultat abhängig ist,
und welcher daher vorzugsweise als «Schlámmraum» zu
bezeichnen ist, auf einer gewissen Lange rein cylindrisch
sei, damit die Geschwindigkeit des Wasserstroms, von
welcher Alles abhàngt, eine Zeit lang constant bleibe und
wirke. Der Schlàmmraum darf eine gewisse Weite nicht
überschreiten, weil, namentlich bei geringen Stromge-
schwindigkeiten, desto leichter locale Strómungen ent-
stehen, je grösser der Durchmesser des Querschnitts ist.
Es ist demnächst für eine auf wissenschaftliche Genau-
igkeit Anspruch machende Bestimmung dessen, was man
eigentlich ausführt, unerlässlich, dass der Apparat mit
einer Einrichtung versehen sei, welche eine genaue Mes-
sung der in dem Schlämmraum zur Wirkung kommen-
den Geschwindigkeit ermöglicht. Auch soll der Appa-
rat, damit der Freiheit des Experimentirens in keiner _
Weise Zwang angethan wird, es erlauben innerhalb ge-
369
wisser Grenzen jede beliebige Stromgeschwindigkeit mit
Bequemlichkeit und Genauigkeit herbeizuführen. Endlich
soll überhaupt seine praktische Handhabung leicht sein.
Die vollkommene Erfüllung dieser in erster Linie ste-
henden Bedingungen war aber nur möglich unter Auf-
gabe der den Nöbel’schen Apparat auszeichnenden, je-
doch erst in zweiter Linie stehenden Vorzüge, dass man
mehrere Schlämmprodukte gleichzeitig neben einander
erhält und im Allgemeinen die eigentliche Schlämmope-
ration in kürzerer Zeit ausführt.
Der conisch- cylindrische Schlämmtrichter, welchen ich
für die Schlämmanalyse in Vorschlag bringe, ist aus Glas
und in Fig. 3, Tafel VI in '/ natürlicher Grösse nach
einem durch die Achse gelegten Längsschnitt dargestellt.
ABCDEFG bildet ein Stück. Der cylindrische Theil BC —
der Schlämmraum — ist 10 Centimeter lang und hat einen
inneren Durchmesser von möglichst genau 5 Centimeter.
Er soll auf dieser Länge rein cylindrisch sein.
An ihn schliesst sich der 50 Centimeter lange conische
Theil CD an. Es kommt viel darauf an, dass der Durch-
messer an seinem unteren Ende bei D im Lichten in
keinem Fall grösser als 5 Millimeter, aber auch nicht
kleiner als 4 Millimeter sei. Gleiche Grösse soll der in-
nere Durchmesser in der rein halbkreisförmigen Biegung
bei DEF haben.
Die nach oben gebogene Zuflussröhre FG, die etwa
bis dahin reicht, wo der cylindrische Theil des Trich-
ters beginnt, kann einen grösseren Durchmesser haben,
dies ist jedoch nicht nöthig; kleiner als 5 bis 4'/, Mil-
limeter im Lichten darf er aber nicht sein.
Von В an bis zum Halse H verengt sich der Trichter
allmählig. Es ist gut, wenn der etwa 2 Centimeter lange
1982701567. j 94,
370
Hals eylindrisch ist; sein Durchmesser soll 1'/, bis 9
Centimeter sein. ln ihm steckt vermittelst eines Kaut-
schuckpfropfens die an ihrem unteren Ende Z -förmig ge-
bogene Róhre HJKL.
Die Wandstärke des Trichters mag dieselbe sein, wie
bei den Trichtern des Nóbel'schen Apparates.
Fig. 4 stellt einen Längsschnitt der Combination von
Abflussröhre und Piezometer (Druckmesser) in natürli-
cher Grösse dar. Sie bildet ein Stück und ist angefer-
tigt aus einer Barometerróhre, deren äusserer Durch-
messer 7 bis 10 Millimeter, deren innerer aber móglichst
genau 3 Millimeter sein soll.
Die Abfiussrohre HJK ist bei J unter einem Winkel
von 40 bis 45" gebogen; grósser darf der Winkel nicht
sein. Das Knie bei J muss móglichst scharf, d. i. der
Bogen móglichst kurz sein, ohne dass dadurch das Inne-
re der Röhre verengt würde.
Das Knie bei K muss wo möglich noch schärfer sein,
so dass die Achse des Piézometers KL annähernd in das
Centrum der Ausstrómungsóffnung bei К fällt.
Form und namentlich Grösse der Ausstrômungsôff-
nung K sind sehr wichtig. Sie soll möglichst kreisförmig
sein, abgeschmolzene Ränder und einen Durchmesser
von möglichst genau 1'/, Millimeter haben. Grösser als
1°/, und kleiner als 1‘, Millimeter darf letzterer nicht
sein. Die Oeffnung muss in jedem Fall bei der vorliegen-
den Stellung der Röhre am tiefsten Punkte der Biegung
bei K, überhaupt so angebracht sein, dass der ausflies-
sende Wasserstrahl ein wenig schräg nach unten gerich-
tet ist (etwa wie es der Pfeil andeutet).
Das Prezometer LK ist parallel dem Schenkel HJ der
Abflussröhre. Die Theilung auf ihm (in Centimetern),
371
die in der Zeichnung auf dem Längsschnitt projicirt er-
scheint, hat ihren Nullpunkt in dem Centrum der Aus-
strómungsóffnung bei K; sie beginnt bei dem 1-sten Cen-
timetertheilstrich. Sie ist
Von 1 bis 5 Centimtr. in Millimetern
« 5 « 10 « « Ve Centimtr 5
« 10 « 50 « « WA «
« 50 « 100 « CA «
Die Länge des Piézometers wird daher etwas mehr,
wie ein Meter betragen.
Wer einige Uebung am Glasbläsertisch hat, kann sich
eine solche Róhre selbst anfertigen und die Theilung von
einem genauen Maassstab mit dem Diamanten (oder sonst
wie) auftragen.
Die angegebenen Dimensionen des Trichters und der
Combination von Abflussröhre und Piézometer haben
sich durch längeres und sorgfältiges Ausprobiren als die
passendsten ergeben für die gewöhnliche Schlämmanalyse
des Bodens. Mit ihnen verfügt man über Geschwindig-
keiten im Schlämmraum von etwa 0,2 Millimeter an
bis 4 Millimeter. Selbstverständlich kann man sie nach
Bedürfniss abändern, und die Abänderung kann einmal den
Durchmesser im Schlämmraum (der jedoch nicht grösser
als 5°" gewählt werden darf)oder die Grösse der Ausströ-
mungsóffnung unter dem Piézometer betreffen. Zu meinen
Versuchen habe ich mich beispielsweise dreier Schlämm-
trichter mit beziehungsweise 3'/, ^", 3°,, "und 4*/,^" Durch-
messer (^) im Schlämmraum bedient. Ausserdem brauch-
(^) In demselben Verhältnisse, in wechem der Durchmesser im Schlämm-
raum kleiner genommen wird, kaun der conische Theil des Trich-
ters kürzer gewählt werden, da es nur darauf ankommt, dass der
Spitzenwickel des Corus nicht grösser wird.
24"
372
te ich 4 Piézomelerróhren mit verschieden grossen
Ausströmungsöffnungen ('), und verfügte so über alle
genau messbaren Geschwindigkeiten, welche zwischen
0,02 und 30 Millimetern liegen. E
Im Uebrigen sind aber alle. Dimensionen und Formen
genau so einzuhalten, wie es angegeben. In gewissen
Fällen kann eine ‘geringe Abweichung von ihnen den
Apparat geradezu unbrauchbar machen.
In landwirthschaftlichen Laboratorien und überall da,
wo die Schlammanalyse zu den öfter sich wiederholen-
den Arbeiten gehört, ist es gut ihr einen besonderen
Platz anzuweisen und daselbst eine geeignete Einrich-
tung anzubringen.
Die Einrichtung z. B., deren ich mich bedient habe,
besteht, wie die skizzirte Vorderansicht Fig. 5 und die
Seitenansicht Fig. 6. in '/,, natürlicher Grösse andeutet,
zunächst aus einem niedrigen Eaperimentirtisch von A
Meter Länge, 0,5 Meter Breite und 0,6 Meter oder etwas
mehr Höhe. Auf seiner hinteren Hälfte steht das für das
Nachflussgefäss A. bestimmte Gestell, welches eine Höhe
von 1,25 bis 1,4 Meter und eine Länge (wie der Tisch)
von 4 Meter hat; das obere Tragbrett ist '/, Meter breit,
Auf letzterem steht das Nachflussgefäss AA, aus welchem
das Wasser durch die senkrecht nach unten gerichtete,
in einem Hahn H endigende Röhre BB fliesst; dieselbe
ist durch einen Kautschuckschlauch mit dem Schlämm-
trichter С verbunden, welcher durch eine solide, an ei-
nem im Tisch befestigten, eisernen Stativ verschiebbare
() Wenn die Ausstrómungsóffnung grösser als 2!/, bis 3 Millimeter
im Durchmesser wird, kann man nicht gut eine Barometerröhre zum
Piézometer mehr nehmen. Eine Glasröhre von 5 bis 7 Millimeter
innerem Durchmesser ist dann am passendsten.
373
Klemme (') gehalten wird und durch einen in der Tisch-
platte angebrachten Ausschnitt K durchgeht. Die Piezo-
meterróhre abc d wird durch eine an dem oberen Ge-
stell angebrachte Vorrichtung in einer senkrechten Stel-
lung gehalten. Diese Haltevorrichtung besteht bei mir
aus einem Ring (G) von starkem Messing- oder Eisen-
draht, welcher in geeigneter Weise am Gestell oben
befestigt ist. Man kann in ihm einen Kork befestigen mit
einem Loch, durch welches die Piézometerróhre, ohne
sich zu klemmen, durchgeht. An der letzteren befestige
ich oben zwischen G und d einen Kork e, dessen Durch-
messer grósser ist, als der des Loches bei G, durch
welches die Róhre durchgeht. Hat man das Piézometer
aus dem Trichter € herauszunehmen, so kann man es
vermittelst dieses Korkes an dem Ring G hàngen lassen
und ist nicht gezwungen die ganze Röhre jedesmal zu
entfernen.
Das Nachflussgefäss habe ich, damit während der ver-
schiedenen Stadien des Schlämmprocesses die Druckver-
hältnisse möglichst gleich bleiben, von grosser Grundflä-
che aber von geringer Höhe gewählt (^). Es ist ein 4-
eckiger Kasten aus lackirtem Weissblech, 1 Meter lang,
(!) Dieselbe ist in der Zeichnung, um die Uebersichtlichkeit nicht zu
beeinträchtigen, nicht mit angegeben.
(7) Besser aber kostspieliger ist ein Blechgefäss nach Art der Mariot-
te'schen Flasche. Dasselbe mag einen 5°” langen, 297,5 breiten
und 2427 hohen, allseitig geschlossenen Kasten darstellen, welcher
oben eine lufldicht verschliessbare, zum Nachfüllen bestimmte
Oeffnung, in der vorderen Seitenwand aber ganz unten einen Tu-
bus hat. In letzterem steckt vermittelst eines Korkes eine senkrecht
nach oben gebogene Glasróhre, durch welche beim Ausfliessen des
Wassers die Luft in den geschlossenen Raum eintritt, und ^ welche
beim Nachfüllen zugleich als Wasserstandszeiger dient. Im Uebri-
gen ist die Einrichtung, wie oben beschrieben.
374
2'/ Decimeter breit, aber nur 4 Decimeter hoch. Auf
diese Weise fasst es 25 Liter Wasser. Es ist zum Schutz
gegen Staub mit einem Deckel m / no versehen, der sich
an dem einen Ende aufklappen lässt. Die Klappe hat
2'/ Decimeter im Geviert. Die Róhre BB, welche ent-
weder fest angelóthet, oder, was sich für den Trans-
port empfiehlt, anzuschrauben ist, befindet sich in der
Mitte vorn am Reservoir, geht durch einen entsprechen-
den Ausschnitt des Tragbretts und hat etwa 3 Centime-
ter im Durchmesser. Der Hahn H soll keine zu kleine
Oeffnung haben, gut eingeschliffen sein, leicht gehen und
mit einem làngeren Griff versehen sein, damit sich der
Wasserzufluss mit Bequemlichkeit reguliren lässt. Man
kann das eiserne Stativ für die Klemme so auf dem
Tisch anbringen, dass sich das untere Ende der Röhre
BB daran befestigen lässt, und giebt letzterer dadurch
einen festen Halt.
Wo man sehr viel Schlämmanalysen auszuführen hat,
kann man den Tisch, das Gestell und Nachflussgefäss um
das Doppelte oder Dreifache verlängern, an dem so ver-
grösserten Nachflussgefäss mehrere mit Hähnen verse-
hene Abflussróhren (BB) anbringen und dureh Aufstel-
lung einer entsprechenden Anzahl Schlämmapparate meh-
rere Schlämmanalysen gleichzeitig neben einander aus-
führen. |
Zu dieser Schlämmeinrichtung gehört endlich noch
ein Sieb (ABCD in Fig. 7 — ein durch die Achse ge-
legter Längsschnitt in ‘|, natürl. Grösse). Ueber den
Cylinder ABGH aus Zinkblech (Höhe sowie Durchmesser—
5 Centimeter) ist bei GH als Siebboden ein Messingdraht-
netz von einer der feinsten, im Handel vorkommenden
Sorten gelegt, welches durch den überzuschiebenden
375
1*/, Centimeter breiten Ring GDEF in Spannung erhal-
ten wird. Die Maschenóffnungen des Drahtnetzes sollen
Quadrate darstellen, deren Seite möglichst genau 0,2 Mil-
limeter gross sei. Damit in den Zwischenraum zwischen
dem Cylinder ABGH und dem Ring CDEF mit dem Was-
‘ser (*) keine Körner eindringen und sich festsetzen, ist
es gut, den Ring bei EF sowohl (aussen) wie bei HG
(innen) ringsherum festzulöthen.
Beim Nichtgebrauch bewahrt man den Schlammtrich-
ter sowie namentlich die Piézometerróhre in einem be-
sonders dazu angefertigten Etui auf, welches ausserdem
noch das Sieb aufnehmen kann.
V. Verfahren bei Anwendung des conisch-
cylindrischen Schlammtrichters.
Jeder Apparat der eben beschriebenen Art erfordert
eine Vorprüfung, ehe er in Anwendung gebracht wird.
Dieselbe hat zum Zweck, die genaue Relation festzustel-
len, welehe zwischen Druckhóhe im Piézometer und Ge-
schwindigkeit im Schlàmmraum effektiv besteht. Bei
einer bestimmten Druckhóhe im Piézometer ist die Ge-
schwindigkeit des durch den Schlämmraum strömenden
Wassers abhängig: 1) von dem Durchmesser im Schlämm-
raum und 2) von der Grösse der Ausströmungsöffnung
unter dem Piézometer (bei K, Fig 4). Da es nicht wohl
in der Hand des Anfertigers liegt, diesen Theilen des
Apparates, namentlich der wichtigen Ausströmungsöfl-
nung eine im Voraus ganz genau bestimmbare Grösse
zu geben, so muss dieselbe für jeden Schlammraum und
(1) Es wird unter resp. mit Hülfe von Wasser gesiebt, wie — siehe
weiterhin.
376
jede Combination von Abflussróhre mit Piézometer durch
Versuche gefunden werden.
1) Die Messung des Durchmessers im Schlämmraum
geschieht auf die Weise, dass man auf dem cylindrischen
Theil des Schlammtrichters mit dem Diamanten 2 Mar-
ken anbringt, welche in einer der Achse des Cylinders
parallen Richtung genau um 10 Centimeter, oder allge-
mein um h^" abstehen. Den zwischen diesen Marken
liegenden Raum misst man genau mit Wasser aus. Ge-
setzt, es wären Z CC gefunden, so ist:
also De ya Centimeter.
Tech
Auf solehe Weise erhielt ich für den Durchmesser
im Schlammraum von 3 verschieden grossen Schlämm-
trichtern:
in, 2377, 927. Ш. 0:3 003: ln) СЕ
Um sich zu überzeugen, dass der Schlàmmraum rein
cylindrisch ist, theilt man ihn seiner Lànge nach in meh-
rere Theile und bestimmt den Durchmesser eines jeden
für sich (^).
2) Die zweite Prüfung betrifft die Beziehung zwischen
Ausflussquantum und Druckhóhe am Piezometer.
Das Ausflussgesetz:
v= |. V 2.g.h
( Diese Probe habe ich natürlich an allen von mir zur Prüfung der
Methode benutzten Schlämmtrichtern gemacht und die Form wenig-
stens auf einer Länge von 7 bis 8°” fast genau cylindrisch ge-
funden.
377
(v — Ausflussgeschwindigkeit; h = Druckhóhe; p. — Aus-
flusscoefficient; g — 9,81 Meter) und
| Qv. Eu VOS F
(О = Ausflussquantum. Е = Flacheninhalt der Ausströ-
mungsóffnung) hat zwar hier seine Gültigkeit. Es muss
indessen wegen der Enge (') der Piézometerróhren
sowohl wie der Ausflussöffnungen und aus anderen
Gründen, auf die näher einzugehen hier zu weit führen
würde, gewisse Modificationen erleiden. Ich habe mich
überzeugt, dass es für die vorliegenden Zwecke genügt,
diese Modificationen in einer empirisch feststellbaren,
für alle Höhen constanten Grösse C, welche von der
beobachteten Druckhöhe h abzuziehen ist, wenn das the-
oretische Ausflussgesetz gültig sein soll, zusammenzu-
fassen. Vorzugsweise ist dieser Werth C bedingt durch
die Capillarattraction, in Folge deren sich zu der eigent-
lich zur Wirkung kommenden Drucksäule in den engen
Piézometern ein gewisser, bei Röhren von gleichmässi-
gem Caliber für alle Höhen constanter, unwirksamer
Theil hinzuaddirt. Ausserdem ist hier C theilweis als ab-
hängig angesehen von dem Widerstand, welchen das
Wasser beim Ausstrómen aus den engen Oeffnungen er-
fährt, und unter welchem hier nicht ganz das zu verste-
hen sein dürfte, was sonst gewöhnlich durch den Aus-
flusscoefficienten ausgedrückt wird. Dieser Widerstand
ist desto grósser, je kleiner die Mündung ist, weshalb
bei Röhren von gleichem Caliber C wächst, wenn die
Mündung enger wird (°).
( Es ist unerlässlich so enge Röhren zu nehmen, weil bei niedrigen
Geschwindigkeiten sonst Luftblasen in der Ausflussröhre zurück-
bleiben und unangenehme Störungen veranlassen. Für grössere
Ausflussöffnungen dagegen sind weilere Röhren brauchbar, ja nöthig.
() Der eigentliche Ausflusscoefficient wächst, wie Buff (Pogg. Ann.
378
Die Feststellung der effektiven Beziehung zwischen
Ausflussquantum und Druckhöhe führt man nun am be-
sten aus, indem man den ganzen Apparat so zusammen-
stellt, wie es die Figuren 5 und 6 zeigen (*). Vermittelst
des Hahnes H regulirt man sodann den Wasserzufluss
so, dass das Ausstrómen bei K (Fig. 4) unter einem
gewissen, auf dem Piézometer ablesbaren Druck erfolgt.
Die beschriebene Einrichtung erlaubt eine erforderliche
Druckhóhe, resp. Geschwindigkeit so genau herbeizufüh-
ren, als man es nur irgend fordern kann. Das schliess-
liche, genaue Einstellen des Hahnes erfolgt am bequem-
sten durch vorsichtiges Klopfen mit einem Lineal od.
dgl. Das Wasserniveau im Piézometer nimmt wenige
XLVI. 235) gefunden und Weisbach (Ingen. u. Masch. Mech. IV.
Aufl. I. 791) bestätigt hat, nicht nur wenn die Mündungen, son-
dern auch wenn die Höhen abnehmen. Letzteres, für den vorliegen-
den Zweck nur von unbedeulendem Einfluss, ist hier unberücksich-
tigt geblieben. Die Art, wie hier der erwähnte Widerstand in den
Formeln Ausdruck gefunden hat, mag angefochten werden. Da
indessen, wie es scheint, keine Experimentaluntersuchungen über
die Verhältnisse beim Ausströmen aus sehr engen Oeffuungen vor-
liegen, daher eine genauere Formulirung ohnehin nicht möglich
war, und weil, wie die Columnen unter in den Tabel-
MON
V h—C
len H uud J zeigen, die hier gewählte Ausdrucksweise mit den
thatsächlichen Verhältnissen sich in keiner erheblichen Disharmo-
nie befindet, so mag man das obige, für die Berechnungen ein-
fachste Verfahren — bei welchem also in dem einzigen Subtrahen-
ten C in Bausch und Bogen die Wirkungen verschiedener Einflüsse
zusammengefasst sind — gelten lassen.
Man kann auch zu diesem Versuch das Wasser, ohne es erst durch
den Schlämmtrichter gehen zu lassen, direct in die Piézameter-
róhre leiten. Was auch mil einem Wasserstrom vor seinem Ein-
tritt in die Abflussróhre a b c (Fig. 5) oder HJK (Fig. 4) vor sich
gehen mag, die Relation zwischen Q und h wird dadurch in keiner
Weise berührt, auch dann nicht, wenn das Wasser Schlammkor-
ner mit sich führt (von Letzterem habe ich mich durch besondere
Versuche überzeugt).
—
ro
—
379
Secunden nach dem Einstellen des Hahns eine absolut
unveränderliche (') Stellung ein — vorausgesetzt, dass das
Niveau im Nachflussgefäss sich nicht ändert. Wird das
letziere durch Abfluss einer grösseren Menge Wasser
niedriger, so hat man es durch Reguliren des Hahns voll-
kommen in seiner Hand den Druck im Piézometer con-
stant zu erhalten. Nun stellt man unter die Ausströmungs-
öffnung ein Messgefäss, je nach dem schnelleren oder
langsameren Ausfliessen ein grösseres oder kleineres,
und beobachtet auf einer mit einem Secundenzeiger ver-
sehenen Uhr die Zeit, welche die Füllung desselben be-
ansprucht. Gesetzt es seine a CC in t Secunden ausge-
flossen, so ist die Quantität Q, welche in einer Secun-
de ausfliesst,
a
Man könnte sich damit begnügen zur Prüfung eines
Piézometers 2 solche Bestimmungen auszuführen, eine
bei einer niedrigen Druckhóhe (von 2 bis 3°”) und ei-
ne bei möglichst grosser (etwa 100°”). Damit würde
man alle erforderlichen Daten haben. |
Ist z. B. bei einer Hóhe — h, eine Quantitàt Wasser
— Q,, bei h, dagegen Q, in 1 Sec. ausgeflossen, so
verhält sich nach dem theoretischen Ausflussgesetz
T S On S
Nun ist aber von der beobachteten Druckhóhe (h) der
(à Nur bei den allerniedrigsten Druckhóhen, bei welchen das Heraus-
treten des Wassers aus der Ausströmungsöffnung in langsam sich
folgenden Tropfen geschieht, tritt bei der jedesmaligen Tropfenbil-
dung ein Senken und nach dem Abfallen des Tropfens wiederum
ein Heben des Niveaus im Piézometer ein. Man notirt sich in die-
sem Fall die Grenzen, in denen dies Oscilliren stattfindet (siehe
Tab. H), für die Berechnungen aber ist die obere (Grenze (der
hóchste Stand) maassgebend.
380
erwähnte, von der Capillarattraction etc. abhängige Theil
C unwirksam. In der Wirklichkeit ist also:
hi Gen Cr Ore Ons
Daraus bestimmt sich
Q,°.h,—0Q,°.h,
Q,' RENI Qu
wobei h, und h, ebenfalls in Centimetern, Q, und Q,
aber in Cubikcentimetern anzugeben sind.
@ Centimeter,
Je grósser man in dieser Formel h, und namentlich,
je kleiner man h, nimmt, desto genauer wird man die
Grósse von C bestimmen. Es ist am besten die niedrig-
ste Höhe zu wählen, welche ein genaues Ablesen gestat-
tet, d. i. diejenige, bei welcher das regelmässige Stei-
gen und Fallen in Folge des Tropfenfalls eben zu ver-
schwinden beginnt; dies wird der Fall sein bei
h=1%,5 oder 1°" 6 oder höchstens 1°”,7.
Als grössere Höhe aber nimmt man etwa 100°”.
Zur Controle kann man den Werth von С aus mehr
als 2 Druckhöhen und den ihnen entsprechenden Aus-
flussquantitäten bestimmen.
Für В, wendet man etwa an: 17,6, 1°",8 und 2*^,
für h, aber 2. B. 60°”, 80°” und 100^". Damit kann
man 9 Werthe für C ausrechnen; das Mittel aus ihnen
legt man den weiteren Berechnungen zu Grunde.
Nimmt man z. B. diese Hóhen und die ihnen entspre-
chenden Quantitäten aus Tab. J, welche sich aufdas Pié-
zometer bezieht, dessen Dimensionen denen des im vori-
gen Abschnitt beschriebenen nahe kommen, und in wel-
cher die angegebenen Relationen zwischen h und Q sämmt-
lich durch den Versuch bestimmt sind, so berechnen
sich folgende Werthe für C.
381
Tabelle G.
Beobachtete Beobachtete Der Capillarattrac-
Hohen. Ausflussquantitaten. lion etc. entspre-
chende Höhe.
h, h, Q, Q, C
Centimeter. | Centimeter.| Cab. Ctm. | Cub. Ctm. Centimeter.
1,6 60 0,406 4,80 1,18
1,6 80 0,406 9.93 1521
1,6 100 0,406 Giles 1,17
1,8 60 0,484 4,80 МР
1,8 80 0,484 9,53 18419
1,8 100 0,484 6,13 1,49
2,0 60 0,548 4,80 1223
2,0 80 0,948 5,03 1,23
2,0 100 0,548 6,13 1:21
Mittel 1,20. (').
Nachdem man auf solche Weise den Werth für C ge-
funden hat, kann man die effektiven Druckhöhen für je-
de Ausflussquantität berechnen. Ist für irgend eine Druck-
höhe h die Ausflussquantität Q bestimmt, so folgt die
Druckhöhe h, für irgend eine erforderliche Quantität Q, :
lig QNT m + С Centimeter,
oder die Quantität Q, für irgend eine Höhe h,:
Q, = Vh,—C: UL Cubikcentimeter.
1—
(*) Aus einer grösseren Anzahl von Bestimmungen folgte das genauere
Mittel C — 1,175 Centimeter.
382
Dieselben Quantitäten Q, welche in der Secunde aus-
fliessen, passiren auch in derselben Zeit einen beliebi-.
gen Querschnitt des Schlämmraums. Ist D der Durch-
messer der letzteren, so ist:
О = у.е Cubikcentimeter,
also die auftretende Geschwindigkeit
4 i
м — О. =D: Centimeter.
Um jederzeit im Stande zu sein, leicht und schnell
zu beurtheilen, was man mit seinem Schlämmapparat ei-
gentlich ausführt, rechnet man sich mit Hülfe der gege-
benen Formeln eine Anzahl Werthe aus und stellt sie in
einer Tabelle zusammen. Als Beispiele füge ich hier die
Tabellen H, J und K bei, welche die Relationen sowohl
für verschiedene Schlammraume als für verschiedene
Piözometer, wie sie zu meinen Versuchen dienten,
enthalten.
Hieher gehóren die Tabellen H, J und K.
Für den gewóhnlichen Gebrauch werden natürlich die-
se Tabellen weit einfacher sein kónnen. Die hier mit-
getheilten enthalten in der 4-ten senkrechten Columne
die gefundenen Werthe von VE Dieser Quo-
tient muss nach dem hydraulischen Ausflussgesetz bei
ein und demselben Piézometer für alle Hóhen gleich
sein. Die geringen Schwankungen (in der zweiten De-
cimalstelle) erkären sich theilweise daraus, dass ich
in Ermangelung einer Theilmaschine die Theilung auf
dem Piézometer von einem übrigens genauen Meter-
maass mit dem Diamanten direct aufgetragen hatte,
wodurch kleine Ungenauigkeiten nicht ganz zu vermeiden
J83
‚waren. Gleichwohl geben diese Zahlen den Beweis, dass
die Regelmässigkeit der Wirkungsweise meines Appara-
tes in dieser Beziehung allen Anforderungen des Zweckes
der Schlämmanalyse entspricht.
Die beiden letzten Columnen der Tabelle H enthal-
ten einige Beobachtungen über den Tropfenfall, welcher
statthat bei der Erzeugung der niedrigsten Geschwindig-
keiten im Schlämmraum. Diese Beobachtungen wurden
unternommen, um zu sehen, in wie weit das Abzählen
von Tropfen in einer gewissen Zeit als Mittel zur Bestim-
mung der Ausflussquantität etc. dienen konnte. Abge-
sehen davon, dass bei langsamem Tropfenfall das Was-
serniveau, wie bereits erwähnt, regelmässig auf- und ab-
steigt, so sind die Unterschiede in den Niveauhöhen bei
den allerniedrigsten Ausflussgeschwindigkeiten so aus-
serordentlich gering, dass die Beobachtung der Druck-
höhe im Piézometer nicht ausreicht, um die Geschwin-
digkeiten im Schlammraum ganz genau zu bestimmen.
Es ergab sich nun, dass dies Abzählen für den erwähn-
ten Zweck wohl zulässig ist, wenn 1) das ausfliessende
Wasser rein ist, namentlich keine Salze aufgelöst ent-
hält, 2) das Glas um die Ausflussmündung herum rein
ist und vollständig vom Wasser benetzt wird. Im Uebri-
gen scheint die Anwesenheit fester Schlämmtheile im
abtropfenden Wasser nur einen unerheblichen Einfluss
auf die Grösse der sich bildenden Tropfen zu haben.
Die Tropfen sind desto grösser, wie man sieht, je lang-
samer ihre Bildung erfolgt — eine Thatsache, welche be-
reits 1845 von G. Hagen (^) beobachtet und vor Kur-
zem von Frederick Guthrie (^) bestätigt ist. Die Grös-
(!) Abhdl. der Berl. Akad. 1845. S. 4
n
2.
() Proceed. of the Roy. Soc. XIII. 444. und XIV. 22., auch Pogg.
Ann. CXXXT. 128.
384
se der Tropfen ist, wie ebenfalls die genannten For-
scher fanden, ausserdem abhängig von dem Krümmungs-
radius der Fläche, an welcher die Bildung stattfindet,
weshalb für jedes Piézometer besondere Bestimmungen
nöthig sein würden. Das Volumen der Tropfen (ca. 0,1
CC) ist im vorliegenden Fall deshalb so. gering, weil
der Krümmungsradius der Glasoberfläche in der Biegung,
in welcher am Piézometer № 1 die Ausflussöffnung liegt,
in der That etwa nur 2 bis 3””” beträgt (das Volumen
eines von horizontaler Ebene abfallenden Wassertropfens
beträgt nach Guthrie 0,2655 CC). Diese Bemerkun-
gen mögen als beiläufige angesehen werden. Die Noth-
wendigkeit, für die Bestimmung der Geschwindigkeiten
im Sehlàmmraum zur Tropfenzählung Zuflucht zu nehmen,
kann nur eintreten bei so niedrigen Geschwindigkeiten
(unter 0”, |), wie sie bei der gewöhnlichen Schlämm-
analyse kaum vorkommen. —
Die Ausführung der Vorprüfungen so wie die Anfer-
tigung der Tabelle für einen einzelnen Apparat bean-
spruchen kaum einem Tag Arbeit. Ist diese erledigt, so
steht der Apparat für Jede beliebige Anzahl von Analy-
sen zu unmittelbarer Verfügung. —
Die Ausführung der Schlämmanalyse selbst geschieht in
folgender Weise. Ich habe bei dieser Beschreibung be-
sonders den Ackerboden im Auge. Er beansprucht von
allen Substanzen,die geschlämmt zu werden pflegen, die
grösste Anzahl von Rücksichten.
Der Boden, wie er ist, kann nicht unmittelbar zur
Schlämmanalyse genommen werden. Zunächst dürfte es
gut sein die zum Schlammen zu verwendende Probe —
30 Grm. der sog. Feinerde, d. i. des durch ein Sieb
mit Löchern von 3"" Durchmesser Durchgegangen —
Tabelle J. К.
Piézometer
Nach Abzug des 4 A
Wasser- es Geschwindigkeiten
CM lon etc. en spre H - ro - a
uantitat, chenden Theiles ee Querschnitten des
à der beobachteten chlämmraums mit Durchmess :
welche in 1 | pruckhóhe be- 3 р егп уоп:
ecunde aus- |rechnen sich die E |
fliesst. Quotienten
с.
30m 997 | 37,703 | 4" 489
dioi
Vice D v v v
L—————
Millimeter. | Millimeter. | Millimeter.
Tabelle IH. Tabelle J. Tabelle K.
Piézometer X 3.
Piézometer № 1. Piézometer № 2.
1000 CC.| Wasser- Hercules: Geschwindigkeiten Beobachtete | Paraus be- 1000С.С.| Wasser- etapa Geschwindigkeiten Druck- }1000 CC. qe N Geschwindigkeiten
quantitätt, [bis Tate] in kreisfürmigen Querschnitten des [Anzahl der in recboele Au quantität, [end Theile] in kreisförmigen Querschnitten des quantität, ce eae Querschnitten des
flicssen aus| welche in 4 |^ лево Sehlimmraums mit Durchmessern von: |60 Secunden wees nn! Niessen aus | welche in 4 {ef иене Schlämmraums mit Durchmessern von: höhe. |fiessen aus welche) tn 1 Q in ms See ee yon:
in Secundo aus-lrechnen sich de 2 b. e: fallenden. (trim in Secunde aus- frachsen sich di e b; ub in Becondo aus; EU pu. с.
fliesst. On" | gem 997 gem 793 | 40m 489 Tropfen sie Q | gem 997 | 3°т, 793 | 4°", 489 37,227 | 397,793 | 4*". 489
t Q ech v Y v in 60 Sec.| in 4 CC. t Q esr M v M h | t Q M M M
Secunden. | Cub. Centim. Millimeter. | Millimeter. | Millimeter. | Tropfen. | Tropfen. Centimeter. | Secunden. | Cub. Centim. Millimeter. | Millimeter. | Millimeter. Весла: Cub: Centim- Millimeter. | Millimeter. | Millimeter.
1,35 —1,45 1,5 2848 7,5 5,5 3,9
1,365—1,465 1,6 2460 8,3 6,0 4,3
É 1,7 | 2224 9,1 6,6 4,7
1,8 2068 17,5 8,45* 10,3 7,5 5,3
1,9 1954 20 116 8,56 1,91 10,5 7,6 5,4
2.0 1824 22,5 — 9,15* = 11,2 8,4 5,8
1,8 2,25 1650 25 — 9,65* — 11,8 8,5 6,1
1,9 0,13 2,5 1478 27,5 — 10,12* = 12,3 9,0 6,4
2,0 0,14 2,75 1364 30 94 10,63 1,94 13,0 9,4 6,7
2,1 0,15 3.0 1190 32,5 — 11,00* — 13,4 9,7 7,0
D 0,16 3,5 | 1094 35 = 11,42* = 14,0 10,1 7,9
2,3 B 0,17 4,0 972 37,5 — 11,82* = 14,5 10,5 7,5
2,4 0,27 0,17 4,5 910 40 82 12,25 1,94 15,0 10,9 (yl
2,5 0,27 0,18 5 842 42,5 — 12,58* — 15,4 11,1 7,9
2,6 0,27 0,19 6 743 45 — 12,95* — 15,8 11,5 8,9
9,7 0,27 0,20 7 672 47,5 = 13,30* = 16,3 11,8 8,4
2,8 0,27 0,20 8 616 50 73 13,70 1,94 16,7 12,1 8,7
2,9 0,27 0,21 9 564 52,5 13,98* — 17,4 12,4 8,8
3,0 0,27 0,99 10 540 55 —À 14,31* — 17,5 12,7 9,0
3,5 0,26 0,24 413 57,5 14,63* — 17,9 13,0 9,2
4 0,86 0,27 425 60 67 14,95 1,93 18,3 13,2 9,4
5 0,31 391 62,5 — 15,96* — 18,7 13,5 9,6
6 0,35 364 65 — 15,56* — 19,0 13,8 9,8
7 0.39 326 67,5 — 15,86* — 19,4 14,0 10,0
8 0,43 301 70 62 16,09 1,92 19,7 14,3 10,2
9 0,46 274 72,5 — 16,43* — 20,1 14,5 10,4
0,49 0 256 75 — 16,71* — 20,4 14,8 10,6
0,63 242 77,5 — 16,99* 20,8 15,0 10,7
0,74 s 228 ; 80 58 17,22 1,93 21,4 15,2 10,9
0,83 208 ‚03 82,5 — 17,53* 21,4 15,5 11,1
0,92 192 3,29 85 — 17,79* — 21,8 15,8 11,9
0,98 181 3,49 87,5 — 18,05* — 99.1 16,0 11,4
1,05 170 3,71 90 55 18,24 1,92 22,3 16,1 11,5
1,13 = 163 | 3,87 92,5 — 18,56" = 92,7 16,4 11,7
155 T 4,08 95 — 18,81* — 23,0 16,6 11,9
148 24 4,26 97,5 — 19,06* — 23,3 16,9 12,0
142 ,98 4,43 100 52 19,20 1,92 23,5 17,0 1251
137 91 4,61 105 = 19,78* E 24,9 17,5 12,5
133 22 4.16 110 50 20,00 1,91 24,4 47,7 12,6
129 50 4,91 115 = 20 71* I3 95.3 18,3 13,1
120 = 91,14" = 25,8 18,7 13,4
125 — 21,58* = 26,4 19,1 13,6:
130 — 22 01* = 26,9 19,5 13,9
Mittel von —9— = 0,27. 135 = 22,43* _ 27,4 19,8 Her
УС 140 = 22/84" 3 27,9 20,2 14,4
; . 145 — 23,24* = 28,4 20,6 14,7
Mittel yon € — 4,35 Centimeter. Mittel von Qe. = 0,39. 150 = 23.647 =: 98,9 20,9 14,9
v h— 155 — 24,03* == 29,4. 21,3 15.3
i — * 2 у
Mittel von С = 1,175 Centimeter. 160 AE = BE MS 184
Q
Mittel von — = 1,93.
yh
Die Capillaratiraction etc. war hier so gering, dass C=O gezetzt werden kounte.
* Die mit Sternen versehenen Zahlen sind nach dem Mittel der durch deu Versuch be-
stimmten berechnet,
SUN bad
MT i8
jnre 6 Pr dac |
bs
| ete js у
Tw m
Pg
385
zur Fortschaffung der organischen Gemengtheile (wenig-
stens dann, wenn dieselben in einiger Menge vorhan-
den sind) bei Luftzutritt zu glühen. Erstens haftet die in
Wasser unlóssliche Humussubstanz, namentlich in daran
reichen Bodenarten, trotz fortgesetzten Kochens mehr oder
weniger fest an den rein mineralischen Gemengtheilen,
wodurch dieselben specifisch leichter werden und einen
anderen hydraulischen Werth erhalten, als für die Schlämm-
analyse gilt. Uederdies kittet die Humussubstanz hàufig
mehrere Körnchen zusammen. Ferner haben die feine-
ren Wurzelfäserchen grosse Neigung sich innerhalb des
strómenden Wassers zu verfilzen und Bäuschchen zu
bilden, in denen sich mehr oder weniger Kórner fest-
setzen und so der Schlämmthätigkeit des Wassers
entziehen. Endlich kann es auch leicht vorkommen, dass
solche organischen Reste die Ausströmungsöffnung ganz
oder theilweis vorstopfen. Darum erscheint es passend
die organische Substanz vorher zu verbrennen, um so
mehr als die auf die Resultate der Schlämmanalyse ge-
gründete Beurtheilung der mechanischen Beschaffenheit
eines Bodens sich wohl nur mit einiger Sicherheit auf
den mineralischen Theil erstrecken kann.
Sodann erscheint es in vielen Fällen nóthig den Boden
mit kalter, ziemlich verdünnler (') Salzsäure, wie dies schon
v. Bennigsen- Fórder vorgeschlagen hat, zu behan-
deln, um Carbonate, namentlich Kalksteintrümmer zu
entfernen. Letztere stellen in den meisten Fällen Stücke
von mehr oder weniger loser Beschaffenheit dar, die in
(1) Kochende Salzsäure anzuwenden, wie dies Dietrich (Fres. Zeit-
schr. f. anal. Ch. V. 298.) vorschlägt, ist deshalb nicht rathsam,
weil dadurch Mehr oder Weniger von den zeolithartigen Silicaten
zersetzt werden kann, die jedenfalls der Schlämmanalyse mit unter-
worfen werden müssen,
N 2. 1867. 25
386
sehr ungleicher Grösse durch die ganze Erdmasse ver-
theilt zu sein pflegen, und trotz stundenlang fortgesetzten
Kochens und Zerdrückens nur theilweis und zwar in sehr
ungleicher Weise zerbröckelt werden. So wenigstens er-
kläre ich mir die grossen Abweichungen, welche man bei
Wiederholungen mit ein und demselben Kalkboden in den .
Schlämmresultaten oft erhält. Dazu kommt, dass manche
an Kalksteintrümmer reiche Bodenarten, die eigenthüm-
liche Eigenschaft haben, beim Kochen mit Wasser auf
dem letzteren einen schwierig zergehenden Schaum zu
erzeugen, der bei Anwendung meines Schlämmapparates
oft stórend wird, indem er namlich, wenn er in die
Piézometerróhre gelangt, das genaue Ablesen des Was-
serniveaus sehr erschwert ('). Nach der Behandlung mit
Salzsäure, die bis zum Aufhören jeder Kohlensäure-
entwicklung fortzusetzen ist, ist es nöthig die Salzsäure
aus dem Körnergemisch so weit wie möglich auszuwa-
schen, weil ihre Gegenwart, wie dies die Untersuchun-
gen von Th. Scheerer (*) und Fr. Schulze (?) ge-
zeigt haben, dem Wasser eine gewisse Eigenthümlich-
keit giebt, die beim Schlàmmen, wie es scheint, von be-
deutendem Einfluss sein kann, wenigstens so weit es
die feinsten Theilchen betrifft.
Die beiden beschriebenen Operationen, denen man die
Schlàmmprobe vor ihrer weiteren Behandlung unter-
wirft, vermehren die Arbeit nicht, da man zugleich mit
ihnen 2 ohnehin bei der Bodenuntersuchung nóthige
Bestimmungen ausführt.
Hierauf folgt das Kochen der Probe mit Wasser. Da-
nach kann sie jedoch noch nicht direct in den Schlämm-
) Wie man sich in diesem Fall helfen kann, siehe S. 389.
2) Pogg. Ann. LXXXII, 419.
) Ibidem. CXX!X. 366.
387
apparat gebracht werden, wenigtens dann nicht, wenn
sie gröbere Körner in einiger Menge enthält. Bei den
anfänglich anzuwendenden, geringen Geschwindigkeiten
wird nämlich der Wasserstrom in dem unteren, enge-
ren Theil des Trichters nicht hinreichend stark, um Kör-
ner von einem grösseren Durchmesser schwebend zu
erhalten. Dieselben setzen sich daher fest und verstopfen
den Durchgang für das Wasser. Daher werden vermit-
telst des beschriebenen Siebes alle gröberen Körner bis
zu einem Durchmesser von 0" 2 entfernt. In dem auf
dem Siebe Zurückbleibenden ist so kaum noch etwas
von dem enthalten, was in dem Apparat abschlämmbar
ist (').
Man verfährt dabei so, dass man nach dem hinreichen-
den Kochen durch das Sieb durchgiesst, alle Körner hin-
einspült und durch Hin- und Her-, resp. Auf-und Abbewe-
@) Fr. Schulze (J. f. prakt. Ch. XLVII. 256. ff.) schlämmt nur die
durch ein Sieb mit Löchern von {/,/!! oder etwa 0””,75 Durchmes-
ser gegangenen Kórner. Em. Wolff (Entwurf zur Bodenanalyse;
a. a. O.) schlämmte früher die Feinerde direct, also Körner bis zu
3?" Durchmesser, entfernt aber neuerdings die grösseren bis zu 1%™
Durchmesser durch das Sieb. E. Dietrich braucht ein Sieb mit
Oeffnungen von ?/"^" Durchmesser.—Von den beiden Mitteln, deren
man sich zu mechanischen Trennungen von Körnergemischen be-
dient, Sieben und Schlámmen, ist das letztere jedenfalls das um-
ständlichere. Daher ist es angezeigt das erstere soweit fortzusetzen,
als es nur irgend möglich ist. Die grösste Geschwindigkeit des Was-
serstroms, die man bisher angewandt (nach der früheren Methode
im kleinsten der Nöbel’schen Trichter), erreicht noch nicht 7”
in der Sec., bei welcher nach Tab. B rundliche Körner von 0” 4 fort-
geschlammt werden. Für gewöhnlich dürfte die grösste der anzuwen
denden Geschwindigkeiten aber etwa4”” sein, bei welcher abgerun-
dete Körner bis 0””,07 bis 0””,08 abgeschlammt werden können.
Man kann daher wohl sicher sein, dass indem aufeinem Sieb mit
Löchern von 0" 9 Durchmesser Zurückbleibenden sich kaum noch
etwas von dem befindet, was abschlämmbar ist. à
25
J88
gen Alles, was durchgehen kann, fortschafft. Nachdem
man mit Wasser abgespült hat, ist es gut das Schüt-
teln des Siebes in reinem Wasser noch einmal zu wie-
derholen, um sich von der Entfernung aller betreffen-
den Theile zu überzeugen, resp. dieselbe zu veranlassen.
Das auf dem Sieb Zurückgebliebene kann man für sich
bestimmen; besser ist es aber es mit dem späler zu
vereinigen, was schliesslich im Schlämmtrichter zurück-
bleibt, und beides gemeinschaftlich zu bestimmen. Die
durch das Sieb durchgegangene, trübe Flüssigkeit lässt
man in einem möglichst niedrigen Gefäss eine oder meh-
rere Stunden ruhig stehen, giesst das, was sich bis da-
hin noch nicht zu Boden gesetzt hat, ab und verwen-
det zum Schlammen nur den Bodensatz. Die feinen,
suspendirt gebliebenen Theile vereinigt man dann mit
den feinsten, beim Schlämmen erhaltenen Theilen. Bei
Abwesenheit gröberer Körner fällt das Sieben natürlich fort.
Vor dem Einbringen des Bodensatzes in den Schlamm-
trichter muss man sich überzeugt haben, dass in den
Röhren, in denen das Wasser dem Schlämmraum zu-
fliesst, keine Luftblasen zurückgeblieben sind, welche
während des Schlämmprocesses unangenehme Störun-
gen veranlassen könnten. Sodann entleert man den Trich-
ter fast ganz. Während des Hineinspülens der Schlämm-
probe lässt man durch entsprechendes Oeffnen des Hah-
nes sehr langsam Wasser zufliessen, um ein Festsetzen
der Körner in der Spitze unten zu verhindern. Dieser
Wasserzufluss muss etwa so stark sein, als zur Erzeu-
gung der niedrigsten von den bei dem Schlämmen an-
zuwendenden Geschwindigkeiten nöthig ist. Zum Hinein-
spülen verwendet man móglichst wenig Wasser, so dass,
wenn Alles hineingebracht ist, das Niveau der Flüssig-
keit hóchstens den Punkt erreicht, wo der conische
389
Theil des Trichters in. den cylindrischen übergeht. So-
dann lässt man sich das Wasser sehr allmáhlig in dem
eylindrischen Schlämmraum erheben. Will man z. B. an-
fanglich eine Geschwindigkeit von 0”",2 anwenden, so
darf der 10°” lange Schlämmraum sich höchstens in
500 Secunden oder 8'/, Minuten füllen. Sobald das Was-
ser (bei K, Fig. 4.) auszufliessen beginnt, regulirt man
vermittelst des Hahnes den Wasserzufluss so, dass das
Niveau in der Piézometerróhre genau den Stand ein-
nimmt, welcher der vorher angefertigten Tabelle zufol-
ge der niedrigsten, im Schlammraum zu erzeugenden
Geschwindigkeit entspricht. Das Ablesen des Wasser-
standes im Piézometer ist oft schwierig, namentlich an-
fangs bei den geringeren Geschwindigkeiten, weil sich
trotz der vorausgegangenen Behandlung der Schlämm-
probe mitunter Schaum absetzt; dann befestigt man an
dem oberen, offnen Ende des Piézometers einen Kaut-
schuckschlauch und bläst einige Mal kräftig hinein, wo-
durch man mit Leichtigkeit eine freie Oberfläche herstellen
kann. Man lässt nun bei diesem Wasserstande so lange
abfliessen, bis das Wasser im oberen Theile des Schlämm-
raums fast klar erscheint. Ganz klar kann es aus frü-
her erörterten, theoretischen Gründen niemals werden.
Dann verstärkt man den Wasserstrom so weit, dass das
Piézometer die der nächst höheren, im Schlammraum
herbeizuführenden Geschwindigkeit entsprechende Druck-
höhe zeigt, erhält dieselbe wieder bis zum fast klaren
Abfliessen constant u. s. f., und bekommt so nach ein-
ander die gewünschte Anzahl von Gruppen, deren Kör-
ner zwischen genau im Voraus bestimmbaren, hydrauli-
schen Grenzen liegen.
Wie viel Wasser man zum Abschlämmen einer jeden
Gruppe anwenden will, hängt ganz von dem Grad der
390
Genauigkeit ab, die man fordert. Ich habe mich jedoch
überzeugt, dass 3 bis 4, allerhóchstens 5 Liter ausrei-
chen, um eine bestimmte Kórnergruppe fast ganz vollstän-
dig abzuschlàmmen. Bei der Analyse eines sandigen
Lehmbodens wurden z. B., nachdem durch geringere
Geschwindigkeiten etwa 25°/, abgeschlammt waren, bei
Anwendung einer Geschwindigkeit von 0" 85, in den
ersten drei Litern 23,4^/, erhalten, im vierten dann
1,0°/, im fünften 0,7%, im sechsten 0,9775 im sieben-
ten 0,36°/,. Je niedriger die Geschwindigkeit, desto we-
niger Schlàmmwasser erscheint erforderlich, so dass
man sich beim Abschlammen der feinsten Theile mit 2
Litern wohl begnügen könnte ('). Alle billigen Anforde-
rungen erfüllt man, wenn man bei Geschwindigkeiten
im Schlämmraum unter 0””,2 2 Liter, von 0"^* 9 bis
01272919 Liter, von-0, "^55 bis 1777 Liter, von a
ab 5 Liter etc. abfliessen lässt. Bei den niedrigen Ge-
schwindigkeiten dauert dabei allerdings das Abschläm-
men einer Körnergruppe Stunden, ein Uebelstand der
schlechterdings nicht zu umgehen ist, wenn man nicht
die Allem anderen vorangehenden Ansprüche der Ge-
nauigkeit ausser Acht lassen will. Der Uebelstand ist
übrigens nicht so schlimm, weil man nach der Ein-
stellung des Wasserniveaus (im Piézometer) die Schlämm-
operation sich selbst überlassen und anderen Beschäfti-
gungen nachgehen kann.
Eine grosse Annehmlichkeit bei diesem Verfahren ist,
dass man die Schlämmprodukte gleich auffangen kann
in dem Gefässe (Becherglas oder Standeylinder), in wel-
(!) Bei meinem Apparat geht beim Abschlämmen der feinsten Theile
das Wasser bereits nach Abfluss von !/, Liter wenigstens ebenso
| klar ab, als aus dem letzten, grössten Trichter bei dem Nöbel-
Wolff'schen Verfahren am Schluss.
391
chem sie sich (in dem Wasser, dureh welches sie ab-
geführt sind) absetzen, und aus welchen sie nach dem Ab-
hebern der klar gewordenen Flüssigkeit sehr leicht
in die Porzellanschälchen, in welchen sie gewogen wer-
den, übergeführt werden können. Das Herausspülen
des Bodensatzes geschieht am besten mit einer Spritz-
flasche, welche einen schräg nach oben gerichte-
ten Wasserstrahl anzuwenden erlaubt. Die feinsten,
in reinem Wasser sich schwierig klar absetzenden Thei-
le kann man für gewöhnlich aus dem Verlust bestimmen.
Ist ihre directe Wägung aber erforderlich, so setzt man
dem trüben Wasser so viel Ammoniumsesquicarbonat zu,
dass es davon etwa 1 bis 2°/, enthält (*). Die Klärung
erfolgt so in wenigen Stunden. Das Eintrocknen der
Schlammprodukte geschieht im Sand- oder Wasserbade.
Das schliesslich im Schlàmmtrichter Zurückbleibende
wird, wie folgt, herausgeschafft. Nach Beendigung der
Schlämmoperation schliesst man den Hahn, entfernt den
Pfropfen mit der Piézometerróhre aus dem Trichter,
nimmt letzteren aus der Klemme, giesst das in ihm ent-
haltene Wasser in ein Becherglas, und làsst sodann,
während man ihn über demselben in die umgekehrte,
senkrechte Stellung bringt, einen kräftigen Wasserstrom
durch, bis Alles rein ausgespült ist. Dies führt man
schnell aus, um es zu vermeiden, dass sich der Rück-
stand in der Spitze des Trichters festsetze.
Die Erfahrung, die ich aus zahlreichen, sowohl mit
dem Nóbel'schen als meinem Apparat ausgeführten
Schlämmoperationen gewonnen habe, hat mir die Ueber-
zeugung gegeben, dass das beschriebene Verfahren, auch
(1) Siehe Fr. Schulze (Pogg. Ann. CXXIX. 366), die Sedimentär
Erscheinungen etc.
392
was Bequemlichkeit in der Handhabung betrifft, das
Nóbel-Wolff'sche übertrifft.
VI. Versuche mit dem conisch-cylindrischen
Schlammtrichter.
Um den experimentalen Nachweis für die Leistungs-
fähigkeit des vorgeschlagenen Schlämmapparates zu ge-
ben, weise ich zunächst hin auf die zur Ermittlung
der empirischen Schlämmformel angestellten Versuche,
deren Resultate in Tab. B mitgetheilt sind. Die Ausfüh-
rung dieser Versuche habe ich überhaupt erst dann für
erlaubt gehalten, nachdem zahlreiche, mikroskopische
Beobachtungen und Messungen an Schlämmprodukten
aus verschiedenen Erdgemischen mich überzeugt hatten,
dass, wenn eine Stromgeschwindigkeit eine Zeitlang con-
stant gewirkt hatte, durch meinen Apparat immer zu
gleicher Zeit Körner von ein und demselben hydrauli-
schen Werth abgeschlämmt wurden, und, dass die im-
merhin vorkommenden Unregelmässigkeiten von keiner
grösseren Bedeutung sind, als das, was man in der
Experimentaluntersuchung mit dem Namen «unumgäng-
liche Versuchsfehler» bezeichnet.
Ausserdem theile ich noch als ein Beispiel, in wie
weit man es in seiner Gewalt hat durch den Apparat
eine beliebig gestellte Aufgabe ausführen zu lassen, Ver-
suche mit, die ich zu seiner Vergleichung mit dem Nó-
bel-Wolffschen angestellt habe.
Ihr Zweck war, bei meinem Apparat annähernd die-
selben Umstànde herbeizuführen, wie sie in den einzel-
nen Trichtern des Nöbel’schen Apparates auftreten, so
weit sie nämlich in das Bereich des Regelmässigen (')
(‘) Die in den Nóbel'schen Trichtern auftretenden, loealen Strómun-
393
fallen, und festzustellen, ob die nach beiden Verfahren
erhaltenen Resultate mit einander übereinstimmen.
Beim Gebrauch des Nóbel'schen Apparates habe ich
mich genau nach der neueren Vorschrift Wolff's ge-
richtet, jedoch anstatt eines offnen Nachflussgefässes ei-
ne Mariotte’sche Flasche angewendet. Sàmmtliche Trich-
ter wurden also vorher mit Wasser ganz angefüllt und
es flossen aus der eigens dazu passend gemachten Aus-
flussspitze 9 Liter Wasserin genau 40 Minuten aus. Die
Geschwindigkeiten in den grössten Querschnitten der
Trichter waren daher:
vr E V Ох 0 adi) — 124
Bei Anwendung desjenigen conisch - cylindrischen
Schlàmmtrichters, dessen Durchmesser im Schlämmraum
= 4°” 489 ist, mussten zur Erzeugung der genannten Ge-
schwindigkeitenim Schlàmmraumbei dem hierbei gebrauch-
ten Piézometer No 2 folgende Druckhóhen zur Anwen-
dung kommen (siehe Tab. J):
jy em о
Der kleinste Nóbel'sche Trichter wirkte indessen der
Vorschrift gemäss nicht mit; daher wurde auch bei mei-
nem Apparat die grósste Druckhóhe überflüssig.
Zur Herbeiführung gleicher Umstände war weiterhin
nöthig für meinen Apparat diejenigen für jedes Schlämm-
produkt erforderlichen Schlammwassermengen zu berech-
nen, welche nóthig sind, wenn den Schlämmraum eben-
soviel Wasserschichten von einer bestimmten Dicke pas-
siren sollen, als durch die grössten Querschnitte der
gen wurden dabei natürlich nicht berücksichtigt, weil sie eben et-
was Störendes und Unregelmässigkeiten Veranlassendes sind.
394
Nöbel’schen Trichter durchgehen. Die erforderlichen
Wasserquantitäten müssen den Raum von Cylindern ein-
nehmen, welche den Querschnitt des Schlämmraums in
meinem Trichter zur Basis haben, deren Höhen aber
diejenigen sind, welche auf $. 36 angegeben sind. Dann
ergeben sich nach der Formel
EDI 2
Z = -—: 4,489. h,
worin Z einen solchen Cylinder bedeutet, fur die in den
verschiedenen Stadien anzuwendenden Schlammwasser-
mengen folgende Werthe:
7, = 19838 CC. Z, = 1156 CC.
Z, — 3103 C0 № = 9505 ce!
Hierzu wurde indess noch diejenige Menge Wasser
gefügt, welche den Schlämmraum auszufüllen vermag,
nämlich 150 CC., so dass also zum Abschlàmmen der
feinsten Theile etwa 660 CC., der nàchstfolgenden 1300
CC., weiterhin 3250 CC. dienten (Z, kam natürlich hier
nicht zur Anwendung).
Alle Proben wurden vor dem Schlämmen genau 10
Minuten lang mit Wasser gekocht, ausgenommen № 1,
welche nicht gekocht wurde.
Es wurden folgende Bodenarten geschlämmt:
1. Ackerboden von Odessa. Obere Schicht. Ziemlich
. kalkhaltig.
2. Untergrund des Ackerbodens von Odessa. Kalkhaltig.
3. Unter dem Untergrund des Ackerbodens von Odessa
liegende Schicht. Sehr kalkhaltig.
395
4. Boden von Petrowskoje Rasumowskoje; Mittelschicht.
Vom sog. dreieckigen Felde der Farm hiesiger Akade-
mie. Alluvialer Sand (kalkfrei).
5. Boden von Petrowskoje Rasumowskoje, Untergrund.
Vom Felde ® XI. Sandiger Lehm.
6. Boden aus dem Kiew’schen von dem Gute des
Grafen Bobrinskij, Smäla. Thoniger Untergrund (ca. 10
Fuss unter der Erdoberfläche.
7. Boden von den Feldern des ehemaligen landwirth-
schaftlichen Instituts in Gorki. Obere Schicht.
8. Wiederholung von № 7, welche in der Weise aus-
geführt wurde, dass die nach meiner Methode erhalte-
nen Schlämmprodukte gesammelt und im Nöbel’schen
Apparat geschlämmt wurden, andererseits die nach Nö-
‚ bel erhaltenen in meinem Apparat.
9. Boden von demselben Ort. Mittelschicht.
10. Boden von demselben Ort. Untergrund.
Die Resultate dieser Versuche sind in folgender Ta-
belle L zusammengestellt. Die Nummern in derselben
sind in umgekehrter Reichenfolge, wie sonst üblich, N I
bezeichnet also die feinsten Theile, u. s. f.
: Cals sao А SEES PSY =
e | = e nm = © 0:00 00 oC v. | oo
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+ à Ne NN — oo
-— 64 66 aic rLo000: 0
—
‚
Die Uebereinstimmung in den nach beiden Verfahren
erhaltenen Resultaten kann man wohl nicht in allen Fäl-
len еше genügende nennen. Sieht man von № 2 und 3
ab, welche sehr kalkreiche und daher sehr unregelmäs-
sige Schlämmresultate liefernde Erdarten betreffen, so
397
wird man im Allgemeinen finden, dass an feinsten Thei-
len (№ I) dureh meinen Apparat mehr als durch
den Nóbel'schen, an nächst grösseren (№ II) weniger,
an darauf folgenden (№ Ш) wiederum weniger, an den
gróbsten (N IV) dagegen wieder mehr erhalten wird.
D:es lässt sich vielleicht folgendermassen erklären. Der
kleinste der mitwirkenden Nöbel’schen Trichter (N II nach
Wolff's Bezeichnung) erscheint nicht hoch genug, als das
sich die in dem unteren Theile bildenden, lebhaften Wirbel
bis zum grössten Querschnitt hin genügend abschwächen
könnten; in Folge davon wird ein Theil Korner von ver-
hältnissmässig zu hohem Werth über den grössten Quer-
schnitt hinaus- und daher abgeführt. Es bleibt also we-
niger zurück, als bei regelmässiger Wirkungsweise zu-
rückbleiben sollte. Der grösste (N IV nach Wolff) der
Nöbel’schen Trichter erscheint andererseits zu hoch;
die in dem unteren Theil spielenden Wirbel reichen bei
Weitem nicht bis zu dem grössten Querschnitt hinauf;
ein verhältnissmässig grosser Theil der Schlämmkörner
wird aber in diesen Wirbeln festgehalten und so ver-
hindert die Ebene des grössten Querschnitts zu erreichen,
um abgeschlammt zu werden. Daher wird also weniger
an feinsten Theilen abgeführt, als bei regelmässigem
Wasserstrom abgeführt werden sollte. Der mittlere Trich-
ter (№ Ш nach Wolff) scheint endlich die günstigsten
Dimensionen zu haben; denn über die Ebene seines gröss-
ten Querschnitts wird im Allgemeinen in Summa fast
genau so viel abgeführt, als bei regelmässiger wirken-
den Umständen abgeführt wird. Dies kann man daraus
schliessen, dass, wenn man die einerseits in I und II,
anderseits in III und IV nach beiden Verfahren erhalte-
nen Zahlen summirt, man im Allgemeinen sehr nah
übereinstimmende Summen erhält. Die letzten Columnen -
398
zeigen dies deutlich (wenn man wiederum von den kalk-
reichen Bodenarten № 2 u. № 3 absieht).
Von den Versuchen, durch welche festgestellt wurde,
dass der conisch-cylindrische Schlämmtrichter unter glei-
chen Umständen gleiche Resultate giebt, möge folgen-
der als Beispiel dienen. |
Boden von Gorki. Untergrund. Mit Salzsäure vorher
behandelt. 28,52 Grm. Es wurden nacheinander die
Körner angesammelt, welche bei folgenden Geschwin-
digkeiten übergingen: 0,25, 0,5, 4, 2, 3 und 4 Milli-
meter. Die Schlämmprodukte wurden, nachdem sie ge-
wogen waren, wieder vereinigt und das Schlämmen
mit ihnen 2 Mal unter genau denselben Umständen
wiederholt.
Tabelle M.
Angewendete Geschwin-
digkeiten; Е
Millimeter: Е
Grósster Durchmesser der uu
angesammelten Körner;
Millimeter:
Bei den Wiederholun- L j 4.2 100,0
gen erhaltene II ; | 4 0 | 99.0
Е 9: 8| 31,7 38| 98,7
in Procenten.
Hieraus folgt, dass der Apparat in relativem Sinne
regelmässig wirkt.
Um zu sehen, ob auch in absolutem Sinne seine Wir-
kungsweise eine regelmässige sei, wurde er ähnlichen
Proben unterworfen, wie der Nóbel'sche (siehe S. 363 ff.).
Dieselben zeigten, dass die Bestimmung der feineren und
399
für die Beurtheilung des Bodens wichtigeren Bestandthei-
le hinreichend regelmässig ausfiel, auch bei Abänderung
der Nebenumstände ('). Bei den gröberen Kórnern da-
gegen führte die Abänderung. der Nebenumstände auch
Abweichungen in den Resultaten herbei.
Aus einer Probe von 15 Grin. (Untergrund von Gorki)
z. B. wurden zunächst alle feineren Theile bei einer
Geschwindigkeit von 1”” abgeschläimmt und zwar
vermittelst 6 Liter Wasser. Das hierauf bei einer Ge-
schwindigkeit von 2””"— ebenfalls mit 6 Liter Wasser
— Abgeschlämmte wurde aufgefangen und gewogen. Es
betrug 4,43 Grm. (29,5°/,). Dasselbe wurde darauf für
sich allein in den Schlämmapparat gebracht, und an-
fangs 6 Liter Wasser mit einer Geschwindigkeit von
177” durchgelassen. Bei regelmässiger Wirkungsweise
dürfte nichts abgeführt werden; es wurde auch nur
0,13 Grm. abgeschlämmt. Dann wurden 6 Liter Wasser
miteiner Geschwindigkeit von 2°” durchgelassen. Dadurch
hätte Alles abgeschlämmt werden müssen; es wurde
aber nur 3,40 Grm. erhalten, d. i. etwa nur '/, von
dem Erforderlichen. Im Trichter blieben 0,86 Grm. zu-
rück, die man zwar bei derselben Geschwindigkeit noch
hätte abführen können, jedoch nur bei Anwendung grös-
serer Mengen von Schlämmwasser.
Dies Resultat findet seine Erklärung in den unregel-
mässigen Formverhältnissen der Körner. In dem ange-
führten Beispiel—und ich habe absichtlich zur Mitthei-
lung eines der ungünstigsten gewählt—liegt verhältniss-
mässig der grösste Theil der Körner des Gemisches sei-
nem hydraulischen Werth nach sehr nahe der Grenze,
() Was hier unter Nebenumstand verstanden ist, siehe S. 363.
400
welche der angewendeten Stromgeschwindigkeit von 2°”
entspricht (d. 1. ihr Durchmesser liegt um 0,05 Milli-
meter herum). Es ist erklarlich, wenn von den unre-
gelmässig gestalteten, dieser— mehr oder weniger unbe-
stimmten — Grenze besonders nahe liegenden Körnern
ein nicht unbedeutender Theil, der ein Mal abgeschlämmt
wird, ein ander Mal zurückbleibt, je nachdem die Kör-
ner das eine Mal dem Wasserstoss eine grössere, das
andere Mal eine kleinere Fläche (vorzugsweise) darbieten.
Ich bin bestrebt gewesen, für die Schlämmoperation
eine solehe Einrichtung aufzufinden, bei welcher alles
Conventionelle ausgeschlossen bliebe, d. h. bei welcher
man von allen Umständen unabhängig wäre, welche
nicht von ummittelbarer und durch einen mathemati-
schen Ausdruck annähernd zu formulirender Einwirkung
auf das Schlämmresultat sind. Allein ich glaube mich
überzeugt zu haben, dass eine solche Emancipation von
den Einflüssen der Nebenumstände bis zu einer gewis-
sen Grenze zwar möglich, in einigermaassen vollkom-
mener Weise aber nicht erreichbar ist, wegen der unre-
gelmässigen Form der Schlämmkörper selbst. Man muss
sich damit begnügen in dem Schlammraum eine durch-
aus ruhig und gleichmässig wirkende, messbare Ge-
schwindigkeit zu erzeugen, welche unter denselben Um-
ständen immer dasselbe bewirkt. Im Uebrigen aber bleibt
es geboten, zur Gewinnung gleichartiger, vergleichba-
rer Resultate, immer in gleicher Weise zu operiren.
Die Frage, welche Grenzen man wählen soll, inner-
halb deren die in den einzelnen Schlämmprodukten zu
gewinnenden Körner ihrem hydraulischen Werth nach
liegen sollen, mit anderen Worten, welche Geschwin-
401
digkeiten mar beim Schlàmmen wirken lassen soll, wa-
ge ist nicht zu entscheiden. Es ist zunächst überhaupt
in Erwägung zu ziehen, ob denn in allen Fällen ein und
dasselbe Verhältniss in dieser Beziehung unabänderlich
anzuwenden ist; und dies muss, wenn die Schlämmana-
lyse zur Entscheidung von rein geologischen Fragen in
Anwendung gebracht werden soll, wohl verneint wer-
den. Für die Zwecke der Beurtheilung des Ackerbo-
dens würden sich Gründe sowohl für wie gegen die Wahl
eines bestimmten Verhältnisses anführen lassen Wenn,
wovon in neuerer Zeit hàufig die Rede gewesen ist, der
Schlàmmapparat als Mittel für die Schaffung einer allge-
meinen Bodenstatistik dienen soll, so dürfte es wünschens-
werth sein. Welche Grundsätze aber für die Auswahl
dieser Geschwindigkeiten (Durchmessergrenzen) in jedem
der verschiedenen Fälle maassgebend sein sollen, das
muss von der Art jedes Falles abhängen, und wird im
Uebrigen zur Zeit kaum mit einiger Sicherheit zu sagen
sein. Die Willkür indessen, mit welcher man bisher
immer die Geschwindigkeiten auszuwählen pflegte, ist
jedenfalls zu verwerfen.
Was die Bezeichnung der bei einer Schlämmanalyse
erhaltenen Schlämmprodukte betrifft, so ist es bisher
üblich gewesen dieselben mit aus dem gewöhnlichen Le-
ben genommenen Namen (grober, feiner, splittriger,
mittlerer, mehliger, thoniger Sand, Schlämmerde, fein-
erdige Theile, Thon (*) etc.) zu belegen.
(1) у. Bennigsen-Förder benannte die nach seinem Verfahren er-
haltenen Schlämmprodukte: 1. Strandsand, 2. Diluvialer Mischsand,
3. Flugsand, 4. Glimmersand, 5. Formsand, 6. Thon, nachdem er
sich durch das Mikroskop überzeugt hatte, dass dieselben hinsicht-
lich ibrer Kórnergrósse mit den Sandarten, welche diese Namen
in Norddeutschland führen, übereinstimmen.
№ 2. 1867. 26
402
Das Mangelhafte, ja Unrichtige (*) dieser Bezeichnungs-
weise ist in neuerer Zeit wohl erkannt, und man hat
den Schlämmprodukten, welche z. B. der Nöbel’sche
Apparat liefert, die Nummern der Trichter beigelegt, aus
denen dieselben erhalten wurden. Dies ist indessen wohl
kein Fortschritt; denn unter einer Nummer kann man
sich nichts Bestimmteres denken, als etwa unter dem
Namen «Mehlsand».
Der einzig rationelle Bezeichnungsmodus ist der, dass
man entweder die Produkte nach den Geschwindigkei-
ten, mit denen sie abgeschlämmt wurden, bezeichnet,
oder die diesen Geschwindigkeiten entsprechenden Durch-
messergrenzen angiebt, zwischen denen die Produkte
ihrer Grösse (hydraulischem Werth) nach liegen; also
etwa so, wie es in Tabelle M angegeben ist.
VII. Bestimmungen der spezifischen Gewichte
einiger Bodenarten.
Das specifische Gewicht von Bodenarten ist häufig be-
stimmt. Die vorhandenen Zahlen erscheinen jedoch nicht
in allen Fällen hinreichend zuverlässig. Da es für die im
Vorstehenden beschriebenen Versuche von unmittelbarem
Interesse war, genaue Bestimmungen von specifischen
Gewichten, namentlich der Bodenarten, die zu den
(1) Als ein Beleg für die Unrichtigkeit dieser Bezeichnungsweise mag
Folgendes dienen. Der Untergrund von Gorki giebt im Nöbel’schen
Apparat über 45%, im 2. Schlämmtrichter (№ 10 in Tab. L). Die-
selbe Bodenart enthält aber, wie mit meinem Apparat gefunden
wurde (siehe Tab. M.) weniger als 50%, Körner, deren hydraulischer
Werth höher ist, als einem Kugeldurchmesser von 07,076 ent-
spricht. Körner aber, deren Durchmesser zum bei weiiem gróssten
Theile kleiner als !/, Millimeter ist, kann man wohi kaum als
«groben Sand» bezeichnen. Dieser Name wurde aber früher dem
Schlämmprodukt im II. Nöbel’schen Trichter gegeben.
403
Schlàmmversuchen dienten, zu besitzen, so habe ich
eine kleine Reihe von Bestimmungen ausgeführt.
Zu denselben diente ein Pyknometer von der jetzt ge-
bräuchlichen Art, welches aus einem Glaskölbehen be-
steht, in dessen Hals ein genaues, in '/, Grade getheil-
tes Thermometer eingeschliffen, und an dessen oberer
Wölbung ein senkrecht nach oben gerichtetes, am Ende
dureh eine aufgeschliffene Kappe verschliessbares Haar-
róhrchen angeschmolzen ist. Die Proben (3 bis 6 Grm.)
blieben in dem Apparat 12 Stunden lang unter Wasser
im Yaeuum, so dass man sicher sein konnte, dass alle
Luft aus den Poren entfernt war (*). Die im Folgenden
mitgetheilten Zahlen beziehen sich auf die bei 120° C.
getrocknete Substanz und eine Temperatur von 19° С.;
letztere war herrschend in dem Local, in dem die
Schlämmversuche angestellt wurden. Das hygroscopische
Wasser wurde bei dieser Gelegenheit mit bestimmt; die
betreffenden Zahlen beziehen sich auf lufttrockne Sub-
stanz. /
Specifisches | Hygroscopi-
Bodenart. Gewicht. |sches Wasser.
1. Boden von Odessa. Ackerkru-
me, wenig humushaltig, ziem-
Ном Катаев. 20202 51. hubs 2,17,
2. Von demselben Ort. Zweite
Schicht, humusfrei, kalkhaltig. 2,6 »
(1) Die Entfernung der Luft aus den Poren ist es namentlich, weiche
bei sehr vielen der früher ausgeführten Bestimmungen des sp.
Gew. von Erdarten nicht mit der nöthigen Genauigkeit vorgenom-
men zu sein scheint,
26*
404
| Specifisches Hygroscopi-
Bodenart. Gewicht. |sches Wasser.
3. Von demselben Ort. Dritte
Schicht, kalkreich.
4. Boden von Petrowskoje Ra-
sumowskoje. Vom sog. drei-
eckigen Felde. Mittelschicht.
9,082 | 1,6%,
Alluvialer Sand? (©). : . ..... 2,657 0,5 »
5. Ebenso. Vom Felde № XI.
Untergrund. Lehm. :.... 2,689 2,9 »
6. Schwarzerde (черноземъ) aus
dem Kiew’schen, vom Gute
des Grafen Bobrinskij, Smäla. 2,590 27
7. Von demselben Ort. Mittel-
schicht. Sand. PASS
8. Von demselben Ort. Unter-
STUNG NOME 62.2) e ess 2,694 2,2»
9. Obere Schicht von den Fel-
dern des ehemaligen land-
wirthsch. Instituts zu Gorki
(Gouv. Mohilew), in der Nähe
des oberen Dniepr. Feiner, tho-
2,682 1,0 »
niger. Sand... :. ASA. 2,652 0,8 »
10. Mittelschicht von demselben
Ort. Feiner, thoniger Sand. . 2,705 1,7»
44. Untergrund von demselben
Ort. Feiner, thoniger Sand. . 2,694 1,2»
19. Kalkboden von Jena. .... 9.113 2,4 »
(4) Dies ist diejenige Bodenart, welche zu den Versuchen diente, durch
welche die empirische Schlämmformel gefunden wurde.
405
Specifisches | Hygroscopi-
Gewicht. |sches Wasser.
Bodenart.
13. Obere Schicht von alljährlich
überschwemmten Wiesen aus
dem Orenburgischen. Humus-
reich, ^. o OO RC EN 9.530 4,1%,
f4. Untergrund von demselben
Ort. Humushaltig. . . . . . . | 2,604 4,6 »
Petrowskoje Rasumowskoje
bei Moskau, im Juli 1867.
PLANTAE
RADDEANAE MONOPETALAE.
Die Monopetalen Osisibiriens, des Amurlandes, Kamt-
schatka’s und des Russischen Nordamerika’s nach den
im Herbarium des Kaiserlichen botanischen Gartens be-
findlichen, von G. Radde und vielen Anderen gesammel-
ten Pflanzen,
bearbeitet
Von
Fernınann von HERDER.
Heft II.
CASSINIACEAE C. H. Schultz-Bip.
(Compositae Adans. )
(Continuatio.)
133. Gnaphalium uliginosum L.
Ledeb. fl. ross. Il. p. 609. DC. prodr. VI. p. 230.
Torrey et Gray |. c. Il. p. 427. Gray's manuel p. 228.
407.
Turez. Il. baical. dahur. H. p. 77. Maxim. primit. p. 163.
№ 416. Rgl. tentam. p. 91. № 279. Trautv. enum. pl.
Songor № 625. Fl. Dan. t. 859. Engl. Bot. i. 1194.
Wahlenbrg. fl. Japp. p. 205.-t. 13. Rehbch. pl. crit. ic.
№ 999: t. 753.
Blüthen - und Fruchtexemplare von irkutzk (Haupt),
aus Davurien (Vlassoff), aus dem Burejagebirge (Radde),
vom Amur (Maximowiez und Turezaninow), vom Sun-
gatschi und Ussuri (Maack und Maximowicz), von der
Malka in Ostsibirien d. d. 30 Juli 1849. (Stubendorff)
uid aus Kamtschatka (Kusmischscheff und Rieder).
Ausserdem lagen uns noch viele Ex. aus dem Altai
(Gebler und Ledebour) vom Ural (Lehmann), aus der
Kirgisensteppe (Schrenk), aus dem Gouv. Simbirsk (Ve-
senmeyer) aus dem Gouv. Samara, vom Don und aus
dem Gouv. Mohilew (Pabo), von Sarepta (Becker), von
Orel (Taratschkoff), von Moskau (Stephan), von Peters-
burg (Meinshausen), aus den Ostseeprovinzen (Basiner
und Girgensohn), aus Lappland (Herb. Ledeb.), aus
Schweden (Anderson und Ehrhart), aus England (Mer-
tens), aus Norddeutschland (Ledebour und Mertens), aus
Süddeutschland (Lechler und Mayer), aus der Schweiz
(Morieand), aus Frankreich (Custer) und aus Nordamerika
(Sartwell) vor.
Hierher gehórt auch nach den uns vorliegenden Ori-
ginalexemplaren von Wahlenberg sein Gnaphalium pilu-
lare und das Gnaphaliam nudum Ной.
Ledebour unterscheidet daher mit Recht zwei Formen
von G. uliginosum L.
4 leiocarpum: achaeniis laevissimis, i. e. G. uliginosum
genwnum und
408
В lasiocarpum: achaeniis hispidulis = var. В pilulare
Koch., == G. pilulare Wahlenb. :
Zu jener gehórt die grosse Mehrzahl der Exemplare
aus Amerika, England, Frankreich, der Schweiz, Deutsch-
land, Sehweden und dem Europ. Russland und die-
Mehrzahl der Ex. aus Lappland und aus Sibirien. Die
Ex., welche Radde am Amur im Burejagebirge gesam-
melt hat, sind schwach behart und stehen dem G. nu-
dum sehr nahe, ebenso auch die von Maack und Maxi-
mowicz am Ussuri gesammelten Pflanzen. — G. uligi-
nosum hat sonach eine bedeutende Verbreitung in Euro-
pa, Asien und Nordamerika scheint aber nicht viel süd- '
licher, als bis zum 50° N. Br. zu gehen. Es gehört zu
den Pflanzen welche mindestens ein Drittel der Erdober-
flàche bewohnen.
Cf. A. DeCandolle geogr. bot. rais. I. p. 570.
134. Gnaphalium sylvaticum L.
(= G. mutabile Rochel.)
Ledeb. fl.‘ross. Ш p. 609. DC. prodr. VL р. 232.
Rehbch. fl. germ. XVI. pag. 29. tab. 949. f. I. et tab.
952 1 — 5. Torr. et Gray. l. c. П. p. 429. Turez. fl.
baical. dahur. Il. p. 78. Neilreich. Aufzähl. der in Un-
garn beobacht. Gefässpfl. p. 112. Rochel. Bot. Reise in
das Banat. p. 56.
a montanum Neilr. (= « vulgare Rochel. = В macro-
stachyum Ledeb., = G. rectum Sm.).
Blüthen- und Fruchtexemplare von der Station Kruglaja
(Kusnetzoff), von der Alpe Chamar (Turczaninow) und
von Nischne Kolymsk (Scharypow).
Ausserdem lagen uns von dieser Bergform des G. syl-
vaticum L., (desshalb mit Recht von Neilreich auch «
409
montanum genannt), noch Exemplare aus dem Altai (Kar.
etKir., Ledebour und Meyer), aus dem Caucasus (Meyer
und Wilhelms), von einem «Bergabhang» bei Burakowa
im Gouv. Simbirsk (Vesenmeyer), vom Tschatyr - Dagh
(Ledebour), aus dem Ural (Haupt und Helm), von Sla-
toust (Lehmann), von Moskau (Stephan), aus Schweden
(Ehrhart, Högberg und Nyman), aus England (Herb.
Angl. Mertens.), aus Frankreich (Martins und Riedel),
aus der Schweiz (Moricand), aus Nord-deutschland (Mer-
tens und Schrader), aus Böhmen (Tausch), aus Süddeutsch-
land (Mayer und Riedel), aus Tyrol (Hausmann), aus
Oberitalien (Colla), aus Ungarn (Rochel) und aus Rume-
lien (Frivaldsky) vor; diese Bergform scheint eine grössere
Verbreitung als die subalpine Form: «a brachystachyum
Ledeb. (= G. norvegicum Gunn.) zu haben, welche die
Hochgebirge Europa's, des Caucasus und des Altai's und
den nördlichen Theil Scandinaviens, Island und Grönland
bewohnt.
135. Gnaphalium alpinum Г. (= Antennaria alpina В.
Br.) et В monocephalum Torr. et Gr. (= A. monocepha-
la DC.).
Ledeb. fl. ross. II. p. 611. DC. prodr. VI. p. 269.
Lessing in Linnaea VI. p. 221. Torr. et Gray. 1. c. Il.
p. 430. Capt. Beechey's voyage p. 126. B. Seemann.
l с. p. 34. № 126. Rchbch. ic. pl. erit. № 996. tab.
750. E. Meyer de pl. Labrador. 1. Ш. p. 60. Wahlenbrg.
fl. lapp. р. 202. № 379.
Blüthen - und Fruchtexemplare der genuinen und der —
monocephalen Form von der St. Lorenzbai (Eschscholtz)
von der Arakamtschetschene Insel (Wright) und von
Unalaschka (Eschscholtz und Mertens).
410
Ausserdem lagen uns zwei Ex. der monocephalen Form
vom Fort Colville in Oregon (Lyall) und aus Grónland
(Vahl) und viele Ex. der genuinen Form aus Oregon .
(Lyall), von den Rocky - Moutains (Bourgeau), aus dem
Britt. Nordamerika (Hooker fl. Bor. Amer.), aus Labra-
dor, aus Grönland (Herb. Schuhmacher), aus Lappland
(Anderson, Fellmann, Laestadius et Theden in Fries herb.
norm.), aus Jemtland (Sjoegren), aus Finnmarken (Dein-
boll) und aus «Scandinavien» (Sommerfeldt) vor.
136. Gnaphalium carpathicum Wahlenb.
(= С. alpinum Willd. = G. Wahlenbergii Sieb., —
Antennaria carpathica Bl. et Fing.).
DC. prodr. VI. pag. 269. Torrey et Gray 1. c. Il.
p. 430. Hook. fl. bor. amer. 1. pag. 329. Wahlenb. fl.
carpath. p. 258. tab. 3 et fl. suee. Il. pag. 535. Koch
Taschenb. d. Deutschen und Schweizer Flora pag. 265.
Trautv. fl. Taimyr. p. 38. № 57. Rehbch. fl. germ. XVI.
р: 31. tab..951. fig. IV. V. St. Fl. 10..38. Fries.. Nov.
fl. Suec. Mant. Ш. pag. 103. Anderson, Consp. veget.
Lapp. pag. 26. Norman. Ind. suppl. loc. natal. special.
in prov. arctica Norvegiae sponte nase. pag. 22. № 95.
Rochel. Naturhist. Misc. über den nordwestl. Karpath.
pag. 64. Ruprecht. Ueber die Verbreit. der Pflanz. im
nórdl. Ural. p. 9. 25 et 64. Unger. Ueber den Einfluss
des Bodens auf die Vertheil. der Gewächse p. 308.
Ein männliches Blüthenexemplar aus der Gegend von
Wiluisk (Baron Maydell) und zwei weibliche Ex. aus
«Sibirien» (Tilesius) und «e plaga arctica in herbidis pa-
ludosis» (Herb. Pallas).
Ausserdem lagen uns viele Exemplare aus Brittisch
Nordamerika (Hooker Fl. bor. Amer.), aus Oregon (Lyall),
411
vom Saskatehawan (Bourgeau), aus Lappland (Andersen,
Dahlberg und ,Laestadius, von den Schweizer Alpen
(Huet du Pavillon, Moricand, Rechsteiner und Schleicher),
von den Bayerischen Alpen (Sendtner) von den Oe-
streichischen Alpen (Hoppe, Hornschuch, Mielichhofer,
Müller, Oberleitner, Sieber und Unger), von den Kar-
pathen (Herb. Mertens) und. von den Pyrenàen (Bordére
und Grenier) vor.
Gnaphalium earpathicum Wahlenb., von Ledebour (l. c.)
nicht aufgeführt, aber von Ruprecht am Nordural und
von Trautvetter am Taimyr nachgewiesen, fehlt auch in
Nordost- Sibirien nieht, obwohl es zu den Seltenseiten
gehórt. Leider fehlt uns eine nàhere Angabe über den
Fundort.
Im Norden von Norwegen kommt es nach Norman's
Angabe oberhalb der Birkengränze in der Weidenregion
vor, «m nordwestlichen Karpath zeigt G.. carpathicum,
wie Rochel berichtet, mit ziemlicher Gewissheit die Ge-
genwart der Hochalpennatur an, im Glarner Hochgebirge
ist es, nach Heer's Angabe stärker in der subnivalen als
in der alpinen Region vertreten, während es nach Koch»
feuchte, felsige Abhänge der höchsten Alpen bewohnt;
damit stimmen auch Wahlenberg’s Angaben über sein
Vorkommen in den Karpathen und in den Gebirgen Lap-
plands und die der Amerikanischen Autoren (Hooker,
Gray und Torrey), denn auch in Nordamerika kommt
das ächte G. carpathicum nur auf den Gipfeln der hóch-
sten Berge von den Rocky-Mountains vor. Eigenthümlich
ist ihr sporadisches Vorkommen im Norden Sibiriens: es
sind 5 Exemplare von 5 verschiedenen Lokalitäten, 1) das
von Pallas, wahrscheinlich von der Sujef’schen Polarrei-
se («e plaga aretica»), 2) die von Tilesius aus «Sibirien»,
412
3) die von der Uralexpedition (Ruprecht), 4) das vom:
Taimyr (Middendorff) und. das von. Wiluisk (Maydell).
Wir unterscheiden mit Hooker (l. c.) folgende drei
Hauptformen des G. carpathicum Wahlenb:. i
a humile, (= С. carpathicum genuinum Wahlenb.), fo-
lis. supra glabratis.
Hierher gehóren die Exemplare aus der Schweiz (Mo-
ricand und Schleicher), von den Allgäuer Alpen (Sendt--
ner) von den Kitzbücheler Alpen. (Sauter und Unger),
2 Exemplare von den Kärthner Alpen (Sieber) und von
Vergis in Sabaudia (Huet du Pavillon); .
ß lanatum: Wahlenb., (fl. Suec. II. pag. 535.), foliis
utrinque lanatis.
Hierher gehórt die Mehrzahl der uns vorliegenden
Exemplare, vor Allem die aus Sibirien, dann ein Theil
der Amerikaner, ferner alle Scandinavier und Lappländer,
die Exemplare aus Ungarn, von Berchtesgaden, Salz-
burg, aus Tyrol, von den Kärthner Alpen, von den St.
Galler Alpen und von den Pyrenäen;
y pulcherrimum: elata (pedalis, sesquipedalis) subar-
gentea, corymbis laxis.
Hierher gehórt ein Theil der Nordamerikaner (Hooker
fl. bor. Amer.) und die Exemplare vom Saskatchawan
(Bourgeau).
137. Gnaphalium dioicum L.
(= Antennaria dioica Gärtn.).
Ledeb. fl. ross. II. p. 612. DC. prodr. VI. p. 269.
Hook. fl. bor. amer. I. p. 330. Torr. et Gray 1. c. Il.
pag. 430. Capt. Beechey's voyage pag. 115. Turez. fl.
413
baical. dahur. II. p. 80. Rgl. fl. ajan. p. 104. № 165.
Rgl., Rach et Herd. l. c. p. 12. № 89. Maxim. primit.
pag. 163. Ne 417. Fl. Dan. tab. 1228. Engl. Bot. tab.
267 et 2640. Rchbch. fl. germ. XVI. p. 34. tab. 951.
fig. II, Ш. 1— 15. St. fl. 10. 38. Schrenk's Reise ll.
pag. 501. № 121. Meinshausen I. c. pag. 57. № 182.
Rupr. flor. Samojed. Cisural. pag. 40. № 159. Rupr.
Ueber die Verbreit. der Pflanz. im nórdl. Ural. p. 64.
№ 134. Hartmann Handbok i Scandinaviens Flora p. 8.
Trautv. enum. pl. Songor. № 627. Lessing's Reise durch
Norwegen pag. 234. E. Fries Nov. fl. Suec. Mant. III.
p. 103 et Summa vegetab. Scand. II. p. 185. Anderson
Consp. veg. Lapp. p. 16.
Männliche und weibliche Blüthen- und Fruchtexempla-
re von Krasnojarsk (Konowalow), von Irkutzk (Haupt und
Turez.), von der Insel Olchon im Baikalsee d. d. 7 Juli
1855 (Radde), vom Baikalsee (Kruhse), von Nertschinsk
(Sosnin), von Werchne Udinsk (Coll. Karpinsk.), aus Da-
vurien (Vlassoff), vom unteren Amur (Maximowiez), von
der Alpe am Fl. Oka (Turez.), vom Fl. Chaikan (Pau-
lowsky), von der Birjussa 1845 und von der Lena d.
d. 24 Mai 1849 (Stubendorff), von Kirensk und zwischen
Wilusk und Olekminsk (Kruhse), von Wiluisk (Baron
Maydell, Petrof und Podgorbunski), von Nelkan und von
Jakutzk (Stubendorff), zwischen Jakutzk und Ochotzk
(Langsdorff), von Ajan (Tiling), aus dem Lande der
Tschuktschen et «in borealibus ad Jenisseam» (Herb. Pal-
las) und aus Kamtschatka (Eschscholtz, Kusmischscheff,
Levicky, Rieder und Stewart).
Ausserdem lagen uns Exemplare aus dem Altai (An-
drejeff, Gebler, Koptjeff, Ledebour, Mardofkin, Schan-
gin, Salesof und Stubendorff, «sine loci indicatione» (Leh-
414
mann), von den Gebirgen der Kirgisensteppe (Kar. ei
Kir. und Schrenk), vom Ural (Helm), vom Nordural
(Coll. Karpinsk.), aus Lappland (Schrenk), von Peters-
burg (Meinshausen), aus Liefland (Basiner), von Moskau
(Stephan), von Mohilew, von Samara und vom Don (Pabo),
von Simbirsk (Vesenmeyer), von Orel (Taratschkoff),
aus der Krimm (Pallas und Steven), aus dem Caucasus
(Kolenati, Nordmann und Szovits), vom Saskatchawan
(Bourgeau), aus Grónland (Vahl), aus Lappmarken (Dahl-
berg), aus Schottland (Herb. Fischer), aus England (Herb.
Mertens), aus Norddeutschland (Mertens und Schrader),
aus Süddeutschland (Mayer und Schultz), aus Bóhmen
(Sieber und Tausch), aus der Schweiz (Moricand), ans
Frankreich (Martin und Montagne), von der Sierra Ne-
vada (Boissier) und aus Rumelien (Frivaldsky) vor.
Gnaphalium dioicum L. ist eine sehr weitverbreitete
und vielgestaltige Pflanze; doch lassen sich neben einer
grossen Menge Uebergangsformen drei Hauptformen fest-
stellen.
a genuinum; Hierher gehört die Mehrzahl der oben
auf geführten Exemplare;
В alpicolum Hartm. (= var. congesta DC.); hier-
her gehóren die Exemplare aus dem Tschuktschenlande
(Pallas), von Wiluisk (Petrof), von der Lena und von
Jakutzk (Stubendorff), vom Fl. Chaikan (Paulowsky), von
Irkutzk z. Th. (Haupt), vom Altai (Schangin), von den
Alpen des Tarbagatai (Schrenk), e summis montis Tscha-
tirdagh (Pallas), aus Rumelien (Frivaldsky) und von der
Sierra Nevada (Boissier);
+ corymbosum Hartm. (= var. В hyberborea DC., =
Ant. hyberborea Don., = A. borealis Turez.) Hierher
415
gehóren ausser den Originalexemplaren Turezaninow's
aus der Gegend zwischen Alach-Jun und Krest-Judovskoi
ein Theil der Exemplare aus Kamtschatka (Stewart), «in
borealibus ad Jeniseam» (Pallas), zwischen Ochotzk und
Jakutzk (Langsdorff), von Wiluisk (Maydell), von Irkutzk
z. Th. (Haupt), von der Insel Olchon (Radde), aus Da-
vurien (Vlassoff) von Krasnojarsk (Konowalow) und aus
dem Altai (Gebler und Koptjeff).
138. Gnaphalium margaritaceum L.
(= Antennaria margaritacea R. Br.
Ledeb. fl. ross. Il. p. 613. DC. prodr. VL р. 270.
Lessing in Linnaea VI. p. 222. Hook. fl. bor. amer. I.
p. 339. Torr. et Gray. 1. e. Il. p. 429. Gray's Manuel
pag. 229. Maxim. primit. pag. 164. №418. Rehbch. fl.
sem Xp 34. tab, 054 fies SE (1038
Blüthen- und Fruchtexemplare vom unteren Amur
(Maximowicz), von Nord Sachalin (Weyrich), von der
Mandschurischen Küste zwischen dem 44 und 45° N. Br.
(Wilford), aus Kamtschatka «auf trockenen Ebenen und
Bergen häufig» (Eschscholtz, Kastalsky, Kusmischscheff,
Lubarsky, Peters, Postels, Rastargujeff und Rieder), von
Unalaschka (Eschscholtz, Kastalsky und Mertens) und von
Siteha (Chlebnikow, Stewart, Tiling und Wrangell.).
Nach dem uns vorliegenden Material unterscheiden wir
drei Hauptformen von G. margaritaceum L.:
& genuinum S. americanum: foliis lineari - lanceolatis
4—1 m. m. latis et 6 —9 c. m. longis, acuminatis, tri-
nerviis, (sed medio nervo prominente), supra subglabris,
subtus albo - vel griseo - tomentosis.
Hierher gehören alle Nordamerikanischen, Schweizer
und deutschen Exemplare, d. h. Blüthenexemplare von
416
Ipswich in Massachusetts (Herb. Fisch.), von New-Haven
in Connecticut (Coll. Eaton), von Penn-Yan (Sartwell),
von.San Francisco (Choris), von der Colonia Ross (Wran-
gell), von der Nordwestküste (Hook. fl. bor. Amer.),
von Van Couver Island und aus Oregon (Lyall), aus der
Schweiz (Moricand), aus dem Salzburger Gebirge (Herb.
Schrader) und von Ulm (Stapf);
В intermedium s. Kamtschaticum: foliis lineari - lanceo-
latis, 1 c. m. — 1 e. m. 4. m. m. latis et 6—9 c. m.
longis, acuminatis, trinerviis, utrinque plus vel minus
griseo - tomentosis.
Hierher gehórt die Mehrzahl der Oben aufgeführten
Exemplare aus Kamtschatka, von Sitcha und Unalaschka;
ein Theil derselben gehórt der genuinen Form an;
Y cinnamomeum s. indıcum.: foliis lineari - lanceolatis,
1—2 c. m. latis et 6—8 c. m. longis, acuminatis, per-
spicue trinerviis, supra glabris, subtus rufo-tomentosis.
(— Ant. cinnamomea DC., = G. c. Wall; = Ant.
Timmiria Don.).
Hierher gehören Exemplare aus Nordwest - Indien
(Royle) und Originalexemplare von Wallich (ex herb.
Fischer).
G. margaritaceum, welches das Centrum seiner Ver-
breitung auf dem Nordamerikanischen Continent hat und
sich von da bis nach Kamtschatka und an die Mandhu-
rische Küste verbreitet hat, gehört zu den Arten, welche
sich seit der Entdeckung Amerika’s, aber schon vor dem
J. 1724 von Amerika nach Europa verbreitet haben,
denn die Synopsis von Rey vom J. 1724 führt G. mar-
garitaceum neben Erigeron canadense bereits auf. In
England wurde es schon im Anfange des 17-ten Jahr-
417
hunderts als Immortelle auf den Kirchhófen cultivirt, von
wo aus es hie und da seinen Weg ins Freie fand und
verwilderte. Aehnlich ging es in der Schweiz, in Fran-
kreich, in Oberitalien und in Deutschland.
Cf. Alph. de Candolle Geographie botanique raisonée
II. pag. 669. 703. 704. et 728., Engl. Bot. t. 2018.,
Sturm. l. c. und Reichenbach ]. c.
139. Gnaphalium Leontopodium Scop.
(== Leontopodium alpinum Cass. = L. sibiricum Cass.
= Filago Leontopodium L. = Gnaphalium leontopodioi-
des Willd.).
Ledeb. fl. ross. IL. p. 614. DC. prodr. VI. pag. 276.
Turez. fl. baieal;. dahur. I. р. 81 et, 82 et suppl. p. 38
et 39. Trautv. et Mey. fl. Ochot. p. 55. Trautv. enum.
pl. Songor. № 628. Rgl. fl. Ajan. p. 104. № 166. Rgl.,
Rach et Herd. 1. с. p. 12. № 90. Maxim. primit. p. 164.
№ 419. Rehbch. ic. pl. erit. tab. 951. Rehbch. fl. germ.
XVI. p. 31. tab. 947. fig. II. 16—20. St. fl. 10. 38.
Wir unterscheiden 7 Formen dieser vielgestaltigen
Pflanze, vowon 3 sich um die Hauptform L. alpinum
und 4 um die Hauptform L. sibiricum, die bisher als
Arten betrachtet wurden, gruppiren:
A. Forma alpina.
a. forma alpina genuina. (= a campestre Ledeb. =
В platyphyllum Turez. in herb.).
Blüthen- und Fruchtexemplare aus der Wüste Gobi
zwischen den Flüssen Onon und Argun (Radde), aus
der Umgegend von Nertschinsk (Sensinoff und Turezani-
now), von Wercholensk (Schtschukin), vom Baikalsee
und aus der Gegend zwischen Wiluisk und Olekminsk
(Kruhse), aus Ostsibirien (Karpinsky), von Bergen des
102221807: 27
418
Lenaufers bei Jakutzk d. d. 16 Juni 1859 (Stubendorff),
zwischen Jakutzk und Ochotzk (Langsdorff und Schelechov)
und vom Bache Pogromez (Basnin); ausserdem aus dem
Altai (Bunge, Koptjeff, Ledebour und Mardofkin) und vom
Alatau (Schrenk).
b. forma alpina multiflora. (= var. © conglobatum
Turcz. ).
Blüthen- und Fruchtexemplare von Nertschinsk (Sen-
sinoff), aus Davurien (Vlassoff) und vom Amur (Maxi-
mowicz).
c. forma alpina pygmaea. (= var. В nivale Ten., =
var. В subalpinum Ledeb. = var. В sibiricum Rgl. fl.
Ajan.).
Blüthen- und Fruchtexemplare von Ajan (Tiling), vom
Altai (Ledeb.) und vom Alatau (Schrenk).
B. Forma sibirica.
d. forma sibirica genuina.
Blüthen- und Fruchtexemplare von Krasnojarsk (Helm
und Konowalow), vom Baikalsee (Kruhse und Radde),
aus Davurien (Kusnetzoff, Pflugradt und Rytschkoff) und
vom Alatau (Kar. et Kir.).
e. forma sıbirica gracilis. (= var. В gracile Turez.).
Blüthen- und Fruchtexemplare von Irkutzk (Turezani-
now) und aus Davurien (Frisch.).
f. forma sibtrica depauperata. (= var. y depauperatum
Turez.).
Blüthen- und Fruchtexemplare von Nertschinsk (Sen-
sinoff und Sosnin), von Nertschinskoi Sawod (Vladzime-
rov), aus Davurien (Rytschkoff und Vlassoff), vom Amur
419
(Maximowiez), von Kiachta (Uftiuchaninoff) und aus der
Chinesischen Mongolei (Kirilow und Tartarinoff).
g. forma sibirica humilis. (= var. & humile Turez.).
Blüthen- und Fruchtexemplare vom Jenissei (Lessing),
vom Baikalsee (Kruhse), von Nertschinsk (Sensinoff),
aus Ostsibirien (Tilesius), vom Altai (Tschikatscheff), aus
der Chinesischen Mongolei (Turezaninow) und aus Nord-
china (Bunge).
Ausserdem lagen uns noch viele Exemplare der alpi-
nen Form vor: von den Bayer. Alpen (Herb. Monac.), von
den Salzburger Alpen (Herb. Keck), von den Tyroler
Alpen (Ledebour, Sauter, Sieber und Zuccarini), von
den Kärthner Alpen (Rohde und Sieber), vom Schne-
eberge (Herb. Ledeb , Mert. et Schrad.), von den Kar-
pathen (Lang und Rochel) aus dem Wallis (Lagger,
Reichenbach und Shuttleworth), aus dem oberen Valtel-
lin (Brügger), vom Faulhorn (Herb. Ledeb.), von den
Schweizer Alpen (Moricand, Rechsteiner und Schleicher),
vom Jura (Huet du Pavillon und Riedel), von den Hau-
tes Alpes (Herb. Parceval) aus Apulien (Sieber) und
von den Pyrenàen (Bordere und Hofman).
Zu Gnaphalium Leontopodium Scop. gehórt unzweifel-
haft als Form, nach den uns vorliegenden Exemplaren
aus Nordwest -Indien (Royle), von Srinaghur (Wallich)
und aus Kumaon (Strachey und Winterbottom) auch
das Leontopodium Himalayanum DC. oder Gnaphalium
pulchellum Wall. Die Exemplare dieser Form sind bald
schmalblättriger und schwächer behaart. wie sie Candolle
beschreibt, oder breitblättriger und stärker behaart und
lassen sich dann von dem ächten G. Leontopodium Scop.
und zwar von der niedrigen Form desselben (forma al-
pina pygmaea) nicht unterscheiden.
ZU:
420
Wir haben nach Koch's Vorgange Leontopodium Cass.
wieder zu Gnaphalium L. gezogen, da der Gattungscha-
rakter kein constanter ist, wie diess schon Wahlenberg (^)
und Turezaninow (^) bemerkt haben.
140. Сасайа hastata Г.
(— Ligularia hastata Less.).
Ledeb. fl. ross. Il. p. 626. DC. prodr. VI. p 327.
Turez. fl. baical. dahur. Il. p. 86. Rgl. fl. ajan. p. 104.
№ 168. Rgl. Rach et Нега. 1. c. p. 12. № 92. Maxim.
primit. p. 164. № 421. Rgl. tentam. pag. 91. № 281.
Capt. Beechey's voyage pag. 115. Rupr. flor. Samojed.
eisural. p. 45. № 173. Schrenk’s Reise Il. pag. 507.
N 122. Meinshausen. |. c. p. 57. No 184.
Wir unterscheiden mit Candolle, Ledebour und -Turc-
zaninow zwei Hauptformen:
a pubescens.
Blüthen- und Fruchtexemplare von Irkutzk (Schtchu-
kin), von Nertschinsk (Sensinoff), aus dem Burejagebir-
ge (Radde), vom unteren Amur (Maximowiez), vom Us-
suri (Maack und Maximowicz), von der Mandshurischen
Küste zwischen dem 44 und 45° N. Br. (Wilford) von
(1) Wahlenberg bemerkt in der Flora Carpath. (p. 260) zu G. Leonto-
podium: «A praecedentibus (G. dioicum et G. carpathicum) quod ad
genus minime, separari posse videtur. Hoc receptacula diversi sexus
in eadem cyma habet; feminea ambitu, mascula in centro cymae.
Flores masculi quoque pappo antenniformi praediti sunt, quamquam
non tam insigni ac in G. dioico et G. carpathico.»
(=) Turezaninow bemerkt im Supplemente zu seiner Flora Baicalensi-
Dahurica (р. 38): «In varietatibus <. В et 4. florae Baicalensi-Dahu-
ricae flores in quolibet individuo aut omnes hermaphroditi stylo in-
diviso atque achaenio imperfecto praediti aut omnes feminei. Ergo
etiamsi hae varietates habitu Leontopodino donatae, tamen ad An-
tennarias adnumerandae.
421
Nischne Kolymsk (Seharypow), von Ajan (Tiling) und
aus Kamtschatka (Eschscholtz, Kusmischscheff, Levicky,
Mertens, Peters, Rastargujeff, Rieder und Stewart); aus-
serdem noch aus dem Altai (Andrejeff, Kar.. et Kir.,
Koptjeff und Ledebour), aus dem Südost-Ural (Lehmann)
und aus dem Gouv. Simbirsk (Vesenmeyer).
8 glabra (= C. glabra Ledeb.).
Blüthen- und Fruchtexemplare vom Baicalsee und aus
der Wüste Gobi zwischen den Flüssen Onon und Argun
(Radde), von Nertschinsk (Sensinoff), von Nertschinskoi
Sawod (Vladzimeroff), aus Davurien (Gesnokoff, Pflugradt
und Sosnin) vom unteren Amur (Maximowicz), aus der
Chinesischen Mongolei (Kirilow), von Wiluisk (Baron
Maydell), vom Flusse Muolat (Paulowsky), von Ochotzk
(Walront) und von Sitcha (Chlebnikow, Mertens, Stewart
und Wrangell); ausserdem «in exped. septentr.» (Seliva-
now) und aus dem Altai (Koptjeff und Ledebour).
141. Cacalia auriculata DC.
(= Ligularia auriculata Turcz.).
Ledeb. fl. ross. Il. p. 626. DC. prodr. VI. p. 329.
Maxim. primit. p. 165. № 422. Rgl. tentam. pag. 92.
№ 282.
Blüthen- und Fruchtexemplare vom unteren Amur
(Maximowicz), von der Mandshurischen Küste zwischen
dem 44 und 45° N. Br. (Wilford), vom Fl. Urak (Turc-
zaninow), von Paratun d. d. 31 Juli 1849 (Stubendorff),
aus Kamtschatka (Eschscholtz, Mertens, Rastargujeff, Rie-
der und Stewart) und von der Küste des Ochotzkischen
Meeres (Wright).
422
142. Cacaha aconıtifolia Bunge.
— Syneilesis aconitifolia Maxim.
Bunge enum. pl Chin. p. 37. N 208. Turez. eum.
chin. № 123. Maxim. primit. р. 165. № 423.
Blüthen- und Fruchtexemplare vom Amur (Maximowiez),
aus Nordchina (Herb. Fischer) und von der Tsu-sima-In-
sel in der Strasse von Corea (Wilford).
143 Arnica angustifolia Vahl et Turez. (').
(— A. alpina Murr. Laest., Swartz et Wahlbrg., —
A. montana f stenophylla Ledeb., = A. Doronicum E.
Mey, — A. plantaginea et A. fulgens Pursh.).
Ledeb.: tl."ross. ll. p. 622. DC. prodr. У р. 212
Torr. et Gray 1. c. II. p. 449. Fl. Dan. t. 1524. Wahlbrg.
fl. Suec. ed. Il. p. 551. No 941. E. Meyer de pl. La-
brador E Ш. p... 61.
Blüthen- und Fruchtexemplare aus Ostsibirien (Merk),
von Wiluisk (Baron Maydell), von Alach - Jun d. d. 18
Juni 1849 .(Stubendorff und Turezaninow), zwischen Wi-
luisk und Olekminsk, von der Ishiga und von Ochotzk
«fl. m. Junio im Walde» (Kruhse), «versus ostium Le-
nae» (Adams), von Jakutzk (Herb. Ledebour), :von der
Kolyma (Herb. Haupt) mit der handschriftlichen Bemer-
kung: «Russisch душица, d. i. wohlriechendes Kraut.
Gebraucht man an der Kolyma statt Thee; soll in Brust-
krankheiten Dienste thun. Wächst an dem Abhange der
Gebirge».
(!) A. alpina Murr. ist eigentlich der älteste Name, docb musste der
Vahl’sche genommen werden, weil wir sonst für A. alpina Less.
einen neuen Namen hätten aufstellen müssen.
423
Ausserdem lagen uns Exemplare aus Lappland (An-
derson in Fries. herb. norm., Hornemann und Pastor
Ullenius), aus Labrador (ed. Hohenacker und Reibel), aus
Grönland (Reibel, Swabe und Vahl), aus Britt. Nord-
Amerika (Hook. fl. bor. Amer. ex parte), vom Saskatcha-
wan (Bourgeau) und von den Rocky-Mountains (Lyall) vor.
144. Arnica alpina Less. et Ledeb.
(= A. angustifolia В Lessingii Torr. et Gray.).
Ledeb. fl. ross. II. p. 623. DC. prodr. VI. p. 317.
Torr. et Gray. 1. c. II. p. 449. Lessing in Linnaea VI.
p. 235. Capt. Beechey's voyage pag. 126. B. Seemann
l. e. р. 35. № 133.
Blüthen- und Fruchtexemplare von der St. Lorenzbai
und vom Kotzebues und (Eschscholtz) und von der Arak-
amtschetschene - Insel (Wright).
Lallemant bemerkt mit Recht: «A. alpina Less. vix Linn.,
quae foliis multo angustioribus molliter pubescentibus,
supra glandulosis, integerrimis differre videtur»; ausser-
dem unterscheidet sie sich auch noch gut durch achae-
nia glabra, involucra turbinata und antherae nigricantes
von der A. angustifolia Vahl.
A. alpina Less. scheint in ihrem Vorkommen auf die
Länder an der Beringstrasse beschränkt zu sein.
145. Arnica unalaschcensis Less.
Ledeb. fl. ross. IL. р. 623. DC. prodr. VI. p. 317.
Torr. et Gray 1. c. Il. pag. 451. Lessing in Linnaea
p. 238.
Blüthen- und Fruchtexemplare aus Unalaschka (Esch-
scholtz und Langsdorff) und von Sitcha (Admiralität).
Wir müssen zwei Formen dieser Pflanze unterscheiden:
424.
4 minor seu genuina, (semipedalis), = A. Langsdorf-
fiana Fisch. in herb. und
ß major, (pedalis), — A. obtusifolia Less.
Dazwischen existiren noch Mittelformen; überhaupt ist
A. unalaschcensis Less. eine sehr vielgestaltige Pflanze
und steht mit einzelnen Formen sowohl der A. mollis
Hook., als auch der A. Chamissonis Less. sehr nahe.
146. Arnica lat?folia Bong.
(— A. Menziesii Hook., — A. cordifolia Autor. ex-
parte.).
Ledeb. fl. ross. IL. pag. 623. DC. prodr. VI. р. DAT
Bongard de veget. ins. Sitcha p. 147. No 83. Torr. et
Gray 1. с. M. p. 450. Hook. fl. bor. amer. о 111.
Blüthen- und Fruchtexemplare von Sitcha (Chlebnikow,
Eschscholtz, Mertens, Peters, Stewart, Tiling und Wran-
gell) und «ex insulis Americanis» (Merk); ausserdem la-
gen uns Exemplare aus Brittisch Nord-Amerika (Hook.
fl. bor. Amer.) ('), von den Cascade-Mountains (Lyall)
und von den Rocky-Montains (Parry) vor. — Es lassen
sich zwei Formen dieser Pflanze gut unterscheiden:
a genuina; hierher gehören alle Exemplare von Sitcha;
8 angustifolia; hierher gehört das Exemplar von Merk
und eines von den Cascade - Mountains.
147. Arnica Chamissonis Less.
(= A. montana я Hook. fl. bor. Amer.).
(1) Nach den uns vorliegenden Originalexemplaren gehört hierher so-
wohl die A, Menziensi, als auch die A. cordifolia Hook, fl. bor.
Amer. Ihr zunächst steht jedenfalls die A. cordifolia Torr. et Gray
nach den uns vorliegenden Exemplaren von den Rocky - Mountains
(Bourgeau und Lyall) und nach einem Exemplar aus dem Herbarium
von Asa-Gray.
425
Ledeb.: fl. ross. ll. p. 624. DC. prodr. VI. p. 317.
Torr. et Gray |. c. П. p. 449. Lessing in Linnaea VI.
p. 238. Regel in suppl. ad ind. sem. h. b. Petrop. 1864.
pag. 16.
a typica Rel. (1. c.).
Blüthen- und Fruchtexemplare von Unalaschka (Cho-
ris, Kastalsky, Langsdorff und Mertens), von Cadjak (Ad-
miralitàt) und von Sitcha (Mertens und Wrangell); aus-
serdem ein Exemplar aus Brittisch Nord-Amerika (Hook.
fl. bor. Amer.).
B sachalinensis Rgl. (|. c.).
Ein Blüthenexemplar, aus Samen aufgegangen, welche
Mag. Schmidt auf der Insel Sachalin gesammelt hat.
x angustifolia.
Blüthenexemplare vom Saskatchawan und von den
Rocky-Mountains (Bourgeau).
148. Aronicum altaicum DC.
= Doronicum altaicum Pall., = Arnica altaica Turez.
Ledeb. fl. ross. Il. n. 624. DC. prodr. VI. p.. 320.
Œurez. 0 baieal. dahur Пр. 85.
Blüthen- und Fruchtexemplare von den Quellen des
Aroi im Sajangebirge, d. d. 20 Juni 1845, (Stubendorff)
und aus den Alpen und Voralpen von Kultuk und Cha-
mar (Schtschukin und Turezaninow); ausserdem viele
Exemplare «in subalpinis et alpinis Altaicis» (Andrejeff,
Bunge, Gebler, Koptjeff, Ledebour, Mardofkin, Meyer,
Politoff, Salessoff und Tschikatscheff).
A. altaicum DC., welches das Centrum seiner Verbrei-
tung im Altai hat, findet seine östlichste Verbreitung an
den oben angegebenen Orten im Sajangebirge und am
426
Baikalsee; sein von Pallas angegebenes Vorkommen in
Davurien erscheint zweifelhaft; ebenso auch sein Vorkom-
men südlich vom Altai auf den Gebirgen .der Kirgisen-
steppe, denn A. altaicum Kar. etKir. vom Alatau, sowie
auch die Schrenkschen Exemplare vom Tarbagatai, ge-
hören, wie Hr. von Trautvetter in seiner Beschreibung
der Schrenkschen Pflanzen nachgewiesen hat, zu Doro-
nicum oblongifolium DC.
149. Ligularia sibirica Cass.
(= Cineraria sibirica L., = Hoppea sibirica Rehbch.,
— Senecio cacaliaefolius C. H. Schultz.).
Ledeb. fl. ross. II. p. 620. DC. prodr. VI. pag. 345.
Turez. fl. baical. dahur. II. p. 83. Rgl. fl. ajan. p. 104.
№ 167. Rgl. Rach et Herd. 1. c. p. 12. № 94. Maxim.
primit. p. 164. № 420. Rgl. tentam. pag. 91. № 280.
Meinshausen |. c. pag. 57. № 183. Rupr. flor. Samojed.
eisural. pag. 45. 172. Rupr. Ueber die Verbreit. d.
РЯ. im nord]. Ural pag. 64 № 137. Rehbch. hort. bot.
tab. 10.
Wir halten mit Candolle und Ledebour die L. specio-
sa Fisch. nur für eine Form der L. sibirica Cass. und
unterscheiden demnach 2 Formen:
a genuina (umfasst die var. « glaberrima DC., В vul-
garis DC. und В alpestris Turez.).
Blüthen- und Fruchtexemplare vom Berge Munku Sar-
dyk (Radde), von Irkutzk (Haupt und Turezaninow), vom
Baicalsee (Radde), von Doroninsk (Vlassoff) aus Davurien
(Pflugradt), von Ajan (Tiling), vom Flusse Muolat (Pau-
lowsky) und aus Ostsibirien (Stubendorff);
B speciosa DC. (=L. speciosa Fisch., = Hoppea spe-
427
ciosa Rehbeh,, == Cineraria speciosa Schrad., — C.
Fischeri Ledeb.).
Blüthen- und Fruchtexemplare von Irkutzk (Haupt), von
Nertschinsk (Sensinoff und Turezaninow), von Nertschin-
skoi-Sawod (Sosnin und Vladzimerov), aus Davurien
(Kusnetzoff, Pflugradt und Rytschkoff), von Kiachta (Ku-
libin; aus Davurien zwischen den Flüssen Argun und
Gasimur und zwischen den Flüssen Onon und Argun und
aus dem Burejagebirge (Radde), vom Ussuri (Maack),
vom Amur und Ussuri (Maximowiez), von der Mandshu-
rische Küste zwischen dem 44 und 45°. H. Br. (Wilford)
und aus Nordchina (Tartarinoff ?).
Ausserdem lagen uns von der genuinen Form Exem-
plare aus dem Altai (Gebler und Ledebour), aus «Sibi-
rien» (Salessoff und Sievers in herb. Stephan), aus dem
Südost-Ural (Lehmann), aus dem kleinen Samojedenlan-
de (Ruprecht), aus den Ostseeprovinzen (Meyer), aus dem
Caucasus (Hansen, Kolenati, Peroffsky und Wilhelms),
aus Ungarn (herb. Mertens), aus Siebenbürgen (herb.
Fischer), aus Bóhmen (Reichenbach, Sieber und Tausch.)
und von den Pyrenàen (Gay und La Peyrouse); von der
var. speciosa DC. Exemplare.aus dem Altai (Andrejeff,
Gebler, Ledebour, Mardofkin, Schangin und Salessoff),
sowie auch Originalexemplare der Cineraria speciosa
Schrad. vor.
150. Ligularia altaica DC.
(= Cineraria altaica C. A. Mey., — Senecillis glau-
ca Ledeb. fl. Alt., nee Gaertn., — Senecio altaicus C.
H. Schultz.).
Ledeb. fl. ross. Il. pag. 621. DC. prodr. VI. p. 345.
Trautv. enum. pl. Songor. No 631.
428
Blüthen - und Fruchtexemplare von Minnusinsk (Turc-
zaninow); ausserdem Exemplare aus dem eigentlichen
Altai (Bunge, Gebler, Kopjeff, Kulibin, Ledebour und
Meyer) und vom Tarbagatai (Kar. et Kir. und Schrenk).
- Ligularia altaica wurde weder weiter östlich, noch
weiter westlich gefunden und scheint sonach auf Si-
biria altaica beschränkt zu sein. Ihr zunächst steht die
in der Chinesischen Mongolei vorkommende Ligularia
mongoliea DC. (*).
151. Senecio vulgaris L.
Ledeb. fl. ross. II. pag. 628. DC. prodr. VI. p. 341.
Turez. fl. baical. dahur. П. pag. 88. Trautv. enum pl.
Songor. № 634. Torr. et Gray. 1. c. II. pag. 436. A.
Gray. Manuel of Botany pag. 231. A. De Cand. geogr.
bot. rais. 1. р. 571. j
Blüthen- und Fruchtexemplare von Irkutzk (Turczani-
now), von den Turkinskischen Mineralquellen (Basnin),
von Nertschinsk und Nertschinskoi Sawod (Sosnin), von
Werchne-Udinsk (Coll. Karp.), aus Davurien (Rytschkoff),
(*) Anmerkung zur Gattung Ligularta: Unser hochgeehrter
Freund, Hr. Dr. Schultz Bip. bemerkt in der Flora 1845.
№ 4. pag. 49. Folgendes: «das Merkmal, worauf Koch syn.
ed. 2. p. 425 Werth legt, nämlich: involuerum basi braeteo-
lis 2 oppositis elongatis, ist bei manchen Arten gar nicht vor-
handen, der Bau des Griffels ist wie bei vielen Senecio-Arten,
und dass hie und da auch in den Zungenblütchen -Spuren von
Staubkolben vorhanden sind, findet sich bei vielen Compositen
und kann zur Bildung einer Gattung nieht benutzt werden.» —
Wir geben diess zu, halten aber doch dafür, dass eine Gat-
tung, die wie Ligularia, schon habituell ausgezeichnet ist, im-
merhin einige Existenzberechtigung beanspruchen kann!
429
«im humidis frigidioris Sibiriae» (Herb. Pallas) und von
Sitcha (Tiling).
Ausserdem noch viele Exemplare dieser weit verbrei-
teten und vielgestaltigen Pflanze aus dem Altai, aus der
Kirgisensteppe, aus dem Ural, aus dem Europ. Russland,
aus der Krimm, aus Deutschland, England, von den
Faröinseln, aus Portugal, aus Algerien und aus Nord-
amerika.
S. vulgaris gehórt zu den Pflanzen, welche mindestens
ein Drittel der Erdoberfläche bewohnen und ist über
ganz Europa, Nordafrika, Nord- und Mittelasien und
Nordamerika verbreitet. S. vulgaris ist, wie die meisten
weitverbreiteten Pflanzen, auch sehr vielgestaltig und mit
Recht zieht Trautvetter den S. dubius Ledeb., eine àch-
te Steppenform, als Var. zu S. vulgaris L. |
152. Senecio resedaefolius Less.
— Cineraria lyrata Ledeb., — C. heterophylla Fisch.,
— С. uniflora Bunge in herb. |
Ledeb. fl. ross. Il. p. 631. DC. prodr. VI. p. 347.
Hook. fl. bor. amer. I. pag. 333. tab. 117. Lessing in
Linnaea VI. p. 243. Torr. et Gray. I. c. Il. pag. 445.
Capt. Beechey's voyage p. 126. B. Seemann I. c. p. 35.
№ 130. Turez. fl. baical. dahur. II. p. 88. Rgl. fl. ajan.
p. 104. № 169. Schrenk's Reise II. pag. 508. № 123.
Rupr. Ueber die Verbreit. der Pflanz. im nördl. Ural.
pag. 29. № 25. et pag. 64. № 138. Rchbch. ic. crit.
tab. 101.
Blüthen- und Fruchtexemplare von den Ssaigutischen
Bergen (Lessing), von der Alpe Schibet (Schtschukin
und Turezaninow), von Nertschinsk (Sensinoff), aus Da-
vurien (Treskin), von Ajan (Tiling), vom Taimyr (Midden-
430
dorff) von der St. Lorenzbai (Choris und Eschscholtz),
von der Arakamtschetschne - Insel (Wright), von Koria-
ginsk (Mertens), von Unalaschka, von Alaschka (Ka- :
stalsky), ex «Insulis versus Americam et e Kamtschatka»
(Herb. Pall.) und aus Kamtschatka, «von einem hohen
Berg auf Felsen in der Bucht bei Krest» (Rieder); aus-
serdem aus «Sibirien» (Tilesius) und aus dem Altai (Bunge,
Ledebour, Meyer und Politow).
Seine àusserste nordwestliche Verbreitung scheint S.
resedaefolius Less. am Nordural im 68? N. Br. zu haben,
wo er von Hofman und Schrenk gefunden wurde. Es
lassen sich 4 Hauptformen von $. resedaefolius Less.
gut unterscheiden:
a genuinus: caulibus 1—9.
Hierher gehóren die Exemplare vom Taimyr, von der
Beringsstrasse und aus Kamtschatka (Rieder);
В lyratus DC. (= Cin. lyrata Ledeb., = C. hetero-
phylla Fisch.).
Hierher gehören die Exemplare aus der Sibiria Altaica,
Baiealensis und aus Davurien;
x multicaulis: caulibus 3— 12.
Hierher gehóren die Exem. von Ajan, aus Kamtschat-
ka (Pallas) und von Alaschka;
$ multiflora: caulibus 2—3 cephalis.
Hierher gehören die Exemplare von Koriaginsk, von
Unalaschka und aus Brittisch Nord-Amerika.
153. Senecio Jacobaea L.
Ledeb. fl. ross. Il. pag. 635 et 636. DC. prodr. VI.
pag. 349 et 350. Turez. fl. baical. dah. П. pag. 89 et
431
suppl. p. 40. Rgl., Rach et Herd. 1. c. p. 13. № 97.
Trautv. enum. pl. Songor. № 636.
Wir unterscheiden mit Ledebour die genuine und die
grossblüthige Form, obwohl es auch hier wieder viele
Uebergangsformen gibt, von denen es schwer hält genau
festzustellen, ob sie zur einen, oder zur anderen Form
gehóren:
& genuinus. (= S. aquaticus Ledeb. fl. ross.).
Blüthen - und Fruchtexemplare von Irkutzk (Haupt),
von Doroninsk (Vlassoff) von Wiluisk (Podgorbunski),
von Jakutzk d. d. 6 Juni, vom See Etük-Koll d. d. 16
Juni, von der Klosterinsel d. d. 17 Juni, von Jakutzk
d. d. 20 Juni 1859, von Nelkan (Stubendorff) und aus
der Gegend zwischen Wiluisk und Olekminsk (Kruhse).
В grandiflorus Turez. (— S. ambraceus Turez., == Ci-
neraria ambracea Fisch. ). |
Blüten - und Fruchtexemplare von Krasnojarsk (Ko-
nowalow), vom Baicalsee (Schtschukin), von Alach-Jun
und aus Transbaicalien (Turezaninow), von Werchne-
Udinsk (Coll. Karp.) von Nertschinsk (Sensinoff und
Turezaninow), aus Davurien (Sosnin) und aus der Chine-
sischen Mongolei (Turczaninow).
Ausserdem lagen uns von der genuinen Form, deren
Blüthen in der Grösse aber auch sehr variiren, noch
viele Exemplare aus dem Altai, aus der Kirgisensteppe,
dem Ural, dem Caucasus, vom Don, von der Wolga,
von Orel, von Mohilew, aus Podolien, von Pskow, aus
Estland, aus Schweden, aus England, Friesland, West-
phalen, vom Rhein, aus Schlesien, Bóhmen, Schwaben,
der Sehweiz, aus Frankreich, von Corsika und aus Spa-
nien vor; von der grossblüthigen Form aber noch Exem-
plare aus dem Altai und aus der Krimm.
432
Ledebour l. c. erwähnt das Vorkommen von S. aqua-
tieus Huds. in Oststbirien. Die Kruhse'ischen Exemplare
aus der Gegend von Wiluisk gehóren jedoch unzweifel-
haft zu S. Jacobaea L. und sonach dürfte das Vorkommen
des ächten S. aquaticus Huds. in Ostsibirien wie in Si-
birien überhaupt zweifelhaft sein.
154. Senecio erucaefolius L. В tenuifolius DC.
= 5 tenuifolius Jacq.
l/edeb.. fl. ross. Il. р. 633. ВС prodr. VI: p 951^
Turez. fl. baical. dahur. Il. p. 90. Fries Nov. fl. Suec.
pag. 266.
Blüthen- und Fruchtexemplare von Irkutzk (Haupt und
Turezaninow), von Werchne - Udinsk (Schtschukin), aus
«Ostsibirien» (Kruhse) und vom Jenissei (Herb. Pallas);
ausserdem noch viele Exemplare dieser ausgeprägten
und, wie es scheint, auch constanten Form von S. eru-
caefolius L.: aus dem Altai, namentlich von der Tschuja
(Andrejeff, Politoff und Schangin), aus der Kirgisensteppe
(Basiner), aus dem Südost- Ural (Lehmann), aus dem
Caucasus (Hansen, Hoefft, Hohenacker, Szovits und Wil-
helms), aus der Krimm (Herb. Ledeb.), aus dem Gouv.
Saratow (Blum), von Samara und vom Don (Pabo), von
Simbirsk (Vesenmeyer) aus dem Gouv. Cherson, aus
Podolien und Volhynien (Besser), aus Bessarabien (Ste-
phan), aus Kleinrussland und von Bachmut (M. a. Bie-
berstein) und von Petrovskaja ad fl. Donez (Pallas?),
endlich aus dem Banat, aus Ungarn, Oestreich, Böhmen,
Schlesien, Sachsen, Thüringen, Schwaben, Baden, An-
halt, Hannover, Oldenburg, aus Schweden (Scania), aus
England, Frankreich und aus Algerien.
433
155. Senecio argunensis Turez.
— $. Jacobaea L. y grandiflorus Turez. in DC. prodr.
УЕ р. 390.
Turez. fl. baical. dahur. I. pag. 91. В. tentam.
DEN 283:
Blüthen - und Fruchtexemplare vom Flüsse Urulungui
(Turezaninow), vom Tschaimtung (Maack) und aus Nord-
China (Rel. Fischer). .
Wenn wir auch persónlich davon überzeugt sind, dass
S. argunensis Turez. nur eine Varietät von S. erucaefo-
folius $ tenuifolius mit glatten Achaenen ist, so muss
er doch, da einmal die Früchte als Hauptunterscheidungs-
merkmale bei Aufstellung namentlich der Compositen-
Gattungen und Arten benutzt wurden, einstweilen als
Art festgehalten werden. Einer spätern Zeit mit über-
sichtlicherem Material und einem zweiten Cassini wird
und muss es ohnediess vorbehalten sein, die zum gros-
sen Theil schlechten Gattungen der Senecionideae auf
bessere Grundlagen wieder aufzubauen!
156 Senecio palmatus Pall.
— S. cannabifolius Less. — $. davuricus Fisch.
Ledeb. fl. ross. IL. p. 636. DC. prodr. VL. p. 349.
Lessing in Linnaea VI. p. 242. Turez. fl. baical dahur.
П. pag. 92 et suppl. pag. 41. Maxim. primit. p. 166.
№ 424. Pall. Iter. Ш. pag. 439. Gmel. fl. Sibir. Il.
p. 170 № 140. tab. 75.
Blüthen- und Fruchtexemplare von den Mineralquellen
am Baikalsee d. d. 22 August 1855 (Radde), von der
Quelle bei Pogromez (Basnin), von den Turkin’skischen
Quellen (Schtschukin), von Nertschinsk (Sensinoff und.
No 2. 1867. 28
434
Turezaninow), von Nertschinskoi - Sawod (Sosnin), von
Werehne-Udinsk (Coll. Karp.), von der Balyra (Pallas),
aus Davurien (Rytschkoff, Treskin und Vlassoff), vom
Amur (Maximowiez), von Sachalin (Weyrich), vom Aus-
flusse des Tugur an der Konstantinowskaja-Bucht (Orloff ),
von Paratun d. d. 31 Juli 1849 (Stubendorff), aus
Kamtschatka (Kusmischscheff, Langsdorff, Lubarsky, Mer-
tens, Peters, Rieder und Stewart) und von Sitcha (Ad-
miralität).
Eslassen sich zwei Formen dieser Pflanze unterschei-
den:
4 депитиз s. davuricus: foliorum laciniis angustioribus.
Hierher gehóren die Exemplare von Baicalsee und aus
Davurien; und
В Kamtschaticus: foliorum laciniis latioribus.
Hierher gehören die Exemplare aus Kamtschatka, von
Sitcha, von Sachalin und vom Amur.
157. Senecio nemorensis L.
В octoglossus Ledeb.
— 5. octoglossus DC. y Turezaninowii DC., = S.
sarracenicus Hayne., — S. obscurus Fisch. et Turez., —
S. n. polyglossus Rupr.
Ledeb. fl. ross. Il. p. 641. DC. prodr. VI. p. 354.
Koch Taschenb. pag. 284. Turez. fl. baical. dahur. ll.
p. 92 et suppl. p. 41. Rgl. fl. ajan. pag. 105. № 170.
Maxim. primit. p. 166. № 425. Lallemant in Ind. sem.
УШ. В. bot. Petrop. 1841. pag. 71. Hayne Arzngew.
VIII. tab. 11. Rehbch. icon. plant. crit. tab. 294. Rupr.
flor. Samojed. p. 43 №169. Schrenk’s Reise II. p. 508.
№ 124. Trautv. enum. pl. Songor. № 638.
435
Blüthen- und Fruchtexemplare von Krasnojarsk (Kono-
walow und Turezaninow), von Irkutzk (Haupt und Turcz.),
vom Baicalsee und vom Berge Munku-Sardyk (Radde),
von Nertschinsk (Turez.), von Doroninsk (Vlassoff), aus
Davurien zwischen den Flüssen Argun und Gasimur
(Radde), aus Davurien (Pflugradt), von der Schilka
(Turez.), von der Birjussa d. d. 26 Juni 1845 (Stuben-
dorff) von Wiluisk (Baron Maydell), zwischen Jakutzk
und Ochotzk (Langsdorff), von Ochotzk (Merh), zwischen
Olekminsk und Irkutzk und zwischen Jakutzk und Wiluisk
(Kruhse) von Ajan (Tiling), vom unteren Amur und von
der Castriesbai (Maximowiez).
Ausserdem lagen uns noch viele Exemplare dieser
critischen und vielgestaltigen Pflanze aus dem Altai (Ge-
bler, Kar. et Kir., Koptjeff, Ledebour, Mardofkin, Meyer
und Tschikatscheff) aus dem Alatau und Tarbagatai
(Schrenk), aus dem Ural (Helm und Lehmann), aus dem
Caucasus (Wilhelms), aus Podolien (Besser), aus Russisch
Lappland (Nylander und Schrenk), aus dem Banat, aus
Schlesien, von den Sudeten, aus Sachsen, Bóhmen, Oe-
streich, Salzburg, Bayern, aus der Pfalz, aus Nassau,
aus der Wetterau, aus Lippe, aus Westpfalen, Braun-
schweig, Würtemberg, Baden, aus dem Jura, aus dem
Elsass und aus Südfrankreich, darunter Originalexemplare
von Fischer, Gärtner, Hoppe, Koch, Reichenbach und
Tausch vor.
Koch (und Ledebour) vereinigten mit Recht, wie diess
früher schon Spenner und Candolle angedeutet hatten)
den S. octoglossus, S. Fuchsii und Jacquinianus mit S.
nemorensis L. und wir unterscheiden so jetzt drei Haupt-
formen dieser Pflanze ('), welche aber wieder durch
(i S. nemorensis L. « genuinus Ledeb. (= var. « genuinus Koch et
28"
436
Uebergangsformen unter einander verbunden sind und
von denen Jede eine breitblättrige und eine schmalblät-
trige Unterform unterscheiden lässt, obwohl sie nur bei
der Form Fuchsii Koch. bisher als S. ovatus W. und S.
salicifolius Wallr. deutlich unterschieden wurden.
158. Senecio triangularıs Hook.
Ledeb. fl. ross. П. p. 642. DC. prodr. VI. p. 432.
Hook. fl. bor. amer. I. tab. 115. p. 332. Torr. et Gray
Ice 1 р. 441.
Blüthen- und Fruchtexemplare von Sitcha (Chlebnikow
und Eschscholtz) und ein Originalexemplar Hookers aus
Nordamerika, endlich zwei Exemplare von den Caseade-
Mountains (Lyall) und aus Colorado- Territory (Parry).
Diese beiden Exemplare sind aber aber viel graciler und
schmalblättriger als die Originalpflanze und die Exemplare
aus Sitcha und bilden gleichsam Uebergangsformen zu
S. nemorensis L. namentlich zu dessen Form y Fuchsii
Koch.
S. triangularis Hook scheint in seinem Vorkommen auf
die Nordwestküste Amerika's beschrànkt zu sein.
159. Senecio Pseudarnica Less.
— Arnica maritima L.
Ledeb. fl. ross. IL p. 642. DC. prodr. VI. p. 358.
Hook. fl Бог. amer. I. p. 113. Torr. et Graywl er
p. 446. Lessing in Linnaea VI. p. 240. Capt. Beechey's
voyage p. 126. B. Seemann |. c. p. 35. № 132. Ва.
fl. ajan. p. 105. № 171. Maxim. primit. p. 166. №426.
B odoratus Koch., — S. nemorensis Jacq., = S. frondosus Tausch.,
= S. Barrelieri Hoppe., = $. Jacquinanus Rchbch.). В octoglossus
Koch et Ledeb. (= S. octoglossus DC., = S. obscurus Fisch. et
Turcz., y Fuchsii Koch et Ledeb. (= S. Fuchsii Gmel.).
437
Blüthen- und Fruchtexemplare von Sachalin, d. d. 22
Aug. 1849, (Stubendorff) vom Ochotzkischen Meere
(Kruhse, Turezaninow und Walront), von der Ishiga (Kruh-
se), von Ajan (Tiling), von Hadshi (Kusnetzoff) von Cap
Lazareff (Maximowiez), aus Kamtschatka «an den Ufern
des Oceans im Sande» (Kastalsky, Levicky, Peters,
Postels, Rieder und Stewart) vom Kotzebuesund, von
der Eschscholtzbai und von der Chamissoinsel (Esch-
scholtz), von der Arakamtschetschene - Insel (Wright),
von der Insel St. Paul (Kusmischscheff), von Unalaschka
(Choris, Eschscholtz, Langsdorff und Mertens) und von
Sitcha (Mertens und Wrangell).
Bei S. Pseudarniea Less. lassen sich zwei Hauptior-
men unterscheiden:
a minor. Hierher gehören die Exemplare von der Be-
ringsstrasse; und
B major. Hierher gehören die Exemplare aus Kam-
tschatka, von Ochotzk, von Ajan, von Sachalin, vom
Amur, von Unalaschka und von Sitcha.
160. Cineraria frigida Richards.
— Senecio frigidus Less.
Ledeb. fl. ross. Il. p. 632. DC. prodr. VI. p. 347 et
360. Lessing. in Linnaea VI. p. 239. Turcz. fl. baical.
dahur. II. p. 94. Torr. et Gray 1. c. Il. p. 445. Capt.
Beechey's voyage p. 126. B. Seemann l. c. pag. 39.
№ 131. Schrenk’s Reise П. pag. 508. № 126. Rupr.
Ueber die Verbreit. der РИ. im nórdl. Ural p. 28. $24.
et p. 64. № 139.
Blüthen - und Fruchtexemplare von den Ssaigutischen
Bergen (Lessing), vom Berge Tschokondo (Herb. Pallas
und Radde), von der Alpe Schibet (Schtschukin und
438
Turezaninoff) vom Berge Munku-Sardyk bis 9930' (Rad-
de), von den Alpen am Flusse Tessa (Kusnetzoff), «e
plaga aretiea in herbidis paludosis» (Herb. Pallas), vom
Taimyr (Middendorff), von der Kamtschatischen Sopke
(Rieder) aus Kamtschatka (Eschscholtz und Levicky),
von der St. Lorenzbai (Eschscholtz und Mertens), von
der Arakamtschetschene - Insel. (Wright), von der Insel
St. Lorenz (Eschscholtz) und von dem Senjawin - Sund
(Mertens und Postels).
Ausserdem Exemplare aus dem Nord-Ural (Coll. Karp.),
aus dem grossen Samojedenlaude (Schrenk), vom Altai
(Bunge, Gebler, Mardofkin und Salessoff), aus «Sibirien»
(Tilesius), aus Brittisch Nord - Amerika (Hook fl. bor.
amer.) und von den Spitzen der Rocky - Mountains, aus
einer Höhe von 7—8000', unter dem 49° N. Br. (Lyall).
Es lassen sich auch bei C. frigida Richards. mehrere
Formen gut unterscheiden, welche sich um zwei Haupt-
formen gruppiren:
a genuina (= forma pygmaea borealis Turez.): 4—14
с. m. alta, caule monocephalo, inferne glabro, superne
tomentoso; foliis denticulatis subintegrisve, radicalibus
et inferioribus obovatis, petiolatis, supra glabris, subtus
araneoso-lanuginosis, superioribus elliptico-oblongis, sub-
sessilibus, utrinque glabris seu margine tantum araneosis.
a. arctica (== Cin. arctica Fisch. in herb. ): anthodii
squamis tomento fusco vestitis.
Hierher gehórt die Mehrzahl der Exemplare aus den
Ländern und von den Inseln an und in der Beringsstrasse
und einige Exemplare aus Kamtschatka;
b. taimyrensis: anthodii squamis tomento rubiginose
veslilis.
439
Hierher gehóren die Exemplare vom Taimyr.
e. uralensis: anthodii squamis tomento sordide- flavido
vestitis, foliis angustioribus subintegris et subglabris. Tota
planta gracilior quam a et b.
Hierher gehóren zwei Exemplare vom Nord-Ural;
В robusta (— forma major baicalensis Turcz.): 8—34
c. m. alta, caule 1—5 cephalo, basi glabrato et apice
tantum villoso-hispido, aut omnino tomento floccoso ve-
stito, foliis superioribus elliptico - oblongis, subintegris 3
c. m. longis et '/, c. m. latis, inferioribus obovato-ob-
longis, subdentatis, petiolatis, 6—16 c. m. longis et 1'/,
с. т. latis, omnibus glabris hirsutisve.
a. atropurpurea (— Cin. atropurpurea Ledeb. — C.
fuscata Fisch. in herb., — Sen. Turezaninovii DC.): an-
thodii squamis tomento atropurpureo vestitis.
Hierher gehören die Exemplare vom Altai (ex parte),
vom Sajan-Gebirge und von der Alpe Schibet;
b. eriocephala (== Cin. algida Fisch. in herb.): antho-
dii squamis tomento fusco vestitis, foliis omnibus subgla-
bris, angustioribus et minoribus quam folia subvar. a.
Hierher gehören die Exemplare aus dem Altai (ex
parte), vom Berge Tschokondo, die Mehrzahl der Exem-
plare aus Kamtschatka, die Exemplare «e plaga arctica»
und aus Brittisch Nord-Amerika;
Y pumila: tota planta tantum 3 c. m. alta, caule 2-
cephalo, foliolato; foliis radicalibus argute dentatis, su-
perioribus subintegris omnibus utrinque araneosis; antho-
dil squamis subglabris, viridibus, apice tantum atropur-
pureis.
Hierher gehört ein Exemplar von den Spitzen der Rock y-
Montains.
440
Anmerkung. Die Gattung Cineraria haben wir nach Koch's
Vorgange aufrecht erhalten, weil sie habituell gut zu unter-
scheiden ist.
161. Cineraria pratensis Hoppe.
— Senecio pratensis DC.
ledeb:. fl. гозз. Н. р. 644. РЕ. prodr. М. р 360%
361 et 433. № 560. Lessing in Linnaea VI. pag. 244.
Turez. fl. baical. dahur. II. p. 94 — 96. Ва. fl. ajan.
р. 105. № 172. Rel, Вась её Herd. 1: се. р. 12 er.
№ 95 et 96. Maxim. primit. р. 166. Ji 427. Rel. tentam.
р. 92. № 285. Hook. fl. Бог. amer. 1. р. 332. IIS в
14%. Torrey et: Gray Ё с. II. о. 499.
Wir halten mit Regel Senecio papposus Less. und S.
lugens Ledeb. für Formen der C. pratensis Hoppe und
unterscheiden mit Turczaninow und Regel folgende For-
men dieser vielgestaltigen Art:
var. 1. Turez. (= S. pratensis et glabellus DC.).
Blüthen- und Fruchtexemplare von der Alpe Schibet
und von den Baicalischen Alpen (Turezaninow), aus Da-
vurien (Sosnin) und von der Oka (Kusnetzoff);
var. 2. Turez. (== S. glabellus DC).
Bluthen- und Fruchtexemplare von den Flussen Tessa
(Kusnetzoff), von Irkutzk (Haupt) und aus Davurien
(Pansner); ;
var 3. Turez. (= Sen. campestris © glabratus DC., =
S. brachylepis Sch. Bip. in litt., == Cin. erispa B pap-
posa Ledeb. fl. alt.).
Blüthen- und Fruchtexemplare von Nertschinsk (Sensi-
noff), von Nertschinskoi Sawod (Sosnin und Turczaninow),
441
aus dem Burejagebirge (Radde) und aus dem Altai (ot
jeff und Meyer);
var. polycephala Rgl. (— Cin. subdentata Bunge., —
Sen. Bungeanus Maxim.).
Blüthen- und Fruchtexemplare vom Ussuri (Maack)
und aus Nordchina (Kiriloff und Tartarinoff);
var. borealis Rgl. (= Cineraria macilenta Fisch. in
herb.).
Blüthen- und Fruchtexemplare von den Flüssen Aja,
Muolat und Umulikan (Paulowsky), von Ajan (Tiling),
zwischen Ochotzk und Jakutzk (Langsdorff) und vom
Amur (Maximowicz);
var. lugens (= S. lugens Richards. et Ledeb. = S.
papposus Less., = Cin. sphacelata Fisch. in herb.).
Exemplare mit Blüthen und Früchten vom Kotzebue-
sund (Choris und Eschscholtz), aus Brittisch-Nord-Ame-
rika (Hook. fl. bor. amer.) und von den Rocky - Moun-
tains (Bourgeau).
‘Nach Vergleichung der Exemplare von Choris und
Eschscholtz mit den Originalexemplaren der Fl. bor.
Amer. konnten wir nicht umhin, die Pflanzen für iden-
tisch zu halten, denn gerade die scharfe Zähnung der
Blätter, sowie die an der Spitze dunkelbraun gefärbten
Hüllblättchen sind auch bei den Pflanzen vom Kotzebue-
sund vorhanden, während sie bei S. pratensis var. bo-
realis Rgl. fehlen. Eine andern Frage ist die, ob S. lu-
gens Rich. überhaupt eine gute Art ist!? Wir halten sie
nur für eine Form von C. pratensis Hoppe.
Unsere hier ausgesprochene Ansicht fand später ihre
Bestätigung dadurch, dass von C. campestris Retz. eine
442
ganz entsprechende und zwar auch nordische Form, mit
dunkelbraun gefärbten Hüllblättchen existirt.
162. Cineraria campestris Retz.
— Senecio campestris DC.
Ledeb. fl. ross. Il. .p. 646. DC. prodr.) VI. р. 361.
Wallr. sched. erit. p. 472. Turez. fl. baical. dahur. II.
1. p. 96. RgL, Rach et Herd. 1. c. pag. 19. № 93 et
94. Maxim. primit. p. 167 № 428. Rgl. tentam. p. 92.
№ 284. Schrenk’s Reise IL. p. 508. № 125. Meinshau-
sen l. e. p. 58. № 186. Rupr. flor. Samojed. cisural.
р. 43. № 170. Rupr. Ueber die Verbreit. der Pflanz. im
nórdl. Ural. pag. 65. No 171. Rupr. fl. Ingr. pag. 601.
N 353.
Wir unterscheiden zwei Hauptformen dieser vielgestal-
tigen Pflanze, d. h. die glatte und die behaarte Form,
zwischen welchen es aber wieder eine Menge Mittel-
und Uebergangsformen giebt:
& Ledeb. corollis flavis, statura majore, caule viridi
et vix pubescente (= Cineraria glabella Turez., = C.
glabrata Fisch. in herb.). Variat anthodii squamis apice
fusce coloratis.
Blühen- und Fruchtexemplare vom Baikalsee und
von Irkutzk (Schtschukin und Turezaninow), vom Berge
Munku-Sardyk (Radde), von der Burejamündung (Maack),
zwischen Wiluisk und Olekminsk (Kruhse), von Wiluisk
Petrof), aus Ostsibirien (Stubendorff), von Ochotzk
(Merk), von der Ishiga (Kruhse), «auf Ebenen bei Ko-
räk» (Rieder) und aus Kamtschatka (Kusmischscheff und
Stewart; àusserdem aus Russ. Finnmarken (Nylander und
Angstróm), aus Russ. Lappland und aus dem grossen
Samojedenlande (Schrenk), aus dem Ural (Helm.), aus
443
dem Nord-Ural (Coll. Karp.), aus dem Südost-Ural (Leh-
mann), aus dem Altai (Gebler, Koptjeff, Ledebour, Mar-
dofkin und Politoff), aus den Gouv. Samara, Charkow,
Orel und Pensa und aus dem Caucasus;
В Ledeb. umfasst alle Uebergansformen, 4. В. Blüthen
und Fruchtexemplare von Krasnojarsk (Turezaninow),
von Irkutzk (Haupt und Schtschukin), von Nertschinskoi
Sawod (Kusnetzoff und Vladzimerov), aus Davurien (Ge-
snokoff, Pflugradt, Rytschkoff und Sosnin), vom oberen
Amur d. d. 9 Juni 1857 (Radde), aus dem Burejage-
birge d. d. 21 Mai 1858 (Radde), von der Mandshu-
rischen Küste (Wilford), von Irkutzk und von Nelkan
(Stubendorff), vom Stannowoi-Gebirge (Paulowsky), von
Wiluisk (Baron Maydell); ausserdem aus dem Altai (Kopt-
Jeff, Ledebour, Mardofkin, Meyer, Politoff und Tschi-
katscheff), von Sarepta (Blum.), aus Volhynien (Besser)
und aus Esthland (Ledebour);
y Ledeb. corollis aureis vel suberoceis, statura minore,
caule folisque dense lanato tomentosis (— S. mierodon
во: 5. м litt).
Blüthen- und Fruchtexemplare vom Baikalsee (Kruhse),
von Doroninsk (Vlassoff), von Nertschinsk (Sensinoff ),
von Nertschinskoi Sawod (Kusnetzoff und Rytschkoff),
aus Davurien (Frisch), aus Kamtschatka (Tilesius), vom
oberen Amur d. d. 23 Mai 1857 (Radde), aus Kamtschat-
ka (Rieder) und aus Nordchina (Bunge und Kirilow);
ausserdem aus «Sibirien» (Helm und Schangin).
Anmerkung. Wir befolgten bei Feststellung der im russi-
sehen Reiche vorkommenden Formen von Cin. campestris Retz
die Ledebourische Eintheilung, obwohl dieselbe im Grunde auch
für diesen Zwek sehr ungenügend ist. C. campestris Retz ist
überhaupt eine so vielgestaltige und noch so willkührlieh be-
444
grenzte Art, dass, es eigentlich nieht wohl möglich ist, in ei-
nen so engen Rahmen alle diese Formen zu vereinigen. Gleich-
wohl lassen sie sich nicht trenuen und dürften bei einer ge-
naueren und gründlicheren Revision der Senecionideae, als
wir sie vorzunehmen im Stande sind, die verwandten Arten,
wie C. pratensis Hoppe, C. alpestris Hoppe, CG. integrifolia
Jaeq., C. longifolia Jacq. und noch manche andere in der Nä-
he stehende dubiöse Arten als Formen mit zu C. campestris
Retz gezogen werden.
163. Cineraria aurantiaca Hoppe.
= Senecio aurantiacus DC.
Ledeb. fl. ross. Il. p. 647. DC. prodr. VI. p. 361.
Turez. fl. baical. dahur. П. pag. 97. Koch. Taschenb.
p. 281. Bot. Mag. tab. 2262. Rchbeh. ie. pl. erit; fig:
241 et 242.
Wir unterscheiden mit Candolle, Ledebour und Turc-
zaninow die Formen:
a glabrata Rchbch., DC. et Ledeb.
Blüthen- und Fruchtexemplare von Irkutzk (Schtschu-
kin und Turezaninow).
D tomentosa DC. et Ledeb. (= В lanata Koch., =
C. capitata Koch. syn.).
Blüthen und Fruchtexemplare vom Baicalsee (Radde);
y capitata DC. et Ledeb. (= var. y discoidea Koch.,
= var. flosculosa Bess., = Cin. capitata Wahlbrg. =
Cin. fulva Stev.).
Blüthen- und: Fruchtexemplare von Irkutzk (Helm.),
von den Alpen am Flusse Tessa (Kusnetzoff) und von
Wiluisk (Baron Maydell).
445
Ausserdem lagen uns vor: von der’ Form « glabrata:
Exemplare aus Salzburg, aus Steyermark, und aus Krain;
von der Form В tomentosa: Exemplare aus Guriel
aus Ungarn, aus Piemont, aus der Dauphinée, aus der
Schweiz und aus Tyrol; von der Form y cap?tata: Exem-
plare aus dem Distriet Kola, aus dem Caucasus, aus
Ungarn, Bóhmen und von den Ital. Alpen.
C. aurantiaca Hoppe ist eine sehr vielgestaltige Pflan-
ze und ausser den angegebenen drei Hauptformen sind
noch Mittelformen gut zu unterscheiden. Solche Ueber-
gangsformen von der var. « zu ß lagen uns vor: vom
Jenissei (Lessing), vom Baicalsee (Radde) und mehrere
von Irkutzk (Speransky?). Auch zeigen einzelne üppige
Formen der var. В tomentosa schon grosse Aehnlichkeit
mit Cin flammea Turez. und kónnen gleichsam als Ueber-
gangsformen zu dieser nahe verwandten Art gelten.
164. Cineraria flammea Turcz.
— Senecio flammeus DC., — Cineraria ignea Fisch.
in herb.
Ledeb. fl. ross. II. p. 647. DC. prodr. VI. p. 362.
Turez. fl. baical. dahur. IL. p. 98. Maxim. primit. pag.
167. No 429. Rgl. tentam. p. 93. No 287. N
Blüthen- und Fruchtexemplare von Nertschinsk (Sen-
sinoff), von Nerschinskoi Sawod (Kusnetzoff und Sosnin,,
aus Davurien (Gesnokoff, Treskin und Weslopolozoff), aus
Davurien zwischen den Flüssen Argun und Gasimur
(Radde), aus dem Burejagebirge (Radde), von der Damga
und vom Sungatschi (Maack) und vom Amur (Maximo-
wicz); ausserdem aus «Sibirien» (Schangin und Taskin).
446
165. Cineraria palustris L.
== Senecio palustris DC.
Ledeb. fl. ross. П. p. 648. DC. prodr. VI. p. 363.
Turez. fl. baical. dahur. I. p. 99. Rel. tentam в. 93
J€ 286. Capt. Beechey's voyage pag. 126. B. Seeman
ic. pag. 34. № 127. Torr et Gray 1. e. Ш. pam 03.
Schrenk’s Reise II. p. 508 № 127. Rupr. flor. Samojed.
р. 44. № 171. Rupr. Ueber die Verbreit. der Pflanz.
im nördl. Ural. p. 65. No 142.
a genuina.
Blüthen- und Fruchtexemplare von Irkutzk (Schtschu-
kin), von Tibilti und von der Selenga (Turezaninow), von
Nertschinsk (Sensinoff), von Nertschinskoi-Sawod (Kus-
netzoff), aus Davurien (Sosnin), vom Sungatschi und
vom Kengkasee (Maack), von Jakutzk d.d. 11 Juli 1859
und von der Amga d. d. 12 Juli 1859 (Stubendorff),
von Ochotzk (Merk), von Nischne Kolymsk (Scharypow)
und von der Boganida (Middendorff).
В congesta Hook. (= Cin. congesta В. Br.).
Blüthen- und Fruchtexemplare vom Ausflusse des Tai-
myr (Middendorff) ein Exemplare von Parry im Herb.
Mertens und Originalexemplare aus Brittisch-Nord-Ame-
ka (Hook. fl. bor. Amer.).
y lacerata Ledeb. . (= Cineraria laciniata Fisch. in
herb. — S. Kalmii Less.).
Blüthen- und Fruchtexemplare vom Taimyr (Midden-
dorff), von der Ishiga (Kruhse), von der- Eschscholtzbai
und vom Kotzebuesund (Choris und Eschscholtz) und
aus Kamtschatka (Rieder und Steller). — Hieher gehórt
auch, nach den uns vorliegenden Exemplaren von der
447
Insel Kolgujew und aus dem kleinen Samojedenlande
(Ruprecht), der S. arcticus Rupr. fl. Samojed. № 171.
Ausserdem lagen uns noch viele Exemplare, nament-
lich der genuinen Form, vor, so aus der Kirgisensteppe
(Herb. Ledeb.), aus dem Altai (Bunge, Gebler, Koptjeff
und Ledebour) von Omsk (Haupt), aus dem Süd - Ost -
Ural (Lehmann), aus «Sibirien» Schangin und Sievers),
aus Schweden, aus Norddeutschland, vom Saskatshawan
(Bourgeau) und aus Britt. Nord-Amerika (Hook. fl. bor.
amer.).
C. palustris L.' ist ebenfalls eine sehr vielgestaltige
Pflanze, bei der man ausser den oben angegebenen Haupt-
formen noch behaarte und unbehaarte, schmalblättrige und
breitblättrige, robuste und gracile Formen unterscheiden
kann. Es gibt darunter Formen, wie die glatte und hoch-
gewachsene Form von Tibilti (Turez.), welche von der
C. pratensis var. polycephala Rgl. (= С. subdentata
Bunge), nur schwer zu unterscheiden ist.
PLORULA BLISABETHGRADENSIS.
ADDITAMENTUM AD FLORAM CHERSONENSEM,
seu
Enumeratio plantarum circa urbem Elisabethgrad, pagum
Elisabethgradkam et in vicinis sponte crescentium.
Auctore
Еролвро a LINDEMANN.
VORWORT.
Das kleine unregelmàssige Landdreiek, welches unter .
dem 49°— 51° der Länge und dem 49° der Breite, von
der Stadt Elisabethgrad (Gouv. Cherson) aus, nach Nor-
den sich an das Gouvernement Kiew bei Nowomirgo-
rod und, naeh Osten, bei Knjukow sich an das Gouver-
nament Poltawa lehnt, wie auch eine kleine Strecke von
Elisabethgrad nach Südost bis Kucowka, waren in den
Jahren 1863 —1866 das Feld meiner botanischen Unter-
suchungen.
449
Wenn auch das Chersonsche Gouvernement, besonders
in frühern Jahren wiederholt untersucbt wurde, so ge-
schah dieses doch fast ausnahmslos nur in dem westlichen
und südlichen Theile desselben, der nordóstliche Theil
hingegen, welcher nur weniger Interessantes zu ver-
sprechen schien, blieb daher auch fast ganz unberück-
sichtigt. Diese Lücke in der Flora Russlands auszufüllen,
war die Aufgabe dieser Schrift.
In der Flora rossica sind überhaupt für das Gouverne-
ment Cherson nur 464 Arten angegeben, eine ungemein
geringe Anzahl, wenn man bedenkt, wie fleissig hier am
Ende des vorigen und in den ersten Decennien dieses
Jahrhunderts gesammelt wurde, jedoch sind die Nach-
richten über die Resultate dieser Forschungen nur sehr
spärlich in der botanischen Literatur vertreten.
Nach Ledebour’s Flora rossica sind überhaupt für das
Gouvernement Cherson angegeben worden:
1. von Pallas (Reise durch verschiedene Statthalterschaf-
ten des russischen Reichs 1774 — 1776) 3 Arten.
2. Gmelin (Reise durch Russland zur Untersuchung der
drei Naturreiche 1774 — 1783) 2 Arten;
3. Güldenstädt (Reise durch Russland und im kaukasi-
schen Gebirge 1787 — 1794) 96 Arten;
4. Marschall a Bieberstein (flora taurico-caucasica 1808—
1819) 36 Arten;
5. Clarke (Travels in various countries of Europa 1813)
22 Arten;
N 2. 1867. 20
450
6. Besser (Enumer. plantar. hucusque in Volhynia, Po-
dolia et circa Odessam collectarum 1822) 60 Arten;
7. Eichwald (Naturhistorische Skizze von Lithauen, Vol-
hynien und Podolien 1830) 235 Arten;
8. Lang und Szowits (Herbarium ruthenicum) 17 Arten;
9. Ledebour (Flora rossica 1841 — 1851) selbstgesam-
melte Pflanzen 115 Arten;
10. Von Bóber, P. B. Meyer, d'Urville, Godet, Hass-
hogen und Tardent- zusammen 14 Arten.
Was Alex. v. Nordmann und J. Bertholdy ‘in unse- .
rem Gouvernement gesammelt haben, ist mir leider nicht
bekannt geworden. Wenn wir uns somit bisher nur mit die-
sen spärlichen Nachrichten über die cherso nsche Flora
begnügen mussten, so, hoffe ich, wird auch dieser kleine
Beitrag nicht unwillkomen sein. Mein Verzeichniss um-
fasst 860 Arten, worunter nur 270 der von Ledebour
angeführten, die übrigen 194 in der Flora rossica für das
Gouv. Cherson aufgenomenen, scheinen dem westlichen
und vorzüglich dem südlichen Theile desselben, den Li-
manen und dem Meeresufer anzugehören.—Die grösste
Aufmerksamkeit habe ich unter andern den Varietäten
geschenkt, um zu zeigen: namentlich welche Formen
der einzelnen Arten mir hier vorgekommen sind. Viel
Mühe hat mir auch eine Sammlung der russischen Pflan-
zenbenennungen gekostet, namentlich derjenigen, wel-
che hier beim Volke die gebräuchlichsten sind, doch ha-
be ich auch kein Bedenken getragen, viele echt russische
451
Benennungen mit in das Verzeichniss aufzunehmen, die
schlechten, aus Uebersetzungen entstandenen, hingegen
so viel als móglich vermieden.
Meine phänologischen Beobachtungen haben sich bis-
her aus Mangel an Zeit nur auf die Blüthenperiode der
einzelnen Arten beschränken müssen (5); mit der gróss-
ten Sorgfalt bin ich diesen Beobachtungen gefolgt und
hoffe, dass auch sie einiges Interesse haben werden; bei
vielen seltenen und vereinzelnd vorkommenden Arten
habe ich freilich einstweilen nur den Tag, an welchem
ich die Pflanze blühend gefunden habe, angeben kön-
nen. Wenn es mir vergönnt sein sollte, noch einige Zeit
in hiesiger Gegend zu weilen, so behalte ich mir vor, die
phänologischen Beobachtungen in Zukunft nach grös-
serem Massstabe anzustellen, wozu ich vorzüglich durch
die zahlreichen schäzbaren Schriften des Herrn Akademi-
kers K. Fritsch in Wien, welcher mich mit denselben
zu beschenken, die ausserordentliche Güte hatte, ange-
regt worden bin. Zum grössten und verbindlichsten Dan-
ke fühle ich mich noch ausserdem verpflichtet Sr. Exe.
Herrn Prf. Rud. von Trautvetter, Direktor des Kais. bo-
ten. Gartens zu St. Petersburg und Herrn Prof. Jos.
Paniei zu Belgrad in Serbien für kritische Beurtheilung
zweifelhafter Arten, wie auch dem emerit. Geistlichen zu
Fedwar, H. Joh. Sorokin, welcher seit mehr als 40 Jahren
die hier beim Volke gebräuchlichen Pflanzennamen sam-
melt und mir seine Verzeichnisse zu benutzen erlaubte.
(1) Die Zeit der Blüthe ist immer nach dem Julianischen Kalender
angeführt.
297
452
Der von mir in botanischer Hinsicht untersuchte Theil
des chersonschen Gouvernements, welcher zwar das
Quellengebiet der Flüsse Ingul und Ingulez ist und im
Östen an den Dnepr grenzt, ist eine mehr oder weniger hü-
gelige, höchst wasserarme Steppe, denn in den Sommer-
monaten trocknen die hier noch ganz unbedeutenden
Flüsse, stellweise, fast gänzlich aus; in den tiefsten Grä-
ben undErdschluchten sieht man nirgends Wasser und selbst
ein sumpfiger Boden erscheint nur als das Resultat der
zeitweise ausgetrockneten Wasserstellen. Abdämmungen
der Flüsse bilden häufig flache Teiche, welche einen
schlammigen Schwarzerdeboden haben, von den Heer-
den zur Tränke benutzt, kaum irgend eine Vegetation
aufkommen lassen. Schöne Laubwälder ziehen sich
läugst der NO Grenze des Gouvernements hin, nament-
lich in der Umgegend von Elisabethgradka ('), ohne
jedoch bedeutende Dimensionen anzunehmen, obgleich es
noch sichtbar ist, dass sie einst im Zusammenhange
standen; einige Meilen vor Elisabethgrad hört schon jede
Waldformation auf; daher haben die Wälder, welche in
dem Bereiche dieser Betrachtungen liegen, ein besonde-
res Interesse, indem sie zu den südlichsten im europäi-
schen Russland gehören.
Der Boden ist meist Schwarzerde mit lehmiger Un-
terlage, am Dnepr und Ingul häufig felsig oder san-
dig, um Elisabethgrad grösstentheils sandig, wo er je-
(1) Elisabethgradka oder Michailowka (mein Wohnort, 34 Werst von
der Stadt Elisabethgrad), eine ehemalige Kriegskolonie, jetzt ein
ungefähr 5 Werst langes Dorf mit mehr als 5000 Einwohnern.
453
doch durch jährliche bedeutende Düngungen, indem hier
im Herbste Cavalleriekampamente stattfinden, schon
sehr anKraft gewonnen und stellweise auch schon so viel
Humusschicht gebildet hat, um eine leichte aber üppige
Baumvegetation zu tragen.
Das Klima zeichnet sich hier durch seine Unbestän-
digkeit aus. Der Winter ist bisweilen fast gänzlich schnee-
los und gelinde (wie der heurige), oder auch wieder ein
strenger, indem grosse Schneemassen monatelang die
Steppe bedecken. Der Sommer ist zuweilen sehr heiss
und trocken, so dass die Erdrinde berstet und schon am
Ende Juni's auf mageren Steppen jede Vegetation versengt
ist, bisweilen aber auch wieder kühl mit tàglichen Re-
genschauern, die sich meist Nachmittags einstellen; die
Abende und Nächte sind verhältnissmässig fast immer
sehr kalt. Die Winde springen beständig um und verur-
sachen im Sommer oft plötzlich ungeheuere Staubwol-
ken, welche so weit das Auge reicht dahinziehen, oder
in schneereichen Wintern den mit Recht so sehr gefürch-
teten Schneesturm.
Die Pflanzenformen zeichnen sich von denen Deutsch-
lands, Belgiens und Frankreichs hauptsächlich durch eine
grössere Ueppichkeit aus, was seinen Grundin dem hier
theils noch jungfräulichen Boden hat. Der grosse Was-
sermangel verleiht unserer Flora ein eigenthümliches Bild,
mit verhältnissmässig stark vorherrschenden Wald - und
Steppen- und nur wenigen Sumpf- und Wasserpflanzen,
wenn wir noch das, was an Häusern, Zäunen, auf Fel-
sen und Schutthaufen wächst, hinzuziehen, so stellt sich
454
das relative Verhältniss derselben ungefähr folgender
»
»
»
»
nel
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&Euomutmsg
Hof- Zaun-Fels-Schuttpflanzen.
Massen dar
455
Tabelle, welche nach den Familien die Zahl der 1—2 jah-
rigen, der ausdauernden, strauch- und baumartigen Ge-
wächse veranschaulicht.
I. DicoTYLEDONEAE. oci p |Sum-
1. Thalamiflorae.
Ranuneulaceae 5 Au ei 26
Nymphaeaceae. — 22 |—]| 2
Papaveraceae . 3 1|—| 4
Fumariaceae . 2 3 um
Cruciferae . 38 120102050
Resedaceae . 1 Sl NA
Violaceae . 1 ganze 10
Polygaleae . om 11—| 1
Sileneae. 5 4722
Alsineae . 4 6 | —| 10
Lineae 2 Их
Malvaceae . 5 ее
Tiliaceae — — Jor
Hypericineae . — SES
Acerineae . — — 3. 8
Geranieae . i 3 и
Zygophyllaceae . — 4 | — 1
69 86 | 41159
2. Calyciflorae.
Celastrineae. . — — | 21 2
Rhamneae. . — | 1| 1
Papilionaceae . 10.135 | 8153
Amygdaleae. . — | — | 6] 6
Rosaceae. — 17 9| 26
Pomaceae . — — | 5| 5
Oenothereae. . 1 | 6
Ceratophylleae. . —|—12| 2
Lythrarieae . 1 2;—| 3
456
Tamariscineae. —
Cucurbitaceae . Lus
Selerantheae: u (o ome M 1
paronychiede i te sen) cen ere 4
Crassulaceae. . —
Tübesiaceaes man en en e UU
ÜUmbellferae PSS es eee
Corneae . —
Loranthaceae . —
Lonicereae . DÜNEN HR —
Rubiaceaeto s Ma sae SS 1
ILS] ecl el
Valerianeae.
Dipsaceae . AE POLE NO ets
Cassiniaeeae ni.) sy. S N 48
Gampanulaceaeı Au). 2... 2
оо > £. Q5 co —
3. Corolliflorae.
Primulaceae
Oleaceae.
Apocyneae .
Asclepiadeae .
Gentianeae .
Polemoniaceae
Convolvulaceae
Cuscuteae .
Asperifolieae .
Solanaceae .
Serophulariaceae .
Orobanchaceae
Verbenaceae .
Labiatae.
Plumbagineae.
Plantagineae .
| el
om! | wt
eo
[2v]
—
IBS O2
CO = <> Q2 O» O0 m. DD > WE D&E
E
| com |
[JO =
Е |
>
ec
Bao
88.
cc
[JUL
457
A. Monochlamydeae.
Salsolaceae. Ap D
Amarantaceae .
Polygoneae.
Santalaceae.
Aristolochieae .
Euphorbiaceae.
Cupuliferae .
Salicineae .
Cannabineae
Urticeae .
Moreae . .
Ulmaceae .
Betulaceae .
Abietineae .
IIl. MoNocoTYLEDONEAE.
Typhaceae .
Aroideae.
l'emnacede se rene US C Ws
Najadeae.
Juncagineae
Älismaceae.
Butomaceae .
Orchideae .
Irideae .
Smilacineae
Liliaceae
Colchicaeae
Junceae .
Cyperaceae.
Gramineae .
23
— | 31
See
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c» c» BO M» RO Bo = CO d BO вю
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4 es
Bil) 23.12.1197
0.1.46. || 66
23 |126 | — 149.
269 |548 | 73 860_
458
Das Verhältniss der einzelnen Familien zur Gesammtzahl
der Arten:
Cassiniaceae.
Gramineae.
Papilionaceae.
Cruciferae, Labiatae.
Umbelliferae.
Serophularieae.
Asperifolieae.
Cyperaceae.
Ranunculaceae, Rosaceae.
Salsolaceae.
Liliaceae.
Sileneae.
Polygoneae.
Salicineae.
Violaceae, Alsineae, Rubiaceae, Campanulaceae.
Malvaceae, Geraniaceae.
Euphorbiaceae.
Amygdaleae, Oenothereae, Solanaceae, Orobanchaceae,
Irideae.
Fumariaceae, Pomaceae, Crassulaceae, Lonicereae, Plan-
tangineae.
Papaveraceae, Lineae, Dipsaceae, Primulaceae, Cuseuteae,
Typhaceae, Junceae.
Hypericineae, Acerineae, Lythrarieae, Paronychieae, Va-
lerianeae, Oleaceae, Gentianeae, Plumbagineae, Ama-
rantaceae, Cupuliferae, Lemnaceae, Orchideae, Smi-
lacineae.
Nymphaeaceae, Celastrineae, Ribesiaceae, Ceratophylleae,
459
Corneae, Apocyneae, Convolvulaceae, Santaleae, Aristo-
lochieae, Cannabineae, Urticaceae, Ulmaceae, Lemna-
ceae, Najadeae, Juncagineae, Alismaceae, Colchicaeae.
о Resedeae, Polygaleae, Tiliaceae, Zygophyllaceae, Rham-
neae, Tamariscineae, Cucurbitaceae, Sclerantheae, Lo-
ranthaceae, Asclepiadeae, Polemoniaceae, Verbenaceae,
Moreae, Betulaceae, Abietineae, Aroideae, Butomaceae.
Verzeichniss derjenigen Schriften, welche bei Bearbeitung
dieser Florula benutzt und citirt worden sind.
1. Besser V. S. Enumeratio plantarum hucusque in Volhy-
nia, Podolia, gub. Kioviensi, Bessarabia eistyriaca et circa
Odessam collectarum. Vilnae 1822.
2. —— Y. S. Tentamen de Abrotanis seu de sectione
II Artemisiarum Linnaei. In Mém. de la Soc. des Natur. de
Moscou. Tom. IX. 1834.
3. Buhse Fr. Aufzählung der auf einer Reise dureh Trans-
caucasien und Persien gesammelten Pflanzen. In Nouv. Mém.
de la Soc. des Natur. de Moscou. 1860.
A. Bunge Alex. a. Reliquiae botanieae s. enumeratio plan-
tarum in itinere per deserta Asiae mediae ab Alex. Lehmann
annis 1839 — 1842 colleetarum. Dorpati 1847. In Arbeiten
des Naturforschenden Vereins zu Riga 1847.
5. Gzernajew В. Conspectus plantarum cirea Charcoviam et
in Ucrania sponte erescentium et vulgo cultarum. Charcoviae
1859.
6. De Gandolle A. P. Regni vegetabilis systema naturale.
Parisiis 1818 — 1821.
7. —-— A. Prodromus systematis naturalis regni vege-
tabilis. Parisiis 1834 sq.
460
8. Downar N. Enumeratio plantarum cirea Mohilewiam ad
Borysthenem collectarum. In Bull. de la Soc. des Natur. de
Moscou 4861. M I, 1862 № II.
9. Eiehwald E. Naturhistorische Skizze von Lithauen, Vol-
hynien und Podolien. Vilna 1830.
10. Fleischer J. G. und Lindemann Em. Flora der deut-
schen Ostseeprovinzen. Mitau und Leipzig 1839. Zweite Auf-
lage von Alex. v. Bunge.
44. Gaudin J. Agrostographia helvetica. Genevae 1811.
12. Hayne Fr. Gottl. Getreue Darstellung der in der Ar-
zneikunde gebräuchlichen Gewächse. 1805.
13. Herder Fr. Plantae Raddeanae Monopetalae. In Bull.
de la Soc. des Natur. de Moscou. 1864. I, 4865. II.
14. Heugel C. A. In Arbeiten des Naturforscher-Vereines
zu Riga |, 1847.
15. Hoffmann G. F. Deutschlands Flora. Erlangen 1794 —
1804.
16. Hoppe D. H. Caricologia germanica. Leipzig 1826.
17. Koch. Synoptis florae germanicae, helveticae ete. 1834.
18. Karelin G. und Kirilow J. Enumeratio plantarum in
desertis Songoriae orientalis et in jugo summarum alpium Ala-
tau anno 1844 collectarum. In Bull. de la Soc. des Natur.
de Moscou 1842 II, III. (In fontibus ad Floram rossicam Le-
debourii ex errore typographico 1824).
49. Kaufmann N. Московская флора. Москва 1866.
20. Knapp. J. A. Prodromus florae Comitatus Nitriensis.
In Verhandl. der Kais. Kónig. zool. botan. Gesellschaft zu
Wien. 1865 I. II.
21. Kunth C. S. Agrostographia synoptica. Stuttg. et Tu-
bingae 1833—1537.
22. Lamarck. Encyclopédie méthodique. Paris. 1784—1790.
461
23. Lamarek et De Candolle. Flore francaise. Paris.
1805 —18106.
24. Ledebour C. Flora altaica. Berolin. 1829—1833.
25. —— C. Flora rossica. Stuttgart. 1841—1854.
96. Leers J. D. Flora Herbornensis. Allob. 1789.
27. Marschall a Bieberstein L. B. F. A. Flora taurico-
eaueasica. Chareoviae 1808 — 1819.
28. Meyer C. A. Verzeichniss der Pflanzen, welche in
den Jahren 1829 u. 1830 im Caucasus u. am westlichen Ufer
des kaspischen Meeres gefunden worden sind. St. Petersburg
1831.
29. —— C. A. Ueber Zimmtrosen. In Мет. de l'Acad.
des sciences de St. Petersbourg V. VI.
30. Meyer E. Synopsis Juncorum. Göttingae. 1822.
31. Mertens und Koch J. C. Röhlings Deutschlands Flora.
Frankfurt a. M. 1823 — 1833.
32. Neilreich A. Nachträge zur Flora von Nieder-Oestreich.
Wien 1866.
33. Presl fratr. Flora Cochica. Pragae. 1819.
34. Regel E. Aufzählung der von Radde in Baikalien, Da-
hurien u. am Amur gesammelten Pflanzen. In Bull. de la Soc.
des Natur. de Moscou 1861. III. IV. 1862 I.
35. —— E. Uebersicht der Arten der Gattung Thali-
etrum, welche im russischen Reiche u. in den angrenzenden
Ländern wachsen. In Bull. de la Soc. des Natur. de Moscou
1864. I.
36. Reichenbach L. Monographia generis Aconiti. Lipsiae.
1820.
37. Rómer J. J. et Schultes J. A. Systema vegetabilium,
Göttingae 1817 — 1830.
38. Roth A. G. In Schraders Journal für die Botanik 1803.
462
‘39. Roth A. С. Catalecta botanica. Lipsiae 1797 —1806.
40. Seringe N. C. Melanges botaniques. Bern 1849.
41. Skalkowski A. Опытъ хозяйственной статистики Hono-
poceiüekaro края. O1ecea 1853.
32. Steven Ch. Verzeichniss der auf der taurischen Halb-
insel wildwachsenden Pflanzen. In Bull. de la Soe. des Na-
tur. de Moscou. 1856 — 1857.
43. Taraezkow. N. Каталогъ высушенвыхъ pacreuiü Bo-
ронежской флоры. 1852—1855. In Betreff einiger russischen
Pflanzenbenennungen.
44, Trautvetter E. В. von, Enumeratio plantarum Soongo-
ricarum a D-re A. Sehrenk annis 1840— 1843 collectarum.
In Bull. de la Soc. des Natur. de Moscou. 1860 I. II.
A5. Turezaninow N. Flora baicalensi - dahurica. In Bull.
de laSoc. des Natur. de Moscou 1842 — 1856.
46. Weinmann J. A. Enumeratio stirpium in agro Petro-
politano sponte erescentium. Petropoli 1837.
A7. —— J. A. Observationes quaedam ad floram ros-
sicam (Tambow) spectantes. In Bull. de la Soc. des Natur.
de Moscou 1837. VII.
48. Willdenow. G. L. Enumeratio plantarum horti reg.
botan. Berolinensis cum supplemento. Berolini 1809.
49. —— С. L. Species plantarum. Berolini 1797—
1810.
50. Wimmer et Grabowski. Flora Silesiaca.
463
Classis I. DICOTYLEDONEAE.
Subclassis I. Thalamiflorae DC.
A. Dialypetalae Endl.
Ordo 1. RANUNCULACEAE Juss.
4, Clematis L.
1. integrifolia L. ross. Стумустъ. In sylvis frequens;
flor. 10 Mai—15 Jul. 2.
D grandiflora Bess. (Enum. plant. Volhyn. etc.
pag. 47): floribus sesquimajoribus.
2. recta L. ross. Ломоносъ, жигунецъ. Inter frutices
et ad sylvarum margines; flor. 23 Maji — per totum
ани. таго fin. Jule.
2. Thalictrum L.
1. minus L. ross. Сузикъ, Василистникъ. In deserto,
pratis sylvaticis et ad sylvarum margines; flor. 15
Jun. —15 Jul. 4. Variat pedicellis fructum aequan-
tibus et duplo triplove longio ibus,
v4
Jacquinii Rgl. (Ueber die Art d. Gatt. Thalictr.
in Bull. d. Natur. d. Мозс. 1861 I. pag. 32): Cau-
le pedali— sesquipedali 2—4 folio; foliis ad cau-
lis basin confertis; foliolis subrotundis v. cune-
ato-subrotundis, subtus glabris.— Foliola 3-fida v.
3-dentata et paucidentata.
procerum Rgl. (l. с. pag. 33.). Caule elatiore
4— plurifolio; foliis sparsis, foliolis cuneato —subro-
tundis, subtus glaucis.—Foliola 3-dentata v. 3-fida,
plus minus dentata. Vaginae petiolorum saepe in-
tegrae. Flores plerumque penduli. Variat pedun-
culis fructiferis carpellis 2—3 longioribus.
464
С virens Rgl. (1. e. =В virens Koch Syn. pag. 4).
Caule /,— 3 pedali, 3-plurifolio, foliolis cuneato
-obovatis v. subrotundis, utrinque flavo - virescen-
tibus. Folia in caule elatiore sparsa v. rarius in
speciminibus humilioribus ad basin caulis confer-
ta. Foliola acute trifida v. inciso - dentata. Pe-
tiolorum vaginae plerumque lacerae. Flores sae-
pe nutantes.— Th. collinum Wallr. (Sched. erit.
pag. 259, non Ledebourii flor. ross. I. pag. 11.
quod—Th. appendiculatum C. A. M.— Th. mucro-
natum Ledeb. differt a minori L.: carpellis stig-
mate elongato mox v. ab initio lineari (secundum
Regel l. c. pag. 36); pedicellis fructu 2—3 lon-
gioribus, stigmate magno late cordato, margine
ciliato v. lacero (secundum Steven : Enum. plant.
in, Taur. зр. enese- Ne 2, 3)
Th. viperinum Andrz. (Nouv. Mém. d. 1. Soc.
d. Natur. d. Mosc. 1832 pag. 336), quod, sieut
Andrzejovski affirmat, ab in colis gub. Chersonen-
sis contra morsum viperae feliciter usitatur, syno-
nymon esse videtur.
Th. mucronatum Ledeb. et Th. viperinum
mihi tantummodo e descriptionibus nota.
2. angustifolium Г. ross. рутвица, яволникъ. In syl-
vaticis; flor. 15 Jun.— 3 Jul. 4.
« stenophyllum Wimm.-et Grab. (flor. Siles. II. pag.
157.) foliolis foliorum inferiorum linearibus, acu-
minatis, superiorum fere filiformibus.
В heterophyllum Koch. (Syn. flor. german. I. pag.
6.) foliolis foliorum inferiorum oblongis, supe-
riorum linearibus, indivisis v. terminalibus 3-fidis.
465
y laserpitiifolium W. (Enum. hort. Berol. suppl. pag.
40): foliolis omnibus oblongis, foliorum superio-
rum paulo angustioribus, indivisis v. terminali-
bus 3-fidis.
3. Anemone L.
1. ranunculoides L. ross. козелецъ. In sylvis et ne-
moribus ubique copiose; flor. 8—15 Apr. 1864,65;
30 Mart.—25 April, 66. 2.
2. sylvestris L. ross. бфлый cont, бфлый прикритъ,
овечье рунечко. In sylvis et fruticosis communis. 2.
a grandiflora MB. (flor. taur. caucas. III. pag. 377):
sepalis duplo majoribus, constanter emarginatis
5—7; flor. 10—30 Maj. In sylva Ploski pauca
specimina florentia legi 26 Sept. 66.
ß parviflora Bess. (Enum. plant. Volh. pag. 70.):
sepalis multo minoribus, ovatis v. elliptico-subro-
tundatis, quandoque plus minus emarginatis. Villo-
sitas caulis et petiolorum semper notabilis; flor.
3 Maji.
4. Pulsatilla Tourn.
1. patens Mill. ross. проетрфлъ, ветреница, сонъ. In
sylvaticis apricis; flor. 18 Mart. 64; 16 Apr. 65;
25 Mart. —17 April. 66. &.
2. pratensis Mill. ross. idem. In pratis siccis; flor.
. 20 Apr.— 3 Maj. 2.
3. vulgaris Mill. ross. idem. In pratis siccis apricis;
flor. 3—6 April Z.
5. Adonis L.
|. vernalis L. ross. Горицвфтъ, заячй wars. In syl-
vaticis aprieis et in deserto copiose. &. (Deco-
ctum radicis contra hydropem multoties maximo
No 2. 1867. 30
466
cum effectu in usum vocavi.— Si non meruit va-
rietates, tunc distinguo lusus.
. major. Floret 27 Mart.— 26 April. ab altero differt
praecocitate floris, petalis 2— 3 latioribus.
Ad. vernalis В major Weinm. (Observat. quaed.
bot. ad flor. ross. spect. in Bull. d. Natur. de
Mose. 1837. № УП. pag. 63) diversa, de qua
clar. Auctor dit: Vegetior; caules ramosi, 12—17”
alti; folia multo majora; pinnulae parum latiores;
petala angustiora; habitus laxior; flor. Junio.
. minor. Floret 1—16 Maj. Sine dubio forma typica,
sicut in variis Europae partibus communis. Apud
nos forma serotina.
Huc pertinet planta Marschallii (flor. taur. cau-
cas. П. pag. 23). flore minore, superne magis ra-
mosa, foliorum laciniis ultimis abbreviatis.
6. Ceratocephalus Mónch.
1.
orthoceras DC. ross. Майскй репятекъ. In deserto
solo argillaceo et locis incultis passim copiose. Flor.
15 Mart. 64; 22 — 30 Apr. 65; 30 Mart.— 6 Maj. 66.
Quandoque herba mense Novbr. iterum virescit.
63 — Q.
7. Ranunculus L. ross. Лютикъ, жабникъ.
1.
aquatilis L. In lacubus; flor. 5—15 Maj. 2.
ß pantothrix DC. (Syst. I. pag. 235): foliis om-
nibus capillaceo — multipartitis.
. Ülyricus Г. In pascuis et sylvis rarus; flor. 15
Maj.—5 Jun. 2.
. Ficaria L. ross. чистякъ, заяй салатъ. In locis
semiexsiccalis; flor. 6—20 Apr. 2.
467
B folis cordatis, lobis baseos incumbentibus. Fica-
ria calthaefolia Reichb.
4. auricomus L. In sylvis et nemoribus ubique; flor.
19 Apr.—10 Maj.— 2.
a typicus Kaufm. (Московек. флора pag. 28): foliis
radicalibus (reniformibus) indivisis crenatis v.
multifidis (3 —9); laciniis foliorum caulinorum li-
nearibus.— Variat floribus majoribus et duplo mi-
noribus.
ß fallax Wimm. et Grab. (flor. Siles. Il, pag. 128):
Caule elatiore et crassiore, foliis majoribus, la-
einiis foliorum caulinorum inferiorum late-lanceo-
latis, a medio ad apicem utrinque 6 — multiden-
tatis, foliis supremis in lacinias lineares divisis.
R. auricomus L. var. incisifolius Rupr.
5. acris L. ross. bakit лютикъ. In pratis rarissime;
flor. 12 Jun. >.
6. polyanthemos L. ross. порпличникъ. In sylvis et
nemoribus ubique; flor. 30 Apr.—15 Jul. 2.
7. repens L. In humidis; flor. 8—Maj.—5 Jun. 2.
ß glaber Mihi. Omnibus in partibus glaber.
R. lucidus Poir. (in Lam. Encycl. VI. pag. 113).
8. sceleratus L. ross. нарывная трава. In locis inun-
datis, semiexsiccatis, paludosis; flor. 2—25 Maj. ©.
8. Caltha L.
1. palustris L. ross. crbuokyps, курослБпъ, курячья
слБпота, калужница, желтоголовикъ MaioBKa. In
pratis humidis, ad aquas; flor. 10—18 April.
a communis. Turez. (flor. Бас. dahur. I. pag. 61).
floribus 5- sepalis; foliis obscure crenatis, car-
pellis circiter 10 in stylum longum attenuatis.
30*
468
9. Nigella L.
4. arvensis L. ross. чернушка. In declivibus post mes-
sim prope Elisabethgrad uno in loco copiose; flor.
10 Jul.
10. Aquilegza. L.
|. vulgapis L. ross.: орлики, голубки, водосборъ, ок-
самитъ. In hortis rara. (Teste J. Sorokin,); flor.
Jul. 22
11. Delphinium L.
1. Ajacis L. ross.: pasHouséTs. In cultis prope Elisa-
bethgradkam et Nowomirgorod rarum, forsan ex
hortis aufugum; flor. 10 Jun. Variat floribus coeru-
leis et albis. ©.
2. Consolida L. ross.: вокирки, выгольникъ, острожа,
коникъ, флолетовой живокостъ. Inter segetes, in
agris, pratis, desertis, ad vias; flor. per totum Ju-
nium — Octobr. >.
42. Aconitum L.
1. Anthora L. ross.: борепъ, Boponiii глазъ. In sylva
Ploski; flor. 20 Aug.—4 Septb. 2.
6 eulophum Reichb. (Monogr. pag. 69. Illustr. tab.
LXI.): foliorum laciniis falcatis.
2. Lycoctonum L. ross.: волкобой, тосекъ, царь Tpa-
Ba, прикритъ, яровитое зелье. In sylvula Kruglik,
nec non circa Elisabethgrad; flor. 19 Jun. — 2
Jul eee
«x Mycoctonum Rel. (Bull. d. Natur. de Mose. 1861.
Ш.): floribus ochroleucis.
469
Ordo 2. NyMPHAFACEAE DC.
13. Nymphaea L.
t. alba L. ross.: лотатье. In lacubus prope Pawlowsk
(teste Dr. Zubkow); flor. Jul. 2.
14. Nuphar Sm.
1. luteum Sm. ross.: кубышка, кувшинка. In lacu
prope pagum Berka haud proeul ab Alexandrowka
(teste J. Sorokin); flor. Jul. Aug. 9.
Ordo 3. PAPAVERACEAE DC.
15. Papaver L. |
1. Rhoeas L. ross.: полевой макъ. In cultis rarum;
flor. 10—25 Jun. ©.
2. somniferum L. ross.: огородный Mak». In hortis
oleraceis quasi spontaneum; flor. 13—25 Jun. ©.
16. Chelidonium L.
1. majus L. ross.: чистотфлъ, красномолочникъ, ко-
ровья трава. In ruderatis et nemoribus; rarissime
ad sepes; flor. 1 Maj. —Jun.—30 Aug. 2.
a vulgare Kaufm. (Московск. флора pag. 3T); seg-
mentis foliorum suborbiculatis ellipticisve.
17. Glaucium Tourn.
1. corniculatum Curt. In ruderatis, graminosis, ad do-
mos et inter segetes frequens; flor. 26 Maj. — 22
Septb. ©.
a phoeniceum MB. (flor. taur. caueas. Ш. pag. 362):
petalis phoeniceis.
3 flaviflorum Ledb. (flor. ross. I. pag. 93): peta-
lis flavis. |
y tricolor Ledb. (l. e.): petalis phoeniceis (auran-
tiacis), basi macula atra nimbo albo cincta.
470
Ordo 4. FumArlacEAE DC.
18. Corydalis DC.
1. Marschalliana Pers. ross.: pact. In sylvis copiose;
flor. 20 Mart. — 8 Maj. 64; 14 — 95 Apr. 65; 30
Mart.—14 Apr. 66. 2.
Variat laciniis foliorum latioribus et angustioribus,
basi attenuatis et cuneatis. Si vera est species haud
aegre dignoscitur a subsequente segmentis foliorum
mediis integris v. semel, rarissime bis, profunde in-
cisis et floribus sulphureis. Altera nota, sicut: sta-
tura altior, caulis supra medium diphyllus, vix bona.
In C. cava Schweigg. segmenta foliorum media in-
ciso-multifida, flores purpurascentes aut alhi.
C. cava Schweigg. var. Marschalliana Trautv.
2. cava Schweigg. ross.: хохлатка. Cum praecedente
frequens; flor. 1 Apr.—10 Maj. 2.
© genuina.
D australis Mihi. Si re vera varietas est, differt:
statura altiori 1—2 pedali, caule plerumque supra
medium diphyllo. Limites inter utramque tamen
vix dantur.
3. solida Gaud. ross.: головастикъ, бобовокорень, зем-
ляные орфшки. In sylvis abundat; flor. 8 Mart. —
18 Aprl. 2.
a typica Rgl. (Аш. der v. Radde im Baic. Dahur.
gesamm. Pflz. in Bull. des Natur. de Mosc. 1861.
III. pag. 139): foliorum segmentis cuneato-oblon-
gis, apice integris v. 2—4 lobis. Variat floribus
albis proqe Nawomirgorod.
v latisecta Rgl. (1. c.): foliorum segmentis cuneato-
obovatis, apice integris v. 2—4-lobis.
471
8 lineariloba Maxim. (Grim. pag. 37): foliorum seg-
ments linearibus v. oblongo-linearibus, integris
v. apice 2—3 fidis.
Fumaria Halleri MB.
49. Fumarıa L.
1. ТаШапн Lois. ross.: земляной дымъ, дымница,
дымнянка, полевая рута. In argillosis et inter se-
getes, annis 63, 64 copiose, 65 et 66 sat rara;
flor. 29 Apr.—10 Jul. ©.
2. parviflora Lam. Cum praecedente, attamen rarior,
eodemque tempore florens. Vix species propria et
forsan antecedentis varietas.
Fumaria officinalis L. apud nos non provenit.
Ordo. 5. CRUCIFERAE Juss.
20. Nasturtium RBr.
1. sylvestre RBr. ross.: mepyxa, Ad fluv. Inguletz.,
flor. 20 Jun. 2.
& pinnatipartitum Kaufm. (Московск. флора pag. 48):
folis omnibus pinnatipartitis v. pinnatis.
2. aureum Boiss. Ibidem; flor. 15 Jun. 4.
3. palustre RBr. Cum prioribus; flor. 15 Jun. 2.
21. Barbarea RBr.
1. vulgaris RBr. ross.: свирфпа, сурЪпица. Ш agris
prope Elisabethgrad rarissima; flor. Majo. ©.
22. Turritis Dillen.
1. glabra L. гозз.: вяжечка. In sylvis et fruticosis
ubique communis; flor. 20 Apr.—3 Jul. ©.
Variat forma humili et foliis radicalibus runcinato-
dentatis v. integerrimis.
472
23. Cardamine L.
1. pratensis L. ross.: креееъ, сердечникъ. In humi-
dis ad fontes rara; flor. Apr. 4.
2. Impatiens L. ross.: недотрога. In sylvis passim
copiose; flor. 18—30 Maj. ©.
94. Berteroa DC.
1. incana DC. ross.: бабичникъ, икотная трава, икот-
HUKb, бълоцвЪтъ, бъль. In deserto, ruderatis, ad
vias et sepes; flor. 15 Maj.—3 Novbr. ©).
Vulgo in leucorrhoea cum successu adhibetur.
D viridis Tausch. (Reichb. flor. germ. excurs. pag.
672): pubescentia sparsa et hine planta magis
viridis. In umbrosis.
95. Psilonema C. A. M.
1. catycinum C. А. M. In sylva Roski uno in loco
copiose, etiam in nemoribus prope Elisabethgrad;
flor. 3 Maj.—15 Jun. ©.
a calycibus persistentibus. Ledeb. (flor. ross.: I.
pag. 137.).
26. Alyssum L.
1. minimum L. In deserto, sylvis et in cultis; flor. 28
Apr.—18 Aug. ©.
27. Aurinia Desv.
1. saxatilis Desv. In saxosis prope Elisabethgrad ad
ripas fluv. Ingul; flor. 20 Maj.— 2. Ъ. (Legit Dr.
Zubkow.)
28. Draba L.
1. nemorosa L. ross.: сухоребрица, крупка. In agris
ad sylvarum margines; flor. 20—30 April. ©.
473
a leiocarpa Lindbl. (in Linnaea XIII. pag. 333): Si-
liculis glabris. — Variat caule simplici v. a basi
ramosissimo. D. lutea Gilib.
В hebecarpa Lindbl. (1. e.): Siliculis pubescentibus.
Quoad pedicellorum longitudinem admodum va-
riat. D. nemoralis Ehrh.
29. Erophila DC.
2. vulgaris DC. In locis aprieis prope Elisabethgrad;
flor. 10—18 Apr. (Legit P. Trawin.).
B Ledb. (flor. ross. I. pag. 155): Silieulis ellipticis,
utrinque rotundatis. |
30. Cochlearia L.
1. Armoraeia L. ross.: хрЪнъ. Ad domos, in hortis
et in deserto prope Elisabethgrad; flor. 20 — 30
Maj. 4.
Fructibus ellipsoideis, apud nos non maturantibus.
Excell. A. Skalkowski (Опытъ хозяйств. стати-
стики Новоросе. края pag. 314) dicit: Armoracia
in Rossia australi tantummodo in districtis ejus sep-
tentrionalibus cum successu colitur.
Roripa rusticana Gren. et Godr.
31. Thlaspi Dillen.
1. arvense L.. ross.: талабанъ, ярушка. ‚денежникъ,
голичокъ, вередникъ, клонецъ. Ubique in cultis et
ineultis; flor. 12 Apr.—22 Jun. ©.
z genuinum Mihi. Pedicellis siliculis longioribus.
В. gracile Mihi. Forma minor, gracilis, pedicellis
brevioribus. In sylva Cibulowa; flor. 1 Maj.
Thl. Baicalense DC.
474
Limites, secundum clar. Turez. (flor. baic. da-
hur. N. 43. 141.) inter Thl. arvense L. et Thl.
baicalense DC. omnino tolluntur.
32. Euclidtum RBr.
ile
syriacum RBr. In apricis, lapidosis, ad vias; flor.
18—23 Maj. ©.
33. Hesperis L.
I
tristis L. In graminosis et in deserto prope Elisa-
bethgradkam passim copiose; flor. 8—15 Maj. 2.
2. matronalis L. ross.: душистая вечерница, ночная
красавица, ночная ф!алка. In fruticosis sat rara;
flor. 20 Maj. — 20 Jun. 2.
ß Ledb. (flor. ross. I. pag. 172): Siliquis glan-
duloso-pilosis, foliis inferioribus dentatis.
H. sibirica L.
34. Sisymbrium L.
1
officinale Scop. ross.: гулявникъ, сухоребрикъ. In
ruderatis, incultis, ad vias et domos; flor. 15 Jun.—
25 Octbr. (3.
. strictissimum L. In declivibus prope Wisoky Bueraki
copiose; flor. 28 Maji. 4.
. Junceum MB. In deserto frequens;) flor. 18 Maj. —
15 Septbr. ©.
. Loeselü L. In desertis, pratis, sylvis, inter segetes,
ad domos et sepes ubique vulgatissimum; flor. Maj.—
22 Octbr. ©.
. pannonicum Jacq. In deserto et ad agrorum mar-
gines, inter segetes frequentissimum; flor. 47 Maj.—
15 Septbr. ().—Autumnali tempore ludibrium ventis
per loca deserta rotat saepe junctis Salsola Kali,
479
Eryngio campestri, Asparagis, Seseli tortuoso, Fal-
caria Rivini, Gypsophila paniculata Stipisque, tunc
vulgo dictum: Перикатиполе (die Windhexe,)
. Sophia L. ross.: стручатая жеруха, лекарская My-
дрость, кудрявецъ, червячникъ. In ruderatis, ad
muros et domos, raro in sylvis; flor. 18 Maj. —
Oetbr. ©.
Variat forma humili, caule simplici (sub-), in-
cano. Buhse (Aufzähl. d. in Transc. u. Persien ge-
samm. Pflz. 1860. pag. 23.)
. Alliaria Scop. ross.: cBupbaka, свирина. In dume-
tis et ad vias diffusum. flor. 20 Apr.—22 Maj. ©).
Alliaria officinalis DC.
8. Thalianum Gay. In locis cultis; flor. 28 Apr. hinc
inde aitera vice 15 Oktobr. ©.
35. Erysimum L.
17
cheiranthoides L. ross.: cypbuuya, желтушникъ. In
nemoribus et locis humidiusculis; flor. 5 Jun. —21
Octobr. ©.
B angustifolium Mihi. Foliis anguste oblongis.
. Strictum Gärtn. Cum priore; flor. 28 Maj. — 2
Septbr. ©).
E. virgatum Roth.
. Marschallianum Andrz. In graminosis et campis;
flor. 15 Jun.
Secundum sententiam clar. R. a Trautvetter (Enum.
plant. soongar. in Bull. des Natur. d. Moscou 1860.
I. pag. 119). Erysimum strictum et Marschallianum
cum Erysimo hieracifolio conjungenda sunt.
. canescens Roth. Ad,sylvarum margines frequens;
flor. 9 Maj.—20 Jun. ©.
36.
or
>
tS
38.
—
476
« subintegerrimum Trautv. (l. c,): foliis radicalibus
integerrimis v. rarius denticulatis.
E. Andrzejowskianum Bess.
E. rhaeticum Koch.
E. australe Gay.
. orientale RBr. Ad viam, inter segetes prope Wisoky
Bueraki; flor. 28 Maj. ©.
Syrenia Andrz.
. angustifolia Reichb. In deserto rara; flor. 22 Maj. —
Aug. ©.
Camelina Crantz.
. sativa Crantz. ross.: рыжей. Ubique inter segetes;
flor. 18 Maj.—5 Aug. ©.
a pilosa DC. (System. II. pag. 516): foliis integris
pilosis.
microcarpa Andrz. Ubique cum priore eodem tem-
pore florens. ©.
a integerrima Mihi. Forma typica, foliis integerri-
mis, pedicellis plus minus glabris.
В dentieulata Mihi. Folis mediis denticulatis, pedi-
celis plus minus hirtis.
Capsella Vent.
. Bursa pastoris Mönch. ross.: сумочникъ. In gra-
minosis, cultis et incultis, ad vias ubique divulgata;
flor. 30 Mart. —Octobr. ©.
& integrifolia Koch. (Röhl. Deutsch. Flor. IV. pag.
552): folis integris.
@ pinnatifida Koch. (l. c.): foliis pinnatifidis.
Y sinuata Koch, (1. c.): foliis sinuatis.
477
3 coronopifolia DC. (Syst. II. pag. 384): foliis ra-
calibus pinnatisectis, segmentis utrinque 6 —8
ovatis v. fere triangularibus, nervo apice in ari-
stam longam eleganter producto.
e nudicaulis Mihi. Caule simplici, 4-pollicari, om-
nino aphyllo, foliis ellipticis, serrato — dentatis.
Unicam legi in sylva Ploski.
39. Lepidzum L.
1. ruderale L. ross.: вонючка, вонючее зелье, сви-
нюшкинъ, клоповникъ. In ruderatis et ad vias co-
piose; flor. 48 Maj.—22 Octobr. ©.
2. latifolium L. ross.: жеруха, co6auii xpbup. In ru-
deratis et ad domos; flor. 10 Jun.—Aug. 2.
x typicum Mihi: Silieulis orbiculatis, folis serratis
angustioribus.
L. latifolium L. В acutum CAM.
y affine C. A. M.: Siliculis ovato-ellipticis, foliis
profundius serratis, latioribus.
L. affine Ledeb.
40. Isatis L.
1. tinctoria L. ross.: Baliga, синиль, синячникъ. In
deserto passim; flor. 20—30 Maj. ©).
2. praecox Kit. In Libekowka prope Elisabethgrad ad
viam solo argillaceo duo cum floribus et fructibus
maturis specimina legi 14 Sept. 64; posthaeceo in
loco non observavi. (2.
41. Neslia Desv.
1. paniculata Desv. Inter segetes; flor. 8 Maj. — 29
Jul. ©.
478
41°. Brassica L.
1. campestris L. ross.: pbua, полевая kanycra. In de-
sertis, agris, cultis et incultis, ad vias vulgatis-
sima; flor. 24 Maj.—28 Octbr. ©.
2. Napus L. In agris; flor. 15 Jun.—15 Juli ©. ©.
Rarius.
49. Sinapis Г.
4. arvensis L. ross.: горчица. In agris, desertis, cul-
tis et incultis, ad vias et sepes ubique; flor. 24
Maj.—28 Octbr.©. Variat rarissime floribus albidis.
ß retrohirsuta Bess. Caule, petiolis pedunculisque
hispidissimis, pilis retroflexis, siliquis glabris.
2. orientalis Murr. Cum praecedente; flor. 5 Jun. —
Jul. ©»
43. Erucastrum Presl.
1. obtusangulum Reichb. In hortis oleraceis; flor. 20—
30 Jun. 4.
44. Crambe.
4. tatarica Jacq. (Dissert. inaug. de Tataria. 1779).
ross.: катранъ. In deserto prope Wisoky Bueraki
legit M. Trawin); flor. 20 Maj.—15 Jun. 4.
45. Raphanus Tourn.
4. sativus L. ross.: р$дька. Ad vias passim quasi
spontaneus; flor. 20 Maj.—30 Jun. ©.
46. Bunias L.
4. orientalis L. ross.: свербига, рипецъ, грыцикъ. In
deserto et graminosis; flor. 10 Maj.—18 Jul. ©.
Ordo 6. RESEDACEAE.
47. Reseda L.
1. lutea L. In deserto inter Wezowkam et Schamow-
479
kam, inter Staraja Sazonowkam et Wisoky Bueraki
rara; flor 15 Jun.—12 Septbr. €).
Ordo 7. Viorackak Lindl.
48. Viola L.
ie
hirta L. ross.: флалка. In sylvis ubique frequens;
flor. 28 Mart. —20 Aprl. 2.
В collina Regl. (Aufz. d. v. Radde in Baic. etc. ge-
samm. Pflz. in Bull. des Natur. d. Mosc. 1861.
IV. pag. 481): floribus suaveolentibus, pallidioribus.
V. collina Bess.
y campestris Mihi. Floribus suaveolentibus, petiolis
longe ante apicem dilatatis, qui in V. hirta L.
typica usque ad folium ejusdem latitudinis.
V. campestris MB.
. odorata DC. ross.: душистая diaıka. In sylvis et
nemorosis; flor. 6—20 Aprl. 2.
& hirsutior Stev. (in herb. Reg. Berolin.): floribus
minoribus intense violaceis, petalis duobus supe-
rioribus obovatis infimo paulo angustioribus.
V. odorata L.
8 glabrior Stev. (ibidem.): corollis dimidio majori-
bus pallidioribus: petalis duobus superioribus ob-
longis obtusis infimo subduplo angustioribus.
V. suavis MB.
. mirabilis L. In sylvis et fruticetis; flor. 6 — 20
April. 2.
a vulgaris Ledeb. (flor. ross. I. pag. 251): Cauli-
bus unifariam petiolisque subtus pilosis.
480
. elatior Fries. In sylvis; flor. 20 April—26 Maj. 2.
V. montana L. « elatior Trautv. Stipulae caulinae
mediae petiolo longiores; caulibus foliisque plus
minus puberulis.
. pratensis Mert. et Koch. Cum priore; flor. 14 vr —
459 dun. 2.
V. montana Г. В pratensis Trautv. Stipulae cau-
linae mediae petiolo longiores; caulibus foliisque
glabris.
. stagnina Kit. In sylvis subhumidis; flor. 19 April.—
20 Maj. 2.
V. montana L. y stagnina Trautv. Stipulae cau-
linae mediae petiolo duplo v. subduplo breviores;
caulibus foliisque subglabris v. rarius minute pu-
berulis.
. canina L. ross.: собачья diaıka. In sylvis rara;
Ног. 15 Apr. 2.
. sylvestris Lam. Ad sylvarum margines rara; flor.
April.—Maj 2.
В Riviniana Reichb. (plant. erit. Icon. 200—202. ):
caulibus elongatis, floribus majoribus dilutioribus,
calcare saepe decolore, albido.
. tricolor L. ross.: Иванъ да Mapis, Анютины глаз-
ки, веселые глазки, бротки, HOAYUBETB, трехцвЪт-
ная ф!алка. In campis sterilibus, in cultis sylvisque;
flor. 10 April.—23 Octobr. ©.
x typica Mihi. Corolla calycem excedente. a. tri-
color Mihi — « vulgaris Koch. 6. bicolor. Mihi
(non Hoffm.): Petalis superioribus et lateralibus
albis, inferiore luteo. Ubique vulgatissima.
481
1. subglabra.
V. lutea multicaulis Koch. (secundum spec.
germ. ab Alb. Maedero 1861 pr. Engelsburg
lecta.)
2. pubescens.
V. monticola Jord.
8 arvensis Murr. (Prodr. pag. 73): Corolla longi-
tudine calycis v. breviore.
V. segetalis Jord.
V. Timbali Jord.
Praeterea variat foliis inferioribus modo ovatis,
eordatis, rarissime omnibus rotundatis.
Ordo 8. PoLYGALEAE Juss.
49. Polygala L.
1. comosa Schkuhr. ross.: истодъ. In sylvatieis humi-
diusculis copiose; flor. 7—30 Maj. rarissime — 26
Septbr. &. Variat floribus coeruleis, roseis et albis.
P. vulgaris L. var. minor Trautv.
Ordo 9. SıLEnEAE DC.
50. Dianthus ross.: гвоздика.
1. Carthusianorum L. In pascuis graminosis et sylvis
rarus; flor. 12 Jun.—26 Septbr. 2.
2. capitatus DC. In graminosis et sylvaticis apricis
frequens; flor. 20 Maj.—30 Jun. 2.
Variat squamis involucri dilute roseis, aristis flo-
ribus subduplo longioribus.
D. atrorubens MB.
D. sabuletorum Heuffl. qui in arenosis et sabulo-
No 2. 1867. 31
482
sis crescit, seeundum sententiam meam melius huic
adnumerandus, quam Diantho glomerato Pall. |
3. polymorphus MB. In campis rarus; flor. Jun. 2.
B diutinus Kit. (Ex Link Enum. hort. Berol. I. pag.
419): calycis dentibus acutis.
4. Segwieri Vill. ross.: kpacopoyra. In deserto frequens;
flor. 22 Jun.—28 Septb. 2.
Y collinus Koch. Capitulis 1 —multüfloris, subfasci-
culato-aggregatis; floribus roseis v. lilacino-roseis,
nunquam citrinis, uti clar. Regel plantae sibiricae
plerumque adseribit (Bull. des Nat. d. Moscou
1861. IV. pag. 528). Var. longebracteatus Trautv.
Rarissime.
5. campestris MB. In campis, pratis, desertis et sa-
xosis; flor. 12 Jun.—Septbr. =.
a pubescens Trautv. (plant. Soong. pag. 141.):
caule ramisque ad apicem pubescenti scabris.
Quod communicavi sub nomine Dianthi rigidi
MB. huc referendum videtur.
6. arenarius К. ross.: дикое мило. In arenosis prope
Borysthenem. Aug. 2.
51. Gypsophila L.
. 4. muralis L. ross.: мышьи глазки, мыло, качимъ, ко-
тилекъ. In graminosis, desertis, inter lapides; flor.
15 Jun.—Aug. ©.
« serotina Hayne. (in Willd. Enum. hort. Reg. Berol.
I. pag, 464): vegetior, folis latioribus longiori-
busque, petalis emarginatis. In ineultis et cultis
post messim; flor. Aug.—Septbr.
483
2. paniculata L. ross.: покатникъ, kaTyH' b, катичникъ,
кучеравка. In deserto, in arenosis et inter frutices;
flor. 10 Jun.— Aug. 2.
a effusa Fenzl. (in Ledeb. flor. ross. 1. pag. 297):
caule ramisque flexuosis, summe divaricatis,
valde foliosis, plerumque viridibus.
D striata Fenzl. (l. c.): caule ramisque strictis di-
varicatis superne plerumque purpurascenti-glau-
cis, ramulis sterilibus foliosis paucioribus ae bre-
vioribus, floribus saepe minimis.
3. altissima L. Cum priore, tamen rarior; flor. 22
Jun. — Jul. 2. |
52. Saponaria L.
1. officinalis L. ross.: мыльный корень, мыльная трава,
мыльнянка. In ruderatis et locis umbrosis humi-
diusculis; flor. 15 Jun.—15 Aug. 2.
a angustifolia Mihi. Foliis '/,—'/, poll. latis, inter-
nodiis abbreviatis.
D latifolia Mihi. Foliis ad pollicem et ultra latis,
internodiis plerumque elongatis.
53. Vaccaria Medik.
1. vulgaris Host. ross.: Тысячеголовъ. In deserto inter
Rjabokon et Kozarna; flor. 1—20 Jul. ©.
94. Stlene L.
1. inflata Sm. ross.: бЪлый ObryHb, щелкунецъ, Ky-
колица, хлопушка, погремушка. In agris, pascuis
et ad sylvarum margines; flor. 15 Maj. —30 Aug. 2.
a latifolia Regel. (Aufz. d. v. Radde in Вас. ete.
Bull. d. Natur. d. Moscou 1861 IV. pag. 544):
caule erecto v. adscendente, pedali—2'/, pedali;
follis ovatis v. ovato-oblongis; panicula terminali,
dichotoma.—Frequentior.
Sus
9.
e
484
В typica Regel. (1. с. pag. 446): caule folioso, erecto
v. adscendente, pedali-bipedali; foliis lanceolatis
v. linearilanceolatis; panicula dichotoma.— Rarior.
Otites Sm. In sylvatieis apertis, pascuis siccis et
in deserto vulgaris; flor. 4 Jun. — 28 Aug. 2.
S. sibiriea Pers. a clar. Eichwald olim prope Wos-
nesensk lecta (Skizze von Lithauen etc. pag. 172)
videtur hue referenda.
a panicula, pedunculis calycibusque glabris.
. racemo verticillato-simplici aut panieula subramo-
sa: ramis abbreviatis.
S. Otites Sm.— Frequens.
. panieula decomposita v. supradecomposita: ramis
inferioribus elongatis.
S. wolgensis Spr.— Frequens.
В panieula, peduneulis calycibusque pubescenti
scabris.
S. parviflora Pers. — Rara.
. viscosa Pers. ross.: смолянка. In pinetis cirea Eli-
sabethgrad; flor. 20 — 30 Maj. ©).
ß latifolia Ledeb. (flor. ross.: I. pag. 313): fleri-
bus confertioribus pedunculis 2-6 floris, foliis
superioribus et mediis late ovatis.
S. Royenii MB.
y quadriloba Trautv. (plant. Soongor. pag. 150):
petalorum bifidorum laciniis margine externo, ver-
sus eorum basin, dente modo majore, modo mi-
nore instructis.
S. quadriloba Turez.
485
4. nocliflera L. ross.: куколица. In sylvis et nemori-
bus; flor. 18 Jun.—18 Aug. ©.
Apud nos tantummodo forma major. Melandryum
noctiflorum Fries.
5. dichotoma Ehrh. In deserto, ad agrorum et viarum
margines frequens; flor. 8 Jun.—10 Ли. ©.
& Ledeb. (flor. ross. I. pag. 315): magis hispida,
floribus majoribus.
Y intermedia Mihi. Forma nostra vulgaris quasi me-
dium tenet inter « et ß Ledebourii: magis hispida
sicut in a, et floribus minoribus sicut in В.
In utraque varietate bracteae non raro pur-
puraseentes.
6. chlorantha Ehrh. Prope Elisabethgrad in deserto;
flor. 25 Maj.—10 Aug. 2.
7. nutans L.ross.: смолевка. In sylvaticis et fruticosis;
flor. 12 Maj.—3 Jun. 2.
55. Melandryum Röhl.
{. pratense Röhl. ross.: смолевка. Ad vias, domos, in
agris, pratis, sylvis nec non inter segetes vulgatis-
simum; flor. 18 Maj.—23 Octobr. Cj. 2.
96. Viscaria Róhl.
1. vulgaris Röhl. ross: смолка, смолчукъ, дремя,
сорочй клей. In graminosis sylvatieis apricis; flor.
18 Maj. — 22 Jun. 2.
Variat floribus pallidioribus.
57. Githago Dest.
1. Segetum Desf. ross.: куколь, кукиль, чернуха, ny-
тикъ, волошки. Inter segetes, in fruticetis et in de-
serto; flor. 2 Jun.—15 Septbr. 2.
Variat simplex v. minor, et ramosa v. major.
486
98. Cucubalus Tourn.
1. bacciferus L. ross. волдырникъ. Inter frutices, in
locis humidiusculis, ad sepes;. flor. 10 Jul. — 30
Aug. 2.
Ordo 10. ALsiNEAE Baril.
99. Агепата L.
1. graminifolia Schrad. In locis sylvarum apertis; flor.
25 April.— 25 Maj. 2.
ß grandiflora Fenzl. (Ledeb. flor. ross.: I. pag.
304): cymis glaberrimis, frequentius ternis co-
rymbose, quam pluribus thyrsoideo dispositis, pe-
dicellis alaribus inferioribus plus sesqui — v. biun-
cialibus, calycibus post anthesin 2-3 lin. longis.
2. serpyllifolia L. ross.: necuagka. In agris, cultis et
lapidosis; flor. 10 Maj.—1 Jul. ©.
a scabra Fenzl. (Ledb. fl. ross.: I. pag. 369): to-
ta pube minutissima eglandulosa scabra v. hirta.
ß glandulosa Koch. (Syn. flor. germ. pag. 117):
tota v. superne pube minutissima glandulosa sca-
bra v. hirta.
Lus. 1. Cauliculis firmis crassius filiformibus, foliis
late ovatis.
Lus. 2. Cauliculis laxis gracillime filiformibus, foliis
ovatis v. ellipticis. A. serpyllifolia L. y tenuior
Koch. |
60. Moehringia L.
1. trinervia Clairv. In nemoribus humidiusculis sparsa;
8 Maj. ©. ©.
61. Stellaria L.
1. media Vill. ross.: мокрица, мокричечникъ, птичья
mata. In sylvis et nemoribus; flor. Maj.— Jul. ©.
487
a decandra Fenzl. (Ledeb. fl. ross, I. pag. 377);
Caulibus ut plurimum elongatis valde multifloris,
foliorum paribus. infra primam bifurcationem sitis
1—3 plerumque sessilibus; staminibus 10, florum
ulteriorum saepe paucioribus v. 5.
St. neglecta Weihe.
В oligandra Fenzl. (1. c.): floribus 3—5andris,
caulibus nune elongatis grandifoliis, nune abbre-
viatis digitalibus v. spithameis parvifoliis.
St. latifolia C. A. M.
y apetala Fenzl. (l. c. pag. 378): plerumque humi-
lior, caulibus digitalibus v. palmaribus; staminibus
plerumque 3. |
AD
. Holostea L. ross.: звЪздчатка. In sylvis ubique; flor.
19 April.—2 Jun. 4.
. graminea L. ross.: 3B5314aTka. In pratis et ad syl-
varum margines vulgatissima; flor. 20 Maj. — 10
Tul 9%.
St. graminea L. « ciliata Trautv. (plant. Soong.
pag. 159): bracteis omnibus v. nonnullis ciliatis.
a linearis Fenzl. (|. с. pag. 391): foliis omnibus
angustius latiusve linearibus; majoribus basi ple-
rumque latioribus; minoribus saepe subulatis, sic-
cis plerumque revolutis.
5 lanceolata Fenzl. (1. e. pag. 392): foliis omnibus
v. caulinis majoribus distincte lanceolatis; mino-
ribus linearibus, caulinis plerumque elongatis de-
bilibus, суша flaecidissima effusa.
. glauca With. ross.: вехъ. In pratis et graminosis
sylvaticis; flor. Maj. — Jun. 2.
488
St. graminea L. В glauca Trautv. (l. e. pag. 160):
bracteis omnibus glaberrimis. |
62. Cerastium L.
1. semidecandrum Г. ross.: ackoïka. In pascuis et locis
apricis; flor. Apr. ©.
2. vulgatum L. ross.: безплодная трава. In pratis et
ad sylvarum margines; flor. 28 April. —22 Jun. 2.
& brachypetalum Fenzl. (l. c. pag. 408): turioni-
bus plerumque paucis v. nullis, cauliculis fructi-
feris tunc basi gemmiferis, bracteis omnibus s.
plurimis scarioso - marginatis, florum infimo-
rum calyce in fructu 2—3 ‘/, lin. v. '/, superan-
tibus, ungue frequentissime subciliatis, lobis caly-
cis laciniis angustioribus.
Lus. 3. hirsutum Fenzl. Folia cum calycibus plus
minus dense eglanduloso- pilosa v. hirsuta.
C. triviale Link.
63. Malachium Fries.
1. aquaticum Fries. ross.: мягковолосникъ. In fruticetis
humidis, ad fossas; flor. 8 Maj. — 10 Septbr. &.
Ordo 11. Linear DC.
64. Linum L.
1. flavum L. ross.: желтый ленъ. In deserto atque in
sylvarum apertis apricis haud rarum; flor. 19 Jun. —
5, Jul. >: :
В lanceolatum Mihi (Nova Revisio flor.Kursk. N. 71):
foliis lanceolatis.
y obovatum Mihi (|. е.): foliis superioribus oblon-
gis, mediis et infimis obovatis.
489
2. hirsutum L. ross.: синй zem. In sylvarum grami-
nosis passim; flor. Jul. — Aug. 2.
B latifolium Ledeb. (flor. ross. I. pag. 424): caule
superne villoso, basin versus subglabro, foliis la-
toribus parce villosis 5 - пегуйз, bracteis sepa-
lisque crebrius glanduloso-ciliatis.
y subglabrum Ledeb. (l. c.): caule versus apicem
calycibusque parce villosis, folis inferioribus 5-,
superioribus 3 - nerviis glabris, petalis angusti-
oribus.
L. hirsutum L. ß glabrifolium Czern. (Conspec.
plant. Ucran. N. 269.)
3. usitatissimum L. ross.: обыкновенный Jen. Inter
segetes; flor. 3 Jul. — 15 Septb. ©.
. catharticum L. ross.: слабительный zem. In pratis
rarum; flor. Jul.— Aug. ©.
>
Ordo 42. MALvaAcEAE ВВГ.
65. Lavatera L.
1. thuringiaca L. ross.: полевая собачья рожа. In pra-
tis sylvaticis et in deserto ubique communis; flor.
16 Jun.—17 Sept. 4.
66. Althaea L.
1. officinalis L. ross.: проевирнякъ, проскурникъ,
просвирникъ, алтей. Ad aquas et fossas, in humi-
dis subsalsis; flor. 22 Jun.—18 Aug. 2.
2. pallida Kit. Elisabethgrad, circa hortos passim assue-
faeta; flor. 26 Aug. — 12 Septbr. 2.
67. Malva L.
1. sylvestris №. ross.: зиндиберъ, зинзиверъ. In rude-
ralis et hortis non rara; flor. 20 Jun.—Jul. ©).
68.
1.
69.
490
. mauriliana L. ross.: idem. Cum priore; flor. Jul. ©.
. vulgaris Fries. ross.: калачики, проевирки. In ru-
deratis, ad vias frequens; flor. 15 Jul.—15 eptbr.©.
M. rotundifolia Auet.
M. pusilla Sm.
. borealis Wallm. ross.: калачики, проевирки. Cum
priore; flor. 5 Jun.—22 Octobr. ©.
Abutilon Gärtn.
Avicennae Gartn. ross.: степная грудника, бархат-
ныя просвирки, липочка. Iwancowoi inter Solana
tuberosa; flor. 25 Jul.—6 Aug. ©.
Ordo 13. ТнласЕАЕ Juss.
Tilia L.
. parvifolia Ehrh. ross.: липа. In sylvis; flor. 20 Jun.—
3. dubie
a vulgaris Wimm. et Grab. Stylo stamina
aequante.
6 parviflora Wimm. et Grab. Stylo staminibus bre-
viore.
y corallina Sm. Cin. Rees Cyclop. non ejusdem В in
flora Angl.): ramis purpureis. In viridario Elisa-
bethgradkensi.
Ordo 14. HxrEncmEAE DC.
70. Hypericum L.
1.
perforatum L. ross.: sBbpoOoii, заячья кровь. Ubi-
que in sylvis et desertis copiose; flor. 2 Jun.—20
Septbr. 2.
Inter Wazowkam et Schmowkam planitiem cirea
5 © werst et ultra omnino obtegens.
491
+ angustifolium Mihi. Foliis omnibus subtrinerviis,
marginibus clare revolutis.
B latifolium Mihi. Forma typica. Foliis omnibus sub-
quinquenerviis, marginibus vix revolutis.
y minutum Mihi. Foliis 3—5 nerviis marginibus vix
revolutis. Caulis adscendens v. erectus, digitalis
raro palmaris, apice contractus, valde foliosus;
laciniis calycinis acuminatis. Omnibus in partibus
ter-quaterve minus. In sylvula Kruglik sat copiose;
flor. 25 Jun. —5 Jul.
Diversum videtur ab Hyp. perforato L. var.
mierophyllo DC.
. hirsutum L. ross.: святоянское зелье. In sylvis
umbrosis haud rarum; flor. 13 Jun.—12 Jul. 2.
. elegans Steph. In sylvarum apricis et in deserto
frequens; flor. 14 Jun.—15 Septbr. 4.
Ordo 15. АсЕевВМЕАЕ DC.
71. Acer L.
i.
tataricum L. ross.: некленъ, черноклина. In sylvis
ubique; flor. circa 22 Maj. b.
Variat samaris 2—3alatis, nec non magnitudine
et colore samararum.
. campestre L. ross.: пакленъ. In sylvis et nemoribus
ubique frequens; flor. 8 — 20 Maj. b.
Cortice ramorum saepe suberoso-alato. B pubes-
cens Böningh. Foliis pubescentibus.
. platanoides L. ross.: кленъ. In sylvis; flor. 7—12
A prt
492
Ordo 16 GERANIACEAE Juss.
72. Geranium L.
1. sangwineum L. ross.: крестовая трава, ломотная
трава, вольчя стопа. In fruticetis et locis humidius-
culis; flor. 23 Maj. — 25 Jun. 2.
2. pratense L. ross.: желудочная трава, придорожная
иголка. In pratis rarum; flor. Jun.—Jul. 2.
3. palustre L. ross.: геранй., журавленикъ. Ш locis
humidis et fruticetis; flor. 25 Jun. — 14 Aug. (ra-
rius — 10 Septbr.). 2.
4. divaricatum Ehrh. Ad fluv. Ingulez pr. Gradischtsche,
in sylvula Kruglik; flor. 24 Maj.—Jul. ©.
9. collinum Steph. In graminosis et ad aquas; flor. 23
Jun.—Septbr. 2.
6 eglandulosum Ledb. (flor. ross. 1. pag. 468):
pedunculis calycibusque eglandulosis pube ad-
pressa obtectis.
6. pusillum L. In ruderatis rarum; flor. Jun.—Jul. ©.
73. Erodium Herit.
1. cicutarium Herit, Haud procul a Borysthine ad vias
et in incultis; circa Elisabethgrad adhue non obser-
vatum; flor. Jul.— Aug. ©.
2. serotinum Stev. Prope Elisabethgrad ad nemorum
margines copiosissime, rarius in saxosis ad fluv.
Ingul; flor. 25 Maj.—15 Septbr. 2.
Ordo 17. ZYGoPHYLLACEAR Fisch.
Genus Peganum a Rutaeeis removendum et Zygophyl-
laceis adnumerandum est, ob flores solitarios, semi-
num formam, testae et albuminis consistentiam, embry-
UM
493
onem rectum etc. secundum Alex. a Bunge (Lehmanni
Reliquiae bot. pag. 204).
74. Peganum L.
1. Harmala L. ross.: дикая pyra, бибика. Prope Elisa-
bethgrad legit Majo 1866 unicum spec. Dr. Zubkow. 2.
Subclassis II. Calyciflorae DC.
Ordo 18. CELASTRINEAE Baril.
75. Evonymus L.
1. europaeus L. ross.: бересклетъ, божьи глазки.
In
sylvis copiose. b.
a. suberoso-alatus Mihi. Caule suberoso tetraptero;
folis supra plus minus opacis; flor. A Maj. —
23 Jul. |
ß involutus Mihi. Foliis margine involutis, supra
lucidis, flor. 12—25 Maji.
2. verrucosus Scop. ross.: бруслина, брусынина. Cum
praecedente aeque frequens; flor. 9 Maj. — 17 Jun. b .
Ordo 19. RHAMNEAE ВВг.
76. Rhamnus L. :
1. cathariica L. ross.: крушина, жестаръ. In sylvis
et fruticetis ubique; flor. 15 Maj.—22 Maj. b.
Variat glabra et pubescens.
Ordo 20. PariLi0NACEAE L.
77. Ononis L.
1. hireina L. ross.: волчукъ, вонюч! козлинникъ, сталь-
HHKb, зеленица, плугодаржка. In pratis et ad syl-
varum margines; flor. 20 Jun.— Septb. 2.
494
a inermis Ledeb. (flor. ross. I. pag. 513): ramu-
lis sine spinis.
78. Genista L.
1. tincloria Г. ross.: дрокъ. In sylvis et ad earum
margines frequens; flor. 15 Jun. — 12 Aug. b.
a erecta Ledeb. (flor. ross. I. pag. 516): Caulibus
erectis superne ramosis, germinibus leguminibus-
que glabris.
b. vulgaris Ledeb. Caulibus superne adpresse
pilosis), margine pubescentibus, ramis erectis (v.
subhorizontaliter patentibus.) G. virgata W.
79. Cytisus L.
1. austriacus L. ross.: ракитникъ, стебелюнъ. Ш locis
siccis apricis, ad sylvarum margines ubique divul-
gatus; flor. 28 Maj — 20 Aug. (rariss. — 15
Septbr.) b.
D cinereus Mihi.
C. cinereus Host.
2. communis Mihi. ross.: зиноватъ, заячй корень. ln
sylva Ploski et prope Elisabethgrad rarus; flor. 12
Maj. b.
C. biflorus Herit.
C. ratisbonensis Schäff.
Cytisus? (in Downari Enum. plantar. circa Mohi-
lew. collect. Bull. des Natur. d. Moscou 1862. pag.
602) sine dubio forma hujus speciei, quae in Pro-
dromo meo flor. Czernigow. Mohilew. etc. (Bull.
des Natur. d. Moscou 1850. N. 84) errore com-
misso Cytisus supinus dicta. ]
3. elongatus Kit. ross.: степной зиноватъ. In sylva,
495
in deserto et prope Elisabethgrad sat rara; flor.
Majo b.
80. Medicago L.
t:
bo
falcata L. ross.: бурундукъ, медунка, юморка. In
deserto, in ANE et incultis, ad vias ubique ee
flor. 23 Maj.—23 Octobr. b.
« suberecta Mihi. Caulibus elongatis, aleeendeniins
v. erectis; leguminibus glabris, falcatis v. hemi-
cyclis.
Lus. 1. glabrior, foliis latioribus.
Lus. 2. hirsutior, foliis angustioribus.
Y procumbens Ledeb. (flor. ross. I. pag. 525): Cau-
libus elongatis prostratis, stipulis foliaceis semi
sagittatis, floribus majoribus, leguminibus minus
arcuatis magis inaequalibus subglabris.
M. procumbens Bess.
. sativa Г. ross.: луцерна, my-cwü. In cultis prope
Elisabethgrad et Iwancowoi; flor. Jul. — Aug. 2.
M. faleata L. y subdieycla Trautv. (Enum. plant.
Soongar. N. 285): floribus violaceis, leguminibus
17, — 2cyclis.
. lupulina L. ross.: тараканокъ. Ad vias et domos,
nec non in pratis diffusa; flor. 7 Jun. —17 Septbr. ©.
« genuina Mihi. Leguminibus glabris.
B Willdenowii Mihi. Leguminibus adpresse glandu-
loso-pilosis.
M. Willdenowii Mérat.
81. Melilotus L.
1.
coerulea L. ross.: гуньба. In ruderatis et cultis; flor.
30 Jun. — 20 Jul. ©.
89.
496
2. alba Desrouss. ross.: бЪлый донникъ или буркунъ.
In pratis et in deserto; flor. 11 Jun.—14 Octobr. ©).
. officinalis Desrouss. ross.: желтый донникъ или
буркунъ. In pratis, pascuis et desertis ubique co-
piose; flor. 13 Jun. — 28 Octobr. ©).
Trifolium L.
. arvense L. ross. котики, котовникъ. In agris, gra-
minosis sylvis et incultis; flor. 22 Jun.—20 Septbr. ©.
. alpestre L. ross.: трилистникъ. In sylvis frequens;
flor. 24 Maj. — 20 Jun. 2.
a monostachyum Ser. Spica solitaria. Rarum.
D distaehyum Ser. Spicis geminis. Frequens.
y lanigerum Ser. Caule foliisque magis pubescenti-
villosis. — Rarum. |
. medium L. ross.: кашка, лЪеной трилиетникъ. In
graminosis et sylvis; flor. 28 Jun.—28 Septbr. 2.
. pratense №. ross.: дятловина, валашокъ, клеверъ.
In pratis, locis siccis et humidiusculis; flor. 28 April. —
14 Septbr. 2.
Variat floribus roseis, carneis et albis.
ß sativum Koch. (Syn. flor. germ. pag. 168): Majus
et ramosius, capitulis subpeduneulatis, caule saepe
fistuloso.
. fragiferum L. In pratis humidis, depressis frequens;
flor. 6 Jul. — 30 Aug. 2.
. montanum L. ross.: котовникъ, бЪлоголовка. In
pascuis et sylvis frequens; flor. 28 April, — 25
Jun. 4.
ß cinereum Ser. Caule foliisque sericeis.
I
497
. repens L. ross.: дятлина, медовикъ, Chpoe зелье,
бълый клеверъ. In pratis humidis sylvaticis ubique;
flor. 15 Maj. — 22 Octobr. 2.
. hybridum L. ross.: шведеюй клеверъ. In pratis hu-
midis frequens; flor. per totum Julium — Aug. 2.
. elegans Savi. Cum priore, eodem tempore flo-
rens. 4.
10. agrarium L. ross.: xabatornp. In sylvis, ad vias;
flor. 25 Jun. — 25 Septbr. 2.
83. Lotus L.
1:
corniculatus Г. ross.: лядвенецъ. In graminosis step-
pisque frequens; flor. 20 Jun.— 30 Aug. 2.
a vulgaris Ledeb. (flor. ross I. pag. 561): glaber
v. sparse pilosus, folis obovatis glabris v. parce
ciliatis.
Lus. 7. Caulibus procumbentibus; in campis.
L. arvensis Pers.
Lus. 2. Caulibus erectiusculis; in nemoribus.
L. riparius Pers.
© tenuifolius Ledeb. (1. c.): glaber v. parce pilosus,
foliolis stipulisque lineari-oblongis v. oblongo-cu-
neatis.
L. tenuis Kit.
С major Mihi. Саше erecto, capitulis 6—8floris. In
apricis prope Elisabethgrad rarus; flor. 13 — 26
Jun.
L. uliginosus Schrad.
L. major Scop. (ex parte; differt capitulis sub
12-floris.)
X 2. 1867. 32
498
84. Galega L.
1. officinalis L. In humidiusculis prope Elisabethgrad-
kam uno in loco; ad fossas prope Elisabethgrad et
Bolaschewkam; flor. et fruct. 30 Jul. — 14 Aug. 2.
Hie floribus constanter coeruleis.
85. Caragana Lam.
1. arborescens Lam. ross.: желтая акащя. Raro ad do-
mos assuefacta; flor. 28 Maj.—10 Jun. b.
2. fructescens DC. ross: дереза, сибирякъ, чепиж-
никъ. In deserto prope Elisabethgrad; flor. finiente
Jun. (Legit Dr. Zubkow). b.
86. Robinia L.
1. Pseudo-Acacia L. ross.: бЪлая akamia. In urbibus et
pagis ad vias et domos; flor. 24 Maj.—Jun. 5.
87. Colutea L.
1. arborescens L. In plantationibus prope Elisabethgrad
et Bolaschewkam; flor. 10 Jun.—20 Aug. b.
88. Oxytropis DC.
1. pilosa DC. ross.: cokoaiii перелетъ. In deserto; flor.
1 16 Jun. 22.
89. Astra'galus L.
1. Onobrychis L. ross.: кошечй ropoxs. In sylvis et
in deserto copiose; flor. 25 Maj. — 25 Aug. 2.
a vulgaris Ledeb. (flor. ross. I. pag. 608): foliolis
oblongis, spicis oblongis v. cylindraceis, legumi-
nis acumine suberecto.
Lus. f. Viridis. Stipulis omnino fere discretis.
a latifolius Bunge (in Lehmanni . Reliq. botan.
pag. 243).
499
Lus. 2. Incana. Stipulis inferioribus connatis.
y latifolius Bunge (l. с. pag. 244).
B linearifolius Ledeb. (1. с.): foliolis oblongo-line-
aribus, spicis ovatis, leguminis acumine suberecto.
Lus. 3. Virescens. Stipulis connatis.
В angustifolius Bunge (l. c.)
2. austriacus L. In saxosis ad fluv. Ingul pr. Elisa-
bethgrad, in graminosis pr. Nowomirgorod; flor.
per totum Julium. 4.
3. sulcatus L. In locis apricis graminosis ad limitem
gub. Poltaw. rarus; florens 4 Aug. 2.
4. Cicer L. ross. хлопунецъ. In pratis et sylvis di-
vulgatus; flor. 22 Jun.—10 Jul. 4.
5. glycyphyllus L. ross.: sasuiii ropoxt, Цетровъ крестъ.
In sylvis ubique; flor. 5 Jun. — 28 Jul. 2.
6. virgatus Pall. In deserto prope Elisabethgrad com-
munis; flor. 25 Maj. — 3 Septb. 2.
& brachylobus Trautv. (Enum. plant. Soong. N. 337):
foliolis paucioribus (ad 13).
Variat ceterum caule foliisque incanis, sericeis et
flavescenti- viridibus, foliolis latioribus et angu-
stioribus, atque floribus pallide coeruleis.
7. dasyanthus Pall. ross.: сладколистный перелетъ.
In deserto inter Elisabethgradkam et Fedwar, prope
Elisabethgrad et ad limitem gub. Poltaw.; flor. 25
Maj. — 5 Aug. 2.
90. Ervum L.
1. hirsutum L. ross: мышатникъ, чечевица. In syl-
vula Kruglik; flor. 5—19 Jun. ©.
327
91.
500
Vicia L.
. sativa L. ross.: журавлинный горохъ. In sylvis; flor.
1—12 Jun. ©.
Variat floribus ternis.
. angustifolia Roth. ross.: горошекъ. In fruticosis;
flor. Jun. ©.
a segetalis Koch. (Syn. flor. germ. pag. 197): fo-
liolis linearibus oblongisve, obtusis (rarissime trun-
catis), mucronatis.
B major Weinm. (Enum. stirp. Petropol. pag. 73.)
. septum L. In sylvis et ad sepes; flor. 12 Maj. —
19. Jun. 095.
a vulgaris Koch. (Syn. flor. germ. pag. 186): fo-
liolis foliorum inferiorum suborbieulatis.
B montana Koch. (l. с.) foliolis ovato-oblongis v.
ovato-lanceolatis.
. pisiformis Г. In fruticetis frequens; flor. 5 Jun. —
28 dui e
. Cracca Г. ross.: журавлинный горохъ. Inter frutices
copiose; flor. 17 Maj.—10 Jul. 2.
a (В) longiflora Koch. (in Linnaea ХУ. pag. 721):
pedunculis longissimis, racemis folium subduplo
excedentibus.
B leptophylla Fries. Foliolis lineari-lanceolatis, seri-
ceis. In locis apertis.
у platyphylla Rupr. Foliolis ovato-ellipticis, obtusis,
subsericeis. In locis umbrosis.
6. tenuifolia Roth. Inter frutices; flor. Jun. — Jul. 2.
Frequens.
501
7. villosa Roth. ross.: пьяная трава. In deserto inter
Elisabethgrad et Lelekowkam; inter segetes pr. Elisa-
bethgradkam; flor. 24 Maj. —18 Jun. ©.
V. polyphylla Kit.
92. Lathyrus L.
1. sativus L. ross.: чина. In cultis inter sylvulam
Kruglik et Cibulowa; flor. 1—20 Jun. ©.
2. tuberosus L. ross.: земляные орфшки. In pratis
sylvaticis humidis; flor. 16 Jun. ‘>.
3. pratensis L. ross.: желтый горошекъ. In pratis
sylvaticis humidis; flor. 1 Jun. — Jul. 2.
В canescens Mihi. Саше, foliis calycibusque cane-
scentibus.
4. sylvestris L. In sylvis et fruticetis; flor. 15 Jun.—
25 Jul. 27
93. Orobus L.
1. vernus L. ross.: сочевичникъ. [n sylvis ubique;
flor. 19 Apr.—1 Maj. 64, 66; 1—23 Maj. 65. 2.
Variat foliolis latioribus, subquinquenerviis. Ab
Orobo variegato Ten. tamen differt floribus majoribus.
2. niger L. ross.: черный ropox'b, укладникъ, циганка,
черно-зелье. Cum priore frequens; flor. 30 Maj.—
20 Jun. 24
3. albus L. In sylvatieis frequens; flor. 28 Apr.— 18
Maj. 2.
x paucijugus Ledeb. (flor. alt. Ш. pag. 359): sub-
glaber, caule altiore subramoso erecto v. adscen-
dente; folis 2 — 3jugis, foliolis lineari - oblongis.
»
<
y versicolor Ledeb. (flor. ross. I. pag. 692): caule
erecto subramoso, folis 2 — 3 jugis, foliolis
202
oblongo-linearibus, vexillo roseo, alis carinaque
ochroleucis.
4. canescens L. Cum priore; flor. 1—27 Maj. 2.
94. Coronilla L.
1. varia L. ross.: вязель, вязиль. In graminosis et
sylvis ubique; flor. 4 Jun. — 15 Septbr. 2.
95. Onobrychis Tourn.
1. sativa Г. ross.: scnapcerr, кресный буркунъ. In
deserto, ad sylvarum et viarum 'margines ubique
copiose; flor. 10 Jun. — 28 Aug. (raro — 18
Septbr. 4.
a vulgaris Trautv. (Enum. plant. Soongar. pag. 516):
caulibus erectis v. adscendentibus, leguminibus
pubescentibus.
ß Ledeb. (flor. ross. I. pag. 709): caulibus subde-
cumbentibus, leguminibus pubescentibus, dorso
denticulatis, lateribus rugosis.
On. montana DC.
Ordo 21. AwYGDALEAE Juss.
96. Amygdalus Tourn.
1. nana L. ross.: степной миндальникъ, полевой
персикъ, пьяные ор$шки. In fruticosis et in de-
serto; flor. 22 Mart. — 25 April. b.
a vulgaris DC. (Prodr. II. pag. 530): calycis tubo
laciniis subduplo longiore, foliis angustioribus.
ß latifolia Ledeb. (flor. alt. II. pag. 209): calyeis
tubo lacinias parum superante aut subaequan-
te, foliis latioribus. In fruticetis prope Wisoky-
Bujeraki.
A. campestris Bess.
503
97. Prunus L.
1. spinosa L. ross.: тернъ, бадлокъ. In dumetis et
fruticetis copiose; flor. 20 Apr. — 6 Maj. b.
2. insiicia L. ross.: тернослива. Cum praecedente co-
piose eodemque tempore florens. b.
3. Avium L. ross.: черешня. Ш sylvis rara; flor.
Majo. b.
4. Cerasus L. ross.: вишня. in sylvis; flor. 23 April. —
Maj. 5. |
9. Chamaecerasus Jacq. ross.: степная вишня, вишен-
никъ. In fruticetis frequens; flor. 30 April. — 16
Maj. b.
Prunum Padum L. ross.: черемуха; tantum in
horto Sekamerensi cultam vidi.
Ordo 22. RosackaE Endl. | |
98. Spiraea L. ross,: Таводга.
1. crenata L. In deserto et inter lapides prope Elisa-
bethgrad; flor. 10 Maj. 5.
2. Filipendula L. ross.: ‘медовикъ, медовые или зем-
ляные орфшки. In pratis sylvaticis copiose; flor. 23
Maj. — 26 Jun. %.
3. Ulmaria L. ross.: лабазникъ, бЪлоголовка, жердов-
никъ, болотная 6yauna. In sylvatieis umbrosis humi-
dis rara; flor. 10—20 Jul. 4.
В tomentosa Koch. (Röhl. Deutschl. Flora Ш. pag.
435): folis subtus albo-tomentosis. Sp. glauca
Schultz.
99. Geum L.
1. urbanum L. ross.: гравилатъ, гребенникъ, гвоздич-
100.
. Eupatoria Г. ross.: репейникъ, репяшникъ. In
101.
. Anserina L. ross.: лапчатка. могучникъ, молка,
904
никъ, чистецъ. In sylvis et nemoribus ubique; flor.
{ Maj. — 1 Jul. 2.
8 hispidum Weinm. (Enum. stirp. agri Petrop. pag.
53): magis hispidum; non vero Geum hispidum
Fries, quod praeter alias notas statura minori dif-
fere videtur.
. strictum Ait. In sylva Czerniless prope Rudnjan-
skaja; flor. 5—22 Jun. 2.
Agrimonial.
sylvis et fruticosis ubique; flor. 13 Jun.—26 Aug. 2.
. pilosa Ledeb. Ad margines sylvarum; flor. 15 Jun. —
20; Aug: 2.
Recte dixit N. Downar (Enum. plant. cirea Mohi-
lew coll. in Bull. des Natur. de Moscou. 1861. 1.
pag. 165): praeter alias notas a priore differt co-
lore floris multo intensiore,
Potentilla L.
жабликъ, гусятница, серебренникъ. In depressis
humidis ubique; flor. 8 Maj. — 28 Aug. 2.
% communis Turez. (flor. baic. dahur. 113. 418):
folis supra viridibus, subtus albo-tomentosis.
D sericea Koch. (Syn. pag. 213): foliis utrinque
albo-tomentosis.
‘recta L. In sylvis; Ног. 26 Maj. — 13 Jul 9
a astrachanica Ledeb. (flor. ross. II. pag. 45): fo-
liolis foliorum summorum integerrimis, petalis
calycem superantibus.
P. astrachanica Jacq.
os
=
505
B obscura Ledeb. (1. с. раз. 46): floribus citrinis,
saepe paulo minoribus, petalis calycem aequan-
tibus.
P. obscura W.
. inclinata Vill. In deserto rara; flor. April. 2.
. argentea L. ross.: червецъ, жабовникъ, пятилиет-
никъ. In pratis, pascuis, ruderatis et sylvis ubique;
flor. 20 Maj. — 30 Septbr. 4.
х Koch. (Röhl. Deutschl. Flora Ш. pag, 524): foliis
supra viridibus, glabris, pilosis aut incanescenti-
bus, subtus niveo-tomentosis.
Y Koch. (l. e.): foliis subtus minus tomentosis.
à Koch. (I. e.): foliis subtus pilosis, utrinque viri-
dibus.
£.... foliis variegatis.
. patula Kit. In deserto haud rara; flor. 28 April.—
17 Maj. 2.
Variat foliis superioribus ternatis.
. intermedia L. In graminosis prope Elisabethgrad;
flor. 41—10 Maj. ©. Rara. (Legit P. Trawin.)
. opaca Г. In deserto prope Elisabethgrad copiose;
flor. medio April. — Maj. 2.
. cinerea Chaix. Ad margines sylvarum rara; flor.
April. — Maj. Z.
6 trifoliata Koch. (Syn. pag. 217): foliis omnibus
ternatis, raro quaternatis quinatisve.
. verna L. ross.: лапчатка. In deserto prope Elisa-
bethgrad; flor. 10 Apr. — Maj. 2.
3 erocea Koch. (Syn. pag. 217): petalis basi ma-
cula erocea.
506
102. Fragaria L.
1. neglecta Lindem. (in Bull. 4. N. d. Moscou 1865.
Ш. pag. 218) ross.: клубника, полуница. Differt a
subsequente pubescentia peduneulorum fructus pa-
tente. In sylva Ploski aliisque sylvis ad limitem gub.
Kioviensis, non tamen ubique; flor. 10—20 Maj.
64, 65; 30 April. — 22 Maj. 66. (rariss. — 28
Septbr. altera vice); fructus maturus 28 Jun. — 12
APA
Fr. collina Auct. (non Ehrh.)
Fr. eollina Ehrh.? (In Buhse Aufz. der in Transe.
und Persien gesamm. Pflz. 1860. gag. 83).
Fr. collina Ehrh. 8 pilosa Czern. (Conspect. plant.
Ucraniae. pag. 20).
2. collina Ehrh. ross.: клубника, полуница. In sylvis
et nemoribus, cum priore eodem tempore florens;
fructibus antecedenti aromatice-dulcioribus. &.
Fr. drymophila Jord.
Fr. sylvatica Jord.
Fr. cerino-alba Jord.
Clavis Fragariarum rossiearum:
Calyce fructus
TSS
reflexo adpresso
ON N
Pube b pa elatior Ehrh. Fr. neglecta Lindem.
rum patente. |(moschataDuchesne)
Pube pedunculo-\p,, yesca L. Fr. collina Ehrh.
rum adpressa.
103. Rubus L.
1. caesius L. ежевика, ожина, берюза, глухая малина.
In fruticetis; flor. 26 Maj. — 28 Aug. b.
104.
1°
ho
ks
507
Variat foliolis lateralibus subpetiolatis.
Rosa L.
lutea Mill. Elisabethgrad prope arcem Caesar as-
suefacta; flor. 16—34 Maj b.
. pimpinellifolia L. Ad marginem sylvulae Kruglic et
prope Elisabethgrad; flor. 10—19 Maj. b.
a vulgaris Ledeb. (flor. ross. II. pag. 73): pedun-
culis glabris.
Y spinosissima Ledb. (l. c. pag. 74): peduneulis
hispidis.
. стпатотеа L. ross.: шебшина, попавникъ, сербе-
puma. In sylvis rara; flor. Jun. — Jul. Ъ.
a vulgaris Cetell. (Мет. de l'Académ. d. science.
de St. Péterb. V. VI. Ueber die Zimmtrosen):
foliolis plerumque 5, subtus glaucescentibus, pu-
bescentibus, simpliciter serratis.
R. mosquensis Spr.
R. gorinkensis Fisch.
8 glabrifolia Cetell. (1. c.): foliolis plerumque 5,
utrinque glabris, simpliciter argute serratis.
Y pinnatifida Mihi. Calycis laciniis pinnatifidis. Ideo-
que ad Rosam caninam accedens quoad calycis
lacinias; aculei et folia tamen omnino В. cinna-
momeae. Forsan forma hybrida, quam etiam e
Volhynia in herbario possideo.
. canina L. ross.: шиповникъ, шепшина. In frutice-
cetis, nemoribus et sylvis; flor. 23 Maj. — 24
Jum b
x vulgaris Koch. (Syn. pag. 226): petioli, foliola,
peduneuli et calycis tubus glabra, petioli saepius
103.
. Oxyacantha L: ross.: глодъ, бояришникъ. In syl-
508
glandulis remotis adspersi et quandoque basi sub-
pilosi. |
8 dumetorum Koch. (l. c.): petioli ubique pilosi,
foliola subtus in venis primariis, v. in tota super-
Все, v. etiam in pagina superiore pilis tecta,
pedunculi non setoso-hispidi.
R. uncinella Bess.
‚ collina Koch. (Syn. pag. 27): peduneuli glandu-
loso-hispidi, folia glabra v. pilosa, calycis tubus
glaber v. glanduloso -hispidus, petioli glandulis -
rarius v. densius adspersi et simul pilosi v. glabri.
=)
Lus. 2. collina Jacq. Petioli et foliola subtus pube-
scentia, haee simpliciter serrata.
R. Rotomsciana Bess. Calyce basi glanduloso-
hispido, aculeis confertis, uncinatis, compressis,
petiolis quoque aculeatis.
. rubiginosa L. In sylvis rara; flor. 9 Jun. — 24
Jun b
. tomentosa Sm. In sylvis; flor. 1 —20 Jun. b.
. pomifera Herm. In sylvis; flor. Jun. b.
Ordo 23. PowacEaE Lindl.
Crataegus L.
vis et fruticetis, fl. 15 Maj. — 1 Jun. b.
ß laciniata Heilr. (In Knapp Prodr. Comitat. Nitrien-
sis pag. 168.).
. monogyna Jacq. ross.: глодъ, беяришникъ. In syl-
vis floret uno tempore cum priore b.
108.
. hirsutum L. ross.: Иванъ-чай, красный цвЪтъ,
509
B laciniata Stev. (ex Bess. Enum. plant. Volh. ес.
pag. 58): foliis fere pinnatis, pinna extima 3-loba
confluente cum lateralibus; duae infimae a reli-
quis magis distantes, in petiolum quidquam de-
eurrentes, bifidae, omnes oblongo - lanceolatae,
inaequaliter inciso-serratae (v. integerrimae).
. Cotoneaster Med.
. vulgaris Lindl. ross.: кизильникъ, upra, mnBbTou-
HuK$. In saxosis ad fluv. Ingul; flor. April 5.
. Pyrus Lindl.
. communis L. ross.: груша, дуля. In sylvis et ne-
moribus; flor. 25 April. — 3 Maj. b.
В tomentosa Koch. (Röhl. Deutschl. Flora Ш. pag.
422): folis diu post evolutionem tomentosis.
P. Polveria Lejeune (non L.).
. Malus Г. ross.: яблоня. In sylvis; flor. 30 April. —
12 Mai b.
a glabra Koch. (Syn. pag. 235): foliis junioribus
germinibusque glaberrimis.
Ordo 24. OENOTHEREAE Endl.
O. Onagrariae Juss.
Epilobium L. ross. кипрей.
сорочьи oun, скрипунъ. In locis humidis, flor. Jul.—
Aue.
В glabriusculum Koch. (Röhl, Deutschl. Flora II.
pag. 14): folis supra nudis.
. parviflorum Schreb. In pratis humidis, flor. 20
Jun 2,
110.
510
. palustre L. In locis semiexsiccatis; flor. Jul. Aug. Z.
. montanum L. In sylvatieis humidis; flor. 20 Jul. 2.
. tetragonum L. In locis paludosis; flor. 28 Jul. 2.
. Oenothera L.
. biennis L. ross.: рапунцель, ночная eBbuka. Ad
fluv. Ingul prope Elisabethgrad flor. 15 Jun ©).
Ordo 25. CERATOPHYLLEAE Gay.
Ceratophyllum Г. ross.: водяная крапива, Ky-
ширъ.
. submersum L. In lacubus; flor. Majo 2.
. demersum L. Ibidem; flor. Majo 2.
Ordo 26. LYTHRARIEAE Juss.
Lythrum L.
. Hyssopifolia Г. In locis humidiusculis prope Clinsk
rarum; flor. 5 Aug. ©.
. Salicaria L. ross : плакунъ, подбережникъ, вербов-
никъ, луговой чай, кровавица. In fruticetis humi-
dis; flor. 24 Jun. —15 Aug. 2.
В vulgare Ledeb. (flor. ross. ll. pag. 127): caule
toto v. superne pubescente, foliis ad marginem
et subtus ad venas pilosiusculis; floribus verti-
cillatis.
stylosum Koch. (Róhl. Deutschl. Flora Ill. pag.
372): stylis corolla duplo longioribus.
polystachyum Mihi. Caule elatiore, superne virga-
to, polystachyo, folis et floribus plerumque mi-
noribus.
>
1
O2
. virgatum L. In humidis prope Elisabethgrad et
Dmitrowkam; flor. Jul. 4.
112:
1.
113.
114.
. annuus L. ross.: дивала. In pascuis et in desertis
115
. glabra L. ross.: остудная трава, грыжникъ. In pas-
911
Ordo 27. TAMARISCINEAE Desv.
Tamarix L.
gallica L. ross.: Божье дерево. In hortis et circa
areem Caesar Elisabethgradensem assuefacta et
optime hyemem fert. b.
Ordo 28. CucurBITACEAE Juss.
Bryonia L.
. alba L. ross.: переступень, параличная трава,
нечипай-зелье. Prope Dalaschewkam ad sepes; flor.
june 527
Ordo 29. SCLERANTHEAE Link.
"Scleranthus L.
frequens; flor. Maj. — Jun. ©.
В cymosus Fenzl. (Ledeb. flor. ross. Il. pag. 157):
Caulibus fastigiato - v. diffuse ramosis, superne
in cymas corymbi - v. laxe fasciculi-formes so-
lutis.
Lus. 1. Cymae effusae, floribus alaribus remotis, sum-
mis ternatim confertis.
Ordo 30. PanowvcuraEk St. Hil.
Herniaria Tourn.
cuis et in deserto; flor. 26 Maj.— Aug. 2.
. odorata Andrz. Cum antecedente eodem tempore
florens atque frequentior. 2.
H. glabra L. y scabriscula Fenzl.
H. polygama J. Gay.
116.
1.
512
Spergularaa.
rubra Pers. ross.: торичникъ. In inundatis areno-
sis, ad ripas fluvii Ingul copiose; flor. 20 Jun. —
Aug. ©. ©.
a campestris Fenzl. (Ledeb. flor. ross. Il. pag. 167):
folis tenuissime filiformibus planiusculis; juniorum
fasciculis copiosissimis plerumque confertis, sti-
pulis nitidissimis niveis longe attenuatis utpluri-
mum fissis, calycibus glanduloso-puberulis, sta-
minibus plerumque 10.
Lus. f. folia glaberrima, cyma glanduloso-puberula.
Lus. 2. folia cum cymis puberula.
Ordo 31. CRASSULACEAE DC.
. Sedum L.
. Telephium L. ross.: заячья капуста. In sylvis; flor.
15 Aug. — 5 Septbr. 2.
a maximum Reichb. (plant. crit. Tom. VIII. pag.
727): folis (superioribus et mediis oppositis v.
mediis oppositis, v. mediis ternis v. alternis) basi
late-subcordata insidentibus, aut saepius basi an-
gustatis, floribus corniculatis luteo-albis.
S. vulgare Link (ex parte).
S. latifolium Bertol. (ex parte).
S. maximum Sutt. (ex parte).
S. Telephium L. E.
В purpureo-maculatum Kaufm. (Моск. флора pag.
174): caule sub anthesi purpureo, folis inferio-
ribus v. rarius mediis oppositis, caeteris alternis;
floribus maculis v. striis purpureis tinctis.
S. Telephium L. $5. j
118.
. soboliferum Sims. ross: живучка. In arenosis raro;
Ed:
120.
. campestre L. ross.: перикатиполе, Адамова голова,
513
. purpureum L. In sylvis rarum; flor. 12 Aug. 2.
. spurium MB. Elisabethgrad, cirea arcem Caesaream
sponte factum; flor. 8 — 25 Julii. 2.
. acre L. ross.: MOIOANIO, очитокъ, грыжная или ли-
хорадочная трава. In deserto et inter lapides prope
Elisabethgrad; Ног. 27 Maj. 2.
Sempervivum L.
flor. Jul. — Aug. 2.
Ordo 32. ВвезтАСЕАЕ Endl.
Ribes L.
Grossularia L. ross.: крыжовникъ. In sylva Ploski
duo tantum specimina humilia legi; videtur casu
exseminatum et vix nostrae florae civis. b.
. nigrum L. ross.: черная смородина. In fruticetis
subhumidis passim; flor. 6 Maj. b.
Ordo 33. UMBELLIFERAE Juss.
Eryngium Tourn.
колючка. In pascuis, sylvis, in deserto et ad vias
haud rarum; flor. 10 Jul. — 28 Aug. 2.
planum L. ross.: свинушка, синеголовка. In agris
et in deserto communis; flor. 23 Jun. —28 Aug. 2.
a genuinum Mihi. Foliis radicalibns crenatis,. capi-
tulis ovatis, involueri foliolis capitulum aequan-
tibus v. paulo superantibus. i
intermedium Mihi. Foliis radicalibus acute serra-
tis, capitulis magis globosis, involueri . foliolis
capitulo longioribus.
TO
E. intermedium Weinm.
N 2. 1867. 33
1917
1.
122.
de
126.
. latifolium L. ross.: поручейникъ. Ad aquas, in
fruticetis humidis; flor. 25 Jun. — 30 Jul. 2.
914
Cicuta L.
virosa Г. ross.: кошечья петрушка, ядовитое зелье,
вехъ. Ш locis humidis; flor. 19 Jul. 2.
Trinia Hoffm.
Киафеш MB. In sylvaticis apricis; flor. 10 — 19
Jun. ©.
A subsequente praeter involucella polyphylla ha-
bitu effuso, multo graciliore differt.
. Henning?! Hoffm. In graminosis prope Elisabethgrad;
flor. 15—20 Maj. C3.
. Falcarza Host.
. Rivini Host. ross.: степной pb3akb, серпникъ, пере-
катичникъ. In deserto et ad sylvarum margines;
flor. 1 Jul. — 17 Septbr. 2.
. Aegopodium L.
. Podagragia L. ross.: подагричникъ, дяглица, снить,
снитка. In sylvis umbrosis et fruticetis; flor. 23
Maj. — 20 Jun. 2.
. Pimpinella L.
. Saxifraga L. ross.: бедренецъ, дрибчастое зелич-
ко. In deserto, sylvis, locis siccis et humidiusculis;
flor. 28 Jun. — 28 Septbr. 2.
é nigra Db. (Prodr. IV. pag. 120): tota pubescens,
foliolis ovatis.
Sium L.
В longifolium Pres]. Foliis lineari-lanceolatis v. line-
aribus. In paludosis.
. Sisarum L ross.: caagkiii коренекъ, сахарный
корень. In paludibus; flor. Jun. — 15 Jul. 2.
127.
. rotundifolium L. ross.: ласкавецъ. In lapidosis et
915
S. lancifolium MB., quod differt calycis dentibus
vix conspicuis, seminum costis angustis, valleculis
multo latioribus, secundum observationes clar. Prof.
Czernajew S. Sisarum L. altero anno.
Bupleurum L.
ruderatis, rarius inter segetes; flor. 8 Jul. ©.
Caule semper purpureo-maculato.
. falcatum L. In deserto et ad vias; flor. Aug. —
Octobr. 4.
. Oenanthe L.
. Phellandrium L. ross.: водяной илв KOHCKIM укропъ,
омежникъ, гирча. Ad aquas; flor. 18 Jun. — 30
Tuis»
. Aethusa L.
. Cynapium L. ross.: кокорышъ, залевъ, собачья ne-
трушка. In ruderatis rarissima; flor. Jun. — Jul. ©.
. Seseli L.
1. campestre Bess. In deserto; flor. 10 Jul. (5.
. tortuosum L. In deserto frequens; flor. floribus albis
aut quandoque roseis 10 Jul. — 15 Septbr. ©.
S. tortuosum Г. a S. campestri Bess. optime
distinguitur fructibus subgloboso-ovatis, qui in S.
campestri Bess. oblongo-elliptici, pedicellum sub-
aequantes, pulvereo-pubescentes.
. coloratum Ehrh. ross.: жербица. In sylvis et pratis
frequens; flor. 20 Jul. — 30 Septbr. ©.
«a genuinum Mihi. Umbellis 20 — 30 radiatis.
В ruthenieum Mihi. Vegetius; umbellis 30— 60ra-
diatis. Frequens.
Variat floribus roseis.
sai
131
516
. Libanotis Crantz.
. montana All. ross.: выюнецъ, порфзникъ. In de-
serto, in sylvis et fruticetis; flor. 27 Jun. — 27
Aug. ©).
. sibirica C. A. M. Ibidem, tamen frequentior; flor. 3
Jul. — 4 Aug. ©.
. Cnidium Cusson.
. venosum Koch. ross.: жгунъ-корень. In locis humi-
dis prope limitem gub. Poltawa; flor. Aug. 2.
. Levisticum Koch.
. officinale Koch. ross.: любиетокъ, зоря. In hortis
et ad domos assuefactum; flor. Jul. — Aug. 2.
Vulgo in cantibus quasi philtrum celebratur.
. Angelica L.
. sylvestris L. ross.: дагиль, веснуха, коровошникъ.
Ad sylvas rara; flor. Jul. — Aug. 2.
. Ferulago Koch.
. sylvatica Reichb. In sylvis; flor. Jun. — Jul. 2.
sulcata Ledeb. ln sylvis frequens; flor. 13 Jun. —
10 Jul. 2.
. Peucedanum EL.
. ruthenicum MB. ross.: горичникъ. In deserto prope
Staraja-Sazonowkam, inter Pokrowskoje et Kucow-
kam, flor. 10 Jul. — 28 Aug. 2.
В tauricum Ledeb. (flor. ross.: ll. pag. 309): foliis
multo minoribus, magis dissectis, segmentis qua-
druplo brevioribus.
. alsaticum L. ross.: кукотина, свиной хвостъ. Ad
margines sylvarum et in fruticetis diffusum; flor.
10 Jul.—28 Aug. (raro —26 Septbr.) >.
à.
bo
15397
140.
‚ pruthenicum L. ross.: гладышъ. In sylvis rarissime;
517
Oreoselinum Mönch. ross.: булдырникъ, смовдъ. In
locis humidis; flor. Jul. — Aug. 2.
. Anethum L.
. graveolens L. ross.: укропъ In locis incultis passim;
flor. 18 Jun. — 28 Aug. ©.
. Pastinaca L.
. sativa L. ross.: пастырнакъ, пустернакъ. In pratis
et ad vias; flor. Jul. С).
В pubescens Kaufm. (Московск. флора, pag. 211):
caule toto v. apice glabro, rarius toto pubescente;
foliolis foliorum caulinorum ovalibus, utrinque
pubescentibus.
. graveolens MB. In deserto prope Krjukow, inter
Wisoky Bueraki et Novaja-Sazonowkam . rara; flor.
28 Maj. — 6 Aug. 2.
Heracleum L.
. sibiricum L. ross.: борщевикъ, бодранъ. In sylvis
et pratis frequens; flor. 15 Jul. — 10 Septbr. ©).
a typicum Kaufm. (Московск. флора pag. 212): fo-
liolis basi cordatis, late lobatis, segmentis incisis
vel palmatipartitis, serrato-dentatis, breviter v.
longe acuminatis.
В angustifolium Ledeb. (flor. ross. IL pag. 321):
folis profunde pinnati - v. palmatipartitis, lineari-
lanceolatis v. lanceolatis.
Laserpitium L.
flor. Jul. ©.
144.
. Carota L. ross.: морковь. In pratis et desertis ubi-
142.
LI
—
143.
144.
. Prescott: DC. ross.: пупырье, купырье. In dumetis
145.
. maculutum L. ross.: омегъ, болиголовъ. In rude-
918
Daucus L.
que; flor. 22 Jun. — 28 Septbr. €).
Flore centrali atropurpureo uno, duobus v. nullo.
Torilis Adans. "
Anthriscus Gärtn. ross.: пупырнукъ, купырникъ,
купырь. In sylvis ubique; flor. 30 Jun. — 12
Aug. 2.
Anthriscus Hoffm.
. sylvestris Hoffm. ross. купырь, дудка, морковникъ,
вонючка, бЪлоголовникъ. In sylvaticis et fruticetis
ubique; flor. 18 Maj. — 12 Jun. 2.
В nitidus Kaufm. (Московек. флора pag. 215): totus
glaber, foliis nitidis.
Chaerophyllum L.
etad margines sylvulae Kruglik haud frequens; flos
et fructus 17 Jun. — 18 Jul. ©.
В dauciforme Mihi. Radice dauciformi.
. bulbosum L. ross.: бутень. In sylvula Kruglik cum
priore; flor. 19 Jun. ©).
. temulum L. In sylvis passim; flor. 25 Maj. — 8
Jun. ©).
Conium L.
ralis, a domos sepesque commune; flor. 8 Jun. —
30 Jul. С).
146.
ida
147.
. album L. ross.: омела. In tilis (teste J. Soro-
150.
919
Ordo 34. СовмЕлдЕ DC.
Cornus L.
sanguinea L. ross.: деренъ, свидина. In fruticetis
sylvaticis frequens; flor. 28 Maj. — 20 Jun. b.
. mascula L. ross.: кизиль. In hortis raro assue-
facta; flor. Mart. — Apr. b.
In horto Fedwarensi D-ni J. Sorokin arbores
vidi excelsas, 60 annorum et ultra, finiente Augusto
fructibus maturis abundantes. — Hie succus drupa-
rum expressus, saporis grate-aciduli, in potu eximie
laudatur.
Ordo 35. LoRANTHACEAE Don.
Viscum L.
kin.) b.
B. Gamopetalae Endl.
Ordo 36. LonicerEaE Endl.
. Adoza L.
. Moschatellina L. ross.: пижмичка. In sylvis; flor.
20. Aprile 2
. Sambucus L.
. Ebulus L. ross.: красная бузина, бузникъ, зеле-
никъ. Ad margines sylvarum et in desertis; flor.
8 Jun. — 17 Jul. 5b.
. nigra L. ross.: бузина. In fruticelis, ad domos et
sepes; flor. 26 Maj. — 20 Jun. b.
Viburnum L.
. Opulus L. ross.: калина. In locis humidis; flor.
Jun. b.
Variat floribus majoribus et minoribus.
2:
151.
520
Lantana L. ross.: городовина. In fruticetis et sylvis
frequens; flor. 30 April. — 30 Maj. b..
Ordo 37. RUBIACEAE Juss.
Asperula L.
. odorata L. ross.: валдмейстеръ, пахучая марена,
ясминникъ. In sylvis, praecipue in umbrosis sub
aceris tegmine; flor. 10 — 28 Maj. b.
Hie potatoribus pro infuso Aquae vitae sapore ac
odore suo maxime celebratur.
. lincloria L. ross.: мужичокъ, барвица, дикая марена.
In deserto, in sylvis et fruticetis; flor. finiente Jun.—
1. Aug. 2.
a glabra Mihi. Corollis externe glabris, Forma typica.
В scabra Mihi. Corollis externe scabris. A. montana
Kit,
. eynanchica L. ross.: марзанка, шерошница. In
sylvis et in deserto; flor. 1 Jul. — 28 Aug. 2.
é elongata Stev. (in DC. Prodr. IV. pag. 583): in-
ternodiis caulinis elongatis.
Galium L. ross.: подмаренникъ.
. sylvaticum L. In sylvis; flor. Jul. 42.
. mutabile Bess. In sylvula Krasnokamenka, inter
Elisabethgradkam et Wisoky - Bueraki ; flor. 8
Jul 2.
. uliginosum L. In humidis et pratis uliginosis; flor.
Ма]. — 25 Jun. 2.
. palustre L. In humidis, locis semiexsiccatis; flor.
8 Jun. 2.
. rubioides L. ross.: подмаренникъ. In sylvis; flor.
48 Jun. — 6 Jul. 2.
521
x lasiocarpum Mihi. Fructibus hispidulis. Forma
typiea.
8 leiocarpum Mihi. Caule et fructibus glabris.
С. rubioides Brot. (flor. lusit. in Schult. Mantissa
Volt М рас 57).
С. boreale L. y Koch.
. verum L. ross.: медовая или pb3yyaa трава, му-
жичокъ. In deserto, ad vias et in sylvis; flor. 28
Maj. — 28 Septbr. 2.
a leiocarpum Ledeb. (flor. ross. П. pag. 414): fru-
ctibus glabris. Forma typica.
В lasiocarpum Ledeb. (|. c. pag. 415): Саше pubes-
cente, fructibus villoso-hispidis. In nemoribus pr.
Elisabethgrad; flor. Aug. — Septbr.
G. ruthenicum MB.
y humifusum Mihi. Caule plus minusve prostrato,
apice pubescente, foliis reflexis, fructibus villoso-
hispidis. Habitu Asperulae humifusae Bess., dif-
fert tamen foliis minus villoso-hispidis, et fructibus
non glabris.
© ochroleucum Koch. Floribus placide luteis.
С. ochroleucum Wolf. (non Röm. et Schult.)
. Aparine L.ross.: Цфилянка, липчица, липкая трава,
remoppoüHaa трава. In fruticetis, sylvis et ad sepes;
flor. 10 Jun. — 1 Septbr. ©.
a typicum: Majus; fructibus duplo majoribus, his-
pidis.
В Vaillantii Koch. (Syn. pag. 330): Minus, fructi-
bus dimidio minoribus, hispidis.
G. infestum Kit.
153.
— 4. tuberosa L. Ad ripas fluv. Ingul prope Elisabethgrad;
154.
. centaurotdes. Coult. In deserto haud rara; flor. 20
155.
. arvensis Coult. ross.: евербежница, чесоточная
022
+ spurium Koch. (|. e. pag. 334): Minus; fructibus
dimidio minoribus, glabris.
G. spurium L.
Ordo 38. VALERIANEAE DC.
Valeriana L.
flor. Majo. 2. (Legit P. Trawin.)
. exaltata Mikan. ross.: бЪлозоръ. In sylvatieis; flor.
46— 23 Jun. 2.
. officinalis L. ross.: маунъ, лихорадочный корень,
валеранъ, валер!ана, булдырьянъ. In sylvis fre-
quens; flor. 23 Maj. — Jul. 2.
( angustifolia Regel. (in Herder Plant. Radd. Mono-
pet. Bull. des Natur. d. Moscou 1864. I. pag. 230):
folia radicalia et caulina pinnatisecta, foliorum
segmentis lineari-lanceolatis v. linearibus, inte-
gerrimis v. infimorum paucidentatis. Ross: ко-
зельцовый корень.
V, tenuifolia Vahl.
Ordo 39. DipsAceAE DC.
Cep halaria Schrad.
Jun. — 26 Aug. 2.
y uralensis DC. (Prodr. IV. pag. 648): foliis cau-
linis. pinnatiparlitis, involucello 8-dentato: denti-
bus 4 aristatis, 4 alternis brevissimis.
Knautia Coult.
TpaBa, одышная трава, коростовникъ. In pratis,
paseuis et sylvis; flor. 23 Maj. — 25 Septbr. 2.
156.
. ochroleuca L. In desertis et pratis copiose; flor. 23
157.
923
B integrifolia Coult. (Mém. des Dipsac. pag. 29):
foliis indivisis dentatis integerrimisve.
Y diversifolia Neilr. (Knapp Prodr. florae Comit.
Nitriens. in Verh. d. Zool. bot. Gesellsch. zu
Wien 1865. II. pag. 122): foliis caulinis pinnati-
partitis.
2 campestris Koch. (Syn pag. 344): corollis etiam
marginalibus non radiantibus. |
Scabiosa Röm. et Schult.
Jun. — 22 Octobr. &.
. Columbaria L. In deserto; flor. 4 Jul. — 30Septbr. &.
Ordo 40. CassmracEAE Schultz-Bipont.
O. Compositae DC.
Eupatorium L.
cannabium L. ross.: репикъ, конская грива, поскон-
никъ, конопельникъ, королевская трава, сФдашъ.
In sylvis bumidis umbrosis; flor. Aug. %.
х suecicum Stey. (in Bull. des Nat. de Moscou
1856. IV. pag. 371): Caule erecto stricto pubes-
cente, folis 3 — 5partitis, summis simplicibus
basi attenuatis, regulariter grosse serratis, invo-
luero glabro.
. Tussilago L.
. Farfara L. ross.:: бЪлокопытень, бЪлокопытникъ,
мать-матчиха, подбфаъ. In declivis argillosis prope
Fedwar; flor. Mart. 2.
. Aster L.
. Amellus Г. ross.: воловьи очи, голубая ромашка,
поддубровникъ, астра. In pascuis et sylvis; flor. 10
Jul. — 28 Septbr. 2.
524
a vulgaris Czern. (Consp. plant. Ucran. pag. 28):
folis integerrimis. :
В major Ledeb. (flor. ross. ll. pag. 477 ex parte):
floribus majoribus, folis mediis integerrimis, in-
ferioribus grosse serratis, aut omnibus integer-
rimis.
A. amelloides Bess.
. Tripolium Nees.
. vulgare Nees. In humidis salsis prope Nowomir-
gorod; flor. Jul. — Aug. ©).
Galatella Cass.
. punctata Lindl. In fruticetis prope Wisoky Bueraki;
flor. 20 — 30 Aug. 2.
a grandiflora Lallem. (Index VIII. Semin. h. Petrop.
N. 1238): folis lineari-oblongis latioribus, pedi-
cellis subdiphyllis nudisve, capitulis magnis, in-
voluero turbinato subherbaceo, radio discoque
multifloris.
G. insculpta Nees.
dracunculoides Lallem. (1. c.): foliis linuari-
oblongis, pedicellis subdiphyllis nudisve, capitulis
mediocribus paucifloris, involucro turbinato v. sub-
cylindraceo: squamis late-marginatis, radio 5 - 8-
Його, disco 5 - 40floro.
G. dracunculoides Nees.
o2
. Erigeron L.
. canadensis L. ross.: мелколепестникъ. In desertis,
agris, ruderatis et sylvis; flor. 10 Jun. — 28 Oc-
tobr. ©.
Conyzella canadensis Rupr.
165.
. villosa DC. In deserto inter Elisabethgrad et Kucow-
166.
. Helentum L. ross.: девясиль, оманъ. In nemoribus
925
B pusillus Ledeb. (flor. ross. II. pag. 487): forma
humilis.
. Trimorphaea Cass.
. vulgaris Cass. ross.: блошница. In desertis et syl-
vaticis apricis; flor. 27 Maj. — 28 Jun. ©).
Erigeron acris L.
. Solidago L.
. Virgaurea L. ross.: золотарникъ, золотая вЪтка,
золотень, золотушникъ. In sylvis; flor. 28 Jul. —
28 Septbr. 2.
Chrysorapis vulgaris Rupr.
a vulgaris Ledeb. (fl. ross. II. pag. 493): foliis su-
_ perioribus subintegerrimis, inferioribus ellipticis
serratis, (v. oranibus serratis.)
Linosyris Lobel. »
kam; flor. 30 Aug. — 10 Septbr. 2.
. vulgaris Cass. ross.: златовфтвенникъ. [n sylva
Krugiik et in deserto prope Kandaurowkam; flor.
12 Aug. — 3 Septbr. 2.
« sylvatica Mihi. Forma major, multiflora.
o
5 desertorum Mihi. Forma minor, pauciflora.
Inula L.
humidiuseulis; flor. 3— 30 Jul. 2.
. campestris Bess. ross.: солпухъ. In pratis prope
Elisabethgradkam semel legi; flor. 10 Jul. 4.
. hirta Г. In sylvaticis frequens; flor. 8—24 Jun. 2.
. squarrossa L. Ad sylvarum margines; flor. 22 Jun, —
4 Julio» i
526
5. salicina L. ross.: сердечная трава. In sylvaticis
169.
. annuus Г. ross.: подсолнечникъ. Ex hortis aufugus
. Pulicaria Gärtn.
ubique; flor. 19 Jun. — 11 Jul. 2.
. germanica L. ross.: сладкая трава. In deserto prope
" Elisabethgrad, frequens; flor. 1—15 Jul. 4.
. britannica L. ross.: золотушникъ. In desertis et
pratis; flor. 20 Jun. — 20 Septbr. 2.
a vulgaris Ledeb. (flor. ross. II. pag. 506): foliis
oblongo-lanceolatis subtus cauleque oligocephalo
villoso-lanatis, involucri squamis lineari-lanceola-
tis, exterioribus discum aequantibus v. superan-
tibus, pappo albido. !
В glabriuseula Ledeb. (1. c.): foliis glabriusculis,
involueri squamis paulo latioribus.
I. Oetteliana Reichb.
. vulgaris Gärtn. ross.: купалка. In ruderatis et locis
exsiccatis; flor. 10 Jun. — 15 Aug. ©.
. Xanthium L.
. Strumarium L.ross.: дурнишникъ, зимучникъ, че-
nemi, овечй репейникъ. Ad sepes et domos; flor.
15 Jun. — Aug. ©).
. spinosum L. ross.: колючка, нетреба, холера. Ad
vias et domos in pagis communis; flor. finiente
Jul. — per tot. Aug. ©.
Helianthus L.
aut occasionaliter exseminatur; flor. 4 Jul. — 25
Septbr. ©.
527
170. Bidens L.
1.
la
. arvensis L. In desertis et graminosis; flor. Majo —
tripartita L. ross.: двузубецъ, череда, козьи рожки,
стрилки (crpbakm), собачки, кошки. In locis humi-
dis et exsiccatis; flor. 20 Jul. — 2 Septbr. ©.
Vulgo folia contra viperae morsum applieantur.
Verbesina tripartita Rupr. :
radiata Thuil. Ibidem eodemque tempore flo-
rens. ©.
B. platycephala Oersted.
B. foliosa Link.
. cernua L. Cum praecedentibus; flor. 1—15 Aug. ©.
Verbesina integrifolia Rupr.
a discoidea DC. (Prodr. V. pag. 594): Capitulis dis-
coıdeis cernuis, caule ramoso.
ß radiata DC. (l. c. non Thuil.): Capitulis radiatis.
y minima Ledeb. (flor. ross. II. pag. 517): Capitulis
discoideis erectis, caule subsimplici.
Anthemis L.
Aug. ©.
. ruthenica MB. ross.: пупавка. In desertis et pas-
cuis copiosissime; flor. 20 Maj.—26 Aug. ©.
В gracilis Mihi. Саше gracili, simplici, monoce-
phalo, plerumque ad medium aphyllo; omnibus
in partibus multo minor. In deserto prope Elisa-
bethgrad passim copiose; flor. 20 — 30 Maj.
. tinctoria Г. ross. пупавникъ желтый, или полевой
шафраръ. АЯ sylvarum margines; flor. 5 Jun. —
17 Septbr. 2.
D
175.
. Chamomilla L. ross.: ромашка. In graminosis prope
528
В monantha МВ. (flor. taur. cauc. IL pag. 339):
caule monocephalo.
. Maruta Cass.
. Cotula DC. ross.: вонючая ромашка. Ad vias et
domos; flor. 25 Maj.— 28 Octobr. ©.
. Achillea L.
Millefolium L. ross.: деревей, тысячелистникъ,
крововникъ, дикая гречка, кашка. In graminosis et
ad sylvarum margines; flor. 12 Jun. — Novbr. &.
Variat floribus albis et roseis. |
setacea Kit. Ibidem, tamen rarior; flor. 15 — 28.
Jun; 5.
. tanacetifolia All. In fruticetis, ad fossas frequens;
flor. Jul. — 28 Aug. 2.
Variat floribus roseis.
. nobilis L. ross.: гулявица, благовонная пижма, ду-
шистая гречка. In desertis et pascuis; flor. 19
Jun. — 23 Octobr. 2.
. Leucanthenum L.
: vulgare Lom. ross.: золотоцвЪтъ, cTouBbT», бЪлица,
бЪлоголовникъ, Ивановъ цвЪтъ, нивяникъ. In pra-
tis sylvaticis; flor. 20 Ма]. — 19 Jun. 2.
Tanacetum Leucanthemum. Schultz-Bipont.
Matricaria L.
Elisabethgradkam, aliisque in locis rara; flor. 18
Maj. — 1 Aug. ©.
B gracilis Mihi. Forma gracilior. In graminosis, hor-
tis, ad domos.
M. suaveolens L.
529
176. Tripleurospermum Schultz-Bipont.
1. inodorum Schultz-Bipont. ross.: романъ, пуповникъ.
In cultis et incultis copiose; flor. 12 Maj. — 12
Octobr. (rariss. — 1 Novbr.) ©.
Matricaria inodora L.
a ambiguum Reichb. (Ic. flor. germ. V. 16. t.
985): involucri squamis margine nigrescentibus;
flor. 18 Maj.
7. Pyrethrum L.
1. corymbosum Г. ross.: пупавникъ, In sylvis copiose;
flor. 26 Maj. — 20 Aug. 2.
Tanacetum corymbosum Schultz-Bipont.
8. Artemisia Г.
1. campestris L. ross.: чернобыльникъ. In arenosis
prope Elisabethgrad; flor. 20 Aug. — 12 Septbr. 2.
8 sericea Kaufmn. (Московск. флора pag. 254): foliis
capitulisque albo-sericeis, caule superne albo-
villoso.
2. inodora MB. ross.: бЪлая нехворощь. Ibidem eo-
demque tempore florens. 4.
3. scoparia Kit. ross.: нехворощь. In desertis divul-
gata; flor. 5 — 20 Aug. 2.
Caule viridi et purpureo.
4. procera L. ross.: божье дерево. In pratis et ad sepes
prope Elisabethgrad; flor. 2 Septbr. 4.
9. austriaca Jacq. ross.: полынецъ, полынокъ. In
desertis, in cultis et cirea domos vulgatissima; flor.
10 Aug. — Septbr. 2.
a Jacquiniana Bess. (Tentam. de Abrotan. pag. 49):
capitulis (calathidibus) oblongis non inve uoratis,
panieula saepius ampla.
X 2. 1867. 34
1019.
530
ß nivea Bess. (I. e.): capitulis ovatis non involu-
cratis, caule ramosissimo.
y repens DC. Prodr. VI. pag. 122): capitulis glo-
bosis involucratis, paniculae ramis subelongatis.
6 Pallasiana Bess. (l. e.): capitulis subglobosis in
caule et panicula variis.
Lamarckiana Bess. (l. e.): capitulis ovato-oblon-
gis, caule elato stricto, panicula ramis brevioribus.
o
heetissime dixit clar. Besser (1. e. pag. 47):
variat quidem in omnibus fere partibus et variae
hae formae proveniunt promiscue, imo in iisdem
speciminibus et ex eodem loco.
vulgaris L. ross.: чернобъль. Inter frutices, ad
fossas et sepes. 2.
^.
y vulgatissima Bess. (1. c. pag. 51. — S. communis
Ledeb. flor. alt. IV. pag. 83):foliis supra glabris,
subtus albo-tomentosis bipinnatifidis-partitisve: la-
cinis lanceolato-linearibus v. lanceolatis, capitu-
lis ovatis, involuero villoso, panicula magna
erecta.
^
. Absınlhium L. ross.: полынь. In desertis, ruderatis
et sepes; flor. 10 Jul. — 23 Octobr. 2.
Variat caule simplieissimo, 1'/, pedali; omnibus
in partibus minor. In deserto prope Staraja-Sazo-
nowkam uno in loco copiose. An var. В Ledeb.
flor. ross. Ц. pag. 599?
Tanacetum L.
. vulgare L. ross.: пижма, желтый душистый дере-
Beli, глистникъ, рябинка. In deserto, in fruticetis,
ad vias et sylvarum margines; flor. 4 Jul. — 14
Sepibr. 2
531
180. Helichrysum DC.
1.
184.
. arvensis L. ross.: золотушная трава, бфлушникъ.
—>
arenarium DC. ross.: золотистка, леванда, беземерт-
ники, CBpoe зелье, цминъ, сварка. In desertis, pas-
cuis et sylvis; flor. 16 Jun. — 30 Septbr. &.
6 aurantiacum Pers. Involucri squamis apicibus au-
rantiacis.
Filago L.
In desertis, agris et pascuis; flor. Jun, — Aug. ©.
a typica Mihi. In arvis et desertis.
6 sylvestris Mihi. Forma laxa, caule elato simplici,
apice ramoso paucifloro. In sylvis umbrosis.
. Gnaphalium L.
. uliginosum L. ross.: сушеница. In deserto rarum;
flor. Aug. ©.
. Senec?o L.
. vernalis Kit. Ad domos, sepes nee non inter sege-
tes; flor. 29 April. — 30 Septbr. ©.
. erucaefolius L. In deserto; flor. 19 Jun. — 10
Aug. 2.
. Jacobaea L. ross.: желтуха, крестовникъ. In de-
sertis, pratis et sylvis; flor. 26 Jun. —18 Septbr. 2.
ß grandiflorus Turez. (in DC. Prodr. VI. pag. 348):
ligulis capituli longitudine fere duplo longioribus.
y farinosus Mihi. Саше 1—1'/, pedali, foliis utrin-
que cinereo-farinosis. In deserto prope Elisabeth-
grad; flor. 26 Aug.
. Doria L. ross.: BouoBiiüi языкъ. Prope Kucowkam
circa nosocomium aliisque locis; flor. 5—15 Jul. 2.
34"
186.
. vulgaris Г. ross.: kououHmuks. In graminosis; flor.
187.
. ruthenica Lam. In arenosis inter Elisabethgrad et
932
« genuinus Mihi. Acheniis ab apiee usque ad me-
dium pubescentibus; pappo candido (candidissimo
Auct.).
ß Biebersteinii Mihi. Achenfis glabris; pappo can-
dido (sordide albo Auct.). S. macrophyllus MB.
. aquaticus Huds. In locis humidiusculis prope Pani-
zew; flor. Jul. ©).
. racemosus L. In subhumidis prope Glinsk. copiose;
flor. 6 Aug. 4.
. Calendula L.
. officinalis L. ross.: Hororkm, нагитки. In hortis
oleraceis quasi spontanea. ©.
. Echinops L.
. Вито L. In sylvaticis apricis; flor. 4 Jul. 2.
. sphaerocephalus L. ross.: мордовникъ, татарникъ,
ежевникъ. In locis sylvarum apertis, in fruticetis
ad fluv. Ingul et ad vias passim; flor. 10 Jul. —
19 Aug.) 9».
Carlina Tourn.
14—20 Jul. (raro—30 Aug.). ©.
В sublanata DC. (Prodr. VI. pag. 546): foliis etiam
floralibus subtus albolanatis.
Centaurea L. ross.: Василекъ.
Bueraki; flor. Aug. — Septbr. 2.
ß pinnis angustioribus MB. (flor. taur. caucas. II.
pag. 342.)
. amara L. In sylvis rara; flor. Jul. 2.
933
. Jacea L. In pratis, desertis et sylvis; flor. 3 Jul. —
24 Aug. 2.
a genuina Koch. (Synops. pag. 409): involucri squa-
morum appendicibus omnibus integris v. tantum
lacero-fissis.
. phrygia L. In fruticetis et sylvis; flor. 4 Jul. — 1
Septbr. 4.
. austriaca W. Ibidem, frequens; flor. 26 Jun. —
Jul. 4%.
6. conglomerata Cetell. In sylva Roski; flor. 26 Jul. 27.
. Marschalliana Spr. ross.: порушникъ. In deserto
prope Elisabethgrad; Йога 10 Maj. &. (Legit P.
Trawin.) |
. Cyanus L. ross.: волошка, полевой Василекъ. In
sylvis et hortis rara, inter segetes mihi hic nun-
quam visa; flor. 30 Maj. — 15 Aug. ©.
. Scabiosa L. ross.: пупошникъ, осотъ, Адамова ro-
лова, пустосель, Василекъ. In pascuis, sylvis et
desertis; flor. 23 Jun. — 18 Septbr. 2.
a vulgaris Koch. (Syn. pag. 412): foliis hirtis mar-
gine scabris, capitulis ovato-subglobosis, involueri
squamis plus minus pubescentibus lanatisve, mar-
gine nigro lato cinctis, fimbriatis: fimbriis nume-
rosis elongatis; terminali brevi vix spinulosa; squa-
mis interioribus sensim parum longioribus.
ß tenuifolia DC. (Prod. VI. pag. 580): foliis: tenuius
divisis: laciniis sublinearibus.
С adpressa Ledeb. (flor. ross. II. pag. 701): foliis
plus minus pubescenti-hirtis margine scabris, ca-
pitulis turbinatis, involucri squamis pubescentibus
lanatisve adpressis mulicis vix nigro marginatis,
10.
11.
12.
13:
14.
188.
189.
534
fimbriatis: fimbriis brevibus; squamis interioribus
eximie elongatis. —
4 microcephala Mihi.: foliis hirtis, margine scabris,
capitulis ovatis multo minoribus (magnitudine C.
arenariae MB ), involueri squamis subglabris,
apice vix brunneo marginatis, fimbriatis: fimbriis
brevibus; floribus dilute roseis. In deserto haud
procul a Kueowka.
arenaria MB. In locis arenosis et in deserto; flor.
Jul. — Aug. 2.
Biebersteinii DC. In desertis frequens; flor. 10
Jul. — 14 Septbr. €).
C. paniculata Jacq.
ovina Pall. In deserto prope Elisabethgrad; flor. 8
Aug. ©.
Variat floribus albis.
diffusa Lam. In desertis prope Elisabethgrad et
Pokrowskoje; flor. Julio. €). Plerumque floribus
albis.
orientalis L. ross.: горчакъ. In desertis haud rara;
flor. 16 Jun. — 27 Aug. ©).
Variat laciniis foliorum longe mucronatis.
Onopordon L.
. Acanthium L. ross.: татарникъ. In desertis, pas-
cuis, ad vias et sepes; flor. 15 Jun. — 16 Aug. ©).
«- albo-tomentosum Mihi. Forma minor. Undique dense
albo-tomentosum, involueri squamis violaceis. In
deserto prope Glinsk.
Carduus L.
. macrocephalus Desf. ross.: будякъ, бодакъ. In de-
sertis; flor. 25 Maj. — 11 Jul. ©.
190.
. lanceolatum Scop. ross.: дФдовникъ, татарникъ,
935
. Thoermeri Weinm. In deserto rarus; flor. Jul. —
Aug. ©).
. nutans L. ross.: чертопологъ. In desertis, pascuis
et ad vias; flor. 5 Jun. — 25 Aug. ©).
. acanthoides L. ross.: будякъ, чертопологъ. In de-
sertis et pascuis quandoque totas plagas occupans;
ad domos et sepes vulgatissimus; flor. 10 Jun. —
23 Octbr. ©.
Variat floribus albis.
C. praecox Vis. et Panc. au diversus?
. erispus L. In incultis et sylvis sparsus; flor. 1 Jul.—
4 Aug. ©.
Cirsium Tourn.
свиный щавель. In incultis et ruderatis; flor. 2
Jun. — 2 Septbr. ©).
. eriophorum Scop. In deserto prope Elisabethgrad;
flor. Aug. ©).
. serrulatum MB. Ibidem cum priore; flor. Aug. ©.
arvense Scop. ross.: осотъ, волчецъ, пуговникъ,
наголоватникъ. In desertis et cultis; flor. 1 Jul.—
12 Aug. ©).
В mite Koch. (Syn. pag. 400): foliis caulinis sinu-
atis, rameis integris v. dentatis minus spinosis.
Y setosum C. A. M. (Ind. caucas. pag. 71): foliis pla-
nis integris dentatisve pinnatifidosinuatis setoso-
ciliatis utrinque glabris v. subtus subincanis.
. pannonicum Gaud. ross.: пуговникъ. In sylvaticis
frequens; flor. 13 Jun. — 3 Jul. 2.
C. anglicum Huds.
191.
. major Gärtn. Ad vias et fossas; flor. 5 Jul. — 20
192.
. tincloria L. ross: cepmyxa, сершй, язычникъ. In
193.
. Pollichü DC. ross.:. порфзъ. In desertis et sylvis;
936
. canum MB. ross.: луговой волчецъ. In pratis hu-
midis, ad fossas; flor. 10 Jun. — 8 Septbr. ©.
Lappa Tourn. ross.: лопушникъ, лопухъ.
Aug. ©).
. minor DC. Ad vias et sylvarum margines; flor. 15
Jul. — 18 Aug. ©.
. tomentosa Lam. Ad vias et fossas; flor. 30 Jun. —
15 Septbr. €).
Arctium Bardana W.
Serratula L.
sylvis umbrosis et nemoribus humidiusculis; flor.
10 Jul. — 22 Aug. 2.
a integrifolia W. (Spec. plant. III. pars. Ш. pag.
1638): foliis omnibus integris.
D heterophylla Wallr. Foliis inferioribus integris,
superioribus pinnatifidis-partitisve.
y disseeta Wallr. Folüs omnibus pinnatifidis - par-
titisve.
. radiata MB. In sylvis non rara; flor. 16 Jun. 2.
. heterophylla Desf. Ad margines sylvae Ploski haud
frequens; flor. Jun. 4.
Jurinea Cass.
flor. 15 — 23 Maj. 2.
х typica Mihi. Foliis pinnatisectis, capitulis majoribus.
var. « heterophylla Czern.? (Consp. plant. Uera-
niae pag. 35.)
194.
. communis L. ross.: бородавникъ, плечь. In sylvis
195.
. Iniybus Г. ross.: цикорШ, солнцева сестра, Пе-
537
В integrifolia Mihi. Foliis integris, capitulis duplo
minoribus. Gaule 1— 2pedali, folioso, simpliei et
monocephalo, vel apice ramoso-corymboso 3- '
cephalo, foliis sessilibus oblongo-lanceolatis, su-
perioribus margine revolutis, omnibus basi atte-
nuatis, ceterum ut in var. «. — Ab Jurinea ambigua
DC. differt imprimis folis non decurrentibus,
acheniis glabris.
var. ß homophylla Czern.? (l. c.)
. Eversmanni Bunge. In graminosis et lapidosis ad
fluv. Ingul; flor. 1 — 12 Jul. 2.
. arachnoidea Bunge. In deserto; flor. 20 Maj. 2.
Variat acheniis glaberrimis.
. mollis Reichb. In arenosis pr. Elisabethgrad; flor.
Majo. 2.
Lampsana Vaill.
et nemoribus; flor. 17 Maj. — 19 Aug. ©.
« glabra Mihi. Caule foliisque glabris.
B pubescens Mihi. Caule foliisque pubescentibus.
L. pubescens Horn.
Cichorium L.
тровы батоги. In desertis, pratis, ad nemorum
margines et ad vias ubique diffusus; flor. 22 Jun. —
18 Septbr. 2.
a chersonicum Mihi. Foliis inferioribus (non runci-
natis) integris dentatis, capitulis plerumque soli-
tariis. Prope Elisabethgrad.
5 divaricatum Ledeb. (flor. ross. II. pag. 774). Ca-
pitulis 2 — 3 sessilibus et ramulo apice шегаз-
538
зао monocephalo ex axillis foliorum superiorum
ortis.
. Achyrophorus Scop.
. maculatus Scop. ross.: пазникъ. In pratis sylvati-
cis; flor. 30 Maj, — 15 Jun. 2,
. Leontodon L.
. autumnalis L. In deserto; flor. 15 Aug. — 15
Septbr. 2.
B pratensis Koeh. (Syn. pag. 418): involuero pedun-
culisque superne dense fusco-pilosis.
. Scorzonera L.
. purpurea L. In pascuis sylvaticis; flor. 18 Males 2.
. Tragopagon L.
. major Jacq. TOSS.: козельцы козлобородникъ, козло-
бороды. In desertis, agris et sylvis; flor. 15 — 30
Maj. ©.
Variat involucris 10 —14phyllis, foliis angustio-
ribus, quod hine inde sub nomine Tr. desertorum
Mihi communicavi.
. campestris Bess. In desertis; flor. 2 — 18 Jun. С).
. pratensis L. ross.: козья или чертова борода. In
pratis et pascuis; flor. Jun. — 23 Octobr. ©).
B tortilis Koch. (Syn. pag. 423): foliis undulatis
apice subrevolutis.
. undulatus Jacq. In pascuis et desertis; flor. Jul. —
Septbr. (3.
. orientalis L. In desertis frequens; flor. Jul. —
Septbr. ©).
. floccosus L. In arenosis ad limites gub. Poltaw.; flor.
Aug. ©.
200.
. hieracioides L. ross.: змевка, горчакъ. In desertis
201.
. saligna L. In cultis prope Elisabethgrad rara; flor.
539
Picris L.
et sylvis; flor. 23 Jun. — 15 Septbr. ©).
© ruderalis DC. (Prodr. VI. pag. 128): corymbo
subumbellato, involucri squamis exterioribus la-
tioribus.
Lactuca L.
Jul. ©. (legit P. Trawin).
. Sceriola L. ross.: латукъ, полевой салатъ. In de-
sertis, sylvis, ad fossas, sepes et domos, flor. Jun.—
1 Septbr. €).
a sylvestris Bisch.
1. pinnatifida Neilreich.
2. integrifolia Bisch.
. sativa L. In cultis prope Elisabethgradkam rara et
forsan ex hortis auffuga; flores et fruct. 29 Jul. ©.
. Chondrilla L.
. Juncea L. In graminosis nemoralibus et desertis
prope Elisabethgrad et Glinsk; flor. 5 Aug. — 15
Берг. €). Capitulis semper pedunculalis.
. Taraxacum Juss.
. serolinum Sadl. In locis depressis, desertis atque ad
vias copiose; flor. 27 Jun. — 30 Septbr. 4.
6 lanatum Ledeb. (flor. ross. II. pag. 812): collo
densissime rufo-lanato, scapo praesertim versus
apicem albo-tomentoso, foliis junioribus dense la-
natis, involueri glabri squamis exterioribus sube-
recüs, capitulis minoribus.
. officmale Wigg. ross.: одуванчикъ, кульбаба. In
praüs et ad vias; flor. 30 Mart. — 1 Octobr. 2.
204.
. rigida Kit. In deserto inter Pokrowskoje et Kucow-
205.
940
a geminum Wigg. :
T. Dens leonis Desf.
. corniculatum DC. Ad vias prope Elisabethgradkam;
flor. 30 Mart. 2. Rarum.
Crepis L.
kam; flor. Jul. 4.
a communis Kar. et Kir. (Enum. plant. Soongor.
N 524): involucris farinosis eglandulosis.
. lectorum L. ross.: бфлопушица, скрипуха, кудра,
скерда. Ubique; flor. 24 Maj. — 25 Octobr. ©.
a typica Rupr. Caule basi angulato-sulcato cano-
pubescente, medio v. superne ramoso, foliis su-
perioribus sagittatis v. sessilibus.
ß integrifolia Czern. (Consp. . plant. Ucran. pag. 37):
folis omnibus integris.
с elata Ledeb. (flor. ross. IL. pag. 823): omnibus
in partibus major, foliis caulinis lanceolatis sa-
gittatis, laciniis subelongatis, panicula ramosis-
sima corymbosa. Inter segetes.
C. lodomeriensis Bess.
. biennis L. In sylvis; flor. 13 Jun. —3 Jul. ©.
. praemorsa Tausch. In graminosis sylvaticis vulga-
ris; flor. 9—23 Maj. 2.
1. involueris glabris.
2. involucris pubescentibus.
. sibirica L. Inter frutices ad limitem gub. Poltaw.;
flor. Aug. 2.
Sonchus L. ross.: млечь, осотъ.
. oleraceus L. ross.: огородный ocor». In ruderalis,
flor. Jul. — Aug. ©.
206.
. Pilosella L. ross.: недуй-витеръ, лихорадочная Tpa-
4.
541
B .... MB. (flor. taur. cauc. II. pag. 239): folüis
petiolatis: petiolo foliaceo serrato, cum segmento
maximo (triangulari) folium terminante.
S. triangularis Wallr.
Var. rubrifolius. Саше ad basin foliisque inferiori- _
bus atropurpureis. In solo calcareo prope Ku-
cowkam.
. asper Vill. ross.: желтый осотъ. In deserto ad
margines sylvarum, fossas sepesque; flor. 15 Jun.—
14 Aug. ©.
. arvensis L. ross.: полевой осотъ. Cum priore simi-
libus locis; flor. 23 Jun. — 8 Septbr. 4.
B glaber Schult. Pedicellis involucrisque glabris.
Hieracium L. ross.: Ястребинка.
Ba, мышье ушко. In pratis, pascuis et ad sylvarum
margines; flor. 18 Maj. — 29 Jun. (rariss. — 18
Septbr. 2.
Forma major et minor.
. praealtum Vill. In deserto et pratis sylvaticis; flor.
18 Maj. — 20 Aug. 2.
ß hirsutum Koch. (Syn. pag. 447): caulis ubique et
folia subtus densius pube stellata tecta, stolones
adscendentes cauliformes florigeri.
H. fallax W.
é setosum Koch. (l. c.): Caulis ubique et folia sub-
tus densius pube stellata tecta, stolonibus pro-
stratis sterilibus.
. echioides Kit. In desertis et ad sylvas; flor. 18
Maj. — 20 Aug. 2.
Nestler? Vill. In sylvis; flor. 2 — 20 Jun. 2.
201.
. canescens Kit. Inter frutices et in nemoribus prope
208.
. S?birica L. In desertis et pascuis diffusa; flor. 26
942
a hirsutum Koch. Setis caulinis diametrum caulis
aequantibus densis, pilis glanduliferis subnullis.
В Vaillantii Koch. Setis caulinis brevibus inaequali-
bus, pedunculi et involucra pilis glanduliferis tecta.
. pratense Tausch. ross.: луговая Aactpe6nura. In
pratis sylvatieis; flor. 20 Maj. — 11 Jun. 2.
. sabaudum L. Cum priore tamen rarius; flor. Jul . —
30 Aug. 2.
. umbellatum L. ln sylvis; flor. Jun. — 28 Septbr.
2. Variat:
1. Саше hirsuto v. subglabro, 3 — Scephalo; foliis
late oblongo-lanceolatis, dentatis.
2. Caule subglabro, polycephalo; foliis lineari-lan-
ceolatis, dentatis. i
3. Caule subglabro v. puberulo, polycephalo; foliis
linearibus, subintegerrimis.
. virosum Pall. In deserto prope Elisabethgrad rarum;
flor. 8—15 Aug. 2.
Ordo 41. CawPawuLACEAE Duby.
Phyteuma L.
Elisabethgrad aliisque locis frequens; flor. 25 Jul. —
9 Septb. 2.
Variat caule simplici et ramosissimo, foliis cre-
nato- et acute - serratis, stylo 2 — 3fido.
Campanula L. ross.: КОЛОКОЛЬЧИКИ.
Maj. — 30 Septbr. €.
Variat floribus albis et forma luxuriante — C. di-
vergens W.
543
. glomerata L. ross.: примочникъ, примочная трава. In
graminosis sylvaticis; flor. 10 Jul. — 30 Septbr. >.
x farinosa Andrz. Incano-villosa.
B ramosa. Caule ramoso.
C. diffusa Mart.
. Cervicaria L. ross.: синый зв$робой, мужицюй
переполохъ, кудлятый звонокъ. In sylvaticis; flor.
16 Jun. — 3 Jul. 97
Variat vegetior, spica longissima.
. latifolia L. ross.: широколистный звонокъ. In syl-
vis; flor. Jul. — Aug. 2.
. Trachelium L. In sylvis et nemoribus; flor. 1 Jun.—
20 Aug 2.
B dasycarpa Koch. (Syn. pag. 470): calyce hispido.
C. urticaefolia Schmidt.
. rapunculoides L. ross.: KypsarmHa, куринка. In gra-
minosis sylvaticis; flor. 1 Jun. — 30 Aug. 2.
В neglecta Ledeb. (flor. ross. II. pag. 883): tota
planta plus minus glabra.
C. neglecta Bess. Down.
Y trachelioides Ledeb. (l. c.): caule foliis et prae-
sertim calycibus pilosis, pilis rigidis albis.
C. ucranica Spr.
. bononiensis L. In desertis, sylvis et pratis siccis
frequens; flor. 1 Jun. — 28 Septbr. &.
Forma monstrosa: Caule gracili, paucifolio, foliis
caulinis mediis suberenatis, apice erosis (ab inse-
cto?), basi profunde amplexicaulibus. |
. persicifolia L. ross: abcusie звонки. In sylvis
ubique; flor. 4 Jun. — 2 Jul. (rariss. — 28 Septbr.) 2.
544
a typica Mihi. Саше glabro, racemo paueifloro,
tubo ealycis glabro.
y hispida DC. (flor. franc. Ш, pag. 700): tubo
calycis hispido.
2 multiflora Koch. (Röhl. Deutschl. Flor. IL pag.
161): floribus 3 — 8 magnis.
e grandiflora DC. (l. c.): flore solitario, rarius 2—
3, magnis.
. Rapunculus L. In nemoribus prope Elisabethgrad
et in sylvula Kruglik; flor. 10 — 12 Jun. €).
a glabra. Superficie plus minus glabra. Rara.
ß pilosa. Superficie hispido-pilosa. Frequens.
(Continuabitur.)
FORTGESETZTE BEMERKUNGEN
zu
MARIGNAGS UNTERSUCHUNGEN
über
NIOBIUM UND ILMENIUM.
Von
B. Hermann.
Marignac sagte in Erdmanns Journale Bd. 404, pag.464:
4) Dass nach seinen Versuchen die rohe Säure des
Aeschynits ein spec. Gw. von 4,265 gehabt habe und
dass sie beim Kochen mit Salzsäure und Zinn eine blaue
Färbung gegeben hätte.
2) Dass er bei ähnlichen Versuchen mit anderen Pro-
ben niemals eine Reaction erhalten habe, welche ich
als charakteristisch für das Ilmenium angegeben hätte,
nämlich eine braune Färbung der Flüssigkeit.
3) Dass die von mir beschriebenen Fluorsalze des
Ilmeniums Gemenge wären von Fluorsalzen des Ti-
tans und Niobiums.
Hierzu habe ich folgendes zu bemerken:
№ 2. 1867. 35
946
Ad. 1.
Wenn Marignac fand, dass die rohe Säure des Aeschy-
nits ein spec. Gw. von 4,265 hatte und dass sie beim
Kochen mit Salzsäure und Zinn eine blaue Lösung gab,
so kann das nicht als eine Widerlegung, sondern als
eine Bestätigung meiner Angaben betrachtet werden,
denn ich hatte gefunden, dass die rohe Säure des Aeschy-
nits ein spec. Gw. hatte, welches bei verschiedenen
Proben zwischen den Zahlen 3,95 und 4,20 schwankte.
Eine Säure mit dem spec. Gw. von 4,10 enthielt noch
13°/, niobige Säure und gab deshalb beim Erhitzen mit
Salzsäure und Zinn eine blaue Lösung. Da nun das
spec. Gw. der Titansäure 4,2—4,3 beträgt, so kann ei-
ne Beimengung von Titansäure das spec. Gw. einer
Aeschynit-Säure von 4,265 nicht wesentlich ändern. Ma-
rignac hat also, ebenso wie ich, gefunden, dass.das spec.
Gw. der Säure des Aeschynits viel niedriger ist, als das
der reinen niobigen Säure, welches nach einer neuen
Bestimmung mit ganz reiner, aus Fluorid abgeschie-
denen Säure 4,857 betrug. Eine Aeschynit-Säure mit
dem spec. Gw. von 4,265 wird noch gegen 30%,
niobige Säure enthalten, deren höheres spec. Gw. ab-
gezogen werden muss und so folgt auch aus Marignaes
Versuchen, dass die ilmenige Säure ein spec Gw. ha-
ben muss, welches in der Nähe der Zahl 4,0 liegen
wird, also der Zahl sehr nahe kommt, die ich für ilme-
nige Säure, die aus Kalium-Ilmenfluorid dargestellt wor-
den war, gefunden hatte, nàmlich 3,96.
Aber warum ist Marignac bei der Untersuchung der
Säure des Aeschynits auf halbem Wege stehen geblieben
und weshalb hat er nicht versucht, die von mir unter-
suchten Ilmenfluoride ebenfalls darzustellen? Marignae
würde dabei zu richtigeren Ansichten über die Natur
des Ilmeniums gekommen sein.
947
Ad. 2.
Wenn Marignae beim Kochen von Säuren, die offen-
bar Ilmenium enthielten, mit Salzsäure und Zinn, niemals
braune Lösungen erhielt, so beweist dies, dass er dabei
schwache Salzsäure anwandte, während diese Versuche
Anwendung von siarker Salzsäure erfordern. Um in
dieser Hinsicht weiteren Irrthümern vorzubeugen, werde
ich das Verfahren, welches ich anwende, nochmals ge-
“nau angeben.
4 Gran der Sàuren schmelze man mit Kalihydrat, ló-
se in Wasser, fälle mit Salzsäure und Ammoniak, sammle
das Hydrat auf einem Filter und lasse abtropfen. Das
noch nasse Hydrat bringe man in einen kleinen Glaskol-
ben, füge '/, Unze Salzsäure von 1,19 spec. Gw. hinzu
und schüttele gut durcheinander. Dabei bildet sich eine
trübe Flüssigkeit, weil die Chloride nur sehr wenig von
kalter concentrirter Salzsäure gelöst werden. Jetzt setze
man zu diesem Gemenge 10 Gran Zinnfolie und erwär-
me so lange bis das Zinn grösstentheils gelöst ist, was
sehr schnell erfolgt und kaum einige Minuten erfordert.
Zuletzt giesse man in den Kolben 4 Unze Wasser, wo-
bei klare Lösungen entstehn und filtrire.
Hierbei zeigen sich folgende Erscheinungen:
hei Anwendung der Säuren des Ilmeniums nimmt das
ungelöste Chlorid durch Einwirkung des Zinns eine brau-
ne Farbe an. Nach Zusatz von Wasser entsteht eine kla-
re dunkelbraune Lösung, die auch braun gefärbt durchs
Filter -geht, und die beim Aussetzen an die Luft nach
und nach heller wird. :
Bei Anwendung von reiner niobiger Sàure nimmt das
ungelóste Chlorid durch Einwirkung des Zinns eine
dunkelblaue Farbe an. Nach Zusatz von Wasser entsteht
eine dunkelblaue Lösung, die auch so gefärbt durchs Fil-
35*
948
ter geht. Beim Aussetzen an die Luft wird die Farbe
dieser Lósung nach und nach heller. Dabei findet folgen-
der Farbenwechsel statt: die Flüssigkeit wird aus dun-
kelblau, heliblau und zuletzt farblos.
Hat man dagegen Gemenge von Säuren des Ilmeniums
und Niobiums unter Händen, so färben sich die unge-
lösten Chloride zwar unter Einwirkung des Zinns blau
und nach Zusatz von Wasser erhält man eine blaue Lö-
sung, aber die Farbe dieser Lösung verändert sich an
der Luft rasch und geht durch grün in braun über. Auf
diese Weise lässt sich leicht erkennen, ob man reine
Säuren des Niobiums und Ilmeniums, oder Gemenge die-
ser Säuren vor sich hat. Ich habe bei diesen Versuchen
gefunden, dass die Mineralien, aus denen man reine ni-
obige Säure darstellen kann, in der Natur nur selten
vorkommen und das bisher kein Chemiker reine Niobsäu-
re unter Händen hatte. Eine solche Säure ist ausser ih-
rem charakteristischen Verhalten gegen Salzsäure und
Zinn noch dadurch ausgezeichnet, dass sie vor dem
Lóthrohr mit Phosphorsalz in der innere Flammen ge-
schmolzen, ein rein blaues Glas giebt, während Säuren,
welchen llmenium beigemengt ist, braune Gläser geben.
AQ.
Marignac ist der Ansicht, dass meine Ilmenfluoride
nichts weiter wären, als Gemenge von Titanfluorid und
Niobiluorid.
Glaubt denn Marignac wirklich, dass ich nicht im
Stande wäre in einem solchen Gemenge Titansäure nach-
zuweisen? Ich muss daher um Entschuldigung bitten,
wenn ich es für überflüssig halte, jenen Satz zu diskutiren.
Dagegen macht Marignac einige andere Bemerkungen
von parktischer Bedeutung, gegen die ich mich zu ver-
theidigen habe. Er sagt nämlich:
549
a) Dass meine Bestimmung des Wasser- Gehalts der
Ilmenfluoride ungenau sei, weil sie beim Erhitzen aus-
ser Wasser auch Flusssäure verlören.
b) Dass meine Analysen der Ilmenffuoride schlecht
mit meinen Formeln übereinstimmen.
Ad. a.
Es ist mir sehr wohl bekannt, dass die von mir un-
tersuchten Fluoride beim Erhitzen, ausser Wasser auch
noch eine geringe Menge Flusssäure verlieren. Aber
diese Menge ist sehr gering und beträgt in den meisten
Fällen weniger als '/,"/,. selten und nur bei zu raschem
Erhitzen 1°. Wenn es sich darum handelt, höchst ge-
naue Bestimmungen auszuführen, so darf dieser Umstand
nicht unberücksichtigt bleiben und dann muss man die
Fluoride zur Bestimmung des Wassers mit Bleioxyd oder
Magnesia erhitzen, wobei blos Wasser entweicht und das
Fluor gebunden bleibt. Bei meinen Versuchen handelte
es sich aber nicht darum, das Atom-Gewicht des Ilme-
niums zu bestimmen, da mir dasselbe bereits bekannt
war. leh hatte nur die Proportionen zwischen Fluorka-
lium und Fluorilmenium auszumitteln und dabei kam es
auf eine Differenz von ‘/,°/, im Wasser und Fluorgehal-
te nicht an. Zudem hatte ich mein Material zu schonen,
da es nicht leicht ist, sich gróssere Mengen von Aeschy-
nit zu verschaffen. Ich hielt es daher für überflüssig,
wegen einer geringen Differenz zwischen Versuch und
Rechnung, doppelte Mengen von Ilmenfluorid zu opfern.
Ad. b.
Dass meine Analysen der Ilmenfluoride schlecht mit
den von mir aufgestellten Formeln stimmen sollen, kann
ich, ausser der erwáhnten Differenz, nur in Betreff des
Salzes № 1 zugeben, für welches ich die Formel
2K Pl + I? F ah 2H aufstellte.
550
Diese Formel ist nicht richtig, sondern muss K F/ 4-
—
IER CE H geschrieben werden. Nach letzter Formel
berechnet, bestand die Verbindung aus:
Berechnet. Gefunden.
All 654,7 33,45 37
1К 488,4 24,97 24,76
3Fl 701,4 35,84. 34,93
1H 112,5 5,75 7,14
1957,4 100,00 100,00
Hier zeigt sich die Differenz im Fluor und Wasser-
Gehalte durch Entweichen von Flusssäure beim Erhitzen
sehr deutlich. Dabei entwich 0,90°/, Fluor, welches der
gefundenen Menge hinzugerechnet und vom Wasserge-
halt abgezogen werden muss und dann erhàlt man
35,83°/, Fluor und 6,24°/, Wasser.
Ein ganz gleiches Ilmenfluorid habe ich kürzlich auch
aus der Säure des Samarskit dargestellt. 100 Theile
dieses Fluorids gaben:
Ilmensäure 44,00 mit 33,71 Ilmenium.
Schwefels. Kali 53,81 mit 24,16 Kalium.
Verlust durch Erhitzen 6,48.
Das Kalium Ilmenfluorid aus Samarskit bestand dem-
nach aus:
Ilmenium 33,74
Kalium. . 24,16
Рог 2.130,09
Wasser. . 6,48
100,00
991
Bei diesem Salze betrug der Verlust an Fluor durch
Erhitzen nur 0,18°/,,
Die aus diesem Salze abgeschiedene ilmenige llmen-
säure (11) hatte ein spec. Gw. von 3,95. Sie gab beim
Erhitzen mit Salzsáure und Zinn kein Spur einer blauen
Färbung, sondern eine reine braune Lösung. Mit Phos-
phorsalz bildete sie ein braunes Glas.
Alle meine anderen Analysen der Kalium- Ilmenfluo-
ride stimmen so genau mit den Formeln überein, als
man diess billiger Weise erwarten kann.
Diese Formeln sind übrigens einer verschiedenen Deu-
tung fáhig, da man sie auch wie folgt schreiben Kann:
X 2—3 (K F + V I? + H) + (K FH V V^ +H).
X 3 —3 КРИШНЫ + (29K E/ 4- V I? +2 B).
№4—= КН + 2 FP + 2 H FY).
Diese Formeln geben:
Berechnet. Gefunden.
4 36188 3247 31,79
4K 1955,2 — 2494 23,96
13 Fl 3039,4 37,4 — 37,89
4 H 450,0 5,58 6,51
8063,4 100,0 100,00
592
N 3
Berechnet. Gefunden:
4 Il 2618,8 29,43 29,55
9 K 2444,0 27,46 26,97
14 Fl 3273,2 36,79 36,73
9H 562,5 6,32 6,75
8898,5 100,00 100,00
No 4
Berechnet. Gefunden.
2 1! 1309,4 24,37 24,96
3 K 1466,4 27,29 28,34
9 Fl 2104,2 39,18 38,95
2HFI 499,6 9,16 8,15
5372,6 100,00 100,00
Da also dass Salz № 1 nieht Ш F/ sondern U ЕЁ
enthält, so wird auch seine Beziehung zum Titanfluorid
sehr einfach. Die Formeln beider Verbindungen sind
dann ganz gleich, nämlich:
K Fl + W FP + Hund
К Fl + T FP +H
Diese Gleichheit der Zusammensetzung erklart auch
ganz einfach die Gleichheit der Form beider Verbindun-
gen und die Maglichkeit ihres Zusammenkrystallisirens:
Das von mir beobachtete Doppelsalz beider Verbindungen
erhalt nun die Formel:
2 (K Fl + Ti FP" + H)+(K FE -- FP + B).
553
Auch die Zusammensetzung des Aeschynits wird jetzt
einfacher, da man die Mischung dieses Minerals durch
die Formel:
8 В (Tc, И, No) + RU
ausdrücken kann. Die Zusammensetzung des Aeschy-
nits ist dann:
Sauerstoff. Gefund. Angen.
Ilmensäure (il) 7,80 2,45 3,1 3
Ilmenige Ilmensäure (№) 91,20 4,96
Niobige Niobsäure (Nb) 3,30 0,76511,69 14,81 16
Titansäure (Т:) 15,05 9,97
Thorerde 92:91 9,71
(Ce La Di) 15,96 s
Yttererde 5,30 1,05;7,89 10 10
Eisenoxydul 6,00 1,33 |
Kalk 1,50 0,42
Glühverlust 1,70
100,72
ÜBER
RiWDANSKIT, BIN NEUES. NICKELRRZ,
so wie über
DARSTELLUNG VON NICKEL
AUS DIESEM MINERALE.
| Von
R. Hermann.
Vor einigen Jahren wurde auf dem Gebiete der Hütte
von Rewdansk am Ural ein grosses Lager eines nickel-
haltigen Minerals entdeckt, dessen mineralogischer Cha-
rakter bisher aber noch nicht bestimmt worden ist. Auch
hat man bereits versucht, aus diesem Minerale metalli-
sches Nickel darzustellen, das aber sehr unrein war und
sich zur Argentan-Bereitung untauglich zeigte.
Kürzlich schickte mir Herr Obristlieutenant v. Wagner,
Verwalter der Hütte von Rewdansk, Proben jenes Nickel-
erzes und des daraus geschmolzenen Nickels zur nähe-
ren Untersuchung. Dabei bemerkte Herr v. Wagner,
dass der Herr Bergprobirer Daniloff in jenem Minerale
555
15—30°/, Nickel gefunden hätte. Auch wünschte dersel-
be, dass ich ein Verfahren angeben möchte, um aus
jenem Erze reines Nickel darzustellen.
Da der Gegenstand von allgemeinerem Interesse ist,
so werde ich hiermit sowohl meine Analysen, als auch
das Verfahren angeben, das ich zur Darstellung von rei-
nem Nickel vorgeschlagen habe.
1. Untersuchung des Nickelerzes von Rewdansk.
Das Mineral hat ein erdiges Ansehn. Es bildet undeut-
lich geschichtete Stücke, die bei geringem Drucke zu
einem erdigen Pulver zerfallen. Die Stücke kleben schwach
an der Zunge und fühlen sich mager an. Farbe schmu-
zig grau-grün. Spec. Gw. des ausgekochten Pulvers =
2T.
Das Mineral wird von Schwefelsäure leicht zersetzt,
wobei sich die Kieselsäure pulverformig ausscheidet.
In der Lösung fanden sich als Hauptbestandtheile die
Oxyde von Nickel und Eisen, so wie Talkerde. Ausser-
dem geringe Mengen von Thonerde und Spuren von Mangan
und Wismuth. Als Resultat der Analyse wurde erhalten:
Sauerstoff Gefunden Angenom.
Sand 13,00
Kieselsäure 32,10 16,68 3,96 4
Thonerde 2525 1,51
Eisenoxydul 12,15 2,69
Nickeloxyd 18,33 3,90( 1762 S E
Talkerde 11,50 4,52
Wasser 9,50 8.44 9 9
Manganoxydul
Wismuthoxgd een,
99,83
956
Das Nickelerz von Rewdansk ist daher ein nach der
Formel R? S? + 2 H zusammengesetztes Nickelsilicat,
in dem ein grosser Theil des Nickels durch Eisenoxy-
dul und Talkerde vertreten wird. Durch die Proportion
seiner Bestandttheile unterscheidet es sich von den drei
anderen bisher bekannten Nickelsilicaten, weshald ich
es als ein neues Mineral betrachte, welches ich nach
seinem Fundort Rewdanskit benannt habe. Die anderen
Nickelsilicate sind:
1. Klaproths Chrysopraserde oder Pimelit von Fran-
kenstein mit der Formel В S? + 7 H; |
2. Genths Kieselnickel von Texas mit der Formel
RS E LE
3. Glockers Alizit von Frankenstein mit der Formel
Re Se iE H.
Ein viertes Mineral, welches von Baer untersucht
wurde und welches man bisher zu den Nickelsilicaten
rechnete, gehórt gar nicht hierher, da es ein Talk-Thon-
silicat ist, in dem nur 2,78°/, Nickeloxyd vorkommen,
welche Talkerde ersetzen. Dieses von Baer untersuchte
Mineral gehört in die Gruppe von Naumanns Geolithen
und müsste einen besondern Namen erhalten.
2. Zusammenselzung des aus dem Rewdanskit geschmol-
zenen Metalls.
Dieses Metall hatte auf seiner Oberfläche starken Glanz
und eine Farbe, die in der Mitte stand, zwischen zinn-
weiss und stahlgrau. Die Bruchflächen waren feinkórnig
997
und eisenschwarz. Unter dem Hammer glätteten sie sich
und wurden glänzend. Das Metall wurde stark vom
Magnet angezogen und war weicher als Schmiedeeisen
und härter als Kupfer. Spec. Gw. 7,63. Als Resultat
der Analyse wurde erhalten:
Ungelöstes
Kohle 5,19
Silicium
Wismuth 4,38
Nickel 38,12
Eisen 52,31
100,00
SE Darstellung von reinem Nickel aus Rewdanskit.
Da der Rewdanskit leicht durch Schwefelsäure zer-
setzt wird, so dürfte folgendes Verfahren am leichtesten
und billigsten zum Ziele führen.
Man vermische das feine Pulver von 1 Theil des Mi-
nerals mit 1 Theil Schwefelsäure, die zuvor mit ihrem
gleichen Gewicht Wasser verdünnt wurde und erhitze
das Gemisch in Gefässen aus hartem Steingut bis zum
anfangenden Verdampfen der Schwefelsäure. Sollte das
Mineral dabei noch nicht ganz zersetzt sein, so setze
man wieder eiwas Wasser zur Masse und fahre mit dem
Erhitzen fort, bis das Mineral vollständig zersetzt ist.
Ist dieses erreicht, so bringe man die Masse wieder durch
Zusatz von Wasser auf ihr ursprüngliches Volumen und
vermische sie, so lange sie noch heiss ist, mit so viel
eines Gemenges von gleichen Theilen Kochsalz und
Salpeter, als erforderlich ist, um das Eisenoxydul in
Oxyd umzuwandeln. Ist dies erreicht, so verdünne
558
man die Masse mit sehr viel Wasser und setze ihr un-
ter häufigem Umrühren Kreide in Ueberschuss zu. Dabei
scheidet sich alles Eisen als Oxyd ab, während das Nic-
kel in Lösung bleibt. Diese Operation muss aber mit
grosser Sorgfalt vorgenommen werden, da von ihr die
Reinheit des Nickels abhängt. Man muss daher die Flüs-
sigkeit so lange mit der überschüssigen Kreide in Be-
rührung lassen, bis eine abfiltrirte Probe der Flüssigkeit
mit Blutlaugensalz keinen blauen, sondern einen rein
apfelgrünen Niederschlag erzeugt. Ist dieses erreicht, so
trenne man die Flüssigkeit von dem Ungelösten und
fälle das Nickel durch eine Lösung von Schwefelnatrium
als Schwefelnickel. Dieses lässt sich dann leicht durch
Rösten in Nickeloxyd und dieses durch Schmelzen mit
einem passenden Flusse vor dem Gebläse in metalli-
sches Nickel umwandeln.
VERZEICHNISS
DERJENIGEN
PFLANZENARTEN,
welche durch Abtretung der russischen amerikanischen Landbesitzun-
gen gegenwärtig aus der Flora rossica auszuscheiden sind.
Von
Ep. LinpEMANN.
Anemone Richardsoni Hook. |Aphragmus Eschscholtzii Andrz.
Ranunculus Purshii Hook. Viola blanda Nuit.
5 terrestris. » Langsdorfii Fisch,
» recurvatus Pozret. » canadensis L.
Caltha leptosepala DC. Lupinus perennis L.
Delphinium Menziesii DC. » mootkatensis Don.
Trautvetteria palmata Fisch. |Oxytropis Pumilio Ledb.
Alyssum hyperboreum L. Vicia sitchensis Bong.
Draba glacialis Adams. Hedysarum boreale Nutt.
» ullalaschkiana DC. Spiraea pectinata Torr.
» Stenoloba Ledb. Sanguisorba eanadensis L.
» hirsuta Turez. Rubus spectabilis Pursh.
Sisymbrium sophioides Hook. » areticus L. В grandiflo-
Odontocyclus eurilensis Turez. rus Ledb.
560
Rubus pedatus Smith.
» Nutkanus Moc.
Pyrus subcordata Ledb.
» rivularis Dougl.
Epilobium affine Bong.
Hippuris montana Ledeb.
Claytonia sarmentosa С. 4. M.
» flagellaris Bong.
» Sibirica L.
» asarifolia Bong.
» Chamissonis Esch.
Ribes bracteosum Dougl.
Saxifraga tricuspidata Retz.
» flabellifolia В. Br.
» spicata Don.
» Nelsoniana Don.
» nudicaulis Don.
» arguta Don.
» heterantha Hook.
» Richardsonii Hook.
Tellima grandiflora R. Br.
Tiarella trifoliata L.
Heuchera glabra W.
Bupleurum ranuneuloides L.
Heracleum lanatum Mchx.
Laserpitium hirsutum Lam.
Osmorhiza brevistylis DC.
Panax horridus Sm.
Cornus unalasehkensis Ledb.
» canadensis L.
Viburnum pauciflorum Pylaie.
Galium obovatum Kunih.
Nardosmia corymbosa Hook.
» palmata Hook.
Aster peregrinus Pursh.
» foliaceus Lindl.
» Salsuginosus Rich.
Solidago confertiflora DC.
Plarmica borealis DC.
Arnica unalaschkensis Less.
» latifolia Bong.
» Chamissonis Less.
Senecio triangulafis Hook.
» lugens Rich.
Apargidium boreale Torr.
"|Hieracium triste W.
Campanula uniflora L.
» lasiocarpa Cham.
Vaccinium Chamissonis Bong.
» ovalifolium Sm.
» parviflorum Sz.
» sSsalicinum Cham.
» caespitosum Mcha.
Cassiope Mertensiana Don.
» Stelleriana DC.
Phylodoce Pallasiana Don.
Menziesia ferruginea Sm.
Kalmia glauca Act.
Cladothamnus pyrolaeflorus
Bong.
Pinguicula microceras Cham.
Dodecatheon integrifoliam
Mehx.
Gentiana acuta Mcha.
» aleutica Cham.
» platysepala Griseb.
Villarsia Crista galli Greseb.
Eritrichium plebejum A/ph. DC.
561
Romanzoffia unalasehkensis
Cham.
» sitchensis Cham.
Mimulus luteus L.
Veronica Wormskjöldii R. Sch.
Castilleja parviflora Bong.
Pedieularis pedicellata Bunge.
» teucriifolia MB.
Plantago macrocarpa Cham.
Alnus rubra Bong.
Pinus canadensis L,
» Мемепяапа Bong.
» inops As.
Chamaecyparis nutkaénsis
Spach.
Corallorhiza Mertensiana Bong.
Mierostylis diphyllus Lendl,
Platanthera obtusata Lendl.
» Schischmareffiana Lendl.
» Königü Lendl.
» dilata Lindl.
Peristylus Chorisianus Lindl.
Listera Eschscholtziana Cham.
Elisabethgrad.
Maj. 1867.
No 2. 1867.
Spiranthes Romanzoffiana Cham.
Sisyrinchium anceps Lam.
Streptopus roseus Mchx.
Veratrum Eschscholtzii A. Grey.
Tofjeldia glutinosa. Pursh.
Juncus ensifolius Wickstr.
» faleatus E. Meyer.
» Drummondii Ledb.
Carex leiocarpa E. Meyer.
» mieropoda E. Meyer.
» nigricans E. Meyer.
» maerochaeta E. Meyer.
» Stylosa E. Meyer.
Festuca subulata Bong.
Bromus subulatus Ledeb.
» aleutensis Tran.
Poa flavicans Ledb.
» bryophila Trin.
» abbreviata R. Br.
Arundinaria kurilensis Rupr.
Avena cernua Kunth.
Agrostis aequivalvis Tran.
» geminata Tran.
36
CORRESPONDANCE.
LETTRES
à
Mr. le Secrétaire, Dr. Renard.
Im vierten Hefte des Bulletin de la Soc. d. Naturalistes de
Moscou für 1866, ist ein von Herrn Eichwald verfasster «Bei-
trag zur Geschichte der Geognosie uud Paläontologie in Russ-
and» abgedruckt. Ich sehe mich genöthigt auf den gegen mich
gerichteten Theil dieses Aufsatzes zu antworten, und ersuche
Sie die folgenden Bemerkungen gefälligst in das Bulletin auf-
nehmen zu wollen.
1. Ad pag. 487 des Aufsatzes. Herr Eichwald war in der
That der Erste, der die von Olivieri und von mir 1839 aus
dem Nowgoroder Gouvernement mitgebrachten Petrefakten, und
das Alter der sie umschliessenden Schichten bestimmte. Er
sprach sich über diesen Gegenstand zuerst in einem, vom
24-sten Nov. 1839 datirten, und an Professor Bronn gerich-
teten, im Neueu Jahrbuch für Min. Geogn. u. Petrefactenk.
1840 pag. 421 abgedruckten Briefe aus. In diesem Schrei-
ben wird der Kalkstein von Tschudowo (der Devonischen Al-
ters ist) dem Obersilurischen, und der Kalkstein am Ilmensee
(ebenfalls ein karakteristisches Glied unsers Devonischen und
identisch mit dem von Tschudowo) dem Berg- oder Kohlen-
kalk zugezählt. Und pag. 425 wird gesagt, in dem knochen-
führenden Sandsteine an der Prikscha zeigen sich reiche Kohlen-
ager! (Dieser Sandstein ist aueh Devonischen Alters und die
563
Kohlen liegen an der Prikscha hoch über ihm in den Thonen
der Bergkalkformation H.).
Diese Altersbestimmungen waren, wie Sie sehen, nicht rich-
tg. Und was den Horizont der Steinkohlenlager anbelangt, so
theilte ich Herrn Eichwald, nach dem Lesen des Briefes, der
mich in einiges Erstaunen setzte, den wirklichen Verhalt der
Sache mit, was ich auch vor der Abfassung des Schreibens
gern gethan haben würde, wenn ich von dessen Verfasser
befragt worden wäre. Am 13-ten März 1840 legte Hr. Eich-
wald der St-Petersburger Akademie einen ausführlichen Ar-
tikel über die Versteinerungen des Waldaiplateaus vor, der rich-
tige Formationsbestimmungen enthält.
Aber vor dieser Zeit hatte ich schon von Herrn von Buch
die Bestimmung anderer, an denselben Orten gesammelter Exem-
plare und die Altersbestimmung der betreffenden Schichten
erhalten. Daher hatte ich ein Recht, in einem, ebenfalls am
13-ten März 1840 der Akademie vorgelegten Artikel über
das Waldaiplateau zu sagen: «Herr von Buch sowohl als Pro-
fessor Eiehwald haben in jenen Schichten den Bergkalk, sden
Alten Rothen Sandstein und Silurisches erkannt.
Ich lege hier Herrn von Buch’s, mit seiner eigenen Hand
geschriebene, Beschreibung der ihm zugesendeten Petrefakten
bei, mit der ergebenen Bitte um Rücksendung dieses für mich
sehr werthvollea Schriftstiicks. Der dasselbe begleitende, an
mich gerichtete, Brief des Herrn von Buch, befindet sich in der
Autographensammlung des ehemaligen Ministers der Volksauf-
klärung, A. S. Norow, wo er jedem zugänglich ist.
Auch that ich, wie mir scheint, kein Unrecht daran, dass
ich später, 1841, in den Erläuterungen zu der geologischen
Skizze von Russland pag. 14, sagte: «Herr von Buch erkannte
in ihnen» (nämlich in den Schichten, die auf dem Waldaipla-
teau unter dem Bergkalke liegen) «den Alten Rothen Sand-
36"
964
stem», und wenn ich ebendaselbst äusserte: «Als Olivieri und
ich einige dieser Reste (nämlich Fischreste, von denen ein Theil
auch in den Sandsteinen Livland's vorkommt) in den Mergeln
und Sandsteinen des Waldaiplateau’s wiederfanden, und sahen,
dass sie.vom Bergkalke bedeckt werden, konnte es nicht mehr
bezweifelt werden, dass diese Gesteine einer ältern Periode
angehören.
Herr Eichwald sieht in dem Obenstehenden einen, die Wahr-
heit verdeckenden Anachronismus. Es war ja in der That Herr
vor Buch, der das Alter jener Schichten (') zuerst ganz richtig
auffasste, und es waren ja in der That Olivieri und ich, die die
Auflagerung des Bergkalks auf den knochenführenden Sandstei-
nen und Mergeln beobachtet hatten. Man kann ja, wenn man
es ein Mal bereits gethan, unmöglich auch bis in alle Zukunft,
wenn von diesen Schichten die Rede ist—das Verdienst, das
die beiden Männer sich durch ihre Altersbestimmung erworben,
immer wieder voransetzen. Das würde ja bei den Lesern eine
wohlbegründete Heiterkeit hervorrufen.
2. pag. 491 sagt Herr Eichwald, der Kaukasus und das
Krymgebirge haben dasselbe Streichen. Dagegen möchte ich
mit allen Geologen und Geographen behaupten, dass der Kau-
kasus von SO nach NW, das Krymgebirge aber von NO nach
SW streicht, and dass ihre Streichungslinien sieh unter ei-
nem Winkel von etwa 120 Grad schneiden.
3. pag. 497. Es ist unrichtig, wenn Herr Eiehwald sagt,
ich hätte den, dem Bogdoberge zugeschriebenen Orthoceratit
beschrieben, und sogar als Orth. vaginatus gedeutet. Ich ha-
be seiner im Bulletin der Akademie Tome IX, № 22 nur in
Paranthese erwähnt, ohne Beschreibung, ohne die Species zu
benennen, und sage, dass das ihn umschliessende Kalksteinstück
(f Ich selbst war geneigt, sie wegen ihrer lithologischen Aehnlichkeit
mit dem Jura und der Trias, diesen beiden Perioden beizuzählen.
565
ein Geschiebe ist. Herr Eiehwald beschreibt dieses Peirefakt
in 27 Zeilen, sehr genau, nennt es Orthoc. vaginatus Schlot-
heim, bemerkt neben ihm, in demselben Geschiebe, Orbicula
depressa Eichw. und sagt, das Gestein, darin diese Körper
liegen, gleiche ganz auffallend dem Silurisehen Kalksteine Est-
lands. Und er hatte Recht, denn das Stück stammt wirklich
aus Estland her (Siehe Bullet. scient. de l'Ac. d. se. de St.
Petersbourg, Tome IX, pag. 337).
A. pag. 503. Die Versteinerungen, welche Hofmann und
ich 1829 vom südlichen Ural mitbrachten, wurden in Dorpat
von Herrn Ulprecht (^) bestimmt und die Bestimmungen uns
von dem Professor Engelhardt nach Berlin geschickt, wo wir
das dürre Büchlein über den Ural drucken liessen, das lange
vor H. Eichwald schon Keferstein getadelt, andere aber mit
einiger Anerkennung für die Geologie und Geographie des
Landes benutzt haben. Wenn auf pag. 68 dieses Büchleius
steht, dass wir an einer Stelle Versteinerungen auf dem Ra-
sen liegend fanden, so ist das ja nur ein anderer Ausdruck
dafür, dass es Gerülle waren, und ich bin bereit diesen Aus-
druck wieder zu gebrauchen. Und wenn wir an einer ander
Stelle von grauwakkenartigem Kalksteine sprechen, so hatte
das, wie jeder begreifen wird, nur eine lithologische Bedeu-
tung, und sollte damit nicht gesagt sein, dass wir den Kalk-
stein der Grauwakkenperiode beizählen. Wir verstanden unter
diesem Ausdrucke ein Konglomerat. Man sagt ja nicht ein Lias-
artiger Schiefer oder ein Dyasartiger Sandstein.
9. Die Bemerkung auf pag. 503 und 504 ist auch unrich-
tig. Wir sprechen in dem Büchlein über den Süd-Ural, schon
auf pag. 65 und 70 von Rothem Todtliegendem und Weiss-
liegendem am Ural, lange ehe wir mit Herrn von Humboldi
(!) Siehe Erläuterungen zu der Uebersichtskarte d. Gebirgsformat. d.
Europ. Russlands von G. v. Helmersen p. 26.
566
daselbst reisten, und haben diese Formationsbestimmung nicht
etwa von ihm erhalten. Auch pag. 502 enthält eine Unrich-
tigkeit, denn wir berichten pag. 33 und 34 unsers Büchleins
über ziemlich reichhaltige Goldseifen, die wir bei dem Dorfe
Mansurowa am Schartym untersuchten und bei der Oberberg-
behörde anzeigten. Hier hat später eine in Orenburg gegrün-
dete Gesellschaft jahrelang Gold waschen lassen.
6. Ich habe mich nie dadurch beleidigt gefühlt, dass H. Eich-
wald meine geologische Karte Russlands von 1863, eine
Compilation genannt hat, und ich sage ja selber in dem erläu-
ternden Texte, dass ich sie aus verschiedenen Arbeiten zu-
sammengetragen und Murchisons Karte zum Ausgangs-Punkte
genommen habe. Da viele Geologen, namentlich die ausländi-
schen, des Russischen nicht máchtig sind, versah ich einen
Theil der Exemplare mit Titeln, Farbenerklärung und Text
in französischer Sprache. Aber das geschah nicht in Folge von
H. Eichwalds oder der Bemerkung anderer, sondern schon
früher und zum Theil weil der russische Titel, der während
meiner Abwesenheit von St. Petersburg gemacht wurde, mir
nicht genügte. Er giebt die Quellen, die ich benutzte, nicht an.
7. pag. 510. Die Meyendorffsche Karte von Russland hat
meiner 1841 herausgegebenen nicht zur Grundlage gedient.
Wenn H. Eichwald dies behauptet und zur Unterstützung sei-
ner Behauptung anführt, der Akademiker Kokscharow habe ihm
gesagt, es sei mir die Meyendorffsche Karte vor der Heraus-
gabe der meinigen mitgetheilt worden, so beruht das auf ei-
nem Missverständniss, da Herr Kokseharow, den ich deshalb
-befragte, mich ermächtigt hat, zu sagen, dass ег Игги. Eichwald
nie eine solehe Nachricht mitgetheilt habe. Ich habe in der
That jene Karte nie zur Benutzung gehabt. Was die Verbrei-
tung des Permischen Systems in Russland anbelangt, so gab
ich sie auf der Karte vor 1841 nach den Mittheilungen an,
967
die mir darüber der Graf Keyserling und Professor Blasius ge-
macht halten.
8. Ich habe nie behauptet, wie H. Eichwald mich anklagt,
die Granitfelsen Volhyniens und Podolieus früher als er beo-
bachtet zu haben. Schon deshalb allein konnte ich diese Prio-
ritát nieht beanspruchen, weil ich jene Provinzen niemals be-
sucht habe.
G. v. Helmersen.
St -Petersburg
17 Sept. 1807.
London d. 12 August 1867,
Obgleich ich die Reise hierher aus Familienrücksichten un-
ternommen habe, so war die nächste Blutsverwandtschaft, die
wármsle Geschwisterliebe nicht stark genug, um mich vom Be-
suche des Somersethouse (Geologische Gesellschaft), der Jer-
myn street (geological survey) und des British museum ab-
halten zu können. Dass ich mich auch an den Schätzen des zo-
ologischen Gartens geletzt, und an dem Blüthen- und Blatter-
schmuck der botanischen Gärten von Kew nnd Regents park
satt gesehen habe, brauche ich kaum hinzuzufügen; ich würde
erröthen, wenn ich’s unterlassen hätte. Man hört nicht auf, sich
über dieses London zu verwundern! Welche Stadt, welcher
Reichthum, welche Macht im Können, welche Kraft im Thun,
welcher Sparsinn, welcher Sammelgeist, der aus allen Enden
der Welt das Nutz- und Wunderbare zusammenbringt, welche
Lust am Erwerb, welcher energische Kampf um das Dasein!
Fast möchte ich sagen, welche Jagd um das Dasein, denn
das jagt und rennt in den Strassen, als wenn am Verlust ei-
568
ner Minute das Leben hinge. Eng ist der Raum in England
(enges Land) und knapp die Zeit; ich kenne ein anderes Land,
wo man einen Ueberfluss von Raum, einen Ueberfluss von
Zeit hat: es giebt nicht grössere Gegensätze. Was haben die
Engländer nieht in verhältnissmässig kurzer Zeit im Gebiete
der Geologie geleistet, und was leisten sie noch täglich! Wie
sind aber auch die Arbeiter geschult und wie die Arbeit ge-
theilt! Professor Ramsay sagte mir, dass er sich seit mehr
als zwanzig Jahren mit nichts als geologischen Aufnahmen be-
schäftise und er rühmte die Fertigkeit, die seine Gehülfen
erlangt hätten. Da ist es denn freilich kein Wunder, wenn
der Boden Englands durch die besten geologischen Karten
illustrirt ist. Die Karten der Kohlendistrikte sind die, welche
im grössten Massstabe (eine englische Meile auf den Zoll) an-
gelegt sind; Prof. Ramsay hat mir davon mit grosser Bereit-
williskeit zur Verfügung gestellt, als ich ihm sagte, dass sie
mir bei meinen Arbeiten ein wünschenswerthes Vergleichungs-
Material sein würden. So grossartig wie Alles in England, sind
auch die wissenschaftlichen Unternehmungen. Die Anstalt für
die geologische Aufnahme des Landes (geological survey) ver-
ausgabt jährlich 15000 Pfund Sterling, also mehr als 105000
Silberrubel; die paläontographische Gesellschaft verbraucht für
die Herausgabe ihrer Schriften ungefähr 600 Pfund jährlich;
die geologische Gesellschaft leistet noch Bedeutenderes; die
Gelehrten des British museum arbeiten zum Theil auch für pa-
läontologische Zwecke, und was die Privatleute als Liebhaber
der Wissenschaft liefern, darf nicht gering angeschlagen wer-
den. Ueberall der regste Eifer, um den Boden Englands und
seine Fossilien auf das Genaueste zu durchforschen. Ganz
Grossbritannien ist zum Zweck der geologischen Aufnahme in
Quadrate getheilt, und zwar England in 110, von denen schon
60 bearbeitet und publicirt sind, Irland ist in 205 Quadrate
eingetheilt, von denen fast die Hälfte gezeichnet sind, und nur
969
Sehottland ist noch stark ım Rückstande, indem von 120 Qua-
draten erst 4 bearbeitet und veröffentlicht sind.
Ich habe hier einige Anstrengungen gemacht, um mit Ammo-
nites Koenigii d'Orb. und A. mutabilis unseres Russischen
Jura auf's Reine zu kommen. Jedenfalls kann als ganz un-
zweifelhaft betrachtet werden, dass der Ammonit aus der Au-
cellenschicht, den d'Orbigny als A. Koenigii Jow. bestimmt hat,
nicht mit dem englischen A. Koenigii identisch ist; junge Exem-
plare sind allerdings sehr ähnlich, im Alter aber schwellen
die Windungen an und runden sich zu, während der englische
flach bleibt. Im Allgemeinen scheinen auch die englischen Pa-
läontologen A. Koenigii u. A. mutabilis nicht mit Morris (Bri-
tish fossils) für synonym zu halten; einer von ihnen sagte mir,
dass die beiden Species nur das miteinander gemein hätten,
dass sie in der Jugend mit einem doppelten. Kiel versehen
seien. Nun habe ich mir aber drei Exemplare von A. Koenigii
in London verschafft, die alle drei aus verschiedenen Sehich-
ten aus dem Kelloway, Oxford und Kimmeridge stammen, alle
drei jung sind, und doch keine Spur des doppelten Kiels
zeigen. Der schöne Planulat aus dem glanzkörnigen Sand-
stein von Dmitrjewa gora, den ich wegen Abwesenheit der
Kiele A. mutatus genannt habe, würde als identisch mit
A. Koenigii Sow. zu betrachten sein, wenn in England
Formen existirten, die selbst in der Jugend keine deut-
lichen Kiele triigen. Es muss den englischen Forschern überlas-
sen bleiben, das Dunkel, was über diesen beiden Species
schwebt, aufzuhellen. D’Orbigny scheint übrigens auch nichts
von einem doppelten Kiele des A. Koenigii gewusst zu haben,
denn in seiner Beschreibung des Charaschower Ammoniten fin-
det sich nichts davon erwähnt.
Im British museum fand ich Prof. Owen, dem ich einige
Saurierwirbel aus unserem Moskauer Jura vorlegte, über die
570
ich mir aus seinen Schriften nicht völlige Gewissheit hatte
verschaffen können. Als ich nach einigen Tagen wiederkam,
gab sie mir der berühmte Saurierkenner mit den Bestimmun-
gen zurück. Es sind Wirbel von Pliosaurus planus, Plesiosau-
rus concinnus und le^thyosaurus brachyspondylus, Species, die
sämmtlich dem englischen Kimmeridge angehören. Ein Beweis
mehr, dass die Moskauer Jurassische Schicht mit Ammonites vir-
gatus, aus welcher diese Wirbel stammen, nicht zur Kreide
zu stellen ist, wie der Verfasser der Lethaea rossica will. Es
ist mir, als wenn ich sähe, wie der Plesiosaurus seinen Schwa-
nenhals um des Petersbnrger Palaeontologen Nacken legt, und
ihm in das Ohr flüstert:
Vielgeliebter, tróste Dich,
Aus der Kreide stamm’ ich nicht!
Da auch Wirbel von Ichthyosaurus intermedius, platyodon
und thyreospondylus in der mittleren Schicht des Moskauer Ju-
ra gefunden sind, so stellt sich die Saurierbevölkerung des Rus-
sischen Jurameeres als eine ziemlich mannichfaltige heraus,
und wir haben nur zu bedauern, dass wir bei uns nicht so
vollständige Skelette finden, wie sie in dem bevorzugteren
England zu haben sind.
Morgen werde ich mich wieder auf die Eisenbahn setzen, um
über die gut geschorene und gebürstete, mit lebendem Beel-
steak und Mutton besetzte Landschaft (über Folkstone und Bou-
logne) nach Paris zu fahren. Zu einem Besuch auf Parley-
Hall, der Sommer-Residenz Murchison’s, fehlte mir Zeit und gu- :
tes Wetter.
H. Trautschold.
Paris d. 22 August 1867.
Nach Paris kam ich an dem Tage, als die letzte Sitzung
des geologischen Congresses abgehalten wurde. Es wurde über
geologische Karten und über spanische Sedimente verhandelt.
571
Von einigen Anwesenden hörte ich die Klage, dass zu spe-
zielle Fragen in Anregung gebracht, und allgemeine Pro-
bleme der Wissenschaft zu wenig berücksichtigt worden wä-
ren. Am Abend war ein Festmahl im Grand Hôtel, wo
es natürlich an Triuksprüchen nicht fehlte. Das Erfreuli-
che an denselben war, dass sich keine Spur nationaler
Exelusivität geltend machte, sondern dass alle Reden auf die
durch die Wissenschaft zu erzielende Vereinigung aller Völker
hinausliefen. Obgleich ein Theil der anwesenden Deutschen
sich durchaus nicht in sehr intimen Beziehungen zur franzö-
sischen Sprache befand, so machte doch ein Deutscher (wie
es scheint ein Oesterreicher) den grossmüthigen Vorschlag,
dass die franzüsische Sprache zur Sprache der Wissenschaft zu
erklären sei. Ein boshafter Nachbar erlaubte sich die Bemer-
kung, dass das Opfer ein mässiges sei, wenn ein Oesterrei-
cher — doch ich will lieber nicht aus der Schule plaudern.
Ein belgischer Geolog Omalius d'Halloy, 84 Jahr alt, wurde
als rüstiger, frischer, noch mit reduerischer Schlagfertigkeit
begabter Nestor der Wissenschaft Gegenstand verschiedener
Ovationen. Die Fremden waren nicht so stark vertreten, als
man hälte vermutheu sollen. Von Russen waren nur Auerbach
und Wyrubof, von Deutschen Göppert, Geinitz, Hermann Schla-
ointweit, Schlönbach, von Engländern Salter, von Italienern
Niemand, von Spaniern Vilanova anwesend. Ein Brasilianer da
Silva beantwortete den Toast auf die Fremden. |
Der Congress gab mir die erwünschte Gelegenheit, die Нег-
ren d'Archiae, Gaudry, Delesse kennen zu lernen und mit
den Herren Verneuil, Hébert, Deshayes in näheren wissen-
schaftlichen Verkehr zu treten. In Begleitung der Herren Bi-
oche, Pellat, Schlöubach und einiger Anderen machte ich ei-
nen Ausllug nach Etampes in den Süsswasserkalk von Beauce
und den Sand von Fontainebleau. Ich besuchte wiederholt die
Sammlungen der Sorbonne, der Ecole des mines, des Jardin
572
des plantes, sah die schöne Sammlung des Hrn. de Verneuil,
tauschte Gedanken und Fossilien aus, und verwandte den kur-
zen Aufenthalt, den ich mir gestatten durfte, so nützlich als
möglich.
Die Sammlung d'Orbigny's im Jardin des plantes habe ich
genau durchgesehen und folgende Notizen darüber gesammelt:
Unter № 3516 sind zwei wohl erhaltene Exemplare von Be-
lemuites Panderianus d'Orb. als В. Russiensis d'Orb. auf-
geführt. Unter dem Namen Ammonites Fischerianus ist ein jun-
ges pyritisirtes Individuum von A. biplex vorhanden; das gros-
se Exemplar, was d’Orbigny in der Geology of Russia hat
zeichnen lassen, fehlt. Was sich als Ammonites Panderianus
in der Sammlung befindet, ist ein kleines Exemplar von Am-
mon. Koenigii d’Orb. (non Sow.); auch hier ist das grös-
sere Exemplar, was in der Geology of Russia gezeichnet
ist, nicht vorhanden. Die übrigen nieht zahlreichen russischen
Fossilien sind in Uebereinstimmung mit unserer Annahme.
In der Sammlung der Sorbonne fand ich Exemplare von
Amm. Koenigii, bei denen die Rippen ohne Unterbrechung über
den Rücken gehen, und die unserem Ammoniten von Dmitri-
jewa gora, den v. Buch als A. mutabilis bestimmt, ich aber
wegen des fehlenden Doppelkiels A. mutatus genannt habe,
sehr ähnlich sehen. In Betreff unserer Panopaea peregrina von
Charaschowa, die d’Orbigny selbst als solche bestimmt hat,
erklärte Prof. Hebert von der Sorbonne, dass sie nicht mit
der französischen P. peregrina, sondern mit P. Elea identisch
sei. Der Umstand, dass P. Elea sich im französischen Gal-
lovien findet, hat vielleicht d'Orbigny bewogen, unsere Pano-
paea, die nach seiner Ansicht dem Oxford angehörte, mit der
Oxford-Species P. peregrina zu identifieiren.
Soll ich Dir noch von der Ausstellung erzählen, und von
dem Eindruck, den sie auf ein geologisches Gemüth hervor-
=
573
gebracht hat? Der Jardin réservé ist ein Paradies, in welchem die
Früchte, die süssesten und saftigsten (die für den ersten Men-
schen nöthig waren, dem letzten das Dasein verschönern),
nicht vergessen sind. Schwelgerischen Genuss finden die Sinne
eines Menschen, der für Blüthenpracht, Mannichfaltigkeit der
Form und Farben Sinn hat, im Orchideenhause des Jardin re-
serve. Nie habe ich so viele blühende Orchideen aus den schö-
nen Geschlechtern Stauhopea, Catleya, Cypripedium, Laelia, O-
dontoglossum, Catasetum und Lycaste zusammen gesehen. Man
verfällt in diesen Räumen in einen förmlichen botanischen Rausch.
Das grosse Publikum wird am meisten von den Aquarien angezo-
gen. Natürlich ist ein im Sande kriechender Limulus keine ganz
sewöhnliche Erscheinung, von dem Hummer gar nieht zu re-
den, den man gewöhnlich nur im rothen Kleide sieht; und
die Haifische wie die Flundern mit ihrer wellenförmigen Schwimm-
bewegung mögen selbst für Küstenbewohner nicht alltägliche
Sehaustüeke sein. Es ist nieht zu leugnen, dass diese Was-
ser-Menagerien ihren eigenthümlichen Reiz haben, der um so
ungetrübter ist, als die Gefangenschaft der stumpfsinnigen und
theilnahmlosen Wasserbewohner kein Bedauern erregt.
In der Ausstellung für Rohstoffe ist die Reihe von 22 Metallen
interessant, die nach ihrem specifischen Gewicht aufgestellt sind.
Es sind Cylinder von einem Kilogramm Gewicht; der kürzeste
Cylinder ist Iridium, der längste Magnesium. Eben dort (die
Aussteller sind Johnson, Matthey & C. in London) befindet sich
ein Klumpen Platin von 400 Kilogr. Gewicht, der nach ei-
nem neueu Schmelzverfahren von St. Claire Deville und De-
bray geschmolzen ist. Ueberhaupt wird in diesem Theile der
Ausstellung mit enormen Massen auf die Phantasie gewirkt.
Hier ist Coffein in grossen Haufen aufgeschüttet, dort schre-
ckenerregende Stalagmiten aus Cyankalium; hier ist Jod in zwei
Zoll langen Krystallen aufgestellt, dort unter einem Gewölbe
von Steinsalz die Stassfurther Salze (Karnallit, Kieserit, Kainit,
574
Tachhydrit): hier eine Felsenlandschaft aus Ultramarin, dort
ein Säulengang aus Paraffin; hier ein Block Doppelspath von
1'/, Fuss im Durchmesser, dort ein Silberklumpen von 135000
Fres. im Werth (aus den Werken von Pontgibaud, Puy de
dóme). Aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika ist An-
thracit eingesendet, aus einer Schicht stammend, welche bei 25
Fuss Dieke sich über 470 Quadratmeilen erstreckt. Diamanten
und Malachit aus Queensland, schön getrocknete Pflanzen aus
Südaustralien, Potsdamsandstein mit seltsamen Fussspuren aus
Canada. Aus der argentinischen Republik sind riesenhafte Glyp-
todonschwänze eingeschickt, Schädel von Megatherium ameri-
eanum und Toxodon platense, Schädel und Panzer von Schis-
topleurum, Kinnladen von Macrauchenia patachonica u. s. w.
Aus dem Colorado-Distriet ist eine grosse Sammlung von Erzen
aufgestellt; von Messina tertiäre Fossilien aus einem neuen Ter-
rain (zancleano); eine hübsche Sammlung schlesischer Stein-
kohlenpflanzen aus dem paläontologischen Museum des Prof.
Göppert; vom Monte Bolca einige prachtvolle Fische. Hübsche
Durchschnitte lebender Gastropoden und Kauapparate von See-
igeln sind von Cailliaud in Nantes ausgestellt; schöne Schwäm-
me von der Insel Rhodos, einer auf dem Rande eines zer-
brochenen Kruges aufgewachsen. Doch ich bemerke, dass mein
Brief sehr langathmig wird, daher zum Schluss nur noch das,
was ich der Erwähnung besonders werth halte. Aluminium
hat Verwendung in Kirchengeräthen, Leuchtern, Kelchen u. s. w.
gefunden; es wird vergoldet. In einer Sodafabrik in Mannheim
gewinnt man jährlich 500000 Kilogramm Schwefel aus den
Sodarückständen. Schröder in Kreuznach stellt ein leichtes,
festes, dauerhafles und billiges Baumaterial (Form der Ziegel-
steine) aus Schlacken und Steinkohlenasche her. Von diesem
Schwefel und Baumaterial sınd Proben ausgestellt. Noch etwas
Ethnosraphisches, für das Du dieh ja besonders interessirst. Man
hat so eine landläufige Redensart von der Gewalt der Mode,
575
und dass die Franzosen vermittelst der Mode die Welt regie-
ren. In der Pariser Ausstellung befindet sich eine grosse Au-
zahl von Kostümen französischer Landbewohner, welche bewei-
sen, dass die Mode nur von Paris ausgeht, und dass die fran-
züsischen Bauern ebenso conservativ sind, und ebenso hartnác-
kig der Mode trotzen, wie die deutschen, polnischen, russi-
schen Landleute. Diese ethnographische Ablheilung war immer
von zahlreichen Besuchern umlagert, und mancher französische
Ausruf des Erstaunens war hörbar.
H. Trautschold.
Note sur la culture du mürier a Jaroslaw.
La limite boréale d'une espece eultivee présente toujours un
intérét tant scientifique que pratique, surtout s'il s'agit d'une
plante méridionale dont la culture en pleine terre dans des
eontrées sensiblement plus froides que sa contree natale est
toujurs un indice de plus en faveur de la possibilité de l’ac-
climatation dans le strict sens du mot. Aussi je crois que le
premier essai de la culture du mürier à Jaroslaw peut présen-
ler quelque intérét aux lecteurs du Bulletin. Ce ne fut que
par hasard que j'appris de Mr. Masslew, directeur du comité
des magnaueries à Moscou, que depuis six ans le mürier blane
et le mürier noir eroissent à Jaroslaw en pleine terre dans
le jardin appartenant à l'école des filles de prétres de Jaros-
law. J'ai vu de mes yeux ce que je n'aurais pu croire
autrement,— A arbrisseaux de mürier blanc, 3 de mürier noir
en pleine terre dans un pays oü il n'est pas rare que la tem-
pérature baisse en hiver au dessous du point de congelatıon
du mercure, où l'on trouve en masse des plantes boréales
comme l'Andrasace filiformis, le Ranunculus Purshii, la Nar-
dosmia frigida. C'était surtout le mürier blanc qui avait réussi.
Le plus grand des arbustes avait prés de 7 pieds de hauteur
576
et était couvert d'un beau feuillage touffu. D'aprés les don-
nées que je dois à l'obligeanee de Mme. Chipoff, directrice
de l'établissement, ces arbustes proviennent de semences en-
voyées de Moscou par Mr. le general S. P. Chipoff en 1864.
Elles furent semées en pleine terre daus le jardin de l'ancien
local de l'établissement, ensuite les jeunes müriers furent
transplantés eu 1862 dans le jardin de la maison qui lui ap-
partent actuellement, par les soins de M-e. la directrice. Pen-
dant l'hiver on les recouvre d'un peu de chaume. Les jeu-
nes pousses qui out eu le temps de devenir ligneuses pendant
l'été hivernent, mais celles qui sont encore herbacées en au-
tomne meurent. П est arrivé qu'une partie des tiges ligneu-
ses méme a été détruite par le froid, mais la partie inféri-
eure de tous les 7 arbustes a persisté, a acquis la grosseur
de trois doigts environ, et les jeunes branches repoussent
chaque année. Je crois que ces 7 arbustes sont les représen-
tanis les plus boréaux de cet arbre, sinon quant au degré de
latitude du moins quant an climat si rude de notre contrée.
Andre Pétrowsky.
Le 31 Aoüt 1367.
Gleich nach Rückkehr von meiner diesjährigen Reise nach
Antwerpen und Paris erhielt ich Ihre Briefe, in denen Sie mich
fragen, ob ich die Ihnen versprochene Biographie unseres verst.
Freundes Alexander von Nordmann bald liefern würde? Ich
habe schon vielfache Notizen über die schriftstellerische Thä-
tiskeit Nordmann’s von seinen beiden hinterlassenen Töch-
tern bekommen, und werde sie auch von einem seiner Freunde
in Paris, H. Blanchard, Mitgliede des lustituts, erhalten, so
dass ich vorläufig meine Arbeit noch nicht beendigen konnte.
977
Н. Blanchard, uud vorzüglich I. Lucas, bekannt durch
seine Beschreibung der aleierscheu Insecteu, werden wahrschein-
lich auf meine Bitte die Beschreibung der von Nordmann
gesammelten und in den schönsten Zeichnungen abgebildeten,
aber unbeschrieben hinterlassenen Spinnenarten der Krim, Süd-
Russlands und Finnlands übernehmen, wean es mir gelingt,
eine Summe zar lierausgabe dieses grossen Werkes zu erhal-
ten. Die beiden Töchter Nordmann’s welleu gern aus Pie-
iit für ihren verstorbenen Vater eine namhafte Summe zur
Ilerausgabe beitragen, aber es ist kaum anzunehmen, dass diese
Summe hinreichen wird, um alle Ausgaben zu bestreiten.
Ich habe daher Herri Blanchard vorgeschlacen, das Werk einem
naturforschenden Verein in Paris zur Bekanntmachung zu über-
geben und erwarte jetzt eine Antwort über den Erfolg seiner Be-
mühungen. Es wäre sehr zu bedauern, wenn dies, für die russische
Spinnenfauna, die fast ganz unbekannt ist, so wichtige Werk
unvollendet bliebe uad nicht veröffentlicht werden könnte.
Ich war über die vielen schönen Aquarien, die ich in Paris
sah, sehr überrascht; vorzüglich interessirte mich das grosse
Aquarium im Jardin d’acelimatation, worin viele Seepolypen auf
ihren verzweigten Polypenstöcken, ferner Actinien, Seesterne,
Seekrebse und Fische in grosser Menge gezogen werden; am
meisten überraschte es mich, hier die Moluckenkrebse (Limu-
lus moluccensis) munter umherschwimmen zu sehen, während im
Aquarium des Boulevard du Montmartre die sonderbaren, For-
men der Tintenfische oder Sepien die grösste Aufmerksankeit
des Publicums erregen. Die bisher so selinen Axolotle aus Me-
xico sind jetzt durch die Bemühungen des Professors Dume-
ri in allen Aquarien von Paris verbreitet, da es ihm gelaug,
sie zn vermehren und ihre Brut zur weitern Entwicklung zu
bringen. Die Zahl der Individuen vergrösserte sich bald so
sehr, dass er sie vielen Freunden zur nähern Beobachtung
mittheilen konnte. Auch ich erhielt von II. Dumeral 10 Stück,
NS 2. 18067. 817
578
die ich auf meiner Rückreise von Paris über Berlin nach St.
Petersburg im besten Zustande überbrachte und die jetzt bei
mir in einem Aquarium vortrefllich gedeihen und sich wahrschein-
lich auch späterhin vermehren werden, wenn sie erst dazu die
gehörige Grösse erlangt haben. Meine Individuen, die Brut des
vorigen Jahres, waren etwa 2 Zoll lang, sind aber jetzt schon
um einen halben Zoll gewachsen und werden von mir mit Re-
senwürmern ernährt, während sie im Aquarium des Pflanzen-
gartens von Paris Mückenlarven zur Nahrung erhielten. Diese
Larven fehlen mir hier wegen des eingetretenen Frostes und
ich versuchte sie mit Regenwürmeru zu erhalten, was mir voll-
kommen gelang. Sie verzehren nur lebende Würmer und las-
sen die todten unberührt. Professor Dumeral hat die höchst
interessanfe Beobachtung gemacht, dass die Axolotle bei zuneh-
mender Grösse ihre Kiemen verlieren und statt der einförmig
schwarzen Färbung einen gelb oefleckten Körper erhalten;
dabei ist es aber auffallend, dass die erwachsenen Weibchen
ihre Kiemen behalten und mithin nicht allen Individuen die
Metamorphose zukommt. Die Metamorphose ist demnach noch sehr
zweifelhaft und das Verlieren der Kiemen vielleicht nur einem
krankhaften Zustande zuzuschreiben. Ich hoffe an meinen Indi-
viduen auch bald diese merkwürdigen Veränderungen des Kör-
pers vorgehen zu sehen und darüber alsdann sicherer urthei-
len zi können. Il. Dumeril nennt diese Art Siredon lichenoides.
Das, Wetter auf meiner Rückreise nach Petersburg-war schon
ziemlich kalt und namentlich stellte sich ein Nachtfrost am letz-
ten Tage ein, ohne dass es meinen Axolotlen geschadet hätte:
sie kamen in vortrefflich erhaltenem Zustande an, wie einst
ein Proteus (Hypochthon anguinus) in Wilna, den ich aus dem
unterirdischen See der Adlerberes-Grotte bei Laibach auf meiner
Reise durch Italien, die Schweiz, Deutschland und Holland
nach Wilna lebend mitbrachte und der bei mir mehrere Jahre
lebte, Er kam endlich durch die Schuld meines Dieners um,
579
der ihm während meiner Abwesenheit abgekochtes, warmes
Wasser iu sein Behältniss gegossen hatte.
In Paris fanden ein Paar Sitzungen der archaeologischen Ge-
sellschaft statt, zu denen ich von dem bekannten Archaeologen
H. de Caumont, ihrem Director, von Antwerpen aus einge-
laden war. Ich überzeugte mich hier von der grossen Vorliebe
der Franzosen für Archaeologie uud war genöthigt, als be-
ständiges Mitglied des burean central, über die seythischen
d. h. tschudischen Alterthümer und über die Steinbilder der
Steppen Südrusslands in zwei Vorträgen einige Mittheilungen
zu machen, über Gegenstände, die den französischen Archaeo-
logen noch wenig bekannt waren.
Auch hielt ich einen Vortrag in der Academie des inscrip-
tions et belles lettres über eine scythische Keilschrift, die
sich auf einem fast viereckigen Silberstücke von 4 Pfund 80'/,
Solotnik, auf dem Gute des H. v. Lazareff im Ural mit vie-
len tschudischen Alterthümern gefunden hatte. Da H. Eschewski
eine Abbildung dieses seltnen Stückes im zweiten Нейе des
Permischen Sbornik von 1860 gegeben hatte, so konnte ich
sie dem ausgezeichneten Kenner der Keilschriften, Il. Saulcy,
Mitgliede der Pariser Academie des inscriptions, mittheilen und
erfuhr von ihm, dass diese Inschrift offenbar eine scythische sei.
Ich ward dadurch in meiner Meinung noch mehr bestärkt,
dass die alten Tschuden oder Scythen durch den grossen Han-
delsverkehr der Aorsen (der heutigeu Ersen) und der Siraken
(der heutigen Sirjanen) mit den Assyriern, die Keilschrift ge-
kannt hatten und in ihrer Sprache vielleicht mancherlei Aehn-
lichkeit mit der Sprache der Meder und Assyrier gehabt haben
mochten. Es ist daher ein höchst merkwürdiges Resultat, das
H. Norris, Secretair der asiatischen Gesellschaft in London,
aus seinen linguistischen Untersuchungen gezogen hat, dass die
Sprache der alten Seythen mit der assyrisch-medischen die grös-
580
ste Verwandtschaft gehabt habe und dass mithin die Tsehuden
dem arischen Volksstamme angehörten und ihr nächstes Vater-
land, nach meiner Meinung, in Turanien gesucht werden müsse.
Unsere Versammlungen der archaeologischen Academie in
Antwerpen, zu derich, als vieljähriges Mitglied, ebenfalls ein-
geladen war, übertrafen unbedingt die Versammlungen der Art in
allen andern Städten, sie waren mit einem grossen Aufwan-
de von äusserm Glanze angeordnet und lieferten auch viele
anziehende Mittheilungen, zu denen ich vorzüglich die Vorträge
über das Stein-, Bronze- und Eisenzeitalter des bekannten
Archaeologen Worsaä aus Kopenhageu rechne, der auch die
reichste Sammlung dänischer Alterthümer in der Exposition
universelle internationale in Paris ausgestellt hatte. Ich selbst
sprach bei dieser Gelegenheit in einer der Sitzungen dieser
Academie einige Worte über jene Zeitalter in Russland und
suchte, auf meine Beobachtungen gestützt, für jene 3 Zeitalter
ethnographische, zu ihrer Bezeichnung, wie ich glaube, viel be-
zeichnendere Namen vorzuschlagen. Ich glaube nämlich, dass
das Steinzeitalter sehr passend mit der Benennung des celti-
schen, das Bronzezeitalter mit der des scythischen und das Ei-
senzeitalter mit der des wendischen zu vertauschen sei. Die
Gründe, die ich angab, waren ungefähr folgende: das älteste
Volk, das aus Osten, aus Asien durch die altaischen Bers-
ketten, nach Westen, nach Europa zog, waren die Celten,
die vorzugsweise mit Steinwerkzeugen die Altaischen und Ural-
schen Gold- und Silberbergwerke bearbeiteten und dort im Altar,
wie im Norden des europäischen Russlands, im Olonetzschen
Gouvernement, viele Steinwerkzeuge hinterlassen hatten. Die
Celten wanderten damals bis zum äussersten Westen Europa's,
bis nach Frankreich und Spanien, Belgien und England aus.
Darauf setzten sich die alten Tschuden des Altai oder He-
rodot's Scythen in Bewegung; sie bearbeiteten anfangs die
Gold- nnd Kupfergrubeu mit kupfernen oder Bronzwerkzeugen,
581
deren sich schon zum Theil auch ihre Lehrer im Bergbau,
die Celten, bedient hatten, obgleich in sehr untergeordueter
Weise, da ihre Werkzeuge meistentheils aus verschiedenen
Steinarten angeferügt waren. Die Tschuden siedelten sich im
Ural und in Südrussland in zahlreichen Stämmen an, die von
Herodot und Strabo als Scythen, als Aorsen und Siraken
beschrieben werden und noch später den Namen der Komanen
oder Kamaseythen führten; von ihnen rühren die Steinbilder der
südrussisehen Steppe her, Die Komanen und andere Seythen
zogen späterhin die letziern als Ungarn, über die Donau nach
Westeuropa, wo sie sich niederliessen und den kriegeri-
schen Stamm der alten Tschuden bildeten, während die andern,
ansässigen und friedliebenden Stämme, die Sirjanen, die Wo-
gulen, die Wotjaken in ihren Stammsitzen, dem Ural, zurück-
blieben und Ackerbau und Handel trieben.
Das Eisenzeitalter würde vielleicht nach meiner Ansicht mit
dem Namen des wendischen zu vertauschen sein, weil die
Wenden das älteste slawische Volk bilden, das Westeuro-
pa von der Ostsee an bis zum adriatischen Meere bewohnte
und als Agathyrsen Herodots sich mit der Bearbeitung der
Eisenerze in den Karpathen und in Siebenbürgen beschafftigte.
Zu ihnen gehören auch die Budinen Herodot’s, in deren Na-
men ich gleichfalls die Wenden wiedererkenne, die als solche
späterhin von Ptolemaeus, dem Geographen, überall indem heutigen
Litthauen und an der Ostsee angenommen werden, wo in Meck-
lenburg-Schwerin die grösste Anzahl von eisernen Werkzeu-
gen und Waffen in ihren Gräbern gefunden wird. Sie wer-
den in dem schönen Museum von Schwerin aufbewahrt und
sind vonH. Lesch ausführlich beschrieben und abgebildet worden.
Ed. v. Eichwald.
St. Petersburg.
d. 23 Oct, 1867.
GEDAECHTNISSREDE
auf
J. Auerbach,
vorgetragen d. 16 November 1867 in der Sitzung
der
Kaiserlichen Naturforscher- Gesellschaft zu Moskau.
Von
H. TnaurscHorp.
Die Mitglieder der Moskauer Naturforscher-Gesellschaft
sahen in den beiden letzten Sitzungen den Stuhl des
zweiten Sekretärs seit langen Jahren zum ersten Male
unbesetzt. Heut wissen wir, dass der Inhaber desselben,
der mit so vieler Uneigennützigkeit und Treue der Gesell-
schaft gedient, auf immer aus unserer Mitte geschieden
ist. In ihm haben wir einen thätigen Mitarbeiter, die
Stadt einen gemeinnützigen Bürger, seine Familie und
Freunde einen liebenswürdigen Gefährten, die Wissen-
schaft einen ihrer wármsten Verehrer verloren. Zu
den grossen Verlusten, welche die Geologie durch den
Tod Oppel’s, Deslongchamp's, Saemann's, Goubert’s,
Pander’s, Hofmann's in rascher Aufeinanderfolge erlitten,
583
ist nun der Verlust Auerbach's hinzugekommen. Russ-
land ist nicht so reich an Gelehrten, an treuen Anhän-
gern, an eifrıgen Jüngern der Wissenschaft, um solche
Verluste, wie die Pander's und Auerbach’s leicht ver-
schmerzen zu können. Für das grosse Reich sind grosse
Kräfte erforderlich, und die Zahl der Arbeiter ist gering.
J. Auerbach war im Jahre 1815 in Moskau geboren;
er machte unter Weiss und G. Rose in Berlin erfolgreiche
mineralogische Studien, und beschäftigte sich unter Ram-
melsberg's Leitung mit Chemie. Hierauf unternahm er
Reisen durch Deutschland, die Schweiz, Italien und Frank-
reieh, kehrte dann in sein Vaterland zurück, und wid-
mete sich von nun an ganz dem Studium der Geologie
und ihrer Hülfswissenschaften. Er verkaufte, damit er
ungehindert der Neigung zu seinen Lieblingswissenschaf-
en folgen kónnte, die von seinem Vater ererbte Apothe-
ke, und übernahm bald darauf die Stelle eines zweiten
Sekretärs in unserer Gesellschaft, die ihm Gelegenheit
gab, sich in den vaterlàndischen Kreisen der Gelehrten
nützlich zu machen, der Wissenschaft in der Heimath
Freunde zu erwerben, und die Eroberungen derselben
innerhalb Russlands zum Gemeingut Aller zu machen.
Um sein Vaterland in mineralogischer Beziehung näher
kennen zu lernen, bereiste er bald nach seiner Rückkehr
aus dem Auslande mitseinem Freunde R. Hermann, un-
serem ausgezeichneten Forscher auf dem Gebiete der
chemischen Mineralogie, den Ural und Finnland. Im
Jahre 1854 wurde er im Auftrage der Petersburger geo-
graphischen Gesellschaft nach -dem Berge Bogdo in der
Caspischen Steppe gesendet, um über das dortige Schwe-
felvorkommen Untersuchungen anzustellen. Mit allen Hülfs-
mitteln ausgerüstet, studirte er genau die geognostischen
Verhältnisse des genannten in vieler Beziehung interes-
santen Berges, und bearbeitete nach seiner Rückkehr das
gesammelte Material mit grosser Gründlichkeit. Es ist
diese Arbeit jedenfalls die bedeutendste seiner wissen-
schaftlichen Leistungen, die leider noch nicht ganz been-
det ist. Die vielseitigen Beschäftigungen des Verstorbe-
584
nen hinderten immer den Abschluss des fast ganz {erti-
gen Werkes, und es ist daher zu wünschen, dass diese
wichtige Schrift bald kundigen Händen zur Vollendung
anvertraut und herausgegeben werde. — Ueberhaupt hat
unser verstorbener Freund mehr Neigung für praktische
Beschäftigung als für Schriftstellerei gehabt. Die Natur
und ihre Erzeugnisse, das Aufspeichern von Kenntnissen,
die Einsicht in die von Anderen errungenen Resultate
hatten mehr Reiz für ihn, als das Veröffentlichen der neu
gemachten Erfahrungen und der erworbenen Erkennt- |
niss. Zudem fand er nicht Gefallen am Verallgemeinern
und hielt sich mehr an das Thatsächliche in der Wissen-
schaft. Dem ist es wohl zuzuschreiben, dass wir Auer-
bach zwar den keuntnissreichsten, aber nicht den frucht-
barsten Naturforschern Russlands zuzählen dürfen. Er
hat im Allgemeinen wenig geschrieben. Ausser einigen
kleinen polemischen Artikeln gegen Rouillier hat er
Mehreres über den Jura von Moskau, den Sandstein von
Klin, die Kreide von Chatkof und die Kohle von Tula pu-
blieirt, theils für sich allein, theils in Gemeinschaft mit
Frears und mit mir. Bei den gemeinschaftlichen Arbei-
ten überliess er immer gern das Schreiben Anderen.
Als Lehrer in der Geologie und Mineralogie hat er
eine fruchtbringende Thätigkeit in dem hiesigen Konstan-
ün'schen Topographen-Institut entwickelt; dessgleichen
wird sein belehrender Einfluss von den Schülern ge-
rühmt, die er als Custos des mineralogischen Museums
gehabt und in den letzten Jahren hat er sich dureh seine
Vorträge in der Petrowskisehen Ackerbau-Akademie viele
Bewunderer unter seinen Zuhórern erworben. Nicht darf
ich unerwähnt lassen, dass er sich auch als Vertreter
der Stadt Moskau in dem Stadtrathe des Vertrauens sei-
ner Mitbürger würdig gezeigt hat, und dass man nament-
lich in Spezialfragen, wie die der Gasbeleuchtung und
des artesischen Brunnens, seinen Rath suchte.
Aber Mancher nennt sich einen Anhànger der Wissen-
schaft, rühmt sich seiner Kenntnisse, und liebt sie nicht,
die Wissenschaft, die er lehrt und die ihm «das Brod
985
giebt. Auerbach liebte seine Wissenschaft leidenschafi-
lich; der beste Beweis dafür ist, dass selbst in seiner
letzten schweren Krankheit ihm eine wissenschaftliche
Unterhaltung die liebste und dass dem von unaufhór-
lichen Leiden ermatteten Geiste noch wissenschaftliche
Nahrung die willkommenste war. Auerbach hatte einen
kühlen Kopf, einen klaren Verstand; kaun es da Wunder
nehmen, dass er eine Wissenschaft liebte, die so sehr
geeignet ist, helles Licht über die Wunder der Schópfung
zu verbreiten, die weitesten Ràume ungehindert mit dem
geistigen Auge zu durchmessen? Wie einst bei allmäliger
Abkühlung der Erdkugel, die Wasserdünste sich auf ihr
niederschlugen, so schlägt auch diese kühle Wissenschaft
die Nebel des Vorurtheils, des Wahns und des Aberglau-
bens nieder, welche den jugendlichen Geist des Menschen-
geschlechts einhüllen. In die Tiefen dieser Wissenschaft
hinabsteigen heisst dem Blicke Klarheit bringen, die
Zweifel lösen und der Seele Frieden geben. Wir erken-
nen dann die Wirklichkeit als untrügliche Wahrheit und
wir empfinden in unserer irdischen Beschränktheit die
schaffenden Kräfte des unendlichen Alls.
Wenn ich der Vorzüge Auerbachs als des Mannes der
Wissenschaft gedacht habe, so bleibt mir noch übrig,
auch seiner Vorzüge in geselliger Beziehung zu geden-
ken. Er war unermüdlich in Gefälligkeit und bereitwilli-
ger Dienstfertigkeit. Es war, als wenn man ihm eine
Liebe dadurch erwies, dass man von ihm etwas erbat.
Bei seiner grossen Lokalkenntniss und seiner ausgebrei-
teten Bekanntschaft wusste er immer und überall Aus-
kunft zu geben. Allen reisenden Geologen, welche Moskau
besuchten, war er Erklärer, Dolmetscher, Führer. Er
war im höchsten Grade hülfreich und sprang gern jedem
bei, der seines Rathes und seines Beistandes bedurfte.
Es giebt nicht Wenige, die seiner Unterstützung, seiner
Fürsprache ihr Wohlsein, ja ihre Existenz verdanken,
und der dankbaren Freunde, die er hat, sind viele. Die
geselligen Tugenden, welche er besass, machten ihn in
allen Kreisen, hoch und niedrig, zum gern gesehenen
586
Gesellschafter; Feinde hatte er wenig, denn in seiner
Meinungsäusserung verhielt er sich gemässigt und elastisch.
Als Freund war er gemüthlich, immer gut gelaunt, und
im vertraulichen Gespräche war es, als wenn seine Ge-
danken auf der Lauer lägen, um die Stelle in der Rede
des Freundes abzuwarten, an welche er einen Scherz,
eine witzige Wendung, ein Bonmot anknüpfen könnte.
Diese Gabe der launigen Unterhaltung, der Witzbereit-
schaft, des Ueberallzuhauseseins (Folge hoher allgemeiner
Bildung) machte ihn den Verwandten, Freunden und
näheren Bekannten ganz unschätzbar, aber dieselbe Gabe
hat ihn vielleicht auch oft der ernsteren Beschäftigung
mit der Wissenschaft entzogen und der heiteren Gesellig-
keit, dem Vergnügen seiner Nebenmenschen das gege-
ben, was vielleicht zu ihrem Nutzen hätte verwerthet
werden können. Auerbach war in behäbigen Verhältnis-
sen aufgewachsen; er hat nie Mangel kennen gelernt;
sein Leben hat er mit Verstand genossen und die Stö-
rungen, die seinem ruhig dahinfliessenden Dasein hätten
entgegentreten können, hat er von sich abzuhalten ge-
wusst. Die Einwirkung auf Andere richtete er so ein,
dass der Reflex derselben auf ihn ein wohlthuender sein
musste. Er liebte Unabhängigkeit der Lebensweise und
hat vielleicht desshalb nie geheirathet. — Er hat gelebt,
wie er gewollt, genossen, was er gewünscht, gearbeitet
in der Wissenschaft, was ihm zusagte, kurz, er hat eine
Befriedigung aus seinem Dasein gezogen, um die ihn
jeder Sterbliche beneiden kann. — Selbst in der langen
Krankheit, welche seinem Tode vorherging, hatte er noch
das nicht hoch genug anzuschlagende Glück, von einer
liebenden Schwester mit einer Zärtlichkeit, Entsagung,
Opferwilligkeit, Selbstverleugnung gepflegt zu werden,
dass ihm hieraus allein unendlicher Trost erwachsen,
seine letzte Stunde von dem milden Glanze der Liebe
und Dankbarkeit verklärt werden musste.
OBSERVATIONS
METEDROLOCIQUES
a
p
faites
A L'INSTITUT DES ARPENTEURS (DIT CONSTANTIN)
DE MOSCOU,
pendant les mois
de
Janvier, Février, Mars, Avril, Mai et Juin
1867,
el communiquées
par '
J. WEINBERG.
№ 2. 1867. 1
2
JANVIER 1867 (nouveau style). — Observations météorologiques fa
55° 45' 53" N. Longitude = 37° 39' 51" à l'Est de Greenwich. El:
16.
Baromètre à 131/.0 В. Thermometre extérieur
DATES. (demi-lignes russes). de Réaumur.
8h. du 2h. aprés | 40h. du ЗВ. du | 2h. aprés | 40h. du
matin midi | soir main | midi soir
1 579,86 581,67 586,92 | — 43 | — 84 | — 11,9
2 591,83 590,74 586,36 || — 16,9 | — 15,6 | — 11,6
3 582,43 578,88 584,51 | — 75 |— 4,6 | — 8,5
4 584,54 585, 69 589,31 | — 44 |— 10 | — 3,2
5 | 590,48 | 591,70 | 59209 ||— 67 | EE
6 587,68 587,57 592,56 | — 56 |— 5,5 | — 13,4
1 596,01 596,88 599,07 || — 18,0 | — 15,8 12,6
8 600,61 600,98 599,06 | — 18,2 | — 16,0 | — 19,4
9 593,87 592,08 590,15 || — 10,0 |— 75 | — 6,5
10 588,78 588,10 587,82 | — 42 |— 44 | — 49
584,99 | 584,55 | 58949 || — 1,0 | = oz
582,48 583,34 581,98 + 42 + 4,0. 2.270008
580,05 | 587,97 | 590.76 || + 10 | aa
589,17 583,08 588,83 1 — 5,077) mo TES
596,79 | 597,09 | 5969601 — 5,6 | as en
593,56 592,70 590,47 || — 05.1227) 20
586,59 584,79 585,79 || +: 0,9 | AAA | MES
588,19 589,34 9380195 erra umo 0.2
589,74 590,59 993799 I ROS +, 0 + 09,2
593,28 592,607 17.590526 1 50 2 El 0,0
587,20 | 586.487 | ^585,79 || #87 |) aon NE NE
585,18 585,89 | 589.43 || — 97 | 2407 | о
592,40 | 594,57 | 595,62 | — 190 | — 155 | — 13,7
595,26 594,52 594,71 — 13,7 — 12,4 — 12,3
593,83 590,79 586,97 | — 96 | — 95 | — 5,8
591,32 | 592,63 Г 594,07 || — 6.4 ner;
583,92 582,14 580,35 |-— 10 | + 00 0
382,08 585,67 | 591,17 || — 84 | MON EE
29 || 590,89 | 588,97 584,65 || — 13,7 | — 95 | — 9,9
: 556,33 590,78 || — 13,1 ) — 16,0 | — 19,0
592,60 | 595,03 || — 29,0. | — 25,5 | — 29,4
| iso)
13
les à l'Institut des arpenteurs (dit Constantin) de Moscou. Latitude —
vation audessus de la mer = 538 pieds anglais ou à peu prés
metres.
Direction des vents. Etat du ciel.
8 h. du | 2 В. apres 40h. du | 8h. du |2 h. aprés | 40h. du
matin midi soir matin midi soir
Calme NW faible N faible Góuv. Couv. Couv.
NO faible | SO faible SO modéré |'Ser. str. cum.| Nuageux Neige
SO faible - O faible Calme Neige Neige Ser.
Calme W faible W faible Couv. Ser. cum. Ser
W faible SW faible W faible Nuageux Couv. Couv.
N faible NW faible N modéré || Neige Neige Ser.
NW faible NW faible N faible Ser. Ser. cum. | Ser.
N faible Calme Calme Nuageux Ser. Ser.
S faible S faible 5 modéré || Couv. Couv. Couv.
S faible SW faible SW faible Couv. Couv. Neige
S faible S faible | S$ faible || (ом. Couv. Neige
SW faible SW faible S fort Couv. Couv. Couv.
S faible W faible SW faible Couv. Ser. Ser.
S faible W faible NW faible Nuageux Сопу. Nuageux
NW faible Calme SO faible Nuageux Couv. Neige
SO faible S faible S faible Couv. Couv. Couv.
S faible S faible SW faible Nuageux Nuageux Couv.
SW faible SW faible 30 faible Couv. Brouillard Couv.
SO faible N faible Calme Neige Neige Couv.
SW faible O faible O faible Couv. Couv. Neige
~ O faible | NO faible | NO faible || Сом. Couv. Couv.
N faible N faible NW faible Couv. Nuageux Nuageux
NW faible W faible Calme Ser. Ser. Couv.
SO faible SO faible SO faible Neige Ser. cum. Couv.
SO faible SW faibie S modéré || Neige Couv. Neige
N faible NW faible S faible Couv. Ser. str. cir. | Couv.
SW faible SW faible S faible Neige Couv. Neige
N faible N modéré N faible Couv. Ser. cum. Ser.
N faible 5 faible SO faible Nuageux Neige Neige
NO faible N faible N faible Nuageux Ser. cir, str.| Nuageux
NW faible NW fable | NW faible | N faible ' faible N faible Ser. Ser. Ser.
4
FÉVRIER 1867 (nouveau style). — Observations météorologiques fa’
559 45' 53" N. Longitude — 37? 39' 51" à l'Est de Greenwich. EI
164
Baromètre à 4131/0 В. Thermomètre extérieur ©
DATES. (demi-lignes russes). de Reaumur.
10h. du
8h. du 2h apres | 40h. du 8h. du | 2h. apres
matin midi soir matin midi soir
4 596,57 598,90 602,68: 30, 5 TR oe
7 606,02 605,88 600,49 || — 28,6. | 2197 98
3 591,80 588,24 587,332 | — 155 | — 123 ENS
4 586,95 587,68 589.59: || 15 |. 07 en
5 589,78 589,76 594,540 | — 3,5 | a ees
6 592,18 592,28 592,071 — 5,0 In 03:6, |
7 591,04 590,72 590,31 || — 76 1129 aon
8 590,19 590,22 588,44 | 6,0 NS NE
9 588,16 587,50 5387.29 ||: 8,7 2061, | ee
10 587,80 588,38 594.94) | — 6,6 | 105 MES
596,04 897,44 597,98; || 22: 76,9. (See ae
597,02 597,92 597,02 || 60 | 77 N
890,76 586,15 Sh Bye || eas 009 S dl
586,86 582,39 585,85 SUN OR u. (0,2
588,88 592,05 596,03: I — 2,5 | 06 CON
595,83 594,76 589,96: || — 979. AND IS SEE
589.20 588,75 586,59 24,0. 2 009 20%
587,81 589,08 598,17 `` 44| 55 | =
600,60 596,08 891.78 || — 43,0 | — 50 |
588,16 588,04 595.44 d — 1,5 12 09 | 0
594,54 589,83 586/98 || 22 6,9 = or aos
580,88 519,73 516,74 UT PUO 35 3459 + 0,9
575,98 575,44 577,16 и a.
580,04 582,54 583,44 ^ || 5 7 2,6 LET en
583,06 582,91 584,12 | = 10,0 | oso ni
583,63 584,85 583,50 U 45,2. NE Pre
583,76 583,16 583,37.-|| — 125 NZ mg PELO
583,53 583,59 583.037 | 141,8 оо
| И
Moyennes 589,58 | 589,08 539,44 | 76 = 5,43 в
|
er
5
tes a l'Institut des arpenteurs (dit Constantin) de Moscou. Latitude —
vation audessus
metres.
de la mer
Direction des vents.
————Àso
8 h. du 2 h. apres ERE Eme onmes 40h. du 8 h. du | 2 h. aprés | 10 h. du
matin midi soir matin midi soir
NW faible Calme | NW faible Ser. Ser. Ser
NW faible SW faible S faible Ser. Ser. cir. cum.| Ser.
SW modéré | SW faible | SW faible || Neige Neige Nuageux
SW faible W faible W faible Neige Nuageux Ser.
W faible SW faible W faible Couv. Couv. Couv.
W faible SW faible SW faible Ser. cum. Nuageux Ser.
S faible SO faible SO modéré || Ser. Ser. Nuageux
SO modéré S modéré | SO modéré || Nuageux „Neige Gouv.
SO modere S modéré | SO modéré || Neige Neige Neige
SO modéré O faible | SO faible Cour. Neige © Couv.
SO faible SO faible SO faible Couv. Couv. Couv.
SO faible S faible S faible Couv. Couv. Couv.
S faible SW modéré | W faible Couv. Neige Ser. cum.
W faible W modéré W modéré || Couv. Couv, Ser.
NW faible NW moedéré | NW faible Ser. Ser. cir. Ser. cum.
W faible Calme Calme Nuageux |Ser. str. cum.| Ser. cum.
Calme W faible W faible Nuageux Gouv. Neige
N modéré N faible NW faible ||Ser. str. cum.| Nuageux Ser.
NW faible SW faible W modéré || Ser. str. cir. | Ser. cir. str. | Ser.
W modéré | N modéré Calme || Cou. | Neige Ser.
SW faible Calme SW faible Couv. Couv. Couv.
W faible W faible SW faible Couv. Couv. Neige
W faible SW faible NW faible Couv. Couv. Neige
NW faible Calme NO faible Couv. Couv. Couv,
NO modéré NO modéré Calme Neige Neige Ser.
Calme W faible NW faible Brouillard Neige Nuageux
Calme W faible W faible ||Ser. str. cum.|Ser. str. cum.| Neige
Calme NW faible W faible Couv. Nuageux Neige
——e
Etat du ciel.
538 pieds. anglais ou à peu pres
6
MARS 1867 (nouveau style). — Observations météorologiques fai
370 39' 51" à l'Est de Greenwich. Ele
959 45° 53" N. Longitude
DATES.
© CO I O» Ot £& C5 RO e
Moyennes.
Baromètre à 43*/,°
(demi-lignes russes).
8h. du
matin
583,42
596,02
599,99
596,51
593,11
593,60
588,93
589,14
587,46
586,54
581,79
580,89
576,96
587,04
586,07
586,01
590,46
595,62
593,57
593,81
500, 62
2h. apres
midi
586,08
597,49
597,90
595,28
593,49
592,60
587,94
589,94
587,06
585,27
581,20
581,08
579,94
587,21
586,86
586,31
592,63
595,59
593,23
594,30
589,68
580,66
586,55
598,62
604,58
597,16
596,05
596,02
595,19
591,61
588,26
590,83
580,62
577,18 -
584,17
586,97
586,94
587,10
594,30
594,21
593,53
594.29
585,69
582,97
590,37
600,07
601,25
596,13
595,39
596,05
593,93
590,76
589,86
590,86
164
Thermometre extérieur
5,7
=> „>
> >
OO WTS] OF O O0 «1 © NI SI = <
OO ex AH ma 40.
>
>
= pa
IN bho OO c bo
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de Réaumur.
2h. apres
midi
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3
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10h. du
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>
= O9 uuodaequu|o &
I
©
7
tes à l'Institut des arpenteurs (dit Constantin) de Moscou. Latitude =
vation audessus de la mer — 538 pieds anglais ou à peu prés
metres.
Direction des vents. Etat du ciel.
'8 h. du 2 h. apres | 10 h. du 8 h. du | 2 h. aprés 10 h. du
matin midi Soir. matin midi soir
N faible | - Nfaibe | SO faible | Came Nuageux Neige Ser.
Calme NO faible N faible Ser. Ser. Ser.
N faible N faible NO faible Nuageux Nuageux Couv.
NW faible NW faible W faible Couv. Couv. Couv.
Calme SO faible Calme Ser. Ser. cum. Ser.
Calme NO faible N faible Neige Neige Neige
NW faible N faible N faible Neige Couv. Nuageux
NW faible NW faible NW faible Neige Couv. Couv.
W.- faibie Calme Calme Cour. Neige Neige
Calme |. NO faible __ Calme |. NO faible j| (Calme | Calme Ser. Ser. str. Nuageux
NW faible NW faible | NW faible | NW faible | Couv. Ser. cum. Ser.
NW faible S faible SO faible Couv. Neige Couv.
NO modéré | NW modéré | NW modéré |. Neige Ser. str. Ser.
NW faible SW faible SW faible Ser. Ser. Ser. cum.
W faible SW faible SW faible Ser. str. Ser. str. cum.| Ser.
S faible SO faible S faible Couv. Neige Ser.
NW faible NW faible NW faible Ser. Ser. Ser.
Calme S faible Calme Nuageux Ser. Nuageux
NO faible NO faible NW faible Ser. str. Ser. cir. str. | Ser.
NW faible NW faible NW faible Ser. Ser, Ser.
NW faible SO faible SO faible Ser. str. Nuageux — Neige
S faible SO faible W faible Couv. Neige Neige
NW faible NW faible W faible Ser. cir. Nuageux Ser.
W faible NW faible W faible || Ser. Ser. Ser.
NW faible Calme SW faible Ser. Ser. Ser.
SW faible М modéré | SW faible ||er. cir. cum.| Ser. str. Ser.
SW faible S faible Calme Ser. Ser. cir. Ser. :
S faible S faible S faible Ser. cir Ser. Ser.
S faible S faible S faible Couv Couv. Couv.
S faible _S faible SW faible Couv Neige Couv.
SO faible | Calme S faible Pluie Couv. Couv.
|
|
8
AVRIL 1867 (nouveau style). — Observations météorologiques fai
55° 45' 53" N. Longitude = 3° 39' 51" à l'Est de Greenwich. Ele
164
Baromètre à 4131/0 В. Thermometre extérieur
DATES. (demi-lignes russes). de Reaumur.
Sh. du | 2h. aprés | 10h. du 8h. du ! 2h. aprés | 40h. du
matin midi soir matin midi soir
1 590,19 591,99 591,68. || + 22S SERUESEO ERN REN EINE
2 590,87 588,59 584,94 | + 2:9 | ти
3 583,56 583,33 581,14 + 2,0 3 D +. 2,4
441 579,07 | 573.29 | 579325, |+ 0958- NES
8 || 884,46 581,43 |. 580,86 || — 2,2 0,0 | seater
6 || 577.09. | 575.42 | 576,34 | — 46 паб | В
7 578,87 579,38 578,23 | — 52 |— 1,0 | — 2,0
8 577,78 578,39 580,93 — 0,4 al ARE
9,11..582,23 | 583,82 |.-583,36 || — 2.8 sf +. 20.019 en
10 580,29 576,85 573,86 — 14 + 0,5 + 12
577,06 | 880,76 | 585,36. || + 10 |e Onze aa
586,23 584,93 581,55 — 1,0 + 24 — 2,3
580,49 582,21 582,31 + 4,5 + 2,6 — 0,3
580,14 580,27 582,88 — 2,2 — 0,4 — 2,6
583,84 582,49 576,50 — 4,0 + 1,6 + 4,0
574,78 576,60 579,46 | + : 2/4 | 2 as ne
580,04 579,53 576,54 E as + 3,4 4250354
519.19 581,23 582,13 + 3,6 + 5,8 -- - 3,8
582,42 582,81 584,47 + 4,0 + 0,9 + 0,8
584,88 | 584,73 | 586,97 | — 12 | 60 | ron
587,08 | 588,27 | 586,97 + 0,3 + 5,6 — 3,3
587,14 587,10 586,65 + 4,0 + 8,8 43441556
585,72 585,04, | 1585.58 + 5,0 ПЕ ee
586,59 588,31 589,15 4:939 + 5,6 + 3,5
589,67 589,93 588,08 + 54,0 + 8,3 + «660
584,85 584,18 585,82 SET Al + 40,6 181326
593,99 596,17 596,50 SE oA + 3,8 + 1,5
596,36 596,51 597,43 + 257 + 4,2 — 058
604,34 | 604,22 | 600,94 || од | 242 | 2972
600,94 598,92 595,66 + 0,2 EE AD SEA ale
584,81 | | + 0,9 559,2. | 20 |
9
tes à l'Institut des arpenteurs (dit Constantin) de Moscou. Latitude —
vation audessus de la mer = 538 pieds anglais ou à peu pres
métres.
Direction des venís. | tat? до стей
2
|
8 h. du 2 h. après 10 h. du 8 h. du 2 h. aprés 10 h. du
matin midi soir malin. midi soir
NW faible SW faible SW faible Couv. Couv. Couv.
N faible Calme Calme Couv. Couv. Cour.
Calme SW faible SW faible Nuageux Ser. Nuageux
SW faible Calme NW faible |Ser. str. cum.| Couv. Couv.
NW faible S faible S faible Ser. Ser. Ser. str.
SO faible SO faible SW modéré || Neige Neige Couv.
NW faible NW faible SO faible Ser. Ser. Neige
SW faible NW fable NW faible Cour. Couv. Ser.
NW faible S faible SO faible Ser. cum. |Ser. str. cum.|Ser. cir. cum.
SO modéré SO modéré | SO faible Neige Neige Couv.
NW faible | NW faible NW faible Couv. Couv. Ser.
S faible SO faible SO faible Nuageux Cour. Pluie
W faible SW faible SW faible Couv. Ser. cum. Nuageux
W faible W faible W faible Ser. cum. | Neige Ser.
W faible SW faible SW faible Ser. Ser. Neige
SW faible SW faible S faible Couv. Conv. ) Ser:
S faible SO faible SO faible Ser. Nuageux Couv.
Calme SW faible S faible Ser. cum. Ser. cum. Nuageux
NO faible NW faible N faible Neige Neige Couv.
NW modéré N modéré | NW faible Ser. cum. Ser. cum. Ser.
W faible SW faible W faible Ser. iSer. cir. cum.| Ser.
SO faible S faible S faible Ser. Ser. Ser.
S faible NW faible SW faible Nuageux Couv. Ser.
W faible NW faible SW faible Nuageux Nuageux Ser,
W faible SW faible S faibie Nuageux Ser. str. cum.| Couv.
SW faible W faible W modéré || Nuageux Ser. cum. Nuageux
NW modéré | NW faible NW faible Ser. Ser. Ser.
NW faible NW faible NW faible Ser. Ser. cum. Ser.
NO faible NW faible N faible Ser. Ser. Ser.
SO faible SW faible SW faible Ser. Ser. Ser.
10
MAI 1867 (nouveau style). — {Observations météorologiques fai
559 45° 53" N. Longitude = 37° 39' 51" à l'Est de Greenwich. Ele
164
Mik. i |. ©
| Baromètre а 131/50 В. Thermometre extérieur
DATES. (demi-lignes russes). de Reaumur.
8h. du 2h. aprés | 10h. du 8h. du | 2h. aprés | 40h. du
matin midi SOIT matin | midi soir
1 500,81 | 588.96 | 587,29 + 27 ei eS
2 | 589,80 | 50346 | 59303 + 20 PASSE EE
3 || 599,61 | 594,08 | 594,22 | 7 40 ese ee a
4 | 595,66 | 594.08 | 591,16 || + oa. 52 96 | en
5 500,94 | 599,89 | 592,81 || 64 || ns
6 || 591,50 | 592,07 594,30 "| + "95 Se AO ON | ee
7 || 596,94 | 596,67 | 594,60 || ++ 07 т zone
8 || 590,32 | 584,26 | 578,36 | +30 enr Was, | Au
9 578,40 | 582,67 583.34 + 3,71 о See
583,10 583,96 58492 | — 2,5 -|— 25 | — 28
585.48 585,45 1 58598 "M = 0, 7* 1 ет
585,16 | 583,80 583,69 || + 49 | 2 234, er
| 583,52 | 583,59 | 584.32 11146 | рб SRE
586,46 | 588,61 587,82 || — 4.4 | 39 ee
5 || 583,53 | 583,07 | 586.52 | + 5,7 | 0 >00
590,21 590,63 594.60 || + 26 IE na | В
595,17 594,37 593.49 1 7 2,5 те ne
590,59 | 589,98 | 589,99 | + 3,2 | 38 | Bros
58416 | 581,38 | 575,99 |+ 23 ı а
573,09 | 574,08 | 581,74 || + 34 | № 05:0 В
580,52 | 590,34 | 7591730 |+ ae ле
592,01 591,28 590,66 || + 7,5 Зо | Zero
590,01 589,87 | 589,62 | + 108 1° 42 arab | ee
589,77 | 589,20 | 589,53 || + 13,9 "| ons | zer
589,67 589,70 589,22 + 18,0 + 21,9 + 15,6
589,22 | 589,01 588,19 || + 47,0 | x 249 | ба
588,05 | 586,89 | 587,12 || + 42:0 | = Terz о
588,41 590,25 591,57 | и 914 | AE MOIS eG
592,77 594.31 593,63 | m 9,6 EE 1080 1 ое
591,54 591,94 591,96 + 7,8 + 9,3 [4 7,8
591,96 591,72 | 590,07 || + EA = ПД EURE
| 588,76 588,74 | + 54 E 7,8 | a 5,6
|
an 588,60
14
tes à l'Institut des arpenteurs (dit Constantin) de Moscou. Latitude =
vation audessus de la mer
metres.
538 pieds anglais ou a peu près
2 - - д
Direction des vents.
8 h. du
matin
Galme
O faible
O faible
O faible
S faible
SW faible
NW faible
SW faible
NW faible
NW faible
S faible
NW faible
Calme
Calme
SW faible
W faible
N faible
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О modéré
S faible
'" Wfaible | SW faible | W faible
Calme
S faible
SO faible
SW faible
SW faible
Calme
N faible
NO faible
N faible
Calme
2 h. apres | 10 h. du
midi soir
SW faible Calme
SO faible SO faible
O faible O faible
S faible S faible
NW faible Calme
N faible NW faible
NW faible W faible
S modéré W modéré
NW modéré | NW faible
NW modéré W faible
W modéré W faible
NW faible NW faible
NW faible NW faible
NW faible SO faible
W modéré | NW faible
NW faible N faible
S faible SW faible
O fort O faible
O faible NO faible
W faible NW faible
SW faible W faible
S faible S faible
SW faible W faible
SW faible SW faible
SW faible Calme
S modéré | SO faible
S faible SO faible
N faible NO faible
NO faible N faible
N faible Calme
O faible S faible
|
Bat duc nel
S h. du
matin
Pluie
Couv.
Couv.
- Couv.
Nuageux
Nuageux
Ser.
Couv.
Nuageux
Nuageux
Ser.
Ser.
Couv.
Ser. cum.
Nuageux
Pluie
Pluie
Pluie
Ser. cum.
Ser. str.
Nuageux
Seri!
'" cum.
. cum.
2 h.
aprés
midi
Pluie
Couv.
Cour.
Nuageux
Pluie
Ser. cum.
Ser. cum. str.
Nuageux
Couv.
Nuageux
ISer. str. cum. |Ser. str. cum.
Ser. sir. fan
Nuageux
Ser. cum.
Ser. cum.
Ser. cum
Ser. cum.
Nuageux
Couv.
Pluie
Nuageux
Ser. str.
Ser. str. cum.
Nuageux
Ser. cum.
Ser. cum.
Ser. cum.
Ser. str.
Nuageux
Nuageux
Couv.
Ser. cum.
Nuageux
Gouv.
Couv.
Ser
Ser. str. cum.
Ser.
Couv.
Pluie
Neige
Ser.
Ser.
Nuageux
Ser.
Nuageux
Ser.
Ser. str.
Nuageux
€ouy.
Brouillard
Nuageux
str.
Ser. cum.
Nuageux
Ser.
Ser. cum.
Ser.
Ser. cum.
Ser.
Couv.
Nuageux
Ser.
Ser.
12
JUIN 1867 (nouveau style).
— Observations météorologiques fai
55° 45' 53" N. Longitude = 37° 39' 51" à l'Est de Greenwich. Ele
Baromètre à 131/0 В.
DATES. (demi-lignes russes).
2h apres
26 587,04
DAT 585,92
PRN 53659.
99 583,78
30 582,73
586,62
585,93
585,13
583,36
583,66
matin | midi
1 585,47 583,32
2 589,23 589,53
3 589,12 590,32
Á 593,26 593,24
5 593,83 595,68
6 593,96 594,13
7 593,04 592,40
8 590,95 589,98
9 588,28 588,02
10 590,12 590,55
44 | 888,97 | 5388,34 | 586,75 | OTT DS 34
12 585,76 587,26
13 585,36 585,88
14 581,86 581,46
15 583,74 586,22
16 587,65 586,99
17 587 37 588,05
18 589,17 588,69
19 588,69 589,04
20 589,17 589,38
24 | 590,09 | 589,81 | 589,92 | 09 589,84
22 590,06 589,97
23 589,61 586,99
24 585,79 584,74
25 586,49 587,54
Moyennes.|; 588,15 PEE 588,05
i
10h. du
soir
587,68
580,25
591,90
593,18
594,88
593,52
5942958
589,06
588,51
590,04
586,75
597.19
584,38
582,20
587, 2
586,72
588,12
588,71
588,73
589,52
589,92
590,01
585,27
585,41
587,14
586,14
585,45
584, 46
582,78
585,83
587,76
164.
Thermométre extérieur
de Reaumur.
ЕЕ ЕН HH HH HH HH HH
WM. AUN OP Ot Sad d
ЕЕ HH HH HH HH HH ++ +++
+
>> © © 65 <> © + ©
CO NIN CO => Sd CO À S ed
-
€
13
tes à l'Institut des arpenteurs (dit Constantin) de Moscou. Latitude—
vation audessus de la mer 538 pieds anglais ou à peu pres
mètres.
Rtanı dur cine
8 В. du 2 h. apres NES uo 10 h. du 8 В. du | 2 h. aprés | 10 h. du
matin midi soir matin midi soir
- Sfaible | W faible | NW modéré | Nuageux Nuageux Nuageux
N faible NW faible | NW faible Nuageux Ser. cum. | Ser. cir.
NO faible N faible NW faible Nuageux Ser. cum. | Nuageux:
N faible N faible N faible Ser. cum. Ser. cum. Ser.
N faible SW faible Calme Ser. cum. Ser. cir. Ser. cum.
Calme SW faible SW faible Nuageux Ser. cum. Ser.
W faible SW faible Calme Ser. cir. Ser. cum. Ser.
SW faible SW faible Calme Ser. str. Ser. Ser. cir.
W faible S faible S faible Ser. cum. Ser. cum. 'Зег. str. cum.
N faible NW faible = Niable | NW faible | Nfaible | N faible Ser. Ser. cum. | Ser.
7 SO faible | NWfaible | Calme | Ser Ser. cum. Pluie
W faible NW faible N faible Couv. Ser. cum. Nuageux
N faible NW faible N faible Nuageux Ser. str. Cour.
N faible N faible NW faible Cour. Nuageux Nuageux
NW faible NW faible Calme |Зег. str. cum.| Ser. cum. Ser.
Calme SO faible S faible Nuageux Ser. Ser.
SW faible SW faible SW faible Ser. Ser. Ser.
N faible SO faible SO faible ||Ser. str. cum.| Pluie Ser.
SO faible W faible Calme Ser. Pluie Ser.
O faible O modéré | NO _ Ofaibe | © modéré | NO modéré Ser. Ser. cum. Ser.
NO faible | 0 modéré | SO faible SO faible Ser. Ser. cum. Ser. cum.
" NO faible NO faible NO faible ]||Ser. str. cum.| Ser. Ser.
NW faible N faible Calme Ser. Ser. str. Nuageux
| Calme S faible SO faible Pluie Ser. cum. Ser. cum.
| SO faible SO faibe | SW faible Ser. cum. | Ser. cum. | Ser. cum.:
—$ faible W faible Calme Ser. cir. Ser. cum. |Ser. str. cum.
| NW faible NW faible N modéré Ser. Pluie Ser. cir.
NO faible NO faible Calme Ser. Ser. Ser.
N faible N faible N faible Ser. cir. Ser. Ser.
W faible NW faible ! NW faible ||Ser. str. cum.| Nuageux Ser.
| Direction des vents.
|
|
|
Ego uet
vi
Г = avt
E
SEANCES
DE LA
SOCIETE IMPERIALE DES NATURALISTES
DE MOSCOU.
SEANCE DU 4 MAI 1867.
$. Exc. Mr. l'Académicien Bnawpr de St. Pétersbourg envoie quel-
ques observations supplémentaires concernant l'extinction de la Rhy-
tina Stelleri. (Voy. Bullet. 1867 N? 1.)
Mr. Вор. Heamann présente un travail sous le titre: Ueber das Atom-
gewicht des Tantals sowie über die Zusammensetzung der Verbindung
dieses Metals. (Voy. Bullet. 1867. N? 1.)
Mr. Емие ScHOENE remet une notice vérificative à son mémoire sur
Vhydrate du Natrium crystalisé. (Voy. Bullet. 1867. № 1.)
La Société littéraire, scientifique et artistique d'Apt (Vaucluse) en-
voie la première année de ses Annales et désire entrer en échange
de publications.
La Société des sciences physiques et naturelles de Bordeaux expri-
me le désir d'entrer en échange de publications et demande par quel-
le voie elle pourra envoyer à la Société 4 volumes de ses Mémoires.
La Société des amis d'histoire naturelle de Moscou annonce l'ouver-
ture prochaine de son exposition ethnographique russe dans le courant
№ 2. 1867. 6
40
de la semaine de Päques et espere que la Société Impériale prendra
part à celle solennite en envoyant une députation en son nom. — Le
Président a prié Mr. le Vice-Président et les 2 Secrétaires de repré-
"
senter la Société à cette occasion.
La Rédaction de la Промышленной Газеты de St. Pétersbourg con-
sent à l'échange des publications.
La Société des sciences physiques et naturelles de Bordeaux annon-
ce l'expédition de la collection complète de ses Mémoires publiés jus-
qu'à ce jour et promet de faire parvenir à la Société les livraisons
*
futures à mesure qu'elles paraitront.
Mr. le Dr. Linpemann, en remerciant pour le dernier Bulletin, écrit
entr'autres qu'une grande masse de neige tombée dans les prémiers
jours du mois de Mars a cependant bientót disparu, de sorle que dans
sa premiere herborisation le 20 Mars il pu déjà récolter des Croccus
variegalus et des Bulbocodium vernum en pleine floraison.
Mr. le Professeur de Banx de Halle remercie pour sa nomination
comme membre de la Société et promet le prochain envoi de plusieurs
de ses ouvrages.
Mr. le Docteur Fernixaxp Muerrer de Melbourne envoie les noms
des individus représentés sur les cartes photographiques de la tribu
Yarra en Australie avec l'indication de leur áge. — Il ajoute en méme
temps un autre Catalogue donnant les noms australiens des différentes
espèces de bois et autres substances qui sont employés par les indigè-
nes australiens dans la fabrication de leurs armes et autres objets.
Le méme annonce qu'outre les armes de la tribu Yarra il a expédié
pour le Musée public de Moscou un certain nombre d'armes des indi-
genes du pays d'Arnhem, — la premiére collection d'armes de ce pays
envoyée en Europe. — Il envoie en méme temps une lettre de la mai-
son Betham et Blackith de Londres qui annonce la remise de la pre-
miére caisse, conlenant les squelettes des indigènes d'Australie, à Mr.
le Consul russe à Londres.
41
La Société archéologique de Belgique à Anvers envoie une invilalion
an Congrés archéologique international d'Anvers, qui aura lieu du 25
Août au 1-er Septembre 1867.
Madame CATHERINE ScARPELLINI envoie ses observations ozono-météo-
rologiques faites à Rome pendant les mois de Février ét Mars 1867
avec des observations sur les tremblemens de terre qui ont eu lieu en
1865 et 1866 en Italie, avec des observalions sur les insectes pendant
léclipse de soleil du 6 Mars de cette année.
Mr. le Dr. Guipo ScugNzr envoie ses observations météologiques fai-
tes à Bouda pendant le mois de Mars 1867.
MM. FniEpraENDER et Fits de Berlin envoient le Catalogue d'une bel-
le collection d'ouvrages d'histoire naturelle, d'art et de littérature, qui
se vendra à l’enchere à Berlin le 27 Mai de cette année.
Mr. le Dr. Gustave ВлорЕ de Tiflis, en envoyant les rapports impri-
més de ses derniers voyages dans les pays du Caucase, écrit qu'au
printemps il se propose d'entreprendre une excursion scientifique à
Schémacha et à Bakou et plus tard dans les montagnes limitrophes de
la Turquie.
Des Cartes photographiées pour l'Album de la Société ont été en-
voyées de la part de Mr. Perroud de Lyon, de Mr. E. H. Weber de
Leipzig et de feu Dr. Schaum de Berlin.
Мг. АротрнЕе SENONER envoie les rapports sur les séances de l'Aca
démie Imp. R. des sciences de Vienne pour 1867. N’ 7—12.
Mr. le Comte Grorcres Mniszeca de Paris annonce l'envoi de 2 boi-
tes contenant un choix d’especes intéressantes de Coleopteres de l'Aus-
tralie. — Il pense qu'il y aura parmi elles un assez grand nombre
d’especes nouvelles pour la Société.
Mr. le Général-Lieutenant de Forrksen annonce qu'il habite actuelle-
ment à Aroucura en Crimée et offre ses services pour tout ce que
la Société pourra désirer de cette localité.
Mr. le Dr. Wiexecke de Gombong dans l’isle de Java annonce qu'il
prépare un envoi de 3 caisses et d'un bambou à l'adresse de Mr. Cro-
ne a Amsterdam. — Ces caisses contiennent une collection fort inte-
42
ressante et très-précieuse d'armes, de jeux, d'ustensiles domestiques,
des vétemens, des ornemens de fianeailles, etc. destinés au Musée pu-
blic de Moscou. — 1l se propose, sous le rapport botanique, de rem-
plir les commissions dont la Société a bien voulu le charger. Mr.
Wienecke accuse en méme temps réception de l'ordre de St. Anne
en exprimant sa pleine gratitude pour la coopération de la Société à
ce sujet.
S. Ех. Mr. TnaurvETTER de St. Péterbourg annonce l'envoi prochain
de la suite de son travail sur les plantes rassemblées par Schrenk,
pour étre imprimé dans le Bulletin.
Mr. le Chevalier F. de Hauer, Directeur de l'Institut I. R. geologi-
que de Vienne écrit que l'Institut se fera aussi à l'avenir un plaisir
d'expédier les Bulletins de la Société à toutes les Sociétés et mem-
bres en Autriche qui jouissent du franc de port avec lui.
Mr. Scıuro - Patti, Secrétaire général de l'Académie Gioenia des
sciences naturelles de Catane, annonce la mort du premier Directeur
de la dite Académie, Mr. le Professeur Charles Gemellaro.
La cotisation une fois payée de 40 Rbls. arg. a été envoyée de la
part de S. Ex. Et. Alex. Masslow et Leo, — celle pour 1867 avec
4 Rbls. par MM. Belke, Lapschine, Adamovitsch, Masslovsky, Géléz-
noff et Foelkner, avec 10 Rbls arg. par le Comte Georges Mniszech,
Mr. le Colonel Ramstepr fait verbalement plusieurs communications,
1) sur le pétrole de Bakou que, par suite de la réaction qu'y produit
la tannine, il suppose étre d'une origine organique, 2) sur l'influence
du courant électromagnétique sur la distribution de la coloration dans
différens poissons et 3) sur un nouveau seismométre d'une grande sen-
sibilité que Mr. Ramstedt a expliqué dans tous ses détails sur des
dessins.
S. Exc. Мг. N. Ту. GÉLÉZNOrr a montré des joujoux japonais ayant
la forme de menues baguettes qui sous l'action de l'eau chaude se gon-
flent considérablement, changent de forme et présentent à leur surface
différens dessins.
Mr. le Dr. Tnavrscuorp a parlé sur une vertèbre de saurien, dont
il a montré l'échantillon, qu'il rapporte au Plesiosaurus dolichodeirus
43
ainsi que sur quelques nouveaux testacés fossiles du calcaire de mon-
tagne de Miatchkowa.
Mr. Emire ScuósE de l'Académie de Pétrovsky Razoumovsky a ex-
pliqué la construction d'un nouvel appareil qu'il a imaginé pour l'élu-
iriation des sols. Ayant d'abord fait quelques observations sur de
pareils instrumens employés jusqu'ici il s'est étendu surtout sur celui
de Mr. Noebel et en a montré les imperfections qu'il a táché d'éviter
autant que possible. Son appareil consiste en un entonnoir cylindrico-
conique par lequel passe l'eau servant à l'élutriation avec une vitesse
constamment croissante. La régulation du courant d'eau a lieu au moy-
en d'un robinet et sa vitesse peut être mesurée par un Piézomètre
disposé immédiatement au dessus de l'ouverture de la sortie de l'eau.
L'avantage de cet appareil consiste principalement dans sa simplicité
et la facilité de son emploi. — Il fonctionne avec une grande régula-
rité et admet une définition exacte des résultats de la décantation. —
Il présente en sus l'avantage de ne pas exiger, comme l'instrument
de Noebel, une vitesse déterminée du courant d'eau ou, en d'autres ter-
mes, il peut décanter des grains de toute dimension.
Lettres de remercimens pour l'envoi du Bulletin de la part de MM.
D. J. Planer, Ed. Г. Regel, Alex. С. Becker, Е. E. Herder et Vict. Iv.
Motschoulsky, de la part des Académies des sciences de Paris el de
Lisbonne, des Sociétés Royales d'Upsal et d'Edimbourg, de la Société
des Naturalistes de Senkenberg à Francfort s. M., de la Société des
sciences de Leipzig et de l'Observatoire de Washington, de l'Uuiversité
de Kieff, de l'école d'horticulture d'Ouman et de la Société I. d'agri-
culture du Midi de la Russie à Odessa.
DONS.
a. Objets offerts.
Mr. Nic. Arex. WanwEck fait don de la peau d'un Dipus Aconthion
de Kirsanow dans le Gouvernement de Tambow.
—
e
e
11.
44
b. Livres offerts.
1
Heidelberger Jahrbücher der Literatur. Jahrgang 60. Heidelberg,
1867. iu S', De la part de l'Université de Heidelberg.
. Annalen der Landwirthschaft. Wochenblatt. 1867. N° 11 — 15.
Berlin, 1867. in 4°. De la part de la Rédaction.
—— —— —— Monatschrift. Februar. Berlin, 1867. in
8°. De la part de la Rédaction.
Pacini, Fil. Della natura del Cholera asiatico. Prezzo L. 3. Firen-
ze, 1866. in S'. De la part de l'auteur.
Troschel, F. H. Archiv für Naturgeschichte. Jahrgang 32. Heft 4.
Berlin, 1866. in 8°. De la part de Mr. le Professeur Troschel de
Bonn.
Verhandlungen der naturforschenden Gesellschaft in Basel. Theil
4, Heft 2. Basel, 1866. in 8°. De la part de la Société d'histoire
naturelle de Bale.
. Snellen von Vollenhoven, S. С. Sepp, nederlandsche Inseclen. 2
serie, Tweede Deel. N° 9 — 16. Leiden, 1866. in 4°. De la part
de l'auteur.
. Annales de la Société entomologique de France. 4-ème série, tome
5, trimestres 3 et 4. Paris, 1865—66. in 8°. De la part de la So-
ciété entomologique de France à Paris.
Der Zoologische Garten. Jahrgang 7. 1866. N° 7—12, Frankfurt a
M. 1866. in 8. De la part de la Société zoologique de Francfort
s. M.
Mocxoecria Bhaomoctn. 1867. N° 60 — 91. Москва, 1867. in fol.
De la part de la Redaction.
Coepemennaa abronuch. 1867. № 11—12. Москва, 1867. in №.
De la part de la Redaction.
Pycerié ВЪстникъ. 1867. Февраль, Мартъ. Москва, 1867. in S'.
De la part de la Rédaction.
13.
45
St. Petersburger Zeitung. 1867. N? 71— 116. St. Petersburg, 1867.
in fol. De la part de la Rédaction.
. Pycckia ВЪдомости. 1867. № 31—49. Москва, 1867. in f. De
{а part de la Rédaction.
C.-Demepöypıeria ВЪдомости. 1867. № 12— 115. С.-Петербургъ,
1867. in fol. De la part de la Redaction.
16. Вечернял Газета. 1867. № 60— 92. С.-Петербургъ, 1867. in fol.
11.
De la part de la Rédaction.
Москва. Газета на 1867. № 59—69. Москва, 1867. in fol. De la
part de la Rédaction.
18. Kaexass. 1867. № 13—96. Tusaucz, 1867. in fol. De la part de
la Rédaction.
19. Apyıs 3apasia. 1867. № 8— 15. С.-Петербургъ, 1866. in 4. De
la part de la Rédaction.
20. Медицинскй ВЪстникъ. 1867. № 11 — 15. С.-Петербургъ, 1867.
21.
26.
in 4°. De la part de la Rédaction.
Natuurkundig Tijdschrift voor nederlandsch Indie. Deel. 28. Zesde
serie. Deel 3. Aflevering 4—6. Deel 29. Zesde serie. Deel 4. Afle-
verig 1. Batavia, 1865. in У. De la part de la Société Royale
des sciences naturelles des Indes néerlandaires de Batavia.
. Cneepuan Почта. 1867. № 1—90. С.-Петербургъ, 1867. in fol.
De la part de la Rédaction.
. Ковалевский, A. Anatomia и ucropur развитя Phoronis. C. IIerep-
бургъ, 1867. in 8°. De la part de l'Université de St. Pétersbourg.
. Coammees, А. О системахь 3emaeabais. С.-Петербургъ, 1867. in
8. De la part de l'Université de St. Pétersbourg.
Iypaauos, I. Новыя Marepiaant для истори еврейской Литера-
туры 15 crorbria. С. Петербургъ, 1867. in 8°. De la part de
Г Université de St. Pétersbourg.
Marcumoer, Burr. Опытъ u3cabaonania Тюркскихъ д!алектовъ въ
ХулавендградЪ и Карамани. С.-Петербургъ, 1867. in 8°. De la
part de l'Université de St. Pétersbourg.
27.
30.
31.
32.
33.
34.
36.
45
Bnemuuxs Pocciiickaro Общества Садоводства въ С.-Петербург%.
1867. № 1. С.-Петербургъ, 1867. in 8°. De la part de la Société
d'horticulture de St. Pétersbourg.
. Catalogue de l'établissement horticole de Ambroise Verschaffelt à
Gand. № 79. Gand, 1867. in 8°. De la part de la Société d'horti-
culture de St. Pétersbourg.
. Hsewcmin и ученыя записки Казанскаго Университета. 1866.
Выпускъ 6. Казань, 1866. fn 8°. De la part de l'Université de
Kasan.
Berichte über die Verhandlungen der K. Sächsischen Gesellschaft
der Wissenschaften zu Leipzig. Mathematisch-Physikalische Classe.
1865 — 66. N° 1 —3. Leipzig, 1865 — 66. in 8°. De la part de la
Société R. saxonne des sciences à Leipzig.
Hankel, W. G. Elektrische Untersuchungen. Abhandlung 7. N? 3.
Leipzig, 1866. in 8°. De la part de la Société R. saxonne des scien-
ces à Leipzig.
Hansen, P. A. Bestimmung des Längenunterschiedes zwischen den
Sternwarten zu Gotha und Leipzig. Leipzig, 1866. in 8°. De la part
de la Société В. saxonne des sciences à Leipzig.
Московская Медицинская Газета. 1867. №1—12. Москва, 1867.
in 4°. De la part de la Rédaction.
Университетская uaBbcris. 1867. №2. Riess, 1867. in 8°. De
la part de l'Université de Kieff.
Comptes-rendus hebdomadaires des séances de l'Académie des scien-
ces. Tome 63, N° 24—27. Tome 64, N° 1—10. Paris, 1866 — 66
in #. De la part de l'Académie des sciences de Paris.
Tables des comptes-rendus des séances de l'Académie des sciences.
Premier sémestre 1866. Paris, 1866. in 4°. De la part de l'Acadé-
mie des sciences de Paris.
. Petermann, A. Mittheilungen über wichtige neue Erforschungen
auf dem Gesammtgebiete der Geographie. 1866. N? 8. 12. Ergän-
zungsheft N° 18. 1867. N° 1—4.. Gotha, 1866 —67. in 4°. De la
part de la Rédaction.
38.
39.
40
A1.
42
48.
45.
46.
41.
49.
47
Festschrift der naturforschenden Gesellschaft zu Emden. Emden,
1864. in 4. De la part de la Société d'histoire naturelle d'Emden.
Prestel, M. A. F. Die Regenverhältnisse des Königreichs Hanno-
ver. (Festgabe). Emden, 1864. in 4°. De la part de la Société d’his-
toire naturelle d'Emden.
Jahresbericht (51-ter) der naturforschenden Gesellschaft in Emden.
1865. Emden, 1866. in S'. De la part de la Société d'histoire na-
turelle d'Emden.
Записки ИмпЕРАТОРСКАГО Общества Сельскаго Хозяйства Южной
Россш. 1867. Январь, Февраль, Мартъ u АпрЪль. Одесса, 1867.
in S. De la part de la Société Imp. d'agriculture du Midi de la
Russie d'Odessa.
Bauernfeind, C. M. Die Bedeutung moderner Gradmessungen.
München, 1866 in 4°. De la part de l'Académie HK. des sciences de
Munich.
Liebig, Justus v. Die Entwicklung der Ideen in der Naturwissen-
schaft. München, 1866. in 4. De la part de l'Académie R. des
sciences de Munich.
. Fischer, Theodor. Zweiter Bericht des naturwissenschaftlichen Ver-
lages. Cassel, 1865. in 8'. De la part de Mr. Th. Fischer de
Cassel.
Archiv für Naturgeschichte. Jahrgang 32. Heft 2 und 3. Berlin,
1866. in 8'. De la part de Mr. le Professeur Troschel de Bonn.
Труды ИмпеРАТОРСКАГО BOABHATO Экономическаго Общества. 1867.
Toms 1. Выпускъ 4—6. С.-Петербургъ, 1867. in 8°. De la part
de la Société Imp. libre économique de St. Pétersbourg.
Bischoff, Th, L. Ueber die Verschiedenheit in der Schädelbildung
des Gorilla, Chimpansé und Orang mit 22 Tafeln. München, 1837.
in 4 et Atias in fol. De la part de l'Académie R. des sciences
de Munich.
. Медицинская новости. 1866. № 47— 49. С.-Петербургъ, 1866. in
8°. De la part de la Rédaction.
Verhandlungen der K. K. geologischen Reichsanstalt. 1867. N?
3—5. Wien, 1867. in 8°. De la part de l'Institut I. В. géologique
de Vienne.
№ 2. 1867. 7
Ux
a
51.
52
53.
54.
55.
56.
57.
58.
60.
61.
62.
48
. Промышленная Газета на 1867 г. № 1—16. С.-Петербургъ, 1867.
in 4. De la part de la Rédaction.
Покровительственная система и свободная торговая. С.-Петер-
бургъ, 1867. in $°. De la part de la Rédaction de la Gazette indus-
trielle de St. Pétersbourg. ;
Upsala Universitets Arsskrift. 1865. Upsala, 1865. in 8°. De la
part de la Société Royale des sciences d’Upsal.
Nova Acta Regiae Societatis scientiarum Upsaliensis. Seriei 3.
Vol. 6, fasc. 1. Upsaliae, 1866. in $. De la part de la Société
Royale des sciences d'Upsal.
Verhandlungen des Vereins für Naturkunde zu Pressburg. Jahrgang
8 und 9, Pressburg, 1866. in 8°. De la part de la Société d'histoire
naturelle de Presbonrg.
Nachrichten von der К. Gesellschaft der Wissenschaften und der
Georg-Augusts Universität aus dem Jahre 1866. Gotlingen, 1866.
in 8°. De la part de la Société Royale des sciences de Gottingue.
Записки ИмпеРАТОРСКАГО Русскаго leorpaemueckaro Общества.
По общей Teorpasin. Toms 1. С.-Петербургъ, 1867. in 8°. De
la part de la Société Imp. géographique russe de St. Pétersbourg.
—— _—— —— —— —— IIo orabaenir Этно-
rpaeim. Toms 1. С.-Петербургъ, 1867. in 5°. De la part de la So-
ciété Imp. géographique russe de St. Pétersbourg.
Leuckart, Rudolf. Die menschlichen Parasiten und die von ihnen
herrührenden Krankheiten. Band 2, Lief. 1. Leipzig, 1867. in 8°.
De la part de l'auteur.
9. Mockoeckia Университетск!я uabbcria. 1866—67. №6, 7. Москва,
1867. in S'. De la part del Université de Moscou.
Schmidt, Max. Der grossohrige Beuteldachs in 8'. De la part de
l'auteur.
Bulletin de la Société Imp. zoologique d'acclimatation. 2-de série.
Tome 3, N° 12. tome 4, N° 1 — 4. Paris, 1866—67. in 8°. De la
part de la Société Imp. zoologique d'acclimatation de Paris.
Monatsbericht der K. Preussischen Akademie der Wissenschaften
zu Berlin, 1866. December. 1867. Janvier. Berlin, 1867. in 8'.
De la part de l'Académie В. des sciences de Berlin.
63.
66.
68.
69.
10.
=
19
49
Bulletin de la Société botanique de France. 1866. Revue bibliogra-
phique. Е. et les feuilles 43, 46 du tome IX. Paris, 1866. in 8°.
De la part de la Société botanique de France à Paris.
. Bulletin dela Société géologique de France. 2-&me série. Tome 24,
feuilles 1—8 et Réunion extraordinaire à Marseille, tome 21. feuil-
les 29—36. Paris, 1866 —67. in S'. De la part de la Société géo-
logique de France à Paris,
. Fikenscher, J. Untersuchung der metamorphischen Gesteine der
Lunzenauer Schieferhalbinsel. Leipzig, 1867. in gr. 8°. De la part
de la Société du Prince Jablonovski à Leipzig.
Annales des sciences naturelles. 5-ème série. Zoologie. Tome 6.
№ 3—6. Tome 7. N° 4. Paris, 1866. in 8°. De la part de la
Rédaction.
—— —— —— —— —— — Botanique. Tome 5. N° 6.
Paris, 1866. in 8°. De la part de la Rédaction.
Comptes-rendus hebdomadaires des séances de l'Académie des scien-
ces. Tome 64. N° 3— 6. Paris, 1866. in 4°. De la part de l'Aca-
démie des sciences de Paris.
Въстник5 Россйскаго Общества Садоводства въ С.-Петербургь
1867. № 9. С.-Петербургъ, 1867. in 8°. De la part de la Société
d'horliculture russe de St. Pétersbourg.
Gartenflora. 1867. März. Erlangen, 1867. in 8'. De la part du Dr.
Regel de St. Pétersbourg.
. Журналь Министерства Народнаго ПросвЪщен!я. 1867. Мартъ,
С.-Петербургъ, 1867. in 8'. De la part de la Rédaction.
. Sitzungsberichte der K. Bayer. Akademie der Wissenschaften zu
München. 1866. II. Heft 1. München, 1366. in 8$. De la part de
l'Académie R. des sciences de Munich. |
. Neues Lausitzisches Magazin. Band 43, Heft 1 und 2. Görlitz,
1865—67. in 8°. De la part de la Société des sciences de Görlitz.
. Abhandlungen herausgegeben von der Senckenbergischen naturfor-
schenden Gesellschaft. Band 6, Heft 1 und 2. Frankfurt a. M.
1866 in. 4. De la part de la Société des sciences naturelles de
Senckenberg à Frankfort s. M.
=
ec
16.
17.
79.
80.
81.
82.
83.
oo
oo
86.
50
. Abhandlungen aus dem Gebiete der Naturwissenschaften. Band 4,
АБ. 4. Band 5, Abth. 1. Hamburg, 1866. in 4°. De la part de
la Société des sciences naturelles de Hambourg.
Uebersicht der Aemter - Vertheilung und wissenschaftlichen Thä-
tigkeit des naturwissenschaftlichen Vereins im Jahre 1863. in 4.
De la part de la Société des sciences naturelles de Hambourg.
Записки Кавказскаго orabaa ИмпЕРАТОРСКАГО Русскаго Геогра-
Фическаго Общества. Книжка 7, выпускъ 1 и карты и рисунки
въ 7 книжкЪ. Тихлисъ, 1866. in 8° m in fol. De la part de la
Société Imp. géographique caucasienne de Tiflis.
. Radde, Gustav. Berichte über die biologisch-geographischen Unter-
suchungen in den Kaukasusländern. Jahrgang 1. Tiflis, 1866. in
#. De la part de l’auteur.
Журналь Манухактуръ и Торговли. 1866. Ноябрь, Декабрь.
С.-Петербургъ, 1867. in 8°. De la part de la Rédaction.
Pereira da Costa, F. A. Gasteropodes dos depositos terciarios de
Portugal. 1 Caderno. Lisboa, 1866. in 4'. De la part de l'auteur.
Mémoires de l'Académie Impériale de médecine. Tome 27, par-
tie 2-de. Paris, 1866. in 4. De la part de l'Académie Imp. de
médecine de Paris.
Annales de la Société littéraire, scientifique et artistique d'Apt
(Vaucluse). Premiere année 1863 — 64. Apt, 1865. in 8°. De la
part de la Société littéraire d' Apt.
Comptes-rendus des séances et Mémoires de la Société de Biologie.
Tome 1 de la 4-&me série. Année 186%. Paris, 1863. in 8°. De la
part de la Societe de Biologie de Paris.
Verhandlungen der K. K. zoologisch - botanischen Gesellschaft in
Wien. Jahrgang 1866. Band 16. Heft 4. Wien, 1866. in 8°. De la
part de la Société I. R. zoologico - botanique de Vienne.
. Frauenfeld, Georg. Zoologische Miscellen. N’ T— 10. Wien, 1865—
66. in 8°. De la part de l'auteur.
—— —— Ueber die bisher eingelangten diesjährigen Be-
richte von landwirthschaftlichen Insektenschäden. 1866. in 8°. De la
part de l'auteur.
89.
90.
91.
96.
97.
98.
99.
91
. Frauenfeld, Georg. Weilere Mittheilung über die Rapswespe.
1866. in 8°. De la part de l'auteur.
—— —— Ein Besuch im Bóhmerwalde. 1866. in №. De la
part de l'auteur.
Winchell, Alex. und Marcy Oliver. Enumeration of fossils collec-
ted in the Niagara limestone at Chicago, Illinois. Cambridge, 1863.
in 4. De la part de Mr. Winchell.
—— —— Some indications of a nortbward transportation of
drift materials in the Comes Peninsula of Michigan. 1865. in 8’.
De la part de l'auteur.
—— —-— Descriptions of New species of fossils, from the
Marshall Groups of Michhigan. 1865. in 8°. De la part de l'auteur.
—— —— Notes on Selandria Cesari Harris, as it occurs at
ann arbor, Michigan. 1865. in 8°. De la part de l'auteur.
—— —— On the origin of the prairies of the ralley of the
Mississippi. 1864. in 8'. De la part de l'auteur.
. Heyer, Gustav. Allgemeine Forst- und Jagd-Zeitung. 1867, Januar,
Februar, März. Frankfurt a. Main, 1867. in gr. 8°. De la part de
Mr. le Professeur Heyer de Giessen.
. Die Fortschritte der berg- und hüttenmännischen Wissenschaften
in den letzten 100 Jahren. Als 2-ter Theil der Festschrift zum
100 jährigen Jubiläum der Bergakademie zu Freiberg. Freiberg,
1866. in 8°. De la part de l'Institut des mines de Freiberg.
Mémoires de la Société des sciences naturelles de Strasbourg.
Tome 6, livr. 1. Paris, 1866. in 4. De la part de la Société des
sciences naturelle de Strasbourg.
Proceedings of the royal Society of Edinburg. Session 1865 — 66.
Edinburg, 1866. in 8°. De la part de la Société Royale d’Edinbourg.
Transactions of the Royal Society of Edinburgh. Vol. 24, part 2.
Edinburgh, 1866. in 4°. De la part de la Société Royale d’Edin-
bourg.
Sitzungsberichte der Königl. bayer. Akademie der Wissenschaften
zu München. 1866. II. Heft 2—4. München, 1866. in 8°. De la
part de l'Académe R. des sciences de Munich.
52
100. Jahrbuch der K. K. geologischen Reichsanstalt. Jahrgang 1867.
N? 1. Wien, 1867. in 8°. De la part de l'Institut Imp. R. géolo-
gique de Vienne.
101. Университетскя uaBbcris. 1867. N° 3. Riess, 1867. in S'. De
la part de l'Université de Kief.
-102. ;Kypnuaao Pocciückaro Общества любителей Садоводства въ
МосквЪ. 1866. Книжка 12. Москва, 1866. in 8°. De la part de
la Société d’horticulture de Moscou.
103. Verhandlungen der K. K. geologischen Reichsanstalt. 1867. N° 7.
Wien, 1867. in 8°. De la part de l'Institut I. R. géologique de
Vienne.
104. Oeffentliche Vorlesungen an der K. K. Universitát zu Wien im
Sommer-Semester 1867. Wien, 1867. in 8°. De (a part de l'Uni-
versité de Vienne.
105. Transactions and Proceedings of the Royal Society of Victoria.
January 1865 to June 1866. Vol. 7. Melbourne, 1866. in 8°. De
la part de la Société Royale Victoria de Melbourne.
108. Кокшаров5. Ник. Матер!алы для Munepasorin Pocciu. Часть 4,
стр. 113 — 176 и Атласъ. С.-Петербургъ, 1867. in 8 et in #.
De la part de l'auteur.
107. Kokscharow, Nic. Materialien zur Mineralogie Russlands. Band 5,
S. 1—192 und Atlas. Tab, 72, 73. St. Petersburg, 1867. in 8 et
in #. De la part de l'auteur.
408. Записки Кавказскаго Общества Сельскаго Хозяйства. 1866, №4.
Тихлисъ, 1866. in S. De la part de la Société caucasienne d'agri-
culture de Tiflis.
109. Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Palaeontologie.
Jahrgang 1867. Heft 2. Stuttgart, 1867. in S'. De la part de la
Rédaction.
410. Atti dell'Accademia Gioenia di scienze naturali di Catania. Serie
seconda. Tom. 11— 13. Catania, 1855 — 57. in 4°. De la part de
l'Académie Gioenia des sciences naturelles de Catane.
53
144. Шуровскй, Г. E. Weropia Геолог Московскаго Бассейна.
Москва, 1867. in 4°. De la part de l'auteur.
9
112. [Шиидтз, К. Химико -enuaiogormueckia основан1я земледЪдля и
скотоводства. С.-Петербургъ, 1867. in 8°. De la part de l'auteur.
113. Совътовз, А. О системахъ semaeabaia. С.-Петербургъ, 1867. in
8°. De la part de l'auteur.
Membres eius.
Honoraire:
(Sur la présentation de la Direction):
S. Excellence Mr. le Comte Dimitar ArEexÉEviTSCH Torsro: Ministre
de l'Instruction publique.
Actifs:
(Sur la présentation de 2 Secrétaires):
Madame CATHERINE Зсавремлмт à Rome.
(Sur la présentation de MM. Kaufmann et Golovatschoff):
Mr. АмовЕ Irurson Ostrovsky.
SÉANCE DU 21 SEPTRMBRE 1867.
Mr. ArexawpnE Becker envoie quelques notices sur des plantes et
des insectes d'Astrachan et de Sarepta. (Voy. Bullet. N° 1 de 1867.)
Mr. VarEnizN MÖLLER présente un travail sur les trilobites de la for-
mation carbonifère de l'Oural. Avec 1 planche. (Voy. Bullet. № 4
de 1861.)
S. Exc. Hermann Ав!сн envoie un article sous le titre: Ueber die
Naphta Bezirke des nordwestlichen Kaukasus. Avec des dessins. (Voy.
Bullet. N’ 2 de 1867.)
Mr. le Docteur Atexanpre Fiscuer pe Warpueim fils présente un
travail sur la structure des spores des Urtilaginées. Avec 1 planche.
(Voy. Bullet. № 4 de 1867.).
Mr. ArExis Ретооммкоу présente des notes sur la cuticule et sur
quelques organes secréteurs des plantes. (Voy. Bullet. N°. 1 de 1867.)
94
Mr. Jacques WEINBERG présente des observations météorologiques
pendant les mois de Janvier jusqu'à Juin 1867 inclusivement. (Voy.
Bullet. N? 2 de 1867.)
Mr. Emize Scuone remet un travail sous le titre: Ueber Schlämmana-
lysen und einen neuen Schlámmapparat. Avec plusieurs planches. (Voy.
Bullet. N? 2 de 1867.)
Mr. L£eoroLv Gruner de Dorpat envoie un travail sous le titre: Plan-
tae Bakunenses Bruhnsii. (Avec 2 planches.)
Mr. Рлог Reınsch d’Erlangue fait parvenir la suite N° 15 — 18 de
ses fragmens morphologiques, anatomiques et physiologiques avec
1 planche.
Mr. le Professeur ANDRE PETROFFSKY communique une note sur la
culture du Mürier à Jaroslav. (Voy. Bullet. N^ 2 de 1867.)
S. Exc. Mr. В. Trautvetrer de St. Pétersbourg envoie la suite de
son travail sur les plantes songoriques rassemblées par le Dr. Schrenk
pendant les années 1840 — 43.
S. Exc. Mr. Gr. pe Hetmersen envoie quelques vérifications à l'ar-
ticle de Mr. Eichwald, inséré dans le Bulletin N? 4 de 1866, sur l'his-
loire de la Géognosie et la Paléontologie en Russie. (Voy. Bullet.
N? 2 de 1867.)
L'Université Imp. de Moscou annonce à la Société qu'elle prépare
une séance solennelle à l'occasion de l'arrivée des Députes slaves à
l’exposition ethnographique de Moscou. Elle engage la Société à
prendre, conjointement avecles autres Sociétés savantes et artistiques,
part à cette solennité par l'envoi de Députés et par une courte allocu-
tion pendant la Séance. — La Société Impériale a prié MM. le Vice-
Président, Fischer de Waldheim, Mr. Géléznoff et ses 2 Secrétaires
d'y paraitre comme ses Députés et S. Exc. Géléznoff a bien voulu se
charger de lenir l'allocution désirée.
Mr. le Professeur Paôgus de Giessen annonce que Mr. le Dr. Wie-
necke de Gombong dans l'isle de Java lui à écrit qu'il vient de prépa-
rer pour la Société 3 caisses et un bambou avec des objets d'histoire
naturelle et ethnographiques.
55
Mr. Атвевт Fauver, Bibliothécaire de la Société Linnéenne de Nor-
"andie à Caen remercie au nom de la dite Société pour l'envoi du
Bulletin 1860 — 1866 inclus. — И désire obtenir pour la Société Lin-
néenne des volumes méme dépareillés du Bulletin et des Mémoires des
années précédentes contenant des articles entomologiques. — Mr. Fau-
vel propose en méme temps l'envoi de Coléoptéres rares ou nouveaux
de la France en échange de Coléoptéres russes et sürtout de Staphy-
linides. — Mr. Fauvel annonce aussi qu'il a remis pour la Société à
MM. Masson et fils plusieurs de ses publications destinées à la Société
Impériale.
Mr. François Barka de Prague envoie ses prix de préférence d'us-
tensiles en verre pour les laboratoires chimiques.
Mr. le libraire Kummer de Riga ecrit qu'il est parvenu à obtenir que
la nouvelle rédaction du Journal mensuel, Baltische Monatschrift, con-
tinue l'envoi de ce Journal.
Mr. Арогрне SENONER de Vienne donne dans une lettre assez elen-
due quelques détails sur le Musée d'histoire naturelle civique qui va
étre fondé à Génes et dont le noyau sera formé des riches collections
de MM. les Marquis Doria et Pareto et de feu le Prince Odone.
Le Musée se propose de publier des Annales spéciales sur la Zoolo-
gie, la Géologie et la Botanique de l'Italie. — Mr. Senoner parle de
méme d'une nouvelle Société géographique qui s'est cónstituée à Flo-
rence. — Le Jardin zoologique du Prince Anatole Demidoff à St. Do-
nato a cessé d'exister; .— ce qui restait encore de ses collections sera
probablement acheté aux frais du Gouvernement italien. — Mr. Seno-
ner parle en général du haut interét qu'on accorde actuellement en
Italie à l'histoire naturelle.
Mr. Jean Вевтногру d'Odessa envoie une petite notice sur un lima-
con et des échatillons de cet animal qui a couvert en masse, des les
premiers jours du mois de Mars, sa maison de campagne Theresien-
stadt prés d'Odessa.
Mr. le Vice-Consul russe а Londres annonce que la caisse de Mel-
bourne contenant des squelettes des indigenes de l'Australie a été ex-
pédiée par le vapeur anglais Banger, Capitaine Rendell à la maison
de MM. Thieleke et Busk à St. Pélersbourg. Lettre de ces Messieurs
N 2. 1867. 8
56
qui annonce l'arrivée de la caisse et réclame 13 Rbls, 50 Kop. de
frais pour le transport.
Mr. le Снвулалек FórrERLEr, Secrétaire dela Société géographique de
Vienne écrit qu'à l'avenir la Société géographique se chargera volon-
liers de l'expédition de toutes nos publications pour les endroits pour
lesquels la Société jouit de la franchise de port.
La Société Royale des sciences de Copenhague envoie ses questions
de prix pour l'année 1867.
Mr. le Dr. Epovanp Linpemann parle de Ja fréquence extraordinaire
des orages qui ont eu lieu au printemps de cette année à
Elisabethgrad. À
La Société entomologique de St. Pétersbourg prie de lui remplir quel-
ques lacunes qui se trouvent dans son exemplaire du Bulletin.
L'Institut Smithson de Washington adresse une circulaire relative
à ses collections archéologiques. — П demande la coopération des in- .
stitutions et des personnes qui s'y intéressent en offrant ses doubles
en échange ainsi que des objets d'histoire naturelle.
Mr. АротрнЕе бемомев de Vienne propose l'échange du Bulletin de la
Société contre le Bulletin météorologique de l'Observatoire du Collége
Royal Charles Albert de Mencatiert et annonce en méme temps que
V’eveque Haynald a acheté les plantes de feu Kotschy et qu'il offre
3 Centuries de plantes du Taurus et 30 — 40 espèces Quercus contre
des plantes de Sibérie.
Mr. ArrxawpnE Becker de Sarepta annonce son départ pour son
voyage dans le Caucase, entrepris pour rassembler dans ces contrées
des plantes et des insectes.
Mr. Apoıpne SENONER annonce que le */,, Août aura lieu à Rimas-
sombat en Hongrie la 12-éme réunion des Naturalistes et des Méde-
cins hongrois sous la Présidence du Duc Auguste de Saxe- Cobourg-
Kohary. — Mr. Senoner écrit en méme temps que le Dr. Guillaume
Breumer à Lubeck possède 40 — 50 espèces de fougères de Teneriffa
et du Cap qu'il offre en échange contre d'autres plantes.
E:
07
La Société géographique italienne de Florence annonce qu'elle s'est
constituée le 12 Mai 1867 en Société; elle envoie son reglement et
désire entrer en échange de publicalions avec nolre Société.
S. Excellence Mr. le Ministre de l'instruction publique, Comte Dm.
Ar. Тогзтог remercie pour sa nomination de membre hononaire de la
Société.
Madame CATHERINE ScArPELLINI de Rome remercie pour sa nomina-
tion de membre de la Société.
Mr. Paur RziwscH d'Erlangen annonce l'envoi prochain d'une collec-
tion de plantes et de fossiles de la formation Keupérienne jurassique
et diluvienne du Sud de l'Allemagne, principalement de la Franconie.
La Légation Royale des Pays-Bas à St. Pétersbourg a transmis par
ordre de son Gouvernement les 2 premières livraisons de Гоцугазе de
Mr. Snellen van Vollenhoven de Leide, intitulé: Essai d'une Faune en-
tomologique de l'Archipel indo-néerlandais.
Mr. le Professeur Ретвоузку de Jaroslav parle des grandes inonda-
tions du printemps, dont les suites ont été encore bien sensibles le 28
Mai dans le Gouvernement de Jaroslav et qui naturellement ont agi
aussi très-défavorablement sur la végétation en général. — Néanmoins
il fait mention de la rapidité du dévéloppement et de la floraison mé-
me des plantes et des arbustes. |
Mr. le Professeur Puorsus de Giessen envoie le prix courant de
Henkı Vover pour les objets en verres nécessaires pour l'exécution de
préparalious microscopiques.
La Société botanique de France de Paris invite tous les Botanistes à
se réunir à Paris en Congrès international du 16 au 23 Août de cette
année. — Elle a envoyé une circulaire imprimée et prie de lui indi-
quer spécialement les personnes qui voudrout s'y reudre de la part de
la Société Imp. — La Direction de la Société a chargé Mr. le Secré-
taire Auerbach de vouloir bien, lors de son sejour à Paris, la répréseu-
ier à ce Congrés international.
Mr. le Professeur Van рев HoEven de Leide réclame les derniers
Numéros (envoyés par l'Ambassade Hollandaise à St. Peiersbourg) qui ne
28
lai sont pas parvenus. Il fail mention en méme temps. de ses recher-
ches sur le Menobranchus qui entr'aulres lui ont montré que non,
obstant la conservation d'un échantillon de cet animal dans l'esprit de
vin durant 2: années les globules de sang ont élé bien conservés et
visibles. — Ils ont la grandeur énorme de Uns millimetre et Yen en
largeur. — Cette grandeur et surtout cette forme trés- étroite et les.
rapports de celles du Protée, et déjà ses recherches anatomiques lui.
avaient fait reconnaitre que parmi les reptiles douteux ou les Protéi-
des les 2 genres Protée et Menobranche sont trés-étroitement liés.
Mr. le Baron de Troucusses, Chargé d'affaires bavarois à St. Péters-
bourg, accuse réception des Bulletins N9. 3 et 4 de 1866 destinés a
l'Académie В. des sciences et à plusieurs membres de la Société à,
Munich et promet leurs expédition à leurs adresses en Bavière.
La. Direction de l'Observatoire météorologique de Moncalieri en Pie-
mont envoie ses Bulletins de 1866 et les premiers 4 Numéros pour
1867 et propose l'échange de publications.
Мг. Senoner annonce que dès le 1 Juillet 1867 un Journal d'histoire.
naturelle va commeucer à parailre à Trevico, sur lequel il nous,
communiquera plus tard des. détails. — Le méme parle dans une se-
conde lettre de la grande activité de la nouvelle Société. géographique.
de Florence qui va publier aussi les, résultats de ses travaux.
Mr. l'Académicien Haınıner envoie la liste des Météorites qui se.
trouvent le 1 Juillet 1867 dans le Cabinet Imperial minéralogique de.
Vienne. _
Mr. Tuéoemze Le Comre de Lessines en Belgique fait don d'une col-
lection de Mollusques terrestres et fluviatiles de Belgique parfaitement
bien définis (184 espèces), — Mr. Le Comte est actuellement occupé,
d'explorer sous le rapport malacologique quelques contrées de l'Au-
triche el particulierement la Styrie et la Dalmatie.
Mr. Pauz Reinscu d'Erlangue indique la maniere dont il croit qu'on,
pourrait faire exécuter ses tablettes appartenant à son article sur la tem-
pérature des arbres, d'une maniére moins coüteuse pour la Société.—
Mr. Reinsch se contente de 100 exemplaires, tirés à part au lieu, de 200,
que la Société Imp. lui avait accordés daus le temps.
59
Mr. Senoxer annonce que la première livraison du nouveau Journal:
Commentario della fauna, flora e gaea del Veneto e del Trintino a
paru et il en communique le contenu. (Un Numéro doit paraitre tous les
3 mois et le prix en est pour toute l'année de 4 francs) Mr. Senoner
envoie en méme temps un prospectus pour l'achat d'une série de mo-.
déles des grandes bivalves cardiformes exécutés sous la direction de
Mr. l'Abbé Antoine Stoppani. — Chaque collection de 14 espéces co-
loriées (en grandeur naturelle) est de 120, fcs. — La premiere collec-
tion des modéles est en vente.
S. Exc. Mr, SrousENponrF de retour de son voyage à l'étranger re-
mercie pour les derniers Bulletins de la Société et rend attentif aux
collections des types de Diatomacées du Dr. Eulenstein qu'il a lui-
méme vu à Stouttgart. — Ces collections doivent se distinguer aussi
bien par leurs préparations et leurs dessins que par leur beauté et
leur exactitude d'exécution. Mr. le Dr. Eulensteiu désire beaucoup re-
cevoir quelques matériaux à ce sujet de la Russie et principalement
de la Sibérie.
Mr. t’AmBassapeyr de Sa Majesté le Roi de Bavière à St. Péters-
bourg remercie au nom de son Souverain pour l'envoi des derniers
Numéros du Bulletin de la Société.
Mr. le Dr. Linnemann d'Elisabethgrad envoie la liste des plantes qui
sont actuellement, aprés la cession des possessions russes en Ameri-
que, à rayer de la flore russe. Le nombre de ces plantes en est 136. —
Mr. Lindemaun écrit en méme temps qu'il a trouvé encore 10 espéces.
de plantes nouvelles pour la Йоге du Gouvernement de Cherson, dont
il nous parlera plus tard.
Mr. Basite Srepanovitscn Sercukey de la ville d'Osa annonce qu'il
a rassemblé tous les matériaux et toutes les plantes du Gouver-.
nement de Viatka pour pouvoir en publier la flore. — Mr. Serguéev
euvoie en méme lemps une liste avec les dénominations du pays de
Viatka des oiseaux, des poissons. et des plantes, — en tout 93 noms.
La Société d'histoire naturelle de Colmar désirant compléter autant,
que possible les collections des travaux des Sociétés avec lesquelles.
elle correspond exprime le voeu d'obtenir les années précédentes des,
60
publications de la Sociele Imp. et se déclare préte à nous expedier
sur notre demande les volumes de son Bulletin qui nous manquent.
Mr. l’Academicien. Haipincer de Vienne, occupé depuis bien d'années
de l'étude des Météorites et des fers météoritiques pric, de lui com-
muniquer, pour la continuation de ses travaux, autant que possible
des fragmens d'aérolithes.
S. Exc. Mr. PIERRE DE TcHicHATScHEF remercie pour le dernier Bul-
letin et annonce qu'il va reprendre ses voyages en Orient; il indique
son adresse à Paris, sous laquelle on peut lui faire parvenir le
Bulletin de la Société.
Mr. le Professeur Van DER Hoeven de Leide annonce qu'il a recu
les Numéros des Builelins de la Société qui lui manquaient, il remer-
cie et annonce l'envoi prochain de son travail imprimé sur le Dromaeus
Ardeola.
Mr. le Dr. GuıLLaume Mawwuanpr de Danzig remercie pour les ré-
ponses qu'il aregues, par l'entremise de la Société, de quelques uns de
nos membres par rapport aux usages introduits chez différentes peupla-
des de la Russie pendant le temps des récoltes, etc. et se met à la
disposition de la Société pour remplir tout ce dont la Société Imp. des
Naturalistes voudra bien le charger.
Мг. Aucuste Le Joris, Président de la Société I. des sciences natu-
relles de Cherbourg remercie pour l'envoi des derniers Numéros de
notre Bulletin et exprime le désir, s'il est possible, d'obtenir les Bul-
letins avant l'année 1854.
Le méme annonce l'envoi d'une collection de roches et de fossiles
(70 Numéros) du Département de la Manche dont Mr. Bonissent fait
don. Mr. Le Jolis a remis cette caisse au Commandant de la frégate
russe Général- Amiral, qui a bien voulu promeltre d'en prendre soin
et de la remettre à la personne que la Société Imp. désignera à Cron-
stadt. — Mr. Le Jolis espere obtenir de Mr. Bonissent sous peu une
autre collection qu'il nous expédiera lorsqu'une occasion convenable
se présentera.
Mr. Paur Reinscn expose de rechef son opinion sur ia maniere d'exé-
cuter les tableaux appartenant à son travail sur les rapports thermi-
61
ques des troncs des arbres. — Mr. Reinsch propose en méme temps
sa coopération pour élargir le cadre du contenu du Bulletin de la
Société.
Le Jardin Imperial botanique de St.-Pétersbourg envoie la liste des
graines qu'il offre en échange pour 1866. — Des observations bota-
niques y sont jointes.
Mr. l'Académicien de Martius de Munich envoie une annonce de la
vente de l'herbier de feu Dr. Hoppe consistant en 3253 phanérogames
principalement de l'Allemagne et des Alpes, en 1961 Cryptogames tous
supérieurement bien conservés et définis par les premiers botanistes.—
Cet herbier de 5214 espéces se vend au prix de 500 florins. — Mr.
Martius annonce en méme temps qu'il vient d'achever ses études ethno-
graphiques et linguistiques sur les Indiens du Sud de l'Amérique en
publiant son travail sous le titre: Beiträge zur Ethnographie und
Sprachenkunde en 2 volumes. — Mr. Martius continue en méme temps
.sa flore du Brésil dont le Cahier 43 vient de paraitre. — Il désire
recevoir des plantes de l'Est de la Russie, principalement de l'Amour.
Mr. le CHEvVALIEeR DR FRAUENFELD de Vienne propose Mr. Théophile
Le Comte comme membre et s'informe de ce que Mr. Le Comte aura
à payer pour acquérir toute la collection des Bulletins.
La Société malacologique de Belgique à Bruxelles propose l'échange
des publications.
Mr. Avexanpre Becker de retour à Sarepta communique quelques
détails sur son voyage de 6 semaines dans le Caucase, dont il se pro-
pose de publier plus tard les resultats dans le Bulletin de la Société.
Madame CaATHerınE ScarPezrint et Mr. le Dr. Gurpo ScHrnzeL envoient
leurs observations météorologiques - ozonométriques faites à Rome et
à Budau pendant les mois d'Avril jusqu'en Août inlusivement.
Mr. le Professeur PnırLoruıLaßTorFr de Kieff remercie pour sa nomi-
nation de membre et écrit qu'il est occupé à arranger les matériaux
de sa carte géologique du Gouvernement de Kieff.
Mr. le Professeur PÉTRowsky communique des détails sur le dé-
loppement ultérieur du Musée d'histoire naturelle de Jaroslav, qui
62
prouvent qu'il est à espérer que ce Gouvernement sera bientôt un
des mieux connus sous le rapport de ses productions naturelles.
Mr. le Dr. ВонзЕ de Riga, sachant que les moyens de la Société ne
lui permettent pas de publier dans un bref délai les dessins apparte-
nant à sa flore de Perse, prie de les lui renvoyer, voulant les faire
paraitre par une autre voie.
Mr. le Dr. FERDiNAND Mutter de Melbourne en Australie, dans 4 let-
tres conséculives, annonce ses envois d'objets eihnographiques desti-
nés au Musée public de Moscoü, consistant principalement en armes
des habitans de la tribu Yarra; ce sont les premières de cette espèce.
qui aient jamais 616 envoyées en Europe, ainsi que celles d'une autre
contrée d'Arnhems Land rassemblées. par les soins de Mr. Halls; et
une troisième collection d'armes des indigènes riverains du fleuve
Murray rassemblées par Mr. Allan Hughan. — Ces objets sont déjà
arrivés. — Mr. Ferdinand Muller annonce encore l'expédition d'une
derniere caisse contenant également quelques objets ethnographiques
provenant des indigènes sauvages de la baye Rockingham de la côté
Nord - Est de la Nouvelle Hollande. — Cette caisse doit renfermer en
outre de la ferre diatomique de Yarra, un certain nombre de plusieurs
Hélices et Bulimes de la rivière de Richmond, un fruit du Banksia
grandis de King Georg Land et enfin 360 especes de graines. —
Mr. Muller se propose méme de nous envoyer un exemplaire
magnifique d'une fougere en arbre, le Dicksonia antarctica, de 10
pieds de haut.
Mr. le Dr. Renarp, Secretaire de la Société Imp. présente le N" 4
du Bulletin 1866 et le Numéro 1 de 1867 qui ont paru sous sa rédac-
tion el annonce qu'on va reprendre l'impression des Nouveaux Mé-
moires.
La Cotisation une fois payée de 40 Rbls a été envoyée par S. Exc.
Mr. Général-Adjutant Const. Vlad. Tschefkine et S. Exc. Herm. G.
Abich, la cotisation avec le prix du diplóme (19 Rbls.) par Mr. le
Professeur Const. Matvéev. Philophilactoff ei Mr. le Baron Fed. Roman:
Osten-Sacken, la cotisation de 4 Rbls pour 1867 par MM. Nicol. Paul.
Barbot de Marny, Vas. Vasil. Eroféev, Ch. Gust. Gernet, Ed. Bogd:
63
Lindemann, Alexandre V. Tchernay, Nicol. Iv. Annenkoff et Fed.
Alex. Buhse.
Des cartes photographiées pour l'Album de la Société ont été recues
de la part de MM. Gustave Belke, Iv. Artamovilsch Tioutscheff, Const.
Matv. Philophilactoff, Ed. Loudov. Regel, Anat. Nicol. Demidoff, Robert
Graham et Fed. Fed. Schmidt.
Mr. Vr. FE». LOUGUININE récemment revenu de France a commu-
niqué le résumé d'un travail fait par lui dans le laboratoire du Pro-
fesseur Regnault au collége de France à Paris sur la dilatation des
hydrocarbures de la série aromatique. Il s’est servi pour l'étude de
cette question de la méthode donnée par Mr. Regnault pour déter-
miner la densité des liquides et appliquée déjà par un de ses éléves,
Mr. le Professeur Rosetti, à la détermination exacte de la température
qui correspond au maximum de densité de l'eau. Cette méthode a été
décrite au sujet du travail de Mr. Rosetti dans l'un des derniers Nu-
méros des annales de Chimie et de Physique. Mr. Louguinine a dé-
terminé la densité de chacun des corps soumis à l'étude, à différentes
températures, il a construit les courbes des densités exprimant le rap-
port entre la densité et la température, les courbes des volumes, ex-
primées les unes comme les autres approximativement par des équa-
tions paraboliques; calculé des tables de densité et de volume de la
benzine, du toluène, du xyléne et des deux dernières (de l'essence de
Cumin et du Camphre) de 10 en 10 degrés, et calculé les coefficients
de dilatation de tous ces corps. Ces expériences l'ont amené aux
résultats suivants:
1. Les densités hydrocarbures aromatiques diminuent à mesure que
l'on montre dans la série, à 0? on observe une certaine régularité dans
cette diminution; ainsi si Гоп nomme a la différence entre la densité
de la benzine et du toluéne son homologue supérieur, la différence
entre la densité du toluene et du xyléne sera ^/,, celle entre le xyle-
ne et le cumène ^/4, et entre ce dernier et le cyniène %/,.
2. Les coefficients de dilatation diminuent également à mesure que
lon monte dans la série des hydrocarbures homologues aromatiques.
3. Une tentative de solidifier par l'action d'une trés-basse tempera-
ture les homologues supérieurs de la benzine, dans un but de purifi-
M 2. 1867. 9
64
cation, n'a pas réussi. Entourés d'acide carbonique solide, à — 80? les
homologues supérieurs de la benzine ne se sont pas solidifiés, ils n'ont
pris qu'un aspect laiteux. Un mélange d'une partie de Benzine cristal-
lisable à 0? et d'une partie de Soluéne est également resté liquide
à — 80°.
Les résultats communiqués par M. Lougiunine ne sont que la pre-
miére partie d'un grand travail qu'il a entrepris sur les volumes ato-
miques dans la série aromatique, travail dont on peut attendre des
résultats intéressants vu le grand nombre d'insoménies que présente la
série aromatique.
Mr. le Professeur Lusiworr a expliqué la construction d'un nouvel
appareil imaginé par lui pour les expériences sur la translation de la
chaleur dans la chaine thermo - électrique.
Mr. Jac. Jc. WEINBERG en présentant son ouvrage sur les ouragans
a parlé sur les principaux résultats qui s'y trouvent détaillés.
Mr. A. В. Semenorr a parlé sur son travail imprimé sur le mode de
formation des alcools polyatoniques.
S. Excellence, Mr. Fıscuer DE WaLpHEIM a exposé quelques obser-
vations supplémentaires sur l'apparence dioique des filamens du
Spirogyra.
Lettres de remercimens pour l'envoi du Bulletin de Son Altesse Im-
périale le Prince Pierre d'Oldenbourg, de leurs Exc. MM. le Prince
Gortschakoff, le ministre de l'intérieur Valouieff, le Comte V. A. Ad-
lerberg, I. D. Délianoff, le Comte Lütke, Nic. Vas. Issakoff, I. I, Stou-
bendorff et R. E. Trautvetter, des MM. V. I. Motschoulsky, Lapschi-
ne, D. Planer, I. A. Bertholdy, Ed. L. Regel, A. F. Buhse, Ferd. Em.
Herder, Ed. Bogd. Lindemann, Andr. St. Pétrovsky, Al. Casp. Becker
et Eugen. et I. P. Gortschakoff, de la part de l'Académie Imp. des scien-
ces et de l'Académie Imp. médico-chirurgicale de St. Pélersbourg, des
Universités de Moscou, de St. Pétersbourg, de Kasan, de Kiev, de
Dorpat et de la nouvelle Russie, d'Odessa, de la Société Imp. géogra-
phique et de la Société Imp. libre économique de St, Péterbourg, de
la Société Imp. de médecine de Vilna, des Sociétés Imp. économiques
du Midi de la Russie, d'Odessa et de Moscou, de la Société entomolo-
gique de St, Pétersbourg, de la Société d'histoire naturelle de Jaros-
65
lay, des Lycees Alexandre et Démidoff a St. Pétersbourg et a Jaroslav,
du jardin Imp. botanique et de l'Institut agronomique de St. Péters-
bourg, de l'école d'horticulture d'Ouman et de la bibliothéque de Ka-
ramsine de Simbirsk, de la part des MM. Van der Hóven de Leide,
Phoebus de Giessen, Comte Georges Mniszech et P. Tchihatcheff à Pa-
ris, Haidinger, Foetterle et Senoner de Vienne et de Sommer d'Altona,
de l'Académie Imp. des sciences de l'Institut Imp. géologique et de la
Société Imp. géographique de Vienne, de la Société physicale de Ber-
lin, de la bibliothéque publique de Mayence, de l'Académie R. des
sciences de Munich, de la Société d'histoire naturelle de Gratz, de la
Société d'histoire naturelle et de médecine de Dresde, des Sociétés
d'histoire naturelle de Fribourg et de St. Gall, de la Société Royale
des sciences de Copenhague, de l'Académie d'agriculture etc. de Vé-
rone, de l’Athenee et de la bibliothéque d'Amsterdam et de la So-
ciété géologique de Calcutta.
DONS.
a. Objets offerts.
Mr. le Dr. Fervinanp Mutter de Melbourne en Australie fait don
de 2 squetettes complets d'un homme et d'une femme de la tribu ha-
bitant le désert de Murray et de quelques ossemens séparés des in
digenes noirs de ces contrées.—De méme il offre quelques armes de la
tribu de Yarra ainsi que des fruits de Banksia serrata.
Mr. le Comte Georses Mniszecu de Paris fait don d'une belle col-
lection de Coléopteres de l'Australie, dont un bon nombre sont tout
nouveaux et irès-rares, en tout 346 espèces.
Mr. ТнЕорниЕ Le Comte de Lessines en Belgique, actuellement à
Vienne, fait don d'une collection de Mollusques terrestres et fluviati-
les de Belgique, 181 especes.
Mr. le Dr. Avexanpre Petrov. Viar présente quelques Coléoptères
des environs de Rome.
=
eu (
10.
11.
66
b. Livres offerts.
. Sitzungsberichte der gelehrten estnischen Gesellschaft zu Dorpat,
1866. Dorpat, 1866. in 8°. De la part de la Société savante de
UEsthonie à Dorpat.
. Schwabe, A. J. Chronologisches Verzeichniss aller in der Biblio-
thek der gelehrten estnischen Gesellschaft sich befindenden estni-
schen Druckschriften. Dorpat, 1867. in 8°. De la part de la Société
savante de l'Esthonie à Dorpat.
. Oesterreichische botanische Zeitschrift. 1867. № 2—9. Wien, 1867.
in 8°. De la part de Mr. le Dr. Skofiz de Vienne.
. Труды ИмпеРАТОРСКАГО BO.ABHATO Экономическаго Общества. 1867.
Toms 2. Выпускъ 1—6. Toms 3. Выпускъ 1—4. С.-Петербуртъ,
1867. in 8. De la part de la Société Imp. libre économique de
St. Pétersbourg.
. Atti dell’Accademia Gioenia di scienze naturali. Serie seconda.
Tom. 14—20. Catania, 1859 — 65. in 4°. De la part de l'Acadé-
mie Gioenia des sciences naturelles de Catane.
. Mockoeckia ВЪдомости. 1867. № 93 — 203. Москва, 1867. in fol.
De la part de la Rédaction.
. Современная лЪтопись. 1867. № 13—32. Москва, 1867. in №.
De la part de la Rédaction.
. Русски ВЪстникъ. 1867. Anpbas — юль. Москва, 1867. in 8°.
De la part de la Rédaction.
. St. Petersburger Zeitung. 1861. № 117—248. St. Petersburg, 1867.
in fol. De la part de la Rédaction.
Pyceria ВЪдомости. 1867. № 50— 109. Москва, 1867. in #. De
la part de la Redaction.
C.-DTemepöypreria ВЪдомости. 1867. № 116—258. С.-Петербургъ,
1867. in fol. De la part de la Redaction.
Вечерняя Газета. 1867. № 110—204. С.-Петербургъ, 1867. in
fol. De la part de la Redaction.
13.
16.
176
18.
19:
21.
23.
26.
67
Москва. Газета на 1867. № 71—132. Москва, 1867. in fol. De
la part de la Redaction.
. Kaskass. 1867. № 27—69. Тихлисъ, 1867. in fol. De La part de
la Redaction.
. Cwsepnaa Почта. 1867. № 110—202. С.-Петербургъ, 1867. in
fol. De la part de la Redaction.
Apyıs sapasia. 1867. № 16—33. С.-Петербургъ, 1867. in 4°. De
la part de la Redaction.
Медицинский ВЪстникъ. 1867. № 17 — 35. С.-Петербургъ, 1867.
in 4°. De la part de la Rédaction.
Московская Meauuunckas Газета. 1867. № 13—36. Москва, 1867.
in 4°. De la part de la Rédaction.
Промышленная Газета na 1867 г. N? 17—35. С.-Петербургъ, 1867.
in 4. De la part de la Rédaction.
. Annalen der Landwirthschaft. Wochenblatt. 1867. N° 16 — 36.
Berlin, 1867. in 4°. De la part de la Rédaction.
— —— —— Monatschrift. April, Mai, Juni, Juli,
Berlin, 1867. in 8°. De la part de la Rédaction.
Omuems ИмпПЕРАТОРСКАГО Казанскаго Экономическаго Общества
3a 1866 годъ. Казань, 1867. in 12°. De la part de la Société Imp.
économique de Kasan.
Химическая станщя ИмпеРАТОРСКАГО Казанскаго Экономическаго
Общества. Казань, 1865. in 8°. De la part de la Société Imp.
économique de Kasan.
Sandberger, Е. Zirkon im Fichtelgebirge. in 8°. De la part de
l'auteur.
. Correspondenz- Blatt des zoologisch - mineralogischen Vereins in
Regensburg. Jahrgang 19 und 20. Regensburg, 1865—66. in 8°.
De la part de la Société zoologico-minéralogique de Ratisbonne.
Comptes-rendus hebdomadaires des séances de l'Académie des scien-
ces. Tome 64, № 11—18. Paris, 1867. in №.
l'Académie des sciences de Paris,
De lu part de
27.
28.
29.
30.
31
32.
33.
34.
36.
68
Waiz, Jacob. Beitrag zur Morphologie und Systematik der Gattung
Vaucheria DC. in 8°. De la part de l'auteur.
Monatsbericht der K. Preussischen Akademie der Wissenschaften
zu Berlin. 1867. Februar, März. Berlin, 1867. in 8°. De la part
de l'Académie R. des sciences de Berlin.
The Quaterly Journal of the geological Society. 1867, № 90. Mai.
London, 1867. in 8°. De la part de la Société géologique de Londres. .
loaoexunckik, H. НЪсколько словъ no nosoay Penensin Барона
Розена. С.-Петербургъ, 1867. in 8°. De la part de l'auteur.
Verhandlungen der K. K. geologischen Reichsanstalt. 1867. N?
8—12. Wien, 1867. in S. De la part de l'Institut I. В. géologique-
de Vienne.
Ulrich, Ax. Sigfr. Sur la nécessité d'une éducation physique pour
l'espéce humaine. Brême, 1861. in 8°. De la part de l'auteur.
Van Celeuneer van Bouvel Henri. Quelques fleurs sur la tombe.
de Hugo Rothstein. Anvers, 1866. in 8°. De la part de Mr. le Dr.
Ulrich à Bréme.
—— —— —— Sur la nécessité d'introduire et de propager
en Belgique la gymnastique scientifique suédoise. Anvers, 1862.
in 8°. De la part de Mr. le Dr. Ulrich à Brême.
. Bullerdieck, Ed. Eerste verslag omtrent de inrigting, voor Genees-
kundige Gymnastick te Rotterdam. Rotterdam, 1863. in 8°. De la
part de Mr. le Dr. Ulrich à Brême.
Hartelius, T. J. och Santesson, A. B. Suenska gymnastikfôrenin-
gens Tidskrift for ar 1866. Stockholm, 1866. in 8°. De la part de
Mr. le Dr. Ulrich.
—— —— Gymnastika jakttagelser. Stockholm, 1865. in 8°. De
la part de Mr. le Dr. Ulrich de Bréme.
Bulletin de l'Académie Imp. des sciences de St. Pétersbourg. Tome
XI, feuilles 7— 37. Tome XII, feuilles 1— 6. St. Petersbourg, 1867.
in 4. De la part de l'Académie Imp. des sciences de St.
Pétersbourg.
69
39—41. Mémoires de l'Académie Impériale des sciences de St. Péters-
42.
44.
ES
[214
46.
47.
49.
bourg. VII série. Tome X, N? 16. Tome XI, N? 1, 2. contenant:
Maximowicz, C. J. Revisio Hydrangeearum Asiae orientalis. Kok-
scharoff, N. v. Ueber den russischen Orthklas. Kauffmann, Nic.
Beitrag zur Kenntniss von Pistia texensis Klotsch. St. Péters-
bourg, 1867. in 4. De la part de l'Académie Imp. des sciences
de St. Pétersbourg.
Abhandlungen der naturhistorischen Gesellschaft zu Nürnberg.
Band 3. Hälfte 2. Nürnberg, 1866. in 8°. De la part de la So-
ciété des Naturalistes de Nuremberg.
. Berichte über die Verhandlungen der naturforschenden Gesellschaft
zu Freiburg i. B. Band 4, Heft 1 und 2. Freiburg i. B. 1867 in
8°. De la part de la Sociélé des Naturalistes de Fribourg.
Petermann, A, Mittheilungen über wichtige neue Erforschungen
auf dem Gesammtgebiete der Geographie. 1867. N? 5, 6. Ergün-
zungsheft N° 19. Gotha, 1867. in 4°. De la part de la Rédaction.
. Heyer, Gustav. Allgemeine Forst- und Jagd - Zeitung. 1867, April.
Frankfurt a. Main, 1867. in gr. 8°. De la part de Mr. le Profes-
seur Heyer de Giessen.
Sitzungsberichte der naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis in
Dresden. Jahrgang 1866, № 10—12. Dresden, 1867. in S'. De la
part de la Société des sciences naturelles Isis de Dresde.
Kubinyi, Franz. v. Dr. Christian Andreas Zipser. Ein Lebensbild.
Pest, 1866. in 8°. De la part de l'auteur.
. Bericht über die Thätigkeit der St. Gallischen Naturwissenschaft-
lichen Gesellschaft während der Vereinsjahre 1864—65 und 1865—
66. St. Gallen, 1865—66. in 8°. De la part de la Société d'histoire
naturelle de St. Gall.
2
Bericht (26-ter) über das Museum Francisco-Carolinum. Linz, 1866.
in 8. De la part du Musée Francisco- Carolin à Linz.
. Nederlandsch meteorologisch Jaarbock voor 1866. Utrecht, 1866.
in fol. De la part de l'Institut В. météorologique des Pays-Bas à
Utrecht.
51.
52.
53.
54.
55.
56.
57.
58
59.
60.
70
Barrande, Joachim. Céphalopodes siluriens de la Bohéme. Prague,
1867. in 8°. De la part de l'auteur.
Яурналь ИмпЕРАТОРСКАГО Московскаго Общества Сельскаго Хо-
зяйства. 1867. № 5. Москва, 1867. in 8°. De la part de la So-
ciété Imp. d'agriculture de Moscou.
Сельско - Хозяйственный Сборникъ MMNEPATOPCKATO Московскаго
Общества Сельскаго Хозяйства. Книжка 1. Москва, 1867. in 8°.
De la part de la Société Imp. d'agriculture de Moscou.
Actes de l'Académie Impériale des sciences, belles lettres et arts
de Bordeaux. 3-eme série. 1866. 4 trimestre. Paris, 1866. in 8°.
De la part de l'Académie I. des sciences, belles lettres et arts de
Bordeaux.
Университетская ussbcria. 1867. N° 4— 6. Riess, 1867. in 8°.
De la part de l'Université de Kieff.
Ибурналь Министерства Hapoanaro IIpocsbmenia. 1867. Anpbar,
Май, юнь, Гюль. C.-Ilerep6ypre, 1867. in 8°. De la part de la
Rédaction.
Wochenschrift für Gärtnerei und Pflanzenkunde. 1867. № 141—392.
Berlin, 1867. in 4. De la part du Professeur Dr. Ch. Koch de
Berlin. Y
Heidelberger Jahrbücher der Literatur. Jahrgang 60. Februar, April,
Mai. Heidelberg, 1867. in 8°. De la part de l'Université de Hei-
delberg.
Записки ИмпЕРАТОРСКАГО Общества Сельскаго Хозяйства Южной
Росси. 1867. Май, hone, Гюль. Одесса, 1867. in 8°. De la part
de la Société Imp. d'agriculture du Midi de la Russie d'Odessa.
Notiser ur Säliskapets pro fauna et flora fennica Förhandlingar.
Sjunde Häftet. Ny serie. Tjerde Häftet. Helsingfors, 1867. in 8°.
De la part de la Société pro fauna et flora fennica à Helsingfors.
. Gartenflora. 1867. April, Mai, Juni. Erlangen, 1867. in 8°. De la
part du Dr. Regel de St. Pétersbourg.
. Jahresbericht (22—24) der Pollichia. Dürkheim a. H. 1866. in $.
De la part de la Société des Naturalistes Pollichia à Durkheim.
11
63. Nusch, A. Verzeichniss der in der Bibliothek der Pollichia enthal-
tenen Bücher. Dürkheim, 1866. in 8. De la part de la Société
Pollichia à Durkheim.
64. Bwmemnurs Россйскаго Общества Садоводства въ С:-ПетербургЪ,
1867. Май, lout, Тюль. С.-Петербургъ, 1867. in 8°. De la part
de la Société d'horticulture de St. Petersbourg.
65. Bulletin de la Société Imp. zoologique d'acclimatation. 2-de série,
Tome 4, N? 5, 6. Paris, 1867. in 8°. De la part de la Société
Imp. zoologique d'acclimatation de Paris. ]
66. Sóchting, E. Die Fortschritte der physikalischen Geographie im
Jahre 186%. Berlin, 1867. in 8°. De ia part de l'auteur.
67." Atti della Societa di acclimazione e di agricoltura in Sicilia. To-
mo 6. N° 2—12. Tomo 7. № 4, 2. Palermo, 1866—67. in 8°. De
la part de la Société d’acclimalation de Sicile a Palèrme.
68. Horae Societatis entomologicae rossicae. Tom. IV. N? 3 et 4.
Petropoli, 1867. in 8°. De la part de la Société entomologique de
St. Pétersbourg.
69. Толстонятовь M. О причинахъ гетероморфхизма углекислой u3=
вести. Москва, 1867. in 8°. De la part de l'auteur.
10. Oeffentliche Vorlesungen an der К. К, Universität zu Wien im
Sommer-Semester 1867. Wien, 1867. in gr. 8°. Dela part de
l'Université de Vienne.
11. Chevrier, Frédéric. Essai monographique sur les Nysson du bassin
du Léman. Bale et Genéve, 1867. in 8’. De la part de l'auteur.
12. —— —— Description des Chrysides du bassin du Léman:
Genève, 1862. in 8. De la part de l'auteur.
5
73. Palacky, Jan. Prirodnické poméry Ameriky. Praze, 1867. in 8'.
De la part de l'auteur.
14. Omuems Кавказскаго ОтдЪла Umneratorckaro Pycckaro Геогра-
Фическаго Общества за 1865 roa». С.-Петербургъ, 1865. in 8’
De la part de la Société Imp. russe géographique du Caucase
à Tiflis.
N 2. 1867 10
75.
76.
77.
78.
79.
80.
81.
82.
83.
84.
85.
86.
12
Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Band 2,
Heft 2. Berlin, 1867. in 8°. De la part de la Société géographique
de Berlin.
Omuems o cocroaniu Вятской публичиой Bu6aiorexu m Музеума
3a 1866 roam. in 8°. De la part de la bibliothèque de Viatka.
The Canadien Naturalist and Geologist. New series. Vol. 3. N9 2.
Montreal, 1866. in 8°. De la part de la Société des Naturalistes de
Montreal.
Berichte der Sitzungen der Kais. Akademie der Wissenschaften in
Wien. Jahrgang 1867. № 4—6. 13—15. 19— 21. Wien, 1867. in
8°. De la part de Mr. Haidinger de Vienne.
A6uav, Герм. Отчетъ по изсльдованю wbcropo:xaeniit Heerm въ
Закубанскомъ краЪ и Ha Таманскомъ полуостровЪ лЬтомъ 1866
года. Тпфлисъ, 1867. in 8°. De la part de l'auteur.
Berliner entomologische Zeitschrift. Jahrgang 11. Vierteljahres Heft
1 und 2-tes. Berlin, 1867. in 8°. De la part de la Société entomo-
logique de Berlin.
Reichard, H. W. Ueber eine auffallende Diformität der Wurzel
von Daucus Carota Г. in 8°. De la part de l'auteur.
—— —— Diagnosen der neuen Arten von Lebermoosen,
welche die Novara-Expedition mitbracbte. 1866. in 8°. De la part
de l'auteur.
—— —— Die in den Werken von Clusius enthaltenen Nach-
richten über Gallen- und Pflanzenauswüchse. 1866. in 8°. De la
part de l'auteur,
—— —— Ueber das Vorkommen von Solorina crocea Kbr.
in Nieder Oesterreich. 1866. in S'. De la part de l'auteur.
Международная выставка предметовъ садоводства устраивае-
мая Россшскимъ Обществомъ Садоводста въ С.-ПетербургЪ въ
Mask 1869 года. in S'. De la part de la Société d'horticulture rus-
se à St. Pétersbourg.
Omuems о Abücrsiaxe ИмпеРАТОРСКАГО BOJbHarO I3KOHOMHYECKATO
общества за 1866 roan. С-Петербургъ, 1867. in 8°. De la part
de la Société Imp. libre économique de St. Pétersbourg.
GO
at
89.
90.
Im.
96.
98.
13
. Patti, Carm. Sciuto. Relazione dei lavori scientifici trattati nell'
anno XXXX dell’ Accademia Gioenia di scienze naturali letta nell’
adunanza generale di Giogno del 1866. Catania, 1867. in 4°. De
la part de l' Académie Gioenia des sciences naturelles de Catania.
. Die Fortschritte der Physik im Jahre 1864. Jahrgang 20. Abthei-
lung 1. Berlin, 1867. in 8°. De la part de la Société physicale
de Berlin.
Смирнов5, C. Путеводитель къ Кавказскимъ минеральнымъ BO-
дамъ. Часть 1. Пятигорскъ, 1867. in 8'. De la part de l'auteur.
Reinsch, P. De speciebus generibusque nonnullis novis ex Algarum
et Fungorum class. Cum tab. 6. Francforti ad Moenum 1867. in
4° De la part de l'auteur.
—— —— Die Algenflora des mittleren Theiles von Franken.
Mit 13 Tafeln. Nürnberg, 1867. in 8°. De la part de l'auteur.
. Kauffmann, N. Beitrag zur Kenntniss von Pistia texensis Klotsch.
Pétersbourg, 1867. in 4°. De la part de l'auteur.
Snellen van Vollenhoven, S. C. Essai d'une faune entomologique
de l'Archipel indo- néerlandais. Monographie 1 et 2. La Haye,
1863— 65. in №. De la part du Gouvernement des Pays-Bas.
. Grewingk, C. Ueber die frühere Existenz des Renthieres in den
Ostseeprovinzen. Dorpat, 1867. in 8°. De la part de l'auteur.
. Snellen van Vollenhoven, S. C. Essai d'une faune entomologique
de l’Archipel indo - néerlandais. Premiere Monographie. La Haye,
1863. in 4°. De la part de l'auteur,
Ribeiro, Carlos. Descripcáo do solo quaternario dos baicas hydro-
graphicas do Tejo e Sado. (En portugais et francais). Lisboa, 1866.
in 4°. De la part de l'auteur.
- Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft. Band 18,
Heft 3 und 4. Berlin, 1866. in 8°. De la part de la Société géolo-
gique allemande de Berlin.
bopwcakó H. Сборникъ матер1аловъ, относящихея до Геологи
Южной Росси. Книга 1. Харьковъ, 1867. in 8°. De la part de
l'Université de Kharkov.
74
99. Протоколы aacbaanii Совфта ИмпЕРАТОРСКАГО Харьковскаго Уни-
верситета и приложен!я къ нимъ. 1867. №4. 9. Харьковъ, 1861.
т 8°. De la part de l'Université de Kharkov.
100. Леваковскёй, H. О движен!и раздражимыхъ органовъ растен!й.
Харьковъ, 1867. in 8°. De la part de l'Université de Kharkov.
101. Tapnuus-Tapnuuriu, О. Образоване органическихъ соединенй
изъ элементовъ угольной кислоты. Харьковъ, 1867. in 8°. De, la
part de l'Université de Kharkov.
102. Mineral statistics of Victoria for the year 1866. Melbourne, 1867.
in fol. De la part de l'Institut des mines Victoria à Melbeurne.
103. Crosjannikow, Ph. und Æovalevsky, A. Ueber das Centralnerven-
system und das Gehórorgan der Cephalopoden. St. Petersburg,
1867. in 4. De la part de l'Académie Imp. des sciences de St.
Pétersbourg.
104. Bulletin de la Société géologique de France. 2-ème série. Tome 24,
feuilles 9—16. Paris, 1866 —67. in S. De la part de la Société
géologique de France à Paris,
103. Liste des membres de la Société géologique de France au 31
Décembre 1866. Paris, 1867. in 8°. De la part de la Société géolo-
gique de France à Paris.
106. Листок5 для посфтителей Кавказскихъ минеральныхъ водъ.
1867 г. № 1, 2. 4—6. 8—13. Пятигорскъ, 1867. in 8°. De la part
de l'administration de eaux minérales du Caucase à Piatigorsk.
107. Bpanoms, Алекс. Сердце, кишки и мышца. С.-Петербургъ,
1867. in S. De la part de l'auteur.
108. Bo20auoes, Anat. Marepiaant для Антрополог курганнаго me-
pioaa въ Московской Губернш. Москва, 1867. in 4. De la part
de l'auteur.
109. Журналь ИмпераАторскАГО Московскаго Общества Сельскаго
Хозяйства. 1867. № 6—9. Москва, 1867. in 8'. De la part de
la Société Imp. d'agriculture de Moscou.
410. Бурое сЪно. 1867. in 8. De la part de la Société Imp. d'agri-
culture de Moscou.
19
111. Этнозрафически Сборникъ. Выпускъ 1 — 6. C.-Ierep6ypré.
1853 — 64. in S'. De la part de la Société Imp. géographique de
St. Pétersbourg.
112. Les Rapports des séances de la Société Impériale géographique de
Russie pour les années 1862—67 le 5 Avril inclus. (en tout de 35
séances). St. Pétersbourg, 1862— 67. in 4 et 8°. De la part de la
Société Impériale géographique de Russie à St. Pétersbourg.
113. Berend, H. W. Das gymnastisch-orthopädische Institut zu Berlin.
1867. in 8° De la part de l'auteur.
114. —— —— Zur Casuistik der Ellenbogen- und Oberarm - Resec-
tionen nach Schuss-Verletzungen. Berlin, 1867. in 8'. De /a part
de l'auteur.
113. Jahrbuch der K. K. geologischen Reichsanstalt. Jahrgang 1867.
N? 2. Wien, 1867. in 8°. De la part de l'Institut Imp. R. géolo-
gique de Vienne.
116. Bulletino meteorologico dell'Osservatorio del R. Collegio Carlo
Alberto in Moncalieri. Anno 1. Vol. 1. N’ 1—11. Vol. 2. N° 1—4.
Torino, 1866—57. in 4°. De la part de l'Observatoire du Collège Е.
Charles Albert à Moncalieri. |
117. Verhandlungen des naturhistorischen medizinischen Vereins in
Heidelberg. Band IV. Heidelberg, 1867. in 8°. De la part de la
Société d'histoire naturelle et de médecine d Heidelberg.
118. Reise der oesterreichischen Fregatte Novara um die Erde. Lin-
guistischer Theil von Prof. Dr. Friederich Muller, Wien, 1867. in
S'. De la part de l’auteur.
119. Archiv für Naturgeschichte. Jahrgang 32. Heft 5 und 6. Berlin
1866. in 8°. De la part de Mr. le Professeur Troschel de Bonne.
120. Proceedings of the Royal irish Academy. Vol. 9, part 4. Dublin,
1867. in 8°. De la part de l'Académie Royale d’Irlande à Dublin.
121. The transactions of the Royal irish Academy. Vol. 24. Science,
part 7. Dublin, 1866. in #. De la part de l'Académie Royale d'Ir-
lande à Dublin.
76
132. Koenen, A. v. Das marine Mittel-Oligocän Norddeutschlands und
seine Mollusken-Fauna, Erster Theil. Cassel, 1867. in 4. De la
part de l'auteur.
123. —— —— Die Fauna der Unter - Oligocänen Tertiärschichten
von Helmstädt. Berlin, 1865. in 8°. De la part de l’auteur.
124, —— —— Ueber das Alter der Tertiärschichten bei Bünde in
Westphalen. in 8°. De la part de l’auteur.
125. —— —— Ueber die Oligocän«Tertiärschichten der Magdebur-
ger Gegend. 1865. in 8°. De la part de l'auteur.
126. —— —— Ueber die Parallelisirung des norddeutschen, eng-
lischen und französischen Oligocäns. 1867. in 8°. De la part de
l'auteur.
427. —— —— Nachtrag zu dem Aufsatze über die Helmstädter
Fauna. 1865. in 8°. De la part de l'auteur.
128, Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft. Band 19, Heft
1. Berlin, 1867. in 8. De la part de la Société géographique al-
lemande de Berlin.
129. Actes de l'Académie Impériale des sciences, belles lettres et arts
de Bordeaux. 3-éme série. 29 année 1867. 1-er trimestre. Paris,
1861. in S. De la part de l'Académie Imp. des sciences de
Bordeaux.
130. Hamypaaucms. 1867. N’ 1—20. С.-Петербургъ, 1867. in gr. 8°.
De la part de Mr. le Rédacteur Michailoff.
131. Kowalevsky, A. Entwickelungsgeschichte des Amphioxus lanceo-
latus, St. Petersburg, 1867. in 4. De la part de l'Académie de
St. Pétersbourg.
132. —— —— Beiträge zur Entwiexelungsgeschichte der Holothu-
rien. St. Peiersburg, 1867. in 4. De la part de l'Académie Imp.
des sciences de St. Pétersbourg.
133. Claudius, M. Das Gehórorgan von Rhylina Stelleri. St. Péters-
bourg, 1867. in 4. De la part de l'Académie Imp. des sciences
da St. Pétersbourg.
2m
134. Linsser, Carl. Die periodischen Erscheinungen des Pflanzenlebens
in ihrem Verhältnisse zu den Wärmeerscheinungen. St. Péters-
bourg, 1867. in #. De la part de l'Académie Imp. des sciences
de St. Pétersbourg.
135. Besobrasof, W. Etudes sur les revenus publics. Impots sur les
actes. Seconde partie. St. Pétersbourg, 1867. in 4°. De la part de
l'Académie Imp. des sciences de St. Pétersbourg.
136. Извъетия u ученыя записки Казанскаго Университета. 1867.
Выпускъ 1. Казань, 1867. in 8°. De la part de l'Université de
Kasan.
131. Mémoires de la Société des sciences physiques et naturelles de
Bordeaux. Tome 1. Tome 2. Cahier 4 et 2. Bordeaux 1855—61. in
$’. De la part de la Société des sciences physiques et naturelles
de Bordeaux.
138. Fauvel, M. A. Lépidoptères du Caivados. 1-re partie. Diurnes et
Crepisculaires. Caen, 1863. in 4°. De la part de l'auteur.
139. —— —— Synopsis des espèces normandes du G. Micrope-
plus Latr. Caen, 1861. in 8°. De la part de l'auteur.
140. —— —— Notices entomologiques. Parties 1—5. Caen, 1862-—
67. in 8°. De la part de l'auteur.
141. —— —— Remarques sur le Leptinus testaceus. 1863. in 8°.
De la part de l'auteur.
142. —— —— Notice sur quelques Aléochariens nouveaux ou peu
connus. № 1 et suite. 1862—63. in 8°. De la part de l'auteur.
143. —— —— Diagnoses d'un nouveau genre et de 2 espèces nou-
velles de Staphylinides de France. 1862. in 8°. De la part de
l'auteur.
144. —— —— Sur les genres Calyptomerus Redt. et Comazus
Fairm. 1861. in 8°. De la part de l'auteur.
145. —— —— Remarques critiques sur les Staphylinides décrits
par Solier dans l'Historia de Chile de Gay. 1863. in 8°. De la
part de l'auteur.
18
146. Fawvel Alb. Coléoptères de Vile de Cuba. Suite 1..1863. in 8’:
De la part de l'auteur. :
147. —— —— Catalogue des insectes recueillis à la Guyane fran-
caise; part. 1 et 2. Caen, 1861—62. in 8°. De la part de l'auteur.
148. Annales des sciences nalureHes. 5-ème série. Botanique. Tome VI,
№ 2—4. Paris, 1866. in 8°. De la part de MM. Masson et fils a
Paris.
149. Annales de la Société entomologique de France. 4-éme série, to-
me 6, trimestres 1 et 4. Paris, 1866—67. in 8°. De la part de la
Société entomologique de France à Paris.
150. Annual report of the geological survey of India and of the Mu-
seum of geology Calcutta. Calcutta. Tenth Jear 1865 — 66. in 8°.
De la part de la Société géologique aux Indes de Calcutta.
151. Memoirs of the geological Survey of India. Palaeontologia Indi-
ca published under the direction of Thomas Oldham. 3. 10 — 13.
(Fossil Cephalopoda) in 4°. De la part de la Société géologique
aux Indes à Calcutta.
452. Jahresbericht (15-ter) über die Wirksamkeit des Wernervereins
im Jahre 1865. Brünn, 1866. in 8°. Mit 2 geologischen Karten von
Mähren und Schlesien von Herrn Franz Fötterle in gr. fol. De
la part de Mr. Frangois Foetterle de Vienne,
153. Villa, Antonio. Riflessioni sugli insetti e nuove osservazioni sui
medesimi durante l'eclisse del 6 Marzo 1867. Milano, 1867. in 8’.
De la part de l'auteur.
154, —— —— e Gio. Batt. Notizie sulle Cavallette o Locuste.
Milano, 1867. in 8°. De la part des auteurs.
155. Societa italiana di scienze naturali. Seduti di Novembre 1865,
Marzo 1867. in 8°. De la part des fréres Villa de Milan.
156—158. Villa, Antonio e Gio. Balt. 3 autres notices d'histoire na-
turelle. in 8°. De la part des auteurs.
459. Victoria. Reports of the mining surveyors and registrars. Quar-
ler ending 31-st December 1865. N? 22. Melbourne, 1867. in fol,
De la part de la Société des mines de Melbourne.
19
150. Mocxoecxia Yausepcurerckia masbcria. 1866 —6'1. N° 7. Москва,
1867. in 8°. De la part de Г Université de Moscou.
161. Mittheilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steier-
163.
166
167
mark. Heft 4. Graz, 1867. in 8'. De la part de la Société d'histoire
naturelle de Gratz.
2. Schriften der Universität zu Kiel aus dem Jahre 1865. Band XII.
Kiel, 1866. in 4. De la part de l'Université de Kiel.
Memorie dell Accademia delle scienze dell’ Instituto di Bologna.
Serie 2, tomo 5, fascicolo 2. Bologna, 1866 in 4°. De la part dc
l'Académie Royale des sciences de Bologne.
. Memorie del Reale Istituto lombardo di scienze e lettere, classe
di scienze matematiche e naturali. Vol. 10. I della serie 111, fas-
cicolo 3. Milano, 1866. in 4°. De la part de l'Institut Royal des
sciences de Milan.
. Atti della Societa italiana di scienze naturali. Vol. 8. fasc. 3—5.
Milano, 1866. in 8°. De la part de la Société Italienne de Milan.
. Annuario del Reale Istituto lombardo di science e lettre. 1866.
Milano, 1866. in 12°. De la part de l'Institut Royal des sciences
de Milan.
. Solenni adunanze del R. Istituto lombardo di scienze e lettere.
Vol. I. fasc. 3. Milano, 1866. in 8°. De la part de l'Institut lom-
bard des sciences de Milan.
168. Rendiconti. Classe di scienze matemaliche e naturali. Vol. 2,
169.
110
fasc. 9, 10. Milano, 1865. in 8°. De la part de l'Institut Royal
des sciences de Milan.
—— Classe di lettere e scienze morale e politiche. Vol. 2,
fasc. 8—10. Vol. 3, fasc. 1—3. Milano, 1866. in 8°. De la part de
l'Institut R. lombard des sciences de Milan.
. Neilreich, Aug. Diagnosen der in Ungarn und Slavonien bisher
beobachteten Gefässpflanzen, welche in Kochs Synopsis nicht ent-
halten sind. Wien, 1867. in 8°. De la part de la Société Imp.
zoologico-botanique de Vienne. i
No 2. 1867. 14
80
471. Verhandlungen der K. K. zoologisch-botanischen Gesellschaft in
Wien. Jahrgang 1867. Heft 1. Wien, 1866. in 8. De la part de la
Société Imp. R. zoologico-botanique de Vienne.
172. Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologie.
Jahrgang 1867. Heft 3, 4. Stuttgart, 1867. in 8°. De la part de
MM. G. Leonhard et H. B. Geinitz.
113. Delesse, M. et de Lapparent, M. Revue de Géologie pour les
années 1864—63. IV. Paris, 1866. in 8°. De la part des auteurs.
174. Mäklin, F. W. Vetenskapliga grunder för bestämmandet of fo-
gelarternas ordningsföljd inom slägten och grupper. Helsingsfors,
1867. in 8°. De la part de l'Université d’Helsingfors.
175. Essen, C. G. v. Om Bikt och Aflösning. Helsingfors, 1867. in 8°.
De la part de l'Université d' Helsingfors.
176. Malmgren, And. Ioh. Spetsbergens, Grönlands, Islands och den
Skandinaviska halföns hittils kända Annulata polychaeta. Helsing-
fors, 1867. in 8°. De la part de lUniversité d' Helsingfors.
177. Wiik, Fr. loh. Försök till framstälining af Helsingforstraktens
gneis-och granitformationer. Helsingfors, 1867. in 8'. De /a part
de l'Université d’Helsingfors.
178. Forteckning öfver föreläsningar och öfningar hvilka vid К. Alex.
Universitetet i Finland infran d. 1 Sept. 1866 till d. 31 Maj 1867.
Helsingfors, 1867. in 4. De la part de l'Université d' Helsingfors.
179. Redogörebse för K. Alex. Universitetet i Finland ifrän d. 1 Sept.
1863 till samma dag 1866. Helsingfors, 1866. in 4° De la part de
l'Université d' Helsingfors.
180. Att öfvervara den högtidlighet som Kejs. Alex. Universitetet et.
den 10 December 1866. Helsingfors, 1866. in fol. De la part de
l'Université а’ Helsingfors.
181—188. Dissertationes (S) Universitatis Helsingforsiae. in 8°. De la
part de l'Université d' Helsingfors.
189. Weiss, Ad. J. u. Wiesner, Jul. Vorläufige Notiz über die directe
Nachweisung des Eisens in den Zellen der Pflanzen, 1860. in S'.
De la part de Mr. le Dr. Weiss de Vienne.
$90.
191.
192.
196.
197.
198.
199.
200.
81
Haidinger, W. v. Der Meteorsteinfall am 9-ten Juni 1866 bei
Knyahinya, 2-ter Bericht. 1866. in 8°. De la part de l'auteur.
Гврловз, Ив. Начала политической экономш. Tow» вторый.
С.-Петербургъ, 1867. in 8°. De la part de l'Université de St.
Pétersbourg.
Meunuxoes, Ил. Ucropia эмбр!ональнаго passurtia Sepiola. C.-
Петербургъ, 1867. in 8°. De la part de l'Université de St. Pé-
tersbourg.
. Oxamoes, Мих. Teopia pasuosbcis и лвижешя упругой прово-
локи. С.-Петербургъ, 1867. in 8°. De la part de l'Université de
St. Pétersbourg.
. Scarpellini, Caterina. Di una Societa geographica in Italia, lettera
del Cav. Ad. Senoner di Vienna. 1867. in 8°. De la part de Mr.
Senoner de Vienne.
. Mittheilungen der К, В. mährisch.-schlesischen Gesellschaft zur
Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde in
Brünn. 1866. Brünn, 1866. in 4. De la part de la Société I. R.
d’agriculture etc. de Brunn.
Novorum actorum Academiae Caesareae Leopoldino-Carolinae ger-
manicae naturae curiosorum. Тот. 32, p.2. Dresden, 1867. in №.
De la part de lAcademie I. Léopoldino - Caroline d'histoire natu-
relle à Dresde.
Sitzungsberichte der K. Akademie der Wissenschaften. Mathema-
lisch - naturwissenschaftliche Classe. Band 54, Heft 2. Erste Ab-
theilung. Wien, 1866. in 8'. De la part de l'Académie Imp. des
sciences de Vienne.
—— der K. Akademie der Wissenschaften. Mathematisch-natur-
wissenschaftliche Classe. 2-te Abtheilung. Band 54, Heft 2. Wien,
1866. in 8°. De la part de l'Académie Imp. des sciences de Vienne.
Würzburger naturwissenschaftliche Zeitschrift. Band 6, Heft 3.
Würzburg, 1866. in 8°. De la part de la Société physico-medicale
de Wurzbourg.
Sitzungsberichte der K. bayerischen Akademie der Wissenschaf-
ten zu München. 1867. I. Heft 1. München, 1867. in 8°. De la
part de l'Académe R. des sciences de Munich.
201.
202.
1]
©
=
208.
209.
Tijdschrift voor Entomologie. Tweede serie. Eerste ‘deel. Atleve-
ring 3—5. J Gravenhage, 1866. in 8°. De la part de la Société
entomologique neerlandaise de Leide,
Jahresbericht der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde in Dres-
den. 1865 — 66. Dresden, 1867. in 8°. De la part de la Société d'hi-
stoire naturelle et de médecine à Dresde.
. Heyer, Gustav. Allgemeine Forst- und Jagd-Zeitung. Jahrgang 43.
1857. Mai. Frankfurt a. Main, 1867. in gr. 8. De la part de la
Rédaction.
. Oversicht over det Kongelige danske Videnskabernes Selskabs
Forhandlinger og dets Medlemmers Arbeider i Aaret 1865. N? 4.
i Aaret 1866. № 2—4. Kjöbenhavn, 1865—66. in. 8. De la part
de la Société Royale des sciences de Copenhague.
. Сельское Хозяйство m аЪсоводство. 1867. Tm. С.-Петербургъ,
1867. т 8°. De la part de la Rédaction.
. Шуровсюи, Г. Е. Mcropia Геологи Московскаго Бассейна.
ИзвЪсг. Общества Любителей Естествознан1я. Томъ 1, выпускъ
9. Москва, 1867. in 4”. De la part de la Société Imp. des amis
d'histoire naturelle de Moscou.
. Beün6eprs, A. И. Критический разборъ Teopiii Урагановъ. ИзвЪст.
Общ. любителей естествознаня. Tomb 4, выпускъ 1. Москва,
1867. in 4°. De la part de laSociété Impériale des amis d'histoire
naturelle de Moscou.
Ce-enoev, А. Изслфдоваше о способахъ образованля MHOTOATOM-
ныхъ спиртовъ. Москва, 7. in 8°. De la part de l'auteur.
Бузаев5, Николай. Числовыя тожества, HaXOAAWIACA Bb связи
съ свойствами симбола Е. Москва, ‹ 1866. in 8°. De la part de
l'as£eur,
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№0.
Profil: durch die naphtafithrende kaukasische’ Vorkette ‚nördlich. von, der Stanitza kurinskaja.
N Die naphta reiche Einsenkungs Zone
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(Sehr feinblattrige Schöefer T. hone {rites feuitletées) mit platten. spaerosiderilischen. Conerelionen,graulich. viotette l'arbung.
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[C077 Helle, sehr feinkornige, etwas thonige Sandsteine, im Wechsel mit lichtgrauen Sandstein Sehiefer und sehiefrigen. Hiesel Schichten.
[42
Bere] Plattenformige weisse Kalke, im Wechsel mit liehtgrauen. festen. Mergelkalken, durchaus Versteinerungs leere uweoidenabdrürke.
D
men) Die oberste Etage. der sogenannten. Freidekalkformation:
Die oberen. Etagen. der unteren. Abtheilung der Kreide_ Formation. Durch ausgezeichnete Versteinerungen. bewiesen
Chromolith.W. Bachmann in Moskau.
Bulletin 1867 PT , ^ | . к Tab. IV.
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N Graphische Darstellung der Produetionsthätigkeit des Bohrlochs von. Kudako
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- i; vom. 14 Mai bis zum 10 Juli 1866, —
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Wie Etage der,argiles feuilletées ! f tage @ inv Profit, №08. = Sehiefrig thoniger Sandstein B im Profit N°2.
Meereshöhe des Ortes 7357 р
We Naphta Quellen
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Braune: Sandschicht-
Ps LES а FR RE — = = В, Bohrthurm una
Oberste: Bokrloeh von: 122. F
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300. Fuss.
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MEMBRES DU BUREAU
POUR L'ANNÉE 1868.
PRESIDENT. Mr. le Prince ALexanpre ScHIRINSKY - SCHICHMATOFF, Con-
seiller d'État actuel, Curateur de l'Arrondissement
Universitaire de Moscou. A la Iakimanka, maison
Nétchaejf.
VICE-PRESIDENT. Mr. ArrxawpnE FıscuherR DE WALDHEIM, Conseiller
d'État actuel. Quatrième Mestchanskaïa, maison
Sederholm.
SECRÉTAIRES: Mr. Cuartes Renarp, Conseiller d'État actuel. Milou-
tinskot Péréoulok, maison Askarchanoff.
ei CONSERYATEUR DE L'HERBIER: Мг. Nicoras KAUFFMANN,
Premiere Mestchanska?a, au Jardin botanique.
MEMBRES DU CONSEIL:
Mr. Nicot. G£rezworr, Conseiller d'État actuel. A
l'Académie de Pétrovsky Razoumovsky.
Мг. С. Scuweirzer, Conseiller d'État. A la Presnia,
maison de l'Observatoire d’asironomie de I Uni-
versité de Moscou.
BIBLIOTHÉCAIRE: Mr. Avexanpre Fıscher DE Warpuriw fils. Quatrie-
me Mestchanskaza. maison Sederholm.
CONSERVATEURS DES COLLECTIONS:
Mr. Jean Brema, Conseiller de Collège, Conservateur
des collections entomologiques. Prés de la porte rou-
ge, maison Neporoschneff. № 29.
Mr. Aprien GoLOVATScHEv, Conservateur des collections
zoologiques. A la Spiridonovka, maison du prétre.
Mr. Herman TnavrscBOrp, Conservateur des collections
minéralogique et paléontologique. A la Tverskaia,
maison Galaschkine.
TRÉSORIER. Мг. M. М. Lavrov, Assesseur de Collège. Dans la maison
de la typographie de Г Université.
MEMBRE ADJOINT pour la Rédaction des Mémoires et du Bulletin.
Mr. Georces Scuor, Conseiller de College. Pont des
maréchaux, maison Beckers.
SEANCES PENDANT L'ANNÉE 1868.
18 Janvier. 49 SEPTEMBRE.
22 FEVRIER. 17 Остовве.
21 Mans. 28 NOVEMBRE
18 A vnir. 19 DÉCEMBRE.
Les séances ont lieu dans le local de la Société, hótel de l'Universite.
943238 DES UATIBRBS
CONTENUES DANS CE NUMÉRO.
Einige Crinoideen und andere Thierreste des jüngeren
Bergkalks im Gouvernement. Moskau von H. TRAUT-
SCHOLD (Mit 5 Tafeln). еее 1 &
Enumeratio plantarum songoricarum a Dr Alex. Schrenk |
annis 1840—1813 collectarum. Auctore E. В. à TRAUT- ©
VETTERO. (Continuatio 4.). . .........:.:..: (90 .
Enumeratio plantarum in regionibus cis- et transiliensibus '
а cl. Semenovio anno 1857 collectarum, Auctoribus Е
REGEL et Е. ab HERDER. (Cum 1 Tabula.). ...... 124
Die Lethaea rossica und ihre Gegner. Erster Nachtrag von
EDUARD.VOn EICHWALD... ....... 542 e eg Low
Nouvelles recherches microscopiques sur les substances
-colorantes des Fluorines. Par &. WYROUBOFF. (Avec |
unecplanches.20no «d 302!5:1419 (pij ad ess e E 228
Kurze Bemerkungen über aufrechtstehende Mammuthlei-
chen zusammengestellt von Dr. ALEXANDER BRANDT. 241
Ueber die Zusammensetzung der Columbite, so wie über
die Darstellung der Säuren von Tantal, Niobium und Il-
menium aus diesen Mineralien. Von R. HERMANN, . . 251
Verzeichniss der Pflanzen, bei welchen die Spaltóffnungen
.auf beiden Blattflächen bemerkt worden sind. Von S.
KARELTSCHIKOFF. . ; . +. con: . ee 0 0 6 +. e. 280
Etwas über die Maulwurfsgrille. Von N. PETROFF. . . . 288
Correspondance. FRIEDR. OSTEN-SACKEN. . . . .. . . 29%
Ja i) 4
iT
LE A
DE LA ^
SDEIETE IMPERIALE -
DES NATURALISTES
DE MOSGOU,
PUBLIÉ
sous LA ВЕрРАСТТОМ DU Docteur RENARD.
Annee 1867.
Ne Ш.
(Avec 7 planches.)
JE Nan
NOV 13 1953
LIBRARN
Moscou.
1867.
>
EXTRAIT DU RÉGLEMENT ^"
DE LA
SOCIETE IMPERIALE DES NATURALISTES
DE MOSCOU.
Année 1867.— 62 -éme de sa fondation.
Les Membres qui auront payé la cotisation de 4 Rbls annuellement ou
la somme de 40 Rbls une fois payée recevront, sans aucune redevance
nouvelle, les Mémoires et le Bulletin de la Société.
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annuelle de 2,837 r. 14 c.
SOCIÉTÉ IMPÉRIALE
DES NATURALINTES
|» =, 5.0 I —I e| o LR db
Tome XL.
ANNÉE 1863.
№ IL
MOSCOU.
IMPRIMERIE DE L UNIVERSITE IMPERIALE.
(Katkoff & C°.)
1867.
i mb
D
> EINIGE
none
UND
ANDERE THIERRESTE
DES JÜNGEREN BERGKALKS
iM
GOUVERNEMENT MOSKAU
VON
H. TnavTscHOLD.
(Mit 5 Tafeln.)
Es waren bisher in dem russischen Bergkalk, dessen
Leitfossil Spirifer mosquensis ist, fast nur Stielglieder
von Crinoideen gefunden worden; hin und wieder, doch
sehr selten, war ein Kelch zum Vorschein gekommen.
Selbst Fischer von Waldheim hat in seiner Oryktogra-
phie des Gouvernements Moskau nur von einem Actino-
crinus und von dem Kelche eines vermeintlichen Cu-
pressocrinus deutliche Zeichnungen gegeben (p. 151. t.
40 und 41.); ebenso enthält Eichwald’s Lethaea rossica
kaum Nennenswerthes. Das Material also, was wir bis
№ 3. 1867. 1
jetzt besassen, war durchaus nicht hin eichend, um. 1 über
die Gonesse ue das. russisch
deutende Zahl. von Í e verschledehen Ceschlsch
tern und Arien angehôrend,. -aufzutreiben, und die gute
Erhaltung der Kelche und Arme machte die Bestimmung
möglich, die Veröffentlichung nothwendig.
Ausser den Crinoideen habe ich noch einige andere
Fossilien beschrieben und abbilden lassen, welche theils
neu für den russischen Bergkalk waren, theils wegen
Beständigkeit abweichender Charaktere nicht mehr unter
der Bezeichnung aufgeführt werden konnten, welche man
früher für sie angenommen hatte.
Cri..oidea.
Poleriocrinus originarius n. sp.
Das schóne Exemplar dieser neuen Art, welches ich
in dem Kalksteinbruche bei Karabtschewo in der Nähe
von Kalomna gefunden habe, hat eine Lànge von 2 Deci-
meter. Der Stiel ist in einer Länge von 6'/, Centimeter
“ 5
3
3 vollkommen erhalten. Der Zusammenhang zwischen Stiel
und Kelch ist. nieht unterbrochen. | Der Kelch. hat eine
Höhe. von. 2, entimeter, oder 1 DE or von 24
Millimeter. Der längste.
Der Stel. ‘ist, E : | cw
siger Dicke. Er bestehe: aus : bwechselnd inneren und
dickeren Gliedern; die dickeren sind ungefähr zwei Milli-
meter breit, die dünneren einen. Die dickeren treten
über die dünneren hervor. Die Aussenseite der Glieder
ist etwas gewölbt und glatt. Eine Zähnelung der Ränder
ist nirgends sichtbar, vielleicht würde dieselbe zu sehen
sein, wenn die Glieder von gleicher Dicke wären, denn das
letzte Glied, welches entblösst ist, zeigt auf der Unterseite
seiner runden Fläche ungefähr 40 im Kreise stehende
Leistchen, welche den Raum zwischen dem Rande und
dem Centralkanale einnehmen. Die Ränder des Central-
kanals sind vom Gestein verdeckt, doch ist er allem
Anscheine nach kreisförmig. Auf der Aussenseite der
Glieder finden sich nirgends cirrhenartige Anhänge, auch
keine Hervorragungen, welche auf die frühere Anwesen-
heit derselben deuteten.
Der Kelch ist von der einfachsten Gestalt. Von den
fünf Basalplatten, welche die Form eines fast regelmäs-
sigen Fünfecks haben, sind drei sichtbar. Sie scheinen
verwachsen, da die Furchen, welche ein Pentagon von
dem anderen trennen, wenig tief und stellenweise kaum
sichtbar sind. Von den 5 Platten des ersten Plattenkrei-
ses (pléces sous-radiales Koninck's oder Parabasalplatten
Müller's) sind ebenfalls drei sichtbar. Zwei davon sind
vollständig von Gestein befreit, und diese haben eine
unregelmässig sechseckige Form. Von den Radialplatten
oder den Platten des zweiten Plattenkreises (premiéres
pieces radiales Koninck's) ist nur eine vollständig, zwei
4*
* ztemilicl [grosse Aalen |
von a Besse ne Gestalt; die. ganz vom
Gestein befreiten sind sechseckig mit abgerundeten Ecken.
Die Radialplatten dritter und vierter Ordnung sind auf
der rechten Seite der Analplatten deutlich sichtbar; die
Radialplatte dritter Ordnung ist viereckig, die linke
obere Ecke vorgezogen; die Radialplatte vierter Ordnung
ist fünfeckig und oben dachfórmig zur Aufnahme von zwei
Armen. So viel sicli an dem vorliegenden Individuum
wahrnehmen lässt, findet die Bifurcation nur einmal statt.
Die Platten des zweiten Kreises, oder die Radialplatten
erster Ordnung gehen unmittelbar in die Arme über oder
was dasselbe ist, sie sind schon Bestandtheile der Arme.
Bei der Radialplatte links von den Analplatten lässt sich
das sehr deutlich wahrnehmen; auch bei den Radial-
platten rechts von dem gabligen Arme làsst es sich noch
beobachten. Da fünf Arme des Thiers frei liegen, die
Stellung derselben aber der Art ist, dass man nur noch
einen als im Gestein verborgen annehmen kann, so glaube
ich annehmen zu dürfen, dass das Thier sechs Arme
gehabt hat, eine Zahl, welche durch die Gabelung eines
Armes entstanden ist. — In, Bezug auf die Kelchplatten
habe ich noch hinzuzufügen, dass sie ebenso wie die
Stiel- und Armglieder auf der Aussenfläche glatt sind.
Die Arme sind lang, am unteren Ende ebenso dick
wie der Stiel, d. h. 7 Millimeter im Durchmesser; sie
nehmen an Dicke sehr allmählig ab. Der am besten er-
haltene Arm, dessen Spitze indessen auch abgebrochen
st, besteht aus 102 Gliedern. Von der Seite gesehen,
die linka. bie Ursache‘ der Werdikung à ist. "m wechsel-
weise Anheftung der Fiederchen (pinnulae). Jedes Glied
hat einen Ausschnitt, durch welche die Rinne des Arms
gebildet wird, von dem inneren Winkel des Ausschnitts
zieht sich fast bis zur Mitte des Gliedes noch ein feiner
Schlitz. Die Lappen, welche den Ausschnitt begränzen,
sind verschieden breit: wenn ein Glied den breiteren
Lappen links hat, so hat-ihn das folgende Glied rechts.
Die Gelenkfläche des Gliedes ist glatt.
Die Fiedern der Arme sind nur in von den Armen
losgetrennten Bruchstücken vorhanden: kleinere viereckige
Plättchen und längliche Stäbchen; die Substanz derselben
ist etwas durchscheinend. Zwischen den Enden der bei-
den Arme links (s. die Abbildung) liegt ein netzfórmiges
Gebilde, welches einer Fenestella nicht unähnlich ist.
Es ist aber augenscheinlich keine Fenestella, da die Ober-
fläche nicht glatt, sondern durch schwache Längsleisten
rauh ist: lange parallel laufende Stäbchen sind durch kurze
Querstäbchen, die nicht immer in derselben Richtung
über die Längsstäbchen fortsetzen, verbunden; auch neh-
men sie statt der vorherrschenden schrägen Stellung oft
eine senkrechte an, und sie befinden sich auch nicht im-
mer in gleichenAbständen. Die Löcher sind, da das ganze
Gewebe aus Stäbchen zusammengesetzt ist, Vierecke mit
viel schärferen Winkeln, als man es bei Fenestella beo-
bachtet. Es wäre nicht unmöglich, dass dieses Gebilde
ineinander gewobene Endfäden der Fiedern sind, leider
lässt sich diese Voraussetzung nicht zur Gewissheit erhe-
ben, da eine unmittelbare Verbindung mit den Armen
nicht wahrzunehmen ist, Es würde din ein. 1 Organ sein, .:...
das einige Analogie mit den: blättrigen 4 rméñ : :von Anes
thocrinus (‘) hatte. Indéssen sind. die Arme von Antho- -
crinus gleichsam dürchlócherte Blätter (Blechsieb), wäh-
rend hier ein Fadengewebe (Haarsieb) vorliegt, wo die
sich durchkreuzenden Stäbchen Maschen bilden.
Den neuen Poteriocrinus habe ich originarius genannt,
weil der Charakter der Gattung hier auf die einfachsten
und nothwendigsten Verhältnisse zurückgeführt ist. Er
existirt nur in einem Exemplar, welches sich in meiner
Sammlung befindet.
Poteriocrinus multiplex n. sp. -
(!) J. Müller. Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Ber-
lin. 1833. Ueber den Bau der Echinodermen.
‚ Рег Stiel dieses - Poterioerinus ist rund. und hat bei
"grösseren; Exemplaren. 6. Millimeter im Durchmesser.
Die einen Millimeter breiten Glieder sind am Rande zu-
gerundet, die Gelenkflächen sind nach dem Rande hin
mit zahlreichen Furchen versehen, welche in der Länge
des halben Radius nach dem Centrum hinstrahlen. Der
Centralkanal ist fünfeckig mit vorspringenden abgerun-
deten Ecken.
Die fünf Basalplatten des Kelches stellen fast regel-
mässige Fünfecke dar. Die 5 Platten des ersten Platten-
kreises (sous -radiales Koninck's) sind mit Ausnahme
einer, welche 7 Ecken hat, sechseckig; die untere Ecke
des Sechsecks, welche in den Winkel der Basalplatte
einspringt, ist ziemlich stumpf. Die Platten sind noch
einmal so gross als die Basalplatten. Der zweite Platten-
kreis (die ersten Radialplatten Koninck’s) besteht wieder
aus 5 Pentagonen, deren breiteste Seite, gleichsam die
Fundamentfläche des Arms, nach oben gerichtet ist; die
senkrechten Seiten, welche rechte Winkel mit der obe-
ren Seite bilden, laufen parallel. Auf diese Platten des
zweiten Plattenkreises folgen je zwei oder drei Platten,
welche schon als Theile der Arme betrachtet werden
könnten, die aber bis zur ersten Bifurcation von Koninck
noch den Radialplatten zugezählt werden. Die erste die-
ser zwei Platten, oder wenn es drei sind, die zwei er-
sten, haben fast die Form eines Rechtecks; die oberste
Platte, also in dem einen Falle die zweite, in dem an-
deren die dritte, welche durch das Dach ihres Fünfecks
die Bifureation vermittelt, hat dieselbe Gestalt wie die
Platten des zweiten Kreises oder wie die Radialplatten
erster Ordnung, doch haben sie eine umgekehrte Stel-
lung, indem nämlich ihre breiteste Seite nach unten ge-
richtet ist. Wenn: ich der. Nomenclatur Kônineks folge à
und die Platten vom zweiten Kreise‘ “(inclu |
ersten Bifurcation . Radialplatten. nenne 50 Muss ‘ich sa- .
gen, dass die Zahl: dieser Platten bei den verschiedenen -
Individuen wechselt: ich habe. 'oben z. B. angedeutet,
dass es deren drei oder vier gäbe, aber ohne dass Be-
ständigkeit dabei herrschte, denn bei einem meiner
Exemplare giebt es für die vier Arme je drei Radial-
platten (4 x 3 und 1 x 4), bei einem anderen Indivi-
duum kommen je drei Radialplatten auf drei Arme und
auf zwei Arme je vier (3 x 3 und 2 x 4). In Bezug
auf die Gelenkflächen der Radialplatten (T. 2, F. 4) ist
noch zu bemerken, dass sie nach dem Aussenrande hin
mit dichtstehenden kurzen Furchen bedeckt sind, dass sie
durch eine Querleiste in zwei ungleiche Theile getheilt
werden, dass die Spalte der Rinne sich bis an diese
Querleiste erstreckt, und dass auch die beiden Seiten-
lappen noch Vertiefungen zeigen.
Die Gabelung der Arme ist entweder eine einfache
oder eine doppelte oder auch eine anderthalbfache, d. h.
die letzte dachförmige Radialplatte giebt einer Theilung
den Ursprung, die sich nicht weiter fortsetzt, oder aber
die Arme theilen sich noch einmal, und aus dem Radial-
stamme entstehen 4 Arme, oder aber der eine nach der
ersten Bifurcation entstandene Arm theilt sich wieder
und der andere nicht, d. h. der Radialstamm trägt nur
drei Arme. Die zweite Bifurcation folgt sehr schnell der
ersten, denn auf jeder Dachfläche der letzten Radial-
platte liegen nur ein oder zwei Täfelchen mit rechtwin-
kligen Ecken, auf welche dann wieder eine fünfeckige
Platte folgt, die jederseits wieder einen Arm trägt.
An einer Stelle des Kelchs zwischen zwei Stämmen
von Radialplatten und an den ersten Plattenkreis stossend
sive an bis Zur.
liegen Ser "Analplatten, von denen jedoch in der Regel
mur drei- ‚sichtbar - ‚sind. Sie. sind. unregelmässig sechs-
-seitig, die unteren ‚grösser. als die: ‘oberen, und ihre Aus-
senfläche (wie die der Reis Stiel—und Armglie-
der) glatt. ae (a e
Die Arme, von denen also je m des drei oder
vier aus einem Radialstamme entspringen (eins unserer
Exemplare besitzt 15 Arme), bestehen aus zahlreichen
Gliedern, die nach oben zu an Dicke abnehmen. Auf der
Innenseite der Arme läuft eine Rinne, welche durch die
Kerben der Glieder entsteht. Die durch den Kerb zwei-
lappig gewordenen Glieder sind auf der einen Seite dicker
d. h. der eine Lappen und zwar der mehr zugespitzte
ist dicker und daher im Niveau gehoben, der gegen-
überstehende Lappen ist dünner und seine mehr abge-
rundete Spitze dadurch gesenkt oder tiefer liegend. Nun
wechseln die Glieder so, dass ein Glied mit seinem dicken
Lappen auf dem dünnen des vorhergehenden ruht, und
an den dicken Lappen ist jedesmal das Fiederchen (pin-
nula) befestigt.
- Die Fiedern der Arme sind an einem in weichem Thone
eingebetteten Exemplar zum Theil erhalten, und nachdem
mit einer weichen Zahnbürste der Thon von der Ober-
fläche der Fiedern entfernt war, liess sich der Bau der-
selben gut erkennnen. Die erste Platte der Pinnula hat
annáhernd die Form eines an den Ecken abgerundeten
Tetraéders; sie ist so fest in das Armglied eingelenkt,
dass, als ich sie mit dem Messer losbrach, ein Stück
spathigen Kalks vom Armgliede an der convexen Seite
der Platte hängen blieb. Diese Platie, von einem der
untersten Armglieder genommen, ist etwas über einen
Millimeter lang. Das zweite Glied ist länglich, und an
10
der Basis etwas breiter als an der Spitze, die, folgenden
sehr zahlreichen Glieder haben eine. Lange von kaum -
einem Millimeter und. sind messerfórmig, d. h. sie sind
vorn zugeschärft und am Rücken. breiter. Jedes Glied
tritt mit der oberen Vorderecke ein wenig vor dem fol-
genden vor, so dass die Pinnula, von der Seite gesehen,
ein sägeförmiges Ansehen hat. Die Breite des Sägeblat-
tes der Pinnula beträgt nach unten zu 1'/, Millimeter
und sie nimmt bei dem neunten Gliede noch nicht merk-
lich ab, ein Umstand, der auf eine bedeutende Länge
der Fiedern zu deuten scheint. Die Fiedern schlagen mit
ihren breiten Seiten übereinander und liegen daher, von
der Seite gesehen, zum Theil verdeckt. In dem am be-
sten erhaltenen Exemplar, das ich besitze, liegen die
Pinnula mit dem Rücken aneinander und haben die
Schneide nach aussen gerichtet. Vielleicht nahmen sie
diese Stellung im Zustande der Ruhe immer an. Die
Anheftungsweise des tetraédrischen ersten Plättchens
lässt übrigens auf grosse Beweglichkeit schliessen,
welche nach allen Seiten hin ungehinderte Bewegung
gestattete. Auch an den Radialplatten, welche sich unter-
halb der ersten Bifurcation befinden, giebt es schon Fie-
dern, und spricht das Dasein derselben am meisten da-
für, dass diese Radialplatten Konincks nicht als Theile
des Kelches, sondern als Theile der Arme angesehen
werden müssen. Diese Fiedern unterscheiden sich von
den beschriebenen Fiedern der oberen Armglieder nur
durch ihre Grösse: die untere Seite des ersten Fieder-
gliedes ist bei ihnen 4 Millimeter lang. Alle Fiederglie-
der sind glatt und die geringen Unebenheiten, die bei
stärkerer Vergrösserung wahrzunehmen sind, kommen
nicht in Betracht. Obgleich bei einem in sehr glücklicher
Richtung mitten durch gebrochenen Kelche der Inhalt
11
desselben bloss gelegt wurde, so ist dieser doch wenig
geeignet, uns über die Ernährungs-Geschlechts- undExcre-
tionsorgane Aufschluss zu geben. Der untere Theil der
Kelchhóhle ist bis zur Hóhe der oberen Kante der unter-
sten Analplatte ganz mit grünlichem kalkigem Thone ge-
fült. Darüber befindet sich ein Haufwerk von kleinen
Platten und verschieden geformten knochenartigen Kalk-
stückchen, das sich von den Analplatten, an die es sich
unmittelber anlehnt, bis über drei Viertel der Breite der
Kelchhöhle erstreckt. Keins von diesen Kalkknöchelchen,
wie ich sie nennen móchte, hat eine symmetrische Ge-
stalt, keins ist dem anderen gleich, und es ist daher
ganz unmöglich, irgend welche Schlüsse auf ihre Bestim- :
mung zu ziehen. Grössere Knöchelchen habe ich 15 ge-
zählt, aber ausser diesen waren noch eine sehr grosse
Zahl ganz kleiner rundlicher näher der Kelchwand wahr-
zunehmen. Die sechs Plättchen, welche den Analplatten
zunächst liegen, scheinen mit dahinter liegenden, halb
im Thon verborgenen eine Art von Kanal zu bilden, doch
ist das nichts mehr als eine Voraussetzung, der nur die
halbkreisförmige Stellung dieser Plättchen zur Stütze dient.
Es lässt sich kaum annehmen, dass diese Knöchelchen
zum Zermalmen von organischen Substanzen gedient hät-
ten, viel wahrscheinlicher ist, dass die zahlreichen säge-
förmigen Fiedern diese Arbeit verrichtet und den Speise-
brei fertig in die Kelchhöhle geliefert haben.
Poteriocrinus multiplex ist in gewissen mergeligen
Zwischenschichten der Steinbrüche von Mjatschkowa nicht
ganz selten, und ausser den Exemplaren in meiner eige-
nen Sammlung befinden sich noch vollständige Indivi-
duen in den Sammlungen der Kaiserl. Mineral. Gesell-
schaft zu Petersburg und des Herrn Prof. Auerbach in?
Moskau.
12
Es existiren ohne Zweifel in dem Bergkalke v von West-
europa sehr ähnliche Poteriocrinus --Arten, aber die
Abbildungen, welche Koninck, Phillips: und Miller gege-
ben haben, sind theils nach so unvollständigen Individuen
gemacht, wie z. B. nach Bruchstücken des Kelches, dass
es unmöglich war, Aehnlichkeit oder. Identität nachzu-
weisen; theils gehören die abgebildeten Poteriocrinen zu
der Abtheilung der Gattung, bei welcher dünne Arme in
einen Ausschnitt der Radialplatten eingesetzt sind. Herr
von Eichwald hat in seiner Lethaea rossica mehrere dem
Bergkalk angehörende Poteriocrinen aufgeführt, aber seine
Bestimmungen gründen sich nur auf einzelne Theile der
Thiere, und sind daher nicht zulässig. Im ersten Bande
des genannten Werkes p. 587 ist Poteriocrinus impressus
Eichw. beschrieben und die dazu gehörige Abbildung
ist der aus 5 Basalplatten bestehende Kelchnapf einer Cri-
noidee. Als Synonym führt Hr. von Eichwald P. varians
Phill. an, aber an der eitirten Stelle finde ich keinen P.
varians, sondern P. impressus Phill. welcher sich auf
die von Eichwald citirte Figur T. IV. F. 1. bezieht.
Auf Seite 588 seiner Lethaea verzeichnet Eichwald
einen Poteriocrinus nuciformis Fisch. (Cupressocrinites
nuciformis Fisch.), das ist kein Poteriocrinus, sondern
ein neues Geschlecht, das ich Cromyocrinus genannt
habe, und sogleich näher beschreiben werde. Seite 588
ist nech Poter. conicus Mill. aufgeführt. Diese Species
rührt nicht von Miller, sondern von Phillips her. Die
eitirte Figur von Phillips ist nicht vollständig genug, um
unzweifelhafte Gewissheit über Identität zu geben. Mei-
nem P. multiplex dürfte P. conoideus Kon. nahe stehen,
doch genügt auch dieses von Koninck T. I. Е. 8 in sei-
nem vortrefflichen Werke (Recherches sur les Crinoides)
abgebidete Kelchfragment nicht zur Constatirung voll-
13
ständiger Uebereinstimmung. Herr. von Eichwald giebt in
seiner Lethaea ferner noch die ziemlich lakonischen Be-
schreibungen. von: Poter. crassus Mill, und Poteriocrinus
quinquangularis (Cyathoerinus Mill.) Mill. oder richtiger
P. quinquangularis Aust., welche ebenfalls in dem Mos-
kauer Bergkalk vorkommen sollen; der Verfasser giebt
leider keine Abbildungen der beiden genannten Species,
und seinen Bestimmungen scheinen nur Stielglieder zu
Grunde gelegen zu haben. Wenn man weiss, dass an
einem und demselben Stiele eckige und runde Glie-
der vorkommen können, so wird man einsehen, dass
danach gemachte Bestimmungen nicht grosses Vertrauen
verdienen.
Schliesslich bemerke ich noch, dass in Austin’s Mono-
graphie der Crinoideen (P. Austin und T. Austin jun.
monography of fossil Crinoidea 1843), einem Werke, das
ich erst kurz vor dem Abschlusse meiner Arbeit erhielt,
Abbildungen von Kelchen enthalten sind, die meinem
eben beschriebenen Poteriocrinus sehr ähnlich sehen. Auf
Taf. 10. F. 3 des erwähnten Werkes ist nämlich der
Kelch von Poteriocrinus conicus Phil. und Taf. 10. F. 6
Poter. impressus Philip. abgebildet. Die Kelche beider
Arten sind unvollständig, ohne Arme und ohne Stiel; sie
sind zwar im Allgemeinen ähnlich, aber die Gliedflächen
der Radialplatten beider Arten sind sowohl in ihrer
Form verschieden, als auch in der Zeichnung und dem
Verlauf der Furchen, so dass ich annehmen muss, dass
beide Kelche anderen Arten als dem P. multiplex ange-
hört haben. Ueberdiess lässt die Mangelhaftigkeit der ab-
gebildeten Exemplare überhaupt eine Identificirung als
unzulässig erscheinen, selbst wenn das Vorhandene voll-
ständig mit den Kelchen des P. multiplex übereinstimmte.
«uL
Poteriocrinus byugus n. sp.
Nach einem Stielgliede zu urtheilen, welches an einem
der vorhandenen Kelche sitzt, ist der Stiel dieses Pote-
riocrinus rund und aussen glatt, Aussenseite etwas ge-
wölbt, Gelenkfläche mit radialen kurzen Furchen am
Rande, Centralkanal ziemlich klein, rund und mit fünf
rundlichen Vorsprüngen. Die Basalplatten sind verhält-
nissmässig klein, bei den meisten Exemplaren sogar win-
zig; es sind niedrige Fünfecke, die zuweilen als Dreiecke
erscheinen, weil die senkrechten Seiten verschwindend
kurz sind. Der erste Plattenkreis besteht aus fünf nie-
drigen, nicht ganz regelmässigen Fünfecken, die zuwei-
len Sechsecke werden, wenn der durch die Basalplatten
gebildete Winkel, in welchen sie einspringen, deutlich
genug ausgeprägt, d. h. nicht zu stumpf ist. Der zweite
Plattenkreis besteht aus fünf Pentagonen, deren breiteste
Seite nach oben gerichtet ist, und deren Dach in die
durch die fünfeckigen Platten der ersten Plattenreihe ge-
bildeten Winkel einspringt. Diese Platten, welche grösser
sind als alle übrigen, sind schon die Träger der Arme,
15
indem auf ihnen nur noch zwei Radialplatten aufgesetzt
sind, von denen die zweite dachförmige bereits zwei
Arme trägt. Alle. Platten des Kelches sind auf ihrer
Aussenfläche glatt. Die Basalplatten nehmen mit den
Platten erster Ordnung zusammen nur so viel Raum ein,
wie bei anderen Poteriocrinusarten die Basalplatten allein.
Analplatten kann man bei einem Individuum sechs unter-
scheiden; von ihnen stellt die grösste ein längliches
Fünfeck dar, drei sind von mittlerer Grösse und drei
kleiner.
Arme giebt es zehn, die sich nach oben zu nicht
mehr gabeln. Die Armglieder sind im Wesentlichen de-
nen von Pot. multiplex gleich.
Die neue Art unterscheidet sich von den übrigen Arten
der Gattung Poteriocrinus sehr augenfällig durch den
kleinen, sehr niedrigen Kelch, zeigt indessen grosse
Uebereinstimmung mit den Kelchen von Poteriocrinus
longidactylus Aust. und P. abbreviatus Aust. ('). P.
longidaetylus unterscheidet sich jedoch von P. bijugus
durch wiederholte Bifurcation der Arme und P. abbre-
viatus zeigt auch zweifache Bifurcation, hat also 20 Arme,
während P. bijugus an sechs Exemplaren mit entschiede-
ner Beständigkeit nur 10 Arme hat.
Im Geschlechtscharakter zeigt diese Form darin eine
gewisse Abweichung, dass die Zahl der Árme eine sym-
metrische ist, doch ist diese Eigenthümlichkeit wohl nicht
wichtig genug, um eine generelle Trennung vorzunehmen.
(') P. Austin and P. Austin jun. Monography of fossil Crinoiden 1843.
16
Der Charakter des Wechselvollen, der diesem Genus
eigen ist, tritt auch bei dieser Art durch die veránder-
liche Zahl der р hervor, ‚welche bald drei,
bald vier ist.
Hydriocrinus pusillus n. ig.
Der Stiel dieses niedlichen Thiers ist fünfeckig, Aussen-
seite meist glatt; manche der abgetrennt gefundenen
Stielstücke sind ganz eben, bei anderen, die vielleicht
im Wachsthum begriffen gewesen sind, tritt ein Glied vor
das andere etwas vor. Die Aussenflächen der einzel-
nen Stielglieder sind bei den meisten derselben vollkom-
men eben, bei einigen convex und sogar stark gerie-
felt (in horizontalem Sinne). Die Gelenkflächen haben nach
den Rändern hin Furchen, die auf jeder der fünf Seiten
senkrecht stehen. Um den scheinbar fünfeckigen Central-
kanal sind auch kleine Furchen angedeutet. Die für Pen-
tacrinus so charakteristischen fünf Blättchen der Gelenk-
flächen fehlen. Die Stiele sind dünn, der stärkste, der
bis jetzt gefunden ist, hat vier Millimeter im Durch-
messer.
17
Die Form des Kelches ist die einer Urne (5555) oder,
wenn man will, eines Schmelztiegels d. h. eines um-
gekehrten steilen Kegels.. Basalplatten sind fünf, jede ein
hohes Fünfeck darstellend. Der erste Plattenkreis (sous-
radiales Koninck's) wird durch fünf Platten gebildet, von
welehen drei sechseckig, und zwei, zwischen welchen
die Analplatten eingeschoben sind, siebeneckig sind. Diese
Platten alterniren mit den Fünfecken des Basalplatten-
kreises, und springen in die von ihnen gebildeten Ecken
ein. Der zweite Plattenkreis (erste Radialplatten Koninck' s)
wird wieder von Fünfecken gebildet, deren breite Seite
nach oben gerichtet ist, und die mit den Sechsecken des
ersten Plattenkreises alterniren und in die von den
letzteren gebildeten Ecken einspringen; sie sind alle un-
tereinander gleich bis auf eins rechts von den Analplat-
ten, welches etwas unregelmässig ist. Auf diesen Plat-
tenkreis, welcher mit dem Kreise der Parabasalplatten
und der Basalplatten das eigentliche Gefäss der Urne
constituirt, folgt noch ein höherer, der gleichsam den
engeren Hals der Urne oder der Vase bildet; die Plat-
ten dieses Kreises bilden die Stütze der Arme und alter-
niren nicht mit dem Kreise der ersten Radialplatten, son-
dern sind mit ihrer unteren Kante auf die obere Kante
der Radialplatten eingelenkt. Es sind fünf unregelmässig
fünfeckige Plättchen, unten eine breitere gradlinige Seite,
concav zu beiden Seiten, oben dachförmig zur Aufnahme
von zwei Armen. Die einzelnen Platten sehen fast wie
ein Schnürleib en miniature aus, wenn man dasselbe
von vorn betrachtet Die Aussenfläche aller Platten des
Kelches ist vollkommen glatt. Auf dem Dach der Platten
des zweiten Radialplattenkreises sind je zwei Arme aul-
gesetzt, welche ganz regelmässig nebeneinander stehen.
An einer Stelle des Kelches befinden sich zwischen den
№ 9. 1807. 2
18
Radtalplatten erster und zweiter. Ordnung : fin? Analplat-
ten eingeschaltet, und zwar drei grössere. zwischen den .
Radialplatten erster Ordnung und zwei kleinere zwischen
den Radialplatten zweiter Ordnung.
Während der Kelch 12 bis 14 Centimeter hoch ist,
sind auf einem der gut erhaltenen Exemplare die Arme,
deren Enden abgebrochen sind, dreimal so lang. Die
Armglieder, glatt wie die Kelchplatten, sind etwas höher
als breit; die Glieder eines Armpaares verhalten sich
immer so, dass das Glied des linken Armes mit seiner
niedrigen Seite der niedrigen Seite des entsprechenden
Gliedes des rechten Armes gegenübersteht, und umge-
kehrt. Auf die niedrige Seite des ersten Gliedes kommt
natürlich die hohe Seite des folgenden Gliedes zu stehen
u. s. f Eine zweite Bifurcation der Arme bildet sich
erst hoch oben und zwar bei dem 15ten Gliede, doch
mag dieses Verhältniss vielleicht nicht ganz constant
sein. Die Zahl der Glieder war nur an einem Arm deut-
lich nachzuweisen nämlich 25. Obgleich die Fiedern an
einem Exemplar bloss gelegt worden sind, so lässt sich
doch über ihre Organisation wegen der Kleinheit nichts
Genaueres sagen. Man unterscheidet nur rundliche Stäb-
chen, welche aus verhältnissmässig langen Gliedern
bestehen.
Das neue Genus Hydriocrinus steht der Bildung des
Kelehes nach der Gattung Poteriocrinus sehr nahe, doch
unterscheidet es sich von ihm durch den fünfeckigen
Stiel, durch die Radialplatten, von denen es nur zwei
Kreise hat, durch die eigenthümliche Form der Plättchen
des zweiten Kreises der Radialplatten, durch die regel-
mässige und constante Bifurcation und durch die grosse
Entfernung der zweiten Gabelung der Arme von der
ersten. Durch seine Kleinheit unterscheidet sich dieser
19
Haarstern ebenfalls wesentlich von den übrigen Repräsen-
tanten derselben Familie im Bergkalk.
Was M'Coy in- seiner Synopsis als Poteriocrinus graci-
lis T. 25 Е. 11—43 abildet, ist sehr ähnlich, doch un-
terscheidet es sich von Hydriocrinus pusillus durch seinen
runden Stiel; der Mangel der Arme lässt überdies die
Verhältnisse derselben im Dunklen. Die Gattung ist ohne
Zweifel identisch.
Hydriocrinus pusillus ist in Mjatschkowa gefunden wor-
den, und scheint in einer der mergligen Zwischen-
schichten des Kalks nicht ganz selten zu sein.
Cromyoerinus simplex n. g. et sp.
t. 3. f. 1— 4.
Der Stiel dieses Lilienstrahlers ist kreisrund, der im
Verhältniss ziemlich grosse Centralkanal rund und, wie
Q*
20
es scheint, ganzrandig. Die Gelenkfläche ist mit Furchen
versehen, welche vom Rande bis zur Hälfte des Radius
reihen, und nach dem Rande hin am tiefsten sind. Die
Stielglieder sind. aussen glatt und etwas convex; sie tra-
gen nicht selten Narben von Cirrhen, die. auch am Rande
einen Kreis von Furchen haben. Die Stellung dieser Nar-
ben ist unregelmässig, an dem einen Gliede finden sich
zuweilen mehrere, an anderen nur eine, an vielen gar
keine; wenn sich mehrere an einem Gliede befinden, so
stehen sie zuweilen dicht beisammen, zuweilen weit von
einander getrennt. Ich habe diese Beobachtung freilich
nur an getrennt vorkommenden Stielgliedern gemacht,
glaube sie aber auf diese Art beziehen zu müssen, da
der Centralkanal hier grösser ist, als bei Poteriocrinus,
und da Cromyocrinus in den Schichten von Mjatschkowa,
wo sie sich findet, die häufigste Species ist.
Der Stiel scheint, so lange er noch ein Theil des
lebenden Thiers war, eine gewisse Weichheit gehabt zu
haben, denn in meinem Besitze befinden sich mehrere
Stielstücke, an welchen spiralförmige Einschnürungen
von nicht unbedeutender Tiefe vorhanden sind, die au-
genscheinlich von einem fremden Körper herrühren, der
sich um den Stiel herumgewunden hat.
Der Kelch ist fast kugelförmig und erreicht bei grösse-
ren Exemplaren einen Durchmesser von drei Decimeter.
Er ist nicht immer symmetrisch ausgebildet, sondern, wie
bei einem der abgebildeten Exemplare, auf der einen
Seite mehr aufgetrieben, als auf der anderen. Basalplat-
ten sind fünf, fast regelmässige Fünfecke darstellend.
Der auf den Kelchnapf folgende erste Plattenkreis besteht
aus 5 grossen sechs- und siebeneckigen Platten, welche
mit den Fünfecken des Kelchnapfes alterniren. Das Ver-
21
hältniss der Grösse dieser Sechsecke zu der der Basal-
platte ist wie 8: 3. Von den grossen: Platten des ersten
Plattenkreises sind entweder vier sechseckig und eins
siebeneckig, was daher kommt, dass zwischen zwei der-
selben oben die grösste der Analplatten eingesshoben
ist. Die Nähte der Platten haben eine Reihe von Vertie-
fungen, welche sie wie punktirt erscheinen lassen.
Der zweite Plattenkreis (welcher mit dem ersten und
dem Kelchnapfe das eigentliche Gefäss des Kelches con-
stituirt), oder die ersten Radialplatten, wie sie nach Ko-
ninck heissen, besteht aus fünf Pentagonen, deren Spitze
nach unten, und deren breiteste Seite nach oben ge-
richtet; sie alterniren mit den Sechsecken des ersten
Plattenkreises. Die Platten des zweiten Plattenkreises ha-
ben die Eigenthümlichkeit, welche als generisches Kenn-
zeichen gelten muss, dass ihre obere Hälfte, von der
Linie an, welche ihre beiden seitlichen Ecken verbindet,
niedergedrückt ist. Zuweilen geht dieser Eindruck etwas
tiefer hinab, und beschreibt dann eine krumme Linie
zwischen den beiden Seitenecken, zuweilen beschränkt
er sich auch auf einen schmaleren Raum unterhalb
des oberen Randes. Die Breite der niedergedrückten
Stelle wechselt sogar bei den verschiedenen Platten eines
und desselben Individuums, aber immer ist sie vorhanden.
Der dritte Plattenkreis oder, was dasselbe ist, die Ra-
dialplatten zweiter Ordnung sind schmal in senkrechtem
und breit in horizontalem Sinne, so breit, dass sie die
Oeffnung der Kelchhöhle bedeutend verengern, nament-
lich auf der Seite, welche den Analplatten gegenüber
liegt. Die äussere (senkrechte) Fläche dieser Platten,
welche schon als unterste Armglieder betrachtet werden
können, ist viereckig und etwas gewölbt; ihre Oberfläche
ist glatt, wie die aller übrigen Platten.
22
Analplatten sind bei dem vollständigsten Exemplar,
das ich besitze, sieben sichtbar, die einen ziemlich. be-
trächtlichen Raum einnehmen, und viel dazu beitragen,
die Symmetrie des ganzen Kelches zu stören. Die grösste
und unterste der Analplatten ist meist ein hohes Fünfeck,
mit dem Dach nach links gewendet; neben dieser Platte
und auf der linken Seite derselben befindet sich eine
kleinere sechseckige Platte, rechts von dieser höher und
über der grössten Analplatte wieder eine kleine sechs-
eckige, links von dieser, aber höher, eine fünfeckige und
die drei übrigen von weniger deutlicher Umgränzung.
Auf den Kelchplatten wie auf dem Stiele befinden sich
Eindrücke, die unzweifelhaft von Körpern herrühren,
welche parasitisch sich an die Oberfläche der Crinoiden
geheftet haben; Eindrücke von grösserem Umfange sind
aber namentlich auf den Analplatten bei mehreren Indi-
viduen sichtbar, bei sechs Exemplaren sitzt ein Capulus
noch fest darauf. Die oben beschriebenen Verhältnisse
der Analplatten sind nicht ganz constant und es finden
bei den verschiedenen Individuen Modifikationen in Stel-
lung und Form statt. Bei der Beschreibung der Anal-
organe des Poteriocrinus multiplex habe ich gesagt, dass
sich die Fortsetzung derselben in die Kelchhöhle hinein
erstreckt; bei Cromyocrinus erhebt sich die Fortsetzung
(processus) der Analplatte als kurze Säule senkrecht in
die Höhe und ist fast zur Hälfte nicht bedeckt von den
Armen. Bei einem meiner Exemplare mit abgebroche-
nen Armen steht dieses Organ ganz frei, es hat einen
Durchmesser von einem Decimeter und ist also mehr
als doppelt so dick als ein Arm; nach aussen hin ist es
von den oberen Analplatten bekleidet. Die obere Fläche
dieses unregelmässigen Cylinders ist etwas gewölbt und
besteht nebst dem, was auf der Innenseite wahrnehmbar
. 93
ist, aus einem. ganz räthselhaften, warzenförmigen Hauf-
werk verschieden gestaltiger Kalkplättchen und Stückchen,
welche zu deuten, die Phantasie sich vergeblich anstrengt.
Selbst von einer Oeffnung ist nirgends eine Spur wahr-
zunehmen. |
Die fünf Arme des Cromyocfinus sind, nach dem vor-
handenen Material zu urtheilen, einfach. Die drei bis
vier ersten Glieder sind noch etwas eckig, mit in die
Breite gezogener Aussenseite, die übrigen von regel-
mässiger Rundung und von ähnlicher Bildung wie bei
Poteriocrinus. Von den Fiedern der Arme war nichts
vorhanden.
Die kleinen, jungen Individuen dieser Crinoiden, die
stellenweise in den Zwischenschichten des Bergkalks
von Mjatschkowa nicht ganz selten sind, haben ein von
den ausgewachsenen Thieren etwas verschiedenes Ausse-
hen. Der kleine geringelte Stiel sitzt in einer Vertiefung
des Kelches; die Basalplatten sind noch gar nicht zu se-
hen, der erste Plattenkreis tritt als ein Kreis von fünf
Halbkugeln hervor, welche durch tiefe Rinnen von einan-
der und von dem Kreise der ersten Radialplatten getrennt
sind, die letzteren bilden halbe Hemisphàren, und zwi-
schen ihnen treten, ebenfalls hoch gewölbt, drei Anal-
platten hervor. Alle diese halbkugligen Massen sind aber
noch nieht getrennte Theile, welche unter den Nähten
glatte Trennungsflächen zeigen. Der Kelch bildet sonach
bei dem jungen Thiere noch ein zusammenhängendes
Ganzes und seine Trennung in einzelne Platten erfolgt
erst in vorgerückterem Alter. Die Kelche der jungen
Thiere haben entschiedene Aehnlichkeit mit Brombeeren;
bei manchen Exemplaren zeigen die einzelnen Knópfchen
furchenartige Unebenheiten, diese gehören ohne Zweifel
us
24
einer anderen, sogleich zn beschreibenden Species der-
selben Gattung an.
Als Unterscheidungscharakter der neuen Gattung Cro-
myocrinus betrachte ich die sphäroidale Gestalt des
Kelches, die eigenthümliche Form der ersten Radial-
platten, die Stellung und Zahl der übrigen Platten. Die
Gattung Cromyocrinus hat ihren Platz in der Nähe von
Cyathocrinus und Poteriocrinus. Von beiden Gattungen
unterscheidet sie sich durch die Zahl und Stellung der
Analplatten, durch die Form der Radialplatten, und durch
die kugelförmige Gestalt des Kelches. Ich habe den
Namen Cromyocrinus gewählt wegen der Aehnlichkeit
des Kelches mit einer Zwiebel .(хобшооу). Bessere Вепеп-
nungen waren vergriffen.
Das Fossil ist bereits in Fischer v. Waldheim’s Oryk-
tographie p. 151 kurz erwähnt und T. 41. Е. 5. 6
abgebildet, und zwar unter dem Namen Cupressocrinites
nuciformis Gldf. Schon v. Buch hat diese irrthümliche
Bestimmung an der Abbildung erkannt und das Fossil
zu Cyathocrinites gestellt (Beiträge zur Best. d. Gebirgsf.
in Russland p. 68). Ich glaube nachgewiesen zu haben,
dass es auch nicht zu dieser Gaitung gehört.
Ein grosser Theil der zahlreichen Stielglieder im Berg-
kalk von Mjatsehkowa rühren wahrscheinlich von dieser
Crinoidee her, auch die Kelche sind dort nicht ganz
selten. In der Sammlung der Kaiserl. Mineralogischen
Gesellschaft, in der Sammlung des Prof. Auerbach und
in meiner eigenen befinden sich vollständige Kelche.
25
" Cromgocrinus geminalus n. sp.
CR UM ois
Der im Verhältniss zur Grösse des Kelehs sehr
dünne Stiel ist rund. Dickere Glieder wechseln mit
dünneren ab; die Aussenseite derselben ist glatt und
gewölbt, und sie erscheinen daher wulstig. Die Gelenk-
fläche ist nach dem Rande hin mit kurzen strahligen
Furchen versehen. Der Centralkanal ist rund und hat
einen Millimeter im Durchmesser bei einem Durchmesser
des Stielgliedes von vier Millimetern.
Der Kelch ist auf seiner Unterseite flach. Die fünf
pentagonalen Basalplatten bilden bei ausgewachsenen
Exemplaren eine ebene Fläche; sie sind meist mit radia-
len Furchen versehen. Der erste Plattenkreis besteht aus
96)
grossen stark gewölbten, fünkeckigen Platten, eine
sechste Ecke ist auf der unteren Seite kaum angedeutet,
da die Fünfecke der Basalplatten fast in einer geraden
Linie zusammenstossen. Auch sie sind mit einer Art von
Skulptur versehen, die sich meist auf fünf von der Mitte
nach den Ecken verlaufende Erhöhungen zurückführen
lassen, zwischen diesen sind die Seiten der Fünfecke
durch Furchen wie gekerbt und innerhalb der durch die
erwähnten Erhöhungen gebildeten Dreiecke finden sich
noch verschiedene nicht ganz regelmässig vertheilte War-
zen. In die Winkel, welche von der ersten Plattenreihe
gebildet werden, springen die fünf Pentagone der zweiten
Plattenreihe ein. Ihre breiteste Seite ist nach oben ge-
richtet. Die Skulptur derselben ist aus der Abbildung
deutlich ersichtlich: zwei wulstartige Erhöhungen schlies-
sen an jeder der oberen Ecken ein Dreieck ab, eine
verläuft von der Mitte der oberen Seite nach der unte-
ren Ecke, und die beiden seitlichen Wülste werden noch
mit der mittleren durch entsprechende Erhöhungen ver-
bunden; die beiden unteren Seiten sind durch Furchen
gekerbt wie die Seiten der Platten des ersten Kreises.
Die Platten des zweiten Kreises haben oben breite Ge-
lenkflächen, nach vorn zu mit einer Längsrinne und
dahinter stehenden Leiste versehen. Zwischen den Platten
des ersten und zweiten Kreises sind an einer Stelle drei
Analplatten eingeschaltet; die unterste viereckig, die län-
geren Seiten etwas gekrümmt, die beiden oberen Anal-
platten sind unregelmässig viereckig, die linke weit
grösser als die rechte, welche sehr schmal ist. Auch
die Analplatten sind mit verschiedenartigen Erhöhun-
gen besetzt. Die Skulptur der Kelchplatten ist übrigens
kein Kennzeichen der Art; denn obgleich die meisten
Individuen dieselbe tragen, so giebt es doch auch viele,
197
welche sie nicht haben‘ und wo sie ganz glatt sind, bei
anderen ist sie schwach und wenig deutlich. Es giebt
der Uebergänge von ganz glatten Platten bis zu ganz
knotigen. Arf n b
Auch bei dem dritten Plattenkreise, den Tràgern der
Arme, welche sehr charakteristisch sind, herrscht grosse
Verànderlichkeit. Diese Platten oder Stücke, deren Zahl
fünf ist und die glatt sind, haben eine viereckige Grund-
fläche, aber im oberen Theil des Stückes und in der
Mitte desselben tritt eine kegelförmige Erhöhung nach
vorn, die ganz das Ansehen eines Horns hat, wenn sie
stark ausgeprägt ist, und die dem Kelch ein eigenthüm-
liches Ansehen giebt. Aber hàufig ist diese kegelfórmige
Erhóhung sehr stumpf, und dann haben die Platten nur
die Gestalt stark gewölbter viereckiger Platten.
Auf jeder der gehórnten Platten des dritten Platten-
kreises sind zwei Arme aufgesetzt, die sich nicht weiter
theilen. Die Armglieder sind glatt; an manchen Indivi-
duen zeigt sich Neigung zur Knotenbildung auf der Aussen-
seite, bei anderen sind sie ganz eben, und sogar wenig
gewölbt. |
Cromyocrinus geminatus steht dem Cr. simplex sehr
nahe: die allgemeine Form des Kelches ist fast dieselbe
und wenn er bei der eben beschriebenen Art glatt ist,
so dürfte er kaum zu unterscheiden sein von dem des
C. simplex, doch sind die ausgewachsenen Individuen
weniger sphárisch, sondern mehr napfförmig. Ist die
Skulptur vorhanden und sind die Hörner der Platten des
dritten Kreises gut ausgebildet, so ist natürlich die Art
auf den ersten Blick zu erkennen. Aber das wichtigste
Unterscheidungszeichen sind die gepaarten Arme: C.
28
simplex hat nur fünf einfache Arme, C. geminatus. aber
deren zehn.
C. geminatus scheint nicht ganz selten in gewissen
blaulichgrauen Mergelschichten des Bergkalks von Mjatsch-
kowa vorzukommen, mehrere Exemplare dieser Art be-
finden sich in meiner Sammlung.
Stemmatocrinus cernuus n. g. et sp.
iS зао.
E
i£ =
DOA pe
ae I pil
‹ ENS S
ASS
S = e
Dieser neue Lilienstrahler, von welchem nur ein
Exemplar existirt, ist ohne Stiel gefunden; die Bruch-
fläche deutet indessen auf einen runden Stiel. Auf die-
sem Stiel war ein fünfeckiges Basalstück, welches, wenig
grösser als der Durchmesser des Stiels, keinerlei Furchen
und Eindrücke zeigt, und von dem somit angenommen
werden muss, dass es ungetheilt ist, dass es aus einer
29
einzigen Platte besteht. Der erste Plattenkreis des Kelches
st aus fünf fünfeckigen gewölbten Platten zusammenge-
‚etzt, so dass die untere Seite derselben sich in einer
bene mit der Basalplatte befindet, der obere Theil aber,
‚der die Spitze des Fünfecks in einer Ebene, die einen
rechten Winkel mit der Basalplatte macht. Der zweite
attenkreis wird dnreh breite Fünfecke gebildet, welche
nit den Fünfecken des ersten Kreises alterniren, und in
lie dureh dieselben gebildeten Winkel einspringen. Diese
Jatten sind nach oben hin etwas niedergedrückt. Der
Iritte Kreis der Kelchplatten besteht aus ebensolchen
Fünfecken in umgekehrter Stellung, d. В. sie sind mit
ihrer breiten Seite auf die breiten Seiten der Fünfecke
des zweiten Kreises aufgesetzt. Diese Platten sind nicht
bloss an der unteren Seite, sondern auch an den oberen
beiden Seitenecken niedergedrückt. Der vierte Kreis der
Kelchplatten (eigentliche Radialplatten) ist aus zehn kleinen
Platten zusammengensetzt. Diese Platten sind làngliche
Vierecke, die mit ihrer etwas convexen unteren Seite auf
der schwach concaven Seite des unterliegenden Fünfecks
des dritten Plattenkreises aufliegen. Je zwei von den zehn
Platten des vierten Plattenkreises decken das Dach eines
Fünfecks des dritten. Die viereckigen Platten des vierten
Plattenkreises sind auch etwas gekrümmt, und zwar ist
von der linken Platte eines Plattenpaars die linke untere
und rechte obere Ecke niedergedrückt, und von der
rechten Platte die linke obere Ecke und untere rechte
Ecke.
Unmittelbar an diese fünf Plattenpaare des vierten
Plattenkreises des Kelches sind. die 40 Arme, oder,
wenn man will, die fünf Armpaare angeheftet. Diese
Arme haben ganz die Einrichtung der Arme von Encri-
nus: sie bestehen aus Plàáttchen von der Form eines läng-
30
lichen Fünfecks, die mit ihren Spitzen in einander grei-
fen und zwar so, dass die beiden Arme, welche einem
Plattenpaare des vierten Kreises entsprechen, in Bezug
auf die Stellung der Plätichen alterniren. Nämlich am lin-
ken Arme greift das unterste linke Plättchen über das
rechte; am rechten Arme greift das unterste rechte
Plättchen über das linke und so ganz regelmässig auch
bei den übrigen Armen. Jeder Arm trägt 33 solcher
Plättchenpaare. Die Arme spitzen sich allmählig zu, und
bilden zusammengeschlagen eine Spitze, die nach der
einen Seite überhängt. Analplatten existiren nicht.
Das neue Genus (genannt nach der Form des Kelchs,
der umgekehrt einer Krone, oteuua, ähnlich sieht) steht
der Bildung der Arme nach der Gattung Encrinus nahe,
der Bildung des Kelches nach weicht es jedoch von
demselben ab. Bei Encrinus nämlich stehen die Platten
der drei ersten Plattenkreise in einer Linie über einan-
der, alle Platten sind also eigentlich Radialplatten, welche
schliesslich einen Doppelarm tragen. Bei Stemmatocrinus
aber wechselt der zweite Plattenkreis mit dem ersten,
und die Form der Platten des ersten und des zweiten
Kreises ist ebenfalls völlig abweichend.
Das einzige Exemplar von Stemmatocrinus stammt von
Mjatschkowa und befindet sich in meiner Sammlung.
In der paläontologischen Abtheilung der Sammlungen
des Berg-Corps in Petersburg befinden sich nicht ganz
vollständig erhaltene Kelche derselben Art, wie es scheint,
und diese sind im Bergkalke des Donjetz-Bezirkes ge-
funden worden (Казенноторское auf dem Landgute des
Hrn. Schachof).
31
Forbesiocrinus ?ncurvus n. sp.
z >>
ne
Vom Stiel ist ein 15 Millimeter langes Stück erhal-
ten, die Aussenfläche desselben ist glatt; sie erscheint
durch die Nähte der dünnen Stielglieder fein quergestreift;
unter der Lupe erscheinen diese Querstreifen fein ge-
zähnelt. Die Gelenkflachen sind nach dem Rande hin
mit feinen Radialfurchen versehen. Der Centralkanal hat,
wie es scheint, fünf etwas vorspringende runde Buchten.
Ein eigentlicher Kelch existirt nicht, Basalplatten sind
fünf vorhanden, von denen vier untereinander gleich sind,
die fünfte ungleich. Vier stellen sehr niedrige Fünfecke
dar, deren senkrechte Seiten so kurz sind, dass sie fast
als Dreiecke erscheinen; die fünfte Basalplatte ist fast
noch dreimal so gross als die übrigen, und stellt ein
hohes Viereck dar, dessen untere seitliche Ecken abge-
stumpft sind. In die Winkel, welche durch die Basal-
platten gebildet werden, sind fünf Reihen von je drei
Radialplatten eingesetzt, von denen die oberste Platte
dachförmig ist. Diese Platten sind auf ihrer Aussenfläche
32
glatt, wie alle Platten der ganzen Krone. Die unterste
von diesen drei Platten ist siebeneckig; die obere breiteste
Seite des Siebenecks ist etwas bogig eingesenkt; mehr
oder weniger eingesenkt sind auch die beiden horizonta-
len Seiten der mittleren Radialplatte, und sogar die beiden
Seiten des Daches der dritten Platte.
Auf jeder Seite des Daches der letzten Radialplatte
sind wiederum drei Platten aufgesetzt von ähnlicher Form,
wie die drei ersten Radialplatten, nämlich alle in der
Mitte etwas niedergedrückt. Die unterste, ein unregel-
mässiges Viereck, ist ausserdem an der rechten oberen
Ecke abgestutzt. Auf der letzten dachförmigen Platte der
gegabelten Radialplatten stehen die eigentlichen Arme, je
vier einer von den fünf Reihen Radialplatten entsprechend.
Diese zwanzig Arme sind kurz und verjüngen sich rasch;
an dem längsten Arme habe ich 18 Platten gezählt, ge-
wöhnlich sind nicht alle sichtbar, da die Spitzen der
Arme nach innen gebogen sind. Die Glieder der Arme
sind noch einmal so breit als hoch, die horizontalen Sei-
ten wellig, nach aussen schwach gewölbt, an den Seiten
abgeflacht, da die Arme dicht stehen und sich nothwen-
dig aneinander legen müssen, sobald sie sich nach innen
zusammenziehen. Von den Pinnulà ist nur. die unterste
Platte zu sehen, welche an einem der untersten Arm-
glieder quadratisch ist, nach oben aber ein Viereck bil-
det, dessen oberes Ende schmaler ist als das untere.
Zwischen den Radialplatten und zwischen der ersten
Gabelung der Arme befinden sich Interradialplatten von
versehiedener Grósse und von verschiedener Zahl. Die
Zahl der Interradialplatten, zwischen. den Radialplatten
und den untersten Platten der ersten Gabelung einge-
schaltet, ist gewöhnlich drei, von denen die untere sechs-
33
eckige die grósste ist, die beiden oberen fünfeckigen
aber kleiner. An einem grösseren Exemplare sind an
derselben Stelle fünf Platten eingeschaltet, drei gróssere
und zwei kleine. Zwischen der zweiten Gabelung und
den untersten Platten der beiden Armpaare finden sich
ebenfalls Interaxillarplatten, und zwar drei, von denen
die unterste, ein längliches Sechseck, sehr gross ist, die
beiden oberen aber winzig klein.
De Koninck hat in seinen Recherches sur les Crinoi-
des du terrain carbonifere als Charakter für die Gattung
Forbesiocrinus folgende Merkmale gegeben: Basalplatten
5, Radialplatten 4 x 5, Interradialplatten 12 oder 13 x
4, Interaxillarplatten 3. Zahl der Arme 50 oder 60.
Diese Gattungsmerkmale würden nun allerdings nicht
auf meine Crinoide passen, aber da die Crinoiden im
Allgemeinen eine grosse Fähigkeit zeigen, neue Platten
oder Stücke zwischen vorhandene einzuschieben, so lege
ich weniger Werth auf ihre Zahl, als auf ihre Anord-
nung und Gestalt. Ich lege einem Umstande, welchen de
Koninck nicht mit in seine generische Formel (wohl
aber in den Text) aufgenommen hat, mehr Gewicht bei,
als allen von dem verdienten Verfasser der Recherches
in diesem Falle gegebenen. Das ist nämlich der Umstand,
dass eine von den fünf Basalplatten fast dreimal so gross
ist, als die übrigen, und dass sie, da die beiden Anal-
platten unmittelbar über ihr stehen, gleichsam selbst schon
eine Analplatte darstellt. Dass F. nobilis 4 Radialplatten
hat, ist doch gewiss nur als ein Merkmal der Species
anzuerkennen, dass die Arme noch eine dritte Bifurcation
erleiden, hat ebenfalls sicher nur den Werth eines Art-
characters. Aber für die Aufstellung des Genus ist von
ungleich bedeutenderer Wichtigkeit, dass Forbesiocrinus
gleichsam nur aus Stiel, Kelchnapf und Armen besteht,
N 3. 1867. 3
TEES
und dass der eigentliche Kelch fehlt, denn die unterste
Analplatte befindet sich da, wo bei anderen Crinoiden
der Kelch aufhört, und die Interradialplatten sind nur
dazu da, um den Armen mehr Halt zu geben, aber sie
setzen sie nicht ringsherum in Verbindung, da sie zwi-
schen den Armen fehlen, wo sich die Analplatten befin-
den. Eine gewisse Berechtigung liegt vor, den bis zur
ersten Bifurcation reichenden Theil der Krone als Kelch
anzusehen, aber da die Radialplatten einen ganz natür-
lichen Stammtheil der gegabelten Arme ausmachen, diese
jenen ihren Ursprung verdanken, diese nur eine Verlän-
gerung jener sind, so ist diese Berechtigung nicht zurei-
chend. Von Plattenkreisen wie bei den kelchen anderer
Crinoiden ist hier gar nicht die Rede, denn schon der
erste Kreis ist durch die grössere Basalplatte unterbro-
chen, der zweite und dritte Kreis der Radialplatten aber
durch die Interradialplatten und durch den leeren Raum
über den Analplatten. Das sind in der That ausgezeich-
nete Gattungscharaktere; die grössere Zahl der Arme, die
grössere Zahl der Radial- und der Interradialplatten bei
F. nobilis sind Charaktere zweiter Ordnung, welche jene
Species von der neuen Art F. incurvus trennen.
Forbesiocrinus incurvus kommt in mergligen Zwischen-
lagen des Bergkalks von Mjatschkowa vor, doch vorlàu-
fig noch als grosse Seltenheit. Mehrere Individuen von
besserer und geringerer Erhaltung befinden sieh in mei-
ner Sammlung.
39
Brachiopoda.
Productus riparms п. sp
Е
Dieser Productus scheint bisher für Pr. Cora ausge-
geben zu sein Aber weder die Abbildung. von Prod.
Cora bei Koninck (Monographie du genre Productus),
noch die Beschreibung desselben stimmen mit den For-
men des Productus, der in den obersten Schichten des
Bergkalks mit Spir. mosquensis die Rolle eines Leitfossils
spielt. Unser Productus ist vor Allem kleiner als der
Koninck’sche Prod. Cora, er hat nie concentrische Fur-
chen, aber er hat mehrere Falten an den Ecken des
Schlossrandes. Das junge Exemplar bei Koniuck pl. 5.
f. 2. b. ist schon grösser als unsere ausgewachsenen,
die Zahl der Seitenfalten beträgt bei jenem fünf, bei un-
serem nur zwei, und dort ziehen sie sich über den
Rücken, hier nicht. Der Schlossbuckel wird bei unserem
. Produetus niemals so breit wie bei Pr. Cora (pl 5. f.
2. d.) und wie bei Pr. Neffedevi MVK. pl. 18 f. 11.
Geology of Russia. Die nach hinten in die Lànge gezo-
gene Schale (die Schleppe) der Individuen f. 2. a., 2. d.
t. 9 und 4. a und 4 b. t. 4.) Monogr. d. genre Productus
kommt niemals bei unserem Productus vor, ebensowenig
g*
36
die bei den zuletzt citirten Figuren befindlichen tiefen
concentrischen Furchen des hinteren Theils der Schale.
Schon der Umstand, dass Koninck seinen Pr. Cora mit
Pr. scoticus, einer Varietät von P. giganteus, zusammen-
stellen konnte, spricht dafür, dass er mit unserem klei-
nen fein liniirten Pr. riparius nicht stimmen kann. Pr.
Cora und ebenso Pr. tenuistriatus MVK, den Koninck
mit Pr. Cora identifieirt hat, sind grosse Schalthiere, deren
Länge bei weitem die Breite übertrifft; Pr. riparius dage-
gen ist ein Thier, dessen Schalen in der Regel breiter sind
als lang und das immer flacher ist als Pr. Cora. Aber wenn
auch die grössere Oberschale in Bezug auf Convexität,
Streifung und concentrische Fältelung noch Zweifel übrig
lassen sollte, so weist doch die Bildung der Unterschale
5. den Holzschnitt entschieden darauf hin, dass wir es bei
Pr. riparius mit einer anderen Form zu thun haben. Bei
P. Cora (Koninck op. cit. pl. 5 f. 2. c.) ist die Schale
viel länger als breit, bei Pr. riparius ist sie breiter als
lang. Bei P. Cora bildet die Schale in der Mitte des
Schlossrandes einen fast spitzwinkligen Vorsprung und
von einem zahnartigen Fortsatz ist nichts zu sehen; da-
gegen ist bei Pr. riparius der Vorsprung der Schale
stumpfwinklig, und an demselben befindet sich noch ein
zahnartiger Fortsatz, ähnlich wie bei Pr. semireticulatus;
ferner zieht sich eine schmale Leiste vom Mittelpunkte
des Schlossrandes mitten dureh die Schale nach hinten,
endlich zieht sich innerhalb längs des Schlossrandes eine
Vertiefung von der mittleren Erhöhung, von der oben
die Rede war, nach den Ecken des Schlossrandes; auch
hat diese Unterschale keine Schleppe wie die des Pr.
Cora. Von der Unterschale des Pr. semireticulatus un-
terscheidet sich die des Pr. riparius dadurch, dass sie
weniger gewölbt und schmaler am Schlossrande ist, und
37
dass sie an der gewölbten Stelle keine warzenförmigen
Erhóhungen hat, von denen P. semireticulatus an dieser
Stelle starrt. |
Hieraus geht zur Genüge hervor, dass unser Pr. ripa-
rius weder mit P. Neffedevi, noch mit P. tenuistriatus,
noch mit P. Cora zu verwecheln ist. Auf den ersten Blick
lässt sich Pr. riparius durch seine Kleinheit, die völlige
Abwesenheit concentrischer Furchen und die Flachheit
der Sehale unterscheiden, Kennzeichen, die vor den übri-
gen in's Auge fallen. Um noch speziell des Uralischen
Prod. Cora (') zu erwähnen, so bemerke ich, dass Pr.
riparius sich von ihm durch geringere Grösse, viel kür-
zeren Schlossrand und Abwesenheit aller Röhren an
der Wölbung der grossen Schale unterscheidet.
Productus lobatus var. paucicostatus.
о.
Diese Form, welche besonders häufig im Fenestellen-
kalk von Woskressenskoje ist, unterscheidet sich durch
ihre Kleinheit und durch die Zahl der Rippen von Pr.
lobatus Flem. Bei dem ächten P. lobatus aus den vio-
letten Thonen sind 19 bis 22 Rippen auf der einen
Hälfte der Schale, bei paucicostatus nur 14 bis 12; die
coneentrischen Streifen nach dem Sehlossrande hin, die
Zahl und die Vertheilung der Stacheln, der Eindruck
in der Mitte, kurz alle sonstigen Verhältnisse sind die-
selben. Da die Rippen gegen den llinterrand der Scha-
le sehr dick werden, so hat diese Varietät von hinten
Aehnlichkeit mit Pr. Medusae und dem kleinen P. costatus.
(1) Méaaeps, Геологическя u naaeonroaormueckis замфтки. Горный
журналъ, часть IV. 1862.
38
Streptorhynchus venustus n. sp.
Гош.
Ап den Ufern der Lapasnja und in ihrer Umgebung
finden sich als Leitfossilien des. oberen Bergkalks der
oben beschriebene Prod. riparius und ein Streptorhyn-
chus (Orthisina). In einem ähnlichen Verhältnisse wie
Pr. riparius zu Pr. Cora steht, befindet sich auch Str.
venustus zu Orthis eximia MVK. Bei näherer Untersu-
chung fand ich natürlich, dass beide Arten sich nahe
stehen, aber schon der Name eximia sprach gegen
Identität, da О. eximia noch einmal so gross als Str.
venustus ist. Da О. eximia oder besser Streptorhyn-
chus eximius in tieferen Schichten des Bergkalks mit
Spir. mosquensis vorkommt, so wäre vielleicht die
Annahme zulässig, dass sich Str. venustus in rück-
schreitender Metamorphose aus jenem entwickelt habe.
Ich theile ganz und gar die Ansicht Davidson’s, dass
man so viel wie möglich vermeiden muss, neue Arten
zu machen, wenn nicht bedeutende Unterscheidungsmerk-
male vorhanden sind. Ich würde also auch Str. venus-
tus nicht von eximius trennen, wenn solche Merkmale
nieht vorhanden wären, wenn ausserdem, wie schon
gesagt, der Name nicht im Widerspruch mit der Grös-
se stände und wenn nicht gerade diese Form für gewisse
Schichten des oberen Bergkalks bezeichnend wäre. So-
bald sich gewisse Formen, mögen es nun Varietäten
oder streng geschiedene Arten sein, als charakteristisch
für gewisse Schichten erweisen, müssen sie auch be-
sonders kenntlich gemacht werden, ob nun durch eine
doppelte Benennung, von welchen die eine die Abän-
derung der Form andeutet, oder durch einen einfachen
Species-Namen. Es bleibt dann immer noch jedem an-
$33)
heim gestellt, je nach seinen Ansichten von Art diesel-
be als wirkliche Art oder als Abart zu betrachten.
Die Merkmale nun, durch welche sich Str. venustus
von Str. eximius unterscheidel, sind folgende: Die Grösse
eines ausgewachsenen Exemplars von Str. venustus be-
trägt von der Spitze des Schnabels bis zum gegenüber-
liegenden Rande 22 bis 23 Millimeter; an ihrer breite-
sten Stelle misst die Schale 27 Millimeter. Ausgewach-
sene Exemplare von Str. eximius sind 54 Millim. breit,
und 35 bis 40 Millm. lang (von der Spitze des Schna-
bels bis zum gegenüberliegenden Rande der Schale). Die
grössere Schale bei Str. eximius ist durch den etwas
nach hinten übergebogenen Schnabel convex, fein radial
gestreift, und die Streifen zwischen die anderen ein-
gesetzt, ja nachdem die Schale au Breite zunimmt. Con-
centrische Streifen fehlen. Ausser den feinen Streifen
hat die Schale noch ungefähr zehn Rippen, welche ra-
dial nach dem Rande verlaufen, und diesen zu einer
Wellenlinie gestalten. Diese Rippen sind nach der Schna-
belspitze zu fast nicht vorhanden, und werden erst ge-
gen die Mitte der Schale deutlich, bilden aber auch ge-
gen den Rand hin nur schwache, abgerundete Erhóhun-
gen. Die Area des Schnabels bildet an der Spitze ei-
nen Winkel, wenig grösser als 90°, das dünnwandige
Pseudo-Deltidium verläuft von der Mitte des Schlossran-
des geradlinig und mit schwacher Wölbung nach der
Schnabelspitze. Die Area zu beiden Seiten des Pseudo-
delüdiums (das am Grunde drei Millimeter breit ist),
ist vollkommen flach, und diese ebene Fläche bildet mit
der Aussenfliche der Schale eine scharfe, spitzwinklige
Kante. Die kleinere Schale ist gewólbt, bauchig, hat in
der Mitte einen Eindruck, der sieh vom Schlossrande
bis zum entgegengesetzten Schalenrande zieht; sie hat
40
zehn Rippen àhnlieh denen der grossen Schale, die auch
erst gegen die Mitte der Schale hin sichtbar werden.
Die feine radiale Streifung theilt sie mit der grossen
Schale, doch eine Area ist nicht zu entdecken.
Ich stelle nun zur Vergleichung die Beschreibung von
Streptorhynchus eximius der von Str. venustus gegen-
über: Str. eximius (Orthis eximia) hat 14 Radialrippen,
die ihren Ursprung dieht am Schlossrande nehmen, und
sich in sehr convexen Wällen, durch tiefe Furchen ge-
trennt, nach dem Rande ziehen. Auf der kleinen Schale
sind die Rippen weniger convex, doch ebenso zahlreich.
Die radiale Streifung ist so fein und dicht, wie bei Str.
venustus, aber an einem Steinkern sieht man, dass die
Enden der Streifen nach dem wellenfórmigen Rande hin
strahlenfórmig auseinander gehen. Die Schale hat ferner
sehr deutliche wulstige Anwachsstreifen, deren sich bei
einem Exemplar vier unterscheiden lassen. Die Area der
grósseren Schale bildet nicht eine ebene, sondern eine
concave Flàche, da die Schnabelspitze nach vorn über-
gebogen ist. Die Area ist verhältnissmässig weniger hoch
als bei Str. venustus. Die Area ist bei Str. eximius 32
Millim. breit und 8 bis 9 Millim. hoch; bei Str. venus-
tus ist sie 20 Mill. breit und 9 hoch.
Also Grösse, Zahl, Gestalt und Länge der Rippen, Form
des Schnabels, Bildung der Area, Anwachsstreifen bie-
ten so viel Verschiedenheiten, dass es unmöglich ist,
beide Formen unter die Firma einer Species zu bringen.
Bivalvia.
Cucullaea sp.
Е.
Von einer Species dieser Gattung sind zwei Steinker-
ne in dem Bergkalk von Mjatschkowa gefunden worden.
41
Die Umbonen sind sehr weit nach vorn gerückt, und
fallen steil nach dem Schlossrande hin ab. Eine Schale,
welche an dieser Stelle dick war, kann indessen wesent-
lich modifieirend eingewirkt haben. In der allgemeinen
Form steht sie der Area prisca (Gldf. Petref. Germaniae
t. 160 f. 10) nahe, doch ist der Steinkern von Mijatsch-
kowa grösser, und an der A. prisca verläuft ein Ein-
druck von den Wirbeln nach dem gegenüberliegenden
Rande. Auch Arca Lacordairiana Kon. (Description t. 2.
f. 4) ist ähnlich, doch sind bei der Koninck’schen Art
die Wirbel anders geformt, auch ist das Verhältniss der
Länge zur Breite ein anderes. Es mag vorläufig genü-
gen, constatirt zu haben, dass auch im Moskauer Berg-
kalk Thiere vorkommen, welche diesem Geschlechte an-
gehören. Im Fusulinenkalk von Mjatschkowa.
Gastropoda.
Capulus parasiticus n. sp.
(aa 9
Ein Capulus, der von Mjatschkowa stammt, und in meh-
reren Exemplaren vorhanden ist, steht dem C. neritoides
(Koninck Descr. d. anim. foss. d. terr. carb. t. 23 bis
f. 1) und Pileopsis compressa (Gldf. Petref. Germ. S.
167 f. 18) am nàchsten. Von C. neritoides unterscheidet
er sich durch einen scharfen Kiel und durch geringere
Grösse; die rechte Seite fällt steil ab, und die linke ist
breit, während bei C. neritoides fast das umgekehrte
Verhältniss stattfindet. Die Spire ist bei С. parasiticus
kurz, und man kann nicht, wie bei C. neritoides mehre-
re Windungen unterscheiden. Von Pileopsis (Capulus)
compressa Gldf. unterscheidet sich C. parasiticus durch
grossere Kürze und durch gróssere Breite, auch durch
mehr markirte und mehr wellige Anwachsstreilen; doch
steht er dieser Species näher, weil auch bei dieser Art
der Kiel scharf ist, die rechte Seite steil abfällt und die
linke breiter ist. Die linke Seite hat übrigens am Ran-
de eine scharfe Ecke, die bei dem Fossil von Mjatsch-
kowa nicht vorhanden ist. Die Farbe der Schale ist bei
C. parasiticus gelblich, nächstdem befinden sich bei
zweien meiner Exemplare zwei radiale Eindrücke, die, in
der Mitte der Schale ihren Anfang nehmend, sich nach
dem Rande zu vertiefen. Der Rand, als der letzte An-
wachsstreifen, ist ebenso wellenförmig wie diese. Sechs
von meinen Exemplaren sitzen auf Cromyocrinus sim-
plex auf, und zwar gerade auf den Analplatten, überall
in derselben Stellung, nàmlich sich mit seinem Kielende
zwischen die Arme der Crinoidee eindrängend. Da sich
noch auf mehreren anderen Kelehen von Cromyocrinus
an derselben Stelle Eindrücke vorfinden, die von frem-
den Kórpern herzurühren scheinen, so wird es sehr wahr-
scheinlich, dass C. parasitieus mit seiner Nahrung auf
Cromyocrinus angewiesen war, vielleicht sogar auf die
Auswurístoffe dieser Crinoidee. Auf dem nahe verwand-
ten Cromyocrinus geminatus findet sich dieser Capulus
nicht.
Nerita plicistria Kon.?
to в.
Steinkerne aus dem mittleren Bergkalke von Saborje bei
Sserpuchof, deren Windungen weniger rasch zunehmen
als bei N. ampliata Phill., gehören der Abbildung bei
Koninck (Deser. foss. carb. T. 42. F. 3.) nach zu ur-
theilen, in die unmittelbare Nähe dieser Species, wenn
auch bei Abwesenheit der Schale absolute Identitàt nicht
nachgewiesen werden kann.
43
Nerita ampliata. Phill.
tros S.
Ein Steinkern aus dem Fusulinenkalke von Mjatsch-
kowa, bis jetzt nur in einem Exemplar aufgefunden,
stimmt in allen Verhältnissen mit Beschreibung und
Zeichnung von Koninck und Goldfuss (Kon. carb. p. 485
42-802; GldiPetr. Germ Г. 168. Е 02).
Cerithium ignoratum n. sp.
ОЕ 6.
In meiner Sammlung befanden sich seit längerer Zeit
einige Bruchstücke eines Fossils, welches ich als Loxo-
nema (Melania) rugifera bestimmt hatte. Sie stammten
aus dem Moskauer Bergkalk. Auch in MVK. Geology of
Russia I. p. 225 ist desselben Fossils vom Waldai Er-
wähnung gethan. Bei Phillips T. 16. F. 24. und bei
Koninck T. 41. F. 2. ist die Mündung der Windung von
Loxonema kreisfórmig dargestellt, es ist mithin keinem
Zweifel unterworfen, dass jene Autoren eine wirkliche
Loxonema vor sich gehabt haben: Ein Bruchstück mit
erhaltener Schale, das ich besitze, hat auf einer Win-
dung 15 Knoten, und die Windungsnaht befindet sich
dicht unter dieser Knotenreihe, ganz so wie es auch
Koninck von seiner Loxonema (Chemnitzia) rugifera an-
giebt; aber bei einem der Abdrücke, welche sich in
meiner Sammlung von diesem Fossil befinden, ist der
Rand der Mündung nicht rundlich, wie Phillips und Ko-
ninck ihn abbilden, sondern er verlängert sich in einen
seitlich gebogenen Kanal. Dieser Umstand genügt voll-
ständig, um dem in Rede stehenden Gastropode seinen
Platz unter den Cerithien anzuweisen. Der Kanal ist in
dem erwähnten Abdruck 7 Millimeter lang. Auch bei
44
einem anderen Abdrucke deutet die zum Theil erhaltene
Windung auf einen Kanal; ich habe auch diesen Abdruck
abbilden lassen, theils wegen der vollen Zahl (10) der
Windungen, theils weil derselbe den Durchschnitt eines
Ueberzugs von Chaetetes dilatatus Fisch. zeigt. Die ganze
Schnecke war von diesem Polypen eingehüllt, und ein
glücklicher Zufall hat es so gefügt, dass beim Durch-
schneiden eines Blockes Kalk der Schnitt mitten durch
dieses Cerithium ging, so dass nicht allein das Innere
desselben vóllig bloss gelegt, sondern auch die Chaete-
tes-Hülle regelmässig halbirt wurde.
Cephalopoda.
Goniatites sphaericus D. H.
too 10:
Den Steinkern dieses Goniatiten habe ich in den mitt-
leren Schichten des Bergkalks von Saborje bei Sserpuchof
unter den violetten Thonen mit Prod. lobatus gefunden.
Dieses Fossil, das im westlichen Europa hàufig zu sein
scheint, ist vorlàufig nur in dem einen Exemplar aus dem
russischen Bergkalke vorhanden. Es lässt sich erwarten,
dass es nicht das einzige bleiben wird. Die inneren Win-
dungen sind bei dem Steinkerne von Saborje zerstört,
aber zwei Kammern sind erhalten geblieben, und ihre
Loben lassen sich mit aller Bestimmtheit erkennen. Die
Zeichnungen bei Koninck T. 49 und 50 zeigen volle
Uebereinstimmung.
Cyrtoceras rugosum Flem.
© И.
Ein Individuum (das erste, welches in Russland ent-
deckt ist) aus dem mittleren Bergkalk von Saborje bei
45
Sserpuchof stimmt in jeder Beziehung genau mit Beschrei-
bung und Abbildung bei Koninck Deser. T. 47. F. 7.
so dass nichts weiter hinzuzufügen ist.
?
Cyrtoceras .deflexum п. sp.
92 1.012,
Diese Form ist nur als Steinkern vorhanden; dieser ist
kegelförnig, wenig gebogen, im Querschnitt fast kreis-
förmig. Die Kammern sind im ganzen Umfange gleich
diek (5 Millimeter), wenig gewölbt, sehr stark nach der
concaven Seite heruntergebogen (danach der Name). Der
Sipho steht der convexen Seite näher, ist ziemlich dick
(4 Millimeter), und von einem mehr als noch einmal so
weiten Cylinder umgeben (Durchmesser 10 Millimeter).
Diesem Cyrtoceras steht C. teres Roem am nächsten,
doch ist hier der Sipho kleiner, und die Scheidewände
ziehen sich nicht so tief nach der concaven Seite herab.
In einem Exemplar von Saborje bei Sserpuchof vorhanden.
Orthoceras decrescens п. sp.
Е.
Kegelfórmiger Steinkern, die eine Seite senkrecht, die
gegenüberliegende schräg. Querschnitt fast kreisfórmig;
die Kammern sind gleich dick, wenig gewölbt, nach der
schrägen Seite hin etwas herabgebogen. Der Sipho ist
klein und steht nach der senkrechten Seite hin. Von O.
planiseptatum (Versteinerungen des Rheinischen Schich-
tensystems von Sandberger), dem er sehr nahe steht, un-
terscheidet er sich dadurch, dass er sich rascher ver-
jüngt, weshalb auch der Name. In einem Individuum aus
dem mittleren Bergkalk von Saborje bei Sserpuchof.
46
Sagminarıa calcicola,
Im Bergkalke mit Spir. mosquensis und, wie ich bei
Lanschino oberhalb Sserpuchof an der Oka beobachtet
habe, auch im Bergkalk mit Prod. giganteus, finden sich
eigenthümliche federbuschartige Abdrücke, theils auf
ebenen Flàchen sich plattenfórmig abspaltenden Kalks,
theils in verschiedenem Niveau und tiefer in das Gestein
eingeschnitten. Fischer von Waldheim glaubte, dass diese
Abdrücke von einem Thiere herrührten und nannte sie
Umbellularia longimana (Oryctographie du gouv. d.
Moscou p. 152), aber obgleich mir eine sehr grosse
Zahl derselben unter die Hände gekommen ist, so habe
ich doch nie etwas entdecken können, was über die
thierische Herkunft dieser Abdrücke Aufschluss geben
konnte. Es ist wahr, dass auch nichts als die Form
(Grashalme, die vom Winde nach einer Seite übergebo-
gen werden) an eine Pflanze erinnert. Doch entschieden
halte ich dafür, dass die Meinung Fischers, es seien Reste
eines actinoiden mit Armen versehenen Thieres, nicht
zulässig ist, und da ich der Abdrücke in meinem Com-
mentar zur geologischen Karte des Gouvernements Mos-
47
kau wiederholt erwähnen musste, so bezeichnete ich sie
mit einem Namen, der auf vegetabilischen Ursprung deu-
tet, ohne dass ich durch die Benennung einer bestimm-
ten Ueberzeugung Ausdruck gebe.
Erklärung der Tafeln.
Dar ll
Poteriocrinus originarius n. sp.
Tar. Il.
Poterioerinus multiplex n. sp. von der symmetrischen
Seite.
Derselbe von der unsymmetrischen Seite.
Ein halbirter Keleh derselben Art.
Gliedfläche einer Radialplatte.
Theile eines Arms mit den unteren Enden der Fiedern.
Eine einzelne Pinnula.
Innenansicht zweier Fiedern.
Am häufigsten vorkommende Stielglieder, deren Abstam-
mung fraglich ist.
Hydrioerinus pusillus n. g.
Kelch derselben Art von der symmetrischen Seile.
Der Kelch von der unsymmetrischen Seite.
Stielstück dieser Art mit glatten Gliedern.
Tar. Ill.
Cromyocrinus simplex n. g. et sp.
Ein Kelch von der symmetrischeu Seite mit zwei wahr-
scheinlich von Parasiten herrührenden Vertiefungen
(Frontansicht).
1 b.
cC B UU
oc
“I
48
Derselbe Kelch von der unsymmeirischen Seite (Rüc-
kenansicht).
. Derselbe Kelch in der Seitenansicht.
Ein anderer Kelch derselben Art mit fast ganz vom
Gestein befreiten Armen.
hüekenansicht des Kelches.
Frontansicht desselben.
Kelch eines jungen Individuums von vorn, hinten und
unten gesehen.
Gliedfläche einer Radialplatte derselben Art.
Stemmatocrinus cernuus n. g. et sp.
Seitenansicht,
Basalansicht.
Tar. IV.
Poteriocrinus bijugus n. sp.
Das vollständigste Individuum in der Frontansicht.
Ein kleineres Exemplar in der Riickenansicht.
Ein anderes Individunm von unten gesehen.
. Forbesiocrinus ineurvus n. sp.
Das vollstindigste Individuum dieser Art in der Front-
ansicht mit einem vergrösserten Stück des Stiels.
. Ein kleineres Exemplar a, in der Riickenansicht, 6,
in der Basalansicht.
Cromyoerinus geminatus n. sp.
Ein Individuum mit glatten Kelchplatten und ebenen
Armgliedern.
Ein Individuum mit glatten Kelchplatten und — wulsti-
gen Armgliedern a, in der Rückenansicht, 6, in der
Frontansicht.
Ein Kelch mit Skulptur auf den Kelchplatten, a, die
Seite mit den Analplatten, 6, von unten gesehen.
© © яч ©
10.
11:
12.
13.
49
| Tar. V.
. а, b. Productus riparius n. sp. a, Oberschale vergrössert,
. a, b. Produetus lobatus var. paucicostatus.
. Streptorhynehus venustus n. sp.
a, von unten gesehen (vergrüssert), 6, von oben, с,
von der Seite.
. a, b. Cucullaea sp.
. Gapulus parasitieus n. sp. a, auf den Analplatten von
Cromyoerinus simplex aufsitzend; b, von oben gesehen.
. Nerita plicistria Kon.? a, von der Seite 6, von oben.
. Chemnitzia sp.
. Nerita ampliata Phill. a, von der Seite 6, von oben.
. Cerithium ignoratum n. sp. a, die beiden untersten.
Windungen mit erhaltener Schale; 6, Abdruck der
Schale von Chaetetes eingehüllt; c, Abdruck mit er-
haltenem Kanal.
Goniatites sphaericus D. H. a, von der Seite 6, Durch-
schnitt der Windung c, Loben. |
Cyrtoceras rugosum Flem.
Gyrtoceras deflexum n. sp. a, von der convexen Seite
b, im Profil c, eine Scheidewand.
Orthoceras deerescens n. sp.
4X 3. 1867. 4
ENUMERATIO
PLANTARUM SONGORICARUM
a Dr. Alex. Schrenk annis 1840 — 1843 collectarum.
Auctore
E. В. a TRAUTVETTERO.
(Continuatio 4.)
(V. Bullet. N? 4. 1866. pag. 405.)
Ordo 59. SALSOLACEAE L.
938. CHENOPODIUM ACUMINATUM W.—Ledeb. Fl. ross. Ш.
p. 694. |
var. ovata Fenzl. in Ledeb. l. c.
In deserto lac. Alakul adjacente, 28 Jun. (flor. et
fruct.), reperta est.
939. Снехорортом ALBUM L. — Ledeb. Fl. ross. III. p. 697.
Prope Bajan Aul, 30 Jul. (flor.), et Karkaraly, inter
segetes, 20 Jul. (flor.), in promontorio jugi Alatau et ad
ejus radices, 9 Jul. — 3 Sept. (flor. et fruct.), ad ri-
ot
pas fl. Tschurtschutsu, 10 Aug. (flor.), Urdshar, 1 Aug.
(fruet.), Tentek, 10 Jul. (flor. et fruct. submat.), Lepsa,
2 Sept. (fruct.), et Ischim, m. Aug. (fruct), nec non
ad laeus Alakul, 13 Jul. (fruct.) et Balchasch, 13 Jul.
(fruct.) colectum est.
940. CHENnoPoDIum GLaucum Г. — Ledeb. Fl. ross. Ш. p.
700.
In deserto lac. Norsaissan adjacente, m. Aug. (fruet.),
nec non ad fl. Karatal, 13 Jun. (flor.), Л 99 Jul.
(flor.) et Ischim, m. Aug. (fruct.) observatum est.
941. CHENOPODIUM HYBRIDUM L. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
pP 702%
In mont. Karkaraly, m. Jun. et Jul. (fruct.), in pro-
montorio jugi Alatau, 29 Jun. (flor. claus.), in deserto
mont. Alatau adjacente, 2 Sept. (fruct.), et ad riv. Tschurt-
schutsu, 10 Aug. (fruct. immat. et mat.) inventum est.
942. Cuyenopopium Botrys L. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
0.1704.
In deserto lac. Nor. Saissan adjacente, ad rivulos, т.
Aug. (fruct.), nec. non ad ripas fl.:Tschurtschutsu, 10
Aug. (fruct.), Kynasch, 17 Jul. (fruct ), Tentek, 10 Jul.
— 3 Aug. (flor. et fruct.) et lac. Balchasch, 27 Aug.
(flor. et fruct.) lectum est.
943. Вытом vircatum L. — Ledeb. Fl. ross. Ill. p. 706.
Ad custodiam et in montibus Agadyr, 21 Maj. — 5
Jun. (flor. et fruct. immat.), ad. fl. Ajagus, 1 Sept. (flor.
et defl.), in promontoriis jugorum Tarbagatai, 12 — 13
Aug. (flor. et fruct.), et Alatau, 19 — 29 Jun. (flor.
et fruct.) nec non in vicinitate Attagai Assu (flor. et
fruct. submat.) obviam factum est.
"
52
944. Вытом POLYMORPHUM C. A. Mey. — Ledeb. FI.
ross. Ш. p. 707.
In deserto inter Bajan — Aul et Karkaraly, 27 Jul.
(fruct.), nec non ad fl. Irtysch, m. Aug. (fruct.), Tschu,
18 Jul. — 15 Aug. (flor. et fruct.), Karakingir, 10 Jun.
(flor. et fruct.), Dshilantschik 18 Jul. — 15 Aug. (flor.
et fruct ), et Bilenty, 30 Jul. (flor.), decerptum est.
945. AxyRIS AMARANTOIDES L. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
p. #13.
In montium Karkaraly convallibus, m. Jul. et Aug.
(flor. et fruct.) et in declivibus petrosis, aridis monti-
um Bugaly, 12 Jun. (flor.) in conspectum venit.
946. AtripLex NITENS Rebent. — Ledeb. FI. ross. Ш.
pews.
Prope custodiam Kokbekty, 2 Sept. (fruct.), ad fl.
Bilenty, 14 Aug. (fruct.), et Karagandy, 43 Jul. (flor.
et deflor.), nec non in deserto fl. Ili adjacente (deflor.)
inventa est.
947. ATRIPLEX HORTENSIS L. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
р. 216.
Ad fl. Saryssu, m. Aug. (fruct. immat.) observata est.
948. ArripLex LACINIATA L. — Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 718.—
Atr. rosea L. — Ledeb. |. c. p. 717.
var. genwna Trautv. caule ramisque apice florige-
ris; florum glomerulis in spicas terminales, ma-
gis minusve elongatas, aphyllas vel basi foliatas
collectis. — Atrıpl. laciniata autor.
Prope eustodiam Kokbekty, 3 Sept. (fruct.), ad fl. Aja-
gus, 29 Maji (flor.), ad lacum Alakul, 17 Jul. (flor.),
in deserto fl. Emil adjacente, 29 Jun. (flor.), in ripis
53
graminosis fl. Baskan, 8 Jun. (flor.), ad fl. Urdshar, m.
Aug. (flor.), in ripis salsuginosis fl. Tschu et lacuum
vicinorum, 28—30 Aug. (flor. et fruct. immat.), nec non
in montium Maidshalyrgan vallibus, 9 Jul. (flor.) col-
lecta est.
var. rosea Trautv. caule ramisque a basi florigeris;
florum gromerulis omnibus axillaribus vel supre-
mis breviter spicatis. — Atripl. rosea autor.
In valle Arassan, 19 Jul. (fruct.), et ad fl. Tschu,
in lacuum ripis salsuginosis, 19 Jul. (fruct.) reperta est.
Licet botanici omnes Atripl. laciniatam et roseam pro
speciebus distinctis habeant, stabiles tamen notas, quibus
tute distinguantur, quidquid tentaverim, invenire non
potui. Itaque ergo species has polymorphas conjungere
ausus sum.
949. ATRIPLEX? PUNGENS Trautv. annua, caespitosa, cau-
libus adscendentibus, ramosis; foliis sparsis, sessilibus,
integris, integerrimis, utrinque argenteo-pulverulentis,
dimorphis: inferioribus minutis, orbiculato-ellipticis, ut-
rinque acutiusculis, cartilagineo—marginatis, spinuloso-
mucronatis, pungentibus, — superioribus majoribus,
oblongo-linearibus linearibusve, utrinque augustatis,
margine cartilagineo destitutis, apice plerumque muti-
eis, rarius brevissime spinuloso-mucronatis; florum
glomerulis in spieas terminales, simplices vel ramosas,
basi interruptas et foliatas collectis.
In ripis salsuginosis fl. Tschu, 6 Aug. (vix flor.), in
conspectum venit. |
Herba vix pedalis, multicaulis. Caules tenues, teretes,
a basi vel a medio patulo-ramosi, dense foliati. Folia
caulina uninervia; inferiora orbieulato-elliptica vel ellip-
54
lica, '/,—^/, centim. longa, margine cartilagineo, crasso,
utrinque prominulo, diaphano cincta, apice mucrone
'/,— /, millim. longo, duriusculo, diaphano, apicem ver-
sus attenuato, pungente instructa; — folia media et supe-
riora ad 1'/, centim. longa, oblongo-linearia vel linearia,
margine cartilagineo destituta, plerumque mutica, obtusius-
cula. Inflorescentia et flores masculi omnino Atripl. la-
ciniatae L. genwinae. Fructus ignoti. — Species nostra
Atripl. laciniatae exemplaribus minoribus persimilis, sed
foliorum inferiorum ‘structura facillime distinguenda, cae-
terum, quod ad genus attinet, ob fructus ignotos dubia.
950 ATRIPLEX CRASSIFOLIA C. A. Mey.—Ledeb. Fl. ross.
Ill. p. 721.
In vieinitate lac. Mamai, 14. Sept. (fruct.), decerpta est.
951. АтмрьЕх НАЗТАТА L.—Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 721.
var. vulgaris. Heugel.—Ledeb. 1. с. p. 723.
In ripis lac. Karauibe, m. Sept. (fruct.) et ad fl. Bi-
lenty, 14 Aug. (fruct. immat ) obviam facta est.
var. salina Wallr.—Ledeb. 1. с. p. 724.
In deserto inter Karkaraly et Bajan — Aul, 27 Jul.
(flor.), in ripis salsuginosis fl. Dshilantschik et Tschu
nec non lacuum vicinorum. 18 Jul. — 15 Aug. (vix
flor.), et ad fl. Saryssu, m. Aug. (flor.) lecta est.
952. ArniPLEx PATULA L.—Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 725.
var. genuina Trautv. caulis ramis inferioribus diva-
ricatis; bracteis hastato-rhombeis.—Atripl. patula
Koch. Syn. fl. germ. p. 102.
In promontorio jugi Tarbagatai, 12 Jul. (fruct. immat.),
ad radices montium Alatau, 3 Sept. (deflor. et fruet.
55
immal.), nee non ad ripas lac. Karauibe, m. Sept. (fruct.)
collecta est.
var. tatarica Trautv. caulis ramis erecto-patulis;
bracteis integerrimis (non hastatis). — Atripl. ta-
tarica Koch Syn. fl. germ. p. 701.
In promontorio jugi Tarbagatai, haud procula Tschu-
gutschak, 12 Aug. (fruct. immat.), ad radices montium
Alatau, 3 Sept. (deflor.) reperta est.
953. ArmPLEX LiTTORALIS L.— Koch Syn. fl. germ. p. 703.
Ad lacum Sassykkul, 19 Sept. (fruct.), nec non ad fl.
Tschu, 10 Aug.—4 Sept. (flor. et fruct. immat.), Dshilan-
tschik, 25 Jul. (flor.), et Bilenty, 24 Jul. (flor. et de-
flor.), inventa est.
Planta Schrenkiana variat foliis modo oblongo-lanceo-
latis modo angustissime linearibus, inferioribus nune magis
minusve serrato-dentatis пипс omnibus integerrimis, flo-
rum glomerulis vel remote vel densissime spicatis. Brac-
teae minute denticulatae, in speciminibus fructiferis apice
hiantes.
954. Arrıpıex cana C. A. Mey. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
p: 231,
In deserto lac. Alakul adjacente (flor.), ad ripas fl.
Dshilantschik, Saryssu et Tschu, 24 Jul. (flor , deflor. et
fruct. immat.), nec non ad fl. Karakingir, in deserto
salsuginoso, 26 Jun. (flor.) obviam facta est.
955. ОвюомЕ vkERRUCIFERA Mog. Tand. — Ledeb. Fl. ross.
IE: pz 734.
In deserto lacui Alacul adjacente, 11 Jul.— Aug. (flor.
et deflor.), in desertis salsis, ad fl. Dshisdykingir, Dshi-
lantschik, Tschu et Saryssu sitis, m. Jul. et Aug. (flor.
56
deflor. et fruct.), nee non in montium Maidshalyrgan
vallibus., 9 Jul. (flor.) in conspectum venit.
956. Eurotia cERATOIBES C. A. Mey.— Ledeb. Fl. ross.
Hp: 738.
var. angustifolia Fenzl. folis omnibus linearibus, in
petiolum angustatis.— Ledeb. I. c. p. 738.
Ad ripas fl. Ili, 8 Aug. (flor.), Tschu, Dshilantschik
et Dshisdy Kingir, 13 Jul. — 11 Aug. (flor.) nec non
Tersakan, 19 Maji (steril.) reperta est.
var. latifolia Moq. Tand. folis ramorum prineipa-
lium plerisque ovatis vel ovato-oblongis, basi
magis minusve rotundatis, apice plerumque obtu-
siusculis. — Ledeb. l. c. p. 738.
In promontorio jugi Tarbagatai 12 Aug. (flor. et fruct.
immat.), in montibus Dschemantyk 2 Sept. (flor. et
fruct. immat.), et ad lacum Dshalanaschkul, 7 Jul. (steril.)
observata est.
var. ferruginea Trautv. folis ramorum principalium
plerisque subrotundis vel lato-ovatis, basi magis
minusve cordatis, apice rotundatis.—Eurotia fer-
ruginea Boiss.— Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 739.—
Bunge Beitr. zur Kenntn. der Flor Russl. p. 275.
In montibus Dshemantyk, 2 Sept. (fruct. immat.), et
ad ripas fl. Ili, 8 Aug. (flor. et deflor.) collecta est.
Foliorum forma in var. ferruginea Trautv. longe alia,
ac in var. angustifolia Fenzl., sed var. lahfoha Мод.
Tand. foliorum formam inter illas mediam offert. Varie-
tates hae omnes modo parce modo dense tomentoso-
pubescentes.
957. CERATOCARPUS ARENARIUS L. — Ledeb. Fl. ross. III.
p. 739.
97
In desertis omnibus apprime communis, e. gr. prope
Semipalatinsk 14 Maji (flor. et fruct. immat.), et Ajagus,
24 Maji (flor. et fruct. immat.) пес non ad fl. Ш, 9
Aug. (fruct.), Dshilantschik, 17 Jul. (fruct.), et Saryssu,
28 Jul. (fruct.), inventum est.
Specimina Schrenkiana eximie variant indumento vel
parciore vel densiore, caule modo simplicissimo modo
densissime caespitoso et intricato-ramosissimo, foliis su-
perioribus nunc anguste linearibus nunc acicularibus, te-
nuissimis, aut theca brevioribus aut eam ter quaterve su-
perantibus, thecae cornibus nune theca ipsa dimidio bre-
vioribus nunc illam aequantibus.
958. Panperia pıLosa Fisch. et Mey. Ind. II. semin. hort.
Petrop. p. 46.—Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 741.
Ad fl. Tschu, 2 Jul. (specimina valde juvenilia, adhue
non florentia), lecta est.
959. CampHorosmMA MONSPELIACA L.— Richt. Cod. Linn. p.
136. Ns 1011.
var. typica Trautv.— Camph. perennis Pall.—Ledeb.
fl. ross. Ill. p. 743.
In desertis salsuginosis, fl. Kara-Kingir adjacentibus,
26 Jun. (flor.), obviam facta est.
var. ruthenica Trautv.— Camph. ruthenica M. Bieb.
—Ledeb. fl. ross. Ш. p. 743.
Ad ripas salsuginosas lac. Alakul, 17 Jul. — Aug.
(Мот), nec non fl. Urdshar,; 31 Jul. (dor.),: Lepsa. 3
Sept. (deflor.) Tschu, 6 Jul. — 31 Aug. (flor.), Kara-
gandy, 13 Jul. (flor.), et Dshisdy — bala, 13 Jul. (flor.),
decerpta est.
960. КоснтаА scoparıa Schrad.. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
p. 746.
98
var. densiflora Fenzl. caule ramisque apice fulvo-
villosis. — Ledeb. 1. c. p. 746.
In montium Alatau vallibus, in graminosis, m. Jul.
(flor.), in conspectum venit,
961. Kocnı PROSTRATA Schrad. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
p. 747.
var. virescens Fenzl. — Ledeb. l. c. p. 748.
Ad fl. Ajagus, 30 Maji (flor.), Lepsa, 3 Sept. (fruct.),
Karamyss, 13 Jun. (flor.), et Saryssu, 28 Jul. (deflor.),
nec non ad lac. Alakul, 17 Aug. (flor.) reperta est.
var. canescens Moq. Tand.—Ledeb. 1. c. p. 748.
Ad fl. Dshemantyk, 28 Aug. — 2 Sept. (deflor. et
fruct.), in deserto arido, fl. Lepsa adjacente, 6 Jun. —
2 Sept. (flor. et fruct.), nec non ad fl. Tschu, in colli-
bus arenosis et in arundinetis, 6 — 29 Aug. (deflor.) in
conspectum venit.
var. villoso-cana Bong. et Mey. Verz. der am Sai-
san Nor und am Irtysch ges. Pflanz. p. 67. —
var. lanuginosa Bunge in sched.
Ad fl. Dshemantyk et Lepsa, 28 Aug. — 2 Sept.
(fruct.), collecta est.
var. villosissima Bong. et Mey. Verz. der am Sais.
Nor und am Irtysch ges. Pflanz. p. 67.
Ad ripas fl. Urdshar, m. Aug. (steril.), et Ili, 13 Aug.
(steril.) obviani facta est.
962. Ecuinopsiton nyssopirozius Mog. Tand.— Ledeb. Fl.
toss Ш: р. 791.
In deserto lac. Sassykkul adjacente, 9—12 Sept. (flor.
et fruct,), ad lac. Alakul, 15 Jul. (flor. et deflor.), nec
59
non ad ripas salsuginosas fl. Tschu, inter gramina, m. Aug.
(flor. et fruct.) observatus est.
963. Ecuinopsiton sEDomEs Moq. Tand.—Ledeb. Fl. ross.
Ill. p. 753.
Ad fl. Bilenty, 6 Aug. (flor.), et Tersakan (flor.), nec
non in deserto lac. Mamaikul adjacente, 14 Sept. (fruct.
immat.) decerptus est.
964. Ecuinopsiton nirsutus Мод. Tand.—Ledeb. Fl. ross.
Ш. р. 754.
In desertis ad ripam sinistram fl. Irtysch sitis, 15 Sept.
(fruct.) lactus est.
965. AcnroPHyLLUM TournErortu Fisch. — Agrioph. lateri-
florum Moq. Тапа. in Dec. Prodr. ХШ 2. p. 139.—
Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 756.
Ad lacum Balchasch, in arenosis, 27 Jul. (fruct.),
inventum est.
Planta songorica a Szovitsiana, ad fl. Araxem lecta,
prorsus non differre mihi videtur. Fructus a dorso plano-
compressus, cuneatus, apterus (margine utroque crassiu-
'sculo), ad '/, trifidus; laciniae subaequales, spinescentes:
laterales lanceolato — subulatae, divergentes, acuminatae,
integerrimae, — terminalis bipartita; partitiones setaceae,
contiguae, rectae, styliferae. Nomen ab ill. Fischer plan-
tae inditum, utpote vetustius, retinui.
966. CorisPERMUM ORIENTALE Lam. —Ledeb. Fl. ross. Ш.
757
Ad ripas fl. Saryssu, m. Aug. (fruct.), et Jschim, 30
Aug. (fruct.), in cospectum venit.
Fructus exalati, margine diaphano prorsus destituti.
60
967. CorispERMUM HYSSoPIFoLIUM L.—Ledeb. Fl. ross. lll.
p. 759.
var. remotiflora Fenzl. — Ledeb. 1. с.
Ad ripas fl. Л, 2 Aug. (fruc. immat. et mat.), et
Tschu, 3 Jul. — 8 Aug. (fruct.) obviam facta est.
Racemi elongati, dissitiflori; fructus angustissime, tamen
manifeste alato-marginati. |
968. Corıspermum Млвзснатьи Stev. — Ledeb. Fl. ross.
Ш. p. 762. |
var. laxiflora Trautv. — Corisp. laxiflorum Schrenk
in Bull. phys. math. de l’Acad. des sc. de St.
Petersb. I. p. 361.—Dec. Prodr. XIII. 2. p. 142.
In collibus arenosis, fl. Saryssu adjacentibus, 28 Jul.
(fruct. immat. et mat.) decerpta est.
Racemi elongati, tenues, valde dissitiflori; fructus la-
tiuscule membranaceo-alati, manifeste emarginati vel ra-
rius integri.
969. ЗамсовмА HERBACEA L.—Ledeb. Fl. ross. III. p. 767.
In deserto inter Semipalatinsk et Ajagus, m. Sept.
(fruct.), prope Ajagus, 9 Sept. (fruct.), ad lac. Alakul,
m. Aug. (adhue non flor.) et Mamaikul, 14 Sept. (fruct.),
nec non ad fl. Tschu 24 Jul. — Sept. (flor. et fruet.),
Dshilantschik, 24 Jul.— Sept. (flor. et fruct.), Saryssu,
m. Aug. (flor. et fruct.), et Tersakan, m. Jun. (flor.,),
lecta est.
970. Karınıum FoLıarum Mog. Тапа. — Ledeb. Fl. ross.
III. p. 770.— Ungern-Sternb. Salicorn. p. 96.
var. spicata Ungern-Sternb. l. c. p. 98.
In deserto salsuginoso inter Semipalatinsk et Ajagus,
m. Sept. (steril.), ad lac. Sassykkul, 9 Sept. (fruct.), et
61
Dshalanaschkul,7 Jul. (adhue non Я.) пее non ad fl. Tschu, lo-
cis demissis, salsuginosis (flor. et fruct. submat.) inventa est.
971. Karıpıum Scurenxianum Bunge in Ung.-Sternb. Vers.
ein. System. der Salicorn. p.95. — Kalidium arabicum
var. remotiflora Fenzl in Ledeb. Fl. ross. Ill. p. 770.
Loco quodam, in herbario Schrenkiano non indicato,
verisimiliter ad lac. Alakul, observatum est.
972. HarocxEwUM sTROBILACEUM M Bieb. — Ledeb. Fl.
ross. Ш. p. 773. — Ungern-Sternb. Vers. ein Syst. der
Salicorn. p. 80.
Haud procul a lacu Sassykkul, 9 Sept. (fruct.), col-
lectum est.
973. ScHancınıa LINIFOLIA C. A. Mey. in Ledeb. Fl. alt.
1232395. blor- ross. Ш р. 775)
Ad ripas salsas fl. Tschu, 19 Aug. — 2 Sept. (deflor.
et fruct.). Saryssu, m. Aug. (deflor.), et Dshilantschik,
18 Jul. (flor. et deflor.) reperta est.
974. SuAEDA РНУЗОРНОВА Pall. Illustr. plant. p. 51. tab.
XLIII..— Ledeb. Fl. ross. Ш: p. 777.
Ad laeum Dshalanaschkul, 7 Jul. (flor. claus.), ad fl.
Tschu, 14 Aug. (fruct. immat.), et Bilenty, 14 Aug.
(flor. et fruct. immat.), nec non in montibus Maidsha-
lyrgan, 14 Jul., in conspectum venit.
975. SuaEDA Artıssıma Pall. Illustr. plant. p. 49. tab.
XLII. — Ledeb. Fl. ross. Ill’ p. 781.
Ad lacum Alakul, 1—13 Jul. (flor. et fruct.), ad fon-
tes calidos Arassan, 19 Jul. (fruct. immat. et mat.), nec
non ad fl. Karasu 1 Jun. (flor.) et Tschu, in arenosis et
arundinetis, 4 Jul. — 2 Sept. (flor. et fruct.) obviam
facla est.
62
976. SuAEDA sETIGERA Moq. Tand. — Ledeb. Fl. ross.
Jim. 183.
Haud procul a nemore Dschussagatsch, 1 Jun (flor.),
ad laeum Alakul, m. Aug. (fruct.), nec non in ripis fl.
Urdshar, 27 Jul. (flor. et fruct.), et Kara Kingir, 26 Jun.
(flor.) decerpta est.
Specimina Schrenkiana foliis modo apice setigeris (var.
piligera Fenzl.) modo muticis (var. mutica Fenzl.) gaudent.
977. SvaEDA wicRosPERMA Fenzl. in Ledeb. Fl. ross. Ш.
р. 785 (exel. var f prostrata). — Schoberia micros-
perma Eichw. Plant. nov. casp. cauc. p. 14. tab. XIII.
Ad ripas fl. Ш, 29 Jul. (flor. et deflor.), in deserto
salsuginoso fl. Tschu adjacente, m. Aug. et Sept. (flor.
et fruet.), et ad fl. Saryssu, m. Aug. (Л. et пис)
lecta est. -
Suaeda prostrata Pall. Illustr. plant. tab. XLVII (Suaeda
microsperma Fenzl, var. prostrata Fenzl.) monente ill.
Bunge ad Schoberiam corniculatam referenda.
978. Suaepa satsa Pall. — Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 785.
Ad lacus Alakul, 17 Jul. (flor.), et Sassykkul, 9 Sept.
(flor. et fruct.), in deserto salsuginoso, fl. Tschu adja-
cente, m. Jul et Aug. (flor. et fruct.), nec non in ripis
salsuginosis fl. Saryssu, m. Aug. (flor. et vix fruct.),
Kara Kingir, m. Jun. (flor. et vix fruct.), Dshisdy Kin-
gir, 17 Jul. (flor. et fruct.), et Bilenty, 24 Jul. — 24
Aug. (flor. et fruct.) inventa est.
979. SuaEDA oBTUsiFOLIA Trautv. — Schoberia obtusifolia
Bunge Beitr. zur Kenntn. d. Flor Russl. p. 290.
Ad lacum Alakul, 12 Aug. (adhuc steril. et flor.),
nec non ad fl. Tschu, m. Aug. (flor. et fruct.), et Sa-
ryssu, m. Aug. (fruct.) observata est.
63
Planta nostra in specimina herbarii Нога botanici
Petropolitani, quae ill. Bunge Schoberiam obtusifoliam
suam agnovit, prorsus quadrat. Herba 5 — 25 centim.
alta. Caulis solitarius et erectus vel caules plures, ad-
scendentes.
980. Suarpa maritima Dumort. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
р: 786.
In vicinia custodiae Arkatskoi, ad lacus salsos, m. Sept.
(fruct.), et ad fl. Saryssu; m. Aug. (flor. et fruct.) col-
lecta est.
Specimina Schrenkiana perpauca, ad speciém hane a
me relata, seminibus majoribus, manifeste striato-punctatis
a S. salsa Pall. discedunt, cui caeteroquin admodum ap-
propinquant.
981. SuaEDA micropHYLLA Pall. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
D 9:
Ad fl. Tschu et Saryssu, m. Aug. et Sept. (fruct.),
raperta est.
Ill. Schrenk ramulos plantae hujus tantum paucos legit,
quos, etiamsi cum 5. microphyllae speciminibus caspieis
et Karelinianis songoricis mihi suppetentibus haud prorsus -
congruunt, tamen speciei huic interim subjunxi, donec
observationes ulteriores dubitationem de planta hac tollant.
982. Suarpa Kareımıana Fenzl. in Ledeb. Fl. ross. Ш.
р. 789.
var. vulgaris Trautv. :
In ripis salsuginosis fl. Tschu, m. Aug. et Sept. (flor.
et fruct.), nec non ad fl. Saryssu, m. Aug. (flor. et
deflor.) collecta est. у
var. tenwssima Trautv. folis floralibus, floribus fruc-
tibusque duplo minoribus quam in var. vulgare.
64
Var. tenuissimam non nisi habitu permulto graciliore a
speciei var. vulgari recedere opinor. Caeterum Swaedae
Karelinianae Fenzl. vàrietates ambae foliis nunc plurimis
nune paucis apice setigeris vix ae ne vix a 5. micros-
perma Fenzl. distinguendae.
983. SCHOBERIA HETEROPHYLLA Kar. et Kir. in Bull. de la
Soc. des nat. de Mosc. 1841. IV. p. 734. — Ledeb.
Fl. ross. Ш. p. 790.— Brezia heterophylla Мод. Tand.
in Dec. Prodr. XIII. 2. p. 167.
Ad ripas lac. Alakul, 7 Jul. (flor.), nec non fl. Tschu,
m. Aug. et Sept. (flor. et fruct.), Dshilantschik 18 Jul.
(flor.), Dshisdy, 17 Jul. (flor.), et Bilenty 24 Jul. (flor.),
observata est.
Specimina Schrenkiana floribus constanter glomeratis
gaudent, caeterum cum Schob. heterophyllae Kar. et Kir.
exemplaribus originariis in herbario Fischeri asservatis
exacte congruunt. |
984. SCHOBERIA CORNICULATA C. A. Mey. — Ledeb. F1.
ross. Ill. p. 791.
Ad fl. Tschu, m. Jul. — Sept. (flor. et fruct.), Kara
Kingir, 26 Jun. (flor. et fruct.), et Bilenty, 24 Jul —
24 Aug. (flor. et fruct.) inventa est.
985. ScHoBERIA CYCLOPTERA Bunge in herb. Hort. bot.
Petrop. — Bienertia cycloptera Bunge ibid. — Schan-
ginia baccifera Fenzl. in Ledeb. fl. ross. III. p. 776
(ex parte, id est quod ad specimina Kareliniana, in
Turcomania lecta, perigonii margine horizontali, latis-
simo; diaphano gaudentia attinet.).
Ad fl. Kara Kingir, 26 Jun. (flor. adhue claus.) de-
cerpta est.
65
Specimina Sehrenkiana adhuc parum evoluta ideoque
non rite definienda, vix autem, quod sciam, speciei cui-
libet aliae aptius subjungenda.
986. Berowıa BaccIFERA Mog. Tand. in Dec. Prodr. XIII.
1. р. 168.—Ledeb. Fl ross. Ш. p. 792.
In vieinia custodiae Arkatskoi, m. Sept. (fruct.), et in
deserto salsuginoso, fluvio Tschu adjacente, m. Aug. et
Sept. (flor. et fruct.) in conspectum venit.
Belowiae bacciferae Мод. Tand. exemplaria originaria
conferre mihi non licuit. Specimina Schrenkiana pauca
et maxima ex parte incompleta, ad Belowiam bacctferam
Moq. Tand. a me relata, quod ad fructuum et seminum
structuram attinet, cum speciei hujus descriptionibus op-
time congruunt, radice autem procul dubio annua et flo-
ribus axillaribus pluribus abhorrent. An Belowiae generis
speciem novam sistunt?
987. Horanınowıa minor Schrenk Enum. I. plant. nov.
p. 10.— Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 795.
var. laxa Trautv. laxior, folüs caulinis inferioribus
sterilibus, ad 1'/, centim. longis.
In deserto fl. Ili adjacente, m. Jul. et Aug. (deflor.)
lecta est.
Specimina perpauca, a cl. Sehrenk collecta et ad va-
rietatem hanc a me relata, habitu laxo, internodiis foliis-
que multo longioribus a speciei forma typica abhorrent.
988. Sarsora Клы L.— Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 797.
Ad lae. Alakul, 28 Jun.— 18 Jul. (adhue non flor.
flor. et fruct. immat.), nec non ad fl. Karasu, 31 Maji
(adhue non flor.), Jli 28 Jul. (flor. et fruct. submat.),
Tschu, 4 Aug.— 8 Sept. (flor. et fruct.) et Saryssu, 27
Jul.— Aug. (adhuc non flor. et fruct.) inventa est.
N 3. 1867. 5
66
989. SALSOLA TAMARISCINA Pall. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
pag. 801.
Prope Ajagus, in deserto salso, arido, 29 Aug. (fruct.
immat.), in tractu clivoso, ad fl. Atassu sito, 26 Sept.
(fruct.), nee non ad ripas fl. Ischim, 28 Aug. (fruct.
immat. et matur.) decerpta est.
990. SarsoLA cLaAviroLiA Pall. — Ledeb. Fl. ross. ИГ
pag. 802.
Ad. ripas salsuginosas fl. Tschu, 30 Aug. (flor. et
fruct.), Saryssu, 17 Jul.— Aug. (flor. et fruct.), Dshi-
lantschik, 25 Jul. (flor.), et Bilenty, 6 — 14 Aug. (flor.
et deflor.) observata est.
991. Sarsora Sopa L.— Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 803.
var. typica Trautv.— Sals. Soda Pall. Illustr. plant.
tab. XXX.
Locis demissis, salsuginosis, ad fl. Tschu sitis, in arun-
dinetis (flor. et fruct.) obviam facta est,
var. mulica Trautv gracilior, foliis tenuioribus, bre-
vissime mucronulatis, floralibus superioribus brac-
teas aequantibus vel parum superantibus. — Sals.
mutica C. A. Mey.—Becker in Bull. de la Soc.
des natur. de Mosc. 1853. Il. p. 455; 1858. I.
p262:
Ad fl. Tschu, 14 Aug. (flor.), et Dshisdy Kingir, 17
Jul. (flor.), nec non in deserto «golodnaja step» dicto,
locis salsis, 30 Aug. (deflor. et fruct. submat.) collecta est.
999. Satsota crassa M. Dieb. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
p. 804. 3
var. subglabra C. А. Mey.—Ledeb. 1. e. p. 815.
07
Ad ripas salsuginosas lacuum Sassykkul, 12 Sept.
(fruct.), et Balchasch, 23 Jun. (flor.), nec non fluminum
Chaitynsu 22 Jul. (flor.), lli, m. Jul. et Aug. (flor. et
fruct. submat.), Tschu, 8 Aug.—7 Sept. (flor. et fruct.),
Dshilantschik 24 Jul. (flor), Bilenty, 14 Aug. (fruct.
immat.), et Saryssu, m. Jul. et Aug. (fruct. immat.), et
ad fontes calidos Arassan, 17 Jul. (adhuc non flor.), in
conspectum venit.
var. pubescenti-lanuginosa C. A. Mey.—Ledeb. 1l. c.
Ad ripas salsuginosas fl. lli, m. Jul. et Aug. (flor. et
fruct. immat.), Tschu, 12 — 14 Aug. (fruct.), Saryssu,
m. Aug. (deflor), et Dshilantschik, 27 Jul. (flor. et
fruct. immat.), reperta est.
993. Satsota arrims C. A. Mey. in Bull. phys. math.
de Acad. des sc. de St. Pétersb. I. р. 360.— Ledeb.
Fl. ross. Ш. p. 805. — Halimocnemis Kirilowü Fenzl
in Ledeb. Fl. ross. Hl. p. 844 (secundum specimina
authentica, in herbario Ledebouriano asservata).
Ad laeum Sasykkul, 12 Sept. (fruct.) observata est.
994. SarsoLa LANATA Pall.—Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 805.
In ripis salsuginosis fl. Tschu, m. Aug. (flor. et fruct.
immat.), et Saryssu (deflor. et fruct. immat.) collecta est.
Sals. lanata Pall. a Sals. crassa M. Bieb. non recedere
mihi videtur nisi herbae pilis longioribus, horizontaliter
patentibus. Verisimiliter illa speciei huie polymorphae
subjungenda. Sals. lanata Pall. variat villo modo densiore
modo parciore.
995. SaLsoLA BRACHIATA Pall. — Ledeb. Fl. ross. Ш. p.
806.—Halogeton oppositifolius Fenzl in Ledeb. Fl. ross.
Вр. 933:
5*
68
var. genwina Trautv. caule ad 1 ped. alto, a basi
brachiato-ramoso; ramorum internodiis numero-
sis, elongatis; foliorum florumque fasciculis nu-
merosis, per ramorum longitudinem totam dis-
positis.
Prope Ajagus (fruct. submat.) nec non ad ripas lac.
Sassykkul, 12 Sept. (fruct.), et fl. Tschu, inventa est.
var. pygmaea Trautv. caule ad 1 unc. longo, sim-
plicissimo; internodis 1 — 2, abbreviatis; foliis
floribusque perpaucis, in fasciculum solitarium,
terminalem collectis.
Ad fl. Bulonty, 13 Jul. (flor. et deflor.) reperta est.
Ill. Bunge (Anabas. Rev. p. 99) jure meritoque Halo-
geton opposilifolium | Salsolae brachiatae subjunxit, quae
seminibus horizontalibus, obliquis verticalibusve variat.
996. Satsota SCLERANTHA C. A. Mey. in Eichw. plant.
nov. vel min. cogn. p. 35. tab. XXVII.
Ad ripas lac. Balchasch, 26 Jul. (flor. et deflor.), et
in deserto arenoso, salsuginoso, fl. Tschu adjacente, 30
Aug. (deflor. et fruct.) lecta est.
Ill. Fenzl plantam ad fl. Tschu lectam pro Sals. carı-
nata C. A. Mey. sumsit, sed perigonii fructiferi alae in
Speciminibus nostris, aeque atque in icone supra laudata,
omnino spathulato-obovatae.
997. SarsoLA spissa M. Bieb. — Ledeb. Fl. ross. III.
p. 808.
Prope Kokbekty, 3 Sept. (fruct.), et in ripis celsis fl.
lli, 29 Jul. (deflor.) obviam facta est.
998. Sarsora rıcına Pall.— Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 809.
69
In deserto clivoso, jugo Tarbagatai adjacente, m. Aug.
(flor. et deflor.) decerpta est.
999. SarsoLa suBAPHYLLA C. A. Mey. in Eichw. plant.
nov. casp. cauc. p. 34. tab. XXIV.—Ledeb. Fl. ross.
Ш. p. 818.
In deserto salso, fl. Tschu adjacente, 6 Sept. (fruct.)
in conspectum venit.
Specimina pauca, a cl. Schrenk lecta, cum Sals. sub-
aphyllae C. A. Mey. exemplaribus turcomanicis, in Le-
debourii herbario asservatis, optime consentire mihi vi-
dentur, habitu autem robustiore, caule vix 16 centim.
alto et ramis multo brevioribus, crassiusculis, rigidis ab
icone supra citata recedunt. Caeterum species haec Sas.
glaucae M. Bieb. valde adpropinquat.
1000. Haroxyron Ammopenpron Все. Beitr. zur Kenntn.
der Flora Russl. p. 292. — Ledeb. Fl. ross. Ш. p.
820. — Anabasis Ammodendron C. A. Mey. in Ledeb.
Die ав р. 175:
Ad lae. Dshalanaschkul, 7 Jul. (flor. et deflor.), ad fl.
Tschu, in deserto sabuloso, 30 Aug. — 7 Sept. (fruct.),
nec non ad fl. Saryssu, 28 Jul. (deflor.) repertum est.
Ovarium breviter ovatum, sectione transversali teres.
Utriculus maturus profecto depressus, superne saepius
eoncavus indeque suburceolatus.
1001. ARTHROPHYTUM SUBULIFOLIUM Schrenk in Bull. phys.
math. de l'Acad. des sc. de St. Pétersb. III. p. 211.
In montium Dshambyl vallibus, 7 Jul. (flor. et deflor.),
et ad fl. Saryssu, 7 Jul. (flor. et deflor.) collectum est.
Radix erassa, lignosa, ramosa. Collum erassum, ligno-
sum, brevissimum, ramosissimum; rami brevissimi, den-
10
sissimi, —hornotini herbacei, densissime caespitosi, erecti,
plerumque simplicissimi, rarissime subramulosi, 4 — 8
centim. alti, circiter À millim. crassi, articulati, sub arti-
culis paullum incrassati, exsiccati fragillimi, teretiusculi,
laeves, glabri, foliati; articuli inferiores 1—1'/, centim.
longi, superiores sensim breviores; cupula superne parce
villosula. Folia ad 1 centim. longa, subulata, basi semi-
teretia, apice teretia, apicem versus attenuata, mucronata,
(exsiccata) pungentia, omnia opposita, glabra, laevia, —
inferiora sterilia, multo breviora, ima basi in vaginam
brevissimam connata et cauli adpressa, — superiora in
axillis florigera, sensim longiora et magis divergentia,
ima basi dilatata et caulem amplectentia. Flores herma-
phroditi, in axillis foliorum superiorum solitarii, sessiles,
bibraeteati, minuti. Bracteae folis simillimae, sed dimi-
dio breviores, oppositae, flores ter quaterve superantes.
Perianthium 5—sepalum, herbaceum, subglobosum; sepala
libera, orbiculata, apice rotundata, conniventia, imprimis
3 exteriora (2 anteriora et 1 posticum) dorso paullum
supra medium tuberculo transversali, magis minusve ma-
nifesto instructa. Discus perigynus cupuliformis, liber,
ovarium cingens et aequans, extus villosulus, margine
integerrimus. Sfamina 5, disci perigyni margini inserta;
filamenta lineari — subulata, plana, sepala subaequantia,
persistentia, conniventia, glabra; antherae fugaces, cor-
dato-orbiculatae, non apiculatae, introrsae, inclusae, bilo-
eulares; loculi basi discreti. Staminodia nulla. Ovarium
lentieulari — depressum; stylus brevissimus, subnullus,
crassus; stigmata 2, subsessilia, brevia.
1002. Axapasis APHYLLA L. — Ledeb. Fl. ross. Ш. p.
822. — Bunge Anabas. p. 40.
In deserto ad lac. Nor Saissan sito, 4 Sept. (deflor.),
11
ad lac. Alakul, m. Jul. (adhue non flor.), et ad rivulum
Bilenty, 14. Aug. (fruet.), ad fl. Saryssu, m. Aug. (de-
flor.) observata est.
1003. Anapasis PHyLLOPHORA Kar. et Kir. Enum. plant.
alt. in Bull. de la Soc. des natur. de Mose. 1841.
IV. p. 731.—Bunge Anabas. p. 41,—Anabasis subuli-
folia Schrenk in Bull. phys. math. de l'Acad. des sc.
de St. Pétersb. I. p. 360. — Brachylepis elatior С. A.
Mey. in Bong. et Mey. Verz. der am Saisan Nor etc.
ges. Pflanz. p. 65. tab. XV. )
In deserto salso, haud procul a fl. Urdshar, 27 Jul.
(vix flor.) inventa est.
1004. AwaBasis KanELIMIANA Fenzl in Ledeb. Fl. ross. Ill.
p. 825 (1851.)—-Anabasis truncata Bunge Anabas. p.
38 (1862). — Brachylepis truncata Schrenk in Bull.
phys. math. de l'Aead. des se. de St. Pétersb. ll.
p. 193.
Ad fl. Saryssu, m. Aug. (fruet.) lecta est.
1005. Anapasis BRACHIATA Fisch. et Mey. — Ledeb. Fl.
ross. Ш. p. 825. — Bunge Anabas. p. 39.
In desertis ad fl. Tschu sitis, 6 Sept. (flor. et fruct.
submat.) obviam facta est.
1006. HarocEToN cLowERATUS C. A. Mey. — Ledeb. Fl.
ross: Ш 0.832.
Ad ripas fl. Tschu, 8 Sept. ([ruct.); et Bilenty, 6 Aug.
(flor.) decerptus ‘est.
1007 GiRGENSoHNIA oppositirLora Fenzl. in Ledeb. Fl.
ross. Ш. p. 835. — Bunge Anabas. р. 30.
In deserto arenoso, arido ad fl. Tschu, Aug. — 2 Sept.
(fruct.), nec non ad fl. Tentek, 17 Aug. (fruct. submat.),
12
Dshambyl, 8 Jul. (flor. et fruct. immat.), et Saryssu, 20
Jul. (flor. et fruct. submat.) in conspectum venit.
1008. PETROsIMoNIA MONANDRA Bunge Anabas. р. 53. —
Halimoenemis monandra C. A. Mey. — Ledeb. Fl. ross.
№. р. 898.
Ad fl. Dshilantschik, m. Aug. (fruct. submat.), col-
lecta est.
1009. PetrosimomiA cRAssiFOLIA Bunge Anabas. p. 55.
var. glaucescens Bunge 1. c. p. 56.
Ad ripas salsuginosas fl. Ajagus, 29 Aug. (fruet.), et
Tschu, 4—8 Aug. (deflor. et fruct. immat.) reperta est.
var. gracilis Bunge l. c. p. 56.
Ad ripas salsuginosas fl. Tschu, m. Aug. et Sept.
(deflor. et fruct. immat.), Kara Kingir, 26 Jun. (flor.),
et Tersakan, m. Jun. (vix flor.) inventa est.
var. australis Bunge l. c. p. 57.
In deserto salsuginoso, fl. Tschu adjacente, 4—8 Aug.
(deflor. et fruct. immat.) observata est.
var. hirsutissima Bunge l. c. p. 57.
Ad laeus salsos, exsiccatos, in vicinitate fl. Tschu, 8
Aug. (fruct.) obviam facta est.
1010. РетвозмомА sguarrosa Bunge Anabas. р. 57. —
Hatimocnemis squarrosa Schrenk in Bull. phys. math.
de l'Aead. des sc. de St. Pétersb. I. p. 360.—Ledeb.
Е. ross, Ill. p. 844.
Ad ripas salsas lacuum, haud procul a fl. Tschu sito-
rum, 4—14 Aug. (deflor.) lecta est.
Ill. Bunge sequens plantam hanc ut speciem distinctam
recepi. Cum Petros. crassifoliae var. australi Bge. quoad
13
habitum prorsus convenit, sed antheris apice non cohae-
rentibus et sepalis 3 (an constanter?) ab hac recedit.
1044. Prrrosımonıa sisiricA Bunge Anab. p. 60. — Halı-
mocnemis sibirica С. A. Mey. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
p. 841.
Ad fl. Karasu, haud procul a Dschussagatsch, 1 Jun.
(flor. claus.), nec non in desertis montibus Alatau (29
Jun. flor. claus.) et fl. Tschu (m. Aug. et Sept. —fruct.
immat.) adjacentibus decerpta est.
4042. Hatimocnemis Karezint Mog. Tand. in Dec. Prodr.
XIII. 2. p. 196.—Ledeb. Fl. ross. Ill. p. 846.
In ripis salsuginosis fl. Tschu et Saryssu, 24 Jul. —
Aug. (fruct.), nec non fl. Bilenty, 14 Aug. (fruct.) ob-
viam facta est.
1013. Hatimocnemis scLEROsPERMA С. A. Mey. — Ledeb.
Fl. ross. Ill. p. 847.
Ad ripas salsuginosas fl. Tschu et Saryssu, 24 Jul.—
Aug. (fruct.), nee non fl. Bilenty, 14 Aug. (fruct.), in
conspectum venit.
Speciei hujus specimina pauca inter Hal. Karelini Moq.
Tand. exemplaria in herbario Schrenkiano offendi. Non
solum sepala plantae Schrenkianae verum etiam ejus
herba tota puberula, haec autem pilis longis, in Hal.
villosa Kar. et Kir. obviis, prorsus caret. Eandem speciei
formam, ab ill. Karelin in maris caspii littore orientali,
prope Novo-Alexandrowsk lectam possideo.
1014. Hazimocnemis vittosa Kar. et Kir. in Bull. de la
Soc. des natur. de Mose. 1842. 2. p. 434.— Ledeb.
Fl. ross. III. p. 847.
Ad ripas salsuginosas fl. Tschu et Saryssu, m. Jul. et
Aug. (flor. et fruct.) reperta est.
7%
Ordo 60. POLYGONEAE Juss.
1015. CALLIGONUM LEUCOCLADUM Bunge Beitr. zur. Fl. Russl.
p- 309. — Borszez. Die aral. casp. Callig. p. 31. tab.
1. fig. 3.—Plerococeus leucocladus Schrenk in Bull. de
la cl. phys. math. de l'Acad. des sc. de St. Petersb.
III. | p.224:
Ad lae. Balehasch, 5—29 Jun. (fruct.), repertum est.
Variat fructibus nune majoribus (ad 1'/, eentim. lon-
gis), nune duplo minoribus (ad 9 millim. longis). Folia
ad 1—1'/, centim. longa, 1—1'/, millim. lata.
1016. Сдтласомом Parrasıa L’Herit. — Borszez. Die aral.
casp: Gallic. р. 95, 29, tab. tie. 1.
Ad ripas fl. Ili, 7 Aug. (flor.), nec nen. ad fl. Sa-
ryssu, in collibus arenosis, 28 Jul. (fruct.), collectum est.
1017. CarLıconum FLavinum Bunge Del. sem. Hort. Dorp.
1839 p. VIII; Beitr. zur Fl. Russl. p. 309.—Borszez.
Die aral. casp. Callig. p. 26, 33, tab. I. fig. 4.
var. 2755 Trautv. truncis ramisque vetustioribus
cinereis, ramis junioribus cinereo-albidis, erecto-
patentibus, caryopsibus pallide rubentibus.
In vieinitate montium Tschingyldy, 14 Aug. (flor.),
nec non ad ripas fl. Ili, in arenosis, 6—11 Aug. (flor.
et fruct.) observata est.
Caryopsis alae membranaceae, dentatae, latere antico
plerumque (non constanter) appendicibus parvis, teneris,
lanceolato-subulatis instrueta. Speciei forma typica, a cl.
Bunge descripta, caryopsibus flavieantibus a planta Schren-
kiana recedit. Ramorum juniorum color fere idem ac in
Callig. leucoclado Bge., quod tamen caryopsis alis inte-
75
gerrimis, constanter exappendiculatis а planta nostra
discrepat.
1018. Catticonum Caput MEDUSAE Schrenk Enum. l. pl.
nov. p. 9. — Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 495.— Borszez.
Die aral. casp. Callig. p. 39.
Ad ostium fl. Ш, 28 Jul. (fruct.), ad lacum Balchasch,
5—6 Jun. (flor. et fruct. immat.) et ad fl. Saryssu, in
collibus arenosis, 28 Jul. (fruct. delaps.) inventum est.
1019. Catticonum CarLnrHysA Bunge Del. sem. Hort.
Dorp. 1839 p. VIII.— Borszez. Die aral. casp. Callig.
p. 43.—Calliphysa juncea Fisch. et Mey. Ind. I. semin.
Hort. Petrop. 1835. p. 24. — Ledeb. Fl. ross Ш.
p. 495.
Ad lae. Balchasch, 9 Iun. (fruct.), lectum est.
1020. Внеом Ruaponticum L. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
p. 496.
In montibus Dschillkaragai, 20 Jun. (flor.), et Alatau,
in pratis alpinis, 20—29 Jun. (flor.) decerptum est.
1021. Rueum soncoricum Schrenk in Bull. de la cl. phys.
math. de l’Acad. des sc. de St. Pétersb. II. p. 114. —
Suppl. ad indie. IX semin. Hort. Petrop. p. 16. —
Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 497.
In vallibus salsuginosis mont. Aktau, 7—9 Maji (flor.)
et Maitas, 31 Maji (fruct.), nec non in deserto salsugi-
noso mont. Ulutau adjacente, 4 Jun. (fruct.) obviam
factum est.
Rheum songoricum Schrenk a Rh. leucorhizo Pall. foliis
profundius cordatis vix ac ne vix differt, foliorum enim
formam et in hoc et in illo admodum variabilem esse ex-
pertum habeo. Species ambas Rh tatarico. L. subjungen-
das eese vix est quod dubitem.
16
1022. Rurum Leucornizum Pall. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
p. 497.
Inter Semipalatinsk et Ajagus, in collibus petrosis,
16—20 Maji (flor. et deflor.), in mont. Arkalyk, inter
saxa, 16 Maji (flor.), prope custodiam Arkatskoi, 20
Maji (flor. et deflor.), nec non ad fl. Atassu, in collium
cacuminibus aridis, 18 Maji (fruet. immat. et matur.) in
conspectum venit.
1023. ВнЕеом внмозтаснуом Schrenk Enum. II. plant.
nov. р. 17. — Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 498. — Rheum
aplostachyum Kar. et Kir. Enum. pl. Song. in Bull. de
la Soc. des natur. de Mosc. 1842. II. p. 442.
In montibus Alatau (flor. et fruct. immat.) et in pylis
Kuhlasu 41 Jul. (flor. et fruct. immat.) collectum est.
1024. Oxvria RENIFORMIS Hook. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
p. 498.
In montibus Alatau (fruct.) reperta est.
1025. Rumex MarscHarzianus Reichenb.—Ledeb. Fl. ross,
Ш. p. 499.
var. longidens Meisn. in Dec. Prodr. XIV. I. p. 61.
Prope Karkaraly, in deserto, m. Jul. (flor. et fruct.),
prope Ajagus, in uliginosis, 23 Jun. (flor. et deflor.), in
ripis fl. Urdshar, 26 Iul. (flor. et fruct.), et in monti
Airtau, 8 Jul, (flor. et fruct.) iuventa est.
var. brevidens Bong. et Mey. — Ledeb. Fl. ross.
HI. p. 500.
In deserto, montibus Karkaraly adjacente, m. Iul. (flor.
et deflor.) observata est.
1026. Rumex marırınus L.—Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 500.
Prope Karkaraly, in deserto, m. Jul. (fruct. submat.)
decerptus est.
11
1027. Rumex crispus L.— Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 505.
Prope Tschugutschak, ad fl. Tschurtsehutsu, 40 Aug.
(fruct.), nec non in tractibus clivosis, lac. Balchasch (m.
Jun., flor.) et montium jugo Ulutau (10 Jun., flor.) ad-
jacentibus lectus est.
In speciminibus Schrenkianis foliolorum perigonii tan-
tum unum calliferum.
1028. Rumex conrertus W.— Ledeb. Fl. ross. IIl. р. 509.
In tractu clivoso, lacui Alakul adjacente, m. Jul.
(deflor.) et in montium Ulutau vallibus, m. Jul. (flor. et
fruct. immat.) in conspectum venit.
In uno eodemque specimine perigonii foliola interiora
omnia callis destituta vel eorum tantum unum calliferum.
Forma haec desciscens una cum typica quoque in guber-
nio Kioviensi occurrit.
1029. Rumex Acrtosa L.— Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 510.
var. haplorhiza Trautv.— Rumex haplorhizus Czern.
consp. pl. chark. p. 53. — Turez. Fl. baic. dahur.
in Bull. de la Soc. des natur. de Mosc. 1852.
№ IV. p. 445.
In mont. Tarbagatai, 14 Aug. (fruct.), Dschillkaragai,
20 Jun. (flor.) Maitas, 31 Maji (flor. et deflor.), et
Ulutau, m. Jun. et Jul. (flor.) obviam facta, est.
1030. ArrapHaxis spınosa L.—Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 514.
Prope Ajagus, 24 Maji (fruct.), ad lae. Balchasch,
10—17 Jun. (deflor. et fruct.), ad ripas fl. Ili, 9 Aug.
(fruct.), Dshisdy, m. Jul. (flor. et deflor.), Atassu, 11
Maji (deflor. et fruct.) et Saryssu, 16 Jul.—Aug. (fruct.),
nec non in mont. Dshabyk vallibus. 14 Jul. (flor.) de-
cerpta est.
18
1031. ATRAPHAXIS LANCEOLATA Meisn. in Dec. Prodr. XIV.
I. p. 78. — Bunge Beitr. zur Kenntn. der Fl. Russl.
p. 307. — Tragopyrum lanceolatum Ledeb. Fl. ross.
Ш. py 515.
var. divaricata Meisn. 1. c.
Prope Ajagus, in lacus ripis, 24 Maji (deflor. et fruct.),
ad fl. Chatynssu 2 Aug. (deflor. et fruct.), Kokterek, 17
Aug. (flor. et fruct.), Dshamantykssu, 3 Sept. (flor. et
fruct.), et Saryssu, 16 Jul.— Aug. (fruct.), in mont. Kar-
karaly, Alabas et Aktau, m. Maj.—Jul. (fruct.), Airtau,
27 Jun. (fruct.), in deserto montibus Arganaty septen-
trionem versus adjacente, 3 Jun. (fruct.), in collibus
haud procul a jugo Airtau, 27 Jun. (fruct.), nec non in
itinere Dshargain versus, m. Jun. (fruct.) lecta est.
var. decipiens Trautv. pedicellis supra medium ar-
ticulatis. — Atraph. decipiens Jaub. et Spach. —
Dee, Prodr XIV. Тр. 5.
In montibus Bektautu et Karakous, m. Maj. et Jun.
(fruct.), nec non ad fl. Tersakan, in collibus petrosis,
apricis, m. Majo (flor.), inventa est.
Var. decipiens Trautv. sistit fruticulum humillimum,
6—8 centim. altum, ramosissimum, caespitosum, ramis
hornotinis densissimis, abbreviatis, inermibus; foliis glauco-
viridibus, oblongo-ellipticis, apice cuspidatis, basi longe
cuneatis, 1 centim. longis; pedicelli articulo inferiore
superiorem longe superante.
4032. ArnaPHaxis PUNGENS Jaub. et Spach.—Dec. Prodr.
NIV I. p. 79;
In montibus Tarbagatai, 93 Aug. (steril.), obser-
vata est.
19
Specimina herbarii Schrenkiani ob florum fructuumque
defectum accurate definiri nequuntur.
1033. ATRAPHAXIS LAETEVIRENS Jaub. et Spach. — Dec.
Prod. XIV. I. p. 77.— Tragopyrum laetevirens Ledeb.
El тоз5. №. ip 210.
In collium Koguldyr declivibus petrosis, aridis, 29—30
Maji (fruct.), ad fl. Ajagus, in convallibus, 24 Maji
(fruct.), in mont. Tarbagatai, 22 Jun. (fruct.), et ad la-
eum Dshalanaschkul, 8 Jul. (fruct.) collecta est.
1034. Ротхсомом viviPARUM L. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
В. 5.09.
In montibus Dschillkaragai, 20 Jun. (flor.) repertum est.
1035. Poryconum BisronrA L. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
p. 518.
var. angustifolia Meisn. in Dec. Prodr. XIV. I.
0.1125. |
In montibus Tarbagatai, 20 Aug. (flor. et fruct.) et
Alatau 45 — 25 Jul. (flor. et fruct.) et Alatau 15 — 25
Jul. (flor. et fruct.) lecta est.
var. minor Meisn. in Dec. Prod. XIV. I. p. 126.
In montibus Alatau, 29 Jun. (flor.) decerpta est.
1036. Potyconum AwPHIBIUM L. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
p. 920. |
var. natans Mönch. — Dec. Prodr. XIV. K. p. 115.
Ad fl. Urdshar, in uliginosis, 26 Jul. (flor. et fruct.),
in deserti fluvio Aksu adjacentis rivulis, 10 Jun. (flor.
et fruct.), et in itinere versus fortalitium Dshargain, m.
Jun. (flor. et fruct.), obviam facta est.
" Var. coenosa Koch. — Dec. Prodr. XIV. I. 116.
80
Ad fl. Dshisdy, 16 Jul. (flor. et fruct.), in i -
tum venit.
var. terrestris Leers. — Dec. Prodr. XIV. I. p. 116.
In ripis fl. Tschu, 14 Aug. (fruct.) reperta est.
1037. Potyconum LAPATHIFOLIUM L. — Koch Syn. Fl. germ.
p. 711. — Regel Tent. fl. ussur. p. 124.
In deserto lac. Norsaisan adjacente, in rivulorum ripis,
27 Aug. (fruct.), in montibus Tarbagatai (fruct.), ad
ripas fl. Emil, 23 Jul, Tschurtschutsu, 12 Aug. (fruct.).
Lepsa (fruct.) Tschu et Saryssu, 20 Jul. — 6 Sept.
(fruct.), nec non Bilenty, 4 Jul. (fruct.), et Dshisdy
Kingir, 18 Jul. (fruct.), ad lac. Alakul (fruct.), col-
lectum est.
Planta Schrenkiana variat caule nunc humillimo, папе
alto, foliis aut utrinque viridibus aut subtus magis minusve
canescentibus, spicis brevioribus longioribusve, modo
crassioribus, modo gracilioribus.
1038. PorLyconum PersicariA L. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
р. 922.
In montium Chantau convallibus, 27 Jun. (fruct. immat.
et matur.) observatum est. °
1039. Poryconum Hypropiper L. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
p. 523.
Ad lacus Alakul ripas, 13 Jul. (flor. et fruct.) inven-
tum est.
1040. Potyconum PoLvwonPHuM Ledeb. Fl. ross. III. p. 524.
var. alpina Ledeb. |. c.
Prope Ajagus (flor. et fruct.), nec non in montibus
Alatau, 25 Jun. (flor.), Labaszy 14 Jun. (flor.), Dschill-
81
karagai, 20 Jun. (flor. et fruct.) et Konur Kuldsha, 20
Jul. (fruct.), in conspectum venit.
var. songorica Ledeb. l. c. p. 525.— Pol. songori-
cum Schrenk Enum. 1. pl. nov. p. 8.
In montibus Alatau (flor. et fruct.), Dschillkaragai, 20
Jun. (flor.) et Dshabyk 12 Jul. (flor.) decerpta est.
.1041. Potyeonum sisiricum Laxm.— Ledeb. Fl. ross. Ш.
pols:
In insula Araltübe, 1 Jul. (flor.) obviam factum est.
- 4042. Poryconum ConvoLvuLus L.— Ledeb. Fl. ross. Ш.
p. 528. hee
In promontorio jugi Alatau 24 Jun. (fruct.) lectum est.
1043. Potyconum DUMETORUM L. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
p. 928.
In montium Karkaraly vallibus, m. Jul. (flor. et fruct.),
et ad fl. Tentek, 10 Jul. (flor. et fruct.) inventum est.
1044. Potyconum AnENARIUM Waldst. et Kit.— Ledeb. Fl.
ross: 111. 1534:
In montibus Ulutau, 1 Jul. (flor.), collectum est.
Planta Schrenkiana cum Pol. агепага Waldst. et Kit.
speciminibus europaeo-rossicis ad amussim congruit.
1045. Potyconum AVICULARE L. — Meisn. Monogr. gen.
Polyg. p. 87 (excl. var y.). — Trautv. in Bull. de la
cl phys. math. de l'Acad. des sc. de St. Pétersb.
Xl. p. 383.— Polyg. aviculare, Bellardi, oxyspermum,
propinquum et probabiliter quoque Pol. acetosum Ledeb.
Fl. ross. Ill. p. 530 — 532.
var. latifolia Trautv. |. c. caule procumbente; foliis
ellipticis; floribus axillaribus; caryopsibus inclusis.
N 3. 1867. b
82
In montium Karkaraly vallibus, m. Jul. (flor. et fruet.),
lecta est.
Pol. propinquum Ledeb. (Pol. aviculare L. var. pro-
pinqua Trautv.) a varietate hac solummodo caryopsibus
perigonium superantibus discrepat.
var. laxa Ledeb. caule procumbeute; foliis lineari-
bus; floribus axillaribus; caryopsibus inclusis. —
Trautv. |. e. — Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 532.
Ad laeum Alakul, 13 Jul. (flor. et fruct.) obviam
faeta est.
var. erecta Koch. caule erecto; floribus axillaribus;
caryopsibus inclusis. — Koch Syn. fl. germ. p.
712. — Trautv. |. c.
In montium Karkaraly vallibus, m. Jul. (flor. et fruct.),
et in jugi Alatau promontorio, ad fluvii Baskan ripas,
29 Jun. (flor.) inventa est.
€
Polygonum oxyspermum Mey. et Bge. (Pol. aviculare
L. var. oxysperma Trautv.) a varietate hac, quod sciam,
non nisi caryopsibus perigonium superantibus recedit.
var. patula Trautv. caule erecto; racemis aphyllis;
caryopsibus inclusis. — Trautv. l. c.
In montium Karkaraly vallibus, m. Jul. (flor. et fruct.),
ad fl. Karasu, 31 Maji (flor.). Urdshar, 27 Jul. (flor.),
Lepsa, 7 Jun. (flor.), et Ili, 29 Jul. (flor. et fruct.), nec
non in montibus Airtau, 8 Jul., et Ulutau, 1—13 Jul.
(flor. et fruet.) decerpta est.
Specimina ad fl. Karasu, Urdshar et Lepsa lecta adhuc
parum evoluta et fortassis ad var. strictam spectant.
var. stricla Trautv. caule erecto; racemis aphyllis,
caryopsibus perigonium superantibus. —Pol. stric-
83
tum Ledeb. Fl. alt. II. p. 86. — Pol. Bellardi
All. var. gracilis Ledeb. Fl. ross. Ill. p. 530.
Ad ripas fl. Tschu, in arundinetis, 7 Sept. (fruct.),
nec non ad fl. Dshisdy Kingir, 16 Jul. (fruct.) obser-
vata est.
Specimina Schrenkiana, ad var. strictam a me relata,
prorsus consentire mihi videntur cum Pol. strict: Ledeb.
exemplaribus originariis, ad fl. Buchtorma lectis et in
herbario Ledebouriano asservatis. Varietas haec floribus
majoribus et caryopsibus perigonium superantibus a var.
patula Trautv. recedit.
1046. Potyconum DECIDUUM Boiss et Noé. — Meisn. in Dec.
Prodr. XIV. 1. р. 199.
In ripis arenosis fl. Ш, 29 Jul. (flor. et fruct.), et
ad ripas fl. Tschu, in arundinetis, 7 Sept. (fruct.) re-
pertum est.
Folia oblongo - linearia. Perigonium parvum, clausum,
caryopsi inclusae arcte adpressum. — Pol. decidur Boiss.
et Noé exemplaria originalia conferre mihi non licuit,
planta Schrenkiana tamen in speciei descriptionem, a cl.
Meisner l. c. suppeditatam, prorsus quadrat. Pol. avicu-
laris L. varietat? patulae Trautv. maxime affinis est, nec
nisi caryopsibus laevibus, nitidis ab ea dignoscitur. Pol.
arenartum Waldst. et Kit. habitu alio et perigonii lobis
patulis recedit.
1047. Potyconum acEROsUM Meisn. in Dec. Prodr. XIV.
129.92.
Ad fl. Tschu et Saryssu, 20 Jul.— 6 Sept. (flor. et
fruct.) collectum est.
6*
84
Herba annua, a basi ramosa, prostrata; rami striati,
primarii (caules) nune breves nune ad 40 centim. lon-
gi; internodia in speciminibus parvulis et in speciminum
vegetiorum . ramificationibus ultimis abbreviata, ochreis
breviora vel eas aequantia, — in speciminum vegetiorum
ramis primariis et secundariis valde elongata, ochreas
multoties superantia. Folia oblongo -linearia, acuta, 1—
nervia, sessilia, sursum decrescentia. Ochreae albo-hy-
alinae, demum lacerae, enerviae. Flores structura florum
Pol. avicularis L., axillares, plerumque solitarii, subses-
siles, in speciminum vegétiorum ramis principalibus val-
de dissiti, foliis triplo duplove breviores, — in specimi-
nibus parvulis, ad apices ramorum principalium et ad
ramos ultimos speciminum vegetiorum dense congesti,
imbricati, folia floralia aequantes vel iis paullo breviores.
Caryopsis fuscoatra, ovato - pyramidata, 3—angulata, pe-
rigonium aequans, laevis, nitida. — Planta, quoad habi-
tum, Pol. avicularis L. varielati laxae Ledeb. proxima.
Cl. Schrenk eam pro Pol. acetoso M. Bieb. habuit et no-
mine hoc in herbario suo insignivit; in herbario Ledebou-
riano autem scriptore quodam obscuro et imperito plan-
iae hujus sub numero 106 a cl. Schrenk cum Ledebou-
rio communicatae nomen specificum «acetosum» in «ace-
rosum» et locus natalis «Saryssu» in «Suryessu» vel
«Surgessu» lortuito mutati sunt. Nomen Pol. aceros? itaque
ill. Ledebourio omnino alienum est.
1048. PoLyGonum cocNATUM Meisn. — Ledeb. — Ledeb.
Е ross. Ill. р: 533.
var. rupestris Meisn. in Dec. Prodr. XIV. I. р. 96.
— Pol. alpestre В rupestre Fisch. et Mey. Ind.
VIII. semin. Hort. Petrop. p. 69. — Pol. rupes-
85
ire Kar. et Kir. Enum. pl. alt. in Bull. de la
Soc. des natur. de Mosc. 1841. IV. p. 740.
In mont. Tarbagatai, 17 Jun. (flor. et fruct.), Dschill-
karagai, 20 Jun. (flor.), et Alatau, ad fl. Tentek, 4 Sept.
(flor. et fruct.), observata est.
1049. Ковмела IsLANDICA L.—Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 535.
In montibus Alatau, m. Jul. (flor. et fruct.), et in al-
pibus jugi Kokatau, 6 Jnl. (flor. et fruct.), inventa est.
Ordo 61. SANTALACEAE R. Br.
1050. Тнезшм REFRACTUM C. A. Mey. — Bong. et Mey.
Verz. der im Jahre 1838 am Sais. Nor ges. Pflanz.
p. 58 tab. XIII. — Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 539.
In mont. Tarbagatai, 17 Jun. (flor. et fruct.), lectum
est.
1051. Tuesıum ramosum Hayne. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
p. 940.
In tractu clivoso, fl. Tersakan adjacente, in declivi-
bus montis Kuh Tschoky, 26 Maji (flor. et. fruct.), ad
ripas fl. Dshilantschik, 28 Maji (flor. et deflor.), et in
montium Aktau vallibus, 26 Maji (fl. et fruct.) decerp-
tum est.
1052. Тнезюм wuLTICAULE Ledeb. Fl. ross. Ill. p. 941.
In deserto fl. Ajagus adjacente, 26 Maji (flor. et fruct.),
obviam factum est.
»- Ordo 62. THYMELAEAE Juss.
1053. DiartHron vesicutosum C. A. Mey. — Dec. Prodr.
XIV. 2. p. 558. — Passerina vesiculosa Fisch. et Mey.
Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 545. .
86
Inter fl. Karatal et Koksu, in rivulorum ripis, 16 Jun.
(fruct.), et in montibus Chantau, 24 Jun. (fruct.), in con-
spectum venit.
1054. THyMELAEA arvensis Lam. — Dec. Prodr. XIV. 2.
p. 951. — Passerina annua Wickstr. — Ledeb. Fl.
ross. III. p. 545.
In montibus Kaikan Tschety, 3 Sept. (fruct.), nec non
ad fl. Tschu, in pratis inundatis, 29 Aug. (fruct.), et
ad fl. Bilenty, 14 Aug. (fruct.) collecta est.
1055. STELLERA ALTAICA Thieb. — Dec. Prodr. XIV. 2.
p. 949.— Passerina racemosa Wickstr. — Ledeb. FI.
ross. Ш. p. 545.
In mont. Tarbagatai (flor.) et Tanatsch, 16 Jun. (flor.)
reperta est.
1056. STELLERA STAcHYoIDEs Schrenk Enum: IL pl. nov.
p. 16. — Ledeb. Fl. ross. III. p. 546.
Ad lac. Alakul (fruct.) et Balchasch, 9 Jun. — 9 Aug.
(flor. et fruct.), nec non in deserto salso, fl. Emil ad-
jacente, 28 Jun. (flor.) inventa est.
1057. DaPHNE ALTAICA Pall. — Ledeb. Fl. ross. Ill. p. 548.
In promontorio jugi Tarbagatai, haud procul a Dschuss-
agatsch, 13 Aug., et in mont. Tarbagatai, m. Jun.
(flor.), observata est.
Ordo 63. ELAEAGNEAE R. Br.
1058. EraEAGNUS HonTENsIS M. Bieb. — Ledeb. Fl. ross.
Ш р 551.
var. inermis Ledeb. 1. c.
Ad lac. Balchasch, 7 Jun. (flor.) decerpta est.
87
var. spinosa Ledeb. 1. c.
Ad ripas fl. Ajagus, 30 Maji (flor.), Saryssu et Bi-
lenty, 28 Jul. — 14 Aug. (fruct.) lecta est.
var. songorica Bernh. — Dec. Prodr. XIV. 2. p.
609. — Elaeagnus songorica Fisch.
Ad fl. Saryssu et Bilenty, 28 Jul. — 14 Aug. (fruct.),
in conspectum venit.
Varietatum inermis et spinosae specimina Schrenkiana
foliis oblongo-linearibus, utrinque subeoncoloribus et ar-
genteo - lepidotis, fructibus oblongis, utrinque acutis gau-
dent et, quod sciam, a planta homonyma caucasica nez
quaquam differunt. Varietatis songoricae Bernh. specimi-
na Schrenkiana e contrario foliis elliptico - oblongis, su-
pra viridulis, stellato - pilosis, subtus argenteolepidotis et
stellato - pilosis, nec non fructibus paullo brevioribus,
oblongo - ellipsoideis, obtusiusculis recedunt, optime au-
tem plantae in horto botanico Dorpatensi sub nomine
El. songoricae Fisch. sub diu cultae, cujus spemina in
herbario asservo, respondent, Var. songoricae specimina
Schrenkiana spinosa.
1059. HırpopHAaE ВНАМКОШЕЗ L. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
p. 952.
In promontorio jugi Alatau, 24 Jun. (fruct.) et in ri-
pis fl. Tentek, 7 Sept. (fruct.), lecta est.
Ordo 64. EUPHORBIACEAE R. Br.
1060. EuPHoRBIA cowsawGUINEA Schrenk Enum. I. pl. nov.
р. 88. — Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 559. — Dec. Prodr.
26V. 2. р: 1003
Prope Ajagus (flor. et fruct.) et in montibus Argana-
ty, 2 Jun. (fruct.), reperta est.
88
Specimina juvenilia, prope Ajagus lecta, statura mul-
to minore et graciliore nec non foliis lineari - oblongis,
apicem versus latioribus, basin versus longe cuneato-an-
gustatis, obtusiusculis a planta typica montium Argana-
ty differunt; ill. Boissier tamen sequimur, qui specimi-
na haec ad Euph. consanguineam Schrenk retulit (Dec.
Prodr. l. c.).
1061. EuPHoRBIA sororiA Schrenk in Bull. de la cl.
phys. math. de Acad. des sc. de St. Pétersb. Ш.
р. 308. — Ledeb. Fl. ross Ill. p. 559. — Dec. Prodr.
XV. > p. 100.
In ripis fl. Bidshe, 16 Aug. (fruct.), decerpta est.
1062. EupHorsia Humizis С. A. Mey. — Ledeb. Fl. ross.
Il. 'p. 561. — Dec. Prodr. XV. 9. р. 153.
In montibus Kent, Bektautu, Ulutau et Aktau (fruct.)
collecta est.
4063. EupHoRBIA PACHYRHIZA Kar. et Kir. Enum. pl. alt.
in Bull. de la Soc. des natur. de Mosc. 1841. IV. p.
745. — Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 562. — Dec. Prodr.
XV. 2. p. 123.
In mont. Tarbagatai et Sandyktas, m. Jun. (flor,), in
pylis Kuhlasu dictis, 10 Jul. (defl. et fruct.), et ad fon-
tes Attagai Assu (fruct.) obviam facta est.
4064. EuPHonBiA ALATAVICA Boiss. Dec. Prodr. XV. 2.
р. 123.
In promontorio jugi Alatau, haud procul a fontibus fl.
Tentek, 7 Jul. (flor.), et in montibus Dschillkaragai, 20
Jun. (flor.) observata est.
1065. EuPHonBIA SUBAMPLEXICAULIS Kar. et. Kir. Enum.
pl. alt. in Bull. de la Soc. des natur. de Mosc. 1841.
89
IV. p. 744. — Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 562. — Dec.
Brodno AV. 2. р 1%
In montibus Sandyktas (flor.) in conspectum venit.
1066. EurnorsBıa soncorica Boiss. in Dec. Prodr. XV.
2. р: 124.
Prope Ajagus, locis humidis, 24 Maji (flor.), et ad fl.
Tentek, in vallibus (fruct.) inventa est.
1067. EupHoRBIa LUTESCENS C. A. Mey. — Ledeb. FL
ross. Ш. p. 568. — Dec. Prodr. XV. 2. p. 124.
In promontorio jugi Tarbagatai, 14 Aug. (fruct.), re-
perta est.
1068. Eu»rHonBiA GERARDIANA Jacq. — Boiss. in Dec.
Prodr. XV. 02:6 P.11166.
var. firma Boiss, l. c. p. 167.
Ad fl. Saryssu (fruct.) collecta est.
Planta Schrenkiana, quam, ill. Boissier secutus, ad
var. firman retuli, a specici forma vulgari, ut opinor,
vix est quod differat.
1069. EuPHonRBiA vincaATA Waldst. et Kit. — Ledeb. Fl.
ross. Ш. р. 575.—Dec. Prodr. XV. 2. p. 159.
var. typica Trautv.
Ad fl. Tentek, 10 Jul. (fruct.) observata est.
var. uralensis Ledeb. l. c.
In montium Ulutau convallibus humidis (flor. et fruct.)
inventa est.
1070. Euruorgra Esuta L. — Boiss. in Dec. Prodr. XV.
2. p. 160.
var. genuina Boiss. 1. c.
90
Ad fl. Dsharly, Atassu et Tersakan nec non in mon-
tibus Ulutau (flor.) lecta est.
var. cyparissioides Boiss. |. c.
Forma glabra: )
Ad ripas fl. Dsharly, 25 Maji(flor.) et in mont. Arkat,
18 Maji (flor. et fruct. immat.) decerpta est.
Forma pubescens:
Ad rivulorum in fl. Atassu influentium ripas, 9 Maji
(flor.), et ad ff. Tersakan, 19 Maji (flor. et fruct.), ob-
viam facta est.
var. caesia Ledeb. — Boiss. l. c.
Loco quodam, in herbario non indicato, reperta est.
Var. cyparissioides Boiss. ob folia lanceolato-linearia,
apicem versus angustata (non dilatata), fortassis potius
ad Euph. virgatam Waldst. et Kit. spectat, quae tamen,
reor, ab Euph. Esula L. tanquam species vix separanda.
1071. EurHonBiA LaTiFOLIA C. A. Mey.— Boiss. in Dec.
Prodr. ХУ 2emp svi Gle x
var. typica Trautv. — Euph. latifolia C. A. Mey. in
Ledeb-- Fi. alt: IV. p. 183; Pl.'ross. Ир. 578:
In mont. Tarbagatai, 96 Aug. (fruct.), in conspec-
tum venit.
var. intermedia Boiss. l. c.
In montibus Sandyktas (flor.) et in promontorio jugi
Alatau, 25 Jun. (fruct.) observata est.
Var. intermedia Boiss. fortassis rectius Euph. Esulae
L. subjungenda.
91
Ordo 65. SALICINEAE Juss.
1072. PoruLUs EUuPHRATICA Decsne. — Boiss. et Buhse
Aufz. der in Transkauk. und Pers. ges. Pflauz. p.
202.— Pop, diversifolia Schrenk Enum. II. plant. nov.
p. 16.—Trautv. Pl. imag. et descr. tab. 16. — Ledeb.
Е]. nossa Ш. р. 627.
Ad lacum Dshalanaschkul, 7 Jul. (fruct.), collecta est.
1973. Poputus prumosa Schrenk in Bull. de la cl. phys.
math. de l'Acad. des sc. de St. Pétersb. III. p. 210.
In sylvis ad fl. Ili sitis, m. Aug. (steril.) reperta est.
1074. PopuLus suavEoLens Fisch. — Ledeb. Fl. ross. Ill.
В. 1629.
var. macrocarpa Schrenk Enum. II. plant. nov. р.
16. — Ledeb. 1. c.
In montium Tarbagatai vallibus (fruet.) observata est.
Non dijudicatum relinquo, utrum planta Schrenkiana
speciem a Pop suaveolente Fisch. distinctam sistat nec ne;
non solum capsulis majoribus, verum etiam foliis multo
tenuius membranaceis, subtus minus glaucis, late ovatis,
basi rotundatis, apice асийз vel acuminatis a speciei
forma typica abhorret.
Ordo 66. CANNABINEAE Blume.
1075. Cannagis sativa L.—Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 634.
Ad fl. Urdshar (flor.) nec non in montibus Kyskatsch,
6 Jun. (flor. et fruct.) et Chantau, 28 Jul. (flor.) lecta est.
1076. Номотоз Luputus L.— Ledeb. Fl. ross. III. p. 635.
In montium Bajan Aul vallibus, inter frutices, 30 Jul.
(fruct.), prope Kokbekty, 3 Sept. (fruct.), nec non ad
fl. Tentek, 10 jJul. (flor.), et Dshilantschik, 17 Jul.
(flor.) in conspectum venit.
92
Ordo 67. URTICACEAE Endl.
1077. UnricA vıorca L.—Trautv. in Bull. de la cl. phys.
math. de l'Acad. des sc. de St. Pétersb. XIII. p. 187.
var. angustifolia Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 637. —
Trautv. loc. cit. p. 190.
In montibus Bajan Aul, 30 Jul. (fruct.), in promon-
torio jugi Alatau, 24 Jun. (flor.) et in montium Bektautu
vallibus, 3 Jun. (flor. et fruct.) iuventa est.
Folia plantae Schrenkianae saepius profunde cordata,
herba autem tota inter setas pube constanter caret.
1078. UnricA caxwaBINA L.—Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 638.
In promontorio jugi Alatau, 25 Jun. (flor.), ad rivuli
in fl. Urdshar influentis ripas, 29 — 31 Jul. (fruct.) ob-
viam facta est.
. Ordo. 68. BETULACEAE Bartl.
1079. BrErULA arBA L. — Regel in Bull. de la Soc. des
natur. de Mosc. 1865. IV. p. 397.
var. typica Trautv. in Maxim. Prim. Flor. amur.
p. 249. — Betula alba var. vulgaris Spach. —
Regel Monogr. Betul. p. 17.
In montibus Karkaraly, 20 Apr. (flor.), in promon-
torio jugi Alatau, in convallibus, 24 Jun. — 20 Jul.
(steril. et fruct.), nec non in montibus Ulutau, 8 Jun.
(fruct.) reperta est.
1080. Berura Fruricosa Pall. Reise t. Ш. (1776) append.
р. 758. (№. 4332 tabs Klo! fig. 49, 3; SEN ross. ol:
р. 62. tab. XL. A. B. C.— Trautv. in Maxim. Prim.
‚fl. amur. p. 254.— Betula humilis Schrank (1789).—
Ledeb. Fl. ross. III: p. 653. — Regel Monogr. Betul.
р. 46; Bull. de la Soc. des natur. de Mose. 1865.
IV. 5 440.
93
In montium Karaus convallibus, 25 Maji (flor.), col-
lecta est.
Ill. Pallas sub nomine Betutae fruticosae procul dubio
speciem . fructibus. angusto-alatis gaudentem proposuit,
etenim non solum (Reise III. tab. Kk. fig. 3. c.) Betulae
hujus fructum angusto-alatum delineari curavit, verum
etiam in textu (1. с. p. 758) plantae hujus fructum ab
illo Betulae nanae L. non differre profecto declaravit.
Quae cum ita sint, botanicis illis, qui Betulae fruticosae
nomen in Betulam Gmelin; Bge. fructibus lato-alatis in-
structam transferunt, assentire nequaquam possum.
1081. Arnus стотмозаА W. — Regel Monogr. Betul. p.
102; Bull. de la Soc. des natur. de Mosc. 1865. IV.
p. 430. — Ledeb, Fl. ross. Ш. p. 657.
var. vulgaris Spach. — Regel l. c.
In montium Bajan, Aul vallibus (flor. et fruct. anni
praegressi) observata est.
Ordo 69. GNETACEAE Lindl.
1082. EpnEpRA vuccaris Rich. — C. A. Mey. Monogr. der
Gatt. Ephedra p. 80. No 7. — Ledeb. Fl. ross. II.
p. 663.
var. submonostachya C. A. Mey. 1. c.— Ledeb. 1. c.
Prope custodiam Agadyr, 21 Maji (flor.), et ad Attagai
Assu, locis editis (flor), inventa est.
Ordo.70. ABIETINEAE Rich.
1083. Pinus syivestris L. — Ledeb. Fl. ross. III. p. 675.
Prope Barnaul, m. April. (fruct. ex anno antecedente
resid.), et in montibus Karkaraly, 14 April. — m. Jul.
(fruct. anni praegressi), lecta est.
94
1084. Picka SCHRENKIANA Fisch. et Mey. in Schrenk
Enum. П. plant. nov. p. 12. — Pin. orientalis L. В
longifolia Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 671.
In montibus Dschillkaragai et pylis Kuhlasu 23 Jun. —
40 Jul. (fruct. anni praegressi) obviam facta est.
Ex observationibus ill. C. Maximoviez species haec a
Pino Khutrow Royle (Endl. Syn. Conif. p. 122) non
differt.
Ordo 71. CUPRESSINEAE Rich.
1085. Juniperus Sasiva L.—Ledeb. Fl. ross. III. p. 681.
In montibus Karkaraly, Arkat, Alatau et Ulutau, 19
Maji—3 Sept. (flor. et fruct.), in conspectum venit.
1086. Juniperus Pseupo-Sagina Fisch. et Mey. Ind. VIII.
sem. Hort. Petrop. p. 65.—Schrenk Enum. II. plant.
nov. p. 43.—Ledeb. Fl. ross. III. p. 682.
In montibus Tarbagatai, 25 Aug. (fruct.), collecta est.
1087. Juniperus DAvunicA Pall. — Ledeb. Fl. ross. Ш.
p. 683.
In montibus Ulutau, in luculo umbroso, udo, ad fl.
Karagandy-Kingir sito, 8 Jul. (steril.), reperta est.
1088. Juniperus communis L.— Richt. Cod. Linn. p. 986.
No 7506.
var. nana W. — Trautv. Pl. jeniss. in Middend.
heise Bd. I. Th. 2, Lief. 1. S. 171.— Jun. nana
Willd. — Ledeb. Fl. ross. Ш. p. 683.
In montibus Tarbagatai, 25 Aug. (fruct. immat. et
matur.), et Sandyktas (fruct. immat. et matur.) in-
venta est.
x
95
ADDENDA :
918. Statice pEcIPIENS Ledeb. — Trautv. in Bullet. de
Mose. 1866. IV. p. 458. Adde: In ripis fl. Dshilan-
stchik, 11 Jul. (flor.), et in itinere de montibus Ulutau
castellum Dshargain versus, 4 Jul. (flor.), nec non in
deserto salsuginoso, montib. Karadshall adjacente, 19
Jun. (flor.).
1089. STATICE MAcRORHIZA Ledeb. Fl. ross. Ш. р. 488.
- In deserto salsuginoso, montibus Karadshall adjacente,
19 Jun. (flor.) observata est.
919. SrATIcE SCHRENKIANA Fisch. et Mey. — Trautv. in
Bull. de Mose. 1866. IV. p. 458. Adde. In tractibus
clivosis, lac. Balchasch (m. Jun. — flor.), mont. Aktau
(20 Maji — flor.) et fl. Dshilantschikbasch (17 Jun. —
flor. adjacentibus, nec non iu montibus Bektautu, 2
Jun. (flor.).
921. StarıcE @мемм W. var. {ypica Trautv. in Bull. de
Mosc. 1866. IV. p. 458. Adde: Ad ripas fl. Chan-
tynssu, 22 Jul. (flor.), Dshilantschik et Saryssu, 18
Jul. — m. Aug. (ffor.), nee non in montibus Ulutau,
5 Jule, (Вог):
923. Statice oToLEPIS Schrenk. — Trautv. in Bull. de
Mosc. 1866. IV. p. 459. Adde: Ad lacum Balchasch,
6 Jun. (flor.).
924 et 925. Statice SUFFRUTICOSA L. Adde:
var. typica Trautv. — Stat. suffrulicosa Trautv. in
Bull. de Mosc. 1866. IV. p. 459.
In montibus Ulutau, in deserto clivoso, salsuginoso,
ad fl. Kara Kingir sito, 4 Jul. (flor.).
Variat caule cum inflorenscentia vix 3—4 centim alto.
96
var. leptophylla Trautv.— Statice leptophylla Trautv.
in Bull. de Mosc. 1866. IV. p. 459.
In montium Chantau vallibus, 23 Jul. (flor).
Collatis Stat. leptophyllae Schrenk. speciminibus nu-
merosis, nunc ipsum mihi traditis, foliorum formam in
specie hac nequaquam constantem esse edocius sum.
Inter specimina multa, plantae hujus formam genuinam
exhibentia. nonnulla foliis apice quidpiam dilatatis in-
structa et manifeste ad Stat. suffruticosam L. vergen-
tia offendi.
926. GONIOLIMON CALLICOMUM Boiss.— Trautv. in Bull. de
Mosc. 1866. IV. p. 459. Adde: Ad lac. Alakul, m.
Jul. (deflor), et in deserto salsuginoso, montib. Ulutau
adjacente, 4 Jun.— 14 Jul. (flor. et fruct.).
927. GonioLimon speciosum Boiss. — Trautv. in Bull. de
Mosc. 1866. IV. p. 459. Adde: In deserto arido, sal-
suginoso, fl. Bugaly adjacente, nec non prope Karka-
raly, 9 Jun. — 20 Jul. (flor. et deflor.), ad montium
fauces Saiassu dictas, 25 Aug. (fruct.), et in mont.
Alatau, m. Jul. (flor.).
998. GoNIOLIMON EXIMIUM Boiss. — Trautv. in Bull. de
Mosc. 1866. IV. p. 459. Adde: In montibus Karatau,
11 Jun. (flor.).
Classis II. MONOCOTYLEDONEAE.
72. TYPHACEAE Juss.
1090. Typma Laxmannt Lepech. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 3.
Ad fl. Lepsa (fruct.) in conspectum venit. .
532€
97
1091. Sparcanıum ramosum Huds.-— Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 3.
In paludibus lacui Alaknl adjacentibus, 15 Jul. (flor.
et deflor.), ad fl. Dshilantschik et Dshisdy Kingir, 25 Jul.
(deflor. et fruct.), nee non in itinere Dshargain versus,
m. Jun. (fruct. immat.) obviam factum est.
1092. SparcaniuM SIMPLEX Huds. — Ledeb. Fl. ross. !V.
pag. 4.
In paludibus lacui Alakul adjacentibus, 45 Jul. (flor.
et fruct.), decerptum est. |
73. LEMNACEAE Lk.
1093. Lemna minor L. — Ledeb. Fl. ross. IV. p. 16.
In montium Karatau aquis stagnantibus, 18 Jun. (steril.),
lecta est.
74. NAJADEAE Endl.
1094. Nazas maria L — Najas major All.-— Ledeb. Fl.
ross. IY. р... 20:
var. brachycarpa Trautv. fructu minore, ellipsoideo.
In lacu Alakul (früct.) inventa est.
Specimina Schrenkiana pauca quidem et manca speci-
minibus Na). marinae meis, in Rossia europaea lectis,
bene respondere mihi videntur, nisi quod in illis fructus
minores et breviores, ellipsoidei (non oblongi).
1095. ZANNICHELLIA PALUSTNIS L. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 3.
Loco quodam in herbario non indicato collecta est
(fruct.).
№ 3. 1867. 1
98
1096. PoTAMOGETON GRAMINEUS L.
var. heterophylla Fries. — Ledeb. Fl. ross. IV. p.
26.— Pot. heterophyllus Schreb.— Reichenb. Icon.
fl. germ. VII. tab. 42. fig. 74. — Pot. oblongus
Ledeb. Fl. ross: IV. p. 23 (non Viv.).
In fl. Urdshar (fruct. submat.) observata est.
Pot. oblongus Viv. fl. ital. tab. II. folis omnibus con-
formibus, natantibus a planta nostra recedit.
1097. PoramoceTon Lucexs L. —"Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 26.
In fl. Kara Kingir, 25 Jun. (fl. et fruct.), et Dshisdy
Kingir, 16 Jul. (fruct.), collectus est.
1098. Potamoceton PUsILLUS L. — Ledeb. Fl. ross. IV.
рас. 29:
var. eulgaris Koch. — Ledeb. 1. с.
In deserti Semirjezkaja step fluviis, 10 Jul. (fruct.), in
aquis fluentibus deserti fluvio Aksu septentrionem versus
adjacentis, 10 Jun. (steril.), nec non in fl. Dshisdy Kin-
gir, 14 Jul. (flor. et fruct.) reperta est.
var. tenwssima Koch. — Ledeb. |. c.
In paludibus lacui Alakul adjacentibus, 45 Jul. (fruct.)
inventa est.
1099. POTAMOGETON PECTINATUS L.— Koch et Röhl. Deutschl.
Е р. 897:
In lacu Dshalanaschkul, 7 Jul. (flor.), et in fl. Emel,
29 Jun. (steril.), Tschu, 8 Aug. (flor.), Kara Kingir,
25 Jun. (flor.) et Dshisdy Kingir, 14 Jul. (flor.), col-
lectus est.
99
75. ALISMACEAE L. C. Rich.
1100. Arısma Prantaco L.— Ledeb. Fl. ross IV. p. 40.
var. lanceolata Koch. Syn. p. 772.
In itinere castellum Dshargain versus, m. Jun. (flor.
et fruct.) et ad fl. Tersakkan (flor.) observata est.
var. graminifolia Koch I. e. p. 772.
In paludibus lacui Alakul adjacentibus (fruet.) lecta est.
1101. SAGITTARIA SAGITTAEFOLIA L.— Ledeb. Fl. ross. IV,
pag. 41.
In paludibus lacui Alakul adjacentibus, 15 Jul. (flor.)
in conspectum venit.
76. ORCHIDEAE Juss.
1102. Orcuis LariroziA L. — Kittel Taschenb. d. Fl.
Deutschl. p. 211. — Orch. latifolra et Orch. incarnata
Ledeb. Fl. ross. IV. p. 54, 56.
In itinere Ajagus versus, in uliginosis, 21 Maji (flor.),
in paludibus et pratis ad fl Ajagus et Lepsa sitis, m.
Jun. (flor.), in pylis Kuhlasu dictis, 10 Jul. (flor.), in
pylis Tschegarak Assu, 20 Jun. (flor.), in montibus
Tarbagatai, 19 Jun. (flor.), fn montium Bugaly et Ajadyr
vallibus, in frutetis, 5 — 12 Jun. (flor.), nec non prope
castellum Dshargain, m. Jun (flor), decerpta est.
Characteres, quibus autores Orch. incarnatam ab Orch.
latifolia distinguere conati sunt, admodum variabiles esse
observationibus iteratis edoctus sum.
1103. Onenis macuLATA L.— Ledeb. Fl. ross ТУ. р. 58.
In montium Karkaraly convallibus humidis, in frutice-
tis, 27 Jun. (flor et deflor.) obviam facta est.
1104. Perisrytus vinis Lindl. — Ledeb. Fl. ross. IV,
pagi 22;
In montibus Tarbagatai, 18 Jun. (flor.) repertus est.
7
100
77. IRIDEAE R. Br.
1105. Irıs renvirouiA Pall.—Ledeb. Fl. ross. IV. р. 93.
Ad fl. Irtysch, prope Semipalatinsk, m. Majo (flor.),
et in deserto salsuginoso, fl. Saryssu adjacente, in vicinia
custodiae Ajagus, 24 April. (flor.) collecta est.
1106. lus miczumis Vahl.— Ledeb. Fl. ross. IV. p. 95.
In montium Karkaraly convallibus, 12 Maji (flor.), et
ad ripas lacus Alakul minoris, 7 Jul. (fruct.) obser-
vata est.
1107. Irıs GUELDENSTAEDTIANA Lepech.—-Ledeb. Fl. ross.
MS р. 95.
Prope Ajagus, locis humidis, 23 Maji (flor.), ad ripas
canalis Dshenischke, 28 Maji (flor.), et fl. Dshisdy Kingir,
17 Jul. (fruct.), ad fontes Attagai Assu, m. Jun. (flor.),
nec non in montibus Aktau, 24 — 26 Maji (flor.) in-
venta est.
1108. Irıs soncorıca Schrenk. Enum. I. pl. nov. p. 3.—
Ledeb., Е] ross. IV. р. 99.
In desertis sabulosis prope Ajagus sitis, 20 Maji (fruet.),
nec non in desertis lacui Balchasch, 5 lun. (flor.), et
fl. Atassu adjacentibus, 16 Maji (flor.), lecta est.
1109. Iris craucescens Bunge. — Ledeb. FI. ross. IV.
pag. 102.
Inter Barnaul et Loktjewsk, 4 — 6 Maji (flor.), nec
non inter Loktjewsk et Semipalatinsk, m. Majo (flor.),
in vieinia custodiae Ulugul, in montibus aridis, 25 April.
(flor.), et in deserto fl. Ischim adjacente, m. Majo (flor.),
decerpta est.
1110. Iris BLoupown Ledeb. Fl. ross. IV. p. 102.
In montibus Sandyktas (flor.), Alatau, 20 Jun. (flor.
et fruct.), et Karatau, 12 Jun. (flor.), obviam facta est.
101
78. AMARYLLIDEAE R. Br.
1111. IxıoLırıon Partasu Fisch. et Mey. — Ledeb. Fl.
ross. IV. p. 116. |
Ad fontes Attagai Assu (flor.), in vicinia cacuminis
Sandyktas (flor.), ad ripas fl. Attassu, 4 Maji (flor. et
deflor.), et montes Arganaty inter et Ulutau, in deserto
salsuginoso, 27 Maji (flor.,) in conspectum venit.
Antherae plantae Schrenkianae interdum leviter curvatae.
1112. Ixronmiow LepEBourn Fisch. et Mey. — Ledeb. FI.
ross. IV. p. 117.
Inter Semipalatinsk et Ajagus, in clivosis, m. Majo
(flor. et fruct.), et prope custodiam Arkalykskoi (flor. et
deflor.) collectum est.
| 79. SMILACEAE R. Br.
4113. Potyconatum RosEUM Kunth. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 123.
In montium Alatau vallibus, 40 Jul. (fruct.), reper-
tum est.
80. LILIACEAE Endl.
1114. Turıpa Gesneriaxa L. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 134.
Ad fl. Ischim (flor.) inventa est.
1115. Turıpa TRıcoror Ledeb. Fl. alt. II. p. 33. — Tul.
sylvestris var. tricolor Ledeb. Fl. ross. IV. p. 136.
Prope Loktjewsk (flor.) observata est.
1116. GAGEA BULBIFERA Schult. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 142.
Ad fl. Oby (flor.) obviam facta est.
102
1117. LrovpiA sERorINA Reichenb. — Ledeb. Fl. ross IV.
pag. 144.
In montibus Alatau (flor.) lecta est.
1118. FRITILLARIA PALLIDIFLORA Schrenk Enum. I. pl. nov,
p.9; Enum. IL. p. 5. — Ledeb. Fl. ross. IV. p. 148.
In montibus Dshabyk, 12 Jul (fruct.), et in jugi Ala-
iau alpibus, in rupestribus, 20 Jun. (flor.), in conspe-
ctum venit.
1119. ORNITHOGALUM NARBONENSE L. — Ledeb. Fl. ross.
IV. p. 158. — Bunge Beitr. zur Kenntn. der Fl. Russl.
р. 336. — Claus in Góbels Reise Il. p. 310. — Orn.
arcuatum Claus in Beitr. zur Pfl. Kunde des Russ.
Reichs VIII. p. 259 (non Stev.). — Orn. brachystachys
Fisch. herb. et Catal. du Jard. des pl. à Gorenki. 1812.
pag. 9.
L]
Ad fl. Ischim (deflor, et fruct.) decerptum est.
Planta Schrenkiana ab Orn. narbonensis L. specimini-
bus meis, prope Sarepta et prope Orenburg lectis pror-
sus non differre mihi videtur. Formam omnino eandem
ill. Fischer quondam nomine Orn. brachystachyos sa-
lutavit.
1120. Атллом sativum Г. — Mert. et Koch, Deutschl.
Flora II. p. 526.
In montium Kauman vallibus, 28 Jun. (flor.), le-
ctum est.
Specimina haee ad All. sativum L. spectare mihi vi-
dentur, licet floribus omnibus incompletis, parvis, stami-
nibus brevissimis, inclusis, filamentis brevissimis, alter-
nis tricuspidatis, cuspidibus lateralibus capillaribus, cus-
pidem mediam et antheram superantibus a speeiei forma
105
iypica differant. Bulbus aggregatus, bulbilli ovato-oblongi,
spatha longissime rostrata.
1191. Aruum ScHoEnoprAsum L. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 166.
var. alpina DC. — Ledeb. Fl. alt. II. p. 17.
In vallibus herbosis montium Karkaraly, 4 Jul. (deflor.
et fruct.), et in montibus Alatau, ad fl. Baskan fontes,
29 Jun. (deflor.), inventa est.
1122. Атшлом ATROSAnGUINEUM Schrenk Enum. Il. pl. nov.
р. 9. — Ledeb. F1. ross. IV. p. 168.
In montibus Dshabyk, 10 Jul. (flor. et fruct.) obser-
vatum est.
1123. Artıum rıstuLosum L. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 169.
In montibus Dshabyk, 10 Jul. (flor.) collectum est.
1124. Амлом Pskupo-CEPA Schrenk Enum. Il. pl. nov.
р. 40. — Allium galanthum Kar. et Kir. Enum. pi.
Songor. in Bull. de la Soc. des Natur. de Mosc. 1842.
Ш. p. 508. — Ledeb. Fl. ross. IV. p. 169.
. In insula Aral Tübe, m. Jun. (flor. et deflor.), ad la-
cum Balchasch, 16 Jun. (deflor. et fruct.), et in monti-
bus Airtau, 8 Jul. (flor. et fruct.), repertum est.
Alln galanthi Kar. et Kir. specimina originaria: cum
planta nostra prorsus congruunt.
1125. ArLiUM sABULOsUM Stev. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 170.
Ad ripas lac. Balchasch, m. Majo (fruct.), et fl. ‚Sa
ryssu, 27 Jul. (fruct.), lectum est.
104
1196. Амлом CoERULEUM Pall. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 170.
var. genuina, umbella bulbillis carente.
Ad. fl. Ajagus, m. Majo (deflor. et fruct.), Kara Kin-
gir, 10 Jun. (deflor. et fruct.), Nura, 16 Jun. (deflor.
et fruct.), Manaka et Katpar Karassu 1—17 Jun. (deflor.
et fruct.), mec non in vallibus montium Arganaty, m.
Majo (deflor. et fruct.), et Bektautu, m. Jun. (deflor. et
fruct.) decerpta est.
var. bulbillifera Ledeb. |. c.
Ad rivulum Kysilagatsch (deflor.) et in montium Chan-
tau vallibus, loeis arenosis, 10 Jun., obviam facta est.
1127. Алллом Patras Murr. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 170.
Prope Ajagus (flor. et fruct.), in desertis aridis fl.
Ajagus adjacentibus, 24 Maji (deflor. et fruct.), ad ripas
fl. Tokkrau, 30 Maji (flor. et fruct), et Kara Kingir,
28 Jun. (fruct.) nec non in montibus Aktau, 26 Maji
(deflor. et fruct.), et in deserto clivoso montibus Ulu-
tau adjacente, 2 Jun. (flor. elaus.), in conspectum venit.
1128. ALLIUM DELICATULUM Siev. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag- n.
In desertis salsuginosis fl. Kara Kingir adjacentibus,
10 Jun. (fruct.), et in montium Ulutau vallibus aridis,
14 Jul. (fruct,) repertum est.
Specimina ad speciem hanc a me relata prorsus con-
gruunt eum Schrenkianis illis, quae in ill. Ledebourii her-
bario sub nomine All. delicatuli Siev. asservantur. A
specie hac autem All. rubellum M. Bieb. vix differre
existimo.
105
1199. Arriuw srENOPHYLLUM Schrenk in Bull. phys. math.
de l'Acad. des sc. de St. Péterb. III. pag. 210. —
Ledeb. Fl. ross. IV. p. 172.
Ad fl. Tokkrau, 28 Maji (flor. et deflor,), Saryssu,
Katpar Karassu, 18 Jun. (flor. et fruct.), et Manaka,
3—5 Jun. (flor. et deflor.), nec non in montium Dsha-
man Tagaly vallibus, 18 Jun. (flor. et fruct.) collectum —
est. À
Ab All. delicatulo Siev. et Al. rubello M. Bieb. im-
primis bulborum forma et structura dignoscendum.
1130. Ашлом sETIFOLIUM Schrenk Enum. I. pl nov. p.
6. — Ledeb. Fl. ross. IV. p. 172,
In montibus Labassy, 16 Aug. (flor. et fuct.), obser-
vatum est.
Species ab A//. moschato L. et All. subtilissimo Ledeb.,
quod sciam, satis superque distincta, ab illo imprimis
bulbi, ab hoc autem floris structura longe recedens.
1131. Arnmw oBLiQUUM L. — Ledeb. Fl. ross. IV. p. 173.
In montium Berrkara et Kysyltau convallibus salsugi-
nosis, m, Junio (flor.) in montibus Alatau, m. Jul.
(deflor, et fruct.), et in vicinia montium Bektautu, 1 Jun.
(flor. et deflor.), inventum est.
1132. Ашмлом PoLyPHuyrLLUM Kar. et Kir. Enum. pl, Song.
in Bull. de la Soc. des Nat. de Mosc. 1842. Ш. p.
909. — Ledeb. Fl. ross. IV. p. 174.
In montium Alatau declivibus humidis, 6 Jul. (deflor.
et fruct.) in conspectum venit.
1133. Амлом panicuLatum Г. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 175.
In montium Ulutau pratis herbosis, 13 Jul, (flor. et
fruct.), obviam factum est.
106
1134. Ашлюм Steven W. — Ledeb. Fl. ross. IV. p. 176.
var. globosa Trautv. — All. Steven? var. « Ledeb.
une:
In montibus Alatau (defl.), Tagaly, 9 Jun (deflor. et
fruct.), et Ulutau, 1 — 14 Jul. (deflor. et fruct.), decer-
pta est.
var. saxatdis Trautv. — All. Steveni var. y Ledeb.
IN,
In pylis Kuhlasu dietis, 10 Jul. (flor. et fruct.), in
montibus Alatau, m. Jul. (fruct.), et Karatau (fruct.) nee
non in collibus aridis fl. Karatal adjacentibus, 18 Jun.
(deflor. et fruct.), lecta est.
1135. Амлом strictum Schrad. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag 178.
In deserto lacui Alakul adjacente, m. Jun. (fruct.),
inventum est.
Species haee All. lineari L. probabiliter subjungenda.
1136. Амлом LmEARE L. — Ledeb. Fl. ross. IV. p. 178..
Ad lac. Alakul, m. Jun. (deflor. et fruct.), et Bal-
chasch, 10 Jun. (flor. claus.), nec non in montibus Ulu-
tau, ad rivuli Karagandy ripas, 14 Jul. (fruct.), observa-
tum est.
1137. ArLmw nutans Г. — Ledeb. Fl. ross. IV. p. 180.
In montibus Karkaraly et Bajan Aul, m. Jul. et Aug.
(flor. et fruct. immat.), collectum est.
1138. Амлом ancuLosum L. — Ledeb. Fl. ross. IV.
p. 180.
var. major Trevir. — Ledeb. l. c.
In rivulorum alveis exsiccalis et ad ripas fl. Saryssu,
m. Jun. (flor. et fruct.), reperta est.
107
var. minor Trevir. — Ledeb. 1. c.
In montibus Karkaraly et Bajan Aul, m. Aug. (deflor.
et fruct.) obviam facta est. *
1139. Амлоем ALBIUM Fisch. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 181.
In deserto fl. Tersakkan adjacente, m. Jun. (deflor.
et fruct.), lectum est.
1140. Aruıum STELLERIANUM W. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 182.
var. rubens Trautv. floribus purpurascentibus.
In montibus Karkaraly et Bajan Aul, m. Aug. (flor.
et fruct.), et ad ripas fl. Nura, 14 Jun. (flor.), in con-
spectum venit.
Speciem hane non nisi foliis angustioribus ab All.
anguloso L. vix ac ne vix recedere autumo.
1141. Амлом nvwEwonuizuM Ledeb. Fl. ross. IV. p. 184.
Ad lae. Alakul, 2 Jul. (deflor. et fruct.), et ad ripas
fl. Katpar Karassu, m. Jun. (flor. et deflor.) decerptum
est.
1142. ArLıum PLATYsPATHUM Schrenk Enum. I. pl. nov.
pag. 7.; Enum. Il. pag. 8. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 184.
In montibus Alatau, m. Jul. (flor. etfruct.), et Dschill-
karagai, 20 Jun. (flor.), repertum est.
1143. Амлом OrEoprasum Schrenk Enum. II. pl. nov.
p. 6. — Ledeb. Fl. ross. IV. p. 185.
In pylis Kuhlasu dietis, 10 Jul. (flor.), observatum est.
1144. Ашлом caspıum M. Bieb, — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 186.
108
Ad ripas fl. Tschu, in arena mobili, m. Aug. (fruct.),
collectum est.
1145. Амлом ковозтом Kar. et Kir. Enum. pl. alt. in
Bull. de la Soc. des Natur. de Mosc. 1841. IV. pag.
753. — Ledeb. Fl. ross. ПУ. р. 187.
‚var. alpestris Kar. etKir. Enum. pl. song. in Bull.
de la Soc. des Natur. de Mosc. 1842. III. pag.
513. — Ledeb. 1. c.
In promontorio jugi Alatau, ad ripas fl. Baskan, locis
humidis, 29 Jun. (deflor. et fruct.), inventa est.
Planta Schrenkiana cum speciei exemplaribus origina-
ris a cl. Karelin et Kirilow collectis prorsus congruit,
nisi quod prioris flores pallide purpurei.
1146. Ашмлом oREoPHILUM C. A. Mey. — Ledeb. Fl. ross.
ТУ. р. 188.
In pylis Kuhlasu dietis, 10 Jul. (deflor. et fruct.), le-
ctum est.
1147. EREMURUS ALTAICUS Stev. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 191.
Prope Ajagus (flor. et deflor.) obviam factus est.
1148. Asparacus oFricinatis L. — Ledeb. Fl. ross. IV.
p. 196. — Asp. officinalis L. var. vulgaris Ledeb. Fl.
alt: TIS p.. 43.
Ad fl. Irtysch, 25 Aug. (steril.), Kara Kingir, m. Jun.
(flor. et fruct.), et Dshisdy Kingir, 18 Jul. (fruct.), nec
non in montium Aktau vallibus humidis, 26 Maji (flor.),
decerptus est.
1149. Asparacus TRICHOPHYLLUS Bunge. — Ledeb. Fl.
Koss р. 1.97.
£x E
"T 2
109
var. gracilis Trautv. — Asp. trichophyllus var. x
Ledeb. Fl. ross. IV. p. 197. — Asp. officinalis
var. gracilis Ledeb. Fl. alt. II. p. 43.
Ad ripas fl. Tokkrau, 29 Maji (flor.) in conspectum
venit.
var. media Bong. et Mey. Verz. der im J. 1838.
am Sais. Nor eic. ges. Pflanz. pag. 74. — Asp.
officinalis var. decorticata Ledeb. Fl. alt. II.
pag. 43.
Ad ripas fl. Tokkrau, 29 Maji (flor.), Lepsa, 7 Jun.
(fruct.), Па, 7 Aug. (fruct. delaps.), et Ajagus, 81—94
Maji (flor.), nec non in vallibus montium Berrkara, 4
Jun. (flor.), Arkat, 19 Maji (flor. et fruct. immat.), et
Aktau, 26 Maji (fruct.), reperta est.
var. flexuosa Trautv. — Asp. trichophyllus var. y
Ledeb. Fl. ross. IV. p. 197. — Asp. officinalis
var. flexuosa Ledeb. Fl. alt. Il. p. 44.
Ad ripas fl. Tentek, 4 Sept. (fruct.), Tschu, m. Aug.
(fruct.), et Dshisdy Kingir, 16 Jul. (fruct.) collecta est.
var. trachyphylla Bong. et Mey. |. c. (excl. syn.
Е alts):
In montium Bektautu vallibus, 1 Jun. (fruct.), et in
deserto salsuginoso, fl. Atassu adjacente, in graminosis,
18 Jun. (flor.), observata est.
1150. Asparacus maritimus Pall. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 198.
Aa lacum Balchasch, 16 Jun. (deflor.), inventus est.
4451. AsPARAGUS VERTICILLATUS L. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 199.
110
Ad lacum Balchasch, 6 Jun. (fruct.), ad ripas fl. Tschu,
m. Aug. (fruct. delaps.), et Saryssu, m. Aug. (fruet.),
nec non montibus Ulutau, m. Jun. (deflor.), lectus est.
81. JUNCEAE DC.
1152. LuzuLA spicata DC. — Ledeb. Fl. ross. IV. p. 220.
In montibus Alatau (flor.) decerpta est.
1153. Juncus ARTICULATUS L. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 225.
Ad. fl. Agatschka (fruct.) obviam factus est.
1154. Juncus suLBOsus L. — June. compressus Jacq. —
Ledeb:.: El. ross: FV. p«229.
In montibus Alatau (deflor. et fruct.) in conspectum
venit.
Specimina Schrenkiana aeque atque nonnulla alia, va-
ris in locis lecta, quae possideo, formam mediam June.
bulbosum L. inter et Junc. Gerard? Lois. offerunt et spe-
cies has jungunt.
1155. Juncus Gerarpr Lois. — Ledeb. Fl. ross. IV. p. 230.
var. atrofusca Trautv. — Junc. atrofuscus Rupr. Flor. .
Samoj р. 59.
In Songoriae loco quodam, in herbario non indicato,
a cl. Schrenk inventa est (flor. claus.).
var. sorantha Trautv. — Junc. soranthus Schrenk
in Bull. de la cl. phys. math. de l’Aead. des
sc. de St. Pétersb. II. p. 193. — Supplem. ad
Ind. IX semin. Hort. bot. Petrop. p. 12.
Ad fl. Tersakkan, m. Jun. (fruct.) observata est.
Var. sorantha nequaquam solummodo deserto songo-
rico peculiaris est, ejus enim specimina in monte
111
Tschaptschatschi et ad fl. Manytsch ab amic. Becker
lecta ipse possideo. Caeterum Junei Gerardi Lois. formae
omnes fortassis rectius Junco bulboso L. subjungendae.
1156. Juncus вогомоз L.— Ledeb. Fl. ross. IV. p. 231.
Ad ripas fl. Ajagus, 3 Sept. (fruct ), Tersakkan et
Kara Kingir, m. Jun. et Jul. (flor. et fruct.), nec non in
deserto lacui Nor Saisan adjacente, ad rivulorum ripas,
m. Aug. (fruct.), et in montium Kaitau vallibus, 26 Jun.
(fruct.), collectus est.
1157. Juncus trictumis L.—Ledeb. Fl. ross. IV. p. 233.
In montibus Alatau (fruct. submat.) repertus est.
82. CYPERACEAE DC.
1158 Cyperus FLAVESCENS L. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 239.
var. rubromarginata Schrenk Enum. pl. nov. I.
pag. 3.
Ad ripas uliginosas lac. Alakul, 13 — 18 Jul. (flor.
et fruct.), in conspectum venit.
1179. Cyperus ruscus L.— Ledeb. Fl ross. IV. p. 241.
Ad ripas fl. Irtysch (fruct.), Aksu, 10 Jun. (flor. et
deflor.), et Karatal, 10 Jun. (flor. et fruct.), nec non
ad rivulos deserti inter montes Tarbagataı et Jacum Nor-
saisan siti, 27 Aug. (fruct.), obviam factus est.
4160. Scirpus svzvaricus L. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 250.
Ad lacum Alakul (fruct.) decerptus est
1161. Еморновом Cuamissonis С. A. Mey.— Ledeb. Fl.
ross Vip. 253.
In montibus Alatau (fruct.) inventum est.
112
1162. Bıysmus compressus Panzer. — Ledeb. Fl. ross.
IV. p. 260.
In montibus Alatau (fruct.) repertus est.
1163. Brysmus nurus Lk.—Ledeb. Fl. ross. IV. p. 261.
Ad ripas fl. Nura (fruet.) collectus est.
1164. Етуха scHornomes C. A. Меу. — Ledeb. Fl. ross.
IV. p. 262.
In montibus Alatau (fruct.) observata est.
1165. Carex curaica Kunth Enum. pl. IL p. 375. —
Car. ovata C. A. Mey. in Ledeb. Fl. alt IV. p. 207.—
Car. commutata Turez. in Bull. de la Soc. des Natur.
de Mosc. 1854. I. p. 205.
In alpibus jugi Alatau 25 Jun. — 19 Jul. (flor. et
fruct.) fecta est.
Species haec perigynio nervoso a Car. ?ncurva Lightf.
haud parum recedit, a Car. stenophylla Wahlenb. autem
foliis latioribus, planis aegre distinguitur.
4166. Carex puysopes M. Bieb. — Ledeb. Fl. ross. IV.
p. 274.
In desertis clivosis et sabulosis, fl. Tschu et Saryssu
adjacentibus, 28 Jul. — Aug. (fruct. immat. et submat.),
decerpta est.
1167. Carex muricata L.—Ledeb. Fl. ross. IV. p. 275.
var. divulsa Wahlenb.—Ledeb. 1. e. IV. p. 276.—
Car. divulsa Good. — Ledeb. alt. IV. p. 213.
In montibus Tarbagatai (fruct.) obviam facta est.
1168. Carex Brızomes L.—Ledeb. Fl. ross. IV. p. 284.
var. campesiris Wimm. — Ledeb. l. c.
In deserüs fl. Irtysch adjacentibus (flor.) in conspee-
tum venit;
| 113
1169. Carex Вохвломи Wahlenb.— Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 225.
In montibus Alatau (fruct. immat.), Aktau (fruct. immat.)
et Bugaly (fruct. immat.) collecta est.
1170. Carex atrata L. — Ledeb. Fl. ross. IV. p. 287.
In montibus Alatau (fruct.) reperta est.
1171. CAREX MELANANTHA C. A. Mey. — Ledeb. Fl. alt.
IV. p. 216. — Carex nigra var. В Ledeb. Fl. ross.
IV. pag. 288.
In montibus Alatau (deflor.) inventa est.
1172. Carex rEDIFORMIS C. A. Mey. — Ledeb. Fl. ross.
IY: р. 1299.
In montibus Tarbagatai (fruct.) observata est.
1173. Carex TmisTIS M. Bieb. — Ledeb. El. alt. IV. p.
223 Е: ross. IV. р. 294.
In montibus Alatau (flor.) decerpta est.
1174. Carex usTULATA Wahlenb. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 295.
In montibus Alatau (flor.) in conspectum venit.
1175. Carex supına Wahlenb. — Ledeb. Fl. ross. IV. p. 305.
In desertis fl. Irtysch et lacui Norsaisan adjacentibus
(flor. et fruct.) obviam facta est.
1176. Carex nırıva Host.—Ledeb. Fl. ross. IV. p. 306;
fl. alt. IV. p. 226.
var. conglobata Trautv. — Car. nitida var. В Le-
девы Т. e.
In montibus Tarbagatai nec non in montibus il. Attagai
Assu adjacentibus (fruct.) inventa est.
Specimina Schrenkiana cum Car. nitidae Fl. alt. exem-
plaribus originariis prorsus congruunt. Spicae laterales
fere constanter androgynae, apice masculae.
№ 3. 1867. j 8
114
1177. Carex PuLLA Good.— Ledeb. Fl. ross. IV. р. 308.
In montibus Alatau (fruct.) observata est.
1178. Carex vuraaris Fries. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 311.
In montium Tarbagatai vallibus nec non ad ripas fl.
Manaka (flor. et fruct.) collecta est.
1179. Carex acuta L. — Ledeb. Fl. ross. IV. p. 313.
Ad ripas fl. Manaka (fruct. submat.) reperta est.
1180. Carex nutans Host.—Ledeb. Fl. ross. IV. p. 315.
In montibus Tarbagatai (fruct.) in conspectum venit.
1181. Carex soncorica Schrenk in Bull. scient. de l’ Acad.
des sc. de St. Pétersb. X. p. 355; Enum. II. pl. nov.
p. 3. — Ledeb. Fl. ross. IV. p. 316.
In montibus Alatau, 16 Jun. (fruct.), ad ripas fl.
Katpar Karassu, 17 Jun. (fruct.), Kara Kingir, 24 Jun.
(fruct.), et Nura, 14 — 15 Jun. (fruct.), obviam facta est.
. Specimina nomine Caricis songoricae a cl. Schrenk
salutata ne minime quidem differunt a planta. quam cl.
Karelin et Kirilow eodem tempore sub eodem nomine
proposuerunt.
83. GRAMINEAE Juss.
1182. Emymus caPUT MEDUSAE L. — Richt. Cod. Linn. p.
95. № 702. — Elym. crinitus Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 329.
var. iypica Trautv. — Elym. caput medusae Schreb.
Gram. ll. tab. 24. fig. 2. — Reichenb. Ic. fl.
germ. XI. tab. 9. fig. 1357.
In vieinia montium Chantau, 29 Jun. (fruct.), de-
eerpta est.
115
var. crinta Trautv.—Elym. crinitus Schreb. Gram.
Il. tab. 24. fig. 1. — Sibth. et Sm. fl. graec.
I. tab. 96.
In ripis aridis fl. Koksu, 14 Jun. (fruct.), lecta est.
1183. Ervwus sunceus Fisch.
var. typica Trautv» floribus glumam longe superan-
tibus. —Elym. junceus Fisch. in Мет. de la Soc.
des Natur. de Mose. Edit. Il. tom. I. p. 25. tab.
IV. — Ledeb. Fl. ross. IV. p. 333.
In montibus Alatau (flor. claus.) inventa est.
var. salsuginosa Trautv. floribus glumam aequanti-
bus. — Elym. dasystachys Trin. var. salsuginosa
Griseb. in Ledeb. Fl. ross. IV. p. 333.— Etym.
dasystachys var. b. Kar. et Kir. Enum. pl. alt.
in Bull. de la Soc. des Natur. de Mosc. 1841.
IV. pag. 768. — Elym. salsuginosus Turcz.
pl. exsiec. h
In montibus Alatau (deflor.) observata est.
Elymus salsuginosus Turcz., cujus specimina originaria
conferre mihi licuit, ob glumas angustissimas, setaceas
nequaquam ad Elym. dasystachyn Trin. referri potest,
sed potius ad Elym. junceum Fisch. spectat, a quo non
differt, nisi glumis paullo longioribus, flores longitudine
fere aequantibus., |
1184. Triticum cristatum Schreb.—Ledeb, Fl. ross. IV
pag. 337.
var. imbricata Trautv. — Tritic. imbricatum M. Bieb.
Ela нат. cauc, I. р. 88.
In montibus Alatau (fruct.) collecta est.
1185. Triticum sisiricum W. — Ledeb. Fl. ross. IV.
p. 338.
$*
116
var. desertorum Trautv. — Trit. desertorum Ledeb.
Ri 1055. ТУ pease:
Ad lacum Alakul, locis glareosis, salsis, 30 Jun.
(fruct.), reperta est.
var. dasyphylla Trautv.— Trit. dasyphyllum Schrenk
Enum. П. pl. nov. p. 2.— Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 339.
Cum varietate praecedente inventa est.
Speciminibus altaicis herbarii Ledebouriani, quae cl.
Trinius in Ledebourii Flora altaica sub nominibus Тий.
desertorum Fisch. et Trit. sibirici W. proposuit, fidem
habens species has conjunxi iisque praeterea Trit. dasy-
phyllum Schrenk addidi.
1186. Triricum riBrosum Schrenk. in Bull. de la cl. phys.
math. de l' Acad. des sc. de St. Pétersb. Ill. p. 209.—
Ledeb, E]. ross. Ш. p: 338.
in montibus Karkaraly, m. Jul. (flor. claus.), lec-
tum est.
"Species a Tri. sibirici varietatibus omnibus diversis-
sima, ob spicam laxam et glumas dorso rotundatas (non
carinatas) ad generis sectionem Agropyrum referenda.
1187. Triticum STRIGOSUM Lessg. — Ledeb. Fl. ross. IV.
0: 1359.
In montibus Tarbagatai (fruct.) decerptum est.
1188. Festuca ovina L. — Ledeb. Fl.ross. IV. p. 350.
In montibus Ulutau (flor. clasis.) in conspectum venit.
1189. Bromus ınenmis Leyss. — Ledeb. Fl. ross. IV.
Del 397.
In montibus Tarbagatai, (flor. claus. et deflor.), obviam
factus est. |
117
1190. Bromus oxyopon Schrenk Enum. II. plant. nov. p.
1.— Brom. macrostachys В oxyodon Ledeb. Fl. ross.
IV. p. 363.
In montibus Tarbagatai, 28 Jun. (flor.), et Kent, 26
Jun. (fruct.), decerptus est.
1191. NEPHELOCHLOA soncorica Griseb. in Ledeb. Fl. ross.
IV. p. 367.—Glyceria songorica Schrenk Enum. I. pl.
NOV MD Re
Prope Ajagus (flor.), ad ripas fl. Dshilantschik, 27
Maji (fruct.), nec non in montibus Alatau, 8 Jun. (fruct.),
et Tschukuman, 18 Maji (flor.), lecta est.
1192. ArLuropus titoratis' Parlat. — Ledeb. Fl. ross.
IV 293,369.
Ad rivul. Chatynsu (flor.) repertus est.
1193. Poa aLpma L.— Ledeb. Fl. ross. IV. p. 370.
In montibus Tarbagatai (deflor.) et Alatau (flor.) col-
lecta est. '
1194. Poa suLBosA L. — Ledeb. Fl. ross. IV. p. 370.
var. vivipara,
Prope Ajagus observata est. |
1195. Poa АТТЕМОАТА Trin. — Ledeb. Fl. ross. IV.
Des:
var. desertorum Trin. — Ledeb. |. с. — Poa altaica
B angustifolia Griseb. in Lededeb. Fl. ross. IV.
pag. 374.
In montibus Alatau (fruct.) inventa est.
Poae altaicae 5 angustifoliae Griseb. et Poae attenuatae
3 desertorum Griseb. specimina Schrenkiana in Ledebourii
herbario asservata nullo modo inter se differunt.
118
1196. Eracrostis pıLosa P. de B. — Ledeb. Fl. ross.
IV. p. 808.
In desertis lacui Norsaisan adjacentibus, m. Aug. lecta est.
1197. CorPoniuw ALTAıcum Trin. — Ledeb. Fl. ross. IV.
p. 385.
In montibus Tarbagatai (flor.) decerptum est.
1198. MEricA cıLıata L. — Ledeb. Fl. ross. IV. p. 397.
In montibus Karatau (fruct.) obviam facta est.
1199. MzLicA aurisima L.— Ledeb. Fl. ross. IV. р. 399.
In montibus Alatau (flor.) in conspectum venit.
1900. Scuismus minutus В. et Sch. — Ledeb. Fl. ross.
IV. p. 403.
Ad lacum Balchasch, in arenosis, 5 Jun. (fruct.), et
ad puteum Kysyl Jope, 23 Jun. (fruct ), collectus est.
In medio relinquo utrum Schism. minutus R. et Sch.
speciem a Schism. marginato P. de B. diversam sistat
nec ne. Schism? autem specimina rossica, variis in locis
lecta, quae possideo, ad speciem unam eandemque spec-
tare mihi est persuasissimum.
1201. HiERocHLoE Boreatis В. et Sch. — Ledeb. Fl. ross.
IV. p. 407.
Prope Loktjewsk (flor.) reperta est.
1202. Avena pugescens L. — Ledeb. Fl. ross IV.
pag. 413.
var. glabra C. Koch. — Ledeb. I. c.
In montibus Alatau (flor.) observatus est.
1203. Potypocon maritimus W. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 443.
Ad fl. Saryssu (flor.) observatus est.
119
1204. LasracRosTIS SPLENDENS Kunth. — Ledeb. Fl. ross.
IV. p. 446. | |
In montibus Tarbagatai (flor. claus.) decerpta est.
1905. Stipa onmrENTALIS Trin. — Ledeb. Fl. ross, IV.
pag. 449.
In montibus Aiatau (flor. claus.) lecta est.
1206. Sripa caPILLATA L.— Ledeb. Fl. ross. IV. p. 448.
In montibus Tarbagatai (fruct.) in conspectum venit.
1207. Arıstına PuxcENS Desf. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 451.
Ad fl. Saryssu (flor.) obviam facta est.
1042. Pureum ALPINUM Ё.— Ledeb. Fl. ross. IV. p. 458.
In montibus Tarbagatai (flor.) et Alatau (fruct.) in-
ventum est.
1209. Aropecurus pratensis L. — Ledeb. Fl. ross. IV.
p. 452. — Alop. alpinus Sm. В songoricus Schrenk
Enum. I. plant. nov. p. 1.
In alpibus jugi Tarbagatai, 25 Aug. (flor.), et in mon-
tium Alatau vallibus, ad ripas fl. Baskan, 29 Jun. (flor.
claus.), observatus est. |
Alop. alpini B songorici Schrenk specimina originaria,
in herbario horti botan. Petropol. asservata, ab Alop.
pratens: L. distinguere non valeo.
1910. ALOPECURUS RUTHENICUS Weinm. —Ledeb. Fl. ross.
№. р. 463.
var. exserens Griseb. — Ledeb. |. с. p. 474.
In montibus Tarbagatai (deflor.) collecta est.
120
1911. Anpropocon IscHaEmum L. — Ledeb. Fl. ross.
ТУ: р. 471.
var. songorica Rupr. in Sehrenk Enum. 1. pl. nov.
p. 5. — Ledeb. |. c.
In deserto montibus Tarbagatai austrum et occidentem
versus adjacente, 10 Aug. (flor.), reperta est.
Culmi nodos pilis brevibus, adpressis, densis obsitos
quoque in herbarii mei speciminibus caucasicis nonnul-
lis observo.
1212. Preuropzrris Lanesporrru Trin. — Regel in Bull.
de l'Aead.. des sc. de St. Petersb. X. р. 371.
var. centrasialica Regel ]. с. p. 374.
Ad lac. Alakul (flor.) in conspectum venit.
Classis Ш. ACOTYLEDONEAE VASCULARES.
84. BALANOPHOREAE L. C. Rich.
1913. Сумомовшм coccıneum L. — Willd. Sp. pl. IV. p.
177. — Rich. Mém. sur les Balanoph. in Mém. du
Mus. d'hist. natur. VIII. p. 420. tab. 24.
In deserto salsuginoso, lacui Balchasch adjacente
(fruct.) obviam factum est.
Planta Schrenkiana in iconem. Richardi s. l. prorsus
quadrat.
85. EQUISETACEAE Dec.
1214. EquisETUM ARVENSE L. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 486.
Ad ripas fl. Ajagus, locis humidis, 1 Sept, et in
vicinia lac. Noorsaisan, ad rivulorum ripas, 3 Sept.,
repertuin est.
121
1215 Equiserum syıvarıcum L. —- Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 487.
Ad fl. Karagandy Kingir, in nemoribus umbrosis, 22
Jun., collectum est.
1216. Equiserum PALUsTRE L. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 488.
In Songoriae loco quodam non indieato 28 Aug. obser-
vatum est. i
1217. Equiserum ramosum Schleich. — Ledeb. Fl. ross.
ТУ. р. 489.
In deserto salsuginoso, lacui Alakul adjacente, пес
non ad fl. Lepsa, 7 Jun., et Bilenty, 24 Jul., et in mon-
tium Chantau vallibus, 26 Jul., inventum est.
Ledeb. Fl. ross. IV.
1218. Eouiserum HYEMALE L.
pag. 490.
Ad ripam sinistram fl. Oby, in pratis udis, 20 Apr.,
prope Karkaraly, ad ripas fl. Dsharly, 20 Apr., nec non
in montium Ulutau vallibus, in pratis udis, m. Jun.,
lectum est.
86. MARSILEACEAE R. Br.
1219. Marsitea strıcosa W. — Ledeb. Fl. toss. IV.
‘pag. 494.
Ad ripas fl. Tersakkan, m. Jun., decerpta est.
87. FILICES R. Br.
1220. Porypopıum vuLGARE L. -— Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 508.
In montibus Arkat, Karkaraly, 27 Jun., et Sandyktas,
m. Majo, nee non inter Koktschetau et Attbasar obviam
factum est.
122
1991. Potypopium ОвуортЕв!$ L. — Ledeb. Fl. ross. ПУ.
pag. 609.
var genwna Ledeb. 1. c. -
In montibus Karkaraly et Bajan Aul, m. Jun. et Jul.
collecta est.
var. Robertiana Ledeb. l. c.
In montibus Arkat, m. Majo, nec non Karkaraly et
Bajan Аш, m. Jun. et Jul., reperta est.
1999. Woopsia ILVENSIS В. Br. — Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 910.
In montibus Karkaraly et Bajan Aul, m. Jun. et Jul.,
lecta est.
4223. PorvsricHuM Tuetypreris Roth. — Ledeb. Fl. ross.
IV. р. 513.
Ad ripas inundatas fl. Tschu, in salicetis umbrosis, 7
Sept., et in montibus Ulutau, ad rivulorum ripas, 16
Jul. — 15 Aug., inventum est.
1994. PorysTicHUM Fitix mas Roth. — Ledeb. FI. ross.
IV. p. 814.
In jugi Alatau promontorio, ad ripas umbrosas fl.
Lepsa, in rupestribus, 2 Jul., decerptum est.
1995. CysroPrERIS FRAGILIS Bernh.— Ledeb. Fl. ross. IV.
pag. 916.
In montibus Arkat, m. Majo, Karkaraly, m. Jun. et
Jul., Alatau, m. Jul., et Ulutau, 6 Jun., in rupestribus,
in conspectum venit.
1996. AsPrLENIUM Fizix remina Bernh. — Ledeb. Fl. ross.
IV ups 518.
123
In montibus Karkaraly, in fruticetis, m. Jun. et Jul.,
nee non in montibus Ulutau, in rivulorum ripis umbro-
sis, 12 Jun., obviam factum est.
1227. AsPLENIUM Ruta MURARIA L. — Ledeb. Fl. ross.
IV. р. 920.
In montibus Karkaraly, in rupium graniticorum fissu-
ris, m. Jun. et Jul, repertum est.
1228. ASPLENIUM SEPTENTRIONALE L. — Ledeb. Fl. ross.
IV. р. 521.
In montibus Arkat, m. Majo, Karkaraly, m. Majo et
Jun., Alatau et Ulutau, 27 Sept., collectum est.
1229. Preris AQUILINA L.—Ledeb. Fl. ross. IV. p. 524.
In montium Karkaraly rupestribus, 4 Jul., inventa est.
ENUMBRATIO PLANTARUM
IN REGIONIUS CIS- ET TRANSILIENSIBUS A CL.
SEMENOVIO ANNO 1857 COLLECTARUM.
Auctoribus
Е. Recez et F. ab HERDER
(Continuatio. V. Bullet. 1867. N? 1. pag. 1.)
(Cum 1 tabula.)
ASTEROIDEAE.
AucronE Е. ab HERDER.
594. Inula rhizocephala Schrenk.
Cf. Ledeb. fl. ross. Il. pag. 507. Schrenk. enum. pl.
№ I. pag. ot.
Blüthenexemplare vom Karkara-Flusse im Thian-Shan
Gebirge.
SENECIONIDEAE.
Аостове F. ab HERDER.
595. Xanthium Strumarium L.
Cf. Ledeb. fl. ross. II. pag. 514. Kar. etKir. enum.
pl. alt. № 438. Bunge reliq. Lehmann р. 156. № 638.
125
Trautv. pl 'Schrenk. № 569. Boiss. et Buhse 1. с.
pag. 116. Herd. pl. Radd. Monopet. № 70.
Ein Exemplar mit Früchten von Vjernoje.
526. Bidens tripartita. Г.
Cf. Ledeb. fl. ross. II. pag. 516. Kar. et Kir. enum.
Alt. № 440. Bunge relig. Lehmann. pag. 156. № 639.
Trautv. pl. Sehrenk. No 570. Herd. pl. Radd. Monopet.
Ne Boiss. et Buhse l. c. pag. 116.
Exemplare mit Blüthen und Früchten von Almaty-Pi-
ket im Ili Thale (Semenov) und von Salair (Ludwig).
527. Richteria pyrethroides Kar. et Kir.
Gn Bedeb. IS ross. Mer pags 519. Kar. "et Kir? (m
Bullet. I. 1842 p. 127. etin enum. pl. Songor. № 432.
Trautv. pl. Schrenk. № 572.
Blüthenexemplare von Sary-djas im Thian-Schan, vom
Kokdjar in einer Höhe, von 8500’ und von der Ko-
palkette.
928. Achillea impatiens L.
Cf. Ledeb. fi. ross. IL. pag. 527. Kar. et Kir. enum.
pl. Alt. № 442. Herd. pl. Radd. Monopet. № 79.
blüthenexemplare von Salair (Ludwig).
529. Achillea Ptarmica L.
var. pycnocephala Trautv.
Cf. Ledeb. fl. ross. П. pag. 529. Trautv. pl. Schrenk.
№ 574. Herd. pl. Radd. Monopet. № 78.
Blüthenexemplare von Kokbekty.
530. Achillea Millefolium L.
Cf. Ledeb. fl. ross: Ш. pag. 532. Kar. et Kir." enum.
pl. Alt. № 444. Kar. et Kir. enum. pl. Songor. N 435.
126
Bunge reliq. Lehmann. pag. 158. № 644. Trautv. pl.
Schrenk. № 575. Stschégléew enum. № 153. Herd. pl.
Radd. Monopet. № 76. Boiss. et Buhse l. c. pag. 117.
a genuina.
Blüthenexemplare von Kokbekty im Saissan-Gebiete und
vom Karkara, in einer Hóhe von 5500'.
В setacea Ledeb. flor. roseis.
Blüthenexemplare aus der Umgebung der Stadt Tschem-
kent (Sewerzov).
531. Achillea decumbens Lam.
Cf. Ledeb. fl. ross. Il. pag 527. Kar. et Kir. enum.
pl. Songor. N 437.
Blüthenexemplare von Vjernoje (Semenov) und aus der
Gegend zwischen Boroldai und Arys im westlichen Thian-
Shan (Sewerzov).
932. Achillea trichophylla Schrenk.
Cf. Ledeb. fl. ross. II. pag. 538. Schrenk. enum. pl.
N I. pag. 48. Kar. et Kir. enum. pl. Songor. Ne 438.
Trautv. pl. Schrenk. N 578.
Blüthenexemplare aus der lli-Niederung.
533. Tanacetum inodorum (L.) Kan. (*) (= Tripleu-
rospermum inodorum Sz. Bip.).
Cf. Ledeb. fl. ross. Il. pag. 445. Kar. et Kir. pl.
Songor. № 439. Bnge reliq. Lehmann. p. 159 № 651.
() Wir sind mit Schultz Bip. und besonders mit Kanitz der Ansicht,
dass die Gattungen Matricaria, Leucanthemum und Pyrethrum mit
der so erweiterten Gattung Tanacetum zu vereinigen sind. Ueber
die Gründe hiefür cf. Schultz Bip. Ueber die Tanaceteen und St.
v. Mueggenburg, A. Kanitz und Jos. Knapp. Die bisher bekannten
Pflanzen Slavoniens pag. 100— 105.
127
Sischégléew enum. № 157. Boiss. et Buhse l.c. p. 118.
Trautv. pl. Schrenk. № 579. Herd. pl. Radd. Monopet.
N 83.
var. maritima Trautv.
Blüthenexemplare vom Karakasch, einem Zuflusse des
Bala Koldjir im Saissan Gebiete (Semenov) und aus dem
Salair’schen Kreise (Ludwig).
var. ambigua Rchbch.
Blüthenexemplare von der Kopal-Kette. r
534. Tanacetum Gmelint Sz. Bip. (= Leucanthemum
sibirieum DC.).
Cf. Ledeb. fl. ross. Il. pag. 541. Herd. pl. Radd.
Monopet. № 85.
Blüthenexemplare von Gurjewsk (Ludwig).
535. Tanacetum Leucanthemum (L.) Sz. Bip. (= Leu-
canthemum vulgare Lam.).
Cf. Ledeb. fl. ross. p. 542. Bunge reliq. Lehmann.
pag. 158. № 649. Herd. pl Radd. Monopet. № 84.
Blüthenexemplare von Salair (Ludwig).
536. Tanacetum Ledebourü Sz. Bip. (= Pyrethrum
discoideum Ledeb.).
Cf. Ledeb. fl. ross. II. pag. 556. Bong. et Mey. Verz.
p. 39. № 142. Kar. et Kir. enum. pl. Songor. № 444.
Blüthenexemplare von dem Arkalyk - Gebirge in der
Kirgisensteppe und vom Sary-djas im Thian - Shan, in
einer Hóhe von 8500'.
937. Tanacetum vulgare L.
Cf. Ledeb. fl. ross. IL pag. 601. Bunge reliq. Leh-
mann. pag. 171. № 685. Trautv. pl. Schrenk. № 622.
Herd. pl. Radd. Monopet. № 88.
128
Ein Blüthenexemplar von Kokbekty im Saissan-Gebiete.
538. Tanacetum fruticulosum Ledeb.
Cf. Ledeb. fl. ross. Il pag. 603. Kar et Kir. enum.
pl. Songor. № 456. Trautv. pl. Schrenk. № 623.
Blüthenexemplare von Arkalyk in der Kirgisensteppe,
von Arassan bei Kopal und von Tschusagatsch im Alatau
cisiliense und vom Tschilik im Alatau transiliense.
539. Tanacetum tomentosum DC.
GES DG. prodr. VE pe 130.
Blüthenexemplare von der Alaman- Kette im Alatau
cisiliense, aus einer Höhe von 8000’.
Es lagen uns von dieser Art Originalexemplare von
Royle aus Nordwest-Indien vor, welche die Ansicht Can-
dolle’s vollkommen bestätigen, dass T. tomentosum ha-
bituel den Artemisien aus der Gruppe Abrotana polycar-
paea capitatis fasciculato - congestis, besonders aber der
A. globularia Cham. sehr àhnlich sieht.
540. Tanacetum tauricum Sz. Bip. (== Pyrethrum
millefoliatum Willd.)
Cf. Ledeb. fl. ross. II. p. 554—556. Bong. et Mey.
Ver. p. 29. № 141. Kar. et Kir. enum. pl. Alt. № 448
et 449. Kar. et Kir. enum. pl. Songor. N 442. Bunge
reliq. Lehmann. pag. 160. № 654 et 655. Trautv. pl.
Schrenk. No 582. |
var. tanacetoides Trautv. (= P. tanacetoides DC.)
Blüthenexemplare vom Fl. Kolgutty (Semenow) und
aus dem Buchtorminskischen Kreise (Ludwig).
var. microcepalala Ledeb. (=P. achilleaefolium M. a.
B.) Ein Blüthenexemplar aus der Ili - Niederung.
129
941. Tanacetum pulchrum Sz. Bip. (= Pyrethrum
pulehrum Ledeb.)
Cf. Ledeb. fl. ross. П. pag. 548. Kar. et Kir. enum.
pl. Songor. № 440. Trautv. pl. Schrenk. № 580.
Blüthenexemplare vom Tabulgaty, vom Turguen-assy
und vom Kurmety im Alatau transiliense, in einer Hóhe
von 8000 — 10000^ und vom Sarydjas in Thian-Schan.
942. Tanacetum alatavicum Herd. n. sp. (Sectio VII.
Leucoglossa Sz. Bip.)
Glabrum, caule erecto, terete, striato, superne ramoso,
40—50 c. m. alto, foliis caulinis sessilibus, pinnatisec-
tis, laciniis 2—3 partitis, lacinulis oblongo-linearibus,
acuminatis, involucri squamis margine et apice late fusco-
nigricantibus, lanceolatis, scariosis, ligulis elongatis, apice
emarginatis, 2 c. m. longis et 4 m. m. latis, disco plus
duplo longioribus, achaeniis quadrangularibus, ‘/, c. m.
longis et 4 m. m. latis, pappo membranaceo, apice
quinquedentato.
Proximum Pyrethro ambiguo Ledeb., sed omnibus par- .
tibus majus, folia ambitu longiora et latiora, lacinulae
latiores, florum ligulae longiores et achaenia crassiora.
Zwei Bluthenexempiare ohne Wurzel und Wurzelblätter
vom Seyrek-Tas im Alatau transiliense.
943. Tanacetum transiliense Herd. n. sp. (Sectio VII.
Leucoglossa Sz. Bip.)
Suffruticosum, caespitosum, 8—3 caule, caulibus tenui-
bus, adscendentibus, subteretibus, canalieulatis, striatis,
rubescenti-viridibus, 20 — 30 c. m. altis, rectis, inferne
foliosis, superne monocephalis, foliis villoso-pilosis, flaves-
centi-viridibus, ambitu 3 — 5 c. m. longis et 4 c. m.
latis, oblongo-linearibus, regulariter pectinatim 2— 3 pin-
№5. 9307. 9
150
natisectis, segmentibus linearibus mucronatis, foliis inferio-
ribus petiolatis, caulinis sessilibus, summis lineari-subulatis,
subintegris; involucri squamis ad margines late fusco-
nigricantibus, scariosis, inferioribus et exterioribus lineari-
lanceolatis, ‘/, c. m. longis et 2 m m. latis, superiori-
bus et interioribus oblongo-linearibus, '/, e. m. longis
et i m. m. latis, apice tantum scariosis; ligulis albis 9
m. m. longis et 2 — 3 m. m. latis, apice subtridentatis
s. emarginatis, disco triplo longioribus; achaeniis bre-
viter coronatis.
Species inter congeneres sectionis Leucoglossarum alpi-
narum proxima sane Pyrethro Pseudanthemidi Boiss. et
Huet., quod differt foliorum segmentis brevioribus, nec
non foliorum et involucri squamarum indumento crispo,
hirtulo et florum ligulis oblongis, 6 m. m. longis, disco
duplo tantum longioribus.
Blüthenexemplare aus dem Tüb-Thale und vom Kur-
mety Passe im Alatau transiliense, aus einer Hóhe von
6000 — 7000°.
944. Tanacetum Semenovii Herd. п. sp. (Sectio УП.
Leucoglossa Sz. Bip.)
Suffruticosum: trunco multocipite, crasso et lignoso,
caulibus numerosis, (1—7), adscendentibus, rectis, tenui-
bus, striatis, 10—16 c. m. altis, a basi subglabris, apicem
versus tomentosis, monocephalis, folis tomento denso
albido canescentibus, bipinnatisectis, segmentis pinnati-
partitis, laciniis oblongis, foliis inferioribus petiolatis, sub-
amplexicaulibus, circumscriptione 2 — 3 c. m. longis et
4 m. m. — '^, c. m. latis, caulinis minoribus et sessili-
bus, summis minimis, lineari-subulatis, subintegris; in-
volueri squamis 4 m. m. — '/, c. m. longis et 1 — 2
131
m. m. latis, ovalibus oblongisve. apice et margine sca-
riosis, griseo-brunneis, villosiusculis, achaeniis '/, m. m.
latis et ‘/, c. m. longis, basi subattenuatis, incurvius-
culis, dilute-fuseis, sublaevibus, ligulis cum tubo 1 c. m.
longis, ovatis apice emarginatis.
Proximum Pyrethro № 3214 ex Afghanistan in herb.
pristinae Societatis Indicae mercatoriae, quoad habitum et
foliorum indumentum, hoc differt autem involucri squamis
triangularibus, acutis, nigro-marginatis.
Blüthenexemplare vom Seyrek-tas im Alatau transi-
liense.
545. Artemisia Dracunculus L.
Cf. Ledeb. fl. ross. II. p. 563. Bnge. reliq. Lehmann.
p. 164. № 663. Trautv. pl. Schrenk. № 586. Herd. pl.
Radd. Monopet. № 96.
Ein sehr niedriges Blüthenexemplar vom Kurmety im
Alatau transiliense, aus einer Höhe von 7000‘.
546. Artemisia glauca Pall.
a. incana Bess.
СЁ. Eedeb.. fl, ross I. р... 563.2. Bess. Drae. р. 57.
Bnge. relig. Lehmann. р. 164. № 664. Herd. pl. Radd.
Monopet. № 97.
Blüthenexemplare von Salair (Ludwig).
547. Artemisia commutata Bess.
var. Gebleriana Bess.
Cf. Ledeb. fl. ross. П p. 567. Bess. Drac. р. 70. Herd.
pl. Radd. Monopet. Ne 100.
Blüthenexemplare von lvanovsky-bjelok im Altai (Se-
menow) und von Salair (Ludwig)
gn.
132
548. Artemisia scoparia Waldst. et Kit.
Cf. Ledeb. fl. ross. II. p. 569. Boiss. et Buhse Verz.
p. 119. Trautv. pl. Schrenk. N 591. Herd. pl. Radd.
Monopet. № 102. :
Ein Blüthenexemplar von Djenischke im Alatau trans-
iliense.
549. Artemisia Oliveriana Gay.
Cf. DC. prodr. VI. pag. 101. Bnge reliq. Lehmann.
p. 166. N 667.
Blüthenexemplare vom Almaty-Piquet im Ili-Thale.
990. Artemisia maritima Bess.
Cf. Ledeb. fl. ross. Il. pag. 570—574. Bnge. reliq.
Lehmann. p. 168. № 669 —671. Stschégléew 1. c. № 162.
Boiss. et Buhse Verz. p. 119. Trautv. pl. Schrenk. X
597 et 599. Herd. pl. Radd. Monopet. N 103.
a pauciflora Ledeb.
Blüthenexemplare vom Almaty-piquet im Ili-Thale.
С Lercheana Ledeb.
Blüthenexemplare von Arkalyk in der Kirgisensteppe.
n monogyna Ledeb.
Blüthenexemplare vom See Ala-Kul.
551. Artemisia juncea Kar. et Kir.
Cf. Ledeb. fl. ross. IL. p. 576. Kar. et Kir. enum.
pl. Songor. Ne 447. Trautv. pl. Schrenk. No 604.
Blüthenexemplare von Keyssyk-aus im Alatau cisiliense.
552. Artemisia sacrorum Ledeb.
x minor Ledeb.
Cf. Ledeb. fl. ross. II. pag. 578. Kar. et Kir. enum.
133
pl. Songor. № 449. Trautv. pl. Schrenk. № 607. Herd.
pl. Radd. Monopet. N 106.
Blüthenexemplare aus dem oberen Tschilik-Thale im
Alatau transiliense.
553. Artemisia pontica L.
y macrantha Herd. (= A. macrantha Ledeb.)
Cf. Ledeb. fl. ross. Il. p. 581. Визе. relig. Lehmann.
p. 170. N 675. Trautv. pl. Schrenk. N 610. Herd. pl.
Radd. Monopet. No 108.
Blüthenexemplare von Salair (Ludwig).
554. Artemisia vulgaris L.
Cf. Ledeb. fl. ross. II. p. 585. Bnge. reliq. Lehmann.
р. 170. № 678. Trautv. pl. Schrenk. № 615. Herd. pl.
Radd. Monopet. No 112.
Blüthenexemplare aus dem Almaty-Thale und aus dem
oberen Tschilik-Thale im Alatau transiliense und vom
Tschigelek, einem Zuflusse des Kokbekty im Saissan-
Gebiete.
555. Artemisia annua L.
Cf. Ledeb. fl. ross. II. p. 592. Bunge reliq. Lehmann.
р. 170. № 679. Boiss. et Buhse Verz. p. 120. Trautv.
pl. Sehrenk. № 616. Herd. pl. Radd. Monopet. № 122.
Blüthenexemplare aus dem Almaty-Thale im Alatau
transiliense.
556. Artemisia sericea Web.
Cf. Ledeb. fl. ross. II. pag. 595. Kar. et Kir. enum.
pl. Songor. № 452. Bunge гейа. Lehmann. pag. 170.
№ 681.
134
Blüthenexemplare vom Turguen-assy-Passe im Alatau
transiliense. e
997. Artemisia rupestris L.
Cf. Ledeb. fl, ross. II. pag. 597. Kar. et Kir. enum.
pl. Songor. N 453. Trautv. pl. Schrenk. No 618. Herd.
pl. Radd. Monopet. № 128.
Blüthenexemplare aus dem Kebin-Thale im Alatau transi-
liense, aus einer Höhe von 7500’.
958. Ariemisia frigida У.
Of Ledeb. fl. ross; П pas. 597. . Kar et Kir
enum. pl. Songor. N 454. Bunge reliq. Lehmann. pag.
170. № 682. Trautv. pl. Schrenk. № 619. Herd. pl.
Radd. Monopet. № 129.
blüthenexemplare von Arkalyk in der Kirgisensteppe
und vom Irtysch bei Semipalatinsk.
559. Artemisia Sieversiana W.
Cf. Ledeb. fl. ross. lI. pag. 599. Bnge. reliq. Lehmann.
pag. 171. № 684. Trautv. pl. Schrenk. № 621. Herd.
pl. Radd. Monopet. № 130.
Blüthenexemplare von Salair (Ludwig).
560. Helichrysum Anatolicum Boiss.
var. elatior Herd.
Caules floriferi 20—50 c. m. alti; folia 4—5 m. m.
lata et 5—6 c. m. longa, lana albida obtecta; capitula
juniora non majora quam in planta genuina, post anthe-
sin autem . dimidio fere majora, in corymbo terminali
32 —36 cephalo disposita; pedunculi et pedicelli lana
albida dense villosi,
Cf. Boiss. diagn. pl. Orient. |. Ser. vol. IV. pag. 14.
et Il. Ser. vol. VI. p. 106.
135
Unsere Pflanzen, welche vou Baroldei und vom
Tschirtschik im westlichen Thian-Shan (Sewerzov) d. d.
23 Mai 1866, stammen, haben, und zwar die noch
nicht ganz aufgebluhten die meiste Aehnlichkeit mit der
Form, welche Kotschy auf seiner Cilico-Kurdischen Reise
am 13 Mai 1859 an den Bergen Kassan Oghlu gesam-
melt hat; die vollständig aufgeblühten aber stimmen
ganz mit denen überein, welche Hausknecht im J. 1865
auf seiner Syrisch-Armenischen Reise am Cataonischen
Taurus gesammelt hat, und welche beide von Boissier
selbst als H. Anatolicum bezeichnet worden sind.
561. Gnaphalium sylvaticum L.
Cf. Ledeb. fl. ross. II. pag. 609. Kar. et Kir. enum.
pl. Alt. № 474. Bnge. relig. Lehmann. pag. 171. №
688. Trautv. pl. Schrenk. No 626. Neilreich Aufzähl.
der in Ungarn und Slavonien beobach. Gefaesspfl. pag.
412. Herd. pl. Radd. Monopet. No 134.
Wir unterscheiden mit Neilreich:
a montanum ( — B megastachyum Ledeb.).
Blüthenexemplare von Gurjewsk (Ludwig); und
B subalpinum (== « brachystachyum Ledeb.).
Blüthenexemplare vom Kurmety-Passe in Alatau tran-
siliense, aus einer Höhe von 3000°. —
562. Gnaphalium dioicum L.
Cf. Ledeb. fl. ross. II. p. 612. Bnge. reliq. Lehmann.
pag. 171. № 689. Kar. et Kir. enum. pl. Alt. № 477.
Trautv. pl. Schrenk. № 627. Herd. pl. Radd. Monopet.
№ 137.
a genuinum.
Blüthenexemplare vom Sartau im Saissan-Gebiete.
136
B corymbosum. |
Blüthenexemplare von Felsen bei Gurjewsk (Ludwig).
563. Gnaphalium Leontopodium Scop.
Cf. Ledeb. Fl. ross. II. p. 613 et 614. Kar. et Kir.
enum. pl. Alt. № 475. Kar. et Kir enum. pl. Songor.
N 459 et 460. Trautv. pl. Schrenk. N 628. Herd. pl.
Radd. Monopet. N 139.
a campestre et В subalpinum Ledeb.
Blüthenexemplare vom Turguen-assy und vom Kurmety
im Alatau transiliense, von der Kopalkette, vom Karkara-
und vom Zauku-Flusse im Thian-Shan-Gebirge, aus einer
Höhe von 6000— 9000’.
564. Filago arvensis L.
Ci. Ledeb. fl. ross. IL p. 617. Kar. et Kir. enum. pl.
Alt. № 476. Bnge. гейа. Lehman. р. 171 № 690.
Boiss. et Buhse Verz. pag. 122. Trautv. pl. Schrenk.
№ 629.
Blüthenexemplare vom Talgar-Flusse im Alatau tran-
siliense.
565. Ligularia altaica DC.
Cf. Ledeb. fl: ross. II. p. 621. Bong. et Mey. Verz.
p. 40. N. 479. Trautv. pl. Schrenk. N 631. Herd. pl.
Radd. monopet. № 150.
Blüthenexemplare vom Takyr im Saissan-Gebiete und
von der Syrjänowskischen Grube (Ludwig).
966. Ligularia macrophylla DC.
Cf. Ledeb. fl. ross. II. p. 621. Kar. et Kir. enum.
pl. Alt. № 484. Kar. et Kir. enum. pl. Songor. № 461.
Trautv. pl. Schrenk. № 632.
137
Blüthenexemplare vom Bion und Arassan im Alatau
cisiliense und «südlich von Kopal» (Ludwig).
567. Aronicum altaicum DC.
Cf. Ledeb. fl. ross. П. p. 624. Kar. et Kir. enum. pl.
Alt № 482. Herd. pl. Radd. Monopet. No 148.
Blüthenexemplare von derKopalkette im Alatau cisiliense.
568. Doronicum oblongifolium DC.
var. leiocarpa Trautv.
— Aronicum altaicum Kar. et Kir. enum. pl. Songor.
Ne 630.
Cf. Ledeb. fl. ross. Il. p. 625. Trautv, pl. Schrenk.
N 630.
Blüthenexemplare aus der Kirgisensteppe (Ludwig)
von der Kopal-Kette im Alatau cisiliense, vom Turguen-
assy und vom Tabulgaty im Alatau transiliense und von
Zauku im Thian-Shan Gebirge, aus einer Héhe von
6000^ (Semenow).
569. Cacalia hastata L.
Cf. Ledeb. fl. ross. II. p. 626. Kar. et Kir. enum. pl.
Al. № 483. Bnge. relig. Lehmann. р. 173. № 693.
Herd. pl. Radd. Monopet. No 140.
a pubescens Ledeb.
Blüthenexemplare aus dem Ulba-Thale im Altai, und
«am ganzen Altai» (Ludwig).
570. Senecio vulgarıs L.
var. dubia Trautv. ( — S. dubius Ledeb.)
Cf. Ledeb. fl. ross. П. p. 628. Kar. et Kir. enum. pl.
Alt № 484. Bnge relig. Lehmann. p. 172. № 695.
Trautv. pl. Schrenk. № 634.
138
Blüthen- und Fruchtexemplare vom Djenisehke im Ala-
tau transiliense.
571. Senecio subdentatus Ledeb.
Cf. Ledeb. fl. ross. IIl. p. 629. Bong. et Mey. Verz.
р. 40. № 151. Kar. et Kir. enum. pl. Songor. № 465.
Bnge. reliq. Lehmann. pag. 172. № 696. Trautv. pl.
Schrenk. № 635.
Blüthenexempiare vom Marka-Kul im Saissan-Gebiete.
572. Senecio praealius Bertol.
Cf. Ledeb. fl. ross. II. p. 634. Bnge. reliq. Lehmann.
р. 172. № 6098.
Blüthenexemplare aus dem Almaty-Thale im Alatau
transiliense, in einer Höhe von 3900’, «südlich von
Kopal» und von der Syrjänowskischen Grube (Ludwig).
573. Senecio Jacobaea L.
Cf. Ledeb. fl. ross. II. p. 635. Kar. et Kir. enum. pl.
Alt. № 485. Bnge. reliq. Lehmann. pag. 172. № 699.
Herd. pl. Radd. No 153.
Blüthenexemplare von Tschubar-Agatsh am oberen
Lepsa, von Kokbekty und vom Ausflusse des Irtysch aus
dem Saissan.
574. Senecio sibiricus Lepech.
(= Ligularia thyrsoidea DC.)
Cf. Ledeb. fl. ross. IL. p. 638. Kar. et Kir. enum. pl.
Alt. № 480. Kar. et Kir. enum. pl. Songor. № 462.
Bnge. reliq. Lehmann. pag. 171. № 682. Trautv. pl.
Schrenk. No 657.
Blüthenexemplare aus der Kirgisensteppe (Ludwig),
vom Tureigyr im Alatau transiliense und vom Karkara
im Thian-Shan-Gebirge, in einer Hóhe von 5000—5500/.
139
575. Senecio paludosus L.
Cf. Ledeb. fl. ross. II. p. 639. Bnge. reliq. Lehmann.
p. 173. Ne 701.
Blüthenexemplare aus dem Tschilik - Thale und vom
Djenischke im Alatau transiliense.
576. Senecio nemorensis L.
Ci. Ledeb. fl. ross. II. p. 641. Kar. et Kır. enum. pl.
Alt. № 487 et 489. Kar. et Kir. enum. pl. Songor. №
466. Bnge. relig. Lehmann. p. 172. № 702. Trautv. pl.
Schrenk. № 638. Herd. pl. Radd. Monopet. № 157.
Blüthenexemplare von Ivanovsky-bjelok im Altai, von
Salair und von der Syrjánowskischen Grube (Ludwig).
577. Cineraria campestris Retz.
(== Senecio campestris DC.) |
Cf. Ledeb. fl. ross. II. p. 646. Bnge reliq. Lehmann.
p. 173. N 704. Herd. pl. Radd. Monopet. No 162.
Blüthenexemplare vom Tschangly-bulak am Djel-tau
im Saissan-Gebiete, aus dem Salair'schen und aus dem
Buchtorminskischen Kreise (Ludwig).
CYNAREAE.
AUCTORE Е. дв HERDER.
578. Acanthocephalus amplexifolius Kar. et Kir.
Cf. Ledeb. fl. ross. II. p. 651 et 858. Kar. et Kir.
in Bull. 1842. p. 128. Kar. et Kir. enum. pl. Songor.
No 468. Trautv. pl. Schrenk. No 644.
Fruchtexemplare vom A-ten Merke im Alatau tran-
siliense.
140
579. Echinops Ritro L.
Cf. Ledeb. fl. ross. II. p. 654. Kar. et Kir. enum. pl.
Alt. № 491. Kar. et Kir. enum. pl. Songor. № 471.
Bnge. relig. Lehmann. pag. 173. № 706. Trautv. pl.
Schrenk. N 642.
Zwei defecte Blüthenexemplare: «unweit Kopal auf
Sandboden» (Ludwig).
580. Echinops sphaerocephalus L.
Cf. Ledeb. fl. ross. Il. p. 655. Bnge, reliq. Lehmann.
p. 174. N 707. Trautv. pl. Schrenk. No 643.
Blüthenexemplare aus dem Keskelen-Thete und aus
dem Almaty-Thale im Alatau transiliense, in einer Höhe
von 4500‘.
581. Saussurea pygmaea Spr.
Cf. Ledeb. fl. ross. II. p. 660. Ledeb. fl. Alt. IV.
pag. 14. Ledeb. ic. pl. fl. ross. tab. 15. Kar. et Kir.
enum. pl. Alt. № 493. Kar. et Kir. enum. pl. Songor.
№ 473. Turez. fl. baical. dahur. I. 1. p. 104. Trautv.
pl. Schrenk. № 649. Herd. pl. Radd. Monopet. № 168.
Es liegen uns drei Formen dieser vielgestaltigen
Pflanze vor:
var. {ypica Trautv.
Blüthenexemplare von der Kopal-Kette im Alatau cisi-
liense.
var. polyphylla Schrenk.
Blüthenexemplare vom Kokdjar im Thian Shan-Gebir-
ge, in ein Höhe von 8000!.
var. leucophylla Ledeb. ( — S. leucophylla Schrenk.)
caule humillimo.
P
141
Ein Blüthenexemplar von der Turaigyr-Kette im Alatau
transiliense, in einer Höhe von 5000’.
582. Saussurea pycnocephala Ledeb.
Cf. Ledeb. fl. ross. II. pag. 661. Ledeb. fl. alt. IV.
pag. 14. Ledeb. ic. pl. fl. ross. tab. 59. Kar. et, Kir:
enum. pl. Songor. № 478. Trautv. pl. Schrenk № 650.
Herd. pl. Radd. Monopet. Ne 169.
Blüthenexemplare von Ivanovsky Bjelok im Altai und
vom Djenischke in Alatau transiliense.
583. Saussurea coronata Schrenk.
Cf. Schrenk. diagnos. compos. nov. a. 1843 in Son-
goria lectar. im Bull. physico-math. de l'Aead. de St.
Pétersbourg t. Ш. № 7. p. 106.
var. colorata Herd.: involucri squamis inferioribus mu-
crone nigro coronatis, superioribus apice rubicundis.
Blüthenexemplare aus der Gegend zwischen Lepsa und
Baskan im Alatau cisiliense.
984. Saussurea crassifolia DC.
Cf. Ledeb. fl. ross. Il. pag. 665. Kar. et Kir. enum.
pl. Alt. № 497. Bunge reliq. Lehmann. p. 177. № 712.
Herd. pl. Radd. Monopet. № 172.
Blüthenexemplare von Arkalyk in der Kirgisensteppe.
285. Saussurea latifolia Ledeb.
Cf Ledeb. fl. ross. I. pag. 666. Ledeb. fl. Alt. IV.
pag. 24. Ledeb. ic. pl. fl. ross. tab. 70. Kar. et Kir.
enum. pl. Alt. № 499. Trautv. pl. Schrenk. № 653.
Herd. pl. Radd. Monopet. N 176.
Blüthenexemplare von Ivanovsky-Bjelok im Altai.
142
586. Saussurea discolor DC.
Cf. Ledeb. fl. ross. II. p. 668. Bunge reliq. Lehmann.
pag. 177. № 714. Herd. pl. Radd. Monopet. № 179.
Blüthenexemplare aus dem Salair'schen Kreise(Ludwig).
587. Saussurea salicifolia DC.
Cf. Ledeb. fl. ross. II. pag. 670. Ledeb. fl. Alt. IV.
pag. 28 et 99. Ledeb. ic. pl. Ш: ross)? tab. qo enn
Kar. et Kir. enum. pl. Alt. No 501 et 502. Kar. et Kir.
enum. pl. Songor. № 475. Trautv. pl. Sehrenk. № 654.
Herd. pl. Radd. Monopet. № 171.
var. stenocephala Trautv. (= S. cana Ledeb. = S.
fruticulosa Kar. et Kir.).
Blüthenexemplare vom oberen Tschilik im Alatau tran-
siliense.
var. elegans Trautv. ( — S. amoena Kar. et Kir. —
var. 8 ramosissima Ledeb.).
Blüthenexemplare vom Südabhange des Tarbagatai,
vom Karatal im Alatau cisiliense und aus dem Keskelen-
Thale im Alatau transiliense, in einer Höhe von 3000’.
588. Saussurea rigida Ledeb.
Cf. Ledeb. fl. ross. Il. p. 671. Ledeb. fl. Alt. IV. p.
32. Ledeb. ic. pl. fl. ross. tab. 79. Kar. et Kir. enum.
pl. Songor. № 474. Herd. pl. Radd. Monopet. № 170.
Blüthenexemplare von Arkalyk in der Kirgisensteppe.
589. Saussurea Semenovu Herd. n. sp.
(Sectio I. Monocephalae Rchbch. Macrocephalae
Rehbch.).
Suffruticosa, 35 —40 c. m. alta: caudice crasso, lig-
noso, lana albida vestito, caule striato, suleato, ramoso,
143
folioso, a basi rubescente, ramis plerumque monocepha-
lis; foliis utrinque cauleque incano tomentosis, membra-
naceis, subamplexicaulibus vel in caulem decurrentibus,
2— 4 c. m. longis et 2—4 m. m. latis, inferioribus den-
tatis vel subpinnatifidis, superioribus oblongo-linearibus;
anthodiis magnis, obovatis vel potius obconicis, subcylin-
dricis, 1'/,—9 c. m. Jongis et 1 с. m. latis; involucri
squamis imbricatis et omnibus acuminatis, inferioribus
minoribus, subtriangularibus, mucronatis, apice subre-
flexis, 3—4 m. m. longis et basi 3 m. m. latis, supe-
rioribus majoribus, lineari-lanceolatis, mucronatis, 8 -— 9
m. m. longis et basi 2 m. m. latis; corollis rubentibus,
antheris basi bisetis, achaeniis subcylindraceis, striolatis,
pappo duplice dispari, externo abbreviato, interno longe
plumoso.
Planta nostra inter omnes congeneres maxime affinis
S. salicifoliae DC. var. macrocephalae Turez., sed notis
supra indicatis, inprimis inflorescentia pauci-paniculata,
nec corymbosa, et anthodiorum forma primo intuitu ab
illa et ab omnibus sui generis facile dignoscitur.
Zwei Exemplare mit Blüthen und Früchten aus der
Ili - Niederung, von Tschinguildy.
Wir sind mit Reichenbach (cf. Rehbch. icon. fl. germ.
et helv. vol. XV. p. 51.), darin einverstanden, dass
die von De Candolle aufgestellten Sectiones Lagurostemon
und Benedictia nicht zu halten sind und in einander
übergehen.
590. Saussurea sorocephala Schrenk.
(== Haplotaxis sorocephala Schrenk.).
Cf. Ledeb. fl. ross. II. pag. 673. Schrenk. enum. pl.
nov. I. p. 43 et II. pag. 38. Kar. et Kir. en. pl Alt.
144
N 482. Schultz. Bip. in Linnaea 1846. XIX. p. 331.
Walp. Rep. II. p. 669.
Blüthen- und Fruchtexemplare vom Sary-djas im Thian-
Shan-Gebirge.
Diesselben stimmen vollständig mit denen von Schrenk
im Alatau an den Quellen des Fl. Baskan und von Ka-
relin und Kirilow an den Quellen des Fl. Sarchan ge-
sammelten Exemplaren überein, woraus hervorgeht, dass
S. sorocephala Schrenk sowohl im Dzungarischen Alatau
(A. cisiliense), als auch im Thian Shan zu Hause ist,
aber merkwürdigerweise in dem zwischen beiden liegen-
den Alatau transiliense zu fehlen scheint.
591. Saussurea glacialis Herd. n. sp.
Caule brevissimo, folis undique obtecto, folüs confer-
tis, oblongis, apicem versus runcinato-sinuatis, utrinque
araneoso-lanuginosis, summis floralibus sessilibus, capitula
involucrantibus, capitulis plurimis, corymboso-confertis.
Planta tota arachnoidea, subacaulis, cum inflorescentia
6 c. m. alta, caulis solus tantum 3'/, c. m. altus, folia
3—4 c. m. longa et 3—5 m. m. lata, radicalia exarida
et convoluta, caulina latiora, summa approximata, 1 c.
m. longa et */, c. m. lata; capitula circiter 20, confer-
tissima, involueri squamae biseriatae, inferiores et exte-
riores latiores et dense villosae, superiores et interiores
lineari-lanceolatae, apicem versus atroviolaceae, nitidae,
scariosae, À c. m. longae et 3 m. m. latae, flosculi nu-
merosi, (in sicco) purpurascentes, homogami, cum pappo
subaequales, ab antheris longe superati, achaenia cum
pappo 16 m. m. longa et araneoso-lanuginosa, pappus
solus À c. m. longus et griseo-albidus.
Affinis S. sorocephalae, S. gnaphalioidi et S. Simpso-
nianae et proxima sane $. sorocephalae, sed omnibus
145
partibus major, et praeterea notis supra indicatis facile
ab illa dignoscenda est. |
Cf. Schrenk. enum. pl. nov. I. pag. 43 et II. pag.
38. Boyle Illustr. tab. 59. Field. et Gardn. sert. plant.
tab. XXVI.
Ein Exemplar vom Sary-djas-Gletscher im Thian-Shan-
Gebirge, aus einer Höhe von 9000—10000°.
Auctore E. Regel.
592. Cousınia tenella Fisch. Mey.
C. tenella Fisch. Mey. in ind. sem. h. Petrop. 1834.
р. 25. DG. prodr. VI. р. 553. Ledeb. fl. noss: AI. 679.
Bunge reliq. Lehm. 354. № 717. Bunge Cousinia in Mém.
des Ne de, ste Pétersb. ser. VII. Чо р ©. №1.
(Sect. Tenellae).
Ш - Niederung. (Blüthen und Fruchtexemplare.)
993. Cousinia uncinata Rgl. (Sect. III. Lappaceae Bng.
Gousc 1: ‘ci pag! 9»).
Caule elato, ramosissimo, glabriusculo; foliis radicali-
bus caulinisque inferioribus petiolatis, cordato-ovatis, si-
nuato sublobatis, supra glabris, subtus arachnoideo-sub-
lanatis; foliis caulinis superioribus utrinque glabris, oblon-
gis, in petiolum attenuatis, remote mucronato- denticula-
tis; eapitulis in ramorum ramulorumque apice glomerato
subspicatis, 9 — 11 floris; involucri oblongi glabriusculi
squamis exterioribus mediisque ovatis appressis spina se-
tacea patula apice eximie uncinata terminatis, sub apice
margine glanduliferis, interioribus in mucronem rectum
altenuatis; receptaculi setis glabris; achaeniis oblongis,
laevibus, epapposis.
№ 3. 1867. 10
146 -
Caulis erectus 3— 4 pedalis, subcostato-striatus, apice
paniculato - ramosus. Folia radicalia caulinaque inferiora
maxima, usque pedem longa et 8 pollices lata, sinuato-
sublobata, dentataque, basi plerumque in petiolum decur-
rentia; dentibus vix mucronatis. Capitula bina usque sena
v. rarius plura in ramoram v. ramulorum apice aggre-
gato-spicata, subsessilia. Involueri squamae glabriusculae
v. sub lente minute glandulosae, margine minutissime
serrulatae, sub apice utrinque glandulis 1 — 2 vestitae.
Flores rubri. Antherarum tubus glaber.
Im Almaty - Thal im Alatau transiliensis bei 4800' ü-
berm Meere von Semenow, bei Tchirtchik im Kohani-
schen von Sewerzow gesammelt.
Affinis C. lappaceae Schrenk et C. umbrosae Bunge.
Prima caule foliisque sublanatis, foliis caulinis sessilibus
spinuloso - dentatis, capitulis 5-floris, inovolucri squamis
interioribus ex apice rotundato spinosis, — altera caule
gracili apice parum ramoso, foliis omnibus sinuato gros-
se dentatis subtusque arachnoideo - tomentosis, capitulis
in apice ramorum ramulorumque ternis, involucri squa-
mis sub apice eglandulosis — dignoscitur.
Die jedenfalls nah verwandte С. umbrosa Bunge ha-
ben wir nicht gesehen. Nach Bunge's Beschreibung ist
solche jedoch eine schlankere wenig verästelte Pflanze,
die auf der Spitze der Aeste und Aestchen stets nur 3
Blüthenköpfchen trägt. Die buchtige Zahnung und Beha-
rung auf der untern Seite auch der obern Stengelblät-
ter und das Fehlen der randständigen Drüsen unterhalb
der Spitze der Schuppen des Hüllkelchs, scheinen ferne-
re Unterscheidungsmerkmale zu liefern, so dass wir
unsere Pflanze als neue Art aufstellen, es aber dennoch
147
für móglich halten, dass solche als Form zu С. umbro-
sa Bnge. gehören durite.
594. Cousinia Semenowii Rgl. (Sect. VI. Carduiformes
Bunge Cous. l. e. pag. 14.).
Caulibus folis in pagina superiore capitulisque albido
araneoso -sublanatis; foliis subtus albo -lanatis; caulinis
ovato-oblongis v. oblongis, sessilibus, breviter decurren-
tibus, sublobato spinoso - dentatis; capitulis in ramorum
apice breviter pedunculatis, 25-plurifloris, ovato-oblongis;
squamis e basi ovata subulato-spinosis, rectis, exteriori-
bus subsquarroso-patentibus, interioribus erectis; recepta-
culi setis glabris; achaeniis costatis, costarum apicibus
dentiformibus coronatis; pappo nullo.
Caulis erectus v. adseendens, a basi ramosus, vix
spithamaeus. Folia radicalia oblongo-lanceolata, petiolata,
subbipinnatifida; lobis ad rhachin decurrentibus, lanceo-
latis, in spinam excurrentibus. Involueri squamae prae-
cipue margine arachnoideo -lanatae, basin versus sub
lente margine minutissime serrulatae, apicem versus in-
tegerrimae. Flores citrini.
Affinis C. carduiformi Cass., Olivieri DC., albidae DC.,
dolicholepidique C. A. M. Prima foliis supra glabris, ca-
pitulis aggregatis sessilibus, squamis subulatis minute
glandulosis (nec araneosis) omnibus erectis, — altera
folis caulinis longe decurrentibus, involueri squamis
subulatis omnibus erectis. pappo pauciseto, — tertia in-
volueri squamis lanceolato-linearibus exterioribus patulis
interioribus appressis, achaeniis compressis papposis v.
calvis, — quarta caule superne divaricato -ramoso, in-
volueri squamis lanceolato - triquetris, achaeniis pappo
coronatis - dignoscuntur.
10*
148
Blüthenexemplare zwischen: Kara-turuk und Tschilik
im Alatau transiliensis bei 3000 Fuss Hóhe.
Leider konnten wir die beiden nächst verwandten Ar-
ten, die C. albida und. C. dolicholepis nieht in sichern
Exemplaren vergleichen. Erstere ist nur aus Persien
bekannt und unterscheidet sich durch zusammengedrückte
Früchtchen, die keine über die Frucht vorstehende und
an der Spitze in kurze Zähnchen ausgehende Längsrip-
pen tragen, ferner sind die Schuppen des Hüllkelches
am Grunde nicht so auffallend verbreitert. Ein wohl nur
in Folge einer zufälligen Verwechslung von A. Bunge
als C. Chamaepeuce aus Persien gegebenes Exemplar,
scheint uns zu C. albida DC. zu gehören. Dieses Exem-
plar unterscheidet sich ausserdem durch einen schwächer
spinnenwebartig beharten Hüllkelch, dessen Schuppen
ausserdem unter Lupe am Rande und auf dem Rücken
mit kleinen kurzen schwieligen zahnförmigen Borsten
dicht besetzt sind. Ebenso besitzt dieses Exemplar auf-
rechte, nur oben verästelte Stengel und der Wurzelhals
ist mit den Resten der alten Blätter gekrönt, die sich
theils in eine dichte Wolle aufgelöst haben. C. dolicho-
lepis C. A. M. sahen wir gar nicht. Der nur oben spar-
rig verästelte Stengel, fiederlappige Stengelblätter, lan-
zettlich triangelfórmige stachelige Schuppen des Hüll-
kelchs und mit einer Haarkrone gekrönte Früchtchen,
unterscheiden solche nach der Beschreibung C. A. Meyers
von unserer neuen Art.
595. Cousinia affinis C.. A. Meyer.
C. A. M. in enum. pl. nov. Schrenk. I. pag. 44.
Kar. et Kir. enum. pl. soong. pag. 122. Bnge. reliq.
Lehm. pag. 359. № 723. Ledb. fl. ross. II. 675. Bnge.
149
Cous. |. с. pag. 36. № 79. (Sect. XIII. Sphaerocepha-
lae.). à
Blüthenexemplare zwischen Kara- Turuk und Tschilik
im Alatau trans. bei 3000’ und in der Ili - Niederung
bei Tschingildi in einer Hóhe von 1500'.
596. Cousinia platylepis С. A. Meyer.
C. A. M. in comp. pl. nov. Schrenk. Bull. phys.
math. de l'Ac. de St. Pétersb. Ш. № 7. Ledb. fl. ross.
II. 681. Bnge. relig. Lehm. pag. 360. N 727. Bnge.
Cous. |. с. pag. 38. No 85. (Sect. XIV. Xiphiolepides.).
Blüthenexemplare am Almaty-Piquet in der lli- Niede-
rung 2000' überm Meere.
997. Cousinia microcarpa Boiss.
Boiss. diagn. ser. II. № 3. pag. 59. Bnge. Cous. l.
с. pag. 44. №99. (Sectio XIX. Microcarpae.) C. xeran-
themoides Bnge. pl. exs. Pers.
A C. arachnoidea Fisch. et Mey., cui arcte affinis,
dignoscitur: «foliis alisque grosse sinuato-dentatis v. si-
nuato - lobatis, dentibus lobisque in spinas rigidas excur-
rentibus, involucri squamis exterioribus intermediisque
rigidioribus capitulorum defloratorum capituli diametrum
aequantibus, interioribus coloratis obtusis v. ex apice
emarginato mucronatis.»
Gesammelt von Sewerzow im Kokanischen Karatau
am Flusse Tetayan.
Die C. mierocarpa war bis Jetzt aus Kabul von Grif-
fith gesammelt und aus Persien von Bunge gesammelt,
bekannt. Bunge unterscheidet C. arachnoidea Fisch. et
Mey. und C. microcarpa Boiss. durch die Länge der
Schuppen des Hüllkelchs, welche bei ersterer so lang
150
als der Durchmesser des Bluthenkopfes, bei letzterer
kürzer als der Durchmesser des Blüthenkopfes sein sol-
len. Dieser Unterschied findet sich jedoch nur bei den
abgeblühten Blüthenkópfen gut ausgeprägt, da bei den
aufblühenden Blüthenkópfen der C. microcarpa die Schup-
pen ebenfalls kürzer als der Durchmesser des Blüthen-
kopfes sind und erst mit dem Abblühen durch ferneres
Wachsthum, dieser Unterschied hervortritt. Ein besserer
Unterschied liegt in den innern gefärbten Schuppen des
Blüthenkopfes, welche bei C. arachnoidea alle allmälig
in einen Stachel verschmälert sind, während solche bei
C. mierocarpa an der Spitze abgerundet und wehrlos
oder aus der ausgerandeten Spitze noch in einen kurzen
Stachel ausgehen. Die Dlàtter und Stengelflügel haben
wir von C. microcarpa oben beschrieben, — bei C.
arachnoidea kommen in dieser Beziehung 2 Formen
vor. Davon besitzt die von Schrenk gesammelte Form,
nach der die Art aufgestellt wurde, fast ganzrandige, nur
mit einzelnen feinen weichen entfernt gestellten Rand-
stacheln besetzte Blätter und Stengelflügel, — während
eine andere von Karelin und Kirilow gesammelte Form,
mehr oder weniger buchtig gezähnte Blätter und Sten-
gelflügel besitzt, deren Zähne schon in etwas steifere
Dornen ausgehen. Wir stellen hiernach diese beiden sehr
nah verwandten Arten in folgender Weise, fest.
C. arachnotdea Fisch. Mey.; arachnoideo - lanuginosa;
folis oblongo-lanceolatis, caulinis late decurrentibus, mar-
gine alisque subintegris v. spinuloso-sinuato-dentatis; ca-
püulis plurifloris, solitarüs, ovato-globosis; involucri squa-
mis inferioribus intermedüsque subulato - triquetris patulis
capituli diametro. brevioribus, interioribus coloratis in spi-
nulam attenuatis; receptacnli setis scabris; achaenus minu-
lis, laevissimis, epapposıs.
151
x typica; foliis alisque caulis subinlegris margine spinu-
dis tenuibus remotis vestilis. — С. arachnoidea Fisch. et
Meye.in DC prodr) VI. p. 553. Ledb. fl. ross. И. 677.
Bnge. Cousinia N 100. Trautv. pl. Schrenk. in Bull. de
la Soc. des Nat. de Moscou 1866. I. 370. № 650.
Soongorei am Fluss Akse und am See Alakul (Schrenk),
am Fluss Uldschar (Sivers. ).
В spenosior Rgl., foliis caulisque alis sinuato- dentatis,
dentibus in spinulam subrigidam excurrentibus.
Soongorei, zwischen den Flüssen Lepsa und Barkan
am Fusse des Alatau (Karelin und Kiriloff.),
C. mecrocarpa Boiss., [0115 caulisque alis sinuato-grosse
dentatis v. sınualo - lobatis, lobis in spinas rigidas excur-
rentibus; involucr? squamis infertoribus intermedusque ca-
rinato-triquetris, capitulornm defloratorum capituli diame-
irum аедиап из, — squamis intertoribus apice rotunda-
lis v. ex emarginalura mucronalis. — Cetera ut C. arach-
noideae.
998. Cousinia Sewerzowi Kgl. (Sect. XIX. Microcarpae
bunge Cous. pag. 43.).
Molliter arachnoideo -tomentosa; caule erecto, apice
corymboso-ramoso; folis omnibus integris, oblongo-lan-
ceolatis: infimis subinermibus in petiolum attenuatis v.
subsessilibus: caulinis in alas latas decurrentibus, in spi-
nulam excurrentibus, margine alisque spinuloso- subden-
üculatis, spinulis brevibus tenuibus; capitulis subglobosis,
solitariis, subcorymbosis, multifloris; involucri squamis
basi arachnoideo-lanatis, apice glabris: extremis mediisque
lineari - subulatis, patentissimis, in spinulam tenuem fus-
cescenlein reetam excurrentibus: intimis reclis apice ap-
152
pendice paullo dilatata seariosa lanceolato - subulata ter-
minalis, squamas exteriores subaequantibus; receptaculi
setis scabris; floribus involuerum superantibus; anthera-
rum tubo glabro violascente; achaeniis compressis, lae-
vissimis, epapposis.
Planta biennis radice fusiformi, caule solitario 1 —2'/,
pedali. Capitula circiter polliearia. Involueri squamae ex-
tremae recurvo-patentissimae, mediae patentissimae, in-
timae rectae. Stylus sub lente pilosulus.
\
C. pulchella Bnge., quae speciei nostrae arcte affinis,
differt: «indumento laxe arachnoideo, foliis inferioribus
lyratis, foliis caulinis oblongo-ellipticis, involueri squamis
intimis appendice scariosa late ovato-orbiculari cuspidata
auctis squamas exteriores superantibus:»
Blühende Exemplare gesammelt im Juli bei Tchirtschik
im Kokanischen von Sewerzow.
599. Cousinia centauroides Rgl. (Sect. XXI. Alpinae
Bnge. |. с. pag. 45.).
Erectà, corymboso-ramosa, albido v. flavescenti ara-
neoso-lanata; folis omnibus integris, oblongo-lanceolatis,
subintegerrimis v. spinuloso-dentieulatis, caulinis in alam
longe decurrentibus; capitulis multifloris; involueri squa-
mis exerioribus mediisque in spinam lanceolatam erecto-
patulam attenuatis, interioribus scariosis attenuato- acutis
radiantibus;. receptuli setis scabris; floribus flavis; achae-
niis plano compressis, laevibus, epapposis.
Ad sectionem «Alpinae» (Bnge. Cous. spec. 102—107)
pertinet, floribus flavis autem foliorumque structura a
speciebus omnibus hueusque cognitis facile dignoscitur.
153
Radix erassa, fusiformis, simplex v. fasciculata. Caulis
pedalis et ultra, dichotome corymboso - ramosus eximie
alatus. Folia omnia oblongo-lanceolata, attenuato - acuta;
radicalia in petiolum alatum attenuata, 4—5 poll. longa,
cireiter poll. lata; caulina decrescentia, in alam latam
decurrentia. Capitula magna, subglobosa, circiter 1'/,
poll. in diametro, in apice ramorum terminalia, solitaria.
Involucri araneoso -lanati squamae exteriores mediaeque
e basi ovata in spinam erecto-patulam lanceolato-subu-
latam attenuatae; exteriores breviores; interiores radian-
les, erecto-patulae, e luteo fuscescentes, lanceolatae, at-
tenuato-acutae. Receptaculi setae albae, totidem scabrae
v. basi tantum glabrae. Achaenia plano - compressa, el-
liptico - oblonga, obtusissima, margine paullo incrassata,
laevia, utrinque nervis circiter 4 longitudinalibus instruc-
ta. Pappus nullus.
Von Sewerzow im westlichen Thian Shan zwischen
Beroldai und Bugun gesammelt.
Eine sehr ausgezeichnete neue Art, die zu der Grup-
pe der «А]ршае» Bnge. gehört, aber schon durch die
gelben Blumen und ausserdem durch ungetheilte, breit
herablaufende und fast ganzrandige Blätter, sich auffal-
lend von allen andern Arten unterscheidet. Die Ver-
gleichung und Bestimmung der von den Herren Seme-
now und Sewerzow gesammelten Cousinien, gab uns
die Veranlassung, eine Reihe von Arten dieser in den
Gebirgen des südwestlichen Asiens reich vertretenen
Gattung zu vergleichen und zu berichtigen, die unser Her-
barium aus der Sammlung erhalten, die Griffith in Af
ghanistan gesammelt und vom Herbarium des Gartens von
Kew vertheilt worden ist. Ausser vielen seltenen, theils
von E. Boissier in Diagnoses plantarum orientalium №3.
154
beschriebenen, theils schon De Candolle bekannten Arten,
fanden sich unter den von Griffith gesammelten Pflan-
zen, noch 4 neue Arten, deren Beschreibung wir hier
folgen lassen.
600. Cousinia decurrens Rgl. (Sect. VI. Carduiformes
Bnge.).
Erecta, caule ramoso, albo- tomentoso, foliis caulinis
basi adnata late decurrentibus, alisque grosse sinuato-
dentatis, dentibus in spinam rigidam cuspidatis, supra
araneosis vel glabrescentibus, subtus albo - tomentosis;
capitulis cylindricis, 10—15 floris, 2—5 in caulis ra-
morumque apice congestis v. subracemosis, subsessili-
bus, inferioribus subinde breviter petiolatis; involueri
squamis erecto - patulis, lanceolatis, in spinam brevem
attenuatis, extus araneoso-lanatis, margine sub lente ci-
liolato - serrulatis; receptaculi setis glaberrimis; floribus
flavis, involueri squamis brevioribus; antherarum tubo
glabro; achaeniis costato-angulatis, rugosis, apice denti-
culatis; pappo nullo. /
C. carduiformis Cass., cui species nostra proxime affi-
nis, differt: capitulis omnibus sessilibus, involucri squa-
mis subulatis erecto-appressis dorso glandulosis parceque
araneosis, floribus involueri squamas superantibus.
Variat: & congesta Rgl., foliis supra araneosis, capitulis
in apice caulis ramorumque pluribus congestis. — Afgha-
nistan. Herb. Griff. № 3278.
ß oligocephala Rgl., foliis supra glabrescentibus, capitulis
in apice caulis ramorumque 2—3 congestis. Gracilior,
minus ramosa. Afghanistan. Herb. Griff. № 3279.
601. Cousinia scariosa Rgl. (Sect. XIV. Hiphiolepides
Bnge. Cous. l. e. pag. 38.).
155
Erecta, elata, araneoso-sublanata; foliis sessilibus, (non
decurrentibus), oblongo lanceolatis, sinuato - sublobatis
dentatisque lobis dentibusque in spinas rigidas flavescen-
tes excurrentibus, subtus niveo-tomentosis; capitulis ma-
ximis, depresso -globosis, in caulis apice subracemosis,
breviter pedunculatis, multifloris; involueri squamis ex-
terioribus intermediisque erectis, e basi lanceolata in
spinam rigidam excurrentibus, intimis niveoscariosis,
radiantibus lanceolatis acutis; receptaculi setis scabris;
floribus squamas interiores involueri vix aequantibus;
antherarum tubo glabro; achaeniis plano-compressis, ad
apicem emarginatum marginatis, epapposis. — Caulis
elatus, simplex? striatus.
C. Halblizlii C. A. M., cui planta nostra proxime al-
finis, foliis pinnatisectis pinnatifidisque, involueri squamis
longissimis patentissimis reflexisque, achaeniis apice non
marginatis, foliis utrinque arachnoideo-lanatis dignoscitur.
Afghanistan (Griff. herb. ofthe late East India Company
N 3273.).
602. Cousinia buphthalmoides Rgl. (Sect. XVIII. Leio-
caules Bnge. l. c. pag. 42.). !
Erecta, ramosa; caule ramisque lana alba detergibili
vestitis; foliis caulinis ovatis, basi eordata breviter adna-
tis, simplieiter v. duplicato-sinuato-dentatis, apice den-
tibusque in spinam tenuem excurrentibus, utrinque la-
nato-araneosis, capitulis ovatis, plurifloris, solitariis, pe-
dunculatis, subeorymboso-paniculatis, tenuiter araneosis;
involueri squamis exterioribus intermediisque e basi ova-
ta appressa in spinas elongatas trigono-pugioniformes re-
curvato-patentissimas involucri diametrum superantes ex-
currentibus: intimis scariosis, erectis, lineari-lanceolatis,
156
acutis, apice coloratis, flores subaequantibus, quam squa-
mae exteriores brevioribus: receptaculi setis scabris; an-
therarum tubo glabro; achaeniis cuneato-obovatis, com-
pressis, laevibus, epapposis. | |
Afghanistan. Herb. Griff. № 3270. — Capituli 95—40
flores, iis. C. Hystricis minores. Flores verosimiliter
pallide purpurei. Squamarum spinae usque pollicares.
C. auriculatam Boiss. cui species nostra affinis videtur,
dignoscimus: «folis caulinis in auriculas latas decurren-
tibus lobatis, involueri squamis lanceolato - pugioniformi-
bus iis C. Hystricis latioribus, exterioribus tantum re-
curvis, capitulis 70 — 80 floris, paullo majoribus iis C.
Hystricis.
603. Cousinia anthacantha Rgl. (Sect. XVIII. Leiocau-
les Bnge. Cous. pag. 42.).
Erecta; caule tenui araneoso -lanato, deinde glabro;
folis caulinis utrinque araneoso -lanatis, oblongo-lanceo-
latis, pinnatifidis dentatisque, crispis, lobis dentibusque e
basi deltoideo-ovata in spinas flavas glabras rigidas atte-
nuato-acuminatis, inferioribus petiolatis, superioribus basi
cordata sessilibus; capitulis terminulibus, solitariis, pe-
dunculatis subglobosis, multifloris, araneoso - tomentosis;
involueri squamis exterioribus intermedüsque e basi lan-
ceolata in spinam subulatam recurvo - patulam exeur-
rentibus, interioribus in spinam rectiusculam attenuatis;
receptaculi setis apice tantum scabris; floribus involu-
erum excedentibus; antherarum tubo glabro; achae-
niis compressis, laevibus, apice edentulo pappo pauciseto
mox deciduo coronatis. — Caulis striatus, gracilis, sub-
simplex v. apice parce ramosus. Folia decrescentia, in-
157
feriora usque*6 poll. longa et 1'/, — 1?/, poll. lata. Ca-
pitula vix polliearia, 30 — 40 flora.
Afghanistan. Herb. Griff. N 3274.
Cousiniae auriculatae Boiss. et C. arctotidifolia Bunge
affinis. — Prima caule ramoso, folis caulinis in auriculas
latas decurrentibus, foliorum lobis rotundatis obtusis ner-
vorum productione spinas tenues flavas edentibus, capi-
tulis 70 — 80 floris, achaeniis quinquecostatis, — altera
caulibus glabris, folis lineari-oblongis sinuato-pinnatipar-
titis, involueri squamis e basi ovata longe subulato-spino-
sis hamato-recurvis, achaeniis trigonis apice inaequaliter
quadridentatis, dignoscitur.
604. Ancathia igniaria DC.
ВС. м Deless. ic. select. IV. tab. 73. DC.) prodr.
VI. 557. Ledb. fl. ross. II. 681. Kar. et Kir. enum. pl.
soong. pag. 123. № 488. Trautv. pl. Schrenk. p. 371.
Nb 658.
Blüthen- und Fruchtexemplare in der Kirgisensteppe.
605. Crupina vulgaris Cass.
Cass. in Dict. sc. nat. LIV. pag. 39. Ledb. fl. ross.
П. 684. Boiss. et Buhse pl. transc. pag. 129. C. pauci-
flora Kar. et Kir. enum. pl. soong. pag. 123. № 489.
Blüthenexemplare bei Tschirtschik in Kokan (Sewer-
zow), Blüthen- und Fruchtexemplare im Almatythal im
Alatau transil. bei 3000 Fuss Hóhe (Semenow.).
606. Amberboa odorata DC.
DC. prodr. VI. p. 559. Ledb. fl. ross. II. 682. Bnge.
relig. Lehm. p. 362. № 730. Boiss. её Buhse pl. transc.
pag. 128.
158
a floribus flavis Ledb. l. c.
Blühende Exemplare in der Da bei 1500
Fuss Höhe.
607. Centaurea pulchella Ledb.
Ledb. fl. alt. IV. p. 47. Ejusd. ic. fl. ross. tab. 93.
Ejusd. fl. ross. II. 685. Bnge. reliqQ. Lehm. pag. 364.
N 732. Kar. et Kir. enum. pl. soong. p. 123. No 490.
Boiss. et Buhse pl. transc. p. 129. Trautv. pl. Schrenk.
pag. 371. N 659.
Blühende Exemplare in der lli - Niederung am Tschilik
Flusse, bei 1500 bis 2500’.
608. Centaurea ruthenica Lam.
Lam. encycl. meth. I. pag. 663. Ledb. fl. ross. II.
pag. 686. Kar. et Kir. enum. pl. soong. 124. № 491.
Bnge. relig. Lehm, p. 365. N 733. Trautv. pl. Schrenk.
pag. 3741. № 660:
a typica Trautv. (l. c.)
Blüthenexemplare am Djenischke Fluss im Alatau tran-
siliensis bei 5500', und bei Kokbekti im Saissan Gebiet.
609. Centaurea glasufolia L.
Г. spec. 129%. Ledb. fl. ross: 1.7687. "Bnge."relig:
Lehm. pag. 364. N 734. Boiss. et Buhse enum. pl.
transc. pag. 130. Trautv. pl. Schrenk. p. 372. № 661.
Blühende Exemplar bei Adjan adyr in der Kirgisen-
steppe und. bei Kokbekti im Saissan - Gebiet.
610. Centaurea sibirica L.
Г. 15 рее 261.
a typica; appendice involueri squamarum exteriorum
mediarumque ovata v. subrotunda v. ellipto - lanceolata.
159
C. sibirica Ledb. Fl. ross. IL. 697. Bnge. reliq. Lehm.
p. 364. No 736. Trautv. pl. Sehrenk. p. 373. N 662.
Blühende Exemplare im Altai im Buchthorminskischen
Kreise von Ludwig gesammelt.
3 stenolepis Rgl., appendice involueri squamarum exte-
riorum mediarumque anguste - lanceolata margine argute
dentata. Squamae intimae appendice subrotunda albo-
marginata dentato -lacera terminatae.
Ein blühendes Exemplar auf dem Wege von Barnaul
nach Zmieff.
611. Centaurea Scabiosa L.
L. spec. 1291. Ledb. fl. ross. Il. 700. Bnge. reliq.
Lehm. pag. 364. № 737. Trautv. pl. Schrenk. p. 373.
N 664.
« vulgaris Koch.
Koch. syn. fl. germ. ed. II. pag. 473. Ledb. l. c.
Blühende Exemplare an den Saleirschen Gruben im
Altai von Ludwig gesammelt.
C adpressa Ledb.
edb) с; 701. Arauty. | ce.
Blühende Exemplare bei Kokbekty im Saissan Gebiet.
612. Centaurea squarrosa Willd.
Willd. spec. pl. Ш. 2319. Ledb. fl. ross. П. 705.
Bnge. reliqg. Lehm. p. 364. № 740. Boiss. et Buhse pl.
transc. p. 131. Trautv. pl. Schrenk. p. 374. № 666.
Fruchtexemplare südlich vom Altai von Ludwig ge-
sammelt, Blüthenexemplare bei Tschinguildy zwischen
Kara-ssu und Arassan, Alatau cisil. in der Ili-Niederung,
gesammelt von Semenow.
160
613. Ouopordon Acanthium L.
Г. spec. 1158» Bedb. fl. ross! И 28 0 Kar. et Kirk
enum. pl. soong. pag. 124. J 493.
Blühende Exemplare am Keskefen-Pass im Alatau tran-
siliensis bei 300 Fuss Höhe über dem Meere.
614. Carduus crispus L.
L. spec. 1150. Ledeb. fl. ross. il. 720. Bunge reliq.
Lehm. p. 365. № 748. Boiss. et Buhse enum. pl. transe.
p. 133. Trautv. pl. Sehrenk. p. 375. Ne 674.
Im Altai bei den Saleirschen Gruben im Juli von Lud-
wig in Blüthe gesammelt. Bei Kokbecti im Saissan-Gebiet
von Semenow gesammelt.
615. Cirsium lanceolatum Scop.
Scop. fl. carn. IT. pag. 130. Ledb.;;fl. ross... 7206;
Bnge. relig. Lehm. pag. 366. № 750. Boiss. et Buhse
pl. transc. p. 133. Trautv. pl. Schrenk. p. 375. N 672.
Blühende Exemplare im Almaty - Thal in der Umge-
gend von Wiernoje, bei 2500’ über dem Meere.
616. Cirsium nidulans Rel.
Arachnoideo - tomentosum; foliis elongato lanceolato-
oblongis, pinnatipartitis, pinnis pinnatifidis, laciniis an-
guste lineari-lanceolatis apice submutieis v. spinula bre-
vi terminatis, pinnis pinnulisque basi spina (pinnula abor-
tiva) valida lutea trifida v. simplici instructis; capitulis
in caulis simplicis apice congestis, sessilibus, inter bra-
cteas spinosas densissime tomentoso-lanatas nidulantibus;
involueri squamis lanceolato-subulatis, dense molliterque
lanatis, erecto-patentibus, exterioribus mediisque in spi-
nam luteam rectam excurrentibus, intimis subinermibus.
161
Biennis. Caulis pedalis usque sesquipedalis, arachnoideo-
lanatus. Foliorum rhachis arachnoideo-lanata, fol. pinnae
utrinque lana arachnoidea laxa vestitae. Capitula subglo-
bosa in racemum .terminalem comosum bracteatum den-
sum congesta. Corollae glabrae, involucrum circiter ae-
quantes. Antherarum tubus corolla insigniter longior. Sty-
lus bifidus, exsertus.
Species insignis habitu ad C. spinosissimnm, foliorum
struetura eapitulorumque indumento ad C. lappaceum et
Cosmelii accedens.
Auf dem Kok-djar Passe im Thian Schan, dicht an dem
Gletscher, in einer Höhe von 9000 bis 10000 Fuss ge-
sammelt.
617. Cirsium Semenowt Rgl.
Саше erecto, simplici, araneoso; foliis oblongo - lan-
ceolatis, sinuato- pinnatifidis spinosoque dentatis, utrin-
que secus nervos laxe villosulis; capitulis in caulis apice
congestis v. racemosis, singulis bracteis paucis linearibus
spinosis fuleratis; involucri araneosi squamis erecto-pa-
tentibus in spinam rigidam validam glabram flavam ca-
pitulum aequantem v. superantem exeuntibus.
Caulis 1—2 pedalis. Folia inferiora in petiolum decur-
rentia, superiora semiamplexicaulia subauriculata. Capitula
superiora congesta, inferiora pauca solitaria subracemosa
pedunculata. Bracteae lineares, margine spinis validis
armatae, capitulum circiter aequantes v. paullo superan-
tes, Spinae squamarum involucri capitula juniora insigni-
ter superantes.
Affine C. spinosissimo. Posterius capitulis omnibus in
caulis apice congestis bracteis foliaceis insigniter involu-
№ 3. 1867. 11
162
cratis, involucri glabri squamis in spinam tenuem atte-
nuatis, dignoscitur. [he
Im Alatau transiliensis am Akkia- Pass bei 7500’ und
im Thian-Schan am Turguen-Pass bei 7000’ Höhe.
618. Cirsium arvense Scop.
Scop. fl. carn. II. 126. Ledb. fl. ross. II. 734. Bnge.
relig. Lehm. p. 366. No 752. Boiss. et Buhse pl. transc.
p. 133. Trautv. pl. Sehrenk. p. 376. No 674.
a horridum Koch.
Koch. syn. ed. II. pag. 457. Ledb. l. c. Variat foliis
in alam interruptam decurrentibus v. non decurrentibus.
Blühende Exemplare in der lli-Niederung beim
Almaty-Piquet (2000’) (Semenow), in der Kirgisensteppe
südlich von Kopal (Ludwig), am Ausfluss des Irtysch
am Saissan (Semenow).
В mite Koch.
(Koch et Ledb. l. c.).
Im Altai bei den Saleirschen Gruben (Ludwig).
6 тсапит Ledb.
edb. |. ic.
Blühende Exemplare bei Kokbekti am Saissan (Seme-
now).
Das C. setigerum Ledb. (C. desertorum Fisch. teste
Trautv. pl. Schrenk. pag. 376 N 673.), dürfte richtiger
ebenfalls zu den Formen von C. arvense zu rechnen
sein. Dasselbe wird durch herablaufende Blätter und
Schuppen des Hüllkelehs, die in einen kurzen Stachel
ausgehen, unterschieden. Nun kommen aber einerseits
Formen mit herablaufenden Blättern, andrerseits solche
163
mit nicht herablaufenden Blättern und in deutliche kurze
Stacheln ausgehende Blättchen des Hüllkelches von C.
arvense vor, so dass keines der zur Unterscheidung ge-
brauchten Kennzeichen, ein constantes Unterscheidungs-
merkmal abgiebt.
619. Cirsium acaule All.
All. fl. pedem. I. 153. Ledb. fl. ross. II. 743. Bnge.
reliqg. Lehm. pag. 367. № 750.
В sibiricum а. exscapum Ledb. I. c. C. esculentum С.
А. M. teste Trautv. pl. Schrenk. pag. 377. № 676.
In der Kirgisensteppe am Aldjar-adyr, blühende Exem-
plare.
620. Echinais Siversà Fisch. et Mey.
Fisch. et Mey. in Schrenk. enum. pl. nov. I. p. 44.
Ledb. fl. ross. II. 747. Kar. et Kir. enum. pl. soong.
pag. 124. N 495.
Blühende Exemplare in der Ili-Niederung beim Almaty-
Piquet bei 1—2000' Hóhe.
SUBTRIBUS X SERRATULEAE,
621. Acroptilon Picris C. A. M.
C. A. M. ind. cauc. pag. 67. Ledb. fl. ross. II. 751.
Bnge. reliq. Lehm. p. 367. № 758. Trautv. pl. Schrenk.
pag. 377. № 677.
Blühende Exemplare in der Steppe zwischen Saissan
und Dolon kara; zwischen Karassu und Arassu im Alatau
eisiliensis, beim Almaty-Piquet in der lli-Niederung.
622. Leuzea carthamoides DC.
DC. diss. comp. p. 49. №2. Ledb. fl. ross. Il. 758.
Trautv. pl. Schrenk. p. 378. № 679.
ulm
164
Bei Iwanow - Belok.
Alfredia cernua Cass.
Cass. in Bull. soc. philom. 1815. p. 475. Ledb. fl.
ross. Il. 754.
Altai, bei den Saleirschen Gruben (Ludwig.).
623. Alfredia acantholepis Kar. et Kir.
Kar. et Kir. enum. pl. soong. pag. 195. № 499. A.
Karelini Ledb. fl. ross. Il. pag. 759.
Involueri squamae initio arachnoideae, deinde glabres-
centes.
Im Alatau transiliensis im Thal des grossen Almaty-
Flusses bei 6500’; bei Akkia 7500’; am Turguen - Pass
im Thian - Schan bei 8000'.
694. Alfredia nivea Kar. et Kir.
Kar. et Kir. enum. pl. soong. p. 126. Ne 500. Ledb.
fl. ross. II. 755. Trautv. pl. Schrenk. р. 378. № 681.
Im Alatau cisiliensis in der Kopalkette bei 3000’.
625. Serratula coronata L.
L. spec. 1144. Ledb. fl. ross. II. 756. Bnge. reliq.
Lehm. p. 367. Trautv. pl. Schrenk. р. 379. № 683.
Altai, bei den Saleirschen Gruben (Ludwig.).
626. Serratula lyratifolia Schrenk.
Schrenk. enum. pl. soong. I. pag. 45. Ledb. fl. ross.
Il. pag. 757. Kar. et Kir. enum. pl. soong. pag. 126.
№ 504.
Variat foliis omnibus lyratis v. singulis integris.
Bei Mai- bulak im Alatau transiliensis bei 6000’.
165
Serratula procumbens Rgl.
Subglabra v. sub lente lanugine minutissima adspersa;
caule abbreviato, procumbente, simplici monocephalo v.
ramoso 2—3 cephalo, 2—4 phyllo; foliis omnibus in-
tegris, oblongis, eircumeirca mucronato-dentatis, caulinis
sessilibus; involueri squamis exterioribus ovatis mucrone
saepissime reflexo terminatis, intimis scariosis attenuato-
acutis.
Caules 1 — 2 pollicares. Capitula ovata, squamis viri-
. dibus subconcoloribus sub lente margine breviter lanu-
ginosis. Flores rubri, omnes hermaphroditi aequales.
Serratula lyratifolia, cui species nostra proxime affinis:
caule erecto, monocephalo, folis saepissime lyratis la-
tioribus omnibusque petiolatis, capitulis majoribus latio-
ribus, involucri squamis exterioribus saepissime nigro
marginatis in mucronem patulum nigrum excurrentibus,
dignoscitur.
Im Thian- Schan am Tekes bei 8000’ Höhe blühende
Exemplare,
627. Serratula nitida Fisch.
Fisch. in Sprgl. syst. Ш. 390. S. glauca, nitida et
Gmelini Ledb. fl. ross. II. 758, 759. S. nitida Trautv.
pl. Schrenk. p. 379. № 683.
a typica Trautv.
Trautv. 1. e. S. nitida et Gmelini Ledb. |. с. S. ni-
tida Bnge. reliq. Lehm. pag. 368. № 759. Kar. et Kir.
enum. pl. soong. p. 126. № 501.
Bei Kopal in der Kirghisen-Steppe (Ludwig), im Thi-
an Schan am Tekes, 5000’ (Semenow.).
В glauca Trautv.
Trautv. l. e. S. glauca Ledeb. fl. ross. Il. pag. 758.
Kar. et Kir. enum. pl. soong. p. 126. № 502.
166
Im Buchthorminskischen Kreis im Altai (Ludwig), am
Kolpian See im Altai (Semenow), am Kopala-Flüsschen
in der Kirghisensteppe (Ludwig).
628. Serratula dissecta Ledb.
Ledb. fi. alt. IV. pag. 40. Ejusd. fl. ross. II. 759.
Bnge. reliq. Lehm. p. 369. Ne 765. Trautv. pl. Schrenk.
pag. 379. N 684.
y asperula; foliis margine asperulis, caeterum glabra,
capitulis majoribus ovatis; involucri squamis exterioribus
margine tantum puberulis mucrone patulo terminatis.
Blühende Exemplare bei Tamtchi-bulak bei Kopal in der
Kirghisen Steppe und bei Wernoje im Alatau transiliensis.
629. Serratula tenuifolia Bong.
Bong. in Bull. d. l'Ac. St. Pétersb. VIII. 340. Ledb.
fl. ross. II. 760.
Blühende Exemplare bei Merke im Alatau trans. bei
4000' Hóhe.
630. Jurinea suffruticosa Rgl.
Caule suffruticoso, ramoso, basi lignescente aphyllo;
ramis adscendentibus, monocephalis, dense foliatis, foliis
peduneulisque floccoso-puberulis; foliis anguste linearibus,
integerrimis, margine ad nervum medium revolutis; pe-
duneulis terminalibus, solitariis, elongatis, ebracteatis,
folia pluries superantibus; capitulis ovatis; involueri squa-
mis lineari-lanceolatis, erecto-adpressis, minute floccoso-
puberulis, exterioribus in mucronem erectum brevem at-
tenuatis: interioribus longioribus in apicem scariosum
elongatum coloratum attenuatis; floribus purpureis.
Frutieulus humilis, 1—1'/, pedalis, a basi ramosus,
ramis basi lignescentibus cortice fusco rimoso vestitis. Folia
167
2—3 pollices longa, angustissima. Affinis J. eleganti Stev.
Posterior collo lanigero, caulibus herbaceis glabris, pe-
dunculis folia vix superantibus, capitulis majoribus sub-
cylindraceis, involueri squamis exterioribus qus patulis
facile dignoscitur.
Im westlichen Karatau bei 8000’ Höhe von Sewerzow
gesammelt.
631. Jurinea chaetocarpa Ledb.
Ledb. fl. ross. Hl. 765. Bnge. reliq. Lehm. pag. 369.
№ 770.
a typica; caule subsimplici v. parce ramoso, capitulis
majoribus, involucri squamis exterioribus apice patulis,
achaeniis pilis densis adpressis strigosis.
J. chaetocarpa Ledb. et Bnge. l. c.
B macrantha; caule subsimplici v. parce ramoso, ca-
pitulis majoribus, involucri squamis omnibus erectis, achae-
niis glandulis sessilibus asperatis. J. adenocarpa В ma-
crantha Bnge. reliq. Lehm. pag. 370 sub No 771.
Auf dem Issikul-Plateau bei Tasma in einer Höhe von
4500 bis 8000', am Ili Flusse.
y adenocarpa; caule ramoso, involucri squamis omni-
bus erectis, capitulis minoribus, achaeniis glandulosis ad
angulos parce setulosis.
J. adenocarpa Schrenk. enum. pl. nov. I. 46. Kar.
et Kir. enum. pl. soong. p. 126. № 505. Bnge. reliq.
Lehm. p. 370. ® 771.
Tribus. CICHORACEAE.
632. Koelpinia linearis Pall.
Pall. it. Ш. pag. 667. app. pag. 755. № 130. tab
L. I. fig. 2. Ledb. fl. ross. Il. 772. Bunge reliq. Lehm.
Au
168
p. 372. No 774. Kar. et Kir. enum. pl. soong. p. 127.
№ 506. Boiss. et Buhse pl. transe. p. 135.
Zwischen Boroldai und Bugun im westlichen Thian
Schan (Sewerzow) und bei Kara Tschek im Ш - Thale
bei 1300 bis 2000 Fuss. Hóhe.
633. Cichorium Intybus L.
L. spec. 1142. Ledb. fl. ross. Il. 774. Bnge. reliq.
Lehm. pag. 373. № 776. Boiss. etBuhse pl. transe. p.
136. Trautv. pl. Schrenk. p. 380. N 687.
Bei Wernojé am Fusse des Alatau transiliensis bei 2500
Fuss Hóhe.
634. Achyrophorus maculatus Scop.
Scop. fl. carn. ed. II. pag. 116. Ledb. fl. ross. II.
776. Bnge. reliq. Lehm. pag. 373. № 777. Trautv. pl.
Sehrenk. p. 381. № 688.
Blühende Exemplare mit 2—3 blumigem Blüthenschaft
auf Thonboden bei der Syrjänowschen Grube im Altai
im Juni (Ludwig) und am Fusse des Djil - Tau im Sais-
зап - Gebiet (Semenow).
635. Tragopogon pratensis L.
L. spec. 1109. Ledb. fl. ross. Il. 785. Bnge. reliq.
Lehm. р. 374. № 779.
Im Buchthorminskischen Kreis im Altai, auf Lehmbo-
den, im Juli blühende Exemplare, und in der Nähe der
Syrjänowschen Grube im Juli blühende und fruchttragen-
de Exemplare auf Humusboden (Ludwig), ferner im obe-
ren Theile des Tschilik Thales im Alatau transiliensis bei
6 — 7000 Fuss Höhe (Semenow).
169
636. Tragopogon floccosus Waldst. et Kit.
W. et K. pl. rar. Hung. II. p. 116. Ledb. fl. ross. II.
p. 787. Trautv. pl. Schrenk. p. 381. № 691.
Variat: WE
a typicus; lana flocciformi plus minus adspersus, cau-
le solitario plus minus ramoso. T. floccosus auct. cit.
Im Gebirge Djil - Tau im Saissan - Gebiet.
D. caespitosus; lana flocciformi rara adspersus v. sub-
glaber, caulibus simplicibus v. paree ramosis. Habitu T.
graminifolii, achaeniis autem omnibus brevissime rostra-
tis, diversus.
Astrachan (Becker).
© glaber; lana floeciformi omnino distitutus.
Tr. brevirostris DC. prodr. VII. 114. Ledb. fl. ross.
II. 788. Trautv. pl. Schrenk. p. 381. № 691.
637. Tragopogon ruber Gmel.
S. G. Gmel. it. II. pag. 198. Ledb. fl. ross. II. 789.
Bnge. reli. Lehm. р. 374. № 783. Kar. et Kir. enum.
pl. soong. p. 127. № 508. Trautv. pl. Schrenk. p. 382.
№ 692.
Kirghisensteppe (Ludwig), ferner bei Aschtschy Bulak
im Kreise Ajajus in der Kirghisensteppe, am Djus Agatsch
im Saissan - Gebiet und am Vorgebirge Verschinin am
Saissan (Semenow). Im westlichen Thian Schan zwischen
Boroldai und dem Flusse Bugun (Sewerzow).
638. Scorzonera purpurea L.
L. spec. 1113. Ledb. fl. ross. II. 791. Bnge. reliq.
Lehm. p. 375. № 786.
Am Djenischke Fluss im Alatau transiliensis bei 4 —
8000 Fuss Hóhe (Semenow), am Ufer des Ob zwischen
Barnaul und Susun (Ludwig).
170
В subincana; caule foliis involucrisque subeano-flocco-
sis, involucri squamis subomnibus acutis.
Am ersten Merke Fluss im Alatau transiliensis bei
4000 Fuss Hóhe.
639. Scorzonera austriaca Willd.
Willd. spec. pl. Ш. 1798. Ledb. fl. ross. IL. 792.
Bnge reliqQ. Lehm. pag. 375. Kar. et Kir. enum. pl.
soong. pag. 127. N 511. Trautv. pl. Schrenk. p. 383.
N 693.
a typica Trautv. (l. c.).
Im Buchthorminskischen Kreis im Altai auf Bergen,
blühende Exemplare im Mai (Ludwig).
В linearifolia Turez.
Turez. fl. Бас. ‘dah. I. 1427. Trautv. 12 e.
Zwischen Barnaul und Susun im südlichen Altai
(Ludwig).
y intermedia; radicis coma filamentosa squamataque,
caule involucrisque initio plus minus floccoso-lanatis, fo-
liis linearibus. Variat caule vix pollicari usque spithamaeo,
initio totidem v. sub capitulo tantum floccoso - lanato.
Neben der Salzquelle im Thian Schan am Tuz Kokd-
jar bei 8500 Fuss Hóhe, am oberen Tekes Fluss im Thian
Schan und am Shaty-Pass im Alatau transiliensis bei 8000
Fuss Hóhe.
Bildet den Uebergang nach S. radiata Fisch., die sich
durch den nur mit schuppenfórmigen (und nicht in Fa-
sern aufgelöste) Blättern besetzten Wurzelhals unterschei-
det. Unsere in Rede stehende Form, trägt nun am Wur-
zelhals ausser den in Fasern aufgelösten Blättchen auch
stets noch schuppenförmige Blättchen. Wegen des Vor-
171
handenseins der in Fasern aufgelösten Blättchen des Wur-
zelhalses, müsste sie also zu den Formen von S. aus-
triaca gezàhlt. werden. Da sie ausserdem aber wegen
der anfänglich stets vorhandenen weiss flockig wolligen
Behaarung des ganzen Blüthenschaftes und des Hüllkel-
ches- oder nur der Spitze des Blüthenschaftes und der
Ränder der Schuppen des Hüllkelchs zu S. radiata Fisch.
hinneigt, halten wir solche für eine Mittelform zwischen
S. radiata und S. austriaca und deshalb S. radiata Fisch.
für keine Art, sondern nur für eine Form der S. austriaca,
an der sich die Schuppen des Wurzelhalses gar nicht in
Fasern auflósen.
Damit würden auch die Charaktere ihre Wichtigkeit
verlieren durch welche S. austriaca Willd. von der viel-
gestaltgen S. humilis L. unterschieden worden ist und
man würde wieder zur Ansicht Jacquins zurückkehren
müssen, der S. austriaca Willd. als S. humilis (fl. austr.
tab. 36) abbildete.
640. Scorzonera Marschalliana C. A. M.
C. A. M. in Bong. et Mey. suppl. fl. alt. № 168.
Schrenk. enum. pl. nov. soong. II. 34. Ledb. fl. ross.
П. 795. Trautv. pl. Schrenk. p. 383. № 695. S. stricta
et pubescens DC. prodr. VII. 122. Kar. et Kir. enum.
pl. soong. pag. 127, 128. № 512, 513. Bnge. reliq.
Lehm. p. 375. № 790, 791.
Variat foliis anguste linearibus latioribusque, involucris
pubescenti- villosis v. glabrescentibus.
Steppe der Kirghisen (Ludwig), bei Wernoje am Fusse
des Alatau transiliensis bei 2500 Fuss Hóhe (Semenow),
bei Boroldai im westlichen Thian Schan (Sewerzow).
172
641. Scorzonera tuberosa Pall.
Pall. it. Ш. pag. 653. Ledb. fl. ross. Il. 796. Bnge.
relig. Lehm. pag. 376. № 793. Trautv. pl. Schrenk.
p. 383. M 696. |
В sericeo - lanata Bnge. (Bnge. 1. c.).
Specimina examinata pusilla, scapis pollicaribus usque
sesquipollicaribus, basi ramosis. Rhizoma tnberosum, api-
ce in collum cauliforme elongatum; collum apice barba-
tum squamisque albidis coronatum. Folia linearia utrinque
canescenti-lanata. Involuerum canescens.
Kly im Saissan Gebiet.
y crispa Bunge (l. c. No 792.).
Folia utrinque dense sericeo-lanata, lineari-oblonga v.
sublinearia, margine crispa. Involucri squamae erectae v.
apice paullo recurvae.
Am Fusse des Alatau transiliensis zwischen Korassu
und Keyssykaus bei 2000 Fuss Hóhe.
649. Picris hieracioides L.
L. spec. pag. 1115. Trautv. pl. Schrenk. pag. 383.
No 697. |
a typica. — P. hieracioides Ledb. 1. c.
Bei Kokbekty im Saissan Gebiet.
ß japonica. — P. japoniea Thbrg. fl. jap. p. 299. Ledb.
fl. ross. Il. 800. Pieris hieracioides var. Trautv. 1. c.
Tribus LACTUCEAE.
643. Lactuca undulata Ledeb.
Ledeb. fl. ross. Il. 803. Bnge. reliq. Lehm. p. 379.
N 801.
173
Am Ili, den 12 Mai blühende Exemplare.
644. Lactuca viminea C. H. Schultz.
C. H. Schultz teste Koch. Taschenb. d. deutsch. Fl. .
317. Ledb. fl. ross. I. 804. Prenanthes viminea L.
sp. 1120.
В erostris; achaeniis apice truncatis rostro destitutis.
Caeteris notis ad amussim cum forma typica congruit.
Am Ili-Fluss bei 2000 Fuss Hohe.
Eine sehr ausgezeichnete und interessante Abart der
L. viminea, welche einen neuen Beweis dafür liefert,
dass die Bildung der Früchte, die bei den Compositen
stets als entscheidender Charakter bei Bildung der Gat-
tungen angenommen ist, auch sehr bedeutende Abweichun-
gen zeigen kann. Unsere Pflanze unterscheidet sich durch
das gänzliche Fehlen des Rostrum und der kelchartigen
Verbreiterung des letzteren unterhalb des Pappus, von
der typischen Form der Lactuca viminea. Blattform, das
ausgezeichnete Herablaufen aller Blätter in einen lin-
naren Streifen, die traubenförmige Stellung der Blüthen-
köpfe, Hüllkelch und calyculus des letzteren, alles stimmt
vollständig überein. Nach dem Charakter der Frucht könn-
te unsere neue Form aber nicht zu Lactuca gerechnet
werden, sondern müsste ihre Stellung als neue Art bei
Chondrilla oder Prenanthes erhalten. Durch einen ähn-
lichen Dimorphismus der Früchte haben wir uns frü-
her einmal verleiten lassen, eine Form des Ageratum
conyzoides mit Früchtchen denen der Pappus fehlte, als
Phalacraca coelestina zu beschreiben (Gartenflora IIT. p.
388, tab. 107.), hatten später aber Gelegenheit, uns zu
überzeugen, dass die folgenden Generationen dieser
Form wieder Früchtchen mit Pappus trugen und voll-
ständig zu A. conyzoides ß mexicanum übergingen. Aehn-
174
liche Dimorphismen der Früchte haben wir später auch
bei andern Compositen beobachtet und so sind wir voll-
ständig überzeugt, dass auch die in Rede stehende Pflan-
ze, nur als höchst interessante Form der Lactuca vi-
minea zu betrachten ist und nicht als neue Art zu Chon-
drilla oder Prenanthes gestellt werden kann.
645. Lactuca soongorica Rgl.
Glabra; caule erecto, tereti, apice corymboso-panicu-
lato; foliis utrinque laevibus, basi sagittata sessilibus,
runcinato - pinnatifidis, supremis bracteaeformibus indi-
visis parvis; achaeniis striatis, atris, rostrum pallidum
circiter aequantibus. Folia radiealia ignota; caulina infe-
riora intermediaque oblonga, suprema paniculae ramos
fulerantia parva integra. Paniculae rami patentes, laxe
racemosi. Pedicelli bracteolati, elongati, involucrum ae-
quantes v. superantes.
Lactueae salignae altissimaeque affinis. Prima pani-
culae ramis virgatis racemoso - spicatis foliisque caulinis
linearibus subintegerrimis, — altera achaeniis in rostrum
atrum ipsis duplo brevius attenuatis, —facile dignoscitur.
Kirghisensteppe (Ludwig), am Flusse Assy im Alatau
transiliensis bei 5000 Fuss Hóhe. :
646. Chondrilla juncea L.
L. spec. 1120. Ledb. fl. ross. IL. 820. Boiss. et Buh-
se pl. transe. p. 140.
В canescens Trautv.
Trautv. pl. Schrenk. in Bull. de la Soc. de Moscou
1866. p. 384. №698. Ch. canescens Kar. et Kir. enum.
pl. soong. p. 129. № 517.
Tschinguildy im ПИБа] in einer Höhe von 1000 bis
2000 Fuss überm Meere.
175
647. Chondrilla brevirostris Fisch. Mey.
Fisch. Mey. ind. sem..h. Petrop. III. p. 32. Ledb.
fl. ross. II. 808. Bnge. relig. Lehm. p. 380. № 804.
Trautv. pl. Schrenk. l. c. p. 385. No 699.
Tschinguildy im Ilithal mit der vorhergehenden.
648. Taraxacum officinale Wiggers.
Wiggers prim. fl. holst. p. 56. Ledb. fl. ross. II. 812.
Bnge. relig. Lehm. p. 381. No 810. Boiss. et Buhse pl.
transc. p. 140. Trautv. pl. Schrenk. p. 386. N 704.
Leontodon Taraxacum L. spec. 1122.
Im Saissan- Gebiet am Südfusse des Sartau und am
Utsch-Terekty, ferner am Schwarzen Irtisch bei Tschin-
guildi.
Die Arten der Gattung Taraxacum gehen vielfach in
einander über. Die Lànge des dünnen Stiels, der auf
der Spitze des Früchtchen stehend den Pappus trägt, ist
bei jungen noch nicht ausgebildeten Früchten, wie man
solche in eben abgeblühten oder noch blühenden Blüthen-
köpfchen findet, stets im Verhältniss zur jungen Frucht,
viel kürzer als bei den ganz reifen ausgebildeten Frücht-
chen, was bei der Untersuchung getrockneter Exemplare,
sehr zu beachten ist.
649. Taraxacum caucasıcum DC.
DC. prodr. УП. 146. Ledb. fl. ross. II. 813. Bnge.
relig. Ledb. p. 381. № 811. Kar. et Kir. en. pl. soong.
p. 129. № 519. Trautv. pl. Schrenk. р. 386. № 706.
a iypicum; scapis villosulis demum subglabris. T. cau-
casicum DC. Ledb. Trautv. l. c.
Am Kly, am Schwarzen Irtisch bei Tschinguildi, am
Mai Tschilek im Saissan- Gebiet.
176
В glabrum; scapis glabris. T. halophilum Trautv. mss.
Am Berge Kara beim See Marka-Kul im Saissan-Ge-
biet, am Sary-djas Gletscher im Thian-Schan bei 8500—
9000 Fuss über dem Meere.
Von den jedenfalls sehr schwierig zu unterscheidenden
Arten dieser Gattung, können wir T. corniculatum DC.
und T. caucasicum DC. nicht unterscheiden und dürfte
es richtiger sein, beide Arten zu vereinen.
650. Taraxacum glaucanthum DC.
DC. prodr. VII. 147. Ledb. fl. ross. II. 814. Kar. et
Kir. en. pl. soong. p. 129. N 521. Bnge. reliq. Lehm.
p. 381. № 812.
Am schwarzen Irtysch bei Tschinguildi im Saissan
Gebiet.
651. Taraxacum Steveni DC.
DC. prodr. УП. 149. Ledb. fl. ross. Il. 816. Boiss.
et Buhse pl. transc. p. 141. Trautv. pl. Schrenk. pag.
387. № 709.
Am Sary-djas Gletscher im Thian-Schan bei 8500 —
9000 Fuss über dem Meer, ferner zwischen den Gebirgs-
pässen Kok -djar und Tekes im Thian - Schan bei 9900
Fuss über dem Meere.
652. Streptorhamphus hispidulus Rgl.
Streptorhamphus Bnge. cfr. Bnge. reliq. Lehm. p. 381.
№ 814.
Str. crambifolius Bnge. (1. c.); glaberrimus, capitulis
alis breviter pedunculatis, aliis sessilibus. — Caulis su-
perne corymboso - ramosus.
St. hispidulus; pedunculis involucrisque hispidulis, ca-
pitulis omnibus pedunculatis.
177 d
Caulis erectus, 1'/,— 2 pedalis, sulcatus, glaber, a
basi corymboso-ramosus, foliosus. Folia radicalia desunt.
Folia caulina: inferiora e basi angustata cordato-semiam-
plexicauli ovato - oblonga, glauca, dentata; superiora
(bracteae) decrescentia, caulina e basi auriculato-cordata
anguste lanceolata, ramulorum e basi subeordata amplexi-
cauli anguste lanceolata. Capitula oblonga, omnia pedun-
culo semipollieari usque bipollicari suffulta. Involuerum
imbricatum; squamae acutae, dorso praecipue in nervo
medio hispidulae: exteriores circiter 12, extimae ellipti-
co - lanceolatae breviores, laneeolatae, interiores circiter
12, aequilongae, angustissime lanceolatae. Achaenia el-
liptico-oblonga, plano-compressa, margine alata, subito
in rostrum tenue attenuata; rostrum achaenio brevius.
Pappus duplex; exterior brevissimus, compositus e se-
tis brevissimis pallide flavis; interior pilosus, candidus,
compositus e pilis vix scabridis achaenio incluso rostro
paullo longioribus
Tamgaly-Pass am lli-Fluss in einer Hóhe von 1000
bis 1200 Fuss über dem Meere.
Es liegen uns drei Exemplare vor, an allen sind aber
die unteren Blàtter theils defekt, theils fehlen sie ganz, es
scheint Jedoch, dass die untersten Blátter in einen Stiel
verschmälert herablaufen. Steht dem St. crambifolius
Bunge nahe, kann aber, nach dem Wenigen, was uns
vorliegt, nicht mit dieser Art vereinigt werden.
653. Crepis rigida Waldst. et Kit.
W. et К. pl. rar. Hung. 1. p. 18. tab. 19.
Y soongorica Kar. et Kir.
Kar. et Kir. enum. pl. Soong. p. 130. № 524. Ledb.
fl. ross. II. 821, Trautv. pl. Schrenk. p. 387. № 710.
№ 3. 1867. 12
Е
In. der Kirghisensteppe von Ludwig. m. blühenden ©
Exemplaren gesammelt. Der ausgebreitete rispenfórmige
Blüthenschaft giebt dieser Form eine so auffallend ver-
sehiedene Tracht, dass solche ganz den Eindruck einer
spezifisch verschiedenen Art macht. -Dazu kommt noch
die schwärzere Färbung und stärkere Bereifung der auch
weniger starren Schuppen des Involucrums.
654. Crepis tectorum L.
L. spec. 1135. Ledb. fl. ross. Il. 822. Bnge. reliq.
Lehm. p. 382. Ne 817. Trautv. pl. Schrenk. pag. 387.
Newz Ate
Im südlichen Altai bei den Saleirschen Gruben und bei
Gurgewsk, in blühenden Exemplaren im Juni und Juli. von
Dr. Ludwig gesammelt. Darunter auch Formen mit ganz
schmalen am Grunde nicht spiessfórmigen Blättern.
655. Crepes multicaulis Ledb.
Ledby) И. а IV. page. 123. Ejusd: ies р 1055.
tab. 36. Ejusd. fl. ross. II. 824. Kar. et Kir. enum.
pl. Soong. p. 131. N 525. Trautv. pl. Sehrenk. p. 388.
№ 712.
4 laxa; caulibus floriferis monocephalis v. pleiocepha-
lis corymboso-racemosis v. corymboso - panieulatis, ea-
pitulis peduneulo gracili elongato suffultis.
Am Tekin-Bulok im Alatau cisiliensis bei 6000— 7000
Fuss Höhe eine 2 — 6 Zoll hohe Aipenform mit grazi-
lem Schaft, der einen oder mehrere Blüthenkópfe in ei-
ner Doldentraube trägt; am Tschenischke Flusse im Ala-
tau transiliensis bei 4—5000 Fuss Höhe eme Form mit
1*/, Fuss hohem rispig verästeltem Schaft.
B congesta; caulibus floriferis spithamaeis, capitulis in
179 :.
corymbum V Qd congestis. peduneulo brevi suf-
fultis. :
Am Sary-Djas im Thian Schan bei 9000 Fuss Hóhe.
Eine Alpenform von 2—4 oi PE die dichter
rauhhaarig ist. |
Die C. multieaulis ist еше sehr veränderliche Art,
die bald mehr, bald weniger behart ist und an der
Mittelrippe der Schuppen des Hüllkelchs bald nur kur-
ze Haare, bald ausser diesen auch noch Borsten
trägt.
656. Crepis sıbirica Г.
L. spec. 1135. Ledb. fl. ross. II. 828. Bnge. reliq.
Lehm. p. 383. № 819. Trautv. pl. Schrenk. pag. 388.
№ 714.
Am Karkara Plateau im Thian Schan bei 5—6000 Fuss
Höhe (Semenow), im südlichen Altai bei der Syrgänowski-
schen Grube und bei Saleir (Ludwig).
657. Crepis lyrata Froel.
Froel. in DC. prodr. VII. 170. Ledb. fl. ross. IL 829.
Hieracium lyratum L. spec. 1120.
Im südlichen Altai bei den Saleirsehen Gruben (Ludwig).
658. Heteracia Szovitsa Fisch. et Mey.
Fisch. et Mey. ind. sem. h. Petrop. I. p. 29. Ledb.
fl. ross. II. 830. Kar. etKir. enum. pl. Soong. p. 131.
Ne 526. Bnge. гейа. Lehm. p. 383. № 821.
Am Zailijsay Piquet im Ili Thale, bei 1800 bis 2000
Fuss Hóhe.
127
180
659. Sonchus oleraceus L. | (eo
L. spec. 1116. exc. var. y et ¢. Ledb. fl.:ross. 833.
Bnge. reliq. Lehm. pag. 386. № 826. Boiss. et Buhse
pl. transcauc. p. 142.
Bei den Saleirschen Gruben im südlichen Altai (Ludwig ).
660. Sonchus arvensis L. ß uliginosus Trautv.
Trautv. pl. Schrenk. pag. 388. Ne 715. S. uliginosus
et maritimus Ledb. fl. ross. Il. 834 et 835.
Am Almaty - Fluss im Alatau transiliensis bei 3000
Fuss Höhe.
Auch S. brachyotus DC. (Ledb. 1. с.) ist als Form mit
nicht gerunzelten Achaenen zu S. arvensis zu ziehen.
661. Youngia diversifolia Ledb.
Ledb. fl. ross. Il. 837. Trautv. pl. Schrenk. 1. c.
р. 389. № 717. Crepis tenuifolia Willd. spec. pl. Ш.
1606.
Im südlichen Altai im Saleirschen Kreis blühende Exem-
plare im Monat Juni (Ludwig).
669. Youngia flexuosa Ledb.
Ledb. fl. ross. II. 386. Trautv. pl. Schrenk. p. 389.
N 718. Barkhausia flexuosa DC. prodr. VII. 156.
Am Tekes-Fluss im Thian Schan bei 6000 Fuss Hó-
he, und am Berge Bukun - bai im Saissan Gebiet.
Anmerkung. Wir haben die beiden obigen Youngia-
Arten unter dem Namen aufgeführt, den Ledebour an-
genommen.
Bemerken wollen wir hier nur, dass es manche Cre-
pis-Arten giebt, w. z. B. die oben aufgeführte C. mul-
181
ticaulis Ledb., die in ihren Gattungs - Charakteren voll-
stándig mit Youngia übereinstimmen.
Es bedürfen diese Gattungen einer erneuten Revision.
Y. diversifolia würde nach unserer Ansicht richtiger zu
Crepis und Y. flexuosa Ledb. richtiger zu Barkhausia zurück-
gestellt werden, da erstere kein rostrum auf der Spitze der
Achäne trägt, während die letztere ein solches besitzt.
663. Mulgedium azureum DC.
DC. prodr. УП. 248. Ledb. fl. ross. IL. 842. Trautv.
pl. Sehrenk. p. 389. No 719.
Im Alatau transiliensis in einer Höhe von 5 — 7000
Fuss an den Flüssen Almaty, Djenischke und Merke.
664. Mulgediun tataricum DC.
DC. prodr. УП. 248. Ledb. fl. ross. Il. 842. Вибе.
reli. Lehm. p. 386. № 829. Boiss. et Buhse pl. transc.
p. 42. Trautv. pl. Schrenk. p. 389. No 720.
& typicum; glabrum, folis inferioribus plus minus run-
cinatis. DC. Ledb. Bnge. Boiss. Trautv. |. c.
Im Alatau transiliensis in einer Höhe von 5500 Fuss
am Almaty Fluss.
В floccosum; caule, pedunculis foliisque junioribus floc-
coso - lanatis.
Bei Kokbekty.
Stimmt in allen Charakteren, mit Ausnahme der weis-
sen flockig wolligen Behaarung, mit M. tataricum überein.
Y- integrum; glabrum, folüs oblongo -lanceolatis, infe-
rioribus dentatis, superioribus integerrimis. M. tataricum
var. fol. integerrimis DC. l. c.
Am lli- Fluss bei 1000 bis 1800 Fuss Höhe.
182
665. Mulgedium sibiricum Less.
Less. syn. pag. 142. Ledb. fl. ross. AE 843. ‘ge
reliqg. Lehm. p. 386. № 830. : à
Im südlichen Altai bei den Saleirschen Gruben ai)
666. Hieracium vulgatum Fr.
Fries. nov. fl. suee. Il. pag. 254. Ledb. fl. ross. И.
851. Kar. et Kir. enum. pl. soong. pag. 131. № 530.
Trautv. pl. Schrenk. l. c. p. 391. M 724.
Auf dem КагКага - Plateau im Thian Schan und im
Alatau transiliensis in einer Hóhe von 6500 bis 7500
Fuss.
667. Hieracium umbellatum L.
L. spec. 1134. Ledb. fl. ross. П. 855. Kar. et Kir.
enum. pl. soong. p. 131. Ne 531. Bnge. relig. Lehm.
p. 387. № 837. Trautv. pl. Schrenk. p. 391. № 725.
Im südlichen Altai bei den Saleirschen Gruben (Ludwig).
668. Hieracium virosum Pall.
Pall. it. II. pag. 183. Ledb. fl. ross. Il. 856. Bnge.
reli. Lehm. p. 387. № 839. Trautv. pl. Schrenk. p.
392. № 726.
Im Almaty-Thal im Alatau transiliensis bei 5500 Fuss
Hóhe.
CAMPANULACEAE.
Auctore E. Regel.
669. Glossocomia clematidea Fisch. Mey. Lall.
Fisch. Mey. Lallem. ind. h. Petrop. X. p. 46. Wah-
lenbergia clematidea Schrenk. enum. pl. nov. I. p. 38.
Ledeb. fl. ross. II. 871. Kar. et Kir. enum. pl. soong.
p. 132. № 533.
183
Aus Merke Fluss im Alatau transiliensis bei 5000 Fuss
Höhe, am Karkara Fluss im Thian-Schan bei 6000 Fuss
Höhe und ani’ Turguen-assy Pass im Alatau transiliensis
bei 8000 Fuss Hohe. |
670. Phyteuma argutum. Ва.
Caule elato, simpliei, tereti, striato, basi laxe pubes-
centi, apice glabrescenü; foliis caulinis utrinque plus
minus scabrido -hirtulis, e basi rotundata elongato - lan-
ceolatis attenuato-acuminatis, inaequaliter argute serratis,
inferioribus intermediisque breviter petiolatis, supremis
sessilibus angustioribus in bracteas desinentibus; spica.
valde interrupta, elongata; floribus subternis v. laxius
dispositis v. in glomerulos densos multifloros axillares
dispositis; calyce glabro. Caules 8—3 pedales, apicem
versus subangulato -striati. Folia radicalia ignota. Folia
eaulina rigida, scabra, 3 — 4 poll. longa et '/, usque
pollicem lata. Spiea simplex v. basi ramosa. Calyx gla-
ber, tubo ovato-oblongo, costato, laciniis subulatis, iute-
gerrimis, calycis tubo longioribus. Corollae glabrae, palli-
de-caeruleae, laeiniis apiee diu cohaerenlibus calycem su-
perantibus. Capsula ignota. Species affinis P. campanu-
loides M. В. dignoscitur: Саше glabro angulato, foliis
caulinis ovato-elliptieis sessilibus tenuioribus oblusiuscule
serratis plus minus molliter pubescentibus, calycis tubo
turbinato.
Bei Tschirtschik im westlichen Thian - Schan, im Juli
blühend (Sewerzow). Dem P. campanuloides M. B. je-
denfalls sehr nahe verwandt, da die uns vorliegenden
Exemplare durch die oben angegebene Merkmale sich
aber eonstant unterscheiden, so hatten wir keine Be-
rechtigung, solche nur als Form zu P. campanuloides
zu ziehen.
184
671. Phyteuma Sewerzowi Reg].
(Phyteuma sect. Podanthe, corollarum lobis apice nun-
quam etiam juniorum connatis.)
Glaberrimum; radice crassa, caespites densos edenti;
caulibus erectis, tenuibus, flexuosis, pyramidato-ramosis;
ramis decrescentibus, simplicibus; foliis omnibus anguste
lineari - lanceolatis, utrinque attenuatis, acutis, remote
denticulatis, supremis linearibus integerrimis bracteifor-
mibus; floribus in ramulorum apice solitariis; calyce gla-
bro, tubo longe obconico, laciniis subulatis tubum sub-
aequantibus; corolla calycis lacinias duplo superans, lobis
latiusculis apice nunquam cohaerentibus. — Radix crassa,
ut videtur perpendicularis, multiceps. Caules teretes, pe-
dales et ultra. Folia decrescentia, radicalia caulinis simi-
lia, inferiora circiter 1'/, poll. longa, '/,, poll. lata,
superiora linearia v. setacea, bracteiformia. Ramuli cau-
lis simplicissimi, pedunculum simulantes, decrescentes;
inferiores 4 — 5 poll. longi, foliis sparsis vestiti; supe-
riores pollicares et ultra, apice tantum bracteis setaceis
1—2 muniti. Calycis tubus pro genere longissimus, lon-
ge obconicus, costatus. Corolla violacea, lobis oblongis
acutis. Antherae lineares pallidae. Stylus corollam ae-
quans, apicem versus puberulus, violaceus, stigmatibus
tribus linearibus recurvis. Germen triloculare.
Im westlichen Thian-Schan, Provinz Turkestan (Se-
Werzow).
Affinis Ph. gracili Boiss. et Heldr., et P. linifolio Boiss.
et Heldr. Primum caulibus scapiformibus, a basi ramosis,
ad bifurcationes folis tantum instructis; floribus solita-
ris pedicello in infimis iis multo longiore, in supremis iis
breviore suffulto, racemos pyramidatos laxos formantibus;
calycis laciniis lanceolatis. Alterum caulibus simplicibus;
185
floribus raeemosis, secus caulis partes superiores solita-
riis, pedicello calyci subaequilongo suffultis; calycis tubo
campanulato; pedicellis, calycibus corollisque in latere
exteriore sub lente pruinoso-pubescentibus dignoscitur.
Eine sehr ausgezeichnete Art, die durch die einzeln
auf den Spitzen der grazilen beblätterten, einfachen Sei-
tenästchen, sowie auf der Hauptspitze des Stengels ste-
henden einzelnen Blumen, sieh von allen andern Arten
der Gattung auszeichnet. Der gestreckte verkehrt kegel-
fórmige Fruchtknoten, den diese Art mit Ph. gracile ge-
mein hat, erinnert fast an die Gattung Prismatocarpus.
Leider sahen wir von Ph. gracile keine Exemplare; nach
Boissiers Diagnose, kann unsere Art, aber mit dieser
jedenfalls nah verwandten Pflanze, nicht vereinigt wer-
den.
672. Campanula sibirica L.
L. spec. 236. Ledeb. fl. ross. II. 879. Bnge. reliq.
Lehm. p. 388. N 841. Trautv. pl. Schrenk. in Bull. de
la Soc. de Mose. 1866. № 4. p. 87. № 728.
Im südlichen Altai im Saleirschen und Buchthormins-
kischen Kreise, blühende Exemplare im Monat Juni (Lud-
wig). In der Region des Saissan am Djelta-Gebirge, am
Flusse. Kalgutte und am Kokbekty (Semenow).
673. Campanula glomerata L.
L. spec. 233. Ledeb. fl. ross. II. p. 880. Bnge. reliq.
Lehm. p. 388. № 842. Kar. et Kir. enum. pl. Soong.
р. 132. № 531. Boiss. et Buhse pl. transc. pag. 143.
Ттащу. pl. Sehrenk. |. с. p. 87. Nt 729.
Blühende Exemplare im Juni im Saleirschen und Buch-
thorminskischen Kreise im südlichen Altai (Ludwig).
186
Am Djenischke-Flusse im Alatau (ransiliensis bei 3 —
4000 Fuss Hóhe (Semenow).,
674. Campanula rapunculoides L.
L. spec. 234. Ledeb. fl. ross. IL. 883. Bnge. reliq.
Lehm pag. 389. N 846. Boiss. et Buhse pl. transc.
pag. 143. =
ß neglecta. Ledb. fl. ross. l. c.
Am Flusse Bukon in der Saissan-Niederung.
675. Campanula Steveni M. В.
M. Bieb. fl. taur. cauc. Ш. p. 138. Rgl. Rach Herder
pl. Pawlowsk. in Bull. de la Soc. de Moscou 1859. Be-
sonderer Abdr. p. 14. No 113.
Species valde variabilis. Caulis inferne hirsutus v. gla-
ber. Folia inferiora oblonga petiolata v. anguste lineari-
lanceolata v. lanceolata, hirtula v. margine tantum ciliata
v. omnino glabra, crenulata v. erenulato - denticulata v.
integerrima. Flores plerumque erecti v. rarius declinati;
tubo calyeis glabro v. rarius lanato.
a genuina; caule basi glabro v. plus minus hirsuto;
fols radicalibus oblongis iu peliolum allenuatis, crenalıs,
caulinisque inferioribus hirsutulis v. utrinque glabris et
basi ad petioli marginem semper ciliatis, floribus erectis,
calycis tubo glabro — Calycis laciniae lanceolatae v.
lanceolato-subulatae, integerrimae. Corolla ‘/, — */, poll.
longa. Folia superiora lineari-Ianceolata v. anguste lineari-
lanceolata, minute denticulata v. subintegerrima.
С. Steveni А. D. C. ш DC. prodr VII 479. Ledb:
fl. ross. ll. p. 886. Kar. et Kir. enum. pl. Soong. p.
132. No 535. Bnge. reliq. Lehm. p. 389. № 847. Boiss.
et Buhse pl. transe. p. 143. Trautv. pl. Schrenk. p. 88.
187
N 730. C. Steveni « genuina Rgl. iu pl. Pawlowsk. p.
15. No 113.
lusus a. caule bası hirsuto.
Kirghisen Steppe, nördlich von Issi-Kul See (Ludwig).
Am Merke- Fluss im Alatau transiliensis bei 4000 Fuss
Höhe, am Ausflusse des Tekes aus dem Thian - Schan
bei 4000 Fuss Höhe (Semenow). |
lusus b. caule basi glabro.
Am Takyr-Fluss am Tschangly -Bulak und Taskainat-
Bulak im Gebiete des Saissan - Sees.
Es ist diese Stammform voi südlichen Russland, durch
den Caucasus bis nach der Soongorei und den Altai ver-
breitet. Von der folgenden Form unterscheidet sie sich
eigentlich nur dadurch, dass die aufrechten Blumen meist
kleiner und die lànglichen oder länglich - lanzenttlichen
Wurzelblätter stets breiter als die Stengelblätter und in
einen deutlichen Blattstiel verschmälert sind. Schon bei
der Aufzählung der von Pawlowsk in Ostsibirien gesam-
melten Pflanzen, zogen wir C. silenifolia Fisch. zu C.
Steveni. Jetzt wo uns ein viel reicheres Material vorliegt,
unterscheiden wir im Untenstehenden 4 verschiedene For-
men von C. Steveni (').
(à Campanula Steveni M. B. Varietates subsequentes dignoscimus.
3. Calycis tubus glaber.
« genuina; foliis inferioribus oblongis v. latioribus crenatis; co-
rollis 1/, — 3/, poll. longis. — Folia radicalia caulinaque inferiora
in petiolum attenuata, superiora anguste lineari-lanceolata. Calycis
lobi glaberrimi. — Ludit caule basi hirsuto v. glabro, foliis inferio-
ribus hirtulis v. utrinque glabris et petiolo plus minus ciliato.
C. Steveni & genuina Rgl. pl. Pawl. 1. c. — Cfr. syn. supra cit.
B silenifolia; robustior, foliis radicalibus caulinisque inferioribus
lineari-lanceolatis, crenulatis, corollis 4 — 215 poll. longis.
Folia inferiora saepissime anguste lineari-lanceolata, sensim in
petiolum decurrentia, glaberrima v. basin versus ciliata. Caulis
188
676 Campanula rotundifolia L. |
L. spec. 232. Ledb. fl. ross. ll. 888. Bnge. reliq.
Lehm. p. 389. No 849.
Im südlichen Altai, bei den Saleirschen - Graben! im
Monat Juni blühend (Ludwig).
677. Campanula Sewerzowi Rgl. (Tab. V.).
(Campanula Sect. II. Eucodon. 4 A. D. C. in Prodr.
MILD. 277.
Perennis, glaberrima; radice crassa, multieipiti; cauli-
bus numerosis ex pulvillis lanatis egredientibus, erectis,
apice racemoso ramosis, foliatis; foliis omnibus lineari-
bus v. anguste - lineari - lanceolatis, sessilibus, utrinque
attenuatis, inferioribus intermediisque argute denticulatis,
supremis integerrimis; floribus in caulium ramulorumque
apice terminalibus, solitariis; calycis tubo germini ad-
nato campanulato, 10-costato, sub lente glanduloso: lim-
bo 5 - partito: lobis lanceolatis acutis integerrimis corolla
paullo brevioribus; corolla infundibuliformi - campanulata,
profunde 5 -fida, lobis lanceolatis acutis.
glaberrimus. Calycis lobi saepissime ciliolati, rarius totidem glabri.
C. Steveni В silenifolia Rgl. pl. Pawl. 1. c. — C. silenifolia Fisch.
in A. D. C. monogr. Camp. p. 320. Ledb. fl. ross. II. 886. C. In-
fundibulum Rchb. pl. crit. tab. 75. In Sibiria baicalensi.
+ integerrima; glaberrima, foliis omnibus anguste lineari - lanceo-
latis integerrimis.
Rgl. pl. Pawl. l. c.
In Sibiria orientali.
b. Calycis tubus plus minus albo pilosus.
6 dasycarpa. Caules foliaque glaberrima. Folia inferiora lineari-
lanceolata, lanceolata v. elliptico-lanceolata, crenulata. Flores erecti
v. declinati. Corolla magnitudine var. ß. Calyx tubo plus minus la-
na albida tecto, laciniis margine villosulis.
C. Steveni forma furfuraceo pilosa Boiss. pl. trans. pag. 143. In
regionibus transcaucasicis, transbaicalensibus et in Sibiria orientali.
139
Caules numerosi, 5—6 poll. alti, erecti, flexuosi, basi
teretes, apice plus minus angulati, apice simpliciter ra-
mosi. Ramuli racemoso-corymbosi, decrescentes, foliosi.
Calyx incluso tubo vix */, poll. longus. Corolla pulchre
caerulea, calycem paullo superans, ad tertiam partem
quinquefida. Stamina 5, filamentis brevibus, basin ver-
sus valde dilatatis, sub lente puberulis. Antherae linea-
res, staminibus plus duplo longiores. Stylus apice glan-
dulosus, corollam paullo superans, initio apice clavatus,
deinde in stigmata 3 linearia recurvo—patentia partitus.
Species nova radicis collo multicipiti lanato, glabritie,
eaulibus numerosissimis, folis omnibus sublinearibus ar-
gute denticulatis, floribus in apice ramulorum solitariis
corymboso - racemosis, corolla profundo 5-fida calycem
paullo superante etc., ab omnibus speciebus affinibus
diversa.
Explicatio tabulae V.
Planta magn. nat.
Flos vix auetus.
Co t9 —
Germen calycis limbo denudatum ut corolla per-
spiciatur. Auctum.
4. Germen calycis limbo corollaque denudatum ut sta-
mina stylusque perspiciantur. Auctum.
5. Styli apex cum stigmatibus denique expansis. Auctus.
Bei Boroldai im westlichen Thian-Schan in der Provinz
Turkestan (Sewerzow).
Eine ausgezeichnete neue Art, die wır mit keiner bis
jetzt bekannten Art vergleichen können. Die dicken wol-
hgen Köpfe des Wurzelhalses, die viele kaum spannen-
hohe aufrechte Stengel tragen, sind besonders ausge-
zeichnet. Früchte sahen wir leider nicht, doch muss
a
190.
diese Art neben C. rotundifolia und C. linifolia gestellt
werden, obgleich sie wegen der tiefen Theilung der
Blumenkrone auch von diesen Arten noch bedeutend ab-
weicht. In letzterer Beziehung stehen C. garganica und
deren Verwandten wiederum näher.
678. Adenophora polymorpha Ledb.
Ledb. fl. alt: I. pag. 246. Trautv. pl. Schrenk. 1. е.
р. 88. № 731.
var. coronopifolia Trautv.
Trautv. |. с A. coronopifolia Fisch. in Mém. de la
Soc. de Mosc. VI. 165. Ledb. fl. ross. II. 893.
Akkia im Alatau transiliensis bei 6000 Fuss Höhe
(Semenow).
var. Lamarcku Trautv.
lus. stylosa. Trautv. |. c.
A. stylosa Fisch. |. с. р. 168. Ведь. В. ross; 1. 595:
Südlicher Altai im Buchthorminskischen Kreise im Juli
blühende Exemplare (Ludwig).
Wir gehen mit Trautvetters Ansicht, die zahlreichen
‘als Arten beschriebenen Formen, mit A. polymorpha zu
vereinigen, vollständig einig. Selbst bei A. verticillata
ist es noch fraglich, ob diese eine gut unterschiedene Art
darstellt. ==
DRUCKFEHLER.
Von Seite 146—160, deren Correctur wir aus Versehen nicht sahen,
verbessern wir folgende Druckfehler:
S. 146 Zeile 6 von oben lies ramorum statt ramoram
— — — 12 — — — Kokanischen — Kohanischen
— 141 — 3 — — — Semenowi — Semenowii
— 154 — 2 — unten — Xiphiolepides — Hiphiolepides
— 136 — 10 — oben — nach decurrentibus setze — ,
— — — — — unten — terminalibus statt terminulibus
Eu OR WO ems 4 — oben — arctotidifoliae — arctotidifolia
— 160 — 5 — — — 3000 — 300.
DIE
LETHARA ROSSICA UND THRE GEGNER.
ERSTER NACHTRAG
von
EDUARD von KICHWALD.
Si duo faciunt idem. non est idem.
Ein altes Sprüchwort, das sich zu jeder Zeit in der
Polaeontologie bewährt! Ein und dasselbe Fossil, von zwei
Palaeontologen untersucht, erhàlt meist zwei Namen:
untersuchen es zwei andere, so kommen noch zwei Na-
men hinzu und das Fossil besitzt in kurzer Zeit vier
Namen, wodurch gleich beim ersten Erscheinen dessel-
ben, in der palaeontologischen Literatur eine ansehnliche
Synonymie entsteht. Da Jedoch das Fossil meist unvoll-
ständig bekannt ist, so muss erst ein künftig aufzufin-
dendes, vollstándiges Exemplar lehren, welcher von den
vier Namen aufrecht zu erhalten ist. Erst dann kann
derjenige von den Verfassern gerechtfertigt werden,
der die meiste Umsicht beim Bestimmen des Fossils
bewiesen hat.
192
Nicht selten veröffentlichen einzelne Palaeontologen
ihre Meinung über schon beschriebene fossile Arten und
schlagen für unvollständige Bruchstücke dieser bekann-
nen Arten neue Gattungsnamen vor, ohne besser erhal-
tene Exemplare zu besitzen. Dadurch nimmt offenbar beim
jetzigen Standpunete der Polaeontologie die Synonymik
sehr rasch an Umfang zu. Es wäre in dieser Hinsicht
gewiss sehr zu wünschen, dass nach undeutlichen Exem-
plaren oder nach einzelnen Bruchstücken so wenig wie
möglich neue Arten und neue Gattungen aufgestellt wür-
den, da hiedurch die Verwirrung nur noch vergrössert
werden kann, die in manchen Familien, wie z. B. ın
den Crinoileen und Trilobiten, an sich schon so gross
ist, dass man aus ihr kaum einen Ausweg findet.
Zuweilen erhält dasselbe Fossil von zwei Verfassern
verschiedene Namen, da sie, entfernt von einander leben
und ihre Beobachtungen meist gleichzeitig bekannt machen.
In einem solchen Falle sind die Verfasser allerdings zu
entschuldigen, die Synonymik vergrössert zu haben; aber
nicht selten sehen wir, jüngere, augehende Palaeontolo-
gen mit Kenntniss schon bestehender Arten, diese ver-
dächtigen und mit seltner Selbstzufriedenheit neue Namen
für sie in die Wissenschaft einführen, wodurch es sehr
schwer wird, sich in diesem Irrsaale zurecht zu finden.
Davon sehen wir unter andern in einer Abhandlung über
die Trilobiten des russischen Bergkalks ein auffallendes
Beispiel, das als Muster aufzustellen, wie die Palaeonto-
logie nicht zu behandeln ist. Man begnüge sich, wie in
frühern Zeiten, neue Arten, die man zu besitzen glaubt,
einfach zu beschreiben und abzubilden und überlasse das
Urtheil über sie andern ältern Palaeontologen, die darin
mehr Erfahrung besitzen.
193
Da jede Art einen Namen haben muss, um sie in die
schon: bekannten. Gattungen einzureihen, so ist es in die-
ser Hinsicht gewiss viel zweckmässiger, sie, bei unvoll-
ständiger Erhaltung ihrer wesentlichen Theile, eher einer
schon bekannten Gattung unterzuordnen, als ein Bruch-
stück der Art zu einer neuen Gattung zu erheben.
Durch dies umsichtige Verfahren wird weder die Syno-
nymik vermehrt, noch dem Verfasser die Möglichkeit
genommen, beim Auffinden eines vollständigen Exem-
plars, die zweifelhafte Art sorgfältiger zu bestimmen und
passender zu classifieiren.
Wir sehen ein Beispiel der Art im Apiocrinus dipentas
Max. due. Leuchtenb. aus der untern (oder silurischen)
Grauwacke von Pulkowa, einer Art, die ich wegen ihrer
Kelchtäfelchen und der aus zahlreichen Gliedern beste-
henden, längern Arme zum Homocrinus Hall. aus der
untern Helderberggruppe Nordamerica’s rechnete (^),
wohin sie auch ceteris paribus nach dem allgemeinen
habitus gehört. Ich vereinigte mit dieser Art ein zweites
etwas grósseres Exemplar aus derselben Grauwacken-
schicht, dem sogenannten Brandschiefer von Erras in
Estland.
H. Volborth, bekannt durch seine vielfachen Angriffe
meiner Trilobitenarten der Lethaea, unterliess nicht,
auch hier den Homocrinus dipentas von Pulkowa anders
zu deuten und als Hybocrinus Hall. zu bestimmen (°). Da-
durch ward die Kenntniss der Gattung keineswegs ge-
fördert, da kurz darauf H. Grewingk (°) zu beweisen
suchte, dass es kein Hybocrinus, sondern eine neue
(!) Lethaea rossica J. pag. 582.
(2) Bull. scient. de l'Acad. des Sc. de St. Pétersb. VIII. pag. 178.
(3) Ueber Boplocrinus dipentas und Baerocrinus Ungerni. Dorpat.
1867. pag. 9.
N 3. 1867. 13
194
Gattung sei, die er Hoplocrinus nannte; eben so glaubte
er im Homocrinus dipentas von Erras, der von H.- Vol-
borth als Baerocrinus Ungerni aufgestellt und. von mir
mit 5 Armen beschrieben war, nur 3 Arme anzunehmen
und veränderte dadurch auf eine auffallende Art die
Characteristik der Gattung, die nach meiner Meinung
sogar mit der oben erwähnten, bekannten Art, dem
Ilomocrinus dıpentas, vereinigt werden müsste.
So bekamen wir in ganz kurzer Zeit 4 Gattungsnamen
für eine und dieselbe Art von Crinoideen; die anfangs
als Aptocrinus beschrieben, jetzt Homocrinus, Hybocrinus,
Hoplocrinus und— wenn das Errassche Fossil damit, wie
ich glaube, identisch ist — Baerocrinus heisst.
Die Annahme zweier neuen Gattungen in dem Homo-
crinus von Pulkowa und Erras verdienen um so mehr
einer besonderen Erörterung, als sie, vorzüglich der
angebliche Baerocrinus, Gattungs-Kennzeichen enthalten
sollen, die dem Grundbegriffe eines Crinoideen ganz und
gar widerstreiten. Die Gattung soll nur 3 Arme, statt 5,
besitzen (s. das Diagramm bei H. Grewingk |. c. fig. C.)
und der Hoplocrinus (l. c. fig. B.), d. h. der Homocri-
nus dipentas nach meiner Deutung, sich durch ein
Azygostäfelchen, das zwischon 2 Parabasalia und 2 Basa-
lia in Jener Fig. B eingeschoben ist, von diesem Homo-
erinus unterscheiden.
Vergleicht man die beiden Diagramme C und B mit
dem Diagramme des Homocrinus alternatus Hall. ('), so
(*) S. Bull. de Mosc. 1866. I. Pl. VII. fig. 7. Ich gab auf dieser
Tafel VIII. fig. 6. eine Abbildung des Errasschen Homocrinus nach
einer vor vielen Jahren von mir angefertigten Zeichnung, die den
langen Arm als unterbrochen und wie dichotomisch getheilt dar-
stellt, was H. fib. in seiner Zeichnung übersehen hat und doch
sieht er sonderbarer Weise meine Abbildung als Copie der sei-
nigen an.
195
finden wir denselben Bau in ihm, wie im Homoer. di-
pentas aus Pulkowa und Reval, 2 Reihen von 5 Täfel-
chen, die mit einander,abwechseln, von denen aber das
fünfte oder das mittlere Täfelchen der cbern Reihe noch
ein kleines Täfelchen — das Radiale — mit einem halbkreis-
förmigen Ausschnitte, zur Aufnahme eines Armes, auf
sich sitzen hat. Kann dieser Bau genügen, um darnach
aus dem Homocrinus von Pulkowa und Reval eine neue
Gattung, den Hoplocrinus zu bilden? Ich glaube nicht, und
zwar aus dem Grunde, weil die Täfelchen des Homocri-
nus in Zahl und Gestalt sehr vielen Veränderungen un-
terworfen sind, bald einfache Reihen zu 5 Täfelchen
bilden, wie in dem von mir copirten Diagramme Halls
in fig. 7, bald in zwei ähnlichen, einfachen Reihen mit
mehreren Schalt- oder Azygostäfelchen, wie in dem an-
dern Diagramme des Homocrinus l. c. fig. 1. Dies zeigt
mithin auf die grosse Veränderlichkeit in Zahl und Grösse
der Kelchtäfelchen in derselben Gattung von Crinoideen.
Da das Verwachsen der Kelchtäfelchen in den Crinoi-
deen nicht ganz ungewöhnlich ist, so bin ich geneigt, im Ho-
mocrinus dipentas von Reval (1. c. im Diagramme В.) ein
Verwachsen der 4 andern Radialia mit den 4 Parabaralia
anzunehmen, da sie in diesem Diagramme B mit dem
mittlern Täfelchen, das aus dem Radiale und Parabasale
besteht, der Gestalt und Grösse nach, völlig überein-
sümmen. ln meiner Fig. 2 und 3' der Tafel VIII ist
auch dies Radiale etwas grösser und springt daher
weit mehr vor, wodurch die Ansicht, dass hier die
Radialia mit den Parabasalia verwachsen sind, einigermaas-
sen an Wahrscheinlichkeit gewinnt.
Wir dürfen daher wohl erwarten, dass sich auch Exem-
plare finden kónnten, deren Parabasalia diese von ihnen
13*
196
getrennten Radialia besitzen, und ich glaube, dass dies
auch mit den sogenannten Baerocrinus Ungerni aus Erras
der Fall ist. H. Grewingk (Ne, Fig: Сэ) hat ein Dia-
eramm desselben gezeichnet, worin er annimmt, dass
drei Tafelchen deutliche Arme besassen und die zwei,
zwischen ihnen liegenden, ohne Arme waren; der Kelch
hätte demnach nur drei Arme gehabt. Dies wäre ein
Bau, einzig in seiner Art, der um so weniger stattge-
funden haben konnte, als das Errassche Fossil dem Pul-
kowaer so ähnlich ist, dass ich beide schon früher zu
einer und derselben Art Homocrinus rechnete und ich
jetzt annehmen muss, dass die beiden Radialia mit den
Armen zwischen den drei Armtragenden ausgefallen sind.
Hätte das Errassche Fossil wirklich nur 3 Arme ge-
habt, so würden auch nur 3 Parabasalia da gewesen
sein; da ihrer aber in ihın ganz deutlich 5 und zwar sehr
ausgebildete gezählt werden, so müssen auch 5 Arme
angenommen werden, obgleich sich nur 3 erhalten ha-
ben. Dies wird nicht nur durch die andern Exemplare
des Homocrinus von Pulkowa und Reval bewiesen, son-
dern folgt noch aus der Zahl 5, die in dem Bau aller
Crinoideen so vorherrscht, dass sie als ein, ihre allge-
meine Form bestimmendes Grundgesetz anzusehen ist.
Dies Gesetz stellt nämlich die Crinoideen unter den Thieren
auf eine niedrige Stufe der Entwicklung, die sie den
(höhern) Pflanzen annähert.
Zu diesen Pflanzen gehören ohne Zweifel alle die Gat-
tungen, die in ihren Hauptgebilden, dem Kelche, der
Krone, den Staubfäden, den Samenkapseln der Fünfzahl
oder ihrer Verdopplung unterworfen sind; hierher gehö-
ren nach Linne’s Classification alle Gattungen der Pen-
tandria, Icosaudria, Polyandria und ähnliche, die an Zahl
197
alle andern Pflanzen weit ‚übertreffen und dadurch be-
weisen, dass die Fünfheit eine vorzugsweise pflanzliche
Zahl ist. Finden. wir sie in den niedern Thieren, den
Crinoideen, ‘eben so vorherrschend ausgebildet, so mussen
wir ihnen eine pflanzliche Entwicklung zuschreiben, was
die Crinoidien auch durch ihren am Meeresboden festsit-
zenden Stiel beweisen.
So wie die Fünfheit nie am ventralen Pole des Kelches
fehlen darf, so kann sie sich dagegen wohl als Dreiheit
am dorsalen Pole zeigen. Wir sehen dies z. B. im Am-
phoraerinus americanus und iin Platycrinus expansus, wäh-
rend dagegen am ventralen Pole des Kelchs dieser Ar-
ten die 5 Arme in ihrer grössten Voilkommenheit ent-
wickelt sind. Im Amphoracrinus befinden sich sogar die
3 Basaltäfelchen mit den Parabasal- und Radialtäfelchen
in strahliger Stellung, ganz wie die Basalia und Paraba-
salia in dem von mir beschriebenen Exemplare des Ho-
mocrinus dipentas von Pulkowa ('), ein Bau, den die
beiden gróssern Basalia auch im Platycrmus besitzen.
Die strahlige Stellung der Haupttäfelchen ist überhaupt
nicht ungewöhnlich in den Crinoideen; der Rhodocrinus,
Ctenocrinus und Actinocrinus geben ausser Encrinus
deutliche Beispiele davon. Es finden sich jedoch viele,
dazwischen eingeschobene Täfelehen, die sogenannten
Schalttäfelehen, die die Symmetrie der Reihen stören,
und als Beweis dienen, dass ihre Anordnung nicht allein
zur nähern Bestimmung der Gattungen zu benutzen ist.
Dies geht noch mehr aus andern Ga' tungen, dem Ato-
erinus, Phialoerinus, Astylocrinus u. àhnlichen hervor,
wo alle basalia mit einander verwachsen und ein einziges
Stück, in Fo:m einer Schale, bilden.
(!) S. Bull. de Mosc. 1866. I. Pl. VIII. fig. 2 und 3.
198
Eine der einfachsten und zugleich der vorzüglich ty-
pischen Formen der Crinoideen ist ohne Zweifel der Po-
teriocrinus tenuis Mil. aus dem Kohlenkalke Englands:
er besitzt 5 Basalia, 5 Parabasalia und 5 Radialia, auf
denen die Ansatzstellen der Arme bemerkt werden. Diese
Ansatzstellen sind bald horizontal, bald halbkreisfórmig,
eine Verschiedenheit, die auch im die Diagnose der Gat-
tung von Bronn (*) aufgenommen ist. Diesem Beispiele
folgend, nahm auch ich die eben so halbkreisfórmig ge-
stalteten Ansatzstellen der Arme in die Diagnose des
Homocrinus auf und ward dafür mit ganz ungewöhnlichen
unverdienten Einwendungen (^) angegriffen Jetzt sehe
ich aus H. Grewingk’s Schilderung seines Hoplocriaus
oder meines Homocrinus dipentas aus Reval (1. c. fig. 4.
a. b.), dass das Radiale eben so gut, wie die Parabasa-
lia, einen halbkreisförmigen Ausschnitt für die Ansatz-
stelle der Arme haben und darin ganz und gar dem
Homoerinus alternatus Hall. gleichen. Sollten die andern
Homocrinen Halls nur horizontale Ansatzstellen haben,
was aus Hall’s Beschreibung nicht hervorgeht, so kann
dies als Verschiedenheit der einzelnen Arten angesehen
werden und nicht hindern, diesen Bau, wie im Poterio-
crinus, in die Characteristik der Gattung aufzunehmen.
Hall hat dies mit Unrecht unterlassen; ich habe daher
die Diagnose durch diese Angabe zu ergänzen gesucht.
Sie ist jedenfalls wichtiger, als das Verwachsen der Ba-
saltäfelchen, die vielfachen Veränderungen unterworfen
sind.
(4) Leth. geogn. I. pag. 238.
(©) Volborth Bull. de Mosc. 1. c. pag. 542. Er belehrt hier die Zoolo-
gen mit seiner Ansicht über Gattung und Art (1. c. pag. 546) und
verwechselt dabei die Arten mit den Individuen, die allein realen
Bestand haben und den Artbegriff bilden helfen. Die Art ist eben
so gut Begriff, wie die Gattung uud Familie.
199
Aus dem so eben Gesagten scheint wohl die Identität
aller 3 Kelche hervorzugehen. Der Homocrinus dipentas
ist nach meiner Ansicht dasselbe Fossil, das als Hoplo-
crinus dipentas und als Baerocrinus Ungerni beschrieben
ward. Es verdient keine neue Gattung zu bilden, weil
die hufförmige Vertiefung der Radialia in dem Homocrinus
alternatus und wahrscheinlich auch in andern Homocri-
nen Halls vorkommt und die Basalreihe der Täfelchen
des americanischen Homocrinus an sich sehr klein und
als verkümmerte anzusehen sind. Es ist auch kein Bae-
rocrinus, weil die 3 Arme in diesem als ausgefallen und
daher als fehlende gelten müssen, da es keine Hauptpa-
rabasalia ohne Armtragende Radialia geben kann, vorzüg-
lich wenn sie gleich stark entwickelt sind, wie die Arm-
tragenden. Was die andern Parabasalia mit verwachsenen
Armtragenden Radialia betrifft, so ist es aus dem Ver-
wachsen der Basaltäfelchen in vielen Crinoideen anzu-
nehmen, dass auch die Radialia und Parabasalia mit ein-
ander verwachsen können.
Die kleinen höckrigen Erhabenheiten, die auf der
Dorsalseite des Kelches des Errasschen Homocrinus vor-
kommen und als Ovarien oder dergleichen gedeutet oder
gar als Monstrosität angesehen werden, gehören nicht
zum Kelche, sondern sind als fremdartige Gebilde, etwa
als kleine Stromatoporen anzusehen, die dem Kelche auf-
sitzen; sie können daher noch weniger einen Gattungs-
character für den Baerocrinus hergeben, als die 3 Arme,
die statt 5, ihm zugeschrieben werden.
So gross wie die Abànderungen in der Zahl der
Kelchtafelchen in den Gattungen und Arten der Actinoi-
deen sind, so auffallend ist auch der Uebergang einzelner
Gattungen der Actinoideen in die Blastoideen und Cysti-
200
‘deen. Ein merkwürdiges Beispiel der Art bildet der von
mir zuerst beschriebene (') Asteroblastus stellatus, der
die Blastoideen mit den Cystideen so innig verbindet,
dass ihre gegenseitige Grànze fast aufgehoben wird.
Der Kelch des Asteroblastus besteht aus 4 (nicht drei)
deutlichen Basaltäfelchen, die eine runde Oeffnung zur
Aufnahme des cylindrischen Stiels zwischen sich lassen:
darauf folgen noch oben sehr viele, unregelmässig ge-
stellte kleine Radial - Táfelchen, die mit strahligen
Erhöhungen geziert sind, zwischen deren Strahlen Dop-
pelporen bemerkt werden. Noch höher hinauf beobachtet
man 5 Gabeltäfelchen, von denen die falschen Gänge
(Pseudoambulacra) aufgenommen werden. Diese bestehen
aus 2 Reihen schräg gegeneinander liegender Furchen,
die am äussern Rande mit einfachen Poren endigen. Beide
Reihen der Quer-Furchen werden durch eine Längsfurche
getrennt, die in den fünfeckigen Mund des Scheitels aus-
münden. Da wo die linke Reihe des einen Pseudoam-
bulacrums an die rechte des daneben liegenden andern
angränzt, wird ein ovales Feld mit Doppelporen beob-
achtet, und da ihrer 5 sind, so bilden diese Ovale einen
Sternkreis um die Mundöffnung, die von ihnen durch 5
kleinere Gabelstücke getrennt wird.
(1) Ich beschrieb diese Gattung zuerst als Pentatremafites i. J. 1861
in meiner Palaeontologie Russlands (in russ. Sprache) apesrii ne-
pioas. С.-Петерб. pag. 510: und dann theilte ich einige Bemer-
kungen über sie in einem Briefe an H. de Verneuil mit, der sie
mit einer Abbildung der Société géologique de France vorlegte, wo
sie im Bulletin der Gesellsch. für 1862 pag. 62. Tome XIX, Série
II abgedruckt erschien. Da hier ein Paar Druckfehler stehen geblie-
ben sind, so verbessere ich sie bei dieser Gelegenheit: pag. 62
Zeile 9 von unten steht courte statt couche und pag. 63 Zeile 4
von oben vingt-cinq statt les cinq. Die Abbildung in natürlicher
Grösse ist als Hoizschnilt mittelmässig ausgefallen.
201
" Der Asteroblastus verbindet offenbar die Familie der
Cystideen mit den Blastoideen, denn die ganze Ober- *
flache ist mit Doppelporen besetzt, wie in den Cyslide-
en; sie liegen nicht nur zwischen den Strahlen der zahl-
reichen Erhabenheiten des Kelchs, sondern bilden auch
eigenthümliche ovale Felder mit randlichen Umwallungen
zwischen den 5 Pseudoambulacren. Diese Pseudoambu-
lacra gleichen denen des Cystoblastus Volb. aus dem-
selben Orthoceratitenkalke der Umgegend von Pawlowsk
so sehr, dass beide Gattungen in dieser Hinsicht einander
entsprechen und nur die Doppelporen in diesem ver-
misst werden. Die Doppelporen zwischen den strahligen
Erhóhungen der Dorsalseite des Kelchs, so wie die ova-
len Felder mit Doppelporen auf der Ventralseite fehlen
nämlich dem Cystoblastus ganz und gar und die Gattung
hat darin die grósste Aehnlichkeit, ja vielleicht eine nicht
zu bezweifelnde Identität mit dem Codonaster M' Coy. Roem.,
so dass beide ceteris paribus mit einander zu vereinigen
wären. Beide Gattungen haben einen Kelch, der aus 3
Kränzen von Täfelchen besteht; der Basaltäfelchen jedoch
sind im Codonaster nur 3, im Cystoblastus 4 vorhanden,
der einzige Unterschied beider Gattungen! So wie der
Asteroblastus sich mehr an die Cystideen anschliesst, so
stellt der Codonaster oder Cystoblastus den deutlichsten
Uebergang zu den Blastoideen dar.
So viel von den Crinoideen: gehen wir nunmehr zu
den Trilobiten über, deren einige in der Lethaea beschrie-
bene Arten von H. Möller anders gedeutet(') werden. Er
machte seine nicht motivirte Beurtheilung zuerst in einer
russischen, von mir nicht beachteten Abhandlung (*) be-
(‘) s. Сборникь Munep. Общества С.-Цетерб. 1867. crp. 666.
(?) O Tpnao6nraxt каменноугольной POpManin Урала. С.-Петербургъ,
1567.
202
kannt, und gab dann eine deutsche Uebersetzung der-
selben unter dem Titel: über die Trilobiten der Stein-
kohlenformation des Urals mit einer Tafel (‘), im Bulle-
tin de la Société des Naturalistes de Moscou, eine Ab-
handlung, die wie eszu erwarten war, eine grosse Ver-
wirrung in der Palaeontologie verursacht.
Da es mir in diesem Augenblicke, wo ich an der
Beendigung der mittlern Periode meiner Lethaea rossica
arbeite, fern liegt, die Synonymik der Trilobiten im All-
gemeinen in jener Abhandlung zu berichtigen, so kann
ich hier nur auf die russischen, in meiner Lethaea an-
geführten Arten Rücksicht nehmen, da sie alle ohne
Ausnahme von irrthümlichen Bestimmungen zeugen.
H. Möller versetzt uns gleich in medias res, in die
Grundidee seiner vielfachen Irrthümer, die sich in sei-
ner Abhandlung unaufhörlich wiederholen, indem er den
Griffithides oder Asaphus Eichwaldi Fisch. und Brongni-
arti Fisch. für identisch hält und für jene von mir in
meiner Lethaea nach einem fast vollständigen Exemplare
des Berginstituts genau abgebildete Art den Namen
Asaph. Brongniarti anwendet und diesen, ebenfalls in der
Lethaea nach einem schönen Exemplare meiner Samm-
lung abgebildeten, Asaphus Brongniarli eingehen lässt.
G. von Fischer hatte beide Arten des Bergkalks von Wereja
und Mjatschkowo im Gouvernement Moskwa in meinem
Universitätsprogramme (^) als neue Arten beschrieben
und abgebildet. Nach dieser kurzen Beschreibung des
Abdomen’s, des einzigen damals bekannten Theils, un-
terschied @. von Fischer den Asaphus Eichwaldi mit fol-
(1) S. Bull. de la Soc. des Nat. de Mosc. 1867. N° 1. pag. 120.
(?) S. de Trilobitis observationes. Casani, 1825. pag. 54. Tab. IV. fig.
4 ei 3.
205
gender Diagnose: segmentis caudae 13— 14, margine an-
gustato, sulco infra profundo, und den Asaph. Brongni-
arli mit: segmentis caudae 11 — 12, margine laevi de-
clivi. |
Wir finden daher in der ersten Art (1. c. fig. 4) eine
vertiefte Furche des verschmälerten Randes am abdo-
men, wahrend die zweite Art (l. c. fig. 5) keine Rand-
furche, aber einen einfach abschüssigen Rand zeigt und
überhaupt weniger Glieder des Abdomen's besitzt, als
jene. Dazu kommt noch eine kleine Vertiefung oder
Oeffnung am Ende des Mittelstücks des Abdomens im
Asaph. Eichwaldi (1. c. fig. 4), die auf einen abgebroch-
nen Fortsatz hinweist, der hier vorhanden war und dem
Asaph. Brongniarti (1. c. fig. 5) abging.
So kurz auch die Fischersche Beschreibung beider Ar-
ten war, so ging doch aus ihr eine deutliche Verschieden-
heit der Arten herror.
Erst i. J. 1840 (*) erwähnte ich einer dieser Fischer-
schen Arten unter dem Namen Otarion Eichwaldi, da
ich mich überzeugt hatte, dass die Art kein Asaphus ist,
und dass sie sich dem Zenkerschen Otarion diffractum
weit mehr nàhere; sie unterscheide sich aber, fügte ich
hinzu, durch einen viel längeren Körper und viel ge-
ringere Breite; dabei seien die Kórperringe weit zahl-
reicher und der jederseits grade auslaufende Fortsatz
des Kopfschildes viel länger; auch laufe das abdomen
(pygidium) in einen langen Fortsatz (Stachel) aus. Das
vollstándige, schóne Exemplar fand sich im Dolomit der
Bistriza und ward im Berginstitute aufbewahrt. Ich liess
(!) Die Thier- und Pflanzenreste des alten rotheu Sandsteins und Berg-
kalks im Novgorodschen Gouvernement, s. Bull. scient. de l'Acad.
des Sc. T. УП. N° 6 et 7.
204
nach diesem Exemplare meine Abbildung fig. 10 auf der
Tafel LIV der Lethaea rossica (*) durch den geschickten
Lithographen H. Króger anfertigen.
Noch vor dem Erscheinen dieser Abbildung hatte i. J.
1845 H. de Verneul in seiner Paléontologie de la Rus-
sie (^) eine Beschreibung dieser Art unter dem Namen
Phillipsia Eichwaldi Fisch. gegeben und zu ihr die Fig. 4
der Tafel IV meiner Observationes de Trilobitis, so wie
das Otarion der Thier- und Pflanzenreste 1. с. und die
Fig. 2. b. b. der Pl. 12 in Fischer’s Oryctogr. de Mos-
cou citirt und mit Recht angenommen, dass auch die
Phillipsia mucronata M Coy (^) zu ihr gehöre.
H. de Vernew sagt sehr richtig, l'axe ou le lobe mé-
dian de l'abdomen est composé de 14 articulations et
aboutit directement par son extrémité à la bordure (de
la partie lisse et élargie de la carapace). Celle-ci offre
dans la partie qui correspond à l'axe un trés-petit pro-
longement caudiforme. Demgemäss ist auch das Abdo-
men mit einem kurzen Stachel in der Fig. 14 abgebildet.
Wir sehen aus de VernewW's Beschreibung, dass ег
nur die Fig. 2 b. b. auf der 12-ten Tafel der Fischer-
schen Oryctographie als identisch mit semer Abbildung
Fig. 14 citirte, und die Fig. 2 a. a. in der Oryctogra-
phie davon ausschloss, trotz dem, dass H. von Fischer (^)
bemerkte: j'ai cru observer quelque difference entre les
deux individus, dont l'un (Asaph. Eichwaldi), trouvé
sur la Ratofka, prés de Véreia, a 3 lignes de longueur
Stuttgart. 1860. pag. 1435.
l. c. pag. 376. Pl. XXVII. fig. 14.
Synopsis of carbonif. limest. fossils of Ireland pag. 162. Pl. 4.
fig. 5.
(BM. с. page i21.
(*)
e
(*)
205
et 15 articulations et lautre (Asaph. Brongniarti) de
Mjatschkowo et un troisiéme de Borofsk a 4 lignes de
longueur et ne présente que {2 articulations; — mais le
caleaire appartenant au méme systéme, j'ai pensé que la
grandeur seule ne suffisait pas, pour en faire deux espé-
ces; je les considére done comme une et la méme es-
pèce, à laquelle j'ai conservé le nom d’Evchwald, d'au-
tant plus qu'un autre Trilobite porte déjà le nom de
Brongniart.
Ich frage nun jeden einsichtsvollen Palaeontologen, ist
diese Vereinigung beider Trilobitenarten nach Fischers
Annahme statthaft oder nicht? Er führt in diesen kurzen
Worten nur die verschiedene Länge an, die nach ihm
keine Unterschiede zulasse, übersieht aber, dass er in
meinen observationes de Trilobitis, pag. 54 sehr richtig
andrer Unterschiede erwähnt hatte, die sehr gut beide
Arten unterscheiden liessen, so dass H. de Vernew den
Asaphus Eichwaldi Oryctogr. de Mosc. Pl. 12 fig. 2.
b. b. als Phillipsia Eichwaldi beschrieb und abbildete
und i. J. 1844 H. de Koninck (*) den Asaphus Bron- -
ошаги der Огусюог. de Mose. Pl 49 fie. 9. va..a., als
Phillipsia Brongniarti Fisch. aus dem Kohlenkalke von
Vise, Bolland und Kildare, so wie aus Mjatschkowo und
Borofsk nach Fischer aufführte, ausführlich beschrieb und
genau abbildete ('). Auch H. de Koninck citirte sehr
richtig zu dieser Beschreibung die Abbildung des Asaph.
Brongniarti in meinen observationes de Trilobitis Pl. IV.
fig. 5 und vereinigte mit dieser Art die Phillipsia obso-
lela Morr., die sich jedoch nach meiner, weiter unten
zu erwähuenden Beschreibung davon zu unterscheiden
scheint.
{*) Description des animaux fossiles de Belgique. Liege 1842 — 1844.
pag. 597. Pl. LIIT. fig. 7.
206
H. de Koninck kannte bloss das abdomen der Phillipsia
Brongniarti und gab von ihr folgende Beschreibung: cos-
tis (abdominis) medianis obtusis, sulcis parum profundis,
separatis, rectis, numero 11, costis vero lateralibus 9,
vix arcuatis, limbo laevi coalitis, superficie laevissima.
Alle diese Charactere passen ganz genau auf den
Asaph. Brongniarti Fisch. und daher sah ich mich noch
mehr genóthigt, beide Arten nach der ursprünglichen
Annahme zu trennen und zwar um so mehr, als ich
bald darauf in den Besitz eines vollstándigen Exemplars
des Asaph. Brongniarti Fisch. aus dem Bergkalke des
Flusses Serena im Koselschen Kreise des Gouvernements
Kaluga kam, das mit erhaltner glatter Schalenkruste den
Unterschied vom Asaph. Eichwaldi vortrefflich zeigt. Da
ich dies Exemplar in meiner Lethaea rossica (‘) beschrie-
ben und abgebildet habe, so kann ich hier nur kurz
bemerken, dass das abdomen ganz der Abbildung in
den Observationes de Trilobitis und der Oryctographie de
Moscou entspricht, ganz glatt ist, einen abschüssigen,
glatten Rand und keinen Stachel am Hinterende hat;
daher fehlt ihm auch jene kleine Oeffnung, die sich am
Asaph. Eichwaldi 1. c. findet und auf den hier abge-
brochenen Stachel hinweist. Dies vollständig erhaltene
Exemplar des Asaph. Brongniarti besitzt keineswegs die
langen Stacheln des Kopfes, die den Asaph. Eichwaldi
so sehr auszeichnen und in dem Exemplare des Bergin-
stituts weit nach hinten, bis zum Abdomen hinabreichen,
wie dies die Fig. 11 der Taf. LIV meiner Lethaea
genau angibt.
Ich nenne die Gattung nicht Р/зИрзга Portl., sondern
Griffithides Portl. und zwar weil es schon unter den
fossilen Pflanzen des Kohlenkalks eine Phillipsia gibt, die
207
H. Presl i. J. 1838 aufstellte (*) und die i. J. 4848 von
den HH. Bronn und Goeppert anerkannt (^) ward, wäh-
rend H. Portlock seine Trilobitengattung Phillipsia erst
1843 in seinem geological report of Londonderry bekaunt
machte. Da die Gattung Phillipsia mit dem Griffithides
identisch ist, wie dies allgemein angenommen wird, so
ziehe ich zur Bezeichnung des Asaphus Eichwaldi die
Benennung Griffithides vor, weil, wie so eben bemerkt,
eine Pflanze, das Lepidodendron Harcourti Lindl. Hutt.
nach H. Pres! als Phillipsia aufgestellt ward, und ausser-
dem Goepperts Autorität sie in Bronn’s Nomenclator aner-
kannt hat. Ich wählte diesen Namen, da er keine Zwei-
deutigkeit zulässt, während dies bei der Phillipsia der Fall
ist. Uebrigens überlasse ich es einem jeden einsichtsvollen
Palaeontologen den Namen zu wählen, den er am zweck-
mässigsten findet; ich halte die Benennung Griffithides
für die einzig annehmbare (°).
Gehen wir nun nach dieser, in meiner Lethaea rossica
náher auseinandergesetzten Beschreibung des Griffithides
(1) s. Graf Sternberg Beitr. z. Flora d. Vorwelt. УП. VIII. pag. 207.
(3) Bronn Nomenclator palaeont. |. c. 1848. pag. 958.
(3) De Koninck l.c. paz. 396 sagt folgendes darüber: «L'espéce princi-
pale décrite d'abord comme Asaphus, puis ballottée des Phacops
aux Gerastos el aux Archegonus, a servi de type à la création du
genre Griffithides de M. Portlock, genre que nous considérons
comme identique avec le geure Phillipsia du méme auteur et que
nous adoptons de préférence, parce que c'est M. Phillips qui le
premier a décrit et figuré la plupart des espéces qui s'y rapportent.»
Ist das wohl ein Grund, den typischen Namen aufzugeben und den
der Phillipsia vorzuziehen, der schon einer Pflanze (nach Prest
und Goeppert) gehórt? Sollte auch diese Pflanze als Phillipsia mit
Lepidodendron identisch sein, was jedoch Göppert i. J. 1848 nicht
zugibt, obgleich es Unger früher annahm, so bleibt es immer zweck-
mässiger, um jeden Missverstand zu vermeiden, den Namen Phil-
lipsia in der Palaeontologie eingehen zu lassen und dafür die gleich
bedeutende Gattung Griffithides anzunehmen.
208
Eichwaldi Frsch. und Brongniarti Fisch. zu den Einreden
des H. Móller über, so finden wir als seinen Hauptgrund
für die Identität beider Arten, Fischer's oben angeführte
Worte der Oryctographie de Moscou angegeben, ohne
auf de Verneuil und de Koninck’s ausführlichere Beschrei-
bungen zu achten; ja, es wird sogar die Bemerkung
gemacht, ich hätte meine Abbildung in der Lethaea 1.
e. fig. Al. nach einer mit Bleistift entworfenen Zeich-
nung auf Phillipsia mesotuberculata? M'Coy gemacht, die
sich im Museum des Berginstituts . befinde und die für
den Griffithides Eichwaldi Fisch. ausgegeben wird (5).
Aus dieser sonderbaren Bemerkung ist der wissenschaft-
liche Standpunct des H. Möller sehr gut zu beurtheilen;
er sieht den Griffithides Brongniarti aus dem Kohlen-
kalke von Lissitschansk im Lande der Donschen Kasaken
für die Phillipsia mesotuberculata M'Coy an und findet
auf ihr einige Striche mit Bleistift, die ihn sofort bestim-
men, diese Art für Asaph. Eichwaldi Frsch. auszugeben;
er findet sogar, «dass ich meine Abbildung in der Lethaea
nach dieser Zeichnung gemacht habe, welche ihr, wie
er zu wissen glaubt, zum Originale gedient habe.» Ist es
wohl möglich, dergleichen Ansichten dem Publicum
mitzutheilen?
Die einfache Thatsache beruht auf der Verwechselung
des Griffithides Eichwaldi mit dem Griff. Brongniarti, den
H. Möller gar nicht von jenem zu unterscheiden weiss;
denn er nimmt eine ganz andere Art, die Phillipsia me-
sotubereulata M'Coy dafür, und gibt auch eine Abbildung
von ihr auf Taf. I. fig. 1. Jeder angehende Palaeonto-
loge wird leicht sehen, dass diese keine Aehnlichkeit
mit der Abbildung des Griff. Eichwaldi Fisch. in meiner
(1) Buil. de Mose. 1. c. pg. 140.
209
Lethaea hat, wie das sehon die Ansicht des Abdomen
und des Kopfes zur Genüge beweist—und dies Exemplar
soll meiner Abbildung zum Originale gedient haben!
Dazu kommt noch, dass es aus dem Kohlenkalke von
Lissitschansk stammt, das von mir abgebildete Exem-
plar (des Griff. Eichwaldi) aber aus dem Dolomite der
Bistritza herrührt.
Die Verwirrung in dieser Abhandlung ist daher eben
so störend, als die frühere Unordnung in der palaeontolo-
gischen Sammlung im Museum des Berginstituts, in der
das Original des Griffithides Eichwaldi nicht mehr zu
finden sein soll, und von der schon Ferd. Roemer in seinen
- Reisebemerkungen über Russland sagte (!), als er das
Berginstitut besuchte: «wir fanden (in der palaeontolo-
gischen Sammlung) vielfach die Etiquetten fehlend oder
vertauscht oder selbst die Stücke einer Suite unter die-
jenigen einer andern gemengt.— An vielen Stellen war es
deutlich erkennbar, dass wiederholt ganz unkundigen und
rohen Händen die Anordnung oder das Umlegen der
Stücke anvertraut gewesen war.» ij
In Folge dieser Unordnung haben denn auch rohe Hände
auf dem Griff. Brongniarti Fisch., der in jener Abhand-
lung als Phillipsia mesotuberculata M'Coy Pl. II. fig. 1.
abgebildet ist, eine Bleistiftzeichnung entworfen, die H.
Möller noch mehr bestärkten, in diesem Trilobiten aus
Lissitschansk den Griffithides Eichwaldi der Bistritza an-
zunehmen!
Haben wir uns nunmehr von der irrigen Deutung des
Griff. Eichwaldi und Brongniarti überzeugt, so wird es
uns nicht schwer werden, auch noch andere Verstósse
(1) S. Zeitschr. d. deutsch. geolog. Gesellsch. Bd. XIV. Heft T. Ber-
lin 4861. pag. 214.
A512: 1567. 14
210
gegen frühere, riehtige Bestimmungen in jener Abhand-
lung zu finden. So sehen. wir zuerst auf Taf. II. fig. 2
das Abdomen eines Trilobiten abgebildet, das, als Phil-
lipsia mucronata M'Coy gedeutet, aus dem Bergkalke des
Flusses Tscherepet, in der Nähe des Dorfes Tscherni-
schina des Gouvernements Kaluga, stammt und zum
Griff. Eichwaldi Fisch. gehört, mit der die HH. de Ver-
neul und Bronn diese Art vereinigen. Jenes Abdomen
ist, wie in diesem Griffithides, mit 18 Gliedern und mit
einem langen Stachel versehen, der aber auf der Ober-
fläche eine Längsfurche zeigt, wie ich sie im Griff.
Eiehwaldi bisher noch nicht beobachtet habe. Das Abdo-
men besitzt die fein gekórnte Kruste und kann daher als
sehr vollstándiges Exemplar angesehen werden.
Gehen wir in Beurtheilung der andern Arten in dieser
Abhandlung weiter, so finden wir auf der Tafel II in. der
Fig. 3 als Phillipsia Eichwaldi von dem eben erwähnten
Fundorte den Griffith. Brongniarti Fesch. in einem deutlich
erhaltenen Abdomen dargestellt, eine Abbildung, die
eben so sehr dem Abdomen dieser Art in der Lethaea
rossica, als der de Koninckschen Figur gleicht, nur ist
die Zahl der Rippen des Mittelstücks etwas verschieden.
Dies kann jedoch keine Arternverschiedenheit bedin-
gen, da die Rippen des Abdomen, eben so sehr, als
die des Thorax, nach dem Alter an Zahl abändern; sie
zeigen sich in ältern Exemplaren zahlreicher, als in jun-
gern, da sie offenbar allmälig nachwachsen. Nur so viel
ist gewiss, dass der Griff. Eichwaldi im Ganzen etwas
mehr Glieder im Abdomen hat, als der Griff. Brongniarti,
wie dies auch schon G. von Fischer i. J. 1825 sehr
richtig angab.
Was jedoch die Entdeckung von sogenannten Hülfs-
eindrücken zu beiden Seiten des Mittelstückes des Abdo-
311
men betrifft, so sehe ich sie als runde flache. Vertiefun-
gen auf der Oberfläche der Glieder an und halte sie für
Eindrücke, die .von ausgefallenen kórnerartigen Erha-
benheiten oder Höckerchen entstanden sind; ich sehe sie
auch, nur etwas undeutlich, auf der Oberfläche meines
Exemplars des Griff. Brongniarti Fisch. Der. Steinkern
zeigt hier undeutliche Hóckerchen, die auf der Innenseite
der Schale kleine runde Vertiefungen zurücklassen. Die
Hülfseindrücke Barrande's waren gewiss Muskeleindrücke,
liegen an der innern Seite der Glieder und bilden làng-
liche und nicht runde Eindrücke.
Der Griff. obsoletus Phill. Morr. der Leth. ross. (*)
schliesst sich an den Griff. Brongniarti so sehr an, dass
er von H. de Koninck u. a. mit ihm vereinigt wird, wäh-
rend ihn H. Morris davon trennt. Diesem Beispiele folg-
te auch ich und stellte ihn als Art auf, die die Mitte
zwischen dem Griff. Eichwaldi und Brongniarti einnimmt.
Meine Beschreibung zeigt dies zur Genüge: le nombre
des segments latéraux, de l'abdomen, sagte ich 1. c.,
est plus grand que chez le Brongniarti et les segments
sont à peine distincts, surtout vers les bords de l'abdo-
men qui n'offrent pas le limbe aussi distinct que le Griff.
obsoletus: ich glaube, dass dieser Nachsatz deutlich zeigt,
dass les segments à peine distincts vers les bords de
labdomen sich auf den Griff. Brongniarti bezieht, wie
dies auch in seiner Diagnose angegeben ist. Der limbus
des Griff. obsoletus ist so vertieft, wie im Griff. Eich-
waldi, aber ihm fehlt der Stachel am Ende des Mittel-
stücks.
Der Griff. Jonesii der Leth. ross. (^) aus einem Do-
lomite des nórdlichen Ural gleicht in den Rippen und
1) l. c. pag. 1440.
ye
(
(2 c. pag. 1438. Pl. LIV. Fig. 11.
14*
212
ihren Verzierungen ganz und gar der Art von Visé, Kil-
dare und Clonfeacle, wie sie de Koninek (?) abbildet und.
beschreibt. Die seitlichen Rippen besitzen auf ihrer Mitte
eine Reihe Hóckerchen und erweitern sich keulfórmig
naeh dem Ende hin; die Mittelrippen sind viel feiner,
aber eben so mit kleinen Höckerchen besetzt. Die Haupt-
kennzeichen stimmen vollkommen in beiden Exemplaren;
das belgische scheint etwas länger, als das uralische,
das mithin etwas breiter ist: ich sehe darin nur eine
Altersverschiedenheit, aber keinen Artenunterschied und
vereinigte beide.
Etwas schwieriger ist es festzustellen, was wir unter
Martin's Phillipsia derbyensis und unter Phillips’ ens Asa-
phus truncatulus verstehen sollen. Ich folgte bei Bestim-
mung dieser fossilen Arten Russlands der Annahme H.
de Koninck s. Er sieht die Phillipsia derbyensis, die er
auf Pl. LHI. Fig. 2 in einem vollstàndigen Exemplare
abbildet, als Asaphus granuliferus Phl., als seminiferus
Phill. und raniceps Phill. an und bildet sie mit einem
Kopfe ab, der in Jeder Hinsicht dem von mir in der
Lethaea rossica abgebildetem Kopfe (') aus dem Berg-
kalke beim Dorfe Tschernischina des Kalugaschen Gou-
vernements entspricht. Der Kopf, den Philips |. c. PI.
22. Fig. 8 so unvollständig, wie er auch ist, abbildet
und der nur aus dem Mittelstücke besteht, gleicht den
russischen und belgischen Bruchstücken so sehr, dass
sie ohne Zweifel zusammen gehören; dasselbe gilt auch
von dem von mir l. c. abgebildeten Abdomen, der der
Phillipsschen Abbildung sehr gleicht und daher von mir
mit ihm vereinigt ward. Nächstdem entspricht der Kopf
so sehr dem der Phillipsia pustulata (Schloth.), (s. die
(3) J. c. pag. 606. Pl. LIII. Fig. 6.
| * 213
Abbildung der Abhandlung im Bull. de Mose. |. c. Taf.
II. Fig. 4. a.), dass ich kein Bedenken trage, auch diese,
für die Phillipsia pustulata Schloth. ausgegebne, Art mit
dem Griff. derbyensis zu vereinigen, um so mehr, als
diese Abbildung meinem in der Lethaea abgebildeten
Bruchstücke ganz und gar gleicht und von demselben
Fundorte des Dorfes Tschernischina herrührt.
Betrachten wir ferner die Abbildung des Kopfes des
Asaphus truncatulus bei Phillips 1. c. Pl. 99. Fig. 12
und vergleichen sie mit dem Kopfe der Phillipsia der-
byensis bei Phillips 1. c. Pl. 22. Fig. 8, so finden wir
die grösste Uebereinstimmung beider Bruchstücke mit
einander und auch mit dem Kopfe dieser Art bei de
Koninck 1. с. Pl. 53 Fig. 2, eine Uebereinstimmung, die
sich in den zugespitzten hintern Ecken des Kopfes noch
deutlicher ausspricht. Dies ist auch der Grund, -weshalb
ich den Kopf des Asaph. truncatulus Phill. von dem ab-
domen desselben 1. c. Pl. 22. Fig. 13 trenne, zum
Griffithides derbyensis rechne und das abdomen allein
als Griffithides truncatulus gelten lasse.
Ich sehe nämlich in dem eben erwähnten Abdomen
des Asaph. (Griffithides) truncatulus Phill. 1. c. Pl. 22.
Fig. 13 eine selbständige Art, die ich unter diesem Na-
men auch in meiner Lethaea beschrieben habe. Die re-
gelmässige Längsstellung der kleinen Höcker auf den
Mittel- und den Seitenstücken des Abdomen, auf dem
sie 6 Längsreihen bilden, unterscheidet die Art vorzüg-
lich von dem Abdomen des Griffithides derbyensis, auf
dem, bei guter Erhaltung des Schalenkruste, weit zahl-
reichere, nicht symmetrisch gestellte Höckerchen bemerkt
werden, wie dies wenigstens aus Phillips Abbildung |.
c. Pl. 22. Fig. 10 zu folgen scheint, während H. de
214
Koninck auf seiner Abbildung eines Steinkerns gar keine
Hóckerbildung angibt. |
Da mithin der Kopf des Asaph. irüncatulus Phill. zum
Griffithides derbyensis gehórt, so bleibt das abdomen
allein übrig, das den Griffithides truncatulus Phill. auf-
recht zu erhalten im Stande ist, obgleieh auch H. de
Koninck dasselbe als besondre Art nicht anerkennt (*)
und mit dem Kopfe zur Phillipsia pustulata Schloth.
rechnet.
Dagegen erklärt sich auch Graf Keysertzng (^). Er hat
den Asaphus truncatulus Phill. im Bergkalke der Sopljassa
beobachtet und zwar das Abdomen mit 6 Längsreihen
stumpfer Wärzchen, also grade so wie dies Phillips an-
gibt, und nicht mit 4 Làngsreihen, wie sie der Phillipsia
pustulata zukommen. Ich sehe sogar 6 — 8 Längsreihen
dieser Wàrzchen im Griffithides truncatulus aus dem
Bergkalke von Sterlitamak und vom Dorfe Sloboda im
Tulaschen Gouvernement und führe daher diese Bruch-
stücke in der Leth. ross. als zum truncatulus gehörig an.
Jedenfalls ist wohl Asaphus gemmulifer Phill. (^) von
dem Griff. truncatulus Pl. nicht zu unterscheiden und
mit ihm eher zu vergleichen, als mit der Phillipsia pu-
stulata Schloth., wie es de Konnick gethan hat. Er bildet
es auf Pl. LII. Fig. 4 in einem grössern Exemplare
sehr gut ab. Es hat 8 einfache Querreihen von Höcker-
chen auf den Mittel- und Seitenrippen, die ohne Quer-
furche sind. Aus allen diesen einander widersprechenden
Ansichten geht wohl die grosse Verschiedenheit der Mei-
nungen über beide Arter hervor, die erst durch voll-
ständig aufgefundene Exemplare aufzuklären sein wird.
(!) Animaux fossiles de Belgique 1. c. pag. 605.
(*) Petschora - Reise l. c. pag. 291.
(3 Geology of Yorksh, l. c. Pl. 22. Fig. 11.
215
Nun folgt eine von mir nach einem abdomen aufge-
stellte neue Art, der Griff. biserialis (*) aus dem Kohlen-
kalke von Alexin im Gouvernement Tula: zwei Làngs-
reihen erhabner Hóckerchen auf den Gliedern des Mit-
telstücks und eine Längsreihe ähnlicher Hóckerchen auf
den Seitenstücken, wie dies die Fig. 12 auf der Tafel
LIV der Leth ross. deutlich zeigt, unterscheiden ihn von
allen bis dahin bekannten Arten. Die Beschreibung in der
Lethaea erwähnt der Längsreihen auf den Seitenstücken
nicht, während sie jedoch 22 der russischen Ausgabe mei-
ner Palaeontologie von Russland zn die Diagnose der Art
aufgenommen (^) sind. Diese Höckerchen bilden auf den
Steinkernen nur die einfache Längsreihe der Seitenstücke;
sind aber von vielen kleinen unregelmässig gestellten
Körnchen begleitet, wenn die Schaleukruste erhalten ist.
Dies mag zur Erklärung meiner Beschreibung der Art
in der Lethaea dienen, in der durch den Abschreiber
oder den Setzer die Angabe der Seitenhöcker ausgefal-
len ist, ein Umstand, der leicht zu entschuldigen ist, da
der Druck der Lethaea, in der französischen Ausgabe,
in Stultgart besorgt wird und ich die Correcturbogen
nicht zur Durchsicht erhalte.
Ich glaube nicht zu irren, wenn ich den Griff. bise-
rialis m. in dem abdomen der Phillipsia Roemeri Moll. (* )
wiedererkenne; die Fig. 17 der Tafel II. liess wohl kei-
nen Zweifel darüber: sie zeigt die einfache Längsreihe
der erhabnen Höckerchen auf den Seitenstücken und die
doppelten Längsreihen dieser Höckerchen auf dem Mittel-
(1) Lethaea ross. 1. c. pag. 1439. PI. LIV. Fig. 12.
(2) Палеонтол. Росси Древн. пер!олъ. II. стр. 424, wo es deutlich
heisst: боковыя лопасти съ однимъ рядомъ узловъ.
(3) s. d. Abhandlung in Bull. de Mose. 1. с. 1867. 1. pag. 160. Pl. И.
Fig. 5 — 21.
216
stücke des Abdomen und dazwischen die kleinen, auch
schon von mir l. c. erwähnten Körnchen.
Dies „Abdomen (s. das Bull. Mosc. |. c. Pl. II Fig. 17)
zeigt ferner, wie auch ein anderes, mit 4 Brustringen
versehenes (l. c. Fig. 8) Bruchstück, die einfache Längs-
reihe der Hócker auf den Seitenstücken, ohne die un-
regelmässig gestellten Kórnchen zu beiden Seiten der-
selben anzugeben, wahrscheinlich, weil es ein Steinkern
ist oder eine stark abgeriebene Kruste besitzt, die dage-
gen auf meinem Exemplare die Körnchen deutlicher
sehen lässt.
Die Brustglieder, die mit diesem Abdomen vereinigt
sind, erscheinen daher in der Fig. 8 der Abhandlung im
Bulletin de Moscou deutlich gekörnt, vorzüglich an der
hintern Seite, auf der die Körnchen eine Querreihe dar-
stellen. Der H. Verfasser (^) hatjedoch mit diesen Bruch-
stücken einen Kopf verbunden, der wohl kaum dieser
Art angehórt, obgleich er mit ihnen zusammen auf einem
Gesteine gefunden ward. Auch móchte ich einen àhn-
lichen Kopf nicht der Phillipsia Grünwaldti zuschreiben,
wie dies in der Abhandlung |. e. pag. 199. geschieht
und ес. 129 Tab ie zeist.
Diese beiden, Köpfe l. e. Fig. 7 und Fig. 22 sind
einander so ähnlich, dass der eine nur durch etwas
grössere Länge und durch etwas längere Seitenstacheln
von dem andern zu unterscheiden ist. Ich glaube, dass
diese Unterschiede nicht genügen, um sie zu trennen,
und sehe vorläufig beide, als zum sehr ähnlichen Griff.
globiceps (^) Phill. gehörig, an.
(2) s. die Abhandlung 1. c. und die Taf. II. Fig. 7.
( s. die Abbildung des Kopfes bei Bronn Leth. geogn. l. c. Pi. IX.
fig. 30,
217
Da das abdomen und die Brustglieder des Griff. bise-
rialis deutliche Querreihen von kleinen Hóckerchen be-
sitzen, so werden wir sie auch nicht am Kopfe vermissen,
wie das unter andern auch die Phillipsia gemmulifera
Phill. (*) beweist, deren zahlreiche Hócker sich auf dem
Abdomen sowohl, als auch auf dem Kopfe desselben,
wiederholen. Da jedoch jene beiden Köpfe glatt und
ohne Körner sind, so scheinen sie eher zum Griffithides
globiceps, als zum biserialis (Grünwaldti) zu gehören.
H. de Vernewl hat ferner eine Phillipsia uralica aus dem
Kohlenkalke der Kasakendórfer des Urals beschrieben und
abgebildet (^). Ich habe sie als Griffithides uralicus in
meine Lethaea aufgenommen, da ich die Gattung Brachy-
metopus damit vereinigen zu müssen glaube. H. Murchi-
son bildete in der Siluria (^) die Art als Brachymetopus
ab und sie mag auch diesen Namen behalten, bis sich
vollständige Exemplare finden, um ihre Classification ge-
hórig festzustellen.
Der Braehym. uralicus hat etwa 12— 14 Glieder auf
dem Mittelstücke des Abdomen und nur 7—9 auf den
Seitenstücken; diese erweitern sich etwas gegen den
glatten, vertieften Rand, der auf dem Steinkerne fein
längsgestreift ist.
Ist die Schalen-Kruste gut erhalten, so erscheint sie
mit vielen Höckerchen besetzt; sie sind von ungleicher
Grósse und die gróssten finden sich in der Mitte der
Glieder, die kleinsten in ihren Zwischenräumen. Die
gekórnten Zwischenräume hat H. de Vernewd (|. c. fig.
16. b.) in der vergrósserten Figur sehr gut abgebildet.
Sie fehlen dem Steinkerne gänzlich und daher sind sie
(1) de Koninck anim. foss. 1. c. Pl. ШИ. fig. 3.
(2) Paleont. de Russie 1. c. pag. 378. PI. 27 fig. 16.
(?) Siluria. London. 1859. pag. 320. Fossils $0 fig. 1.
218
wahrseheinlich in der Abhandlung über die Uralschen
Trilobiten (1. с. Pl. II. fig. 26 und fig. 31.) nicht an-
gegeben. Auf diesen Figuren ‚bemerkt man bloss die
Seitenrippen mit einer einfachen Reihe von Hóckerchen
in der Mitte besetzt und ohne kleinere Hóckerchen in
den Zwischenräumen. Auch sind diese beiden Figuren
etwas breiter, als lang und besitzen bloss 6—7 Seiten-
rippen. Nimmt das abdomen beim Wachsen des Indivi-
duums an Grösse zu, so wird es etwas länger und
die Zahl der Rippen vergrössert sich auf den Seiten-
stücken bis auf 9 und in den Mittelstücken bis auf 14.
Das Nachwachsen der Rippen des Abdomen ist -wohl
eben so wenig zu bezweifeln, als die Zunahme der
Brustringel an Zahl; daher entsteht auch, vorzüglich in
dem Abdomen, die oft so verschiedene Anzahl der Rip-
pen in einer und derselben Art. Wird die Beschrei-
bung nach einem weniger entwickelten Exemplar ent-
worfen, als die Abbildung, in der der Zeichner mehr
Rippen zählt und auch abbildet, so scheint diese Verschie-
denheit ein Mangel an Genauigkeit in der Berchreibung
zu sein; die undeutlichen Rippen am Hinterende erschei-
nen alsdann noch nicht als völlig selbständige und sind
mithin als unentwickelte anzusehen, wodurch in der
Beschreibung eine geringere Rippenzahl angenommen
wird. Ein solcher Fall ist z.B. beim Griff. biserialis der
Leth. ross. eingetreten, wo die Beschreibung mit der
Abbildung nicht zu stimmen scheint, wiewohl dies nur
die anders angegebene Zahl der Rippen auf dem Abdo-
men betrifft. Ist die Schalenkruste gut erhalten, so
sieht man auf ihr zahlreiche, oft unregelmässig gestellte
Höckerchen, die in Steinkerne nicht bemerkt werden, da
auf ihm nur die grössern regelmässigen Höckerchen im
Abdrucke erscheinen.
219
Mein grösseres Exemplar eines Abdomen des Brachy-
metopus uralicus ist 6 Lin. Jang und am obern Rande
7 Lin. breit; die Zahl der Seitenrippen ist etwa 8, denn
für eine 9te unentwickelte Rippe ist noch der Raum da;
die Rippen zeigen nur eine einfache Reihe Höckerchen
und der freie Rand (der Saum) ist sehr vertieft.
Das kleinere Exemplar des Abdomen ist etwas über
3 Lin. lang und über 4 Lin. breit; es besitzt eine schön
erhaltene Schalenkruste und die Verzierungen in vollständiger
Entwicklung. Die Höckerchen sind in der Mitte der Sei-
tenrippen am grössten und erscheinen in den Zwischen-
räumen nur als kleine Körnchen. Die Zwischenräume der
Rippen des Mittelstückes sind ohne alle Körnchen, wie
sie in den Steinkernen des Abdomen auch auf den Sei-
tenrippen zu sein pflegen.
In Folge dieser Bemerkungen halte ich die Phillipsia
Grünwaldtii Möll. in den Fig. 28 und 31 als zum Brachy-
metopus uralicus de Vern. gehörig und sehe die Fig.
22 auf derselben Tafel II als einen Kopf der Phillipsia
globiceps an, der nur zufällig mit jenen Bruchstücken
des abdomen und des thorax auf demselben Steine lag
und daher widernatürlich in der restaurirten Fig. 30 mit
diesen Theilen vereinigt ‘ward.
Ich sehe ferner in der Fig. 32 derselben Tafel II der
Abhandlung im Bulletin einen Kopf des Brachymetopus
uralicus de Vern. und zweifle keinen Augenblick, dass
er zu ihm gehört und zwar, weil er durchweg mit
Höckerchen besetzt ist, wie das mit der Schalenkruste
gut erhaltene und mit dem thorax vereinigte abdomen,
und weil die Breite des Kopfes seine Länge übertrifft.
Dabei geht aus dem Kopfe deutlich hervor, dass das
gewölbte Mittelstück ohne abgetheilte hintere Loben ist
220
und viel weiter vom Vorderrande absteht, als in der
Gattung Griffithides, obgleich diese beiden Unterschiede
keine Gattungscharactere, sondern nur Artenunterschiede
begründen.
So weit also meine Bemerkungen auf diese neuen
Einwendungen gegen einige Arten meiner Lethaea; ich
habe nichts gegen gehörig motivirte Einwürfe über die
von mir aufgestellten Arten, und werde die nicht persón-
lichen, sondern mit Sachkenntniss und Anstand gemach-
ten Berichtigungen zu schätzen wissen, aber auch auf
die mit Leidenschaft vorgebrachten, ungerechten Aeusse-
rungen zu jeder Zeit zu antworten bereit sein. Es ist
dabei nur die mir sparsam zugemessene Zeit zu bedauern,
die bei dergleichen Widerlegungen verloren geht; auch
ist der Gewinn aus einer solchen Polemik für die Wissen-
schaft — O, denn das Alte bleibt, weil es auf einem
festen Boden ruht, während das Neue zusammenstürzt,
da es eine bodenlose Unterlage hat, auf der es sich
nicht halten kann. Wie viel passender und zweckmässi-
ger wáre es, wenn angehende Palaeontologen Russlands
ganz einfach ihre Beobachtungen mittheilen und die Kri-
tik anderer Schriften den erfahruen, kenntnissreichen Män-
nern überlassen wollten.
Es hat mit solchen kritischen Bemerkungen ohne
Zweifel dieselbe Bewandniss, wie mit der vielfach schon
bestrittenen Ansicht, dass die Rhytina borealis von Rus-
sen oder Aleuten gänzlich vertilgt sei und schon Jetzt
als ausgestorben in die Palaeontologie gehóre. Sie bewohnt
aber möglicherweise noch gegenwärtig unwirthbare Ge-
genden, in die sie sich nach Norden hin zurückgezo-
gen haben könnte, und die nicht näher untersucht wor-
den sind. Dagegen hat man sie an den Kurilen, im
391
‘Ochotzkischen Meere, an der. Süd- und Westküste von
Kamtschatka, im Südwestem der Beringsinsel suchen wol-
len, obgleich sie bekanntlich dort von Niemanden an-
genommen oder früher beobachtet worden ist: sie hatte
sich hàufig an der Beringsinsel gefunden und war von
da weiter nordwärts gewandert, da schon Steller sie
hoch im Norden zwischen den Inseln der Beringsstrasse
annahm.
Steller sagt nàmlich, wie ich schon früher angeführt
habe ('), in seiner Beschreibung von Kamtschatka aus-
drücklich und ganz deutlich (^): «die Seekühe befinden
sich zwar um America und in den Inseln in dem Canale,
werden aber dennoch zuweilen todt an das Kamtschat-
kische Ufer getrieben und darauf ausgeworfen.»
Hat wohl jemand, frage ich, das Recht, diese Angabe
in Zweifel zu ziehen, wenn sie auch in spätern Reisebe-
richten nieht mehr vorkommt, und wenn Steller selbst
die Rhytine nur an der Beringsinsel beobachtet hat? Ich
glaube nicht!
Steller sagt ferner (^), die Tschuktschen sollen die Haute
der Seekühe zur Bekleidung ihrer Kähne gebrauchen:
haben wir ein Recht, daran zu zweifeln, und so das
Vorkommen der Seekühe an der Küste des Tschuktschen —
(!) Bull. de la Soc. des Nat. de Moscou. 1866. pag. 523.
(*) Steller Beschreibung von Kamtschatka. Frankf. und Leipzig. 1774.
pag. 97. !
(3 Novi Commentarii Acad. Scient. Petrop. II. pag. 328. Interessant
ist die ebenfalls von mir früher erwáhnte Beobachtung von Otto
Fabricius (Fauna groeni. pag. 5), der das Bruchstück eines Rhy-
tina- Schädels an der Küste von Groenland fand, der wie H. v.
Baer (Untersuchungen über die gánzliche Vertilgung der Seekuh.
Petersb. 1838. pag. 12) meint, auf einer Eisscholle nach Grönland
gekommen sein kónnte, aber von woher? doch wohl nur aus dem
Eismeere!
222
Landes zu leugnen? Ich glaube, nicht! Wenn auch wirk-
lich die Seekühe, wie Sauer berichtet, bis auf das letzte
Individuum an der Beringsinsel vertilgt waren, so konn-
ten sie doch recht gut noch anderswo, 2. В. an der
Küste des Tschuktschen - Landes vorkommen und noch
Jetzt da leben! nu
Steller gibt in jener Stelle das Vorkommen der Rhy-
tine sehr genau an; sie befinden sich, sagt er, um Ame-
rica und an den Inseln der Canals. So viele geographi-
sche Kenntnisse über Russland lassen sich, ohne Luther's
Scharfsinn zu besitzen, bei jedem gebildeten Zoologen,
selbst wenn er kein Russe, sondern auch nur ein Preus-
se ist, erwarten, dass in der Stellerschen Angabe des
Kanals an America nur die jetzige Beringsstrasse und in
den Inseln zm Canale nur die Inseln Ayak, Okevähi, so
wie die Kings- oder Clerks insel gemeint sein kónnen,
Inseln, die auf der Karte von Billing’s Reise in der
deutschen Ausgabe von Sprengel eben so genannt wer-
den. Die englische Ausgabe von B?lling's Reise (*), durch
Sauer veranstaltet, enthält eine Karte, auf der jene In-
seln Imjaglina, Inellen und Okevahi heissen, 3 Inseln,
die auf der neuesten russischen Karte von 1867 die
Gruppe der Diomidschen Inseln bilden. Sie heissen auf
dieser Karte die Inseln Ratmanow oder Nunarbuk, die
Insel Krusenstern oder Ignaluk und Feierwei oder Ugijak;
die Kingsinsel oder Ukiwok liegt dagegen viel südlicher
und wird auf der englischen Karte Clerksinsel genannt.
Obgleich die Namen der Inseln in allen Beschreibungen
und auf allen Karten verschieden lauten, so liegen sie
doch alle im Kanale zwischen dem Ostcap und dem
(1) An account of a geographical and astronomical expedition to the
northern parts of Russia. London. 1802. in 4-lo.
223
Vorgebirge Prinz von Wales und müssen als das eigent-
liche Vaterland der Rhytine angesehen werden.
Die französische durch Castera besorgte Ausgabe der
Billingschen Reise (') nennt die Inseln ganz so wie die
englische und erwähnt auch ihrer Entfernung von den
Küsten: les Tschouktskis appellent, heisst es da, l'ile de
Clerke Eouvogen. La premiere des trois iles intermediai-
res (d. h. zwischen dem Osteap und America gelegen),
appellée Inalin est à 24 milles au sud-est, 26 dégrés
du promontoire de l'est. Six milles plus loin on trouve
la seconde qui est la plus grande et se nomme Imaglin.
Okévahi, la troisiéme, la plus petite, est au sud quart
d'est de la seconde et à 10 milles de distance.
Habe ich also, frage ich nach diesen Beweisen, jene
Inseln willkührlich nach meinem Ermessen genannt und
in den Kanal, in die Beringsstrasse, hineingezaubert?
Hier hoch im Norden mógen dieselben Algen (die Lami-
narien) vorkommen, mit deren Verbreitung die Polar-
gränze der Rhytine zusammenfalle, wie dies H. Brandt (^)
behauptet und von ihm als Hauptexistenzbedingung (7)
der Rhytine angesehen wird. Da, wo die grossen Tange
fehlen, kónnte nach dieser Meinung die Rhytine nicht le-
ben; und nur da, wo sie vorkommen, sei ihr Vaterland
zu suchen! Nun ersuche ich H. Brandt, zu beweisen,
dass wirklich die Rhytine nur von den grossen Tangen
und nicht auch von kleinen Algen lebte oder noch lebe
(!) Paris. 1802. in S-to.
Q) Fr. Brandt, einige Schlussworte zum Nachweiss der Verbreitung
der Rhytina, s. Bull. de la Soc. des Naturalistes de Moscou 1. c.
1861. I. pag. 23.
(3) Ist diese Hauptexistenzbedingung das principium — contra princi-
pia negantem, non est disputandum, — so scheint sie leicht zu wi-
derlegen zu sein.
224
und dass die grossen Tangen in der That weder im Ana-
dyrschen Meerbusen, noch an den kleinen Inseln in der
Beringsstrasse vorkommen. Wer hat da nach ihnen ge-
sueht und sie nicht gefunden? Das ist derselbe Fall mit
der Rhytine selbst; keiner hat sie an der Mündung des
Anadyr im Tschuktschen - Lande gesucht und auch nicht
finden können. Da jedoch Steller sie in der Beringsstras-
se annimmt, so muss sie gewiss dort Tange — grosse
oder kleine, das ist gleichgültig — gefunden haben, um
dort leben zu kónnen.
Die gróssern Algen (aus der Familie der Laminarieen)
sollen nórdlich von den Aleuten fehlen, was im Ganzen
richtig sein mag; aber die kleinern Laminarien, so wie
eine Menge feiner Arten, wie die Chondrus, die überall
im nördlichen Ozean vorkommen, sollten auch diese da
fehlen? Das ist kaum anzunehmen, da die Laminaria sa-
charina und (Acaria) esculenta an den Küsten von Nor-
wegen, an den Faróern und an Island vorkommen, und
die Laminaria digitata in den nördlichen Meeren überall
sehr gemein ist und wie ein Wald den Meeresboden
bedeckt.
Auch andre Algen, wie der Fucus canaliculatus und
nodosus (Ozothallia vulgaris de Cand.) finden sich hàu-
fig rasenartig an allen Felsen von Island und den Faró-
ern; nicht minder hàufig ist um Schottland und Island
der Fucus vesiculosus. Dies sind alles, gleich dem Fu-
cus serratus und ceranoides und der Halidrys siliquosa
Lgb. nórdliche Algen.
Zu südlichen Arten gehören die Macrocystis pyrifera
und vorzüglich das Sargassum natans, das in allen offnen
Meeren vorkommt und im mexicanischem Meerbusen und
atlantischen Ozean oft in solcher Menge von den Stür-
225
men zusammengetrieben wird, dass es meilenweite
Strecken des Meeres, wie Wiesen, bedeckt, und doch we-
der von der Rhytine, noch von den Manatis aufgesucht
wird. Da müsste man vor allem die Rhytine erwarten,
da hier die reichlichste Hauptexistenzbedingung für sie
vorhanden ist und doch suchen wir sie da vergebens.
Das Sargassum ist hier so häufig, dass Columbus auf
seiner Reise nach Amerika, jenseits der Canarischen
Inseln, unter dem 20° N. B., 14 Tage lang durch dieses
schwimmende Meergras schiffen musste; es lag so dick,
dass man sich mit Beilen einen Weg bahnen musste.
Ja, in unseren Tagen ist es dort über 160 Meilen weit
ausgebreitet und bildet gleichsam grosse, schwimmende
Inseln, die von den Stürmen oft weit weggetrieben wer-
den. Die Rhytine fehlt da aus dem einfachen Grunde,
weil es ein Thier des Nordens ist, wo ihr die Nahrung
gewiss nicht fehlen wird, als sie sich immer weiter nord-
wärts zurückzog, eben so wie sie der Alca impennis
nicht fehlte, als sie weiter nordwärts wanderte. Dabei
mag weder die Alca, noch die Rhytine ein Wanderthier
sein: sie zogen i. e. wanderten nordwärts bloss aus
dem Grunde, weil die Menschen sie immer fort verfolg-
ten und sie nicht an einem Orte bleiben durften, an
dem sie von ihnen vertilgt wurden.
Dergleichen oft unbekannte Ursachen des Weiterziehens
von Thieren finden sich bei vielen Vögeln und Säugthie-
ren, ja auch bei Muscheln und Schnecken des Urmeers,
wie das von mir schon früher bemerkt ward. (^).
Was treibt so viele Thiere an, von Osten naeh Westen
zu wandern, d. h. den Osten in einzelnen Individuen zu
(1) s. Bull. de Mosc. 1. c. 1866. IV. pag. 58.
No 3. 1867. 15
226
verlassen und den Westen zu ihrem neuen Aufenthalte
zu wählen? Wir sehen dies unter andern am Sorex pyg-
maeus Pall., der ursprünglich am Jenissei und Ob’ wohnte
und von da in einzelnen Individuen durch Russland nach
Schlesien und Preussen zog und jetzt hier als einge-
bürgert anzusehen ist. Dasselbe wird auch an Vögeln
beobachtet: so ist der Pterocles der astrachanischen
Steppe vor einigen Jahren in Kurland und dann in
Preussen, am Rhein geschossen worden; mithin ist er
von Osten immer weiter nach Westen gezogen, wie das
auch mit vielen Säugthieren der Fall ist, die auch wohl in
ganzen Schaaren von Osten nach Westen ziehen und
hier einheimisch werden. Das auffallendste Beispiel der
Art sehen wir an der Wanderratte (Mus decumanus),
die nach Pallas erst im Anfange des vorigen Jahrhunderts
aus Persien nach Russland kam und in grossen Schaaren
über die Wolga schwamm; von da zog sie allmälig weiter
westwärts nach Polen, Deutschland und Frankreich. Alle
diese Thiere, wandernde sowohl als nicht wandernde,
werden nicht vom Mangel an Nahrung aus ihrer Heimath
nach Gegenden getrieben, wo sie andere Nahrung er-
wartet, sondern ohne Zweifel durch ihren Instinct gelei-
tet, immer weiter westwärts zu ziehen und sich da an-
zusiedeln.
Ueberall haben sie jedoch mit der Vertilgungssucht des
Menschen zu kämpfen und selten gelingt es denen, die
in gróssern Schaaren vordringen, sich im fernen Westen
einzubürgern: die meisten werden, wenn sie in einzel-
nen Individuen ankommen, von Menschen vertilgt. Der
Stamm stirbt jedoch nicht aus, sondern wird bald wieder
durch neue nachfolgende Individuen im Westen ersetzt.
Hätte wohl ein Naturforscher, selbst der kenntniss-
reichste Ornitholog, vor 10 Jahren behaupten können,
4
227
man würde in dem nächsten Sommer den Pterocles am
Rheine ankommen sehen? Ich glaube, nicht! So mag es
sich auch mit der Rhytine, mit der Alca verhalten; sie
mögen sich naeh Norden zurückgezogen haben, wo nie-
mand ihre Ruhe stórt und sie Nahrung genug finden,
um da leben zu kónnen.
155
NOUVELLES
RECHERCHES MICROSCOPIQUES
SUR LES
SUBSTANCES COLORANTES
DES
PLUORINES.,
(Avec Ja planche VII.)
Dans un des précédents Numéros de ce Bulletin, j'ai
fait connaitre quelques détails sur !a structure microsco-
pique des fluorines au point de vue de la disposition de
leur substances colorantes. J’annoncais en même temps
une série des recherches sur la maniére dont les matié-
res tinctoriales se disposent dans les cristaux artificiels.
Des travaux d'un autre ordre m'ont jusqu'à présent em-
péché de terminer ces recherches commencées il y a de
cela plus d'un án et dont Je ne publie ici qu'une pre-
miére partie.
Pour faire comprendre la question dont je vais m'oc-
cuper, je suis obligé de rappeler, en quelques mots,
une observation consignée dans le travail que je viens de
citer et qui sert de point de départ au présent travail.
229
Lorsqu'on taille une plaque mince parallélement à une
face eubique dans certains cristaux de fluorines à colo-
ration trés- intense, on aperçoit une. série de lignes,
parralléles aux arétes du cube, qui forment des carrés
concentriques. A premiere vue, on est tenté d'expliquer
cette structure par une série des couches, dont le cri-
stal serait formé et dont ces lignes représentéraient la
coupe. Mais voici ce qui complique le phénoméne et
rend une telle interprétation impossible. Les lignes colo-
rées sont visibles suivant toutes les faces d'un méme cri-
stal; il ne peut donc plus étre question des couches
enveloppant le cristal, et les lignes en question sont bien
des lignes, en ce sens que la matiére colorante qui les
forme n'appartient qu'à une mince tranche du cristal.
Une autre difficulté se trouve dans ce fait que les pla-
ques taillées parallélement les unes aux autres dans un
méme cube offrent des carrés de grandeurs différentes,
qui, malgré la tenuité des lignes colorées et les dimen-
sions relativement considérables des espaces blancs, don-
nent par leur superposition une coloration uniforme et
intense au cristal. Comment rendre compte de cette sin-
guliére tendance du pigment à se déposer suivant une
direction déterminée et à former des dessins géometri-
ques? Voici l'hypothèse fort simple que j'ai proposée
et qui, si l'expérience la vérifie, explique tous les faits
que je viens de rappeler. On sait que les faces des cu-
bes de fluorine portent trés-souvent des pyramides trés-
obtuses disposées en gradins. Ces pyramides existant à
tous les degrés de développement d'un cristal, il faut
nécessairement conclure qu'elles existent à l’intérieur
comme à l'extérieur. «Supposons done une face de cu-
be, recouverte à un moment donné par une série de
pyramides superposées; elles forment entr' elles des
230
gradins dans lesquels, d'une maniére ou d'une autre, le
pigment viendra se déposer, ce qui formera, évidemment
autant de carrés concentriques qu'il y avait de pyrami-
des. Cela fait, une couche cristalline viendra s' ajouter,
elle portera encore des pyramides, mais dont la base
sera nécessairement différente en dimensions de la base
des pyramides sous-jacentes, puisque le cristal aura aug-
mente; il se formera de nouveaux carrés concentriques
de matiére colorée. En raisonnant de la méme maniére
pour le reste des couches cristallines nous arrivons fa-
cilement à nous expliquer les espaces blancs et l'aspect
de l'uniformité de couleur dans un cristal entier, dont les
tranches séparées n'ont qu'un ou deux carrés» (p. 159).
Cette hypothése, toute simple et naturelle qu'elle est,
devait étre contrólée par une expérience directe pour
pouvoir être admise. Il s'agissait de cristalliser un sel
artificiel analogue par sa structure à la fluorine, dans
une liqueur contenant une matiére colorante en suspen-
sion et de voir, si réellement le pigment se dépose sui-
vant ces gradins qui bordent les pyramides disposées
sur les faces des cubes. Ce sont ces expériences, faites
avec le sel gemme, substance fort ressemblante à la
fluorine quant à sa texture cristalline, qu'on trouvera dans
ce travail. Avant de décrire les résultats auxquels je suis
arrivé, je crois nécessaire de donner quelques indications
sur les méthodes d'observation que j'ai employées, et
qui peuvent étre utiles à ceux qui s’occupent de recher-
ches microscopiques sur la cristallogénie.
Je me sers toujours du microscope dit chimique, dont
la premiére idée appartient à Mr. Laurence Smith, habile
chimiste des Etats-Unis et qui a été considérablement per-
fectionné par M. Nachet à Paris. J'ai décrit et figuré ce
mieroscope dans ce Bulletin, je n'y reviens donc plus.
231
Je veux dire d'abord quelques mots du procédé que
jemploie pour cristalliser les sels que je me propose
d'étudier, dans deux ou trois gouttes de liqueur et de
maniére pourtant à obtenir des cristaux d'une certaine
dimension. Le procédé est trés- simple. Je prends une
de ces plaques en verre qui servent de porte - objet et
je trace au moyen d'une allumette un cercle, aussi ré-
gulier que possible, avec un corps gras quelconque, du
saindoux, par exemple. Je prépare une solution concentrée
de mon sel dans un tube à expérience et avec un tube
mince, effilé à pointe trés fine, j'en aspire quelques gout-
tes que je fais tomber une à une au milieu du cercle ainsi
tracé. On comprend facilement, que le corps gras em-
péche le liquide de s'épancher sur toute la surface du
porte - objet et l'oblige à prendre la forme d'un demi-
sphéroide. Je réalise ainsi les deux conditions premiéres
d'une bonne cristallisation: couche épaisse et évapora-
tion lente, car les liquides s'évaporent bien plus lente-
ment lorsqu'ils prennent cette forme sphéroidale, et j'ob-
tiens avec le sel gemme, par exemple, des cristaux de
1, 2 souvent méme 3 millimétres de cóté avec quatre
gouttes d'une solution concentrée. Ce procédé est trés-
commode; il offre l'avantage que les plaques de verre
peuvent étre nettoyées avec une grande facilité, ce qui
n'est par le cas lorsqu'on se sert de cellules faites en
bitume de Judée ou en baume de Canada.
Une fois qu'on а porté la solution sur le porte-objet
il s'agit de la colorer. C'est une opération assez deli-
cate. D'abord le choix de la substance colorante est
important, car il faut qu'elle se dissémine réguliérement
dans la liqueur et qu'elle s'y tienne en suspension pen-
dant plusieurs heures. Aprés bien des essais je me suis
définitivement arrété à l'indigo. Je prends un morceau de
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cette couleur telle qu'on la prépare pour le dessin à
l’aquarelle et je la triture aussi fin que possible dans
une capsule de porcelaine; j'ajoute de l'eau et je re-
mue pendant quelques minutes. Cela fait, je verse l'eau
avec la couleur dans un tube à expérience et je la laisse
reposer pendant plusieurs jours. Alors les grains un peu
gros se déposent au fond du tube, les grains d'une ex-
tréme ténuité restent seuls en suspension. Je ne prends
que ce qui se trouve dans la partie supérieure du tube
en aspirant une certaine quantité de la liqueur avec un
tube étiré en pointe et j'en mets la valeur d'une demi-
goutte surla partie supérieure du demi-sphéroide de ma
solution saline en soufflant legerement dans le tube. Pour
mélanger l'indigo aussi intimement que possible avec la
solution je me sers encore du tube effilé: j'aspire toute
la solution qui se trouve dans ma cellule avec l'indigo
qui est à sa partie supérieure et je refoule ensuite la
liqueur en répétant plusieurs fois l'opération. On arrive
ainsi à les mélanger parfaitement. Cela n'est par tout-
a-fait facile parce que cela demande une certaine
habitude, mais c'est encore le meilleur procédé, car
on peut ainsi ajouter chaque fois autant qu'on a besoin
de substance colorante. Il y a maintenant une autre con-
dition à examiner. On sait que les cristaux de chlorure
de sodium qu'on obtient dans les conditions ordinaires
dela cristallisation sont généralement laiteux, peu trans-
parents et par conséquent impropres aux observations
mieroscopiques. J'ai longtemps cherché un moyen sür
de les obtenir réguliers et limpides et c'est une cir-
constance fortuite, qui m'a permis de les trouver. Пу
a de cela un an je passai deux mois de l'été à Na-
ples, et je profitai de quelques stalactites de sel que
javais rapportés du Vésuve, pour continuer mes recher-
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ches sur la coloration artificielle des cristaux. A ma
grande surprise, j'obtins avec la plus grande facilité, sur
mes plaques de verre de petits cristaux admirablement
nets et transparents. J'eus l'idée d'examiner grosso modo
la composition des stalactites qui me servaient pour pré-
parer mes dissolutions; or il s’est trouvé qu'ils renfer-
maient tous des quantités plus ou moins considérables
de sulfate de magnésie et de chlorure de potassium. Re-
venu a Paris je continual mes recherches, mais les cri-
stallisations ne marchaient pas, je préparai des dizaines
de plaques dans les conditions les plus variées de sa-
turation sans parvenir à avoir des cristaux transparents.
Dés lors il me fut démontré que l'un des sels mélangés
au chlorure de sodium du Vésuve, produisait cette dif-
férence dans les résultats et aprés quelques essais je ne
tardai à m'apercevoir que le sulfate était la cause occul-
te du phénoméne. Qu'on prenne du sulfate de chaux,
de magnésie ou de soude, on obtient des cristaux d'une
grande limpidité (^. Mais ce n'est pas tout. L’hiver
s’avancant et la température de mon laboratoire bais-
sant considérablement, les cristaux qui se déposaient
n'avaient plus la transparence qu'ils avaient eus aupara
vant. Je revins donc à la température de Naples et je
m'arrangeai de maniére à avoir une atmosphére régu-
liérement chauffée de 25" à 27* C. Depuis ce temps les
choses marchent à merveille et j'obtiens à volonté des
cristaux dont la transparence et la régularité ne laissent
rien à désirer.
(1) Mon excellent ami, М.Е. Pisani, me dit avoir observé de son côté
qu'une plaque de gyps mise dans un cristallisoir contenant une
dissolution de chlorure de sodium se recouvrait de cristaux parfai-
tement transparents.
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Les quelques détails que je viens de donner me dis-
penseront dans la suite d'expliquer les conditions dans
lesquelles ont été produits les cristaux dont je vais m’oc-
cuper. Le chlorure de sodium à été toujours mélangé
avec un sulfate (généralement le sulfate de soude) et la
solution évaporée sur le porte - objet à une température
variant de 20° à 30° C.
Je vais dire maintenant pourquoi j'ai choisi de préfé-
‘rence le chlorure de sodium pour mes. expériences.
Lorsque les cristaux de ce sel sont réguliers et se sont
formés lentement et à une température moyenne (') ils
ont toujours une trémie à la surface supérieure. Il y a
donc là une disposition analogue à celle de la surface
des cristaux des fluorines, c'est à dire une série de py-
ramides formant entr' elles des gradins; seulement la
base des pyramides diminue de l'extérieur à l'intérieur
au lieu de diminuer de l’intérieur à l'extérieur, comme
dans les fluorines. Je ne m'arréte pas ici sur l'explica-
tion de cette structure singuliére et sur les nombreuses
analogies dans les tissus cristallins du sel gemme et de
la fluorine, j'y reviendrai dans un mémoire spécial que
je me propose de publier bientót. Il me suffit, quant